DE3236768A1

DE3236768A1 - Tampon und verfahren zu seiner herstellung

Info

Publication number: DE3236768A1
Application number: DE19823236768
Authority: DE
Inventors: Karl Edward 19736 Yorklyn Del. Lefren; Seymour 19711 Newark Del. Yolles
Original assignee: University of Delaware
Current assignee: University of Delaware
Priority date: 1981-10-05
Filing date: 1982-10-05
Publication date: 1983-04-21
Also published as: FR2513875A1; US4431427A; JPS5875548A; GB2107192A; GB2107192B

Description

Tampon und Verfahren zu seiner Herstellung

Beschreibung:

Die Erfindung bezieht sich auf einen Tampon und ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Tampons.

Mittel zur Absorption von Körperflüssigkeiten und insbesondere eine komprimierte, zu einem Tampon geformte Masse behandelter Absorptionssubstanz für das Einsetzen in eine Körperhöhle, welche sich für die Absorption und Retention von Körperflüssigkeiten eignet, finden seit Jahren Anwendung. Im Falle von Vaginaltampons, bei denen während der Anwendungsperiode eines bestimmten Tampons der Menstrualausfluß zwischen 6 und 14 g variiert, wurde angestrebt, unter Beibehaltung der Größe des Tampons die Absorptionskapazität zu erhöhen. Es wurde auch angestrebt, ein Produkt mit einem größeren Rückhaitevermögen für die Katamenialflüssigkeit gegen deren Ausstoß beim Zusammendrücken

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des Produktes zu schaffen. Diese Bemühungen führten zu einer Behandlung der Absorptionssubstanz, wenn sie aus Baumwollfasern besteht, wie in der US-PS 2 849 000 beschrieben, sowie zu der Entwicklung neuer Typen von Absorptionssubstanzen, wie beispielsweise feste, im Wasser anschwellende, wasserunlösliche Polymerabsorbenten nach der US-PS 3 669 103.

Die vielen Verbesserungen auf dem Gebiet der Absorption und Retention haben nicht nur den Schutz (hinsichtlich Nichtdurchsickern oder Verfärbung der Kleidung usw.) während des Benutzungszeitraumes, sondern auch die Benutzungsdauer selbst vergrößert.

Diese erhöhte Einlagerungsperiode hat auch die Zeit vergrößert, während welcher bakterielles Wachstum auf und in dem Tampon stattfinden kann.

In der Drei-Jahres-Periode, die mit 1980 endete, starben 80 Frauen an einem toxischen Schock. In den Vereinigten Staaten behaupten die Zentren für Krankheitskontrolle, daß Tampons mit diesen toxischen Schocks zusammenhängen, da diese rätselhafte Krankheit bei Frauen vorzuherrschen scheint, die während der Menstruation Tampons benutzen. Es wurde vermutet, daß der toxische Schock auf das Wachstum von Bakterien, insbesondere Staphylococcus aureus, in der Menstruationsflüssigkeit zurückzuführen ist, die von dem Tampon während der Benutzungsdauer absorbiert wurde.

Es besteht daher ein Bedürfnis, Mittel zur Verhinderung des Bakterienwachstums in einem Tampon ohne Verringerung der Absorptionskapazität oder der Benutzungsdauer des Tampons vorzusehen.

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Nach der vorliegenden Erfindung wird ein Tampon vorgeschlagen, das eine oder mehrere Substanzen aufweist, welche in der Lage ist bzw. sind, eine physiologisch sichere Umgebung zu erzeugen, die das Wachstum von Bakterien innerhalb und auf dem Tampon während seiner Benutzung hemmt.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält der Tampon ein oder mehrere physiologisch sichere, organische Säuren, die im monomeren Zustand wasserlöslich ist bzw. sind. Dies können beispielsweise Zitronensäure, Glykolsaure, Apfelsäure, Weinsäure und Milchsäure sein. Die Substanz bzw. die Substanzen sollten in einer Menge vorhanden sein, die ausreicht, daß die Fluide in dem Tampon während der Anwendungsdauer einen pH-Wert von 4,5 oder niedriger haben. Vorzugsweise sollte der pH-Wert in einem Bereich zwischen 4,5 und 2,5 gehalten werden, um das Wachstum von pathogenen Bakterien, wie Staphylococcus aureus, zu hemmen oder zu verhindern.

Am besten bringt man die organische Säure in das Absorptionsmaterial ein, bevor es zu dem Tampon geformt wird. Dies kann beispielsweise durch Mischen der Säure mit dem Absorptionsmaterial in einer genügenden Menge geschehen, um zwischen 200 und 600 mg Säure in jedem Tampon vorzusehen. Die Einbringung der organischen Säuren kann auch durch Besprühen des Absorptionsmaterials mit einer wässrigen Lösung der organischen Säure bewirkt werden, wonach ein Trocknen des Absorptionsmaterials vor dem Formen des Tampons folgt. Andere Methoden zur Einbringung der organischen Säuren stehen dem.Durchschnittsfachmann ohne weiteres zur Verfügung, ohne vom Erfindungsgedanken abzuweichen.

Die vorliegende Erfindung schließt auch die Verwendung der jeweiligen Säuren in der monomeren Fornr, ebenso wie in der

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oligomeren und polymeren Form der jeweiligen Säuren entweder per se oder in Kombination mit der monomeren Säure vor. Wenn eine raschere Freigabe der polymeren Säure gewünscht ist, kann ein geeignetes hydrolytisches Enzym in dem Tampon mit eingeschlossen werden, um die polymere Säure in die monomere Form zu hydrolisieren. Die polymeren Säuren können in Form eines Pulvers, Granulates oder extrudierten Fasern in dem Fasermaterial des Tampons vorgesehen sein. Eine derartige Verwendung von oligomeren und polymeren Säuren sieht die langsame Freigabe der organischen Säure vor und daher eine regulierte Zufuhr der Säure während der Benutzung des Tampons. Wo derartige Oligomere oder Polymere benutzt werden, könnte die benötigte Menge nur 0,25 bis 0,5 der Menge sein, die von der monomeren Säure benötigt wird.

Bei Aufrechterhaltung des pH-Wertes in den Fluiden in dem Tampon innerhalb eines Bereiches von 4,5 bis 2,5 wird das bakterielle Wachstum, welches für den toxischen Schock verantwortlich gemacht wird, gehemmt bzw. verhindert und daher die Wahrscheinlichkeit eines toxischen Schocks dadurch verringert oder vermieden. Da das Verfahren sich auf die Hemmung des Wachstums pathogener Bakterien bezieht, werden die normalen Bakterien in der Vagina nicht zerstört. Ein pH-Wert von 4,5 begünstigt das .Wachstum der gutartigen Bakterien, die unerwünschte Vaginalinfektionen verhindern helfen.

Beispiele für polymere Formen der organischen Säure, die nach der Erfindung verwendet werden können, sind Polymilchsäure und Polyglykolsäure und/oder Copolymere der Polymilchsäure und der Polyglykolsäure. Die für die Verwendung empfohlenen Enzyme sind von der Klasse der Hydrolasen, die bei einem sauren

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pH-Wert arbeiten, wie beispielsweise Peptid-Peptido-Hydrolasen, z.B. Trypsin und Chymotrypsin.

Zusammen mit der Verwendung von physiologisch sicheren organischen Säuren ist es möglich, zwischen 5 und 30 mg Natriumbenzoat oder Natriumpropionat pro Tampon hinzuzufügen, um das bakterielle Wachstum in Kombination mit der Säure oder den Säuren weiter zu verhindern.

Claims

Keil&Schaafhausen PATENTANWÄLTE 6000 Frankfurt am Main H 80 P 79 30.9.1982 K/Pn University of Delaware Newark Delaware 19711 United States of America Tampon und Verfahren zu seiner Herstellung Ansprüche:

1. Tampon, dadurch gekennzeichnet, daß er ein oder mehrere Substanzen enthält, die eine physiologisch sichere, aber das Wachstum von pathogenen Bakterien, wie Staphylococcus aureus, innerhalb und auf dem Tampon während seiner Anwendung verhindernde Umgebung erzeugt oder erzeugen.

2. Tampon nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Substanz oder jede der Substanzen der das Baktierenwachstum verhindernden Umgebung eine solche ist bzw. solche sind, die in der Lage ist bzw. sind, während der Benutzung des Tampons in den absorbierten Flüssigkeiten einen pH-Wert zwischen 4,5 und 2,5 zu erzeugen und aufrechtzuerhalten.

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3. Tampon nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Substanz oder Substanzen eine organische Säure ist bzw. organische Säuren sind, welche in dem monomeren Zustand wasserlöslich und in einer Menge vorhanden ist bzw. sind, die ausreicht, um einen pH-Wert von 4,5 oder weniger in den absorbierten Flüssigkeiten während der Benutzung des Tampons aufrechtzuerhalten.

4. Tampon nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß 200 bis 600 mg einer Säure oder von Säuren in jedem Tampon vorhanden sind.

5. Tampon nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Säure oder Säuren Apfelsäure, Weinsäure, Milchsäure, und/oder Oligomere oder Polymere einer dieser Säuren enthält bzw. enthalten.

6. Tampon nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß er zwischen 5 und 30 mg Natrium-Benzoat oder Natrium-Propionat enthält.

7. Tampon nach einem der Ansprüche 3 bis 6,. dadurch gekennzeichnet, daß die Säure bzw. Säuren sich im polymeren Zustand und in diesem vorzugsweise in Form von Fasern befindet bzw. befinden.

8. Tampon nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß, befindet bzw. befinden sich die Säure bzw. Säuren in dem oligomeren oder polymeren Zustand, ein hydrolytisches Enzym vorhanden ist, welches in der Lage ist, die Säure bzw.. Säuren in die monomere Form zu hydrolisieren.