DE3230879A1 - Verfahren und einrichtung zur galvanischen metallabscheidung - Google Patents
Verfahren und einrichtung zur galvanischen metallabscheidungInfo
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Description
Inoue-Japax Research Incorporated Yokohamashi, Kanagawaken,
Japan
Verfahren und Einrichtung zur galvanischen Metallabscheidung
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Einrichtung zur galvanischen Metallabscheidung, wobei ein
Metallüberzug, z. B. aus Kupfer, Nickel, Chrom oder Gold, auf eine elektrisch leitende Oberfläche, z. B. ein Substrat
oder einen dünnen Metallisierungsfilm, der auf einem elektrisch nichtleitenden Gegenstand oder einer solchen Form
vorgeformt wurde, galvanisch abgeschieden wird. Ein solches Substrat bzw. ein solcher Gegenstand bzw. eine solche Form
werden nachstehend als "Werkstück" bezeichnet.
Die galvanische Metallabscheidung wird in großem Umfang dazu eingesetzt, einen Gegenstand mit einem dauerhaften Metallüberzug
zu versehen, sowie auch zum Elektroformen eines Werkzeugs oder einer Werkzeugelektrode zur elektrischen
Bearbeitung (z. B. für die Funkenerosion). Beim Elektrofor-
men wird auf eine Form, die typischerweise aus einem metallisierten
elektrisch nichtleitenden Werkstoff besteht, ein erwünschtes Metall galvanisch abgeschieden, und der galvanische
Metallüberzug muß mit einer beträchtlichen Dicke abgeschieden werden, so daß er anschließend entformt und als
der gewünschte Gegenstand verwendet werden kann. Der Gegenstand oder die Form, also das Werkstück, das den Überzug
erhalten soll, ist häufig groß und kompliziert geformt oder makroskopisch uneben, so daß sich eine oder mehrere vertiefte
oder ausgesparte Bereiche ergeben. Erwünschterweise soll ein Überzug oder eine Elektroform gleichmäßige Dicke oder
eine erwünschte Dickenverteilung über die Gesamtfläche einer solchen komplizierten oder unebenen Kontur aufwe^s^n. Ferner
ist es häufig erwünscht, daß der Metallüberzug in vorspringenden
Bereichen dünner und in Vertiefungen dicker ist; diese Anforderungen stehen jedoch normalerweise im Gegensatz
zu der Eigenart der galvanischen Metallabscheidung. So besteht bei einem galvanischen Metallüberzug die Tendenz,
daß er in vorspringenden Bereichen, z. B. auf Kanten oder konvexen Winkelabschnitten, dicker ist, während er in
Vertiefungen dünner ist. In einer Vertiefung besteht die Tendenz, daß sich die Abscheidung am Öffnungsrand derselben
konzentriert und nur sehr wenig oder sogar praktisch gar nichts auf dem Boden und in den Ecken abgeschieden wird,
wenn eine konventionelle Einrichtung zur galvanischen Metallabscheidung eingesetzt wird, bei der das Werkstück in
eine ruhende Masse des galvanischen Bads eintaucht und eine einfache planare Elektrode in großem Abstand davon angeordnet
ist. Ein Strom zur galvanischen Metallabscheidung kann dann nur mit sehr geringer Stromdichte zugeführt werden.
Andererseits ist es bekannt, daß die Stromdichte bei der galvanischen Metallabscheidung erhöht werden kann, wenn das
das Metall enthaltende galvanische Bad dem Bereich von Elektrode und Werkstück im Zwangsfluß zugeführt wird oder
diesen Bereich durchspült. Es hat sich zwar gezeigt, daß der Einsatz einer Elektrode, die komplementär zu den Werkstückkonturen
geformt ist und die so angeordnet wird, daß sie der Werkstückoberfläche in nahem Abstand gegenüberliegt, eine
Erhöhung der Dichte des zuführbaren Abscheidungsstroms erlaubt und damit die Abscheidungsrate steigert; diese
MKaßnahme hat sich jedoch hinsichtlich einer erheblichen Verbesserung der Gleichmäßigkeit des Überzugs auf der
profilierten Oberfläche als im allgemeinen unbefriedigend erwiesen, und zwar offenbar deshalb, weil die erwünschte
gleichmäßige Verteilung des Spülbads über die Gesamtfläche nicht unbedingt erzielbar ist. Ferner ist diese Maßnahme
dann nicht anwendbar, wenn eine selektive oder örtlich begrenzte galvanische Metallabscheidung vorzunehmen ist.
Es wurde nun gefunden, daß ein erwünschter galvanischer Metallüberzug von erheblicher und gleichmäßiger Dicke in
sehr wirksamer Weise dadurch erhalten werden kann, daß eine einfache Elektrode mit einer aktiven Elektrodenfläche
verwendet wird, die wesentlich schmaler als die zu überziehende Werkstückoberfläche ist, wobei die Elektrode relativ
zu dem Werkstück bewegbar ist, so daß die aktive Elektrodenfläche die Werkstückoberfläche überstreicht, und wobei der
geringe Zwischenraum bzw. Spalt zwischen Elektrode und Werkstück ständig mit dem galvanischen Bad geflutet oder
davon durchspült wird, so daß der Abscheidungsstrom hoher Dichte in dem Spalt unterhalten werden kann. Auf diese Weise
kann eine unebene und große oder komplizierte Oberfläche, die eine oder mehrere Vertiefungen aufweist, einen guten
galvanischen Metallüberzug erhaUen, wobei dies jedoch im
Vergleich zu dem konventionellen Verfahren innerhalb äußerst kurzer Zeit erfolgt. Eine selektive oder örtlich begrenzte
galvanische Metallabscheidung sowie die Bildung eines galvanischen Überzugs mit kontrollierter Dickenverteilung
kann erreicht werden durch Regelung der Größe des Abscheidungsstroms
und/oder des Durchsatzes des galvanischen Bads.
Es wurde zwar gefunden, daß praktisch auf jede geeignete Oberfläche sehr schnell ein galvanischer Überzug aufgebracht
werden kann, indem ein dynamischer Strom des galvanischen Bads unterhalten wird; es wurde nunmehr jedoch erkannt, daß
dabei infolge der Verbesserung von Wirkungsgrad und Leistung ein Problem auftritt. In dem Zwischenraum, in dem die
galvanische Metallabscheidung stattfindet, werden mit sehr hoher Geschwindigkeit für die Umwelt sowie für wesentliche
Einheiten oder Teile der Einrichtung schädliche Stoffe erzeugt. In dem Metallabscheidungs-Zwischenraum werden
elektrolytisch Gase erzeugt, die zusammen mit feinen Tröpfchen des Bads zu Abgasen werden, die aus dem galvanischen
Bad aufsteigen und nicht nur für den Bediener, sondern auch für die Umwelt und die empfindlichen Teile der Einrichtung
schädlich sind. Diese Abgase sind nicht nur für Personen schädlich oder gefährlich, sondern bei Auftreten über einen
längeren Zeitraum können sie die Korrosion oder den Ausfall von Bauteilen und somit der Einrichtung zur Folge haben.
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines neuen und verbesserten Verfahrens und einer Einrichtung zur galvanischen
Metallabscheidung auf eine elektrisch leitende Oberfläche, wobei der erwünschte Metallüberzug mit sehr hoher
Geschwindigkeit und Gleichmäßigkeit oder mit erwünschter Dicken- oder Musterverteilung aufbringbar sein soll, ohne
daß die Umwelt durch Schadstoffe verunreinigt und die Einrichtung beschädigt wird. Dabei soll die Einrichtung
relativ kompakt gebaut sein und soll die Hochpräzisions- und Hochleistungs-Bildung eines galvanischen Metallüberzugs auf
einer elektrisch leitenden Oberfläche gewährleisten und gleichzeitig in wirksamer Weise eine Umweltverschmutzung und
einen korrosionsbedingten Ausfall von Einrichtungsteilen aufgrund von Schadstoffen verhindern.
Das Verfahren nach der Erfindung zur galvanischen Metallabscheidung
auf eine elektrisch leitende Oberfläche ist gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte: a) Anordnen
eines Werkstücks, das eine mit einem galvanischen Metallüberzug zu versehende Fläche aufweist, in einem
hermetisch dichten Behälter; b) Positionieren einer Anode mit Abstand gegenüber dem Werkstück in dem Behälter; c)
Spülen eines galvanischen Bads mindestens in den Bereich eines Zwischenraums zwischen der Anode und dem Werkstück
innerhalb des Behälters; d) Leiten eines Abscheidungsstroms zwischen die Anode und das Werkstück, so daß das Metall aus
dem galvanischen Bad mindestens hauptsächlich auf einen begrenzten Bereich der Werkstückoberfläche gegenüber der
Anode galvanisch abgeschieden wird, während elektrolytisch erzeugte Gase aus dem Zwischenraum, gegebenenfalls zusammen
mit feinen Tröpfchen des galvanischen Bads, sich als Abgas in einem Raum innerhalb des Behälters sammeln können; e)
Verschieben des Werkstücks und der Anode relativ zueinander, so daß der begrenzte Bereich der Werkstückoberfläche, auf
dem mindestens die hauptsächliche Abscheidung erfolgen soll, fortschreitend überstrichen wird; und f) Absaugen der in dem
Raum angesammelten Abgase aus dem Behälter.
In vorteilhafter Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen,
daß das in dem Raum angesammelte Abgas aus dem Behälter nach außen durch Anlegen einer Druckdifferenz, z. B. einer
Saugkraft, zwischen dem Raum und außen abgezogen wird. Der Behälter kann dabei eine oder mehrere Lüftungsvor^ichtungen
aufweisen, so daß durch die Druckdifferenz Frischluft in den
Behälter förderbar ist. Alternativ kann der Behälter hermetisch dicht sein. In den Raum kann dann von einer Gasversorgung
ein ungiftiges oder unschädliches Gas, ζ. Β. Luft, Stickstoff oder Argon, in den Raum gefördert werden. In
diesem Fall wird der Druck im Raum auf einem Überdruckpegel, bevorzugt zwischen 1,96 und 4,9 bar, gehalten. Alternativ
kann der Raum auf einem Unterdruck gehalten werden. Das nach außerhalb des Behälters abgezogene Abgas wird bevorzugt in
Flüssigkeit und Gase getrennt, die dann in einer konventionellen Gasaufbereitungsanlage behandelt werden können.
Die Einrichtung nach der Erfindung zur galvanischen Metallabscheidung
ist gekennzeichnet durch a) einen im wesentlichen hermetisch dichten Behälter zur Aufnahme eines Werkstücks
mit einer mit einem galvanischen Metallüberzug zu versehenden elektrisch leitenden Oberfläche; b) Elemente zur
Halterung des Werkstücks im Behälter; c) Einheiten zur Halterung einer Anode mit Abstand gegenüber dem Werkstück im
Behälter; d) Mittel zum Spülen eines galvanischen Bads mindestens in den Bereich eines Zwischenraums zwischen der
Anode und dem Werkstück im Behälter; e) eine Stromversorgung, die einen Abscheidungsstrom zwischen die Anode und das
Werkstück schickt, so daß ein Metall aus dem galvanischen Bad mindestens hauptsächlich auf einen begrenzten Bereich
der Werkstückoberfläche gegenüber der Anode abgeschieden wird, während in dem Zwischenraum elektrolytisch erzeugte
Gase und gegebenenfalls Tröpfchen des galvanischen Bads als Abgas sich in einem Raum innerhalb des Behälters ansammeln;
f) eine Antriebsvorrichtung zur Verschiebung des Werkstücks und der Anode relativ zueinander, so daß der begrenzte
Bereich der Werkstückoberfläche auf dem hauptsächlich eine
galvanische Metallabscheidung erfolgen soll, ständig von der Anode überstrichen wird; und g) eine Saugvorrichtung, die
das in dem Raum angesammelte Abgas aus dem Behälter absaugt.
Dabei ist der Behälter bevorzugt mit einer Lüftungsvorrichtung
ausgebildet, die den Raum mit der Atmosphäre verbindet, so daß während des Absaugens der Abgase aus dem Behälter
Frischluft in den Raum förderbar ist. Alternativ ist der Behälter im wesentlichen hermetisch dicht, und ein unschädliches
Gas wie Luft, Stickstoff oder Argon wird in den Raum gefördert, um den Druck im Raum auf einem vorbestimmten
Pegel, bevorzugt auf einem Überdruck zwischen 1,96 und 4,9 bar, oder auf einem Unterdruckpegel zu halten.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 teilweise im Schnitt und teilweise in Form eines Blockschaltbilds eine Ansicht der galvanischen
Metallabscheidungs-Einrichtung nach der Erfindung;
Fig. 2 eine Draufsicht von oben längs der Linie II-II
von Fig. 1; und
Fig. 3 eine der Fig. 1 ähnliche Ansicht, die ein
weiteres Ausführungsbeispiel der Einrichtung
zeigt.
Nach Fig. 1 ist eine galvanoplastische Form 1, z. B. aus Kunststoff, in einem elektrisch nichtleitfähigen &rbeitsbehälter
2 in einem darin enthaltenen galvanischen aaä gesichert.
Die Form 1 weist einen dünnen Metallüberzug 4 auf, der vorher auf einen ausgewählten Oberflächenbereich z. B.
durch chemische Abscheidung aufgebracht wurde und als elektrisch leitendes Substrat bzw. Werkstück dient. Das
galvanische Bad 3 wird entweder kontinuierlich oder intermittierend von einem Vorrat 5 durch eine Leitung 6 in den
Arbeitsbehälter 2 zugeführt, überflutet den Metallüberzug 4 und strömt durch einen Auslaß 7 in eine Pumpe 8. Die galvanoplastische
Form 1 ist in dem Arbeitsbehälter 2 durch Stützen 9 festgelegt.
Der leitenden Oberfläche 4 der Form 1 in engem Abstand gegenüberliegend ist eine als Anode geschaltete lange
Elektrode 10 positioniert, die vertikal oder in Z-Achsenrichtung bewegbar ist. Die Anode 10 wird von einem Antrieb
12, der eine Treibrolle 13 und eine Andruckrolle 14 umfaßt, in einer Buchse 11 bewegt. Ein Motor 15 für die Treibrolle
13 wird mit einem Signal von einer Steuereinheit 16 getrieben, die die Position der Anodenarbeitsfläche 10a bestimmt,
die durch die untere Endfläche der Anode 10 gebildet ist. Zwei Rollen 17 und 18 dienen der weiteren Führung der
vertikal bewegten langen Anode 10. Der Antrieb 12 und die Rollen 17 und 18 sind an einem Gestell 19 befestigt, das
mittels Rädern auf zwei parallelen Schienen 20 mit Hilfe eines Motors 21 in Richtung der X-Achse verfahrbar ist. Jede
Schiene 20 erstreckt sich in Richtung der X-Achse und ist an der Buchse 11 gesichert, die ebenfalls Räder aufweist und
damit auf zwei parallelen Schienen 22 durch einen Motor 23 in Richtung der Y-Achse verfahrbar ist. Die Motoren 15, 21
und 23 werden durch Ansteuersignale von der Steuereinheit 16 aktiviert und verschieben die Anode 10 so, daß ihre Arbeitsfläche
10a die profilierte Oberfläche 4 entlang einer vorprogrammierten Bahn in dem X-, Y- und Z-Koordinatensystem
überstreicht. Der enge Spalt zwischen der Arbeitsfläche 10a und der Werkstückoberfläche wird im wesentlichen gleichbleibend
gehalten.
Ein Anschluß einer Stromversorgung 24 ist elektrisch an die elektrisch leitende Oberfläche 4 angeschlossen, und der
andere Anschluß ist über die Schienen 22, die Buchse 11, die Schienen 20, das Gestell 19 und einen Leiter 25 an die Anode
10 angeschlossen. Die Buchse 11, die Schienen 20 und 22 und das Gestell 19 bestehen aus Metall und sind elektrisch
leitend.
Die Antriebsvorrichtung mit den Elementen 11-23 ist in einem Deckel 26, der Lüftungsöffnungen 26a aufweist und auf dem
Arbeitsbehälter 2 befestigt ist, aufgenommen. Ferner ist die
Antriebsvorrichtung gegenüber dem Arbeitsbehälter 2 durch ein faltenbalgartiges Trennelement 27 isoliert, das am
oberen Ende der Wandung des Arbeitsbehälters 2 gesichert ist und eine lange viereckige Öffnung 28 (vgl. Fig. 2) zur
Aufnahme der Buchse 11, die die lange Anode 10 führt, aufweist. Das Trennelement 27 ist in Richtung der Y-Achse
gefaltet und ermöglicht eine Bewegung der Anode 10 in dieser Richtung. In die Öffnung 28 ist ein geteiltes Anschlußstück
29 eingesetzt, durch das die Anode 10 so verschiebbar einsetzbar ist, daß sie in Richtung der X-Achse bewegbar
ist. Das Anschlußstück 29 kann ein geteiltes schwammartiges Organ sein, das den durch die Oberfläche des galvanischen
Bads 3, die Wandung des Arbeitsbehälters 2 und das Trennelement 27 gebildeten Raum im wesentlichen hermetis<
dicht abschließt.
Mit der vorstehend erläuterten Einrichtung wird eine Hochgeschwindigkeits-
und Hochleistungs-Metallabscheidung auf die elektrisch leitende Oberfläche 4 durchgeführt, wobei diese
Oberfläche 4 kompliziert geformt oder makroskopisch uneben sein kann. Wenn an die Anode 10 und die elektrisch leitende
Oberfläche bzw. Kathode 4 ein Strom angelegt ist, baut sich der galvanische Metallüberzug auf der örtlich begrenzten
Fläche der Oberfläche 4 schnell auf, und zwar aufgrund des Zwangsflusses des galvanischen Bades in den Bereich zwischen
Anode 10 und Kathode 4, die in engem Abstand voneinander liegen. Mit fortschreitender galvanischer Metallabscheidung
wird die Anode 10 relativ zu der Form 1 bewegt, so daß die aktive Anodenfläche 10a abtastend über die leitende Fläche 4
bewegt wird, wodurch die Oberfläche 4 fortschreitend mit einem galvanischen überzug aus dem Metall des Bades 3
überzogen wird.
Mit dem Beginn bzw. dem Fortgang der galvanischen Metallabscheidung
werden in dem Spalt elektrolytisch Gase erzeugt, die feine Tröpfchen aus dem galvanischen Bad 3 mitreißen und
somit in einem Abgas resultieren, das stark korrosiv und schädlich ist; das Abgas sammelt sich in dem durch die
Wandung des Arbeitsbehälters 2, die Oberfläche des galvanischen Bads 3 und das Trennelement 27 gebildeten Raum.
Gemäß einem wesentlichen Merkmal der vorliegenden Erfindung ist ein geschlossener Raum 28, der durch den vorgenannten
Raum gebildet sein kann, vorgesehen, der über eine Leitung 29 mit einer Saugpumpe 30 in Verbindung steht, die das Abgas
absaugt. Dadurch, daß der Raum 28 durch ds Trennelement 27 wirksam abgeschlossen ist, kann das Abgas nicht in Kontakt
mit Teilen der Antriebsvorrichtung 11-23 gelangen. Das geteilte Anschlußstück 29 in dem Trennelement 27 kann durch
ein poröses oder luftdurchlässiges verformbares Organ
gebildet sein. Frischluft wird von der das Abgas absaugenden Pumpe 30 durch die Lüftungsöffnungen 26a in den Raum 28
angesaugt. Der Druck innerhalb des Raums 28 wird dann auf einem Unterdruckpegel gehalten. Das von der Pumpe 30 abgesaugte
Abgas kann in einem Gasaufbereitungssystem 31 behandelt werden, das das Gas von der Badflüssigkeit 3 trennt und
erforderlichenfalls die Gase in unschädliche Komponenten zerlegt. Die von den Gasen abgetrennte Flüssigkeit kann in
einer konventionellen Flüssigkeits-Aufbereitungsanlage (nicht gezeigt) behandelt und abgeführt werden. In den
Leitungen 29 sind Absperrorgane 32 angeordnet, die die Abgasmenge regeln, die aus dem Raum 28 von der Pumpe 30
abgesaugt wird.
Das geteilte Anschlußstück 29 kann auch ein undurchlässiges verformbares Teil sein. In diesem Fall steht der Raum 28
über Leitungen 33 und eine Ventilanordnung 34 mit einer Luftversorgung 35 oder einem ähnlich unschädlichen oder
ungiftigen externen Gas, z. B. Argon oder Stickstoff, in Verbindung. Die Gasversorgung 35 führt das Gas in den von
der Saugpumpe 30 evakuierten Raum 28 zu. Der Gasdruck im Raum 28 wird durch das Ventil 34 geregelt und kann auf einem
Überdruckpegel gehalten werden, der bevorzugt oberhalb 1,96 bar liegt und bis zu 4,9 bar betragen kann. Alternativ
kann der Druck im Raum 28 auf einem Unterdruckpegel gehalten werden, indem die Ventilanordnung 32 in Verbindung mit der
Ventilanordnung 34 geregelt wird.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 entspricht im wesentlichen
demjenigen nach den Fig. 1 und 2, wobei jedoch das galvanische Bad 3 in einer Zwangsströmung durch eine rohrförmige
Anode 40 zugeführt wird. Dabei wird der Elektrolyt aus einem Behälter 42 durch eine Pumpe 41 in die rohrförmige
Anode 40 über ein Druckregelsystem 43, ein Drosselventil 44 und ein Durchsatzregelventil 45 gefördert und strömt in den
Spalt zwischen der Anode 40 und dem Werkstück 4 durch eine Endöffnung 40a der Anode 40. Da auch bei diesem Ausführungsbeispiel das Trennelement 27 sowie das Abgas-Abzugssystem
29-32 und die Lüftungsöffnungen 26a oder die externe Gasfördervorrichtung
33-35 vorgesehen sind, kann die Zuführrate des galvanischen Bads in den Spalt zwischen der aktiven
Anodenfläche 40a und dem Werkstück 4 auf einen Höchstwert gesteigert werden, so daß die höchstmögliche Abscheidungs-Stromdichte
und damit die höchstmögliche Abscheidungsrate ohne Umweltverschmutzung, Korrosion der Elemente der An-
triebsvorrichtung oder gesundheitliche Gefährdung des Bedieners gewährleistet sind. Der Druck der in den
Abscheidungsspalt geförderten Elektrolytlösung 3 wird von dem Ventil 43 geregelt und sollte bevorzugt nicht weniger
als 5 kg/cm2 betragen.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 kann die Ventilanordnung
45 in vorprogrammierter Weise durch Ausgangssignale der Steuereinheit 16 verstellt werden. Somit wird der
zugeführte Volumenstrom des galvanischen Bads in und durch den Spalt bevorzugt als eine Funktion der jeweiligen Form
einer Fläche auf dem elektrisch leitenden Werkstück 4 und damit der Form 1, die der aktiven Anodenfläche 40a gegenüberliegt,
geregelt. So kann für eine vertiefte oder ausgesparte Fläche der Durchsatz erhöht werden. Umgekehrt sollte
bzw. kann für eine konvexe oder ebene Fläche der Durchsatz verringert bzw. minimiert werden. Auf diese Weise kann die
elektrisch leitende Fläche 4 gründlich und gleichmäßig oder mit einer erwünschten Dickenverteilung über ihre Gesamtfläche
und mit gesteigerter Geschwindigkeit mit einem galvanischen Überzug versehen werden.
Claims (13)
- __.V Verfahren zur galvanischen Metallabscheidung auf eine elektrisch leitende Oberfläche,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:a) Anordnen eines Werkstücks, das eine mit einem galvanischen Metallüberzug zu versehende Fläche aufweist, in einem hermetisch dichten Behälter;b) Positionieren einer Anode mit Abstand gegenüber dem Werkstück in dem Behälter;c) Spülen eines galvanischen Bads mindestens in den Bereich eines Zwischenraums zwischen der Anode und dem Werkstück innerhalb des Behälters;d) Leiten eines Abscheidungsstroms zwischen die Anode und das Werkstück, so daß das Metall aus dem galvanischen Bad mindestens hauptsächlich auf einen begrenzten Bereich der Werkstückoberfläche gegenüber der Anode galvanisch abgeschieden wird, während elektrolytisch erzeugte Gase aus dem Zwischenraum, gegebenenfalls zusammen mit feinen581-A 1303-SchöTröpfchen des galvanischen Bads, sich als Abgas in einem Raum innerhalb des Behälters sammeln können;e) Verschieben des Werkstücks und der Anode relativ zueinander, so daß der begrenzte Bereich der Werkstückoberfläche, auf dem mindestens die hauptsächliche Abscheidung erfolgen soll, fortschreitend überstrichen wird; undf) Absaugen der in dem Raum angesammelten Abgase aus dem Behälter. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter durch mindestens eine Lüftungsöffnung zur Atmosphäre entlüftet wird und daß während des Absaugens des Abgases aus dem Behälter nach außen durch die mindestens eine Lüftungsöffnung Frischluft in den Raum gesaugt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unter Druck ein unschädliches Gas in den Raum gefördert wird, während das Abgas aus dem Behälter nach draußen abgesaugt wird.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum auf einem Unterdruck gehalten wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum auf einem Überdruck gehalten wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,daß der Überdruck im Bereich zwischen 1,96 und 4,9 bar liegt. - 7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,- daß die Anode ein Rohr mit einem darin ausgebildeten Fluidkanal ist und sich an ihrem Vorderende öffnet, und- daß das galvanische Bad durch den Fluidkanal geschicktund aus der Öffnung in den Zwischenraum unter einem Druck2
von mindestens 5 kg/cm gespult wird. - 8. Einrichtung zur galvanischen Metallabscheidung, gekennzeichnet durcha) einen im wesentlichen hermetisch dichten Behälter zur Aufnahme eines Werkstücks (1) mit einer mit einem galvanischen Metallüberzug zu versehenden elektrisch leitenden Oberfläche (4);b) Elemente (9) zur Halterung des Werkstücks (1) im Behälter;c) Einheiten (11, 19) zur Halterung einer Anode (10; 40) mit Abstand gegenüber dem Werkstück (1) im Behälter;d) Mittel zum Spülen eines galvanischen Bads (3) mindestens in den Bereich eines Zwischenraums zwischen der Anode (10; 40) und dem Werkstück (1) im Behälter;e) eine Stromversorgung (24), die einen Abscheidungsstrom zwischen die Anode (10; 40) und das Werkstück (1) schickt, so daß ein Metall aus dem galvanischen Bad (3) mindestens hauptsächlich auf einen begrenzten Bereich derWerkstückoberfläche (4) gegenüber der Anode (10; 40) abgeschieden wird, während in dem Zwischenraum elektrolytisch erzeugte Gase und gegebenenfalls Tröpfchen des galvanischen Bads als Abgas sich in einem Raum (28) innerhalb des Behälters ansammeln;f) eine Antriebsvorrichtung (11-23) zur Verschiebung des Werkstücks (1) und der Anode (10; 40) relativ zueinander, so daß der begrenzte Bereich der Werkstückoberfläche (4), auf dem hauptsächlich eine galvanische Metallabscheidung erfolgen soll, ständig von der Anode (10; 40) überstrichen wird; undg) eine Saugvorrichtung (30), die das in dem Raum (28) angesammelte Abgas aus dem Behälter absaugt.
- 9. Einrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,daß der Behälter Lüftungsmittel (26a, 29) aufweist, die den Raum (28) mit der Atmosphäre verbinden, so daß während des Absaugens der Abgase aus dem Behälter in eine Auslaßleitung (29) Frischluft in den Raum (28) ansaugbar ist. - 10. Einrichtung nach Anspruch 8,
gekennzeichnet durcheine Pumpe (30), die unter Druck ein unschädliches Gas in den Raum (28) fördert. - 11. Einrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,daß die Förder- und Saugvorrichtung den Druck in dem Raum (28) auf einem Unterdruckpegel hält. - 12. Einrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,daß die Förder- und Saugvorrichtung den Raum (28) auf einem Überdruck hält. - 13. Einrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,- daß die Elektrode ein Rohr (40) mit einem darin ausgebildeten Fluidkanal und einer Öffnung (40a) am Vorderende ist, und- daß die unter (d) genannten Mittel einen Vorratsbehälter (42) für das galvanische Bad (3) und eine Pumpe (41) umfassen, die das galvanische Bad aus dem Vorratsbehälter (42) ansaugt,durch den rohrförmigen Fluidkanal (40) fördert und unter einem Druck von mindestens 5 kg/cm aus der Öffnung (40a) in den Zwischenraum spült.
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