DE3228471C2 - Überspannungsschutzgerät - Google Patents
ÜberspannungsschutzgerätInfo
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Abstract
Die Erfindung geht aus von einem Überspannungsschutzgerät, das aus mindestens einem Varistor und einer dazu elektrisch parallelgeschalteten, bevorzugt blitzstromtragfähigen Funkenstrecke besteht. Dies kann eine Luft-Gleit-Überschlags-Funkenstrecke sein, deren Luftüberschlagsstelle sich außerhalb deren Elektroden befindet. In dem den Varistor (4) enthaltenden Zweig der Parallelschaltung ist eine Überwachungseinrichtung (5) für die Einhaltung der Strom-Spannungskennlinie (12) des Varistors und Abschaltung des Varistors im entsprechenden Fehlerfall vorgesehen. Damit wird auch beim Auftreten eines Leckstromes im Varistor die Funktion der Funkenstrecke nicht beeinträchtigt, wodurch die Funktion des Überspannungsschutzgerätes trotz dieses Fehlers erhalten bleibt.
Description
Die Erfindung betrifft ein ÜberspannungsschuUgerät
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein solches Überspannungsschutzgerät ist in der bevoizugtcn Ausführungsform
aus der DE-AS 27 18 188 bekannt. Hiermit w;rd der Vorteil erzielt, daß beim Auftreten geringerer
Überspannungen und entsprechend geringer abzuleitender Ströme nur der Varistor als erste Schutzstufe
anspricht. In solchen Fällen ist der an ihm auftretende Spannungsabfall nicht hoch genug, um die Funkcnstrekke,
insbesondere die dort im Ausführungsbeispiel vorgesehene Luft-Gleit-Überschlags-Funkenstrecke zum
Überschlag zu bringen. Erst bei größeren Belastungen wird die Funkenstrecke als weitere Schutzstufe und damit
als Überlastschutz für den Varistor wirksam. Bei einer solchen Anordnung begrenzt die Funkenstrecke
die Spannung am Verbraucher und am Varistor immer auf einen nahezu konstanten Wert. Es können aber auch
andere Funkenstrecken als Luft-Gleit-Überschlags-Funkenstrecken
vorgesehen sein, z. B. Gasentladungsabieiter, sofern sie die gewünschte Strombelastbarkeit
aufweisen. Ein solches Überspannungsschutzgerät ist allgemein einsetzbar, wobei sein bevorzugtes Anwendungsgebiet
jedoch der Bereich ist. in dem mit direkten Blitzeinschlägen zu rechnen ist. Solche Überspannungsschutzgeräte
werden z. B. in Gebäuden einzusetzen sein, bei denen direkte Blitzeinschläge in die elektrische
Anlage zu erwarten sind.
Es ist jedoch der Fall nicht auszuschließen, daß der
Varistor, z. B. durch zu häufige Beanspruchung, im Laufe der Zeit durch langanhaltende »Blitzstromschwänze«
seine Strom-Spannungskennlinie ändert, d. h. niederohmig wird und dadurch bei normaler Betriebsspannung
einen unzulässigen Leckstrom führt. Ein solcher Strom kostet nicht nur Geld sondern kann auch zu einer unzulässigen
Anhebung des Erdpotentials und unter Umständen zu einer unzulässig hohen Erwärmung des Varistors
und damit des Gerätes führen. Unter Umständen kann der Varistor hierdurch auch zerstört werden. Insbesondere
ist bei einer solchen Veränderung der Kennlinie des Varistors aber die Gefahr gegeben, daß am
Varistor beim Auftreten eines abzuleitenden Stoßstromes nicht mehr ein hinreichend hoher Spannungsabfall
entsteht und damit auch nicht mehr die erforderliche Zündspannung an der Funkenstrecke erreicht wird, die-
se also nicht mehr ihre Ableitfunktion ausführen kann.
Aus dem DE-GM 75 01 349 und 81 05 608 sind Ventil-
-bleiter bekannt, die eine Reihenschaltung aus Funkenstrecke,
veränderlichem Widerstand (Varistor) und einem Sicherungsstreifen aufweisen. Bei einer unzulässigen
Erwärmung wird der Sicherungsstreifen (Lotstelle) zerschmolzen. Damit ist aber der gesamt«; Ventilableiter
vom Netz getrennt, d. h. insgesamt unwirksam geworden.
Aus der US-PS 42 88 833 sind zwei verschiedene Schaltungen -bekannt, bei denen jeweils ein Varistor,
falls der einen unzulässig hohen Leckstrom führt, aufgrund der durch den Leckstrom verursachten Erwärmung
vom Netz getrennt wird. Der Varistor erhält mit diesem Abschalten aber die Funktion einer Funken-
:»i recke, die beim Auftreten einer Oberspannung durchschlägt,
so daß der tntsprechende Stoßstrom über den defekten Varistor zur Erde abgeleitet wird. In einer der
vorgenannten Schaltungen ist nur der beschädigte Varistor als Quasi-Funkenstrecke vorgesehen, während in
der anderen Schaltung der defekte Varistor als Quasi-Funkenstrecke mit einer weiteren, definierten Funkenstrecke
in Reihe liegt. Bei dieser Anordnung fließt zwar bei ungestörten Netzverhältnissen kein Leckstrom, jedoch
wird der an sich beschädigte Varistor im Überspannungsfall bewußt als Funkenstrecke, d. h. im Blitzstromfall
für das Durchzünden des Blitzstroms eingesetzt. Dies führt aber in der Regel zur Zerstörung des
Varistors: unter Umständen auch zum Brand. Die nachfolgend erläuterte Aufgabenstellung und Lösung der
Erfindung wird mit dieser Reihenschaltung eines defek ien Varistors in Form einer Quasi-Funkenstrecke nicht
berührt. Hat dagegen der Varistor sich nicht aufgrund eines zu hohen Leckstromes in eine Quasi-Funkenstrekke
verwandelt, so ist der Überspannungsschutz nach der US-PS 42 88 833 allein durch den Varistor gegeben.
Dies aber ist beim Auftreten einer hohen Überspannung (naher Blitzeinschlag) nicht ausreichend und kann ebenfalls
/ur Beschädigung, gegebenenfalls Brand des Varistors
führen.
Gegenüber dem vorstehend erläuterten Stand der Technik besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein
Überspannungsschutzgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruches I dahingehend zu verbessern, daß eine
durch /u häufige Beanspruchung mit Stoßströmen, insbesondere Blitzstoßströmen oder dergleichen eintretende
Schädigung des Varistors (Veränderung der Sironi-Spannungskennlinie des Varistors) und der hiermit
auftretende hohe Leckstrom die Funktion der Funkenstrecke nicht beeinträchtigen und damit die Funktion
des Überspannungsschutzgerätes insgesamt erhalten bleibt.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen, ausgehend vom Oberbegriff des Anspruches l.die Merkmale des Kennzeichens
des Anspruches 1. Abgesehen davon, daß hiermit in an sich bekannter Weise das Fließen eines unzulässig
hohen Leckstromes über einen defekten Varistor und die hieraus resultierenden Folgen verhindert sind,
wird vor allem die Gefahr vermieden, daC in einem Überspannungsfall, bei dem ein Ansprechen der Funkenstrecke
notwendig ist. an der Funkenstrecke nicht mehr die genügende Zündspannung zur Verfügung
Mehl, d.i an dem defekten Varistor ein diese Zündspannung
erzeugender Spannungsabfall nicht mehr entstehen k.inn. Anstelle der nachteiligen Reihenschaltung
tuch L S-PS 42 88 833 geht gemäß dem Oberbegriff des
vorliegenden Anspruches I die Erfindung von einer Parallelschaltunß
von Varistor und Funkenstrecke aus. Damit
ist beim Abschalten des Varistors aufgrund einer Überhitzung dieser zum einen völlig abgeschaltet, d. h.
er wird weder durch einen Leckstrom unzulässig hoch erwärmt, noch erhält er durch eine Überspannung einen
ihn beschädigenden oder zerstörenden Stoßstrom. Eine Brandgefahr durch einen defekten Varistor ist vermieden.
Vielmehr ist dann lediglich noch die Funkenstrecke funktionsbereit, die bei entsprechender Überspannung
anspricht und zündet Das sogenannte Absinken der Varistorkennlinie
im Schadensfall des Varistors hat also keinen Einfluß auf die Funktionsbereitschaft, d. h. sichere
Zündung der Funkenstrecke im Überspannungsfall. Dies steht im Gegensatz zu der erläuterten Anordnung
nach der US-PS 42 88 833, bei der der Varistor nicht abgeschaltet sondern in eine Funkenstrecke umgewandelt
wird. Die vorbekannte Anordnung führt daher den Fachmann auf einen anderen Lösungsweg als den der
Erfindung.
Gegenüber den erläuterten Anordnungen nach DE-GM 75 01 349 und 81 05 608 besteht der Vorteil, daß nicht das gesamte Überspannungsschutzgerät sondern nur der den Varistor enthaltende Zweig der Parallelschaltung unterbrochen und damit unwirksam wird. Die Funkenstrecke übernimmt also nach wie vor den Schutz der nachgeschalteten Anlage. Die Funkensirecke selber ist so stromtragfähig, daß sie auch netzfrequente Ströme (Folgeströme) sicher ableitet und unterbricht, d. h. das Gerät ist in jeder Betriebsphase unabhängig von einer eventuell vorhandenen Leitungssicherung. Dies wird z. B. gewährleistet durch der. Einsatz einer Funkenstrecke, die aus zwei Elektroden mit dazwischen befindlicher Isolationsschicht besteht, wobei die Isolationsschicht aus einem Material gefertigt ist. das bei der Erhitzung durch den Überschlaglichibogen ein diesen nach außen drückendes, bzw. blasendes und kühlendes und damit löschendes Gas abgibt, so daß der Netzfolgestrom unterbrochen wird (DE-PS 29 34 238). Insbesondere empfiehlt sich der Einsatz der zuletzt erläuterten Funkenstrecke bei Niederspannungsanlagen. Statt des vorgenannten, insbesondere Wasserstoffgas abgebenden Isolationsmaterials (POM, Teflon = eingetragenes Warenzeichen, u.a.) könnte auch in einer demgegenüber allerdings nicht so wirksamen Form Glimmer als Isolationsmaterial dienen.
Gegenüber den erläuterten Anordnungen nach DE-GM 75 01 349 und 81 05 608 besteht der Vorteil, daß nicht das gesamte Überspannungsschutzgerät sondern nur der den Varistor enthaltende Zweig der Parallelschaltung unterbrochen und damit unwirksam wird. Die Funkenstrecke übernimmt also nach wie vor den Schutz der nachgeschalteten Anlage. Die Funkensirecke selber ist so stromtragfähig, daß sie auch netzfrequente Ströme (Folgeströme) sicher ableitet und unterbricht, d. h. das Gerät ist in jeder Betriebsphase unabhängig von einer eventuell vorhandenen Leitungssicherung. Dies wird z. B. gewährleistet durch der. Einsatz einer Funkenstrecke, die aus zwei Elektroden mit dazwischen befindlicher Isolationsschicht besteht, wobei die Isolationsschicht aus einem Material gefertigt ist. das bei der Erhitzung durch den Überschlaglichibogen ein diesen nach außen drückendes, bzw. blasendes und kühlendes und damit löschendes Gas abgibt, so daß der Netzfolgestrom unterbrochen wird (DE-PS 29 34 238). Insbesondere empfiehlt sich der Einsatz der zuletzt erläuterten Funkenstrecke bei Niederspannungsanlagen. Statt des vorgenannten, insbesondere Wasserstoffgas abgebenden Isolationsmaterials (POM, Teflon = eingetragenes Warenzeichen, u.a.) könnte auch in einer demgegenüber allerdings nicht so wirksamen Form Glimmer als Isolationsmaterial dienen.
Eine bevorzugte und konstrukiv einfache Auslührunsform
der Erfindung ist Inhalt des Anspruches 2. Diese Merkmale sind zwar für sich aus der L1S-PS
42 88 833 bekannt, sie können aber mit Erfolg bei einer Anordnung nach Anspruch 1 eingesetzt weiden. Analoges
gilt für die Merkmale des Anspruches 3. Solche Schmelzlotstellen sind auch aus den beiden Gebrauchsmustern
bekannt, jedoch nicht in der Anordnung an dieser Stelle einer Parallelschaltung aus Varistor und
Funkenstrecke.
Gemäß Anspruch 4 kann auch eine elektrisch auslösende Überwachungs- und Abschaltvorrichtung für diesen
Varistorzweig vorgesehen sein.
Die Merkmale des Anspruches 5 steilen sicher, daß
die Abschaltung des Varistors der Bedienungsperson der Anlage signalisiert wird. Mit den Merkmalen des
Anspruches 6 kann die Funktionsfähigkeit einer Anzeigevorrichtung gemäß Anspruch 5 geprüft werden.
Anspruch 7 beinhaltet eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung eines Überspannungsgerätes nach der
t>5 Erfindung. Sie ist besonders robust und daher auch geeignet,
größere Stoßströme auszuhalten.
Weitere Vorteile und Merkmale der F.rfindung sind
den weiteren Unteransprt.'chen. sowie der nachstehen-
den Beschreibung und der Zeichnung von erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispielen zu entnehmen. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine einpolige Schaltung der Erfindung,
F i g. 2 eine dreipolige Schaltung nach der Erfindung,
F i g. 3 ein Diagramm mit der Strom-Spannungskennlinie eines Varistors,
Fig.4 in der Draufsicht eine dreipolige Ausführung
eines Überspannungsgerätes nach der Erfindung,
F i g. 5 einen Schnitt gemäß der Linie V-V in F i g. 4,
F i g. 6 einen Schnitt gemäß der Linie Vl-Vl in F i g. 5 und
Fig. 7 eine Einzelheit der Fig. 5 im vergrößerten
Maßstab.
Die Prinzipschaltung nach Fig. 1 zeigt zwischen der spannungsführenden Phase L bzw, 1 des Netzes und der
Erde. bzw. der Potentialausgleichsschiene 2 eine Parallelschaltung
einer Funkenstrecke, insbesondere einer Luft-Gleit-Überschlags-Funkenstrecke (siehe oben) 3
einerseits und einer Reihenschaltung eines Varistors 4 mit Überwachungs-Abschaltvorrichtung in Form einer
Lötstelle 5 andererseits. Ferner ist parallel dazu eine Anzeigevorrichtung 6 mit Kontroll- oder Prüftaste 7
vorgesehen.
F i g. 2 zeigt eine entsprechende drei-polige Ausführung
mii den spannungsführenden Phasen L 1, L 2 und L 3. bzw. 1 des Netzes, der Erdungsleitung 2 bzw. Potentialausgleichsschiene
PAS und dem Nulleiter N bzw. 8. Das Gehäuse des Überspannungsschutzgerätes ist
durch die gestrichelte Linie 9 angedeutet. Die Leitung 10 zwischen Potentialausgleichsschiene PAS und Erdungsleitung
2 einerseits, sowie Nulleiter 8 andererseits ist nur mit einer Funkenstrecke 3 versehen, nicht aber
mit dem Parallelzweig aus Varistor 4 und Überwachungs- sowie Abschaltvorrichtung 5. Es können Vorsicherungen
11 vorgesehen sein, die jedoch bei dem Einsatz von Funkenstrecken gemäß Patent 29 34 238 nicht
erforderlich sind (siehe oben).
Als Beispiel, auf das die Erfindung aber nicht beschränkt ist, seien bei Verwendung von Funkenstrecken
nach Patent 29 34 238 folgende elektrische Daten genannt:
Netzspannung:
Vorsicherung 11:
Parallelzweig Varistor
und Überwachungseinrichtung:
Vorsicherung 11:
Parallelzweig Varistor
und Überwachungseinrichtung:
Lufi-Gleitüberschlags-Funkenstrecke:
220/380 V
z. B. 50 A
ausgelegt für Stoßströme 8/20 von 5 kA,
entsprechend etwa
entsprechend etwa
0,1 As und 500 J/Ω
ausgelegt für Stoßströme 100 kA, mit
etwa 10 As und
etwa 10 As und
500 kJ/Ω
F i g. 3 zeigt das Diagramm einer Strom-(I)-Spannungs(U)-Kennlinie
eines Varistors. Dabei bezeichnet 12 die normale, ordnungsgemäße Kennlinie, während
die Linien 13 und 14 Kennlinien eines geschädigten Varistors sind, der bereits bei kleineren Spannungen unzulässig
hohe Ströme durchläßt. In einem solchen Fall schaltet die Überwachungseinrichtung 5 den schadhaften
Varistor 4 ab. Dies kann thermisch mittels eines Lotes geschehen, das bei entsprechender Erwärmung
des Varistors schmilzt (siehe z. B. F i g. 4 und folgende). Auch könnte dies durch eine elektrisch auslösende Sicherung
bzw. einen Sicherungsautomaten crtolgcn
(nicht dargestellt), der so einzustellen ist. daß or den
Varistorleckstrom im mA-Bereich abschaltet.
Durch die Abschaltung nur des Varistors bleibt die Schutzfunktion des Gerätes durch die Funkenstrecke
erhalten. Zur Kontrolle der Varistorabschaluiiig kann
eine Anzeigevorrichtung (optisch oder akustisch) vorgesehen sein, die im Beispiel der F i g. 1 schematich mit
6 angedeutet ist und beim öffnen die Abschaltung des Varistors 4 durch die Abschaltvorrichtung 5 in dem die
Teile 4, 5 aufweisenden Parallelzweiges anzeigt. Die Funktionsfähigkeit dieser Anzeige kann durch eine
Prüftaste 7 kontrolliert we.den. In der dreipoligen
Schaltung nach Fig. 2 können solche Überwachung·.·
und Kontrollvorrichtungen selbstverständlich aueh vorhanden sein, nur sind sie zur Vereinfachung der Zeichnung
in F i g. 2 nicht dargestellt. Es wird aber hieivu auf die F i g. 4 und folgende verwiesen.
Das Ausführungsbeispiel der Fig.4-7 zeigt einen
konstruktive Ausführung nach der Erfindung mit einem Gehäuse oder Grundgestell 15 aus isolierendem Werkstoff,
drei Leitungsschienen Γ, die von den bügelartigen
Anschlußklemmen 16' für die Leitungen L 1. L 2. L 3 bzw. 1 zu den Halteschrauben 16 für die Verbindung mit
den Funkenstrecken 17—19 führen. Ferner ist eine vierte Leitungsschiene 8' zwischen einer bügelartigen Anschlußklemme
16' für den Nulleiter 8 und einer Halteschraube 16 sowie einem Anschluß 20 für die Erdleitung
2 mit PAS vorgesehen. Die Leitungsschiene 8' führt daher betriebsmäßig keine Spannung. Die Leitungsschienen
Γ und 8' sind jeweils als geradlinige mit den auftretenden Strömen belastbare, in der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung blitzstromtragfähige Leitungen entsprechenden Querschnittes und mit entsprechend
stabilen Halteschrauben und Anschlüssen 16, 16' ausgebildet. Die Leitungsschienen. Anschlußklemmen
und Halteschrauben sind so ausgeführt, daß sie die auftretende elektrodynamische Beanspruchung eines Stromes,
insbesondere Blitzstromes von z. B. 500 k)'Q aushalten.
Unterhalb der Halteschrauben 16 befinden sieh die bevorzugt bützstromtragfähigen Funkenstrecken mit
Elektrode 17, Isolierstück 18 und gemeinsamer Erdungsplatte 19. Dabei ist das Isolierstück 18 mit einem
umlaufenden Ringbund 18' versehen, der die jeweilige Elektrode 17 von der Erdungsplatte 19 isoliert. Der sich
dabei bildende Lichtbogen der Gleitentladung ist mit 18" beziffert (siehe Fig. 7). Die Halteschraube 16
durchsetzt das Isolierstück 18 und ist in das Grundgestell 15 aus isolierendem Werkstoff eingeschraubt, so
daß kein Überschlag von der Halteschraube 16 zu der Erdungsplatte 19 erfolgen kann.
Die Potentialauslgeichsschiene bzw. die Erdleitung 2 wird an die Klemme 20, die ebenfalls bügelartig ausgebildet
ist, angeschlossen. Zwischen den Leitungsschienen Γ und der Erdungsplatte 19 liegt jeweils ein Parallelzweig
bestehend aus Varistor 4 und Überwachungsund Abschaltvorrichtung 5, 6 und 7, wobei die Teile 4, 5
räumlich neben den Leitungsschienen Γ liegen. Die Varistoren 4 befinden sich platzsparend nebeneinander.
Dabei ist mit 5 die Lotstelle bezeichnet, die die Varistorkontaktierung 25 und den hiermit verbundenen leitenden
Teil 21 mit einer Feder 22 elektrisch verbindet. Die Feder 22 ist bei 23 an die betreffende Leiiungsschiene 1'
angeschlossen, während 24 eine zusätzliche von den Leitungen 1' isolierende mechanische Befestigung darstellt.
Tritt ein unzulässig hoher Leckstrom auf dem Wege 23, 22,5,21,25 und 4 gegen 19 auf. so schmilzt die Lötstelle
5 und die Feder 22 bewegt sich aufgrund ihrer Eigenspannung in Pfeilrichtung 22', bis sie am Kontakt 26
anliegt. Die Schmelztemperatur des genannten Lotes kann /.. B. 150°C betragen. Der Kontaktteil 26 ist auch in
der Prinzipschaltung nach Fig. 1 eingetragen. Hierdurch wird die Trennung dieses Varistors 4 über 5 durch
6 angezeigt. Die Tasteinrichtung 7 ist in den F i g. 5, 6
ersichtlich. Ihr Stift T tastet bei dieser Kontrolle die über die Feder 22 und den Anschluß 23 dem Teil 21
/ugeführte Neizspannung ab, die in nicht ausgelöster Siellung gemäß F i g. 5 an der Varistorkontaktierung 25
ansteht, bei geöffneter Lotverbindung 5, jedoch durch die Feder 22 abgeschaltet wird.
Das Gerät nach den F i g. 4 bis 7 kann sehr raumsparend
untergebracht werden, wobei man die scheibenförniigen Varistoren 4 parallel zu den Leitungsschienen Γ
anordnet. Dabei können die beiden oberen zu den Leitungen Li, L 2 gehörenden Varistoren 4 unmittelbar
aneinander liegen und über einen gemeinsamen Erdkontakt 4' mit der Erdungsschiene 19 verbunden werden.
8 I
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (12)
1. Überspannungsschutzgerät bestehend aus mindestens einem Varistor und einer dazu elektrisch
parallel geschalteten, bevorzugt blitzstromtragfähigen Funkenstrecke, die als Luft-Gleit-Überschlags-Funkenstrecke
ausgebildet sein kann, deren Luftüberschlagsstelle sich außerhalb deren Elektroden
befindet, dadurch gekennzeichnet, daß in dem den Varistor (4) enthaltenden Zweig der Parallelschaltung
eine Überwachungseinrichtung (5) für die Einhaltung der Strom-Spannungskennlinie (12)
des Varistors und eine dauernde, auch im Überspannungssfall wirksame Abschaltung des Varistors im
entsprechenden Fehlerfall vorgesehen ist
2. Überspannungsschutzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daC die Überwachungsund
Abschalteinrichtung (5) als thermisch beeinflußbare, auf eine entsprechende Erwärmung durch einen
Lecksirom des Varistors (4) hin abschaltende Vorrichtung ausgebildet ist.
3. Überspannungsschutzgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Überwachungsund
Abschalteinrichtung (5) als bei entsprechender Wärmebelastung sich trennende Lotverbindung
ausgebildet ist.
4. Überspannungssc'.'utzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine auf einen bestimmten
Leckstrom des Varistors einstellbare und von diesem auslösbare elektrische Sicherung oder
Sicherungsautomat vorgesehen ist.
5. Überspannungsschutzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine Anzeigevorrichtung
(6), die bei einem Abschalten des den Varistor (4) enthaltenden Parallelzweiges durch die
Überwachungs- und Abschaltvorrichtung (5) von dieser eingeschaltet wird.
6. Überspannngsschutzgerät nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine von Hand be:ätigbare Kontrolle,
z. B. Prüftaste (7), der Anzeigevorrichtung (6).
7. Überspannungsschutzgerät nach einem der Ansprüche
1 bis 6. dadurch gekennzeichnet, daß in einem Gehäuse oder Grundgestell (15) pro Phase eine
gerade verlaufende, thermisch und dynamisch entsprechend strombelastbare, bevorzugt blitzstromtragfähige
Leitungsschiene (1', 8') vorgesehen ist, wobei diese Leitungsschiene der die Funkenstrecke
(3) enthaltende Parallelzweig oder ein Teil dieses Zweiges ist, daß sich im Verlauf oder am Ende dieser
Leitungsschiene die Funkenstrecke (3; bzw. 17, 18, 19) befindet und daß der zugehörige Varistor (4)
räumlich neben der zugehörigen Leitungsschiene liegt.
8. Überspannungsschutzgerät nach einem der An-Sprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnt, daß bei einem
mehrphasigen Gerät die Phasenleitungen und eine PEN-Leitung parallel nebeneinander liegen,
wobei aber nur den Phasenleitungen ein Varistor mit Überwachungs- und Abschalteinrichtung parallel
geschaltet ist.
9. Überspannungsschutzgerät nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Ebenen der
scheibenförmigen Varistoren (4) parallel zu den Leitungsschienen (Γ) verlaufen.
10. Überspannungsschutzgerät nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Varistoren
(4) zweier nebeneinander liegender Leitungsschie
nen (Γ) unmittelbar aneinander liegen.
11. Überspannungsschutzgerät nach einem der
Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in dem den Varistor (4) enthaltenden Zweig der Parallelschaltung
eine Feder (22) über eine Lotstelle (5) am Varistor (4) angebracht und mit diesem elektrisch
in Reihe geschaltet ist und daß die Feder (22) eine mechanische Eigenspannung aufweist, die sie
nach Auftrennen der Lotstelle (5) in eine An/eigestellung
bewegt
12. Überspannungsschutzgerät nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß im
Gehäuse oder Grundgestell (15) ein Kontakt (26) der Anzeigevorrichtung (6) angebracht ist. an dem die
Feder (22) nach dem Auslösen anliegt und daß am Gehäuse ferner die Kontrollvorrichtung, z. B. ein
Betätigungsknopf (7) mit Kontaktstift (7'). vorgesehen ist der in Betätigungsstellung bei noch nicht
ausgelöster Feder diese und den genannten Kontaki (26) überbrückt.
Priority Applications (9)
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