DE3224419A1 - Verfahren zur herstellung einer nocke-nockenwelle-baueinheit - Google Patents
Verfahren zur herstellung einer nocke-nockenwelle-baueinheitInfo
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Description
ä n ." 2 gis ° " " " : : .' Dipl.-lng. H.Tiedtke f
ORUPE - rTELLMANtt'*-AJIRÄMS" Dipl.-Chem. G. Bühling
Dipl.-lng. R. Kinne
- - - - - _3_ Dipl.-lng. R Grupe
JOO/ / 1 Q Dipl.-lng. B. Pellmann
Δ. /L H H I *J I _ I ■ Dinl -Inn K firnm«?
Bavariaring 4, Postfach 202403 8000 München 2
Tel.: 089-539653
Telex: 5-24 845 tipat
cable: Germaniapatent München
30. Juni 1982 DE 2277.
Toyota Jidosha Kogyo Kabushiki Kaisha Toyota-shi, Japan
Verfahren zur Herstellung einer Nocke-Nockenwelle-
Baueinheit
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Nocke-Nockenwelle-Baueinheit, bei der ein aus einer bestimmten,
verschleißfesten Sinterlegierung hergestelltes Exzenter- bzw. Nockenstück mit einer beispielsweise aus einem Stahlrohr bestehenden
Nockenwelle verbunden ist.
Als Nocke-Nockenwelle-Baueinheiten für die Verwendung in Verbrennungsmotoren
sind Baueinheiten angewandt worden, bei denen eine Nocke und eine Nockenwelle integral bzw. als Ganzes gegossen
sind, wobei üblicherweise gewöhnliches Gußeisen oder durch Kokillenguß erhaltene Gußstücke aus legiertem Gußeisen
verwendet werden. Außerdem ist in neuerer Zeit zur Verbesserung der Betriebsleistung des Motors und zur Gewichts- und Kostenverminderung
usw. eine spezielle Sinterlegierung als Nockenteil bzw. Nockenbereich einer Gleitfläche verwendet worden.
Es ist eine Nocke-Nockenwelle-Baueinheit vorgeschlagen worden, die durch Anbringen eines Werkstücks wie eines Nockenstücks oder
eines Zapfenstücks bzw. Nockenzapfenstücks an einer rohrartigen Stahlwelle hergestellt wird.
B/25
Dresdner Bank (MOnchen) Kto. 3939844 Bayer. Vereinsbank (Münchan) Kto. 508941 Postscheck (München) Klo. 670-43-004
-4- DE 2277
Bei den bekannten Nocke-Nockenwelle-Baueinheiten sind die
Nockenwelle und die Nocke jedoch oft durch ein sekundäres 5
Verfahren, beispielsweise durch Hartlötung, Verschweißung oder mechanisches Verstemmen, miteinander verbunden worden.
Bei solchen·, gebräuchlichen Verfahren sind für diesen Zweck spezielle Maschinen oder Vorrichtungen erforderlich.
Außerdem können beschwerliche Verbindungsschritte nicht vermieden werden, weil die Anzahl der an der Welle
anzubringenden Werkstücke relativ groß ist.
Zur Beseitigung dieser Nachteile, die bei den üblichen p. Nocke-Nockenwelle-Baueinheiten auftreten, ist das Diffu-
sions-Verbindungsverfahren vorgeschlagen worden, bei dem ein Werkstück wie eine Nocke oder ein Zapfenstück, das
aus einer besonderen Sinterlegierung, die während des Sinterns eine flüssige Phase erzeugt, hergestellt worden
ist, metallurgisch mit einer Stahlrohrwelle verbunden wird. Bei diesem Verfahren wird ein Werkstück, beispielsweise
ein Nockenstück, das aus der vorstehend erwähnten, besonderen Legierung hergestellt worden ist, vorgesintert, und
dieses vorgesinterte Werkstück wird durch ein Einpreßver-
2g fcihren oder ein Verstemmungsverfahren unter Anwendung eines
Spielraums an der Welle angebracht. Dann wird das vorgesinterte Werkstück, das angebracht bzw. zusammengebaut
worden ist, unter vorbestimmten Bedingungen gesintert, wobei es sich in ein verschleißfestes Werkstück, beispielsweise
eine verschleißfeste Nocke, umwandelt, und wobei gleichzeitig eine metallische Verbindung des vorgesinterten
Werkstücks mit dem Wellenelement erzielt wird. Das vorstehend erwähnte Verfahren ist infolgedessen unter dem Gesichtspunkt
der Vereinfachung des Fertigungsverfahrens und der
35 Kostenverminderung vorteilhaft.
-5- DE 2277
Bei vielen Sinterlegierungen tritt jedoch eine Kontraktion
oder eine Ausdehnung ein, wenn sie während des Sinter-5 Schrittes erhitzt werden, weshalb der Innendurchmesser
eines Werkstücks wie eines Nockenstücks größer wird, was notwendigerweise· dazu führt, daß zwischen dem Werkstück
und der Welle keine feste.und starre Verbindung erzielt werden kann. Eine Legierung für ein solches Werkstück muß
nicht nur zu einer festen Verbindung führen, sondern auch verschleißfest sein, weshalb für diesen Zweck eine spezielle
Sinterlegierung entwickelt werden mußte.
. _ Bei einem anderen, früher vorgeschlagenen Verfahren wird
lb
eine verschleißfeste Sinterlegierung auf Eisenbasis eingesetzt, die Eisen und geeignete Anteile von Kohlenstoff,
Molybdän., Phosphor, Bor und gegebenenfalls Kupfer und/oder Kobalt usw. enthält und dazu befähigt ist, während des
„_ Sinterns eine flüssige Phase zu erzeugen. Ein aus einer
solchen verschleißfesten Legierung auf Eisenbasis hergestelltes, vorgesintertes Nockenstück, das an einer Welle
angebracht worden ist, wird jedoch während des Sinterns in der Weise mit der Welle verbunden, daß sich der Innen-
2g durchmesser des Nockenstücks um etwas mehr als 1 %, auf den
Innendurchmesser bezogen, ausdehnt und schließlich um etwas mehr als 1% zusammenzieht bzw. kontrahiert. Infolgedessen
verbleiben die Probleme, daß die Anordnung bzw. Lokalisierung des gesinterten Werkstücks auf der rohrartigen Welle
notwendigerweise nicht genau erzielt werden kann und daß die Verbindungsfestigkeit aufgrund einer zu geringen Kontraktion
unzureichend wird. Die Verläßlichkeit der Verbindung ist infolgedessen notwendigerweise unbefriedigend.
35 In dem Fall, daß beim Zusammenbau das Übermaß, d.h. die
-6- DE 2277
Differenz zwischen dem Innendurchmesser des Nockens*tücks
und dem Außendurchmesser der Nockenwelle, kleiner gewählt wird, um einen zu kleinen Betrag der Kontraktion zu kompensieren,
können während des Einpreßverfahrens und/oder während der darauffolgenden Verfahrensschritte unerwartete
Effekte erhalten werden, weil die vorgesinterte . Masse eine geringe mechanische Festigkeit hat.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung einer Nocke-Nockenwelle-Baueinheit zur Verfügung zu stellen,
das die bei den üblichen Verfahren auftretenden Nachteile nicht aufweist und eine Vereinfachung des Fertigungsverfahrens
und eine Fertigung mit niedrigen Kosten ermöglicht.
Durch die Erfindung soll insbesondere ein Verfahren zum festen und starren Verbinden eines Werkstücks wie einer
Nooke oder eines Zapfens mit einer Metallwelle durch Aus-
wahl eines geeigneten, scheinbaren Übermaßes des Werkstücks bezüglich der Metallwelle, durch Passung unter Anwendung
des Übermaßes und durch Verbinden mittels Flüssigphasendiffusion unter Einsatz eines Materials, das eine flüssige
Phase erzeugt und sich während des Sinterns stark zusammen-
zieht, zur Verfügung gestellt werden.
Gegenstand der Erfindung ist das im Patentanspruch 1 gekennzeichnete
Verfahren.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird ein Werkstück
wie ein Nockenstück oder ein Zapfen bzw. Nockenzapfen hergestellt, indem ein geformtes Produkt vorgesintert wird,
wobei das geformte Produkt aus einem solchen Material hergestellt worden ist, daß das Verhältnis der Kontraktion
des Innendurchmessers des Werkstücks nach dem Sintern zu
-7- DE 2277
dem ursprünglichen Innendurchmesser des Werkstücks vor dem Sintern mehr als 2% beträgt. Das vorgesinterte Werkstück
wird an einer beispielsweise aus einem Stahlrohr hergestellten Metallwelle angebracht, und das angebrachte,
vorgesinterte Werkstück wird zur Verbindung mit der Welle in der Weise gesintert, daß das Verhältnis der Differenz
jQ zwischen dem Außendurchmesser der Metallwol1e und dem
Innendurchmesser des gesinterten Werkstücks zu dem Außendurchmesser der Metallwelle (das scheinbare übcrman) mehr
als 2% beträgt.
15 Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die
beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 ist ein Diagramm, das die Sinterkurven (Dimensions-
kontraktionsverhältnis bzw. Dimensionsänderungs-20
verhältnis) der Sinterlegierungen von Beispiel 1 und Vergleichsbeispiel 1 zeigt.
Fig. 2 ist eine Schnittansicht, die zur Erläuterung eines Verfahrens für die Messung der Verbindungsfestigkeit
dient.
Fig. 3 ist ein Diagramm,in dem die Beziehung zwischen dem
scheinbaren übermaii eines Sinterlegierungswerkstücks
in bezug auf aiii Element, mit dem das Werkstück zu
verbinden ist, und der Verbindungsfestigkeit erläutert wird.
Fig. 4 ist ein Diagramm,in dem die Beziehung zwischen dem
Kontraktionsverhältnis der Sinterlegierungen und 35 der Verbindungsfestigkeit erläutert wird.
DE 2277
Fig. 5(a) und 5(b) sind perspektivische Ansichten des Nocken-Stücks
bzvr. des Zapfenstücks von Beispiel 2.
Fig. 6 ist eine teilweise gebrochene Vorderansicht der in Beispiel 2 hergestellten Nocke-Nockenwelle-Baueinheit,
bei der ein Sinterlegierungswerkstück mit einer Metallwelie'verbunden ist, und
Fig. 7 ist eine Mikrophotografie, die den Diffusionsverbindungszustand
der Nocke-Nockenwelle-Baueinheit von Beispiel 2 zeigt.
Erfindungsgemäß wird zwischen einem Werkstück wie einem
Nockenstück oder einem Zapfen und einer Metallwelle durch Passung unter Anwendung eines Übermaßes und durch Verbinden
mittels einer flüssigen Phase, wobei als Material des Werkstücks ein Material eingesetzt wird, das eine flüssige
Phase erzeugt und sich während des Sinterns in einem hohen Ausmaß zusammenzieht, eine feste und starre Verbindung erzielt.
Das Werkstück wird aus einem solchen Material hergestellt, daß das Verhältnis der Differenz zwischen dem Außendurchmesser
der Metallwelle und dem Innendurchmesser des Werkstücks (wobei dieser Innendurchmesser gemessen wird, wenn
das Werkstück getrennt gesintert worden ist) zu dem Außendurchmesser der Metallwelle mehr als 2%, vorzugsweise mehr
als 3% und insbesondere mehr als 4% beträgt. Das scheinbare Übermaßverhältnis beträgt vorzugsweise mehr als 3%
und insbesondere mehr als 4%. Unter dem Ausdruck "scheinbares Übermaßverhältnis" ist das Verhältnis der Differenz
zwischen dem Außendurchmesser der Metallwelle und dem Innendurchmesser des Werkstücks nach dem Sintern in einem Zustand,
bei dem es nicht mit der Welle verbunden ist, zu dem Außendurchmesser
der Welle zu verstehen. 5
Eine zu sinternde Legierung, die im Rahmen der Erfindung eingesetzt werden kann, enthält vorzugsweise 2,5 bis 7,5
Gew.-% Cr, 0,1 bis 3,0 Gew.-% Mn, 0,2 bis 0,8 Gew.-% P, 1,0 bis 5,0 Gew.-% Cu, 0,.5 bis 2,0 Gew.-% Si, weniger als
3 Gew.-% Mo, 1,5 bis 3,5 Gew.-% C und als Rest Fe mit weniger als 2 Gew.-% Verunreinigungen. Die Sinterlegierung
mit der vorstehend erwähnten Zusammensetzung hat eine Dichte von mehr als 7,3 g/cm3 und eine scheinbare Härte
Hv(10kg) von 350 bis 800 und zeigt in der Matrix eine
gleichmäßige Verteilung von M3C-Carbiden mit einer mittleren
Teilchengröße von etwa 5 bis 30 μπι und/oder einer gehärteten
Steaditschicht, wobei diese etwa 5 bis 30% der
Matrixfläche ausmachen bzw. einnehmen.
Die erfindungsgemäß verwendete, vorgesinterte Legierung wird folgendermaßen erhalten:
Zuerst wird ein Legierungspulver mit der vorstehend er-2g
wähnten Zusammensetzung mit Ausnahme von Kohlenstoff hergestellt. Dann wird zu dem auf diese Weise hergestellten
Legierungspulver eine vorbestimmte Kohlenstoffmenge hinzugegeben, und dann wird daraus ein geformtes Pulverprodukt
(komprimiertes Pulverprodukt) erhalten. Dann wird das qeformte Produkt nach einem Pulvermetallurgieverfahren bei
einer vorbestimmten Temperatur vorgesintert, wobei das vorgesinterte Legierungsprodukt erhalten wird.
Im Rahmen der Erfindung kann als Sinterlegierung auch eine
Sinterlegierung auf Eisenbasis mit einer hohen Dichte und einer hohen Härte eingesetzt werden, die 15 bis 25 Gew.-%
-10- ÜE 2277
Cr, 0 bis 3 Gew.-% Mo, 1 bis 5 Gew.-% Cu, 0,3 bis 0,8 Gew.-
% P, 2,0 bis 4,0 Gew.-% C und als Rest Fe mit weniger als
5
2 Gew.-% Verunreinigungen, wie sie in einer üblichen Legierung
auf Eisenbasis enthalten sind, enthält und eine Dichte von mehr als 7,3 g/cm3 und eine Vickers-Härte Hv
von 400 bis 700 hat. In dieser Sinterlegierung sind außerordentlich harte, feine Karbidteilchen aus (Fe, CrJ.C, oder
(Fe, Cr, Mo)7C3 in der harten (alpha-Phase + gamma-Phase)—
-Matrix des Fe-Cr-(Mo)-Cu-P-C-Typs gleichmäßig verteilt. Eine solche Sinterlegierung kann mit einer hohen Dichte
und einer hohen Härte, wie sie vorstehend erwähnt wurden, fast nach dem gleichen Verfahren wie im Fall der Herstellung
J. O
der gewöhnlichen Sinterlegierung auf Eisenbasis erhalten
werden. Die erfindungsgemäß eingesetzten Sinterlegierungen zeigen beim Verschleißtest eine gute Beständigkeit.
Nachstehend werden zuerst die Gründe für die Begrenzung des
Ä U
Gehalts der Elemente der erfindungsgemäß eingesetzten Sinterlegierung
beschrieben:
Ein Teil des Chroms wird in der Matrix im festen Zustand gelöst und verstärkt die Matrix bzw. vergrößert deren Festig-
Λ Ό
keit, indem es bei dem auf das Sintern folgenden Kühlvorgang einen Martensit oder einen Bainit bildet, während sich
der Rest des Chroms unter Bildung von gehärteten Karbidteilchon
des M^C-Typs mit (Fe-Cr)3C als Hauptbestandteil
yQ mit Kohlenstoff verbindet, wodurch die Eigenschaften der
Sinterlegierung bezüglich des Verschleißschutzes und der Verhinderung des Fressens und Hängenbleibens verbessert
werden. Die Zugabe einer Chrommenge von weniger als 2,5 Gew.-% ist unerwünscht, weil dies zu einer ungenügenden
3g Karbidbildung und dazu führt, daß sich Karbid in Form eines
Netzwerks bzw. einer Netzstruktur an der Korngrenze an-
-11- DE 2277
reichert, wodurch die Struktur vergröbert und das Gleitvermögen in hohem Maße verschlechtert wird. Die Zugabe einer
7,5 Gew.-% überschreitenden Chrommenge führt unerwünschterweise nach dem Sintern zu einer übermäßigen Karbidmenge,
zu einer Umänderung der Kristallstruktur vom M^C-Typ in den M^Cn-Typ und' faktisch zum Verschwinden der Phosphorverbindungsphase
des Steadit-S", wodurch eine beträchtliche
2Q Änderung der Eigenschaften der Sinterlegierung hervorgerufen
wird, die zu einer Veränderung des Gleitvermögens und sogar zu einer Verstärkung des Angriffs auf ein zu
koppelndes Stück bzw. Element führt.
l§ Es wurde festgestellt, daß die Wirkung der Zugabe von Mn
auf die Aktivierung der Fe-Matrix für das Sintern auffällig ist, wenn Cr in einer Menge von 2,5 bis 7,5 Gew.-% hinzugegeben
wird.
Wenn die beim Vorgang des Sinterns der Legierung erzeugte, flüssige Phase verwendet wird, um die Legierung mit einem
anderen Stück bzw. Element, beispielsweise aus Stahl, das mit der Legierung in Berührung ist, zu verbinden, führt
eine zu große Chrommenge, die die Obergrenze der Legierung überschreitet, zu einer ungenügenden Erzeugung von flüssiger
Phase, wodurch die Verbindungsfestigkeit herabgesetzt wird. Andererseits wird die Bearbeitbarkeit herabgesetzt, wenn
daa hinzugegebene Chromvolumen weiter erhöht wird, und außerdem wird die Aufbringbarkeit einer Schmiermittelschicht,
30 die zufVerbesserung der Anfangspassung dient, schlecht,
was zu einer Kostenerhöhung führt. Die Zugabe von Chrom ist infolgedessen auf 2,5 bis 7,5 Gew.-% eingeschränkt, wobei
der optimale Bereich in jeder Hinsicht 4,5 bis 6,5 Gew.-% beträgt.
-12- DE 2277
Mangan spielt im Rahmen der Erfindung eine sehr bedeutsame
Rolle und zeigt die drei folgenden Wirkungen: 5
Mangan wird erstens im festen Zustand xn der Matrix gelöst und verstärkt die Matrix; und es verbessert außerdem
die Härtbarkeit der Legierung in einem bedeutenden Ausmaß; des weiteren erhärtet Ma|^n)an bei einem langsamen,
mit einer Abkühlungsgeschwindigkeit von 10°C/min in dem üblichen, zum kontinuierlichen Sintern dienenden Ofen unter
einer Atmosphäre aus zersetztem bzw. gespaltenem Ammoniakgas durchgeführten Kühlvorgang, wobei leicht eine scheinbare
Hv-Härte (10 kg) von über 350 erzielt und dadurch das
Gleitvermögen verbessert werden kann. 15
Zweitens aktiviert Mn die Fe-Matrix für das Sintern und ermöglicht dadurch ein Sintern bei niedrigeren Temperaturen,
was mit der Wirkung einer Verminderung der Energiekosten verbunden ist. Wie vorstehend erwähnt wurde, ist diese
Wirkung bedeutsam, wenn die Zugabe von Mn im Bereich von 2,5 bis 7,5 Gew.-% liegt.
Drittens unterdrückt Mn das Kristallwachstum, und Mn verfeinert das Karbid und trägt zur Sphäroidisierung bzw. Zusammenballung
bei, wodurch das Gleitvermögen der Sinterlegierung verbessert wird.
Wenn das Werkstück aus dieser Legierung hergestellt wird, OQ kann es nach dem Vorsintern in einer AX-Gas-Atmosphäre bei
900 bis 1000 0C bearbeitet und dann angebracht bzw. zusammengebaut
werden. Die Zugabe von Mangan ist bezüglich der Erhöhung der Festigkeit des vorgesinterten Produkts
in hohem Muße wirksam. Eine solche Wirkung der Erhöhung ■μο dor Festigkeit des vorgesinterten Produkts ist praktisch
nicht vorhanden, wenn weniger als βτ&\ % Mangan hinzugegeben
10,10X
-13- DE 2277
werden, während die Zugabe einer 3,0 % überschreitenden c Manganmenge zu einer Sphäroidisierung bzw. Zusammenballung
und zu einer Härtung des zerstäubten Legierungspulvers führt, wodurch nicht nur eine die Erzielung einer gewünschten
Dichte oder Härte unmöglich machende, starke Verminderung der Zusammendrückbarkeit und Formbarkeit des Pulvers,
IQ sondern auch eine Erhöhung des Gehalts an restlichem Austenit
während des Sinterns, eine Verminderung der Härte oder die Neigung zu einer Herabsetzung des Sinterungsvermögens
durch Oxidation hervorgerufen werden. Die Zugabe von Mn ist infolgedessen auf eine Menge von 0,10 bis 3,0
15 Gew.-% und vorzugsweise von 0,10 bis 1,5 Gew.-% eingeschränkt
.
Phosphor leistet zu der Sinterlegierung den Beitrag, daß es das Sintern aktiviert, indem es während des Sinterns
im festen Zustand in die Matrix hineingelöst wird, wobei
die Wirkungen hervorgerufen werden, daß nicht nur ein Sintern bei niedrigeren Temperaturen ermöglicht wird,
sondern mittels einer flüssigen Phase auch eine höhere Dichte erzielt wird, indem eine Steadiaphase mit niedrigem
Schmelzpunkt gebildet wird. Wie vorstehend erwähnt wurde, trägt die Steadiaphase insbesondere dann zu einer Erhöhung
der Verschleißfestigkeit bei, wenn der Cr-Gehalt 2,5 bis 7,5 Gew.-% beträgt. Wenn der Cr-Gehalt 7,5 Gew.-% überschreitet,
verschwindet die Steadiaphase fast vollständig, und die Steadiaphase kann kaum zur Verschleißbeständigkeit
beitragen. Die Wirkung des Phosphors wird unbefriedigend, wenn es in einer Menge von weniger als 0,2 Gew.-% hinzugegeben
wird. Andererseits führt die Zugabe einer 0,8 % überschreitenden Phosphormenge zur Bildung eines Übermaßes an
flüssiger Phase, was zu einem abnormen Wachstum von Karbid und Steadia und zu einer Versprödung der Korngrenze führt,
-14- DE 2277
wodurch das Gleitvermögen herabgesetzt wird. Die Zugabe
von Phosphor ist infolgedessen auf 0,2 bis 0,8 Gew.-% fa
und vorzugsweise auf 0,35 bis 0,65 Gew.-% eingeschränkt.
Genauso wie Chrom erhöht Mo . nicht nur die Härte der Sintermaw-Äe, indem es die Matrix verstärkt und die Härtbarkeit
verbessert, sondern es verbessert auch das Gleitvermögen, indem es ein gehärtetes, zusammengesetztes bzw.
Mischkarbid mit (Fe.Cr.Mo)^C als Hauptbestandteil bildet.
Auch ohne Zugabe von Mo kann das erforderliche Betriebsverhalten von verschiebbaren bzw. gleitfähigen Teilen wie
ir Nocken sichergestellt werden, jedoch ist eine Zugabe von
weniger als etwa 3 Gew.-% Mo nützlich, weil dadurch die Wirkung hervorgerufen wird, daß das Karbid stärker -^phäroidisiert
bzw. zusammengeballt wird und daß die Aggressivität der Legierung gegenüber dem zu koppelnden Stück bzw.
2Q Element unterdrückt wird. Die Zugabe von Mo.' " ist infolgedessen
auf weniger als 3 Gew.-% und vorzugsweise auf 0,5 bis 1,5 Gew.-% eingeschränkt, weil die Zugabe einer
3 Gew.-% überschreitenden MolybdSnmenge dazu führen würde, daß an der Korngrenze eine Netzstruktur des Karbids ge-
2g bildet wird, wodurch die Legierung verspröden und das Gleitvermögen
herabgesetzt werden würde und die Kosten erhöht würden.
Kupfer, das in der Matrix im festen Zustand gelöst wird, stabilisiert das Sintern, erhöht die Festigkeit und Härte
der Matrix, verfeinert das Karbid und trägt zu einer Sphäro-Ldisiorunq
bzw. Zusammenballung des Kcirbids bei. Wenn Kupfer in einer Menge von weniger als 1,0 Gew.-% hinzugegeben
wird, treten diese Wirkungen nicht auf. Andererseits wird die Korngrenze geschwächt, was nicht nur zu einem vermindertem
Gleitvermögen, sondern auch zu einer Erhöhung der
-15- DE 2277
Kosten führt, wenn Kupfer in einer zu großen Menge hinzugegeben wird. Die Zugabe von Kupfer ist infolgedessen auf
5
1,0 bis 5,0 Gew,-% und vorzugsweise auf 1,5 bis 3,0 Gew.-%
eingeschränkt.
Silicium, das in der Matrix im festen Zustand gelöst wird,
stabilisiert das Sintern der Fe-Matrix. Silizium ist ins-10
besondere in Gegenwart von 2,5 bis 7,5 Gew.-% Chrom wirksam, um eine Streuung der Dichte oder Härte, die auf Veränderungen
des Kohlenstoffgehalts beruht, zu unterdrücken, und es ist in gleicher Weise wirksam, um eine Sphäroidi-
sierung bzw. Zusammenballung der Karbidteilchen zu erzielen. 15
Silizium ist erforderlich als hauptsächliches Desoxidationsmittel für das geschmolzene Metall, wenn dieses zur Herstellung
eines Legierungspulvers zerstäubt wird. Die Zugabe einer zu geringen Siliziummenge führt zu einer Beschlounigung
der Oxidation des Pulvers, wodurch ein Verlust der des oxidierenden Wirkung hervorgerufen wird, während im Fall
der Zugabe einer zu großen Siliziummenge nicht nur die Härtbarkeit der Matrix herabgesetzt wird, was zu einer Verminderung
der Härte führt, sondern auch das Karbid vergröbert oc wird und eine Absonderung bzw. Ausscheidung von Karbid an
der Korngrenze verursacht wird, was zu einem geringeren Gleitvermögen führt. Die Zugabe von Silizium ist infolgedessen
auf 0,5 bis 2 Gew.-% und vorzugsweise auf 0,7 bis 1,5 Gew.-% eingeschränkt.
Graphit, der als Kohlenstoffquelle einzusetzen ist und in
der Matrix in festem Zustand gelöst wird, erhöht die Härte und verstärkt die Matrix. Außerdem verbessert Kohlenstoff
die Abriebbeständigkeit bzw. Verschleißfestigkeit, indem er zusammen mit Chrom und Molybdän zusammengesetzte bzw.
Mischkarbide wie (Fe.Cr)3C oder (Fe-Cr.Mo),C bildet und zur
-16- DE 2277
Bildung der Steaditphase (Fe-Fe3C-Fe3P) beiträgt.
Die Zugabe einer zu geringen Kohlenstoffmenge verursacht
eine ungenügende Härte der Matrix und unzureichende Volumina von Karbid und Steadit, während die Zugabe einer zu großen
Kohlenstoffmenge zu einer Vergröberung der Struktur und zur Bildung einer Netzstruktur des Steadit.s an der Korngrenze
führt, wodurch das Gleitvermögen in beträchtlichem Maße verschlechtert und ein starker Angriff auf das gekoppelte
Stück bzw. Element hervorgerufen wird. Die Zugabe von Kohlenstoff ist infolgedessen auf 1,5 bis 4,0 Gew.-%
und vorzugsweise auf 1,8 bis 3,0 Gew.-% eingeschränkt.
Mit Ausnahme von Kohlenstoff werden die in der Legierung enthaltenen Elemente vorzugsweise in Form eines Eisenlegierungspulvers
eingesetzt. Das Legierung^pulver, das als 2^ Material für die Sinterlegierung dient, wird im allgemeinen
aus einem geschmolzenen Metall durch das Zerstäubungsverfahren erhalten.
Das Legierungspulvermaterial sollte wünschenswerterweise als Verunreinigungen weniger als 0,5 Gew.-% und vorzugsweise
weniger als 0,3 Gew.-% Sauerstoff und weniger als 0,3 Gew.-% und vorzugsweise weniger als 0,1 Gew.-% Kohlenstoff
enthalten.
Beim Zerstäubungsverfahren können die geschmolzenen Legierungsmaterialien,
die hergestellt werden, nachläem die pulverförmigen Legierungsmaterialien miteinander vermischt
worden sind, zur Herstellung des zerstäubten Metalls von der Oberseite her zerstäubt werden, während ein Wasserstrahl
von der Seite in einer N_-Atmosphäre gegen das tropfende, geschmolzene Metall gedrückt bzw. gespritzt wird. Die
-17- DE 2277 .
Korngröße des zerstäubten Legierungspulvers entspricht geeigneterweise einer lichten Maschenweite von weniger als
177 μΊη (80 mesh> , vorzugsweise von weniger als 149 μπι
(100 mesh), wobei weniger als 40 % des Gesamtvolumens einer lichten Maschenweite von weniger als 45 μΐη (350
mesh ) entsprechen.
Der Gehalt an Verunreinigungen sowie die Korngröße (lichte
Maschenweite) des Legierungspulvers beinfluwen hauptsächlich
die Zusammendrückbarkeit und die Formbarkeit während der Formung des Pulvers sowie die Eigenschaften und die
\SS/
-^5 Gebrauchsleistungen der Sintermawe als Bauteil.
Zu dem auf diese Weise erhaltenen, zerstäubten Legierungspulver wird Kohlenstoff, üblicherweise Graphit, hinzugegeben,
und zwar vorzugsweise schuppenförmiger bzw. flocken-
20 graphit für die Pulvermetallurgie. Im allgemeinen wird
Graphit mit einem mittleren Teilchendurchmesser von bis zu etwa 10-μπι eingesetzt, jedoch sind feine Teilchen von
weniger als 2 - 3 μπι zu bevorzugen. Diese Elemente können
durch ein übliches Verfahren vermischt werden, jedoch kann
ein besonderes Matrix-Mischverfahren,ein Mischverfahren
unter Druckentlastung oder ein Schwingmühlenverfahren angewandt
werden. Diese Verfahren vermindern die Absonderung von Graphit bei den Misch- und Formungsvorgängen auf ein
Mindestmaß, wodurch die Härte der Matrix und die Gestalt,
30 die Größe und die Verteilung der Karbide in verschiedenen Teilen des Produkts gleichmäßig gemacht werden und erwünschte
Ergebnisse mit geringeren Unterschieden in den Eigenschaften des Produkts bezüglich der Verschleißfestigkeit
und der Verhinderung des Fressens und des Hängen-
bleibens erzielt werden.
-18- DE 2277
Deis auf diese Weise hergestellte Material wird geformt,
gesintert und dann·abgekühlt. Das Formen wird unter. Erzielung
einer gewünschten Gestalt im allgemeinen unter einem Preßdruck von etwa 4,9 bis etwa 6,9 kbar (5 bis
etwa 7 t/cm2) und vorzugsweise von etwa 5,4 bis etwa 6,4 kbar (5,5 bis etwa 6,5 t/cm2) durchgeführt. Die Dichte
des geformten Produkts beträgt geeigneterweise etwa 5,8 10
bis etwa 6,4 g/cm3 und vorzugsweise etwa 5,9 bis etwa 6,3
g/cm3. Als nächstes wird das komprimierte Pulver bei einer
Temperatur im Bereich von etwa 1020 °C bis etwa 1180 0C und
vorzugsweise von etwa 10500C bis 11500C gesintert. Die
Sinterdauer hängt von der Temperatur ab. Das Sintern wird üblicherweise etwa 30 bis bzw. oder etwa 90 min lang durchgeführt.
Es ist erwünscht, daß das Sintern in einem Gas wie Wasserstoff, Stickstoff, einer Gasmischung aus "WÄser=*^
stoff und Stickstoff oder zersetztem bzw. gespaltenem Ammoniak oder im Vakuum durchgeführt wird. Der Taupunkt
der angewandten Atmosphäre beträgt geeigneterweise weniger als minus 10 0C und vorzugsweise weniger als minus 200C.
\SS/
Die auf diese Weise erhaltene Sintermawe erhält die notwendige
Härte durch Abkühlen auf etwa 6000C mit einer Gesciiwindigkett
von etwn 10°C/min und vorzugsweise 20 bis 100°C/min.
Das Vorsintern wird bei einer Temperatur durchgeführt, wie OQ sie üblicherweise für diesen Zweck festgelegt wird.
,JJV
Als Wellenelement, an dem die vorgesinterte MaWe angebracht wird, werden ein Stahlrohr oder ein fester Stahlstab, wie
sie üblicherweise für diesen Zweck verwendet werden, eingesetzt. Natürlich kann ein Bauteil bzw. Element, das bei der
:Ünt ovi.omporatur seino Festigkeit verliert, nicht angewandt
werden.
-19- DE 2277
Beispiel 1 ';
g Eine Legierung mit"der Zusammensetzung: Fe, 5 Gew.-% Cr,
1 Gew.-% Si, 0,5 Gew.-% Mn, 0,5 Gew.-% P und 2,5 Gew.-%
C (Material "A") wurde als spezielle, verschleißfeste Sinterlegierung eingesetzt. Unter Verwendung eines gepulverten
Materials aus dieser Legierung wurde eine vorge-
IQ sinterte Legierung mit einem Außendurchmesser von 50 mm,
einem Innendurchmesser von (28 + ^t ) mm und einer
Dicke von 15 mm hergestellt. Das vorgesinterte Produkt wurde an einem Stahlrohr mit einem Außendurchmesser von
28 mm, einem Innendurchmesser von 20.mm und einer Länge.
von 30 mm, das aus S'45entsprechendem Material hergestellt
worden war, angebracht. Danach wurde zur Herstellung einer verbundenen , als Probestück dienenden Baueinheit ein
Sintern durchgeführt. Der Spielraum des Innendurchmessers des vorgesinterten Produkts wurde auf 0 mm, 0,3 mm, 0,6 mm,
0/8 mm und 1,0 mm festgelegt, wodurch mehrere Probestücke
in Form von verbundenen Baueinheiten erhalten wurden. Bei jedem Probestück wurde die Scherfestigkeit bzw. die Schubfestigkeit
in der in Fig. 2 gezeigten Weise gemessen, indem das Stählrohr 2 mittels einer Druck ausübenden Vorrichtung
nach unten gestoßen wurde, während die SintermaNae auf einen
Träger mit einem darin befindlichen Loch aufgelegt wurde.
Die Dimensionsänderungsverhältnisse (Kontraktionsverhältnisse) der Sinterlegierung wurden bei vorgesinterten Produkten,
die nicht an dem Stahlrohr angebracht waren, gemessen. Das Sintern wurde durch 60-minütiges Erhitzen bei den angegebenen
Temperaturen in AX-Gas durchgeführt. Die Ergebnisse der auf diese Weise gemessenen Dimensionsänderungsverhältnisse werden
durch die Kurven "A" in Fig. 1 gezeigt. Die gemessenen Werte der Scharfestigkeit werden in den Fig. 3 und 4 und in Tabelle
1 gezeigt. Bei jedem Wert handelt es sich um den Mittelwert
-20- DE 2277
von 10 gemessenen Probestücken.
Unter Anwendung einer Sinterlegierung mit der folgenden
Zusammensetzung: Fe, 8 Gew.-% Mo, 5 Gew.-% Co, 2 Gew.-% Cu, 1,2 Gew.-% P, 0,06 Gew.-% B und 1 Gew.-% C (Material
"B") zu Vergleichszwecken wurden die vorgesinterten Produkte und die verbundenen Baueinheiten ähnlich wie in
Beispiel 1 hergestellt. Nach dem Verfahren von Beispiel wurden Teste durchgeführt, und die gemessenen Ergebnisse
i§ bezüglich der Dimensionsänderungsverhältnisse werden durch
die Kurve VB" in Fig. 1 gezeigt, während die Ergebnisse der Messung der Scherfestigkeit in den Fig. 3 und 4 und
in Tabelle 1 gezeigt werden.
co ω to to ι-· ι-·
σι ο σι ο σι ο σι
Material Sinter- Kontraktions- Kontraktions- Spiel- scheinbares scheinbares Verbindungen
temperatur verhältnis * betrag ** raumot/ Übermaß *** Übermaß festigkeit
(0C) (%) (mm) (mm) (mm) (%) (kg/mm2)
1110 | 6,1 | 1,7 | 0 | 1,7 | 6,1 . | mehr 15 - |
als 28 |
|
Ä | Il | η | Il | 0,3 | 1,4 | 5,0 | 15 - | 28 |
Il | Il | η | Il | 0,6 | 1,1 | 3,9 | 14 - | 26 |
Il | Il | π | Il | 0,8 | 0,9 | '3,2 | 10 - | 22 |
Il | Il | H | Il | 1,0 | 0,7 | 2,5 | 2 - | 15 |
Il | ||||||||
1150 | 1,2 | 0,3 | 0 | 0,3 | 1,1 | 1 | ||
B | ||||||||
3 2 2 U19
-22- DE 2277
Anmerkungen: * in dieser'Spalte wird das Kontraktionsver-
hältnis des Innendurchmessers des während des Sinterns nicht an dem Stahlrohr ange
brachten Legierungswerkstücks angegeben.
** in dieser Spalte wird der Kontraktionsbetrag des Innendurchmessers des während des
Sinterns nicht an dem Stahlrohr angebrachten
Legierungswerkstücks angegeben.
ti
*** in dieser Spalte wird —' -g des Legierungswerkstücks an dessen
Innendurchmesser· angegeben.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, zeigte die Sinterlegierung aus dem Material "A" von Beispiel 1 das maximale Kontraktionsverhältnis von etwa 6%, während die Sinterlegierung des
Materials "B" des Vergleichsbeispiels einmal bei etwa 11000C
expandierte und sich dann bei höheren Temperaturen zusammenzog. Das maximale Kontraktionsverhältnis des Vergleichsbeispiels
betrug etwa 1,2%.
25 Beispiel 2
Unter Anwendung der gleichen Legierung, die in Beispiel 1 verwendet wurde, wurden die in den Fig. 5(a) und (b) gezeigten,
vorgesinterten Produkte (Innendurchmesser: 28,3 mm) hergestellt. Diese vorgesinterten Produkte wurden an einer
Stahlrohrwelle mit einem Außendurchmesser von 28 mm angebracht und dann unter solchen Bedingungen gesintert, daß
das maximale Kontraktionsverhältnis gewährleistet werden konnte, wodurch eine Nocke-Nockenwelle-Baueinheit für die
verwendung in einem Motor, wie sie in Fig. 6 gezeigt wird,
-23- DE 2277
hergestellt wurde.
Der Innendurchmesser des Produkts, das unter den gleichen Sinterbedingungen gesintert worden war, während es nicht
an der Stahlrohrwelle angebracht war, betrug 26,6 nun, wobei,
der Kontraktionsbetrag 1,7 mm (= 28,3 mm - 26,6 mm) und das Kontraktionsverhältnis 6.0 % C= (1*7 x 100) / 28,3]
betrug. Das scheinbare Übermaß betrug 1,4 mm (= 28,0 mm-26,6 mm), und das scheinbare Übermaßverhältnis in Bezug auf
den Außendurchmesser der Stahlrohrwelle betrug 5,0 % E= (1/4 χ 100) / 28,Oj .
Wie aus der Mikrophotographie von Fig. 7 ersichtlich ist,
wurde festgestellt, daß die Sintermawe durch eine Diffusions-Verbindungsschicht
in hervorragender Weise metallurgisch mit dem Stahlrohr verbunden war. Die Scharfestigkeit
der verbundenen Baueinheit betrug 17 kg/mm2.
Fig. 3 faßt die in den Beispielen 1 und 2 erhaltenen Ergebnisse
zusammen und erläutert die Beziehung zwischen dem Verhältnis des scheinbaren Übermaßes zu dem Außendurchmesser
„,- des Bauteils bzw. Elementes, mit dem das Werkstück verbunden
ist, wobei die Verbindungsfestigkeit der verbundenen Baueinheit, bei der die Sinterlegierung "A" eingesetzt und
der Spielraum variiert wurde, durch die Schsrfestigkeit
ausgedrückt w(r#(.
Wenn die minimalen Werte der Verbindungsfestigkeit betrachtet
werden, beobachtet man, daß die Wirkung der Erhöhung dieser
Werte bei einem Verhältnis über 2 % groß, bei einem Verhältnis von 3% auffallend und bei einem Verhältnis von mehr als
4% stabilisiert wird.
-24- DE 2277
Fig. 4 erläutert die Beziehung zwischen der Verbindungsfestigkeit und dem Dimensionskontraktionsverhältnis des
gesinterten Produkts, das nicht an der Welle angebracht 5
war, und zwar unter der Bedingung, daß der Spielraum auf Werte von weniger als etwa 1,0 mm festgelegt wurde, um
die in Fig. 3 gezeigten, hervorragenden Werte für das scheinbare Übermaß zu gewährleisten.
Wenn auch die Minimalwerte der Verbindungsfestigkeit betrachtet werden, sieht man, daß die Wirkung der Erhöhung
der Verbindungsfestigkeit bei DimensionskontraktionsverhältnisseV von mehr als 2% aufzutreten scheint. Je größer
das Kontraktionsverhältnis der eingesetzten Legierung, 15
beispielsweise mehr als 3%, mehr als 4% usw., ist, umso größer ist die Selekt^ivität des Bereichs, inpem der Spielraum
festgelegt werden kann, um eine genügende Wirkung zu zeigen. Im Fall der Sinterlegierung "A", die sich mit einem
Verhältnis von 6,1 % zusammenzieht, wird auch bei einem 20
Spielraum von 1,0 mm eine zufriedenstellende Wirkung erzielt. Die Wirkung wird stabil, wenn der Spielraum auf
weniger als 0,6 mm festgelegt wird.
__ Wie aus den Fig. 3 und 4 hervorgeht , wird eine ähnliche
Wirkung erzielt, wenn der Spielraum auf einen negativen Wert festgelegt wird, d.h. wenn die Welle für eine Verbindung
der Welle mit dem vorgesinterten Produkt durch Sintern in das vorgesinterte Produkt eingepreßt wird. Das
on an der Welle anzubringende Werkstück kann ein geformtes
Pulverprodukt sein. Die Verwendung eines auch als vorhergesintertes Produkt oder als primärgesintertes Produkt
bezeichneten, vorgesinterten Produkts wird bevorzugt, um eine bestimmte Festigkeit vom Standpunkt der Bearbeitbarkeit
aus sicherzustellen. Das Sintern nach dem Anbringen bzw. dem Zusammenbau wird als EnVsinterung oder sekundäre
Sinterung bezeichnet.
Die Fig. 5 w\a Q zeigen ein Beispiel einer Nocke~Nockenwel.le-Baueinhait
für die Verwendung in einem Notor, jbßi der Werkstücke wie ein Noekenstück und ein Zapfen, die aus der
speziellen, verschleißfesten Sinterlegierung hergestellt
worden sind/ nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit einem
Stahlrohr verbunden sind. Es wurde beobachtet, daß das Kontraktionsverhältnis, das scheinbaEe Übermaß und die
Vejrfrindungsfestigkeit dieser Baueinheit mit don entsprechenden
Eigenschaften der Probestücke von Beispiel 1 in güter
p. Übereinstimmung waren.
wie in Beispiel 2 wurden untor Verwendung verschic-2Q
densr Zusammensetzungen Nocke-Nockenwellen^Daueinheiten
hergestellt, wobei öio in 'fabeile 2 geaeigfcön Ergebnisse
erhalten wurden.
Werkstück | Charakteristische Wer te der Sintermagje |
scheinbare Härte Hv.ClO .kg) |
Verbin- dungs- |
Verschleißfestigkeitstest | Betrag des Ab riebs des entge genwirk. Kipp- VxaVval e f ι ml ** |
Anmerkung (Warte in Gew.-%) |
Legierung 1 | Dichte | 370 | festigk. (Kg/W2) |
Betrag des Nockenab riebs (μΐη) * |
20 | |
ι. 2 | 7,36 | 560 | 15 - 28 | 95 | 3 | 2,5Cr-Oy10Mn-5Cu-0,5Si-O,7Ρ-1,5C |
3 | 7,45 | 780 | 16 - 27 | 22 | 8 | 5,OCr-I f.0Mn-2Cu-lSi-0 ,5P-2 ,5C . |
4 | 7,62 | 660 | 15 - 29 | 25 | 2 | 7,5Cr-3#OMn-lCu-2,OSi-0/2P-3,5C |
7,63 | 14 - 28 | 19 . | Legierung1"'2 + 3Mo |
Anmerkung: * Betrag des Abriebs in Richtung der Nockennase ** Maximale Tiefe des Abriebbereichs im Kifphebel-Gleitkissen
σ w
to to
OO
ro
co -
* mm ι» ■. Λψτ
-27- DE 2277
Die Erfindung ist vorstehend unter Bezugnahme auf die
Sinterlegierung mit der in der Beschreibung zuerst er-5
wähnten Zusammensetzung erläutert worden, jedoch können gleiche oder ähnliche Wirkungen auch erzielt werden, wenn
die Sinterlegierung mit der an zweiter Stelle beschriebenen Zusammensetzung eingesetzt wird. Die an erster
Stelle genannten Sinterlegierungen entsprechen der US-Patentanmeldung mit der Seriennummer 213239, während die
an zweiter Stelle genannten Sinterlegierungen der aus der Japanischen Offenlegungsschrift Nr. 2777/1977 bekannten '
Sinterlegierung entsprechen.
Leerseite
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung einer Nocke-Nockenwelle-Baueinheit,
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
(a) Formen eines Werkstücks mit einem darin befindlichen Durchgangsloch aus einem zu sinternden Legierungsmaterial,
wobei das Material die Erzielung eines ersten Verhältnisses, nämlich des Verhältnisses der Kontraktion des
Innendurchmessers des Werkstücks am Verbindungsbereich im Fall der Sinterung des Werkstücks als Einzelteil zu
dem Innendurchmesser des Werkstücks vor dem Sintern, mit einem Wert von mehr als 2% ermöglicht,
(b) Vorsintern des Werkstücks,
(c) Anbringen des Werkstücks an einer Metallwelle in der Weise, daß die Metallwelle in das Durchgangsloch eingesetzt wird,
und
(d) Sintern des an der Metallwelle angebrachten Werkstücks, wobei das Verbinden des Werkstücks mit der Metallwelle
in der Weise durchgeführt wird, daß ein zweites Verhältnis, nämlich das Verhältnis der Differenz zwischen dem Außendurchmesser
der Metallwelle und dem Innendurchmesser des kontrahierten Werkstücks nach dem Sintern zu dem Außendurchmesser
der Metallwelle, mehr als 2% beträgt.
B/25
Dresdner Bank (München) Ktq. 3939 844
Bayer, yerglnsbgnk (Manchen) Kto. §98941
Postscheck (München) KtQ, 670-43-804
-2- DE 2277
naohqereioht]
2. Verfahren zur Herstellung einer Nocke-Nockenwelle-
Baueinheit, dadurch gekennzeichnet, daß das zu sinternde
Legierungsmaterial während des Sinterns eine flüssige Phase erzeugt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennn
zeichnet, daß das Werkstück ein Nockenstück oder ein Zapfen bzw. Nockenzapfen ist und daß die Metallwelle eine
Nockenwelle ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, je dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Verhältnis mehr als
3% beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Verhältnis mehr als 4% beträgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung 2,5 bis 7,5 Gew.% Cr, o,1 bis 3,0 Gew.-% Mn, 0,2 bis 0,8 Gew.-% P, 1,0 bis
5,0 Gew.-% Cu, 0,5bis 2,0 Gew.-% Si, 0 bis 3,0 Gew.-% Mo,
1,5 bis 3,5 Gew.-% C und als Rest Fe mit weniger als 2,0
Gew.-% Verunreinigungen enthält.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung 4,5 bis 6,5 Gew.-%
Cr, 0,1 bis 1,5 Gew.-% Mn, 0,35 bis 0,65 Gew.-% P,- 1,5
bis 3,0 Gew.-% Cu, 0,7 bis 1,5 Gew.-% Si, 0,5 bis 1,5 Gew.-% Mo, 1,8 bis 3,0 Gew.-% C und als Rest Fe mit weniger als
2 Gew.-% Verunreinigungen enthält.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung 15 bis 25 Gew.-% Cr, 0,3
bis 0,8 Gew.-% P, 0 bis 3,0 Gew.-% Mo, 2,0 bis 4,0 Gew.-% C und als Rest Fe mit weniger als 2 Gew*-# Verunreinigungen
enthält.
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