DE3217066A1 - Reaktor zur durchfuehrung katalytischer reaktion - Google Patents
Reaktor zur durchfuehrung katalytischer reaktionInfo
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Description
LINDE AKTIENGESELLSCHAFT
(H 1320) H 82/36
Fa/fl 5.5. 1982
Reaktor zur Durchführung katalytischer Reaktionen
Die Erfindung betrifft einen Reaktor zur Durchführung katalytischer
Reaktionen mit in einem in dem Reaktor befindlichen Katalysatorbett verlaufenden Rohren zur Führung eines
Wärme zu- oder abführenden Fluids, wobei die Rohre an ihren oberen und unteren Enden in Rohrsammlern zusammengefaßt
sind..
Ein derartiger Reaktor dient zur Durchführung von exo- oder endothermen katalytischen Reaktionen, wie beispielsweise
Methanolsynthese, Methanisierung oder Ammoniaksynthese. In dem Reaktorgehäuse ist eine Katalysatorschüttung
eingebracht, in die die reagierenden Fluide eingeleitet werden. In Kontakt mit dem Katalysator findet eine
Reaktion dieser Fluide zu dem Syntheseprodukt statt. Je nach dem, ob die ablaufende Reaktion endo- oder exotherm
ist, muß während der Reaktion Wärme zu- oder abgeführt werden, damit die Reaktion überhaupt abläuft bzw. damit
unerwünschte Nebenreaktionen unterdrückt werden. Die Wärmeübertragung erfolgt mit Hilfe eines Fluids, das
durch in die Katalysatorschüttung eingebettete Rohre geführt
ist. Am oberen und am unteren Ende des Reaktors sind
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die Rohre in ebenen Rohrsammlern zusammengefaßt, über die
das Fluid zu- und abgeführt wird. Die Rohrsammler dienen zugleich auch als Auflagefläche für die Katalysatorschüttung.
Von Zeit zu Zeit muß bei einem derartigen Reaktor der Betrieb
unterbrochen werden, nämlich, wenn die Katalysatoraktivität erschöpft ist. Dann wird der verbrauchte Katalysator aus
dem Gehäuse entnommen und durch frischen Katalysator ersetzt. Die Entnahme des verbrauchten Katalysators ist jedoch unter
Umständen mit Schwierigkeiten verbunden. Zwar sind die Öffnungen, Jie für das Entleeren vorgesehen sind, theoretisch
groß genug, um ein reibungsloses Ausfließen des Katalysators zu ermöglichen, in der Praxis erweisen sich die Kühlrohre
in der Nähe der Entleerungsöffnungen für das Entleeren jedoch
als hinderlich. Aus konstruktiven Gründen müssen die Rohre relativ dicht liegen - der Rohrabstand liegt unter
Umständen in derselben Größenordnung wie der Durchmesser der Katalysatorteilchen oder allenfalls eine Größenordnung
darüber. Werden nun die Entleerungsöffnungen am Reaktorgehäuse
geöffnet, so werden zwar zunächst die in der Nähe der Öffnung befindlichen Teilchen der Schüttung ausfließen und
die Schüttung von oben nachsacken. Aufgrund der engen Rohrabstände verklemmen sich jedoch die nachrutschenden Katalysatorteilchen
im Bereich der Entleerungsöffnung, so daß insbesondere die weiter innen im Reaktor gelegenen Katalysatorteilchen
nicht von selbst ausfließen können. Aus diesem Grund muß zur vollständigen Entleerung des Reaktors
ständig mechanisch oder manuell nachgeholfen werden. Dadurch ist der Entleerungsvorgang arbeitsintensiv und nimmt
viel Zeit in Anspruch.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Reaktor der eingangs genannten Art zu entwickeln, bei dem ein
rasches und störungsfreies Entleeren der Katalysatorschüttung
möglich ist.
Füirn 5?1V ? ?B
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zumindest
einer der Rohrsammler eine vom Reaktionsraum aus gesehen konvexe Krümmung aufweist.
Erfindungsgemäß weist der untere Rohrsammler eine von der
Mitte des Reaktors nach außen hin abfallende Oberfläche auf. Die Auslaßöffnung für die Katalysatorschüttung befindet
sich in Höhe des tiefsten Punktes des Rohrsammlers oder darunter . Durch den Erfindungsgegenstand fließt der Katalysator
beim Entleeren des Reaktors auf der nach außen hin abfallenden Oberfläche des Rohrsammlers zur Auslaßöffnung ab,
so daß ein Aufstauen der Katalysator teilchen vermieden wird. Es lassen sich somit die Ausfallzeiten beim Auswechseln
des Katalysators verringern. Ein weiterer Vorteil, der sich durch den Erfindungsgegenstand ergibt, ist die· hohe DfUük-12
festigkeit des gekrümmten Rohrsammlers. Umgekehrt läßt sich der Rohrsammler bei gleicher Druckstabilität dünner und
damit preisgünstiger herstellen. Überdies läßt sich durch den Erfindungsgegenstand eine besonders gleichmäßige Verteilung,
des Fluids auf die einzelnen Rohre erreichen.
Gemäß einer Weiterbildung des Erfindungsgegen^tandos weisen
die Rohrsammler zumindest annähernd eine Teilkugelfläche auf. Vorzugsweise sind die Rohrsammler halbkugelförmig
ausgebildet.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes sind die Scheitelpunkte der Rohrsammler in der
Achse des Reaktors angeordnet.
Es erweist sich als zweckmäßig, wenn in weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes die Enden der Rohre
■ auf Meridianlinien durch den Scheitelpunkt der Rohrsammler in die Rohrsammler münden.
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Form 5729 7.78
Bei dieser Ausgestaltung liegen die Rohrenden, in senkrechter Projektion betrachtet, in sternförmiger Anordnung, d.h.
der Abstand zwischen benachbarten Rohren mit demselben radialen Abstand von der Reaktor-Mittelachse wird zur Reaktoraußenwand
hin größer. Mit dieser Maßnahme wird das Ausfließen der Katalysatorschüttung erleichtert.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes
ist auf den unteren Rohrsammler im Bereich seines Scheitelpunktes eine kegelförmige Kalotte aufgesetzt. Der
Kegelöffnungswinkel gegen die Kegelachse beträgt maximal
'50°. Diese Anordnung begünstigt das Abrutschen des Katalysators beim Entleeren in dem Bereich, in dem die Oberfläche
des Rohrsammlers relativ flach ist.
In Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes wird vorgeschlagen,
daß der obere Rohrsammler als unterer Boden einer in den Reaktor integrierten Dampftrommel ausgebildet
ist.
Diese Anordnung ist immer dann sinnvoll, wenn das in den Rohren strömende Fluid in dem Reaktor teilweise verdampft.
Üblicherweise wird der Dampf von dem nicht verdampfenden Anteil des Fluids abgetrennt und die verbleibende Flüssigkeit
erneut dem Speisefluid zugeführt. Die Dampfabtrennung erfolgte bisher in einer von dem Reaktor getrennten Dampftrommel.
Dies brachte den Nachteil mit sich, daß die Dampftrommel
je nach dem auftretenden Druck relativ aufwendig gebaut sein mußte. Der untere Boden der Dampftrommel ist
nunmehr zugleich Teil des ohnehin vorhandenen Rohrsammlers, so daß hier Material eingespart wird. Als weiterer Vorteil
entfallen die bisher erforderlichen Verbindungsleitungen zwischen dem Reaktor und der Dampftrommel. Betriebsinstabilitäten aufgrund von Phasentrennungen in den Zu.füh-
rungsleitungen entfallen somit. Bei einer vorteilhaften
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Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes nimmt in den Rohrsammlern
der Abstand zwischen nebeneinanderliegenden Öffnungen für die Rohrenden vom Scheitelpunkt zum äußeren Rand
der Rohrsammler vom mindestens 1,5-fachen bis'zum' maximalen
15-fachen der Katalysator-Korngröße zu. Diese Werte haben sich hinsichtlich des Entleerungsvorganges als besonders vorteilhaft
erwiesen.
Die Erfindung sowie weitere Einzelheiten der Erfindung wcrden
anhand eines schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert.
Hierbei zeigen:
Figur 1 eine Ausführungsform eines erfindungsgeitiäßeh
Reaktors,
Figur 2 einen erfindungsgemäßen Rohrsammler in Draufsicht.
Figur 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Reaktor zur Durchführung
einer Methanolsynthese. Der Reaktor besitzt ein Gehäuse 1, das einen Reaktionsraum 7 umschließt, in dem sich
eine Schüttung von Katalysatorteilchen befindet, die bei Bezugsziffer 2 angedeutet ist. In der Schüttung sind zur
Abführung der Reaktionswärme Kühlrohre 3 eingebettet, die, je nach Bedarf, geradlinig in axialer Richtung verlaufen
oder, wie im gezeigten Beispiel, um ein Kernrohr 4 gewickelt
sind. Die Enden der Rohre 3 sind in Rohrsammlern 5,6 zusammengefaßt· Erfindungsgemäß sind die Rohrsammler 5,6 vom
Reaktionsraum 7 aus gesehen, konvex gekrümmt. Der untere Rohrsammler 5 dient zugleich als Auflage für die Schüttung.
Im Bereich seines Scheitelpunktes ist auf den unteren Rohrsammler 5 eine kegelförmige Kalotte 18 aufgesetzt,
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deren oberes Ende dicht am Kernrohr 4 anliegt. Die Rohre sind unterhalb der Kalotte 18 in den Rohrsammler 5 geführt.
Die Kalotte 18 erhöht die Neigung der Schüttungsauflage im Mittelbereich des Reaktors, so daß die Schüttung leichter
ablaufen kann.
Unterhalb des unteren Randes des unteren Rohrsammlers 5 befindet sich eine Auslaßöffnung 8 in der Wand des Gehäuses
1, die beim Betrieb des Reaktors verschlossen ist und zum Entleeren der Schüttung geöffnet wird. Selbstverständlich
können zusätzlich zu der dargestellten Auslaßöffnung 8 mehrere über den Umfang des Reaktors verteilt angeordnete
Auslaßöffnungen vorgesehen sein.
Ein Gitterrost 14 verbindet den unteren Rand der Auslaßöffnung 8. mit dem unteren Rand des Rohrsammlers 5, um zu
verhindern, daß Teilchen der Schüttung bis unter die Auslaßöffnung 8 gelangen. Der Gitterrost 14 ist entbehrlich,
wenn der Rohrsammler 5 bis unmittelbar an die Wand des Gehäuses 1 reicht.
Der Reaktionsraum 7 weist eine Zuführungsöffnung 15 und
eine Abführungsöffnung 16 für Synthesegas auf. Die Abführungsöffnung
16 ist mit einem Sieb 17 versehen, um ein Ausfließen des Katalysators zu verhindern.
Der durch den unteren Rohrsammler 5 gebildete Sammelraum steht mit einer Zuführung 10 für Speisewasser in Verbindung.
Das Speisewasser wird über den Sammelraum 9 auf die Rohre 3 verteilt. Die oberen Enden der Rohre 3 sind in dem oberen
Rohrsammler 6 zusammengefaßt, der gemäß einem weiteren
Erfindungsmerkmal zugleich als unterer Boden einer Dampftrommel
11 ausgebildet ist, die in das Gehäuse 1 des Reaktors integriert ist.
Form. 5729 7.78
Das Speisewasser wird beim Durchströmen der Rohre 3 durch die aufgenommene Reaktionswärme teilweise verdampft. In der
Dampftrommel 11 werden die flüssigen und gasförmiqen Phasenanteile voneinander getrennt. Die Dampftrommel 11 weist einen
Stutzen 12 an ihrem oberen Ende zur Dampfentnahme und eine
Entnahmeleitung 13 für nichtverdampftes Wasser auf, das in
die Speisewasserleitung 10 zurückgeführt wird.
Figur 2 zeigt einen erfindungsgemäßen Rohrsammler in Draufsieht.
Hierbei sind analoge Bauteile mit denselben Bezugszeichen wie in Figur 1 versehen. Es ist erkennbar, daß die
für die Befestigung der Rohrenden vorgesehenen öffnungen 19 auf Meridianlinien durch den Scheitelpunkt des Rohrsammlers
5 liegen. Aufgrund dieser Anordnung vergrößern sich die Abstände a zwischen nebeneinander liegenden Rohifön" 1 ,
d.h. Rohren mit im wesentlichen in denselben radialen Abstand von der Reaktor-Mittelachse, mit wachsendem Abstand
vom Scheitelpunkt, so daß sich für die Teilchen der Schüttung, die auf dem Rohrsammler 5 ruhen, zur Auslaßöffnung
hin breiter werdende "Straßen" ergeben, die ein zügiges Entleeren des Reaktors ermöglichen. Der Abstand a beträgt
an der engsten Stelle (in der Nähe des Scheitelpunktes) mindestens das 1,5-fache und an der weitesten Stelle (in
der Nähe des unteren Randes des Rohrsammlers 5) maximal das 15-fache des Durchmessers eines Katalysatorteilchens.
Form. 5729 7.78
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Leerseite
Claims (4)
1. Reaktor zur Durchführung katalytischer Reaktionen mit
in einem in dem Reaktor befindlichen Katalysatorbett verlaufenden Rohren zur Führung eines Wärme zu- oder
abführenden Fluids, wobei die Rohre an ihren oberen
und unteren Enden in Rohrsammlern zusammengefaßt sind, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest einer der Rohrsammler
(5,6) eine vom Reaktionsraum (7) aus gesehen konvexe Krümmung aufweist.
2. Reaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrsammler (5,6) zumindest annähernd eine Teilkugelfläche
aufweisen.
3. Reaktor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Scheitelpunkte der Rohrsammler (5,6) in der Achse des Reaktors angeordnet sind.
4. Reaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Enden der Rohre (3) auf Meridianlinien durch den Scheitelpunkt der Rohrsammler (5,6)
in die Rohrsammler (5,6) münden.
Form. 5729 7.73
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