DE3207676A1 - Verfahren zur verzuckerung von rhizomen und anschliessende fermentierung zu alkohol - Google Patents
Verfahren zur verzuckerung von rhizomen und anschliessende fermentierung zu alkoholInfo
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Description
Ver.fahren zur Verzuckerung von Rhizomen und anschließende Fermentierung zu Alkohol
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verzuckern von
Ehizomen mit anschließender Fermentierung zu Alkohol.
Insbesondere betrifft sie ein Verfahren zum Verzuckern von Rhizomen, wie zum Beispiel Süßkartoffeln, Kassawawurzeln
und weißen Kartoffeln in einem enzymatisehen
Prozess ohne übliche Dampfbehandlung sowie Verwendung des erhaltenen Materials als Rohmaterial für die
Fermentierung zu Alkohol. Die Vorräte an fossiler
Energie wurden knapper; im Gegenzuge hierzu wurde man in jüngerer Zeit auf die Umwandlung erneuerbarer Hilfsquellen,
das heißt Biomasse, in Energiequellen und die Verwendung von Biomasse als chemisches Rohmaterial,
aufmerksam.
Bisher wurden nach üblichen Verfahren zur Verzuckerung
von Rhizomen, wie zum Beispiel Süßkartoffeln, Kassawawurzeln,
weißen Kartoffeln, usw. und nachfolgende Fermentation zu Alkohol solche Rohmaterialen zur Gelatinisierung
von Stärke einmal gekocht, anschließend wurde
cc-Amylase zur Einwirkung auf die gelatinisierte Starke
35
zugegeben, um diese in Dextrin umzuwandeln, das wiederum
der Fermentierung zu Alkohol unterworfen wurde.
Jedoch besitzen solche üblichen Verfahren Nachteile; es wurden Ausrüstungen großer Dimensionen, wie zum
Beispiel Hochdruckkochkessel,benötigt und ebenso war eine große Wärmemenge zum Kochen notwendig. Insbesondere
erhöhte eine solche Wärmemenge und diejenige, die zum Abdestillierung von Äthanol aus der fermentierten Maische
zur Alkoholgewinnung benötigt worden war, die Wärmemenge, die zum Gesamtverfahren der Fermentierung zu Äthanol
nötig war, wodurch kein kommerziell wirksames Verfahren erreicht werden konnte. Zum Beispiel wurde übliches
Kochen der Rhizome zur Gelatinisierung der Stärke für die Verzuckerung und anschließende Fermentierung zu
Alkohol unter einem Druck von etwa 2,5 kg/cm während
etwa 30 bis 60 Minuten durchgeführt,und die Menge an Dampf, der zum Erhitzen benötigt wurde, betrug etwa
30 % der gesamten Dampfmenge, die zur Alkoholproduktion notwendig war. Ferner mischt sich Ablauf im Material
während der Kochbehandlung, wodurch das Zufuhrsubstrat für Alkohol verdünnt wird und so die Konzentration des
durch Fermentierung erhaltenen Alkohols verringert wird. Ferner wird die zur Alkoholdestillation, die in der
Endstufe durchgeführt wird, benötigte Wärmemenge erhöht und die Ausbeute an Alkoholprodukt, bezogen auf die
Einheit einer Wärmemenge, verringert. Nach üblichen Verfahren betrug die für die Alkoholdestillatxon benötigte
Menge an Wärmeenergie sogar die Hälfte der Verbrennungsenergie des Alkohols.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zur Verfügung zu stellen, bei dem Rhizome ohne übliches Kochen der Enzymolyse unterworfen werden, wobei
eine hohe Konzentration an verzuckertem Material erhalten wird, das dann der Fermentierung zu Alkohol
bei hoher Konzentration unterworfen wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe wurde im Rahmen der Erfindung festgestellt, daß das übliche Kochen der Shizome nicht
—7—
nur eine Gelatinisierung von Stärke, sondern auch eine
Sterilisierung der Rhizome bewirkte, so daß keine Kontaminierung während der Fermentation zu Alkohol
auftrat. Es wurden Studien für ein Verfahren zur Durch- t>
führung der Sterilisierung von Rhizoraen als Rohmaterial
durchgeführt, die von der Gelatinisierung und Verzuckerung getrennt abläuft. Als Ergebnis dieser Untersuchungen
wurde gefunden, daß dann, wenn Rhizome zur Entfernung von Erde mit Wasser gewaschen werden und einige Stunden
bei Raumtemperatur in verdünnte Säure eingetaucht werden, es möglich ist, diese gegen Mikroorganismen, die für die
Fermentierung zu Alkohol schädlich sind, zu sterilisieren. Ferner wurden Studien zur Verzuckerung von Stärke gemacht und festgestellt, daß dann, wenn Enzyme für die
Mazerierung erst den zerkleinerten Rhizomen zur Bildung
einer Aufschlämmung zugesetzt werden und der Aufschlämmung dann verflüssigende oC-Amylase zugesetzt
wird, gefolgt von einer leichten Erwärmung zur Verzuckerung von Stärke, die Verzuckerung durch Glukoamylase
beträchtlich· verstärkt wird, und daß besonders dann, wenn weiße Kartoffeln als Rohmaterial verwendet werden
und ein Teil der überstehenden Flüssigkeit des mazerierten Materials, die durch die Einwirkung von Mazerationsenzymen gebildet wird, entfernt wird, gefolgt von der
Behandlung mit einer bakteriellen ed-Amylase, ein
System hoher Konzentration von Fermentierung zu Alkohol erhalten werden kann.
Der erste Prozeß gemäß der Erfindung wurde auf Grundlage
der oben beschriebenen Feststellungen vervollständigt. Dieser Prozeß besteht darin, daß man:
Rhizome durch Tauchbehandlung in einer verdünnten Säure sterilisiert,
die sterilisierten Rhizome verkleinert, ■ '
die zerkleinerten Rhizome durch Enzyme zu einer Aufschlämmung mazeriert,
bakterielle ^-Amylase der Aufschlämmung zusetzt und
-δι anschließend erwärmt, um die Stärke in Dextrine zu
überführen,
dem in Dextrine überführten Material Glukoamylase und Hefe für Alkoholfermentierung zusetzt, um die
Fermentation zu Alkohol parallel mit der Verzuckerung durchzuführen, wodurch eine hohe Konzentration von
Alkohol bei hoher Geschwindigkeit erzeugt wird.
Der zweite Prozeß gemäß der vorliegenden Erfindung weist folgende Verfahrensstufen auf:
Man sterilisiert Rhizome, indem man sie in verdünnte Säure eintaucht und zerkleinert sie dann wie beim
ersten Prozeß, worauf man das Gewebe der Bhizome durch zugemischte Mazerierungsenzyme mazeriert; man
Verzuckert die in dem mazerierten Material enthaltene Stärke durch Einwirkung von Glukoamylase und unterwirft
das erhaltene Material einer Fermentierung zu Alkohol.
Da beim ersten Prozeß gemäß der Erfindung das Verfahren
zum Umwandeln in Dextrine angewandt wird, das bei relativ hoher Temperatur, wie zum Beispiel 80 bis 90 C
unter Zusatz von bakterieller ec-Amylase durchgeführt
wird, wird die Gesamtreaktion schnell, während beim zweiten Prozeß die Reaktion ohne Überführung in Destrine
und .unter milden Temperaturbedingungen im Bereich von 20 bis 45°C unter Anwendung der gemischten Enzyme für
die Mazerierung des Gewebes der Rhizome und Glukoamylase zum Verzuckern der Rohstärke durchgeführt wird und daher
nicht so schnell ist, aber die Energie für die Temperaturerhöhung gespart wird, die im Falle des ersten
Prozesses benötigt wird.
Erfindungsgemäß wird daher der Vorteil erreicht, daß zur Alkoholdestillation benötigte Energie gespart wird.
-οι Weitere Vorteile der Erfindung werden aus der folgenden
Beschreibung ersichtlich.
Bei den Verfahren gemäß der Erfindung sind die als Rohmaterial verwendeten Rhizome vorzugsweise Süßkartoffeln»
Kassawa-Wurzeln und/oder weiße Kartoffeln, die in großer Menge erhältlich sind. Solche Rhizome
werden zur Entfernung des anhaftenden Bodens und Sandes gewaschen und anschließend in eine verdünnte Säurelösung
getaucht.
Als Säure können nicht nur Mineralsäuren, wie zum Beispiel
Salzsäure, Schwefelsäure und Salpetersäure, sondern auch organische Säuren, wie zum Beispiel Essigsäure,
verwendet werden. Die Konzentration der Säure liegt vorzugsweise im Bereich von 0,02 bis 0,08 Έ
(Normalität) im Falle der Mineralsäuren und 0,04 bis 0,10 N im !alle von Essigsäure. Der pH der sauren
Lösung liegt vorzugsweise im Bereich zwischen 1,6 und 2,8. Die benötigte Eintauchzeit beträgt etwa 4- Stunden
oder mehr, vorzugsweise 6 Stunden oder mehr, bei Raumtemperatur. Die Säurebehandlung ermöglicht die Sterilisierung
von an Rhizomen anhaftenden Mikroben, die für
die Alkoholfermentierung schädlich sind. 25
Wenn die genannte Säuretauchbehandlung nicht durchgeführt wird, erfolgt wahrscheinlich aufgrund von Bakterien
an den Rhizomen eine ungünstige Säurefermentierung, wie zum Beispiel eine Milchsäurefermentierung. Wenn zum
Beispiel süße Kartoffeln nur mit Wasser gewaschen werden, ohne sie in Säure einzutauchen, zerkleinert und
direkt danach der Einwirkung von Mazerierungsenzymen unterworfen werden, worauf man bakterielle oC-Amylase
dem mazerierten Material zusetzt, um die darin enthaltende Stärke in Dextrine zu überführen, saccharogenes
Enzym und Hefe zur Fermentation zu Alkohol zufügt und das Gemisch der Fermentierung unterwirft, tritt aufgrund
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"L der Wirkung von kontaminierten Mikroben eine Milchsäuregährung
und eine beträchtlich verzögerte Fermentierung zu Alkohol auf. Ferner erfolgte in einem anderen Beispiel
nicht nur Fermentierung zu Milchsäure, sondern Fermentierung zu Buttersäure, was die Ausbeute an
Alkohol beträchtlich verringerte.
Das Zerkleinern der Rhizome wird durchgeführt, um sie leicht dem Angriff von Mazerierungsenzymen auszusetzen.
Es kann mittels Maschinen, wie zum Beispiel einem
Mixer, einer Hackmaschine, Schnitzelmaschine, Dispergiermaschine, usw. geschehen. Die
Zerkleinerung wird vorzugsweise so steril wie möglich durchgeführt. Rhizome werden vorzugsweise zu möglichst
feinen Teilchen, zum Beispiel solchen von etwa durchschnittlich 8 bis 20 Meshes (Maschen/2,5^ cm) zerkleinert.
Die Mazerierungsenzyme können entweder beim Zerkleinern der Rhizome oder danach zugesetzt werden.
Die Mazerierungsenzyme setzen sich hauptsächlich aus Polygalakturonase, wie zum Beispiel Pektin-endopolygalakturonase,
zusammen und enthalten kleine Mengen an Carboxymethylzellulase, Arabinoxylanase und
Arabinogalaktanase. Als handelsübliche Produkte solcher Enzyme seien "Cellulosin AC" und "Orienzyme B" (Handelsnamen von Produkten der Ueda Chemical Industrial Co.,
Ltd., Japan) angeführt.
Anstelle der Enzymmittel zum Mazerieren der zerkleinerten Rhizome kann Koji von Schimmel, das die Mazerierungsenzyme
erzeugt, verwendet werden. Solches Koji enthält hauptsächlich Pektinenzyme, die eine große Menge
an Pektin-endopolygalakturonase enthalten. Die zuzusetzende Menge beträgt vorzugsweise 50 bis 1000 Einhexten
von Pektin-endopolygalakturonase auf 100 g Rhizomen.
-Πι Die zerkleinerten Rhizome werden in einem geeigneten
Reaktionsgefäß mit den Mazerierungsenzymen beim pH 5,5
bis 4,5 und einer Temperatur von 20 bis 45°C für 0,5
bis 1 h lang bebrütet. Die Hazerierungsreaktion kann entweder chargenweise oder kontinuierlich durchgeführt
werden. Die Menge an zuzusetzenden Mazerierungsenzymen oder Koji von Schimmel kann im Falle von süßen Kartoffeln
50 bis 1000 Einheiten auf 100 g Rhizomen und 1/5 "bis
1/10 der oben genannten Einheiten im Falle von weißen Kartoffeln oder Kassawa-Wurzeln betragen.
Dem mazerierten Material, das durch die Mazerierungsreaktion erhalten wird, wird dann bakterielle oC -Amylase
zugesetzt, um die in dem Material enthaltene Starke in Dextrine zu überführen. Dieser Schritt wird durch
Einstellen des pH des mazerierten Materials auf etwa 5 oder höher und anschließendes Erhitzen auf 80 bis
900C während etwa 15 Minuten im Falle von 800C und
1 bis 3 Minuten im Falle von 900C durchgeführt.
Die Menge an bakterielle ©d-Amylase für diese Verarbeitungsstufe kann 4 bis 16 Einheiten pro 1 g Stärke, angegeben
als Stärke verflüssigende Aktivität, betragen und das Ausmaß der Umwandlung in Dextrine beträgt Vorzugs—
weise zwischen 5 und 12%, ausgedrückt im Grad der
Bildung reduzierenden Zuckers. Die Reaktion der Umwandlung in Dextrine kann entweder 'chargenweise oder
kontinuierlich durchgeführt werden. Die Stufe der Zugabe von bakterieller oc-Amylase ist im Falle von weißen
Kartoffeln als Rohmaterial notwendig; sie ist jedoch
im Falle von Kassawa-Wurzeln oder Süßkartoffeln nicht immer nötig, wenn nicht die Fermentation in hoher Rate
gewünscht wird.
Wenn ferner im Falle der weißen Kartoffel, wo der Stärkegehalt niedrig ist, die überstehende Flüssigkeit
des mazerierten Materials, die durch Einwirkung der
mazerierenden Enzyme gebildet wird, vor Umwandlung in Dextrine durch die bakterielle <?6-Amylase entfernt wird,
ist es möglich, eine solche höhere Konzentration an Alkohol, die entsprechend der Menge an entfernter überstehender
Flüssigkeit erhöht ist, bei der folgenden Alkoholfermentation zu bekommen.
Die bei der Umwandlung in Dextrine erhaltene Flüssigkeit wird abgekühlt und dann auf übliche Weise der.
Alkoholfermentation unterworfen. Dem in Dextrine umgewandelten Material werden nämlich verzuckernde Amylase
(Glucoamylase), Impfhefe für die Fermentation zu Alkohol und, falls nötig, in Abhängigkeit von den Rhizomen
Nährstoffe für die Hefe zugesetzt, worauf unter den Bedingungen von zum Beispiel 25°C und einem pH von 4,5
die Fermentation abläuft. Das verzuckernde Enzym kann handelsüblich erhältliche, flüssige oder pulverförmige
Glucoamylase sein, und ihre zuzusetzende Menge kann 2 bis 10 Einheiten pro 1 g in dem Rohmaterial enthaltender
Stärke betragen. Die Fermentierungshefe kann irgend eine Hefe für die Fermentierung zu Alkohol, für die Sakeherstellung
oder für das Brotbacken sein. Ferner ist es auch möglich, eine Hefe der GattungPickia zu verwenden,
die die Fermentation zu Alkohol selbst bei 50°C oder höher durchführt. Bei der Fermentierung zu Alkohol
werden vorzugsweise geringe Menge von Ammoniumsulfat, Kalliumdihydrogenphosphat, Kalziumchlorid, Magnesiumsulfat,
usw. als Nährstoff für die Hefe zugesetzt.
Das gemischte Mazerationsenzymmittel, das in dem zweiten Verfahren verwendet wird, enthält Pektin-endopolygalacturonase,
Zellulase, Hemicellulase, Glucoamylase
und in saurem Milieu aktiveoL-Amylase. Die Mengen der
jeweiligen Enzyme in dem Enzymmittel sind nicht besonders begrenzt; vorzugsweise bestehen sie jedoch auS
500 Einheiten oder mehr von Carboxymethylcellulase (CMC) als Cellulase auf 1 kg Rhizome (eine Einheit: eine
enzymatische Aktivität, von de?reduzierender Zucker in
der 1 μ Mol Glucose entsprechenden Menge bei 4O°C und
beim pH 4,2 in einer Minute freigesetzt wird, wenn CMC als ein Substrat verwendet wird); 100 Einheiten oder
mehr Arabinoxylanase als Hemicellulase (eine Einheit:
b eine enzymatische Aktivität, von der reduzierender Zucker entsprechend 1//-MoI Xylose bei 4-00C in einer
Minute gebildet wird, wenn Arabinoxylan von Reisstroh
als Substrat verwendet wird); und 100 Einheiten oder
mehr Arabinogalactanase (eine Einheit: eine enzymatische Aktivität, von der reduzierender Zucker entsprechend
1//MoI Galactose bei 400C und pH 5 in einer Minute
gebildet wird, wenn Arabinogalactanase der Hüllschicht
von Sojabohnen als Substrat verwendet wird); 400 Einheiten
oder mehr Polygalacturonase, ausgedrückt als die Pektinviskosität reduzierende Aktivität (eine Einheit:
eine enzymatische Aktivität,.durch die nach dem
Inkubieren von Polygalacturonase mit 10 ml 1,0%iger Zitruspektinlösung die Viskosität bei 40°C und pH 3,6
in 10 Minuten auf die Hälfte reduziert wird); 15OO oder mehr Einheiten Glucoamylase, ausgedrückt in
Stärke verzuckernder Aktivität (eine Einheit: ein 1/rMol Glucose wird bei 40°C und pH 5 iß einer Minute
gebildet); und 20 oder mehr Einheiten von in saurem Milieu aktiver et-Amylase, ausgedrückt als iodometrisch
bestimmte Starke verzuckernde Aktivität (eine Einheit: eine enzymatische Aktivität, durch die nach dem
Inkubieren von ccr-Amylase mit 10 ml einer 1%igen löslichen
Stärkelösung bei pH 4,0 die Farbe bä 40°C in einer Minute auf die Hälfte verringert wurde). Was die
Mengen der oben erwähnten verwendeten jeweiligen Enzyme
betrifft: Es können zwar beträchtlich höhere Mengen als die der oben angegebenen unteren Grenzen ohne Hindernis
eingesetzt werden, jedoch sind überschüssige Mengen unwirtschaftlich. Daher betragen die jeweiligen oberen
Grenzen vorzugsweise etwa 6000 Einheiten Cellulase, etwa 4000 Einheiten Hemicellulase (etwa 2000 Einheiten
Arabinogalactanase und etwa 2000 Einheiten Arabinoxyla-
nase), etwa 8000 Einheiten Polygalacturonase, etwa 30000 Einheiten Glucoamylase und etwa 400 Einheiten
von in saurem Milieu aktiver oC-Amylase. Die oben genannten
gemischten Enzymmittel können im allgemeinen durch angemessenes Mischen einzelner im Handel erhältlicher
Enzyme hergestellt werden, und die jeweiligen Enzyme können vorzugsweise solche sein, die von Mikroorganismen
abstammen, wie zum Beispiel Cellulase, Hemicellulase, Polygalacturonase und in saurem Milieu
aktive ec-Amylase, welche durch Pilze der Gattung
Apergillus, wie zum Beispiel Aspergillus niger, erzeugt wurden; Glucoamylase, die durch Pilze der Gatttung
Aspergillus, wie zum Beispiel Aspergillus niger oder durch die Gattung Ehizopus erzeugt wurden, usw..
Sie können solche sein, die durch Pilzkulturen der oben
genannten Gattung und in Form flüssiger Enzymmittel hergestellt wurden. Da insbesondere gemischte Enzymmittel,
die bis jetzt als pflanzliches Gewebe abbauende Enzyme (Mazerierungsenzyme) bekannt waren, Cellulase,
2® Hemicellulase, Polygalacturonase und in saurem Milieu
aktive oC-Amylase ähnlich den in der vorliegenden Erfindung
verwendeten gemischten Enzymmittel enthalten, ist es möglich, geeignete gemischte Enzymmittel herzustellen,
indem man Glucoamylase den oben genannten Mazerierungsenzymen
zumischt und, falls nötig, weitere unzureichende Enzyme, wie Hemicellulase, Pektinase, usw. zusetzt.
Die Mazerierungs- und Verzuckerungsbehandlung von Rhizomen
mit den oben genannten gemischten Enzymmitteln
wird vorzugsweise durchgeführt, indem man die sterilisierten
Rhizome mit den gemischten Enzymmittteln bei einem pH von 3,5 bis 5»0 und einer Temperatur von 20 bis
4-50C, vorzugsweise 20 bis 35°C, in Kontakt bringt. Eine
überwachung des pH ist nicht immer nötig, da die 35
Sterilisierung von Rhizomen mit Säure im allgemeinen
den oben genannten pH-Bereich hervorruft; wenn sie jedoch notwendig ist, können eine geeignete Mineral-
säure oder ein Alkali, zum Beispiel Natriumhydroxid,
bei der Behandlung zur pH-Regulierung eingesetzt werden. Die oben genannte Temperaturbedingung ist die optimale
(bis zu etwa 55°C) für Enzyme;und innerhalb des oben genannten Bereichs kann eine höhere Temperatur eine
kürzere Reaktionszeit bewirken. Weiterhin wird der oben genannte Kontakt ausreichend dadurch hergestellt,
daß man zerkleinerte Rhizome zusammen mit den gemischten Enzymmitteln in ein geeignetes Gefäß, das gegebenenfalls
mit einer Rührvorrichtung versehen ist, gibt. Die Reaktion in dem Gefäß kann chargenweise oder kontinuierlich
durchgeführt werden; im !"alle einer kontinuierlichen
Verfahrensweise ist es angebracht, so Wasser zuzusetzen, daß eine Verdünnung von etwa 0,1 bis 0,5
erhalten wird und dadurch die kontinuierliche Zufuhr von Rohmaterial und die kontinuierliche Gewinnung der
Produkte erleichtert wird.
So ermöglicht es der erwähnte Kontakt, im wesentlichen die gesamte in dem Rohmaterial enthaltene Stärke zum
Beispiel in 7 Tagen (168 Stunden) ohne Anwendung von bakterielleroi.-Amylase im zweiten Verfahren, oder zum
Beispiel während 36 Stunden im Falle des ersten Verfahrens, wo oc-Amylase zur Stärkeverzuckerung angewendet
wird, zu verzuckern. Die für die Verzuckerung nötige Zeit schwankt in Abhängigkeit von· dem verwendeten
Rohmaterial, dem Mischungsverhältnis der Enzymmittel und ihrer eingesetzten Mengen und den Reaktionsbedingungen
(Temperatur, pH, usw.); da jedoch die Stärkeverzuckerung durch die Enzymmittel auch noch in dem nachfolgenden
Schritt der Fermentation zu Alkohol weitex'geht, kann
es ausreichen, wenn die oben genannte Verzuckerungsreaktion durch den Kontakt soweit geht, daß etwa 50%
des theoretisch errechneten Wertes der reduzierenden
Aktivität entsprechend der von Glucose erreicht wird.
Das in der Verzuckerungsstufe erhaltene mazerierte und
-16-
verzuckerte Material kann als Zucker für verschiedene Zweige der Nahrungsmittelindustrie verwendet werden;
es ist jedoch besonders als Rohmaterial für die Fermentierung zu Alkohol, wie zum Beispiel Äthanol oder
Propanole geeignet. Die Fermentierung zu Alkohol unter
Verwendung des verzuckerten Materials als Rohmaterial kann auf übliche Weise durchgeführt werden, das heißt,
indem man Hefe für die Fermentierung zu Alkohol und anorganische Nährstoffe für die Hefe dem verzuckerten
Material zusetzt und das Gemisch einige Tage lang unter geeigneten Temperatur- und pH-Bedingungen hält, um eine
gute Fermentierung zu erreichen. Die erhaltene fermentierte Maische wird dann destilliert. Die oben erwähnte
Stufe der Fermentierung zu Alkohol kann zusammen mit den oben erwähnten Stufen der Mazerierung und Verzuckerung
durchgeführt werden. In diesem Falle können die oben genannten' gemischten Enzymmittel und die Hefen für die
Fermentierung zu Alkohol zusammen mit anorganischen Nährmitteln
hierfür gleichzeitig dem verkleinerten Rohmaterial zugesetzt werden, um die durch die Mazerierung
des Gewebes, die Verzuckerung der Stärke und zur gleichen Zeit die Fermentierung der Zucker durch die Hefe in
einem einzigen System durchzuführen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Rhizome gewaschen und mit einer verdünnten Säure sterilisiert,
worauf dem so erhaltenen Material bestimmte Enzymmittel ohne ein Kochverfahren zugesetzt werden, wodurch es
möglich ist, die Mazerierung und Verzuckerung leicht
30
und doch mit hoher Glucoseausbeute durchzuführen.
Weiter wird das verzuckerte Material der Fermentierung zu Alkohol unterworfen, wodurch es möglich ist, eine
hohe Konzentration an Alkohol zu erzeugen und für
die Alkoholerzeugung benötigte Energie zu sparen. Es
35
wird angenommen, daß die oben genannten Effekte darauf beruhen, daß das Rohmaterial durch verdünnte Säure statt
durch übliches Kochen sterilisiert wird,und daß be-
sondere Enzymmittel die Klebersubstanzen, wie zum Beispiel Pektinsubstanζen und manches Zellulose- und
Hemizellulosematerial, das die Stärkekörner in dem
Kartoffelgewebe umgibt, zersetzen, wodurch im wesentliehen
die' gesamten Stärketeilchen sehr leicht durch Einwirkung von Glucoamylase verzuckert werden.
Die Verfahren gemäß der Erfindung werden unten anhand
von Beispielen konkret erläutert.
!O Beispiele 1 und 2 sind auf das erste Verfahren gerichtet,
während Beispiele 3 bis 6 auf das zweite Verfahren gerichtet sind.
Zwei kg Süßkartoffeln, die vorher mit Wasser gewaschen wurden, werden in eine Schwefelsäurelösung vom pH 1,8
6 Stunden lang eingetaucht und dann mit
einem Kückenmixer zerkleinert (pH: 4,2). Danach werden
1 g im Handel erhältliche Mazerierungsenzyme (Gehalt
pro 1 g: 1440 Einheiten Pektinendopolygalacturonase,
990 Einheiten Carboxymethylcellulase, 590 Einheiten
Arabinoxylanase und 315 Einheiten Arabinogalactanase)zugesetzt
und die Reaktion wird in einem Edelstahlbehälter von
2 1 Kapazität unter gelegentlichem Rühren bei 0
eine Stunde lang laufengelassen j man erhalt so ein
mazeriertes Material. Dann werden dem mazerierten Material Natriumhydroxid bis zum pH 5,6 zugesetzt.
Anschließend werden 0,5 g einer bakteriellen ec-Amylase-Zubereitung
(3500 Einheiten/g)zugesetzt, gefolgt von einer Verzuckerungsreaktion in einem abnehmbaren Edelstahlbehälter
von 1 1 Kapazität, wobei das Gemisch mittels einer Walzenpumpe kontinuierlich eingespritzt
wird und das entstehende Produkt kontinuierlich unter den Bedingungen einer Verweilzeit von 10 Minuten und
5 λ
85 C entnommen wird. Im Ergebnis ist die Stärke (etwa 28 Gew.-%), die in dem zerkleinerten Material enthalten
war, in Dextrin überführt (Prozentsatz des Dextringe-
haltes: 11%) und die Konzentration des in Dextrineüberführten
Materials betrug nahezu 31,0%, angegeben als
Glucose, nach der Verzuckerung durch Glucoamylase. Das bedeutet, daß das Rohmaterial während der Überführung
in Dextrine und des Verzuckerungsprozesses niemals verdünnt wurde; daher ist es möglich, das erhaltene
Material so wie es ist, der nachfolgenden Fermentation zu Alkohol zu unterwerfen.
Dem in Dextrine überführten Material (flüssig) wurden pro kg 12,5 S einer Hefekultur für die Fermentierung
zu Alkohol (Saccharomyces Cerevisiae Hansen Rasse XII) und als Mineralnährstoffe für.die Hefe 1,1 g Kaliumdihydrogenphospha.t,
1,5 S Ammoniumsulfat, 0,13 g Magnesiumsulfat und 0,13 g Kalziumchlorid sowie 1 g
Glucoamylase (enthaltend pro g: 1200 Einheiten aktive Glucoamylase) zugegeben; anschließend wurde in einem
Fermentationsgefäß des kleinen Typs (5 1 Kapazität) beim pH 4,5 und 25°C fermentiert. Als Ergebnis betrug
die Alkoholkonzentration 16,9 Volumen% in 43 Stundenf
es wurde also eine Fermentation zu Alkohol hoher Konzentration in kurzer Zeit erreicht.
Beispiel 2
25
25
Zwei kg gewaschene weiße Kartoffeln werden 6 Stunden lang in eine Schwefelsäurelösung vom pH 1,8 getaucht
und dann mittels eines Mixers zerkleinert; anschließend werden 0,5 S derselben Mazerierungsenzyme wie in Beispiel
1 zugesetzt. Das Geraisch wird in ein Edelstahlgefäß
von 2 1 Kapazität gegeben und dann sein pH unter Rühren auf 4,5 eingestellt. Anschließend wird es eine
Stunde lang bei 45°C gehalten; man erhält ein schlammartiges Material, das mittels einer Dekantierzentrifuge
in seine festen und flüssigen Bestandteile getrennt wird. 2/3 der haltenen überstehenden Flüssigkeit (etwa 520 ml
von 1 kg Kartoffeln) werden entfernt. Dem Rückstand wird unter Rühren Natriumhydroxid bis zum pH 5»6 zugesetzt;
anschießend werden 0,5 S derselben bakteriellen eC-Amylase
wie in Beispiel il dem Gemisch zugesetzt und es wird in
einem abtrennbaren Edelstahlgefäß von 1 1 Kapazität der Umwandlung zur Überführung in Dextrine unterworfen,
während auch hier das Gemisch kontinuierlich mittels eins? Walzenpumpe eingespritzt wird und das erhaltene
Material kontinuierlich unter den Bedingungen einer ,Verweilzeit von 5 Minuten und 880C entnommen wird. Als
Ergebnis beträgt der Prozentsatz der Überführung in Dextrine, bezogen auf das Rohmaterial, 12% und der
Gesamtzuckergehalt des in Dextrine überführten Materials beträgt 32% 5 daher war es möglich, eine Dextrine enthaltende
Flüssigkeit herzustellen, die etwa 60% höhere Konzentration besaß, als diejenige, die durch Kochen
von Kartoffeln mit anschließender Umwandlung in Dextrine durch bakterielle <x-Amylase erhalten wurde.
Der so hergestellten Dextrine enthaltenden Flüssigkeit wurden dann wie in Beispiel 1 auf jeweils 1 kg Flüssigkeit
12 g Hefekultur für die Fermentation zu Alkohol (S.Cerevisiae R. XII) und 1 g Glucoamylase sowie als
Mineralnährstoffe 1,1 g Kaiiumdihydrοgenphosphat,
1,5 g Ammoniumsulfat, 0,13 Magnesiumsulfat und 0,13 g
Kalziumchlorid zugesetzt, worauf das Gemisch in einem Fermentationsgefäß vom kleinen Typ bei pH 4,5 und
250C fermentiert wurde. Die erhaltene Alkoholkonzentration
betrug 16,7 Volumen% in 44 Stunden; daher war es möglich, eine Fermentation zu Alkohol hoher Konzentration
durch Verwendung weißer Kartoffeln als Rohmaterial und in einer sehr kurzen Zeit zu erhalten,
was nach dem üblichen Verfahren unmöglich war.
Selbst bei Verwendung von roher Kassawa als Rohmaterial
wurden nahezu dieselben Ergebnisse erhalten. 35
Ein kg Süßkartoffeln als Rohmaterial wurde in verdünnte
Z U / b 7 b
Salzsäure beim pH 1,8 vier Stunden lang eingetaucht und unmittelbar danach mit einem Mixer zerkleinert und zerrieben,
wonach 0,05 Gew.%, bezogen auf das Gewicht des Rohmaterials, eines mazerxerungsenzymhaltigen Mittels
(das auf 1 g 990 Einheiten Carboxymethylcellulase, 315 Einheiten Arabinogalactanase, 590 Einheiten Arabinoxylanase,
1440 Einheiten Pektinendopolygalacturonase und
69 Einheiten in saurem Milieu aktiver <#.-Amylase enthält)
und 0,1 Gew.% Glucoamylse (die von Rhizopus stammt und pro 1 g 2510 Einheiten Glucoamylase enthält)suge3dztverofen;dam
wird das Gemisch in einem Edelstahlgefäß von 2 1 Kapazität unter Rühren beim pH 4,8 und 400C der Reaktion
unterworfen. Als Ergebnis war das zerriebene Material der rohen Süßkartoffel in wenigen Stunden zu einem
Schlamm zersetzt; bei weiterem Bebrüten des Gemisches unter denselben Bedingungen verläuft die Verzuckerung
der Stärke in höchstens 3 Tagen und erreicht eine Bildung von reduzierendem Zucker entsprechend einem
Hydrolysegrad der Stärke von 50% oder melr.
Diesem Gemisch wurden unmittelbar nach der Zugabe von Glucoamylase eine Hefekultur für die Jermentierung zu
Alkohol (0,12 g Trockengewicht) sowie als mineralische Nährstoffe für die Hefe ein Gemisch aus 0,25 g Kaliumdihydrogenphosphat
(KH2PO4), 0,6 g Ammoniumsulfat
(OuIH^)2SO4) und 0,07 g Magnesiumsulfat (MgSO4-TH2O)
(pH:4,0) gegeben und das erhaltene Gemisch wurde 6 Tage lang bei 230C gehalten; anschließend wurde abdestilliert
und dann das Äthanolvolumen in dem erhaltenen Destillat bestimmt; pro 1 kg Rohmaterial (Süßkartoffel) wurde
so eine Alkoholausbeute von 146 ml, berechnet als
wasserfreies Äthanol, erhalten. Diese Ausbeute entspricht der, die man erhält, wenn die gleiche Süßkartoffel
als Rohmaterial auf übliche Weise gekocht, verzuckert und zu Alkohol fermentiert wird} es ist jedoch
zu beachten, daß die für das erwähnte Kochen benötigte Energie (etwa 30% der gesamten für die Äthanol-
herstellung gebrauchten Energie) eingespart wurde.
Daraus ist der praktische Wert der vorliegenden Erfindung ersichtlich. Weiterhin wurde das oben beschriebene
Verfahren wiederholt, wobei jedoch rohe Süßkartoffel als Rohmaterial durch die rohe Kassawa ersetzt wurde;
man erhielt nahezu die gleichen Ergebnisse.
Ein kg rohe Süßkartoffeln wurden der Säurebehandlung
^q unterworfen, anschließend zerkleinert und zerrieben,
wie in Beispiel 3» worauf man 0,05 Gew.% handelsüblich
erhältlicher Mazerierungsenzyme A (enthaltend . pro g 980 Einheiten Cellulase, 350 Einheiten Arabinogalactanase,
360 Einheiten Arabinoxylanase, 280 Einheiten
Pektinendoplygalacturonase und 65 Einheiten einer im saurem Milieu aktiven <sC-Amylase), 580 Einheiten
Pektinendopolygalacturonase, die von dem in Beispiel 3 verwendeten Mazerierungsenzym isoliert worden war,
pro 1 kg rohe Süßkartoffel, und 0,1 Gew.% Glucoamylase
(die von Rhizopus abstammt und 2510 Einheiten Glucoamylase
auf 1 g enthält)augibt, und dann wurde das Gemisch durch Zugabe von Hefe der iermentierung zu Alkohol
unterworfen. Als Ergebnis b.etrug die Ausbeute an Äthanol, ausgedrückt als wasserfreies Äthanol, nach-7tägiger
Fermentierung und Destillation 144 ml pro kg als Rohmaterial eingesetzter Süßkartoffel.
Bei Wiederholung desselben Verfahrens, jedoch ohne Zugabe von Pektinendopolygalacturonase (580 Einheiten/
kg pro roher Kartoffeln) betrug die Ausbeute an Äthanol, ausgedrückt als wasserfreies Äthanol, nach der Fermentierung
zu Alkohol 101 ml pro kg Süßkartoffel.
• « · · · · · » V * ν ν hr w
—22—
"l Beispiel 5
Anstelle der in Beispiel 3 verwendeten Mazerierungsenzyme
wurden unter Verwendung von 0,05 Gew.% der handelsüblich erhältlichen Hazerierungsenzyme B(ent~
haltend je 1 kg 1000 Einheiten Cellulase, 75 Einheiten
Arabinogalactanase, 85 Einheiten Arabinoxylanase, 2100 Einheiten Pektinendopolygalacturonase und 90 Einheiten
einer in saurem Milieu aktiven ot-Amylase) unter
weiterer Zugabe von Arabinogalactanase (120 Einheiten) und Arabinoxylanase (152 Einheiten), die beide aus den
früheren Mazerierungsenzymen abgetrennt worden waren (die Einheiten sind geringer als die in. den früheren
Mazerierungsenzymen), eine Zersetzung durch Mazerierung und Verzuckerung und anschließende Fermentierung zu
Alkohol, wie in Beispiel 3» durchgeführt. Als
Ergebnis betrug die Ausbeute an Äthanol (als wasserfreies Äthanol) nach der Fermentierung und Destillation
145 ml pro kg roher Süßkartoffel.
Wenn ferner die oben genannten Enzyme B allein verwendet
wurden (das heißt Arabinogalactanase und Arabinoxylanase nicht weiterhin zugesetzt wurden),betrug
die Ausbeute an Äthanol de 1 kg Süßkartoffel 105 ml.
Zehn kg rohe Süßkartoffeln wurden in eine Salzsäurelösung getaucht und dann mittels eines Mixers auf
dieselbe Weise wie in Beispiel 3 zerkleinert und zerrieben,
worauf eine Mischung aus 0,05% derselben Mazerierungsenzyme wie in Beispiel 3, 1»2 g einer Hefe
für die Fermentierung zu Alkohol, bezogen auf ihr Trockengewicht, 2,5 g Kaliumdihydrogenphosphat (KH2PO^),
6 g Ammoniumsulfat ((NH^^SO^) und 0,7 g Magnesiumsulfat
(MgSO^'7H2O) als mineralische Nährstoffe (pH:4,6)
zugegeben wurden; dann wurde das Gemisch 5 Tage lang bei
15 bis 250C gehalten. Danach wurde die gesamte fermentierte
Maische destilliert und dann die Äthanolmenge
1 im Destillat bestimmt. Man erhielt eine Äthanolaus-"beute
(ausgedrückt als wasserfreies Äthanol) von
1450 ml pro 1 kg roher Süßkartoffel.
Claims (16)
1. Verfahren zur Verzuckerung von Rhizoinen und anschließende
Fermentierung zu Alkohol, dadurch gekenn ζ eichn et, daß man
a) die Rhizome in eine verdünnte Säure taucht und sie so sterilisiert,
b) die sterilisierten Rhizome zerkleinert,
IU / j / b
c) zu den zerkleinerten Rhizomen hauptsächlich, aus
Polygalacturonase bestehende Mazerierungsenzyme zur Mazerierung der zerkleinerten Rhizome zusetzt,
d) dem mazerierten Material eine bakterielle
ct-Amylase zur Überführung der darin enthaltenen
Stärke in Dextrine zusetzt,
und
und
e) dem in Dextrine überführten Material Glucoamylase als ein Verzuckerungsenzym und Hefe für die
1^ Permentierung zu. Alkohol zur Durchführung der
Verzuckerung und Fermentierung zu Alkohol zusetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rhizome weiße Kartoffeln,
Süßkartoffeln und/oder Kassawawurzeln sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die verdünnte Säure
eine wäßrige Lösung von Salzsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure und/oder Essigsäure ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3» dadurch
gekenn zeichn et, daß die Polygalacturonase Pektinendopolygalacturonase ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4-, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mazerierungsenzyme zusätzlich zu der Pektinendopolygalacturonase
geringe Mengen Carboxymethylcellulase, Arabinoxyla-
nase und Arabinogalactanase enthalten.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5>
dadurch gekenn ζ eichnet, daß die Überführung in Dextrine durch eine bakterielle pc-Amylase bei
ο
einer Temperatur von 80 bis 90 G und einem pH von 5
oder höher durchgeführt wird.
320737G
7- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekenn ζ e i c h η e t, daß die Mazerierung durch die Mazerierungsenzyrae "bei einer Temperatur von 20 bis
450C und einem pH von 3,5 bis 5,0 durchgeführt wird.
8.. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die überstehende
Flüssigkeit des mazerierten Materials, die in der Mazerierungsstufe erhalten wird, entfernt wird und
der Rückstand in Dextrine überführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die als Rohmaterial eingesetzten Rhizome weiße Kartoffeln sind.
15
15
10. Verfahren zur Verzuckerung von Rhizomaaund anschließende
Fermentierung zu Alkohol, dadurch gekenn zeichnet, daß man
a) die Rhizome in verdünnte Saure taucht, um sie
zu sterilisieren;
b) die sterilisierten Rhizome zerkleinert;
c) zu den zerkleinerten Rhizomen gemischte Enzymmittel,
enthaltend Cellulase, Hemicellulase, Pektinendopolygalacturonase, Glucoamylase und in saurem
Milieu aktive «L-Amylase,zum Mazerieren und Verzuckern
der zerkleinerten Rhizome zusetzt und
d) Hefe für die Fermentierung zu Alkohol dem durch
die Enzymreaktionen erhaltenen Material zur Durchführung
der Fermentierung zu Alkohol zusetzt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch ge k en nzeichnet,
daß die Rhizome Süßkartoffeln und/ oder Kassawawurzeln sind.
32!UVoVb
12. Verfahren nach Anspruch 10 und/oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die gemischten
Enzymmittel Pilze der Gattung Aspergillus niger oder solche sind, die durch mit der obigen Gattung verwandte
Schimmelpilze erzeugt wurden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die gemischten Enzymmittel hauptsächlich aus Mazerierungsenzymen
und Stärke verzuckernder Amylase zusammengesetzt sind.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13» dadurch
gekenn ζ eichn et, daß die gemischten Enzymmittel pro kg Rhizome 300 Einheiten oder mehr
an Carboxymethylcellulase als Cellulase, 100 Einheiten oder mehr Arabinoxylanase als Hemicellulase,
100 Einheiten oder mehr Arabinogalactanase, 400 Einheiten oder mehr Pektinendopolygalacturonase,
gerechnet als die Viskosität von Pektin erniedrigende Aktivität, 1500 Einheiten Glucoamylase, gerechnet
als Stärke verzuckernde Aktivität, und 20 Einheiten oder mehr der in saurem Milieu aktiven oc-Amylase,
gerechnet als Stärke gelatinierende Aktivität und bestimmt durch die iodometrische Methode enthalten.
15· Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Mazerierung
und Verzuckerung von Rhizomen durch Einfügung der 30
gemischten Enzymmittel bei einer Temperatur von 20 bis 45°C und einem pH von 3»5 bis 5,0 durchgeführt
wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15» dadurch
35
gekennzeichnet, daß der Schritt der Permentierung zu Alkohol gleichzeitig mit dem Schritt
der Mazerierung und Verzuckerung durchgeführt wird.
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