DE3203193A1 - Rollenmaterial - Google Patents
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- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
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- C22C38/00—Ferrous alloys, e.g. steel alloys
- C22C38/18—Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing chromium
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Description
Die Erfindung betrifft ein Rollenmaterial, insbesondere für Stranggußanlagen.
In den letzten Jahren ergibt sich bei Stranggußanlagen eine
Tendenz zu größeren Abmessungen sowie höheren Geschwindigkeiten und Betriebstemperaturen. Die in derartigen Einrichtungen
verwendeten Rollen werden immer schärferen Umgebungsbedingungen ausgesetzt. Bisher wurden niedriglegierte
Stähle (1Cr-i/2Mo-Stahl, Ni-Cr-Mo-V-Stahl) in größtem
Umfang als geeignetes Rollenmaterial für Stranggußanlagen verwendet. Wenn die Umgebungsbedingungen und insbesondere
die Rollentemperaturen schärfer werden, neigen die aus solchem Material gefertigten Rollen zu raschem Verschleiß
und zur ausgeprägteren Ausbildung von thermischen Ermüdungsrissen.
Die durch den Anstieg der Oberflächentemperatur der Rolle bedingte Hochtemperatur-Oxidation ist
die vorherrschende Ursache des Verschleißes oder Abriebs. Gegenwärtig werden daher gegen Korrosion und Hochtemperatur-Oxidation
widerstandsfähige martensitische nichtrostende
Stähle des 13Cr- oder 13Cr-4Ni-Typs relativ
breit verwendet. Diese Materialien sind jedoch niedriglegierten Stählen fast äquivalent und besitzen nicht
immer die wünschenswerte Festigkeit bei hohen Temperaturen, so daß sie zur Verwendung bei Rollen hinsichtlich
ihrer Widerstandsfähigkeit gegen thermische Ermündungs-
15 risse, ihrer Biegefestigkeit, etc. noch zu wünschen
übrig lassen. Thermische Ermündungsrisse entstehen, wenn
die Rollenoberfläche wiederholt der kombinierten Einwirkung von Wärmespannungen und mechanischen Biegespannungen
infolge des Kontaktes mit Brammen ausgesetzt wird. Materialien besitzen hohe Widerstandsfähigkeit gegen
thermische Ermüdungsrißbildung, wenn sie eine hohe Streckgrenze (0,2% Dehngrenze),eine große Querschnittseinschnürung,
einen niedrigen Elastizitätsmodul und einen niedrigen thermischen Ausdehnungskoeffizienten besitzen. Die
Durchbiegung der Rolle scheint andererseits der Wärmespannung und der mechanischen Biegespannung zuzuschreiben
sein, die auftreten, wenn die Rolle während einer anormal Betriebsweise in ihrer Gesamtheit auf eine hohe Temperatur
erwärmt und dann abgekühlt wird. Materialien besitzen hohe Biegefestigkeit, wenn sie eine hohe Streckgrenze (0,2%
Dehngrenze) bei hohen Temperaturen aufweisen.
Ein Rollenmaterial für Stranggußanlagen muß daher aufweisen:
1) Abriebsfestigkeit (Widerstandsfähigkeit gegen Hochtemperatur-Oxidation)
,
— 5 — '
2) Widerstandsfähigkeit gegen thermische Ermüdungsrißbildung
und
3) Biegefestigkeit.
Es ist darüberhinaus erforderlich, daß es Sprödbruchfestigkeit aufweist.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, ein Rollenmaterial mit hoher Festigkeit bei hohen Temperaturen zu schaffen, das
dennoch in der Abriebsfestigkeit den bisher verwendeten Materialien (i3Cr-Stahl und 13Cr-^Ni-Stahl) vergleichbar
ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Rollenmaterial erfindungsgemäß gekennzeichnet durch die im Patentanspruch 1 definierte
Zusammensetzung.
Das erfindungsgemäße Rollenmaterial entspricht in seiner Abriebfestigkeit
den 13Cr-Stählen und 13Cr-4Ni-Stählen und
besitzt dabei dennoch eine hervorragende Hochtemperaturfestigkeit (Widerstandsfähigkeit gegen thermische Ermündungsrißbildung,
Biegefestigkeit, etc.) und zudem hervorragende Schweißeigenschaften, die für derartige
Materialien deshalb besonders wichtig ist, da Rollenmaterialien für Stranggußanlagen selbst bei hoher Widerstandsfähigkeit
gegen thermische Ermüdung nach langer Betriebsdauer unvermeidlich thermische Ermüdungsrisse zeigen, so
daß der gerissene Bereich zur Wiederverwendung durch Abschleifen oder Abdrehen entfernt und durch Lichtbogen-Bandauftragschweißen
repariert werden muß.
Unter bestimmten Stranggußbedingungen werden darüber hinaus Rollenmaterialien noch darüber hinausgehender Hochtemperaturfestigkeit
benötigt. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, umfaßt die Erfindung eine weitergebildete
Ausführungsform, bei welcher das Rollenmaterial zusätzlich
noch 0,2 bis 1,2 Gev% Mo und bis 0,05 Gew# B enthält, wodurch
dieses noch eine verbesserte Hochtemperaturfestigkeit
erlangt. Dabei trägt Mo insbesondere zur Verbesserung der Festigkeit bei, vermindert jedoch die Schweißfähigkeit,
so daß das Rollenmaterial der zweiten Ausführungsform denjenigen der ersten Ausführungsform nicht immer überlegen
ist. Daher soll das Rollenmaterial je nach den auftretenden Stranggußbedingungen und den Abständen zwischen den
Rolleninspektionen innerhalb der genannten Ausführungsformen zweckentsprechend gewählt werden.
Nach einer weiteren Ausgestaltung können die Rollenmaterialien der ersten und der zweiten Ausführungsform zusätzlich
noch 0,01 bis 0,2 Gew# Ti oder 0,01 bis 0,1 Gew%
Zr enthalten, wodurch die Widerstandsfähigkeit gegen Hoch» temperatur-Oxidation und damit die Abriebfestigkeit
wesentlich verbessert wird.
Im folgenden werden die einzelnen Bestandteile des erfindungsgemäßen
Rollenmaterials, deren erfindungsgemäß vorgesehene Zahlenbereiche und die Gründe für deren Verwendung
sowie deren Auswirkungen im einzelnen erläutert. Alle in der vorliegenden Beschreibung genannten Prozentsätze
beziehen sich auf das Gewicht, soweit nichts anderes angegeben ist.
C: C bildet in Kombination mit Elementen wie V, Nb und
Mo Carbide, die eine erhöhte Festigkeit ergeben. Hierzu müssen mindestens Ο,Ο^^έ C verwendet werden.
Wenn der Gehalt an C jedoch 0,20^ übersteigt, besitzt
das erhaltene Material eine stark verminderte
30 Duktilität, Zähigkeit und Schweißbarkeit.
Si: Si dient als Desoxidator und wird nicht als Legierungselement, sondern als wesentliches Element des Stahles
verwendet. Zur Erzielung einer hinreichenden Desoxidierungswirkung
müssen mindestens 0,2% Si verwendet
werden. Venn der Gehalt an Si jedoch 0,89ε übersteigt,
tritt eine Neigung zur Ausscheidung von delta-Ferrit
in der gehärteten Struktur auf, was zu einer Verminderung der Festigkeit und zu einer Beeinträchtigung
der Wartnformbarkeit führt. Der Si-Gehalt soll
daher im Bereich zwischen 0,2 und 0,89ο liegen.
Mn: Mn bildet Austenit. Um beim Verfestigen eine gleichmäßige martensitische Struktur und eine erhöhte
Festigkeit zu erhalten, sollen mindestens 0,k% Mn
vorhanden sein. Wenn dagegen mehr als 1,5$ Mn vorliegen,
führt dies zu einer starken Verminderung der Duktilität, der Zähigkeit und der Hochtemperatur-Oxidationsfestigkeit.
Der Gehalt an Mn soll daher zwischen 0,4 und 1,59° liegen.
Ni: Wie Mn bildet auch Ni Austenit. Um beim Verfestigen eine gleichmäßige martensitische Struktur und eine
erhöhte Festigkeit zu erhalten, sollen mindestens 0,29ε Ni vorhanden sein. Bei dem Gehalt von mehr als
1,09ε Ni ist die Erhöhung der Festigkeit unwirtschaf t- lieh,
während sich gleichzeitig eine Verringerung der Hochtemperatur-Oxidationsfestigkeit ergibt. Der
Gehalt an Ni soll daher zwischen 0,2 und 1,09ε liegen.
Cr: Cr ist wesentlich zur Erzielung von Hochtemperaturfestigkeit
und Hochtemperatur-Oxidationsfestigkeit. Bei Cr-Gehalten unter 10,096 ist es schwierig, Hochtemperatur-Oxidationsfestigkeit
zu erzielen, während bei Cr-Gehalten über Ik ,0% bei Verfestigung delta-Ferrit
in der Struktur ausgeschieden wird, was zu
einer Verminderung der Hochtemperaturfestigkeit führt,
Der Gehalt an Cr soll daher zwischen 10,0 und 14,0$
liegen.
Cu: Der Cu-Gehalt ist ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen
Rollenmaterials. Cu ergibt eine verbesserte Hochtemperaturfestigkeit ohne Beeinträchtigung
der Hochtemperatur-Oxidationsfestigkeit. Wenn
mindestens 0,5% Cu verwendet werden, scheidet sich
während des Temperns eine Cu-reiche Phase aus, die eine verbesserte Höchtemperaturfestigkeit und eine
erhöhte Beständigkeit gegen Temperungserweichung
ergibt. Bei Cu-Gehalten über 4,0$ wird das Material
jedoch anfällig gegen Rißbildung bei der Warmverformung. Der Gehalt an Cu soll daher zwischen 0,5
und 4,0$ liegen.
V: In Verbindung mit C bildet V Carbide, wie VC und V.C_, die eine wesentliche Verbesserung der Hochtemperaturfestigkeit
bewirken. Dieser Effekt wird erreicht, wenn mindestens 0,1$ V verwendet wird* Bei V-Gehalten oberhalb von 0,5$ wird dagegen die
Duktilität und Zähigkeit des Materials stark beeinträchtigt, was zu einer geringeren Sprödbruchfestigkeit
führt. Der Gehalt an V soll daher zwischen 0,1 und 0,5$ liegen.
Nb: Nb erzeugt die gleichen Wirkungen wie V. Bei Verwendung von mindestens 0,01$ Nb scheidet sich NbC
(Carbid) aus und bewirkt eine verbesserte Hochtemperaturfestigkeit.
Bei Nb-Gehalten über 0,35$ wird die Zähigkeit verringert und bei der Verfestigung
die Ausscheidung von delta-Ferrit in der Struktur ermöglicht, was zu einer verminderten Festigkeit
führt. Der Gehalt an Nb soll daher zwischen 0,01 und
0,35$ liegen. Da bei der zweiten Ausführungsform eine
erhöhte Festigkeit erforderlich ist, liegt die untere Grenze für den Gehalt an Nb hier bei 0,1%.
Al: Al wird als Beruhigungsmittel zugegeben. Bei Verwendung
von mindestens 0,01% Al werden feinere Kristalle
und eine verbesserte Zähigkeit erzielt. Al-Gehalte über 0,06% führen aber zu erhöhten Mengen an nichtmetallischen
Einschlüssen (AIpO,,) und umgekehrt zu
einer verminderten Zähigkeit. Der Gehalt an Al soll
daher zwischen 0,01 und 0,06%. liegen.
Mo: Mo wird nur bei der zweiten Ausführungsform benutzt/
bildet zusammen mit C Mo„C und Μο?_0^ (Carbide)
£ und ergibt eine sehr wirksame Verbesserung der Hochtemperaturfestigkeit.
Wenn mindestens 0,2% Mo anwesend
sind, scheiden sich stabile Carbide aus und ergeben eine erhöhte Hochtemperaturfestigkeit. Gehalte
von mehr als 1,2%Mo ergeben jedoch keinen entsprechenden Effekt mehr, sind aufwendig und führen
zu einer verminderten Hochtemperatur-Oxidationsfestigkeit, so daß der Gehalt an Mo zwischen 0,2
und 1,2% liegen soll. Da die Zugabe von Mo zu einer verringerten Schweißfähigkeit, d.h. einer verstärkten
Neigung zur Hochtemperatur- Rissbildung durch Schweißen führt, soll bei Stranggußbedingungen, bei denen es auf
die Schweißfähigkeit ankommt, die Mitverwendung von Mo vermieden werden, wie bei der ersten Ausführungsform.
Aus den weiter unten wiedergegebenen Versuchsergebnissen ergibt sich jedoch, daß die Verwendung von Mo
eine verbesserte Hochtemperaturfestigkeit bewirkt, welche trotz der damit verbundenen Verminderung der
Schweißfähigkeit für viele Fälle sehr wünschenswert ist.
- 10 -
B: B und N bilden BN (Nitrid), das eine verbesserte Hochtemperaturfestigkeit
bewirkt. Wenn jedoch mehr als 0,05% B anwesend sind, bilden sich gröbere Nitridteilchen,
die zu einer verminderten Zähigkeit führen. Der Gehalt an B soll daher 0,05$ nicht überschreiten.
Ti/Zr: Diese Elemente dienen zur Verbesserung der Hochtemperatur-Oxidationsfestigkeit
und erzeugen keine nachteiligen Auswirkungen auf die übrigen Eigenschaften
des Rollenmaterials. Zur Erreichung dieses Effekts müssen mindestens 0,015έ dieser Elemente eingesetzt
werden, während die Obergrenzen für Ti 0,2$ und für
Zi" 0,1$ betragen. Diese Grenzwerte wurden unter Berücksichtigung
der erzielten Wirkung und der Kosten bestimmt.
P/Ss Diese Elemente sind Verunreinigungen die nicht absichtlich
zugegeben werden. Je niedriger der Gehalt des Materials an diesen Elementen ist, desto besser.
Wenn P und/oder S jedoch nur in Mengen von jeweils nicht über 0,03$ vorhanden sind, führen diese Gehalte
kaum zu schädlichen Auswirkungen auf die Eigenschaften
des Materials. Größere Mengen beeinträchtigen jedoch die Duktilität bei hohen Temperaturen.
Wie vorstehend dargelegt wurde, zeigen die erfindungsgemäßen Rollenmaterialien eine ausgeprägte Verbesserung der Hochtemperaturfestigkeit
durch das synergistische Zusammenwirken der ausgeschiedenen Cu-reichen Phase und die ausgeschiedenen
Carbide und Nitride von V und Nb sowie (bei der zweiten Ausführungsform) auch Mo und B, etc.
Im folgenden werden Versuchsbeispiele beschrieben, die zur Bestimmung der verschiedenen Eigenschaften der erfindungs-
- 11 -
gemäßen Rollenmaterialien durchgeführt wurden. Die Tebellen
I bis III geben die chemische Zusammensetzung' der für die Versuche verwendeten Materialien und die dabei erhaltenen
Ergebnisse an. Der Stahl A ist ein martensitischerf nichtrostender
13Cr-Stahl, der in seiner chemischen Zusammensetzung den derzeit zum Schleuderguß verwendeten Rollenmaterialien fast äquivalent ist. Der Stahl B ist ein herkömmlicher
martensitischer nichtrostender 13Cr-4Ni-Stahl, -„
der durch Auftragsschweißen hergestellt wurde. Die für die
Stähle A und B hinsichtlich der Hochtemperatur-Oxidation ermittelten Werte von 1,21 mg/cm bzw. 37» 1 mg/cm sind
wesentlich niedriger als der für herkömmliche niedriglegierte Stähle geltende entsprechende Wert von etwa
228 mg/cm . Sie besitzen daher schon eine sehr verbesserte Hochtemperatur-Oxidationsfestigkeit. Die zum Vergleich I
gehörenden Stähle C, D und E sind ein SUS 431-Stahl, ein
SUS 420 J2-Stahl bzw. ein martensitischer nichtrostender 12Cr-1Mo-V-Nb-Stahl. Von den erfindungsgemäßen legierten
Stählen F bis N gehören die Stähle F bis I zur ersten
Ausführungsform und die Stähle J bis N zur zweiten Ausführungsform.
Aus Tabelle II ist zu erkennen, daß der Stahl B bei Normaltemperatur
eine relativ hohe 0,2%-Dehngrenze von etwa 75 kgf/mm aufweist, jedoch bei der gleichen Eigenschaft bei
hoher Temperatur den niedrigsten Wert, nämlich etwa 18 kgf/mm zeigt und auch die niedrigste HOchtemperatur-Oxidationsfestigkeit
besitzt. Die geringe Beständigkeit dieses Stahls ist anscheinend der Tatsache zuzuschreiben,
daß er einen so hohen Nickelgehalt von etwa k% aufweist.
Der herkömmliche Stahl A hat eine 0,2$ Dehngrenze bei
6OO C von 23 kgf/mm , die höher liegt, als beim Stahl B
und besitzt auch eine vergrößerte Hochtemperatur-Oxidationsfestigkeit. Der Stahl E des Vergleichs I hat eine 0,2$-
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Dehngrenze bei 6OO° C von etwa 35 kgf/mm , die höher liegt,
als diejenige der herkömmlichen Stähle A und B. Die erfindungsgemäßen
Stähle F bis I zeigen hierin Werte von etwa 33 kgf/mm und sind insoweit mit dem Stahl E des Vergleichs
I vergleichbar, andererseits aber den übrigen Stählen des Vergleichs I und den herkömmlichen Stählen erheblich überlegen.
Obgleich der erfindungsgemäße Stahl I in seiner O,2^-Dehngrenze bei hoher Temperatur mit dem Stahl E vergleichbar
ist, übertrifft er diesen, wie weiter unten beschrieben wird, hinsichtlich der Schweißfähigkeit, so daß
er zur Verwendung als Rollenmaterial wesentlich vorteilhafter ist. Die Stähle J bis N der zweiten Ausführungsform
besitzen eine O,2$-Dehngrenze von mindestens etwa 40 kgf/mm
und sind allen übrigen aufgeführten legierten Stählen überlegen. Hinsichtlich der Hochtemperatur-Oxidationsfestigkeit
unterscheiden sich die Stähle F, G,J, K,und L zwar nicht
wesentlich von dem hochbeständigen Stahl A. Es ist jedoch besonders bemerkenswert, daß die Stähle H, I, M und N,
welche jeweils Ti oder Zr enthalten, hinsichtlich dieser Beständigkeit weiter verbessert sind. Dies ist vermutlich
zurückzuführen auf den Ti- oder Zr-Gehalt, welcher die
Oxidschicht stabilisiert.
Tabelle III zeigt Versuchsdaten, die beim Vergleich mit Tabelle II erkennen lassen, daß die legierten Stähle der
25 ersten Ausführungsform der Erfindung ausgezeichnete
Schweißfähigkeit besitzen. Die legierten Stähle des Vergleichs II haben etwa die gleiche Zusammensetzung, wie
diejenigen der zweiten Ausführungsform der Erfindung und
sind diesen daher hinsichtlich der 0,2$-Dehngrenze sowohl
bei Normaltemperatur, als auch bei hoher Temperatur, sowie der Hochtemperatur-Oxidationsfestigkeit äquivalent. Diese
Stähle wurden auf Schweißwarmrisse untersucht, wozu aus jedem Stahl ein Probestück mit einer Abmessung von 20 mm(t)
χ 100 mm (w) χ 200 mm (l) hergestellt und im Mittelbereich
- 13 -
der Breite des Probestücks durch Wolfram-Inertgas-Lichtbogenschweißen
eine Schmelze erzeugt und die Gesamtlänge der sich in Richtung der säulenförmigen Kristalle bildenden Schweißrisse
gemessen wurde. Bei den Versuchen zur Schweißwarmrissbildung wurde eine Vorwärmung von 150 bis 200 C, eine
Wärmezufuhr von 2500 j/cm, eine Schweißgeschwindigkeit von
15 cm/min und eine Raupenlänge von 200 mm angewandt. Die Stähle F bis I und 0 bis R wurden kontinuierlich geschweißt
unter Bildung einer 200 mm langen Schweißraupe, während der Stahl E unter Bildung einer 15 mm langen Schweißraupe geschweißt
wurde.
Ein Vergleich der Tabellen II und III zeigt, daß die legierten Stähle gemäß der ersten Ausführungsform der Erfindung
,von jeder Schweißwarmrißbildung frei waren und den der ^zweiten Ausführungsform der Erfindung entsprechenden Stählen
des Vergleichs II in ihren Schweißeigenschaften überlegen
waren, obgleich ihre 0,2^-Dehngrenze bei hoher Temperatur
niedriger war. Die beim Stahl E aufgetretenen Warmrisse hatten bei einer Raupe mit einer Länge von 15 ram eine Gesamtlänge
von 4,9 mm. Wenn man dies auf eine Raupenlänge von 200 mm umrechnet, entspricht dies einer Gesamtlänge der
Schweißwarmrisse von etwa 65 mm (obgleich dies nicht tatsächlich
durchgeführt wurde). Obgleich der Stahl E den legierten Stählen gemäß der ersten Ausführungsform der Erfindung
hinsichtlich der 0,2$-Dehngrenze bei hoher Temperatur
und hinsichtlich der Hochtemperatur-Oxidationsfestigkeit
äquivalent ist, hat er gegenüber diesen den Nachteil der niedrigeren Verschweißbarkeit.
Die Rollenmaterialien gemäß der ersten und zweiten Ausführungsformen
der Erfindung zeigen bei geeigneter Wärmebehandlung (gehärtet und getempert) Energieabsorptionswerte
von mindestens etwa 4,2 kgf.m bzw. etwa 3,4 kgf.m gemäß dem
Charpy-Schlagtest. Diese Werte zeigen, daß sie eine hohe
- 14 -
Sprb'dbruchfestigkeit aufweisen.
Die erfindungsgemäßen Rollenmaterialien können durch die
üblichen. Gießverfahren - ausgenommen Warmformgebung und auch durch Schleuderguß und elektrischen Schlackenguß
sowie auch durch Auftragschweißen unter Verwendung von
Flußmitteln zur Zugabe von Legierungselementen hergestellt werden.
Tabelle I Stahl
Chemische Zusammensetzung in Gew. %
Si
Mn
Ni
Cr
Cu Nb
Al
Mo
Ti,Zr
A Bekannt B "
0,13 0,39 0,42 0,08 0,16 0,72
0,13 11,85 4,28 13,10 0,08 -
0,029 0,020 0,021 0,014
Il
0,18 0,41 0,77 0,36 0,55 0,44 0,15 0,28 0,35
1,56 15,18 0,27 12,25 0,23 11,77
- - 0,027 0,007
- - 0,028 0,022 0,21 0,25 0,012 0,92 - 0,021 0,015
F G H I
Erfindung I It
0,15 0,29 0,60
0,16 0,33 0,42
0,14 0,28 0,51
0,12 0,31 0,54
0,51 11,92 1,42 0,20
0,42 11,82 2,51 0,25
0,68 11,76 1,52 0,20
0,49 12,11 1,48 0,15
0,19 0,012
0,21 0,014
0,19 0,013
0,18 0,018
- 0,016 0,015
- 0,013 0,012
- 0,015 0,011 Ti: 0,48
- 0,012 0,012 Zr: 0,04!'
J Erfindung II 0,15 0,31 0,42 0,41 11,86 1,32 0(?22
0,16 0,29 0,51 0,28 11.92 2.40 0,21
0,17 0,28 1,42 0,42 12,01 0,58 0,28
0,15 0,35 0,62 0,32 11,42 1.34 0$2&4
0,14 0,31 0,58 0,27 11,83 1,61 0,22
0,20 0,015 0,24 OL£03M),015 0,012
0,24 0,011 0,89 0,OlM 0,014 0,013 - j'·
0,21 0,014 0,98 0,001 0,019 0,012 0,35 0,013 1,10 0,003 0,021 0,014 Ti: 0,14
0,28 0,012 1,01 0„003 0,020 0,016 Zr: 0,05
Stahl
Thermischer Ausdehnungs-
zient
20-600 0C
χ 10"6/°C kgf/mm'
bei Normaltemperatur 0,2 % Quer-Dehn- schnittsgrenze einschnürung
bei 600 0C
0,2 S
Dehngrenze
Querschnitts- einschnürung
kgf/mm* %
Hoch temper at urOxidation a)
200 h bei
800 0C
in Luft
mg/cm*
Schweißwarmriß bildung
Gesamtlänge mm
A Bekannt 12,33
B 12,25
C Ver- 12,60
D gleich 12,50
E I 12,70
F Erfin-G dung I
H
I
12,32 12,35 12,32 12,34
J Erfin- 12,30
K dung II 12,45
L 12,30
M 12,20
N 12,59
56,1 75,4
69,0 70,9 72,1
76,2 78,1 76,2 75,9
80,2 83,7 82,1 80,9 82,2
68,1 53,1
50,7 50,3 57,0
57,1 56,2 58,2 55,4
56,9 54,7 50,1 54,7 55,1
23 | ,3 | 88,1 |
18 | ,1 | 76,2 |
26 | ,1 | 91,8 |
24 | ,5 | 83,0 |
35 | ,4 | 81,2 |
33 | ,1 | 86,1 |
34 | ,8 | 84,2 |
32 | ,9 | 87,5 |
33 | ,1 | 85,1 |
39 | ,2 | 83,3 |
42 | ,4 | 82,3 |
40 | ,1 | 80,0 |
41 | »o | 83,3 |
41 | ,5 | 82,3 |
1 | ,21 |
37 | ,1 |
0 | ,97 |
0 | ,98 |
1 | ,65 |
1 | ,61 |
1 | ,12 |
0 | ,78 |
0 | ,45 |
1 | ,62 |
1 | ,89 |
2 | ,51 |
0 | ,61 |
0 | ,35 |
4,9 5)
0
0
0
0
ro ο co
Si
Mn
Ni
Cr
Cu
Nb
Mo
Schweiß·
warmriöbildung
Gesamtlänge
mm
0 Vergleich 0,15 0,31 0,42 Q}4i6 11,86 1,32 0,22
P II 0,16 0,33 0,62 0,51 11,78 1,25 0,21
Q 0,14 0,28 0,53 0,42 11,82 1,34 0,24
R 0,16 0,29 0,51 0,28 11,92 2,40 0,21
0,20 0,015 0,24 0,03 0,015 0,012 15
0,21 0,011 0,51 - 0,016 0,011 29
0,21 0,015 1,10 - 0,016 0,013 42
0,08 0,011 0,89 0,0110,014 0,013 21
1) Flansch-Probestück, 50 mm lang, Durchmesser 10 mm
2) Probestück 12 χ 20 mm, kontinuierlich; Erhitzung in Luft
3) bei 15 mm Raupenlänge
ro ο co
Claims (5)
1) Hollenmaterial in Form eines Chromnickelstahls
gekennzeichnet durch einen Gehalt an:
gekennzeichnet durch einen Gehalt an:
0.04 bis 0.20 Gew$ und vorzugsweise 0.10 bis 0.17 Gew$ C
0.2 bis 0.8 Gew?£ und vorzugsweise 0.25 bis 0.40 Gew# Si 0.4 bis 1.5 Gew$ und vorzugsweise 0.4 bis 0.7 Gew% Mn 0.2 bis 1.0 Gew$ und vorzugsweise 0.25 bis 0.7 Gew% Ni
0.2 bis 0.8 Gew?£ und vorzugsweise 0.25 bis 0.40 Gew# Si 0.4 bis 1.5 Gew$ und vorzugsweise 0.4 bis 0.7 Gew% Mn 0.2 bis 1.0 Gew$ und vorzugsweise 0.25 bis 0.7 Gew% Ni
10.0 bis i4.0 Gew# und vorzugsweise 11.0 bis 12.5 Gew%. Cr
0.5 bis 4. Gew$ und vorzugsweise 0.55 bis 2.6 Gew% Cu
0.1 bis 0.5 Gew$ und vorzugsweise 0.15 bis 0.3 Gew# V
0.01 bis 0.35 Gew$ und vorzugsweise 0.10 bis 0.35 Gew# Nb
0.01 bis 0.06 Gew^ und vorzugsweise 0.01 bis 0.02 Gew^ Al
und bis zu 0.3 Gew$ P und S als Verunreinigung, Rest Fe.
2) Rollenmaterial nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
einen zusätzlichen Gehalt an 0.2 bis 1.2 Gew% Mo und
bis zu 0.05 Gew# B.
3) Rollenmaterial nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen Gehalt an
0.01 bis 0.2 Gew# Ti oder
0.01 bis 0.1 Gew# Zr.
4) Rollenmaterial nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß darin 0.4 bis 0.7 Gew% Mn, 0.4 bis 0.7
Gew% Ni, 1.4 bis 2.6 Gew% Cu, 0.15 bis 0.25 Gew# V und
0.15 bis 0.25 Gew# Nb enthalten sind.
5) Rollenmaterial nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß darin:
0.4 bis 1.5 Gew# Mn, 0.25 bis 0.45 Gew# Ni, Ο.55 bis
2.4 Gew# Cu, 0.2 bis 0.3 Gew# V, 0.20 bis Ο.35 Gew% Nb,
enthalten sind.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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