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Blasrohr
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Die Erfindung betrifft ein Blasrohr für Geschosse wie Pfeile o.dgl.
als Sport- oder Spielgerät, im wesentlichen bestehend aus einem eine zylindrische
Durchgangsbohrung aufweisenden, rohrförmigen.Lauf, an dessen obenliegender Außenseite
mit Abstand vom hintenliegenden Blasende eine Zieleinrichtung bestehend aus einem
hochstehenden Zielkorn o.dgl. und einer mit Längsabstand zu dem Zielkorn sowie fluchtend
zu diesem angeordneten Zielkimme o.dgl. angeordnet ist, und an dessen Blasende sich
ggf. ein Blasmundstück befindet.
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Blasrohre sind an sich seit langem bekannt, und zwar insbesondere
durch die Ureinwohner des brasilianischen
Amazonasgebietes, welche
Blasrohre als Jagdwaffen verwenden, wobei es sich dort bei den Geschossen um teilweise
mit Betäubungsgiften versehenet pfeilartige Gebilde handelt, die in den Lauf des
Blasrohres eingeführt und sodann durch Blasen an dem ggf. mit einem Mundstück versehenen
Blasende durch den Lauf hindurch auf das betreffende Ziel geschossen (geblasen)
werden. Dabei erreichen die Geschosse eine erstaunriche Goschwindig= keit, so daß
bei sorgfältiger Ausbildung des Lautes und der diesem angepaßten Geschosse selbst
über eine verhält nismäßig große Entfernung noch eine überraschend hohe Treffsicherheit
zu erzielen ist.
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In neuerer Zeit erfreuen sich Blasrohre aber auch in zivilisierten
Gegenden steigender Beliebtheit, und zwar im weitesten Sinne zu Spielzwecken, wobei
sich zwischenzeitlich - ähnlich wie beim Bogenschießen - bereits ein verhältnismäßig
großer Personenkreis gebildethat, der das Blasrohrschießen regelrecht als Sport
betreibt Voraussetzung hierfür ist jedoch - wie mehr oder weniger bei allen Sportarten
-, daß die erzielten Ergebnisse im wesentlichen durch die Geschicklichkeit und das
Können des Blasrohrschützen und möglichst wenig durch Zufälligkeiten bestimmt werden.
Dieses setzt mithin - ebenso wie beispielsweise beim Schießsport mit Handfeuerwaffen
-voraus, daß das betreffende Sportgerät, im vorliegenden Fall also das Blasrohr,
bestimmte Anforderungen erfüllt, was bisher noch nicht in einem befr..edigenden
4aße der Fall ist.
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So leidet ein beispielsweise aus der GBPS 1 048 738 bekanntgewordenes
Blasrohr daran, daß der Blasrohrschütze das Ziel nur mehr oder weniger grob anvisieren
kann, da
diesem bekannten Blasrohr eine Zieleinrichtung fehlt, und
er demgemäß die konzentrisch von dem Austrittsende des Laufs umgebene Achse des
Laufs rein gefühlsmäßig bzw.
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aufgrund einer persönlichen Erfahrung mit dem betreffenden Blasrohr
in Richtung auf das Ziel halten kann.
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Insbesondere bei größeren Abständen zwischen dem Austrittsende des
Blasrohres und dem Ziel machen sich aber selbstverständlich Winkelfehler schon sehr
stark bemerkbar, so daß ein derartiges Blasrohr ersichtlich für sportliche Zwecke
nicht geeignet ist.
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Hiervon unterscheidet sich ein aus der FR-PS 1 067 184 bekanntgewordenes
Blasrohr in positiver Weise durch die Anordnung einer Zieleinrichtung. Diese besteht
aus einer Kimme und einem Korn, die an der obenliegenden Außenseite des Laufes mit
gegenseitigem Längsabstand fluchtend zueinander angeordnet sind. Erfaßt eine Person
das Blasrohr an dem zu diesem Zwecke vorgesehenen Griff, der sich an der der Kimme
und dem Korn gegenüberliegenden Außenseite des Laufes nach unten erstreckt, so kann
hierdurch mithin das Ziel anvisiert werden.
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Dennoch ist auch diese bekannte Ausgestaltung eines Blasrohres noch
nicht befriedigend, da der Blasrohrschütze mit dem bekannten Blasrohr während des
Anvisierens des Ziels nicht blasen kann bzw. umgekehrt.
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Dieses liegt daran, daß das am Blasende angeordnete Blasmundstück
annähernd die gleiche vertikale Erstreckung nach oben hat wie die Zieleinrichtung,
so daß beim Anvisieren der den Blasvorgang ausführende Mund des Schützen erheblich
tiefer liegt als das Mundstück bzw. daß beim Blasen die Augen des Blasrohrschützen
erheblich höher liegen als die zwischen Kimme und Korn
verlaufende
Fluchtlinie. Dieses hat zur Folge, daß der Blasrohrschütze das Ziel zunächst anvisieren
muß und danach zum Blasen eine andere Relativstellung zum Blasrohr einnehmen muß
als beim Anvisieren, wobei es in der Regel zu einer unbeabsichtigten Bewegung des
Blasrohres relativ zum Ziel kommt, so daß die vorher eingenommene Stellung des Blasrohres,
in welcher das Ziel genau anvisiert wird, wieder verlorengeht Der vorliegenden Erfindung
liegt die Ausgabe zugrunde, das bekannte Blasrohr der eingangs beschriebenen Gattung
unter Vermeidung seiner Nachteile dahingehend zu verbessern, daß die Zielgenauigkeit
beachtlich erhöht wird.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß das Blasende
- bzw. ein am hinteren Ende des Laufes angeordnetes Mundstück - zur Längsachse des
Laufes nach unten versetzt angeordnet bzw. nach unten zu versetzen ist.
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Ganz unabhängig davon, ob am hinteren Ende des Blasrohres ein ausgesprochenes
Mundstück ausgebildet ist oder ob das hintere Blasrohrende als Blasende dient, ohne
daß es mit einem eigentl i ehen Mundstück versehen ist, ergibt sich bei einem gegenseitigen
Versatz des Blasendes bzw. des Mundstückes zur Längsachse des Laufes die Möglichkeit,
während des Anvisierens des Ziels zu blasen bzw. umgekehrt, so faß mit der erfirldangsm
gemäßen Blasrohr durchschnittlich eine erheblich höhere Zielgenauigkeit zu erzielen
ist als bei den bisher bekanntgewordenen Blasrohren.
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Dieses gilt unabhängig davon, ob der vorstehend ensähnte
gegenseitige
Versatz durch entsprechende Konstruktion des Blasrohres fest ausgebildet ist, oder
ob er variabel ist, wobei letzteres zwecks optimaler Anpassung des Versatzes an
den vorgegebenen Mund-Augen-Abstand des Schützen yorteilhaft sein kann Bei einem
Blasrohr, dessen Blasende bzw. Mundstück nach unten versetzt angeordnet ist, kann
sich an den hinteren Endabschnitt des Laufes ein nach unten abgekröpfter Blasabschnitt
anschließen, so daß ein solches Blasrohr in Seitenansicht dann im wesentlichen Z-förmig
ausgebildet ist. Dabei ist es zwar nicht unbedingt notwendig, im Hinblick auf den
Visier- und Blasvorgang unter Berücksichtigung der Anordnung Augen/Mund aber sehr
zweckmäßig, wenn die Längsachse des Blasabschnittes zu;:der Längsachse des Laufes
im wesentlichen parallel verläuft.
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Wie bereits weiter oben erwähnt wurde, kann die relative Stellung
des Blasabschnittes bzw. des Mundstückes zum Lauf aber auch einstellbar sein. Eine
solche Ausgestaltung liegt beispielsweise dann vor, wenn der zum Lauf parallele
Blasabschnitt mittels einer geeigneten Einrichtung höhenverstellbar ausgebildet
ist, wobei selbstverständlich stets ein Verbindungsabschnitt zwischen dem Blasabschnitt
und dem Lauf vorhanden sein muß, um die am Ende des Blasabschnittes bzw. am Mundstück
eingeblasene Luft möglichst verlustfrei in den Lauf und damit auf das -Geschoß leiten
zu können.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung besteht der Verbindungsabschnitt
zwischen dem Lauf einerseits und dem Blasabschnitt andererseits aus einem verformbaren
Material, und zwar vorzugsweise aus einem flexiblen Rohr oder
Schlauch,
der mit einer Armierung versehen sein kann.
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Eine sehr ähnliche Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, daß der
Blasabschnitt mit dem Verbindungsabschnitt integral ausgebildet ist-im ganzen also
ein Bauteil bildet, an dessen freien Ende vorzugsweise in an sich bekannter Weise
ein Mundstück angeordnet ist.
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Es ist zwar durchaus möglich, das Blasrohr zu handhaben, indem eine
Hand des Blasrohrschützen am Lauf angreift, und die andere Hand am Blasende bzw.
am Mundstück. Insbesondere bei längeren und entsprechend schwereren Blasrohren ist
es indes häufig zweckmäßig, wenn wenigstens ein sich nach unten erstreckender Handgriff
vor gesehen ist, da eine solche Ausgestältung es gestattet, das Blasrohr bei Benutzung
besser zu führen, und damit dazu beiträgt, die Zielgenauigkeit noch zu erhöhen.
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Bevorzugte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind in den
Unteransprüchen beschrieben.
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Die Erfindung ist nachstehend an einem AusfUhrungsbeispiel unter Bezugnahme
auf eine Zeichnung weiter erläutern Die etwas schematisierte Zeichnung zeigt ein
im ganzen mit 1 bezeichnetes Blasrohr für Geschosse 2, wie Pfeile, Stopfen o.dgl.,
die vom Austrittsende 3 des Blasrohres 1 her in dessen Lauf 4 eingeführt werdn,
e bis sic- am hinteren Ende 6 des Laufes 4 an einer Schulter 7 zur Anlage kommen
Der Lauf 4 besteht aus einem faserverstärkten Kunststoffrohr mit einer genauestens
kalibrierten Durchgangsöffnung 8.
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Am Austrittsende 3 ist ein buchsenförmiges Endstück 9 angeordnet,
welches an seiner obenliegenden Außenseite ein Zielkorn 11 trägt. Mit Längsabstand
a zum Zielkorn 11 und fluchtend zu diesem ist an einer Buchse 12 eine Zielkimme
13 angeordnet.
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Wie an dem in der Zeichnung aufgeschnittenen Teil am hinteren Ende
6 des Blasrohres 1 erkennbar ist, ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
in das offene hintere Ende des Laufes 4 eine Flanschbuchse 14 eingesetzt, deren
Flansch 16 als Schulter 7 dient, und auf deren eigentlichen Buchsenabschnitt ein
Abschnitt eines armierten, flexiblen Schlauches aufgezogen ist, der dort beispielsweise
mit einer Schelle 18 festgehalten sein kann.
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Am freien Ende des Schlauchabschnittes 17 ist ein Mundstück 19 befestigt.
An diesem kann ein gestrichelt dargestellter Handgriff 21' angeordnet sein, wie
er als Handgriff 21 am Lauf 4 dargestellt ist.
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Zur Benutzung des in der Zeichnung beispielhaft dargestellten Blasrohres
führt der Blasrohrschütze ein Geschoß 2 vom Austrittsende 3 her in die Durchgangsöffnung
8 des Laufes 4 ein, bis das Geschoß 2 an der Schulter 7 zur Anlage kommt. Sodann
ergreift der Blasschütze das Blasrohr 1 am Handgriff 21 (und ggf. am Handgriff 21'),
wobei er den den Lauf 4 enthaltenden Teil in eine solche Lage bringt, daß er das
Ziel mit der aus der Zielkimme 13 und dem Zielkorn 11 bestehenden Zieleinrichtung
genau anvisieren kann. Während des Anvisiervorganges führt der Blasschütze das Mundstück
19 zu seinem Mund und bläst zu gegebener Zeit, wenn er das Ziel mit der Zieleinrichtung
11, 13 genau anvisiert hat,
woraufhin sich das Geschoß 2 im Lauf
4 in Bewegung setzt aus dem Austrittsende 3 aus tritt und von dort aus in Richtung
auf das Ziel fliegt.
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Wie bereits weiter oben erläutert worden ist, braucht es sich bei
dem mit 22 bezeichneten Verbindungsabschnitt zwischen dem Lauf 4 einerseits und
dem undstück 19 andererseits nicht zwangsläufig um ein flexibles Element zu handeln,
mit dem die Längsachse 23 des MundsvsMkes 19 zur tängsachse 24 des Laufes 4 einstellbar
versetzbar ist. Vielmehr kann dieser Versatz b auch fest ausgebildet sein, wobei
der Verbindungsabschnitt 22 dann aus einem nicht verformbaren, festen Material besteht,
beispielsweise aus dem gleichen Material wie der Lauf 4.
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Selbstverständlich braucht der Anschluß des Verbindungsabschnittes
22 an den Lauf 4 auch nicht wie b2i dem dargestellten Ausführungsbeispiel einen
anderen (hier kleineren) Durchmesser aufzuweisen als der Lauf 4, sondern beide Teile
können gleichdimensioniert sein. Es ist also mithin selbstverständlich auch durchaus
möglich, den Lauf 4 und den Verbindungsabschnitt 22 zum Mundstück 19 alsiintegrales
Teil auszubilden. Im übrigen ist es ersichtlich auch nicht unbedingt erforderlich,
am Ende des Blasabschnittes unbedingt ein Mundstück 19 vorzusehen obgleich dieses
den Blasvorgang verbessert.
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BEZUGSZEICHENLISTE (LIST OF REFERENCE NUMZRAL) 1 Blasrohr 1 2 Geschosse
2 3 Austrittsende (von 1) Lauf 4 5 5 6 hinteres Ende (von 4) 6 7 Schulter 8 Durchgangsöffnung
8 g Endstück 10 - 10 11 Zielkorn 11 12 Buchse 12 13 Zielkimme 13 14 Flanschbuchse
14 15 - 15 16 Flansch (von 14) 16 17 Schlauchabschnitt 17 18 Schelle 18 19 Mundstück;
19' - Blasabschnitt 19 20 - 20 21,21' Handgriff 21 22 Verbindungsabschnitt 22 23
Längsachse (von 19) 23 24 Längsachse (von 4) 24 25 - 25 26 27 27 28 28 29 29 30
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