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Wartungseinrichtung für Zählpunkte
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Warten der Zählpunkte
von mit elektronischen Schienendoppelkontakten ausgerüsteten Achszählanlagen im
Eisenbahnbetrieb unter Verwendung von Meßeinrichtungen zur Anzeige von das Betriebsverhalten
der Zählpunkte charakterisierenden elektrischen Größen sowie Eingabeschaltmitteln
zum Auslösen vorgegebener Reaktionen an den Zählpunkten.
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Im Eisenbahnwesen werden zum Frei- und Besetztmelden insbesondere
längerer Gleisabschnitte sowie von Gleisverzweigungen überwiegend Achszählanlagen
eingesetzt, die durch am Anfang und am Ende des betreffenden Gleisabschnittes angeordnete
Schienenkontakte gesteuert werden. Diese Schienenkontakte sind regelmäßig als Doppelkontakte
ausgeführt, die beim Vorüberlaufen eines Fahrzeugrades zwei sich zeitlich überlappende
Impulsesauslösen. Diese Impulse werden in der Nähe des Schienenkontaktes in Zählimpulse
umgesetzt, wobei die durch die Fahrrichtung der vorüberlaufenden Fahrzeugachsen
gegebene Folge der Impulse die jeweilige Zählrichtung der Impulse bestimmt.
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Neben den sogenannten Magnetschienenkontakten werden heute in zunehmendem
Maße elektronische Schienenkontakte verwendet. Der elektronische Schienendoppelkontakt
besteht aus zwei an der Schienenaußenseite angebrachten, räumlich hintereinanderliegenden
und elektrisch in Reihe geschalteten Sende spulen, die mit tonfrequenten Wechsclströmen
gespeist werden, und zwei auf der Schieneninnenseite angeordneten, mit den Sende
spulen
induktiv gekoppelten Empfangs spulen; Je eine Sende-und Empfangsspule
bilden gemeinsam einen Impulsgeber.
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Die in den Empfangs spulen induzierten Spannungen werden über Kabel
einem in der Nähe des Schienenkontaktes angeordneten sogenannten Gleisanschlußgehäuse
zugeführt und dort bewertet. Als Indiz für das Vorüberlaufen eines Fahrzeugrades
an einem Schienenkontakt wird das vorübergehende Ansteigen der in den Empfangsspulen
induzierten Spannungen gewertet; das Ansteigen der Empfangsspannungen ist bedingt
durch die Erhöhung der Kopplung zwischen Sende- und Empfangs spulen beim Passieren
eines Fahrzeugrades.
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In dem Gleisanschlußgehäuse befinden sich, in separaten Baugruppen
untergebracht, die Schaltmittel, die neben den Spulenanordnungen des Schienenkontaktes
und den Zähleinrichtungen für die Frei- und Besetztmeldung eines Gleisabschnittes
zum Erkennen von Fahrzeugbewegungen über den Schienenkontakt hinweg erforderlich
sind. Zu diesen Baugruppen gehört u.a. die sogenannte Generatorbaugruppe, in der
die Sendefrequenz von 9,8 kHz für die Sendespulen erzeugt wird. Weiter werden in
dieser Baugruppe die in den Empfangsspulen induzierten Spannungen verstärkt, gleichgerichtet
und als sogenannte Richtspannungen zwei gesonderten Generatoren zugeführt. Diese
Generatoren sind in ihrer Frequenz mindestens in Grenzen durch die Amplitude der
ihnen von den Empfangs spulen her zugeführten Richtspannungen regelbar. So ändern
sich z.B. beim Befahren eines Schienenkontaktes die Signalfrequenzen der Generatoren
von 3,85 kHz bei nicht befahrenem Schienenkontakt auf 5,6 kf{z bei befahrenem Schienenkontakt.
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Die Ausgangssignale der Generatoren werden einer sogenannten Bandpaß-
und Stromversorgungsbaugruppe zugeführt. Der Strornversorgunrr:; i 1 il dieser Baugruppe
re-
gelt die dem Anschlußgehäuse zugeführte Versorgungsspannung
auf eine gegebene Betriebsspannung, stabilisiert diese und versorgt damit die Generatorbaugruppe.
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Die Bandpässe sind auf die Eckfrequenzen der Generatoren abgestimmt
und lassen die Spannungen in dem Frequenzbereich zwischen diesen Eckfrequenzen ungedämpft
passieren, wohingegen sie die Spannungen ober- und unterhalb dieses Frequenzbereiches
mehr oder weniger stark dämpfen. Die in ihrer Frequenz bewerteten Spannungen werden
bei Verwendung eines elektronischen Zählwerkes zum Registrieren von Fahrzeugachsen
direkt auf die Zuleitungen zu diesem Zählwerk geschaltet; bei Verwendung eines Motorzählwerkes
werden sie dagegen einer gesonderten Trigger-Verstärker-Baugruppe im Gleisanschlußgehäuse
zugeführt. In dieser Trigger-Verstärker-Baugruppe werden die Spannungen zunächst
verstärkt, dann gleichgerichtet und jeweils einer Triggerschaltung zugeführt. Die
Triggerschaltungen reagieren auf-die Amplitude der ihnen zugeführten Spannungen
und geben an ihren Ausgängen bei unbeeinflußtem und bei beeinflußtem zugehörigen
Schienenkontakt deutlich verschiedene Spannungswerte aus. Diese Spannungswerte werden
einer ebenfalls im Gleisanschlußgehäuse angeordneten Impulsformerbaugruppe zugeführt.
Dort werden die zugeführten Spannungswerte zunächst auf eine sogenannte Richtungseinheit
geschaltet, in der sie abhängig von der Betätigungsfolge der Schienenkontakte des
Schienendoppelkontaktes in einen fahrrichtungsabhängigen Impuls umgesetzt werden.
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Der Richtungseinheit nachgeschaltet sind Impulsformerbaugruppen. Dort
wird der jeweils gebildete Richtungsimpuls wieder in zwei zeitlich versetzte Impulse
mit genau festgelegten Zeitwerten, die sogenannten Radimpulse, umgewandelt. Die
so normierten Impulse werden dann in getrennten Verstärkerstufen verstärkt und dem
entfernten Zählwerk, ggf. über eine zwischengeschaltete
Leistungsschalter-Baugruppe,
zugeführt.
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Die von den einzelnen Baugruppen abgegebenen elektrischen Größen werden
ständig in einem internen Uberwachungskanal bewertet. Bei ordnungsgerechtem Funktionsverhalten
der Baugruppen und unbeeinflußtem Schienendoppelkontakt steht auf dem Überwachungskanal
eine Überwachungsspannung an. Während einer Zählung und bei einer Störung wird die
Uberwachungsspannung abgeschaltet. Durch eine besondere Schaltung wird die Unterbrechungsdauer
des Uberwachungssignals auf mindestens 12 ms verlängert, um so für die entfernte
Zählwerksgruppe eine sichere Unterscheidung zu nur kurzzeitig vorhandenen Störsignalen
zu erreichen.
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Zum Einstellen und zum Warten von Zähipunkten gibt es spezielle Einstellgeräte
(Signal und Draht 72 (1980) 11, Seite 216 bis 219 und 12, Seite 235 bis 239 sowie
Wartungsanleitung A 25999 - A 635 - Al der Firma Siemens AG).
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Ein bekanntes Einstellgerät zum Warten von Zählpunkten in mit elektronischen
Schienendoppelkontakten ausgesteten Achszählanlagen enthält für die drei Generatorgrundfrequenzen
Jeweils sehr schmalbandige Filter zum Ausblenden von Spannungen mit zu hoher oder
niedriger Frequenz.Die im Durchlaßbereich der Filter liegenden Spannungen können
einzeln und nacheinander einem im Einstellgerät angeordneten Meßverstärker zugeführt
und von einem Anzeigeinstrument mit Skalenteilung angezeigt werden. Zum Einstellen
und Warten der Zählpunkte ist weiterhin ein gesonderter Spannungsmesser erforderlich,
mit dessen Hilfe die an ausgewählten Meßpunkten der Baugruppen anliegenden Spannungen
gemessen werden können. Für jeden Meßvorgang müssen die einzelnen Baugruppen aus
dem Baugruppenträger des Gleisanschlußgehäuses herausgezogen und über eine spezielle
Adapterbaugruppe
wieder in den Baugruppenträger eingesetzt werden. Nur in dieser Stellung sind die
Baugruppen für die Messung zugänglich und zwar über Meßbuchsen am Prüfadapter. Für
jede Messung müssen die zum Meßgerät führenden Prüfleitungen an die jeweils in Frage
kommenden Meßbuchsen des Prüfadapters angesetzt werden, wobei zuvor das Meßinstrument
auf denjenigen Meßbereich einzustellen ist, der eine ordnungsgerechte Anzeige der
jeweils abgegriffenen Spannung möglich macht.
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Der individuelle Zugriff zu den einzelnen Meßpunkten der im Gleisanschlußgehäuse
untergebrachten Baugruppen erfordert für jeden Einstell- und Wartungsvorgang eine
nicht unerhebliche Zeitspanne. Außerdem verlangt er von dem Wartungspersonal eine
hohe Sorgfaltspflicht hinsichtlich der Auswahl der einzelnen Meßpunkte und der Zuordnung
der einzelnen Meßbereiche des verwendeten Meßinstrumentes zu diesen Meßpunkten.
Mit dem vorhandenen Einstellgerät lassen sich zwar einige wesentliche Funktionen
des Zählpunkts quasi statisch überprüfen; wie der Zählpunkt aber auf das Vorbeilaufen
eines Fahrzeugrades tatsächlich reagieren wird, läßt sich mit dem vorhandenen Einstellgerät
nicht ohne weiteres feststellen. Auch läßt sich bislang nicht feststellen ob und
wie die Baugruppen des Zählpunktes auf unvermeidbare elektrische Störungen reagieren,
die unterhalb einer verabredeten Mindestzeit liegen.
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Weiterhin ist es mit den vorhandenen Einstellgeräten nicht möglich,
eine Schaltpunktkontrolle der Triggerbaugruppe durchzuführen, also festzustellen,
bei welcher Frequenz die Trigger geschaltet werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Einrichtung nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1 anzugeben, mit deren Hilfe eine lückenlose Erfassung
aller
das Betriebsverhalten eines Zählpunktes charakterisierender elektrischen Größen
möglich ist, wobei Ablesefehler sowie Meßfehler durch irrtümliches Aufschalten falscher
Meßpunkte mit daraus möglicherweise resultierenden Meßgerätedefekten durch falsche
Meßbereichswahl des Anzeigeelementes vermieden werden.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung soll nicht nur die statischen Größen
eines Zählpunktes erfassen, sondern auch das Verhalten des Zählpunktes beim Befahren
des elektronischen Schienendoppelkontaktes zeigen. Die für den- Wartungsaufwand
benötigte Zeitspanne soll dabei wesentlich geringer sein als die bislang für den
Wartungsvorgang benötigte Zeitspanne.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die Anwendung der im Kennzeichen
des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen
der erfindungsgemäßen Einrichtung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert.
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Die Zeichnung zeigt in Figur 1 die Anordnung der erfindungsgemäßen
Einrichtung an einem Zählpunkt und in Figur 2 die Frontplatte eines gemäß der Erfindung
ausgebildeten Wartungsgerätes.
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Figur 1 zeigt schematisch die beiden Fahrschienen F eines Gleises
im Bereich eines bekannten elektronischen Schienendoppelkontaktes DEK. Dieser Schienendoppelkontakt
besteht im wesentlichen aus an der Schienenaußenseite angeordneten Sendespulen S
und zwei an der Schieneninnenseite angebrachten Empfangsspulen
El
und E2. Diese Sende- und Empfangsspulen sind in metallenen Gehäuseschalen angeordnet,
die miteinander über den Schienensteg verschraubt sind und zusammen das Gleisgerät
G bilden.
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Die Sende- und Empfangsspulen des Gleisgerätes sind über in einem
gemeinsamen Kabel geführte elektrische Leitungen L mit einem in der Nähe des Gleisgerätes
angeordneten Gleisanschlußgehäuse GAG verbunden. In diesem Gleisanschlußgehäuse
sind die Schaltmittel zum Erzeugen der Sende- und Signalfrequenzen, zum Bewerten
der Empfangsspannungen sowie ggf. zur Bildung fahrrichtungsabhängiger Zählimpulse
und zum Umsetzen dieser Zählimpulse in normierte Radimpulse angeordnet. Die jeweils
gebildeten Signale werden über Verbindungsleitungen V an ein entferntes Zählwerk
Z weitergegeben, das entweder als Motorzählwerk oder als elektronisches Zählwerk
ausgebildet ist. Die Schaltmittel des Gleisgerätes bilden zusammen mit den Schaltmitteln
des-Gleisanschlußgehäuses den sogenannten Zählpunkt einer Achszählanlage.
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Nach der Erfindung ist das Gleisanschlußgehäuse GAG mit einer mehrpoligen
Anschlußleiste AL1 versehen, deren Kontaktelemente jeweils mit denjenigen Teilen
innerhalb des Gleisanschlußgehäuses verbunden sind, an denen für das Einstellen
oder für das Warten des Zählpunktes relevante elektrische Größen abzugreifen sind
bzw. auf die zum Auslösen vorgegebener Reaktionen einzuwirken ist. Diese elektrischen
Größen sind einem Wartungsgerät WG zuzuführen bzw. von dort aus ist zum Auslösen
der vorgegebenen Reaktionen auf die Schaltmittel des Gleisanschlußgehäuses GAG einzuwirken.
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Hierzu ist das Wartungsgerät WG ebenfalls mit einer Anschlunleiste
AL2 versehen, die im wesentl-ichen der
Anschlußleiste AL1 des Gleisanschlußgehäuses
entspricht. Die Verbindung zwischen den beiden Anschlußleisten wird durch ein flexibles
Anschlußkabel VK geringer Länge hergestellt, das dazu an seinen beiden Enden mit
entsprechenden Kupplungsvorrichtungen versehen ist.
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Wie das zum Warten des Zählpunktes vorgesehene Wartungsgerät WG konzipiert
ist, ist nachfolgend an Hand der in Figur 2 dargestellten Frontplattenausführung
eines Wartungsgerätes näher erläutert.
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Für die Darstellung variabler Größen ist das Wartungsgerät mit zwei
Digitalanzelgern Dl und D2 versehen.
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Der eine Digitalanzeiger D1 wird als Frequenzmesser verwendet und
dient zur Anzeige von Sende- und Signalfrequenzen in kHz; zu diesem Zweck ist der
Digitalanzeiger Dl an einen von den Schaitmitteln des Gleisanschlußgehauses beaufschlagbaren
Frequenzzähler angeschlossen. Der andere Digitalanzeiger D2 dient zur Anzeige von
Gleich- und Wechselspannungen in V; er ist an eine ebenfalls von den Schaltmitteln
des Gleisanschlußgehäuses beaufschlagbaren Analog/Digitalwandler angeschlossen.
Für beide Digitalanzeiger D1 und D2 kann ein gemeinsames Anzeigedisplay mit z.B.
acht Stellen verwendet sein, deren vordere Stellen für die Anzeige von Frequenzen
und deren hintere Stellen für die Anzeige von Spannungen verwendet sind. Einzelne
für die Darstellung von Frequenzen oder Spannungen nicht benötigte Stellen des Anzeigedisplays
können für die Kennzeichnung weiterer Größen, beispielsweise das Erreichen bestimmter
Schwellwertspannungen, verwendet sein.
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Die Verwendung von Digitalanzeigern anstelle von Zeigerinstrumenten
wie bei den bisher verwendeten Einstellgeräten macht eine exakte Meßwerterfassung
durch den Bedienenden möglich, ohne daß an die Sorgfaltspflicht dieses Bedienenden
erhöhte Anforderungen zu stellen sind, wie es bei der Verwendung von Analoganzeigern
erforderlich ist.
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Zur besseren Erkennbarkeit der über die Digitalanzeiger darstellbaren
Angaben insbesondere bei Dämmerung oder sonstigen schlechten Sichtverhältnissen
sind die Digitalanzeiger beleuchtbar ausgeführt. Die Beleuchtung läßt sich bedarfsweise
durch Betätigen einer Taste T1 anschalten; die Abschaltung der Instrumentenbeleuchtung
wird durch einen beim Anschalten der Beleuchtung einstellbaren Zeitschalter herbeigeführt.
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Dieser Zeitschalter verhindert ein unbeabsichtigtes Entladen der u.a.
für den Betrieb der Digitalanzeiger unerläßlichen Batterien des Wartungsgerätes.
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Das Wartungsgerät ist so konzipiert, daß beim Betätigen der Taste
T1 nicht nur die Beleuchtung der Digitalanzeiger angeschaltet wird, sondern daß
für die Dauer der Betätigung auch die Batteriespannung am Digitalanzeiger D2 angezeigt
wird.
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Im rechten Teil der Frontplatte des Wartungsgerätes ist ein Stufenschalter
S1 angeordnet. Dieser Stufenschalter enthält neben einer Aus -Stellung die drei
Schaltstellungen "Messen", Diagnose (MZ)" und "Diagnose (L-BG)". In der Schaltstellung
"Aus" ist das Wartungsgerät stromlos geschaltet, d.h. die Verbindung zu der u.a.
für den Betrieb der Digitalanzeiger vorgesehenen Batterie sind unterbrochen.
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In der Schaltstellung "Messen" sind die Digitalanzei-
ger
betriebsbereit geschaltet und auf ihnen kommen die im Gleisanschlußgehäuse abgetasteten
Größen zur Anzeige, die über einen weiteren Stufenschalter S2 jeweils von dort abgerufen
werden. Abhängig davon, ob der jeweils zu untersuchende Zählpunkt auf ein Motorzählwerk
oder auf ein elektronisches Zählwerk arbeitet, sind für den Wartungsvorgang mindestens
zum Teil unterschiedliche Größen abzufragen. Welche Größen jeweils abzufragen sind,
ist an mit entsprechenden Bezeichnungen versehenen Kreisbahnen auf der Frontplatte
des Wartungsgerätes neben dem Stufenschalter S2 angegeben.
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Die innere Kreisbahn gilt dabei für einen auf ein Motorzählwerk wirkenden
Zählpunkt und der äußere Kreis für einen auf ein elektronisches Zählwerk wirkenden
ZWhlpunkt.Durch Fortschalten des Stufenschalters S2 lassen sich folgende elektrische
Größen erfassen und auf dem jeweils in Frage kommenden Digitalanzeiger anzeigen:
a) die Eingangsspannung U60 des Zählpunktes, b) die Versorgungsspannung U24 für
die Generatorsowie die Bandpaß- und Stromversorgungsbaugruppe, c) die Frequenzen
f, die in der Generatorbaugruppe erzeugt werden.
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Es sind dies die Sendefrequenz fs, die den Sendespulen des Gleisgerätes
zugeführt wird sowie die Signalfrequenzen f1 und f2, die über steuerbare Generatoren
abhängig von den in den Empfangs spulen induzierten Spannungen erzeugt werden. Welche
dieser Frequenzen jeweils zur Anzeige kommt, wird durch die Schaltstellung eines
weiteren Stufenschalters S3 vorgegeben.
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d) die Richtspannungen UR1 und Um2; das sind die Spannungen, welche
die Generatoren für die Frequenzen f1 und f2 steuern und die durch Verstärkung
und
Gleichrichtung aus den in den Empfangs spulen induzierten Spannungen abgeleitet
werden.
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e) die Empfangsspannungen UE1 und UE2, die in den Empfangs spulen
El und E2 tatsächlich induziert werden, f) die Sende spannung UL, die den Sendepegel
beschreibt, g) die Versorgungsspannung U12 für die Trigger-Verstärker-Baugruppe
sowie die Impulsformerbaugruppe und h) die Verstärkerausgangsspannungen UVi und
UV2.
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Alle diese Größen lassen sich an den zugehörigen Digitalanzeigern
sowohl bei unbeeinflußtem als auch bei beeinflußtem Schienenkontakt ablesen.Die
Beeinflussung des Schienenkontaktes kann durch Betätigen von Tasten T10 und/oder
T20 im linken unteren Teil der Frontplatte des Wartungsgerätes simuliert werden.
Beim Betätigen dieser Tasten werden den üblicherweise von den Signalen der Empfangs
spulen beaufschlagten Eingängen der Generatorbaugruppe des Gleisanschlußgehäuses
vom Wartungsgerät her Spannungen aufgeprägt, die den beim Befahren des Schienenkontaktes
in den Empfangsspulen induzierten Spannungen entsprechen. Da die Schaltmittel des
Gleisanschlußgehäuses auf diese Spannungen in gleicher Weise reagieren wie auf die
im tatsächlichen Betrieb induzierten Spannungen der Empfangs spulen kommt es beim
Betätigen der Tasten T10 und/oder T20 zu einer Belegung des Zählpunktes bzw. zum
Auslösen eines Zählimpulses. Ist ein Zählimpuls ausgelöst worden, so muß durch eine
anschließende gegenläufige Betätigung der Tasten T10 und T20 eine gegenläufige Fahrbewegung
simuliert werden, damit der aktuelle Zählerstand des
Zählwerkes
durch den Wartungsvorgang nicht verfälscht wird.
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Der Stufenschalter S2 weist mehrere Schaltebenen auf.
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Uber diese verschiedenen Schaltebenen ist nicht nur ein zweipoliges
An- und Abschalten der zu messenden elektrischen Größen an das Wartungsgerät und
die Aufschaltung auf den jeweils in Frage kommenden Digitalanzeiger möglich, sondern
gleichzeitig auch die Auswahl des jeweils in Frage kommenden Meßbereiches. Dies
kann in vorteilhafter Weise durch bedarfsweises Wirksam- bzw.
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Unwirksamschalten von Spannungsvervielfachern im Speisekreis des dem
Digitalanzeiger D2 vorgeschalteten Analog/Digitalwandlers geschehen.
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Unterhalb der Taste Tl für die Anzeigebeleuchtung und unterhalb des
Stufenschalters S2 für die Aufschaltung einzelner elektrischer Größen der im Gleisanschlußgehäuse
enthaltenen Schaltmittel auf die Digitalanzeiger des Wartungsgerätes sind ein Zweistellungsschalter
551 sowie ein Drehregler Pl angeordnet. Diese beiden Schaltmittel dienen dazu, das
Ansprechverhalten des Schienendoppelkontaktes zu testen. Hierzu wird mit dem Schalter
SS1 die eine bzw. andere Empfangsspule des Schienendoppelkontaktes angewählt und
über den Drehregler Pl die Richtspannung der entsprechenden Empfangsspule so lange
erhöht, bis die Schaltmittel des Zählpunktes die Belegung des Zählpunktes feststellen.
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Hierzu ist der Stufenschalter S2 in die Schaltstellung UVI bzw. UV2
zu bringen, wobei die jeweilige Ausgangsspannung des aufgeschalteten Verstärkers
auf dem Digitalanzeiger D2 zur Anzeige kommt. Die Kennzeichnung des Schaltpunktes,
d.h. die Ausgabe der Zahl-
punktbelegung, muß dem Bedienenden mitgeteilt
werden, damit er sich ein Bild über das Funktionsverhalten de entsprechenden Schienenkontaktes
machen kann. In vorteilhafter Weise wird die Kennzeichnung des Schaltpunktes durch
das Aufleuchten eines Sondersymboles auf einem für die Meßwertdarstellung nicht
benötigten Anzeigeplatz des Digitalanzeigers D2 angegeben.
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Durch anschließendes Fortschalten des Stufenschalters S2 in die Schaltstellung
f und entsprechende Einstellung des Stufenschalters S3 ist'auch die beim Ansprechen
des Zählpunktes vorliegende Signalfrequenz fl bzw.
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f2 darstellbar.
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Der Stufenschalter S1 weist neben der Stellung "Aus" und der Stellung
"Messen" zwei weitere Schaltstellungen auf, nämlich die Schaltstellung "Diagnose-(MZ)"
und Diagnose (L-BG)". In diesen Schaltstellungen des Stufenschalters S1 ist eine
Funktionsprüfung des Zählpunktes unter Betriebsbedingungen möglich, und zwar entweder
bei Direktanschaltung eines Motorzählwerks (MZ) oder bei Ansteuerung des Zählwerks
über eine spezielle Leistungsschalterbaugruppe (L-BG). Beide Prüfvorgänge sind im
wesentlichen identisch; allerdings werden in beiden Fällen vom Zählpunkt her unterschiedliche
Spannungen und Ströme geschaltet.
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Die Funktionsprüfung des Zählpunktes wird eingeleitet durch Betätigen
eines unterhalb des Stufenschalters S1 angeordneten zweipoligen-Tastschalters TS.
Wird dieser Tastschalter bei auf "Diagnose" stehendem Stufenschalter S1 aus seiner
Grundstellung in die Schaltstellung 1" gesteuert, so wird für die Dauer der Betätigung
eine Belegung des Zählpunktes simuliert, und zwar über die Empfangsspule El des
Schienendoppelkontaktes. Dies
geschieht durch Erhöhen der Richtspannung
für die Signalfrequenz f1. Die erwartete Reaktion, nämlich die Belegung des Zählpunktes
- veranlaßt durch das Ansteigen der Ausgangsspannung UVl des einen Verstärkers -wird
dem Bedienenden durch Aufleuchten einer Lampe L angezeigt. Wird nun der Tastschalter
losgelassen, so wird in einem Prüfprogramm ein Befahren des ZählpunkX tes simuliert.
Dieses geschieht wiederum durch vorübergehendes Erhöhen der Richtspannungen, diesmal
aber für-beide Signalfrequenzen f1-und f2, und zwar in einer zeitlichen Folge, wie
sie bei einem Befahren des Schienenkontaktes auch auftreten würde. Bei ordnungsgerechtem
Betriebsverhalten des Zählpunktes muß der Zählpunkt- daraufhin an seinem Ausgang
die normierten Radimpulse an das angeschlossene Zählwerk abgeben. Das Wartungsgerät
prüft selbsttätig, ob die normierten Radlmpulse gebildet werden, ob sie in der richtigen
Folge gebildet werden und ob ihre Dauer und ihr gegenseitiger zeitlicher Versatz
dem vorgegebenen Muster entsprechen. Hierzu muß das Wartungsgerät auf das jeweils
erwartete Impulsmuster eingestellt werden. Das jeweils erwartete Impulsmuster ist
an einem im oberen Teil der Frontplatte angeordneten Umschalter U einstellbar. In
der einen Schaltstellung dieses Umschalters wird ein Impulsinuster "4-2-4", in der
anderen ein Impulsmuster "2-4-Z" erwartet. Die beiden Impulsfolgen gelten für zwei
verschiedene Typen von Impulsformerbaugruppen; die Ziffern des Impulsmusters geben
die zeitlichen Soll-Längen der Radimpulse in ms an, und zwar sowohl in ihrer Dauer
als auch in ihrem Uberlappungsverhalten.
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Durch mehrfaches Erhöhen der Richtspannungen jeweils in unterschiedlicher
Folge werden während des Prüfvorganges ebenso viele Zählvorgänge für die eine Fahrrichtung
wie für die andere Fahrrichtung simuliert,
so daß nach dem Prüfvorgang
die Zählstellung des jeweils angeschlossenen Zählwerkes durch den Prüfvortang selbst
unbeeinflußt ist.
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Stimmen die ausgelösten Radimpulse mit den jeweils erwarteten Radimpulsen
überein, so wird die Lampe L dunkel geschaltet. Dies ist das Zeichen für das Einleiten
einer zweiten Prüfphase. In dieser zweiten Prüfphase hat der Bedienende den Tastschalter
TS vorübergehend in die Schaltstellung "2" zu steuern. In dieser Schaltstellung
wird die Belegung des Zählpunktes über die Empfangsspule E2 geprüft. Die dabei ausgelösten
Vorgänge entsprechen denen der ersten Prüfphase.
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Im rechten oberen Teil der Frontplatte ist ein Drehregler P2 angeordnet.
Mit diesem Drehregler ist die Beeinflussungsdauer für die Änderung der Richtspannungen
während des Prüfvorganges einstellbar. Solange die Beeinflussungsdauer größer ist
als ein durch die Schaltmittel des Zählpunktes vorgegebener Mindestwert, leuchtet
die Lampe sowohl in der Schaltstellung "1" als auch in der Schaltstellung "2" des
Tastschalters TS auf, d.h. es findet eine ordnungsgerechte Belegung des Zählpunktes
statt. Durch Verstellen des Drehreglers P2 auf kleinere Werte lassen sich die Beeinflussungszeiten
für die Richtspannungen so weit verkürzen, daß sie in die Größenordnung von Störsignalen
fallen, die durch bekannte Schaltmittel zur Störsignalunterdrückung für die weitere
Verarbeitung innerhalb des Zählpunktes ausgeblendet werden. Der jeweilige Zeitwert
für das Wirksamwerden der Störsignalunterdrückung ist am Drehregler P2 ablesbar.
Durch Verstellen des Drehreglers sowohl in Schaltstellung "1" als auch in Schaltstellung
"2" des Tastschalters lassen sich für beide Eingangskanäle der Generatorbaugruppe
die jeweiligen
Mindestbeeinflussungszeiten bestimmen, unterhalb
der die Störsignalunterdrückung wirksam wird.
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Die nach der Erfindung konzipierte Wartungseinrichtung für Zählpunkte
macht ein problemloses Uberprüfen aller für die Zählpunktkontrolle interessierenden
elektrischen Größen in Verbindung mit einer gegen Ablesefehlerweitestgehend immunen
Anzeige möglich und sie gestattet darüber hinaus auch eine Überprüfung des Funktionsverhaltens
des Zählpunktes unter Betriebsbedingungen, wie es bislang nicht möglich war. Sie
erleichtert und beschleunigt ganz wesentlich den Wartungsaufwand für die Störungssuche
an Zählpunkten und trägt damit entscheidend zu einer raschen Störungsbeseitigung
an Zählpunkten und damit zu einer hohen Verfügbarkeit von Achszählanlagen bei.
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9 Patentansprüche 2 Figuren
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