DE3137323A1 - Maschinenlesbarer informationstraeger - Google Patents

Description

Maschinenlesbarer Informationsträger

An Informationsträger, wie sie beispielsweise in der Fertigungssteuerung und der Lagerhaltung Verwendung finden, werden die unterschiedlichsten Forderungen gestellt. Vor allem müssen sie kompakt und unempfindlich sein.

Die bisher noch üblichen, aus Papier oder Pappe bestehenden Informationsträger sind sehr anfällig gegen Verschmutzung, was beispielsweise zur Unleserlichkeit verschiedener Daten führen kann. Solche Verschmutzungen und die ebenfalls möglichen Verfälschungen bilden eine wesentliche Fehlerquelle bei solchen Informationsträgern. Weitere Fehler entstehen bei der für jede Karte gesondert vor-. zunehmenden Eingabe und bei einer falschen Ablage. Schließlich ist auch auf die oftmals notwendige große Anzahl der aus Papier oder Pappe bestehenden Informationsträger hinzuweisen. So sind je nach Art und Umfang des angewendeten Systems die unterschiedlichsten Papiere und Karten, wie Arbeits-, Material-, Termin-, Entnahme- und Einlieferungskarten, Begleitpapiere usw. notwendig. Da diese eine insgesamt große Fülle erreichenden Papiere nur einmal verwendbar sind, muß hier ein sehr hoher Aufwand in Kauf genommen werden.

Die meisten Systeme benutzen heute noch Lochkarten als Datenträger. Diese Karten werden im Batch gelesen und geben keine aktuelle Information weiter. Es entsteht also die Situation, daß man erst morgen weiß, was gestern passiert ist.

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Wegen der vielfältigen Nachteile der aus Papier oder Pappe bestehenden Informationsträger hätte sich die Verwendung der inzwischen entstandenen, aus dauerhafteren .Materialien bestehenden Informationsträger eigentlich angeboten. Daß dies nicht geschah, soll anhand der wesentlichsten bisher verfügbaren maschinenlesbaren Informationsträgern untersucht werden:

Zunächst sind hier die allgemein geläufigen Tonbandkassetten zu nennen, die bereits in vielfältiger Weise als Informationsträger

TO genutzt werden, die aber keinen Eingang in den rauhen Alltag der

Werkstatt oder der Produktionsstätte fanden. Dies mag vor allem an deren Empfindlichkeit gegen Schmutz und Feuchtigkeit liegen. Im übrigen sind Tonbandkassetten wegen der beweglichen Teile störanfällig. Da die Tonbänder sequentiell lesbar sind, sind sie außerdem eher für starre Programmabläufe als für die Speicherung unabhängiger Einzeldaten r

Als weiterer maschinenlesbarer Informationsträger bietet sich die Magnetkarte an. Diese besitzt neben ihrer kompakten Form und ihrer relativen Unempfindlichkeit den Vorteil, daß sie eine Reihe von Klarschriftinformationen aufnehmen kann, was das schnelle Auffinden der jeweils benötigten Karte und das leichte Einordnen in ein bestehendes System ohne die Zuhilfenahme eines Lesegerätes ermöglicht. Da aber die Kapazität an zu speichernden Daten bei Magnetkarten sehr gering ist, sind diese Informationsträger für ein größeres Programm, wie es Fertigungssteuerung und Lagerhaltung erfordern, nicht verwendbar. Im übrigen haben die Magnetkarten einen entscheidenden Nachteil mit den Tonbandkassetten gemeinsam: Die gespeicherten Daten sind der Störung oder

Vernichtung ausgesetzt, wenn der Informationsträger in ein Magnetfeld gerät. Da dies bereits bei der Annäherung an eine Maschine geschehen kann, verbietet sich die Anwendung dieser Informationsträger in Werk- und Produktionsstätten. 5

Die weiterhin bekannte, bisher für Zahlungs- und Identifikationssysteme verwendete IC-Karte hat eine wesentlich höhere Kapazität als die Magnetkarte. Sie besitzt allerdings den Nachteil, daß einmal gespeicherte Informationen nicht verändert, d. h. beispielsweise aktualisiert werden können. Wegen der nicht gegebenen Wiederverwendbarkeit konnten die bisher üblichen IC-Karten ihren Anwendungsbereich noch nicht über die genannten Systeme hinaus erweitern.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen kompakten und mit Klarschrift zu beschriftenden Informationsträger zu schaffen, der

Informationen ohne Spannungsquelle speichert und der nur mit eigens dafür vorgesehenen Spezialgeräten löschbar und umprogrammierbar, also gegen irrtümliche oder mißbräuchliche Datenveränderung geschützt und oft wiederverwendbar ist.
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Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine IC-Karte, welche bestückt ist mit. einem oder mehreren programmierbaren, ganz oder teilweise löschbaren und durch Rückmeldung von Daten von einer Zentralstelle oder einer beliebigen anderen Stelle im gespeicherten Programm ergänzbaren oder veränderbaren sowie neu programmierbaren Chips.

Die bei dem erfindungsgemäßen Informationsträger benutzten Chips sind an sich bekannt. Sie wurden bisher allerdings nicht in der erfindungsgemäßen Weise benutzt. Die Zahl der auf der IC-Karte anzubringenden Chips wird von der Zahl der maximal zu speichernden Informationen bestimmt.

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Der erfindungsgemäße Informationsträger besitzt eine Reihe von Vorteilen:

Für die IC-Karten und die Lesegeräte, die über eine Programmiei— möglichkeit verfügen, ist nur ein vergleichsweise geringer Aufwand erforderlich. Die auf der gegen Schmutz und Feuchtigkeit unempfindlichen Karte gespeicherten Daten sind ohne manuellen Eingriff übertragbar. Für die Übertragung zu einem Zentralcomputer wird eine geringe Anzahl von Terminals benötigt, die ebenfalls für die vom Computer an die IC-Karte gegebenen und dort zu speichernden Daten zu nutzen sind. Auf den Besitzer der Karte zurückgehende Übermittlungsfehler sind damit ausgeschlossen. Da die auf der Karte gespeicherten Informationen dem Besitzer der Karte je nach Art der Lesegeräte oder der Codierung der Karte nur so weit wie nob/vendig zugänglich gemacht werden müssen, ist Datenschutz gewährleistet.

Der erfindungsgemäße Informationsträger ist beispielsweise geeignet, Arbeitsprogramme aufzunehmen, von denen jeweils eines oder mehrere durch Einstecken der Karte in ein Lesegerät für den Benutzer sichtbar werden. Durch Datenübertragung können im übrigen mittels der IC-Karte Arbeitsbeginn und -ende und alle anderen den Arbeitsvorgang betreffenden Informationen an eine Zentralstelle gemeldet werden. Weiterhin können begleitende Arbeitsgänge, wie beispielsweise die Bereitstellung notwendigen Materials, ausgelöst werden. Es besteht die Möglichkeit, z.B.

durch Datenübertragung von einer elektronischen Zählwaage zu der Zentralstelle und simultan von der Zentralstelle zu der Karte zusätzliche Informationen auf der Karte zu speichern. Hierbei ist u.a. daran zu denken, daß bereits erledigte Arbeiten eines Auftrages durch entsprechende Codierung der Karte für eine

Wiederholung gesperrt werden. Eine andere Möglichkeit der Nutzung besteht darin, eine auf das Arbeitsprogramm bezogene Karte gleichzeitig mit einer Karte zu bearbeiten, die sich auf die Person des Arbeiters bezieht. Bs können also auf der einen Karte die bereits erledigten Arbeiten und die Person des Arbeiters und auf der anderen Karte die dem Arbeiter gutzuschreibenden Arbeiten vermerkt werden.

Bei Ausfall des Zentralcomputers ist ein Sicherheitscomputer nicht notwendig. Es kann mit Registriergeräten gearbeitet werden, die nicht nur mit dem Zentralcomputer korrespondieren, sondern die auch unabhängig von diesem zu betreiben sind. Die auf der Karte gespeicherten Informationen können jederzeit durch ein einfaches Einstecken in ein Terminal in Sekundenschnelle an den Zentralcomputer übermittelt werden. Die Erfassung der Daten erfolgt in ON-LINE.

Claims (1)

1. Aktenzeichen P 31 37 323.2 15. November 1982

   FAMATIC S. A. R. L.

   Patentanspruch

   Maschinenlesbarer Informationsträger, insbesondere für Fertigungssteuerung und Lagerhaltung, welcher bestückt ist mit einem oder mehreren programmierbaren, ergänzbaren, löschbaren und neuprogrammierbaren Chips, dadurch gekennzeic hnet, daß der Chip oder die Chips sowohl ganz als auch teilweise löschbar und durch Rückmeldung von Daten von einer Zentralstelle oder einer beliebigen anderen Stelle im gespeicherten Programm veränderbar und neuprogrammierbar ist bzw. sind.