DE312393C - - Google Patents

Info

Publication number
DE312393C
DE312393C DENDAT312393D DE312393DA DE312393C DE 312393 C DE312393 C DE 312393C DE NDAT312393 D DENDAT312393 D DE NDAT312393D DE 312393D A DE312393D A DE 312393DA DE 312393 C DE312393 C DE 312393C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
air
threads
water
temperature
chamber
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT312393D
Other languages
English (en)
Publication of DE312393C publication Critical patent/DE312393C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F11/00Chemical after-treatment of artificial filaments or the like during manufacture
    • D01F11/02Chemical after-treatment of artificial filaments or the like during manufacture of cellulose, cellulose derivatives, or proteins

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Drying Of Solid Materials (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

AUSGEGEBEN AM 15. JUNI 1922
KLASSE 29 b GRUPPE
(V I4425 IV\29b)
Bekanntlich besteht ein ,sehr großer Unterschied in der Trockendauer eines frisch gefällten Zellulosefadens und eines solchen, der nach dem ersten Trocknen erneut mit Wasser durchtränkt unter sonst gleichen Trockenbedingungen (Temperatur und Luftwechsel) getrocknet wird. Es liegt dies daran, daß das Wasser aus dem einmal fest gewesenen Kunstseidefaden viel rascher herausdiffandiert als aus dem kolloiden Gebilde, wie' es der frisch gefällte Faden vorstellt — oder gar erst aus dem Gebilde, welches sich bei fortschreitender Trocknung dem festen Körper nähert.
Der Diffusionswiderstand des frischen Fadens, der das Wasser von der Oberfläche fernhält und der Kapillarwiderstand des sich dem festen Aggregatzustand nähernden Fadens wirken in gleichem Sinne verzögernd.
· Es wird aber die das Wasser an die Oberfläche des Fadens treibende Kraft wachsen, je größer die Feuchtigkeitsdifferenz ist zwischen Oberfläche des Fadens und dem Fadeninnern. Je rascher daher ständig der Fadenoberfläche das Wasser entzogen! wird, je trockner sie gehalten wird, je rascher erfolgt die Verdampfung des im Faden enthaltenen Wassers. Die ungenügende Beachtung dieser Überlegungen hat unter anderem Anlaß gegeben zu den bisherigen ganz unökonomischen und langsam arbeitenden Trockeneinrichtungen für solche Fäden, die zumeist auf Glaswalzen, Pappspulen o. dgl. in verhältnismäßig dünnen Schichten aufgewickelt und in etwa 6o° warmen ventilierten Räumen aufgestapelt waren. :
Wohl hatte man daran gedacht, die Aufstapelung in verschiedenen Kammern vorzunehmen und die aus einer Kammer austretende durch die Wasserdampfung abgekühlte Luft durch erneutes Erhitzen zur weiteren Verdampfung und Aufnahme von Wasser in einer folgenden Kammer weiter nutzbar zu machen, auch das Gegenstromprinzip war selbstverständlich angewendet worden, aber das Trocknen dauerte tagelang und war schon darum unökonomisch.
Das Zögern, andere Wege zu suchen, ist darauf zurückzuführen, ,daß der weiche Faden sich rasch verfärbte und braun wurde (ähnlich einem mit einem zu heißen Eisen berührten feuchten weißen Baumwollstoff, womit eine durch Ausfärbung mit passenden Farbstoffen nachweisbare chemische Veränderung eintrat an den betreffenden Stellen, die oft sehr unangenehm war), wenn der betreffende Faden zu nahe an einem Heizkörper gestanden hatte. Man folgerte daraus, daß das weiche Gebilde eine höhere Temperatur nicht vertrage, während nach heutigen Ermittlungen die Schuld wohl an ungenügend rascher Verdampfung liegt.
Eine etwas raschere Trocknung ergab sich wohl, wenn man die Gebilde nach Patentschrift 121430, ähnlich wie man dies mit anderen reichlich Wasser haltenden Gebilden,

Claims (1)

  1. wie Pilzen oder grünen Bohnen zu tun pflegt, mit kochendem Wasser oder gar unter 4 bis 5 Atmosphärendruck mit strömendem gesättigten Dampf behandelte, .aber der Gewinn an Zeit lohnte den ,Aufwand nicht.
    Erst die Massenproduktion solcher Fäden in neuerer Zeit als sogenannte »Stapelfaser, Wollersatz, Neuschappe u. dgl. trieb erneut dazu, nach besseren Trockenverfahren auf Grund gründlicher neuer Überlegungen zu suchen.
    Überraschenderweise ergaben Versuche mit 100 bis 1300 C und mehr heißer Luft, daß man es ganz in der Hand hat, beliebig rasch
    '5 zu trocknen, und daß die gefürchtete Bräunung nicht auftritt, wenn man die Luft oder gegen Zellulose noch indifferentere Gase nach dem Prinzip des Gegenstromes in Wechselkammern, z. B. von Kanalform, den Fadenmassen entgegenführt und peinlichst dafür sorgt, daß der Luftstrom in möglichst innige Berührung mit den Fäden kommt. Zweckmäßig erhitzt man die aus einer Kammer austretende, infolge Abgabe von Verdampfungswärme in der Temperatur gesunkene und bei der betreffenden Einstelltemperatur mit Wasser voll gesättigte Luft durch Winderhitzer wieder auf die hohe Temperatur, ehe man sie zu weiterer Verdampfungsarbeit und Sättigung in eine neue Kammer eintreten läßt. Die Dimensionierung der Kammern und die Grenze der Ausnutzung der Luft errechnet sich aus rein fachmännischen weiteren Überlegungen.
    Es beträgt in der ersten Kammer z. B. die as Einsteilungstemperatur bei Verwendung von ioo° C heißer Luft etwa 350. Das Kubikmeter Luft, das von ioo° auf 350 in der Temperatur sank, gab 65 X 0,30:= 1.9,5 Wärmeeinheiten ab, andererseits vermag Luft, die schon normal το Gramm Wasser im Kubikmeter enthielt, bei voller Sättigung bei 350 noch weitere 42—10 = 32 Gramm Wasser aufzunehmen, wobei wiederum 0,032 X 600 = 19,2 Wärmeeinheiten verbraucht werden durften. Genaue Messungen geben volle Übereinstimmung mit dem rechnerischen Ergebnis.
    Bemerkenswert ist, daß die Faser bei dieser Intensivtrocknung keinerlei merkliche Fertigkeitsschwächung erfährt, wenn die Faser gut gewaschen war und die heiße Luft im thermischen Gleichgewicht war.
    Ρλ τ ε ν τ -Anspruch:
    Schnelltrockenverfahren für frisch gefällte Zellulosefäden, darin bestehend, daß die Fäden, zweckmäßig nach dem Prinzip des Gegenstromes, einem 100° bis 1300 C und mehr heißen, mehr oder weniger starken und im thermischen Gleichgewicht befindlichen Strom von Luft oder gegen Zellulose indifferenten Gasen in tunlichster Verteilung ausgesetzt werden.
DENDAT312393D Active DE312393C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE312393C true DE312393C (de)

Family

ID=565322

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT312393D Active DE312393C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE312393C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE967805C (de) * 1948-11-10 1957-12-12 Zwirnerei & Naehfadenfab Verfahren und Vorrichtung zur Fixierung von laufenden kuenstlichen Faeden beim Kraeuseln derselben mittels falschen Dralles
USRE32277E (en) * 1972-06-02 1986-11-04 Asahi Kasei Kogyo Kabushiki Kaisha Hollow fibers of cuprammonium cellulose and a process of the manufacture of same

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE967805C (de) * 1948-11-10 1957-12-12 Zwirnerei & Naehfadenfab Verfahren und Vorrichtung zur Fixierung von laufenden kuenstlichen Faeden beim Kraeuseln derselben mittels falschen Dralles
USRE32277E (en) * 1972-06-02 1986-11-04 Asahi Kasei Kogyo Kabushiki Kaisha Hollow fibers of cuprammonium cellulose and a process of the manufacture of same

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1494656A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Faeden aus Polypyrrolidon
DE4325915A1 (de) Verfahren zum Messen einer Feuchte einer Warenbahn an einem Durchströmungstrockner und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
DE312393C (de)
DE2947759C2 (de) Verfahren zum Trocknen von Getreide in Schüttung
DE743295C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Veredeln von Geweben
DE535680C (de) Verfahren zum Herstellen von Haardauerwellen
DE576725C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Kunstseidefaeden nach dem Trockenspinnverfahren
DE550315C (de) Verfahren zum Vergueten von Holz
DE597102C (de) Verfahren zur Erhaltung und Erhoehung des Feuchtigkeitsgehaltes von Tabak
AT106890B (de) Einrichtung zum Trocknen von Stranggarn.
DE491193C (de) Verfahren zum Trocknen von Garnstraehnen, insbesondere aus Kunstseide
DE682573C (de) Trockenvorrichtung fuer Ziegel und andere keramische Erzeugnisse
DE250394C (de)
DE1568028A1 (de) Verfahren zum Rueckgewinnen von N,N-Dimethylformamid oder N,N-Dimethylacetamid
AT227375B (de) Verfahren zur Herabsetzung der Quellfähigkeit von Folien, Fäden oder Fasern aus regenerierter Cellulose
DE923719C (de) Verfahren zum Trocknen mit im Kreislauf gefuehrten Trockenmitteln
DE391362C (de) Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Magnesiumchlorid
DE749504C (de) Verfahren zur Gewinnung von Kunstfaeden aus Eiweisstoffen durch Trockenspinnen
DE688132C (de) Verfahren zur Herabsetzung der Grubentemperaturen in Salzbergwerken
DE1905730A1 (de) Verfahren zum Thermofixieren von Klotzungen und Drucken von endlosen synthetischen Fadenscharen und Kammzugbaendern
AT49955B (de) Verfahren zur Konservierung von Holz u. dgl.
DE502320C (de) Verfahren zur Herstellung kuenstlicher Faeden nach dem Trockenspinnverfahren
DE387877C (de) Trockenverfahren
DE834322C (de) Verfahren zur Trocknung von Pektinkoagulaten
DE607367C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Kunstseidefaeden nach dem Trockenspinnverfahren