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Verfahren zum Bleichen und Desinfizieren von
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Textilien und Mittel zur Durchführung des Verfahrens Aktivsauerstoffhaltige
Waschmittel, die als Bleichmittel Natriumperborat und/oder Natriumpercarbonat enthalten,
weisen bei hohen Waschtemperaturen (oberhalb 800C) eine gute Bleichwirkung und eine
ausreichende Desinfektionswirkung auf. Sie haben jedoch den Nachteil, daß bei niedrigen
Waschtemperaturen bis ca. 60"C die bleichende und desinfizierende Wirkung dieser
Produkte nicht voll zufriedenstellt.
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Es ist weiterhin bekannt, Peroxycarbonsäuren in Verfahren zum Bleichen
von Textilien zu verwenden. Es handelt sich hierbei vorzugsweise um Zusatzbleichmittel,
die in sonst bleichmittelfreien Waschflotten zu Anwendung kommen sollen.
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Derartige Bleichmittel allein auf Basis Peroxycarbonsäuren weisen
jedoch den Nachteil auf, daß sie bei hohen Anwendungstemperaturen wegen der raschen
Zersetzung eine nur unbefriedigende Wirksamkeit zeigen. Außerdem ist bekannt, daß
solche Mittel bei hohen Anwendungskonzentrationen durch Ausbleichen von Farbstoffen
Schädigungen an Textilien hervorrufen können.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Bleichen und Desinfizieren
von Textilien durch Behandlung derselben mit einer wässrigen Flotte, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß die wässrige Flotte als Bleich-und Desinfizierungskomponente
ein Gemisch aus a) Natriumperborat und/oder Natriumpercarbonat b) einer oder mehrerer
Peroxycarbonsäuren enthält.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die wässrige Flotte außerdem
anorganische und/oder organische Gertststoffe, Tenside sowie sonst übliche Waschmittelbestandteile
wie Korrosionsinhibitoren, Schaumregulatoren, Vergrauungsinhibitoren, Stabilisatoren,
optische Aufheller, Enzyme, Parfümöle und/oder Hilfsstoffe enthalten.
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Überraschenderweise kann durch das erfindungsgemäße Verfahren bereits
durch den Einsatz von- kleinen Mengen-an Peroxycarbonsäuren in Kombination mit Natriumperborat
und/oder Natriumpercarbonat eine deutlich verbesserte Bleichwirkung bei niedrigen
Anwendungstemperaturen erzielt werden. Dabei treten die erwähnten Farbschädigungen
aufgrund der niedrigen Anwendungskonzentration der Peroxycarbonsäuren nicht auf.
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Ein weiterer Vorteil dieser Bleichmittelkombination liegt in einer
deutlich verbesserten mikrobiziden Wirkung bereits bei niedrigen Anwendungstemperaturen
und auch bei niedrigen Anwendungskonzentrationen.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind Mittel zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Bleichen und Desinfizieren von Textilien, welche
dadurch gekennzeichnet sind, daß ihre Zusammensetzung innerhalb der folgenden Rezeptur
liegt: 10 - 40 Gew.-%, vorzugsweise 12 - 25 Gew.-% Natriumperborat und/oder Natriumpercarbonat
1 - 12 Gew.-%, vorzugsweise 1 - 7 Gew.-% Peroxycarbonsäure oder ein Gemisch von
Peroxycarbonsäuren 10 - 70 Gew.-%, vorzugsweise 25 - 45 Gew.-% anorganische und/oder
organische Gerüststoffe 5 - 30 Gew.-%, vorzugsweise 8 - 16 Gew.-% anionische und
nichtionische und/oder zwitterionische Tenside 0 - 50 Gew.-B sonst übliche Waschmittelbestandteile
wie Korrosionsinhibitoren, Schaumregulatoren, Vergrauungsinhibitoren, Stabilisatoren,
optische Aufheller, Enzyme, Parfümöle und/oder Hilfsstoffe Als Natriumperborat kann
dabei das sogenannte Natriumperborat-Tetrahydrat NaBO3 . 4 H20 (bzw. NaBO2 . H202
. 3 H2O) und/oder das sogenannte Natriumperborat-Monohydrat NaBO3 H20 (bzw. NaBO2
. H2O2) eingesetzt werden.
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Bei dem erfindungsgemäß einsetzbaren Natriumpercarbonat handelt es
sich um Natriumcarbonat-Perhydrat der ungefähren Zusammensetzung Na2CO3 . 1,5 H202.
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Als Peroxycarbonsäuren können alle stabilen Peroxycarbonsäuren eingesetzt
werden, vorzugsweise sind dies aliphatische Diperoxycarbonsäuren mit 6 - 14 Kohlen
stoffatomen sowie aromatische Diperoxycarbonsäuren.
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Besonders bevorzugt werden bei der Ausführung des Verfahrens Diperazelainsäuren
(DPAA) und/oder Diperdodecandisäure (DPDA); als aromatische Diperoxycarbonsåure
kommt vorzugsweise Diperisophthalsäure in Betracht.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ver wendet man
Peroxycarbonsäuren, welche beispielsweise gemäß der DE-OS 29 30 546, phlegmatisiert
worden sind Es ist aber auch erfindungsgemäß möglich, Peroxycarbonsäure in gecoateter
Form einzusetzen. Derartige Coatungsverfahren und gecoatete Peroxycarbonsäuren sind
beispielsweise in der US-PS 4 094 808, US-PS 3 770 816, DE-OS 24 23 466, US-PS 4
126 573, DE-OS 28 00 916 und GB-PS 847 702 beschrieben.
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Die erfindungsgemäßen Textilwaschmittel können weiterer hin anorganische
und/oder organische Gerüststoffe enthalten.
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Weitere Bestandteile sind Tenside sowie übliche Waschmittelbestandteile
wie Korrosionsinhibitoren, Vergrauungsinhibitoren, Stabilisatoren, optische Aufheller,
Enzyme, Parfümöle und/oder Hilfsstoffe.
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Es folgt nunmehr eine Aufzählung der zum Einsatz in den erfindungsgemäßen
Mitteln geeigneten Substanzen: Geeignete Gerüstsubstanzen sind die Carbonate und
Silikate des Kaliums und insbesondere des Natriums, wobei
letztere
ein Verhältnis von SiO2 zu Na2O von 1 : 1 bis 3,5 : 1 aufweisen. Als sequestrierend
wirkende Gerüstsubstanzen kommen Polymerphosphate, insbesondere das Pentanatriumtriphosphat
in Frage, das im Germisch mit seinen Hydrolyseprodukten, den Mono- und Diphosphaten,
sowie höherkondensierten Phosphaten, z.B. den Tetraphosphaten, vorliegen kann.
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Die Polymerphosphate können auch ganz oder teilweise durch phosphatfreie
Sequestrierungsmittel ersetzt sein.
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Hierzu zählen die Alkalisalze von Aininopolycarbonsäuren insbesondere
der Nitrilotriessigsäure und Äthylendiaminotetraessigsäure. Geeignet sind ferner
die Salze der Diäthylentriaminopentaessigsäure sowie der höheren Homologen der genannten
Aminopolycarbonsäuren. Weitere geeignete Aminopolycarbonsäuren sind Poly- (N-bernsteinsäure)-äthylenimin,
Poly-(N-tricarballylsäure)-äthylenimin und Poly- (N-butan-2, 3, 4-tricarbonsäure)
-äthylenimin. Anstelle der Salze von Aminopolycarbonsäuren bzw. im Gemisch mit diesen
können auch sequestrierend wirkende polyphosphonsaure Salze anwesend sein, z.B.
die Alkalisalze von Aminopolyphosphonsäuren, insbesondere Aminotri (methylenphosphonsäure),
1-Hydroxyäthan-1.1-diphosphonsäure, Methylendiphosphonsäure, Äthylendiphosphonsäure
sowie Salze der höheren Homologen der genannten Polyphosphonsäuren.
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Von besonderer Bedeutung sind die stickstoff- und phosphorfreien,
mit Calciumionen Romplexsalze bildenden Polycarbonsäuren, wozu auch Carboxylgruppen
enthaltende Polymerisate zählen. Geeignet sind Citronensäure, Weinsäure, Benzolhexacarbonsäure
und Tetrahydrofurantetracarbonsäure. Auch Carbonoxymethyläthergruppen enthaltende
Polycarbonsäuren sind brauchbar, wie 2,2'-Oxydibernsteinsäure sowie mit Glykolsäure
teilweise oder vollständig veräther-
te mehrwertige Alkohole oder
Hydroxycarbonsäure, beispielsweise Triscarboxymethylglycerin, Biscarbonoxymethylglycerinsäure,
2-Oxa-1,1,3-propantricarbonsäure, 2-Oxa-1,1,2,3-propantetracarbonseure und carboxymethylierte
bzw. oxydierte Polysaccharide. Weiterhin eignen sich die polymeren Carbonsäuren
mit einem Molekulargewicht von mindestens 350 in Form der wasserlöslichen Natrium-oder
Kaliumsalze, wie Polyacrylsäure, Polymethacrylsäure, Poly-9C-hydroxyacrylsäuref
Polymaleinsäure, Polyitaconsäure, Polymesaconsäure, Polybutentricarbonsäure sowie
die Copolymerisate der entsprechenden monomeren Carbonsäuren untereinander oder
mit äthylenisch ungesättigten Verbindungen wie Ethylen, Propylen, Isobutylen Vinylmethyläther
oder Furan.
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Auch in Wasser unlösliche Komplexbildner können verwendet werden.
Hierzu zählen phosphorylierte Cellulose und Pfropfpolymere der Acrylsäure oder Methacrylsäure
auf Cellulose, die als Gewebe, Faservliese oder als Pulver vorliegenden können.
- Weiterhin sind räumlich vernetzte und dadurch wasserunlösliche gemachte Copolymere
der Acryl-, Methacryl-, Croton- und Maleinsäure sowie anderer polymerisierbare Polycarbonsäuren,
gegebenenfalls mit weiteren äthylenisch ungesättigten Verbindungen in Form der Natrium-
oder Kaliumsalze als Sequestrierungsmittel geeignet. Diese unlöslichen Copolymeren
können als Vliese, Schwämme oder auch in Form feingemahlener, spezifisch leichter
Schäume mit offenzelliger Struktur vorliegen.
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Als wasserunlösliche Gerüstsubstanzen eignen sich ferner Alkalialuminiumsilikate,
die gegebenenfalls gebundenes Wasser enthalten und in denen das Alkalimetall gegen
Calcium-
bzw. Magnesium ausgetauscht werden kann. Hierzu zählen insbesondere feinkristalline
bis amorphe Aluminiumsilikate der Formel (Na2O)x x A12O3.(SiO2) worin x eine Zahl
von 0,7 bis 1,5 und y eine Zahl von 1,3 bis 4 bedeuten. Auch Gemische der vorgenannten
wasserlöslichen und wasserunlöslichen Gerüstsubstanzen bzw. Komplexbildner können
verwendet werden.
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Die Tenside enthalten im Molekül wenigstens einen hydrophoben organischen
Rest und eine wasserlöslich machend anionische, zwitterionische oder nichtionische
Gruppe.
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Bei dem hydrophoben Rest handelt es sich meist um einen aliphatischen
Kohlenwasserstoffrest mit 8 - 26, vorzugsweise 10 - 22 und insbesondere 12 - 18
C-Atomen oder um eine alkylaromatischen Rest mit 6 - 18, vorzugsweise 8 - 16 aliphatischen
C-Atomen.
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Als anionische Tenside sind z.B. Seifen aus natürlichen oder synthetischen,
vorzugsweise gesättigten Fettsäuren, gegebenenfalls auch aus Harz- oder Naphthensäuren
brauchbar. Geeignete synthetische anionische Tenside sind solche vom Typ der Sulfonate,
Sulfate und der synthetischen Carboxylate.
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Als Tenside vom Sulfonattyp kommen Alkylbenzolsulfonate (Cg 15-Alkyl),
Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise
aus Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit
gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der
Sulfo-
nierungsprodukte enthält, in Betracht. Weiter eignen sich
Alkansulfonate, die aus Alkanen durch Sulfochlorierung oder Sulfoxydation und anschließende
Hydrolyse bzw Neutralisation bzw. durch Bisulfitaddition an Olefine erhältlich sind.
Weitere brauchbare Tenside vom Sulfonattyp sind die Ester von α-Sulfofettsäuren,
z.B. die α-Sulfonsäuren aus hydrierten Methyl- oder Athylestern der Kokos-,
Palmkern- oder Talgfettsäure.
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Geeignete Tenside vom Sulfattyp sind die Schwefelsäuremonoester primärer
Alkohole (z.B. aus Kokosfettalkoholen Talgfettalkoholen oder Oleylalkohol) und diejenigen
sekundärer Alkohole. Weiterhin eignen sich sulfatierte Fettsäurealkanolamide, Fettsäuremonoglyceride
oder Umsetzungsprodukte von 1 - 4 Mol Kthylenoxid mit primären oder sekundären Fettalkoholen
oder Alkylphenolen.
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Weitere geeignete anionische Tenside sind die Fettsäureester bzw.
-amide von Hydroxy- oder Amino-carbonsäuren bzw. -sulfonsäure, wie z.B. die Fettsäuresarcoside,
-glykolate, - lactate, -tauride oder -isSthionate.
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Die anionischen Tenside können in Form ihrer Natrium-, Kalium- und
Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-, Di- oder Triäthanolamin
vorliegen.
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Als nichtionische Tenside sind Anlagerungsprodukte von 4 - 40, vorzugsweise
4 - 20 Mol Äthylenoxid an 1 Mol Fettalkohol, Alkylphenol, Fettsäure, Fettamin, Fettsäureamid
oder Alkansulfonamin verwendbar. Besonders wichtig sind die Anlagerungsprodukte
von 5 - 16 Mol Äthylenoxid an Kokos- oder Talgfettalkohole, an Oleylalkohol oder
an sekun-
däre Alkohole mit 8 - 18, vorzugsweise 12 - 18 C-Atomen,
sowie an Mono- oder Dialkylphenole mit 6 - 14 C-Atomen in den Alkylresten. Neben
diesen wässerlöslichen Nonionies sind aber auch nicht bzw. nicht vollständig wasserlösliche
Polyglykoläther mit 1- 4 Xthylenglykolätherresten im Molekül von Interesse, insbesondere
wenn sie zusammen mit wasserlöslichen nichtionischen oder anionischen Tensiden eingesetzt
werden.
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Weiterhin sind als nichtionische Tenside die wasserlöslichen, 20 -
250 Äthylenglykoläthergruppen und 10 - 100 Propylenglykoläthergruppen enthaltenden
Anlagerungsprodukte von Äthylenoxid an Polypropylenglykol (= Pluronicr Alkylendiamin-polypropylenglykol
(=TetronicsF und Alkylpolypropylenglykole mit 1- 10 C-Atomen in der Alkylkette brauchbar,
in denen die Polypropylenglykolkette als hydrophober Rest fungiert.
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Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide oder Sulfoxide sind
verwendbar.
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Das Schäumvermögen der Tenside läßt sich durch Kombination geeigneter
Tensidtypen steigern oder verringern; eine Verringerung läßt sich ebenfalls durch
Zusätze von nichttensidartigen organischen Substanzen erreichen.
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Als Schaumstabilisatoren eignen sich, vor allem bei Tensiden vom Sulfonat-
oder Sulfattyp, kapillaraktive Carboxy- oder Sulfobetaine sowie die oben erwähnten
Nonionics vom Alkylolamidtyp; außerdem sind für diese Zwecke Fettalkohole oder höhere
endständige Diole vorgeschlagen worden.
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Ein verringertes Schäumvermögen, das bei Arbeiten in Maschinen erwünscht
ist, erreicht man vielfach durch Kombination verschiedener Tensidtypen, z.B. von
Sulfaten und/oder Sulfonaten mit Nonionics und/oder mit Seifen Bei Seifen steigt
die Schaumdämfpung mit dem Sättigungsgrad und der C-ZE1 des Fettsäurerestes an;
Seifen der gesättigten C20-24-Fettsäuren eignen sich deshalb besonders als Schaumdämpfer.
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Zu den nichttensidartigen Schauminhibitoren gehören gegebenenfalls
Chlor enthaltende N-alkylierte Aminotriazine, die man durch Umsetzen von 1 Mol Cyanurchlorid
mit 2 - 3 Mol eines Mono- und/oder Dialkylamins mit 6 - 20, vorzugsweise 8 - 18
C-Atomen im Alkylrest erhält. Ähnlich wirken propoxylierte und/oder butoxylierte
Aminotriazine, z.B.
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Produkte, die man durch Anlagern von 5 - 10 Mol Propylenoxid an 1
Mol Melamin und weiteres Anlagern von 10 - 50 Mol Butylenoxid an dieses Propylenoxidderivat
erhält.
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Ebenfalls geeignet als nichttensidartige Schauminhibitoren sind wasserunlösliche
organische Verbindungen wie Paraffine odex Halogenparaffine mit Schmelzpunkten unterhalb
von 100°C, aliphatische C18- bis C40-Ketone sowie aliphatische Carbonsäureester,
die im Säure- oder im Alkoholrest, gegebenenfalls auch in jedem dieser beiden Reste,
wenigestens 18 C-Atome enthalten (z.B. Triglyceride oder Fettsäurefettalkoholester);
sie lassen sich vor allem bei Kombinationen von Tensiden des Sulfat- und/oder Sulfonattyps
mit Seifen zum Dämpfen des Schaumes verwenden.
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Besonders sehwach schäumende Nonionics, die sowohl allein als auch
in Kombination mit anionischen0 zwitterionischen
und nichtionischen
Tensiden eingesetzt werden können und das Schäumvermögen stark schäumender Tenside
herabsetzen, sind die'Anlagerungsprodukte von Propylenoxid an die bereits genannten
kapillaraktiven Polyäthylenglykoläther sowie die gleichfalls schon beschriebenen
Anlagerungsprodukte von Äthylenoxid an Polypropylenglykole und an Alkylendiamin-polypropylenglykole
bzw. an C 1-10 -Alkyl-polypropylenglykole.
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Es empfiehlt sich, übliche wassertösliche und/oder wasserunlösliche
Stabilisatoren für die Peroxyverbindungen zusammen mit diesen in Mengen von 0,25
- 10 Gew.-% einzuarbeiten. Als wasserunlösliche Stabilisatoren, die z.B. 1 - 8,
vorzugsweise 2 - 7 % vom Gewicht des gesamten Präparates ausmachen, eignen sich
die meist durch Fällung aus wässrigen Lösungen erhaltenen Magnesiumsilikate MgO
: SiO2 = 4 : 1 bis 1 : 4, vorzugsweise 2 : 1 bis 1 : 2 und insbesondere 1 : 1. An
deren Stelle sind andere Erdalkalimetall- oder Zinnsilikate entsprechender Zusammensetzung
brauchbar. Auch wasserhaltige Oxide des Zinns sind als Stabilisatoren geeignet.
Wasserlösliche Stabilisatoren, die zusammen mit wasserunlöslichen vorhanden sein
können, sind die organischen Komplexbildner, deren Menge 0,25 - 5, vorzugsweise
0,5 - 2,5 % vom Gewicht des gesamten Präparates ausmachen kann.
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In dem erfindungsgemäßen Mittel können weiterhin Schmutzträger enthalten
sein, die den von der Faser abgelösten Schmutz in der Flotte suspendiert halten
und so das Vergrauen verhindern. Hierzu sind wasserlösliche Kolloide meist organischer
Natur geeignet, wie beispielsweise die wa-sserlöslichen Salze polymerer Carbonsäuren.
Leim, Gelatine, Salze von Athercarbonsäuren oder Athersulfonsäuren der Stärke oder
der Cellulose oder Salze von sauren
Schwefelsäureestern der Cellulose
oder der Stärke. Auch wasserlösliche, saure Gruppen enthaltende Polyamide sind für
diesen Zweck geeignet. Weiterhin lassen sich lösliche Stärkepräparate und andere
als die oben genannten Stärkeprodukte verwenden, wie z.B. abgebaute Stärke, Aldehydstärken
usw. Auch Polyvinylpyrrolidon ist brauchbar.
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Die Waschmittel können als optische Aufheller für Baumwolle insbesondere
Derivate der Diaminostilbendisulfonsäure bzw deren Alkalimetalisaze enthalten. Geeignet
sind z.B. Salze der 4t4-Bis(2anilino-4-morpholino-1,3,5-triazin-6-yl-amino)-stilben-2,2'-disulfonsäure
oder gleichartig aufgebaute Verbindungen, die anstelle der Morpholinogruppe eine
Diäthanolaminogruppe, eine Methylaminogruppe oder eine 2-Methoxyäthylaminogruppe
tragen. Als Aufheller für Polyamidfasern kommen solche vom Typ der 1,3-Diaryl-2-pyrazoline
in Frage, beispielsweise die Verbindung 1-(p-Sulfamoylphenyl)-3-(p-chlorphenyl)-2-pyrazolin
sowie gleichartig aufgebaute Verbindungen, die anstelle der Sulfamoylgruppe z.B.
die Methoxycarbonyl-, 2-Methoxyäthoxycarbonyl-, die Acetylamino-oder die Vinylsulfonylgruppe
tragen. Brauchbare Polyamidaufheller sind ferner die substituierten Aminocumarine,
z.B. das 4-Methyl-7-dimethylamino- oder das 4-Methyl-7-diäthylaminocumarin. Weiterhin
sind als Polyamidaufheller die Verbindungen 1-(2-Benzimidazolyl)-2-2(1-hydroxyäthyl-2-benzimidazolyl)-äthylen
und 1-Rhyl-3-phenyl-7-diäthylamino-carbostyril brauchbar. Als Aufheller für Polyester-und
Polyamidfasern sind die Verbindungen 2,5-Di-(2-benzoxaolyl) -thiophen, 2- (2-Benzoxazolyl)
-naphtho 2,3-b -thiophen und 1,2-Di-(5-methyl-2-benzoxyzolyl)-äthylen geeignet.
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Weiterhin können Aufheller vom Typ des substituierten 4,4'-Distyryldiphenyls
anwesend sein; z.B. die Verbindung 4,4'-Bis(4-chlor-3-sulfostyryl)-diphenyl Auch
Gemische der vorgenannten Aufheller können verwendet werden.
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Die einzusetzenden Enzympräparate sind meist ein Gemisch von Enzymen
mit verschiedener Wirkung, z.B. von Proteasen, Carbonhydrasen, Esterasen, Lipase,
Oxidorekduktasen, Katalasen, Peroxidasen, Ureasen, Isomerasen, Lyasen, Transferasen,
Desmolasen oder Nukleasen. Von besonderem Interesse sind die aus Bakterienstämmen
oder Pilzen wie Bacillus subtilis oder Streptomyces griseus gewonnenen Enzyme, insbesondere
Proteasen oder Amylasen, die gegenüber Alkali, Perverbindungen und anionischen Tensiden
relativ beständig und bei Temperaturen bis zu 700C noch wirksam sind.
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Enzympräparate werden von den Herstellern meist als wässrige Lösungen
der Wirkstoffe oder als Pulver, Granulate bzw.
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als kaltzerstäubte Produkte in den Handel gebracht. Sie enthalten
als Verschnittmittel vielfach Natriumsulfat, Natriumchlorid, Alkaliortho-, Pyro-
oder Polyphosphate, insbesondere Tripolyphosphat. Besonderen Wert-legt man auf staubfreie
Präparate; man erhält sie in an sich bekannter Weise durch Einarbeiten von öligen
oder pastenförmigen Nonionics bzw. durch Granulieren mit Hilfe von Schmelzen kristallwasserhaltiger
Salze im eigenen Kristallwasser.
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Es können Enzyme eingearbeitet werden, die für eine bestimmte Schmutzart
spezifisch sind, beispielsweise Pro-
teasen oder Amylasen oder
Lipasen; bevorzugt verwendet man Kombinationen aus Enzymen verschiedener Wirkung,
ins besondere Kombinationen aus Proteasen und Amylasen Der Gegenstand der Erfindung
wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert: Es wurden eine Reihe von Waschmitteln
gemäß der folgenden Rezepturen hergestellt: Tabelle 1 Rezeptur Nr. 1 2 3 4 5 Natriumperborat
% 20 16,7 16,7 - -Diperazelainsäure (100 %ig) % - 2,4 - 2,4 -Diperdodecandisäure
(100 %ig) % - - 2,8 - 2,8
Natriumtriphosphat & 35 |
Lin.Alkylbenzolsulfonat % 6 |
Talgalkohol mit 16 ÄO % 5 |
Seife % 3,5 # konstant |
CMC (60 %ig) % 3 |
Mg-Silikat % 4 |
Na4-EDTA (100 %ig) & 0,2 |
Natriumsulfat, Wasser % auf 100 % Bei dem eingesetzten Natriumperborat handelt es
sich um Natriumperborat-Tetrahydrat mit einem Aktivsauerstoff (Oa)-Gehalt von 10,15
%.
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Die beiden Peroxycarbonsäuren wurden in phlegmatisierter Form eingesetzt
(gemäß der DE-OS 29 30 546); die Diperazelainsäure (DPAA) lag ca. 26 %ig vor (3,7
% 0a?' die Diperdodecandisäure (DPDA).ca. 25 tig (3,1 % °a) beide mit Natriumsulfat
phlegmatisiert.
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Der Einfachheit halber wurde bei den obigen Rezepturen auf den Zusatz
von optischen Aufhellern, Enzymen, Parfümölen und dergleichen verzichtet.
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Durchführung von Waschversuchen Mit diesen Waschmitteln wurden Waschversuche
im Launderometer bei 600C unter Einsatz verschiedener Testgewebe durchgeführt. Die
Waschmittel wurden dabei einheitlich jeweils mit 6 g/l dosiert.
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Zur Ermittlung der Bleichwirkung standen folgende Testgewebe (Baumwolle)
zur Verfügung: Anfangs-Remission Rotwein-Anschmutzung (bleichmittelfrei vorgewaschen)
57,3 % Tee-Anschmutzung 34,0 % Kaffee-Anschmutzung 21,9 % Waldbeer-Anschmutzung
23,0 % Als Naß für die Bleichwirkung diente die Remissionszunahme # R %, das heißt,
die Differenz der Remissionswerte der gewaschenen bzw. unbehandelten Gewebe. Die
Remissionsmessung erfolgte mit dem Zeiss Elrepho, Xenon-Lampe, UV-Sperrfilter FL
46, Meßfilter R 46 (blau) gegen Bariumsulfat als Standard (100 %).
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Die Ergebnisse dieser Waschversuche sind in der folgenden Tabelle
zusammengefaßt:
Tabelle 2 Versuchs-Nr. 1 2 3 4 5 Perborat-Konzentration
g/l 1,2 1,0 1,0 - -Eingesetzte Peroxycarbonsäure - DPAA DPDA DPAA DPDA -Konzentration
(100%) g/l - 0,14 0,17 0,14 0,17 Oa-Gesamtkonzentration mg/l 122 122 122 21 21 davon
als Peroxycarbonsäure mg/l - 21 21 21 21 Bleichwirkung (Remissionszunahme) an Testgewebe:
Rotwein-Anschmutzung # R % 10,7 16,2 17,3 17,0 16,6 Tee-Anschmutzung # R % 18,2
22,7 25,5 20,8 19,8 Kaffee-Anschmutzung #R % 35,6 36,3 36,1 33,7 33,7 Waldbeer-Anschmutzung
#R % 47,1 49,0 49,9 47,7 48,6
Ein Vergleich der beiden erfindungsgemäßen
Versuchsrezepturen Nr. 2 und 3 mit den nicht beanspruchten susammensetzungen 1,4
und 5 zeigt1 daß die erfindungsgemäße Kombination von Natriumperborat mit Peroxycarbonsäuren
insgesamt gesehen die beabsichtigte Verbesserung der Bleichwirkung bei niedrigen
Waschtemperaturen bringt.
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In einer weiteren Versuchsserie wurden die Waschmittel Nr. 1,2 und
3 unter sonst gleichen Bedingungen bei einer Waschtemperatur von 30"C eingesetzt
(Versuche Nr. la, 2a, 3a).
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In diese Versuchsserie bei 300C wurden auBerdem 2 Rezepturen einbezogen,
die anstelle von Natriumperborat Natriumpercarbonat enthielten. Die Rezeptur Nr.
6 enthielt nur 15,7 % Natriumpercarbonat, die Rezeptur Nr. 7 12,2 % Natriumpercarbonat
und zusätzlich 2,8 % Diperdodecandisäure (100 %ig). Die übrigen Rezepturbestandteile
waren die gleichen wie bei den Rezepturen 1 - 5.
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Die dem eingesetzten Natriumpercarbonat handelt es sich um Natriumcarbonat-Perhydrat
mit einem Aktivsauerstoff (Oa-Gehalt von 13,6 %.
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Im Waschversuch bei 30°C wurden folgende Ergebnisse erzielt:
Tabelle
3 Versuch-Nr. @ 1a 2a 3a 6 7 Perborat-Konzentration g/l 1,2 1,0 1,0 - -Percarbonat-Konzentration
g/l - - - 0,88 0,73 Eingesetzte Peroxycarbonsäure (100%) - DPAA DPDA - DPDA - Konzentration
g/l - 0,14 0,17 - 0,17 Oa-Gesamtkonzentration mg/l 122 122 122 120 121 davon als
Peroxycarbonsäure mg/l - 21 21 - 21 Bleichwirkung (Remissionszunahme) an Testgewebe:
Rotwein-Anschmutzung #R % 5,0 9,4 10,6 5,4 10,5 Tee-Anschmutzung #R % 19,7 22,7
23,6 18,8 24,3 Kaffee-Anschmutzung #R % 29,9 31,6 32,0 30,0 31,9 Waldbeere-Anschmutzung
#R % 36,7 43,4 44,7 38,9 44,2
Die beiden erfindungsgemäßen Versuche
Nr. 2a und 3a bringen wiederum bessere Ergebnisse als der Vergleichso versuch Nr.
1a. Ebenso erweist sich die erfindungsgemäße Rezeptur Nr. 7 mit der Kombination
Natriumpercarbonat/Diperdodecandisäure als überlegen gegenüber der Vergleichsrezeptur
Nr. 6 ohne Peroxycarbonsäure-Zusatz Untersuchung der mikrobiziden Wirkung Für diese
Untersuchung wurden die Waschmittelrezepturen 1 und 2 herangezogen, wobei die erfindungsgemäße
Rezeptur 2 in verschiedenen Anwendungskonzentrationen getestet wurde. Als weiterer
Vergleich diente ein Versuchsprodukt Nr. 6, welches bei sonst gleicher Zusammensetzung
keinen Aktivsauerstoff enthielt.
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Als Testkeime wurden eingesetzt: E.Coli, Ausgangs-GKZ 3.104/ml Staphylocuccus
albus Ausgangs-GKZ 4.1 03/ml Die Einwirkungszeit der untersuchten W@schmittellösungen
betrug 30 Min. bei 200C. AnschlieBend wurde die Restverkeimung nach der Gußplattenmethode
bestimmt:
Tabelle 4 Rezeptur Anwendung O -Konz. Restverkeimung/ml
Nr. konz. alsa als E.coli Staphylococus Perborat Peroxycar- albus bonsäure mg/l
mg/l 1 5,0 100 - 10 3 - 103 2 4,2 70 15 0 0 2 1,4 23 5 0 0 2 0,6 10 2 10 0 6 5,0
- - . 104 ~4 - i03 Das Waschmittel Nr. 1,
als Aktivsauerstoffverbindung enthält, vermag unter den genannten Bedingungen die
Testkeime nicht völlig abzutöten.
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Eine wesentlich bessere mikrobizide Wirkung weist die erfindungsgemäße
Rezeptur Nr. 2 selbst bei Unterdosierung auf. Die vergleichsweise mituntersuchte
Aktivsauerstofffreie Rezeptur 6 hat dagegen überhaupt keine Desinfektionswirkung.
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Beispiele für erfindungsgemäße Waschmittel Die folgenden Beispiele
für erfindungsgemäße Waschmittel haben erläuternde, nicht jedoch einschränkenden
Charakter.
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Die Bezeichnungen bzw. Abkürzungen in den Beispielen haben folgende
Bedeutung: DPAA: Diperazelainsäure DPDA: Diperdodecandisäure DPI: Diperisophthalsäure
NaTP: Pentanatriumtriphosphat NTA: Trinatriumsalz der Nitrilotriessigsäure
LAS:
Natriumsalz einer geradkettigen Alkylbenzolsulfonsäure FA-0O- Anlagerungsprodukte
von Äthylenoxid (ÄO) an einen Fettalkohol Komponente Zusammensetzung 9 10 11 12
Na-Perborat-Tetrahydrat - 22,1 - 20,8 N sPerborat-Monohydrat 15,3 - - -Na-Percarbonat
- - 15,8 -DPAA (100 %ig) 1) - 2,9 3,0 -DPDA (100 %ig) 1) 3,1 - - -DPI (100 %ig)
1) - - - 4,0 NaTP 31,8 20,3 21,4 -Na-Al-Silikat (trockensubstanz) - 19,4 18,3 32,8
NTA - - - 7,3 LAS 5,7 7,2 6,8 7,1 FA-AO 4,5 5,1 5,3 4,9 Seife 2,7 3,2 2,9 3,0 Na-Silikat
6,4 CMC (100 %ig) 1,7 2,1 1,9 2,4 Mg-Silikat 4,3 3,8 5,2 3,2 Na4EDTA (100 %ig) 0,2
0,2 0,3 0,2 Opt. Aufheller 0,25 0,3 0,3 0,3 Enzym-Konzentrat 0,4 0,4 0,4 0,4 Na2SO4
)/H2O ad 100 ad 100 ad 100 ad 100 1) eingesetzt in phlegmatisierter Form (mit Na2SO4)
2) einschließlich NazSO4 von der Peroxycarbonsäure-Phlegmatisierung