DE3116125C2 - Verwendung einer Kupferlegierung als Werkstoff für goldfarbene Münzen - Google Patents
Verwendung einer Kupferlegierung als Werkstoff für goldfarbene MünzenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung einer Kupferbasislegierung aus 5 bis 7% Zinn, 1 bis 3%
Aluminium und Kupfer als Rest einschließlich unvermeidlicher, herstellungsbedingter Verunreinigungen als
Werkstoff für Münzen, die einen goldenen Farbton und
eine hohe Anlaufbeständigkeit aufweisen müssen.
Wegen der seit Jahren anhaltenden, weltweit mehr oder weniger starken Inflationstendenz und der
erheblichen Zusahme der Geschäfte über Waren- und Dienstleistungsautomaten ist ein Bedarf an höherwertigen Münzen entstanden. So wird beispielsweise in
Deutschland schon einige Zeit die Einführung eines 10-DM-Stückes erwogen. Für höherwertige Münzen
kommt in den meisten bestehenden Münzsystemen eine Unterscheidung von den vorhandenen höchsten Münzwerten durch entsprechende Vergrößerung der Münzstücke nicht in Betracht. Das höhere Gewicht und das
größere Volumen würden nicht nur die Handhabung im Wortsinne »erschweren«, sondern auch mit einem
erheblichen Metallbedarf verbunden sein, wobei zu berücksichtigen ist, daß bei steigenden Preisen für die
für Münzen geeigneten Metalle die Spanne zwischen Metallwert und Prägewert immer ki iner wird.
Die Münzbehörden erwägen daher, bei neuen, höherwertigen Münzen auf kleinere Stücke überzugehen und diese von den vorhandenen höchstwertigen
Münzen des Systems durch eine andere Münzfarbe zu unterscheiden. Hierfür eignen sich insbesondere Goldfarbtöne, weil damit bestimmte Wertvorstellungen
werden und die meisten im Umlauf befindlichen Münzen — jedenfalls die höherwertigen — silberne Farbtöne
aufweisen. *5
Münzwerkstoffe mit goldähnlichen Farbtönen sind bekannt und teilweise auch schon benutzt worden.
Dabei handelt es sich fast ausnahmslos um Kupferbasislegierungen, die z. B. mit 25% Zink, mit 20% Zink und
I % Nickel, mit 5 bis 6% Aluminium und 2% Nickel oder mit 2% Aluminium und 6% Nickel legiert sind. Alle
diese Werkstoffe haben jedoch den Nachteil, daß sie im Gebrauch verhältnismäßig rasch ihr ursprünglich
brillantes Aussehen verlieren und einen matten und mehr ins Bräunliche gehenden Farbton annehmen.
Dieser Nachteil wird im Falle von Münzen mit geringem Wer», in Kauf genommen. Für höherwertige Münzen ist
eine derartige, sich bei Gebrauch alsbald einstellende Verfärbung nicht akzeptabel. Deshalb hat man auch
bisher für höherwertige Münzen silberfarbene Werkstoffe, vorzugsweise Nickel oder Legierungen mit einem
verhältnismäßig hohen Nickelanteil, verwendet
Es besteht somit die Aufgabe, einen goldfarbenen Werkstoff für die Herstellung von Münzen vorzuschlagen, der sich einerseits durch Gießen, Walzen und
Prägen gut zu Münzen verarbeiten läßt und andererseits den ursprünglich vorhandenen goldenden Farbton
möglichst lange behält, d. h. der eine hohe Anlaufbeständigkeit aufweist
Überraschenderweise hat sich herausgestellt daß diese Aufgabe gelöst werden kann, wenn als Werkstoff
für Münzen eine Kupferbasislegierung aus 5 bis 7% Zinn, 1 bis 3% Aluminium und Kupfer als Rest
einschließlich unvermeidlicher, herstellungsbedingter Verunreinigungen verwendet wird.
Zur Prüfung der Anlaufbeständigkeit wurden gestanzte Münzrohlinge aus der erfindungsgemäß zu
verwendenden Kupferbasislegierung mit oder ohne Prägung zunächst folgender Vorbehandlung unterzogen:
Blankbeizen,
in Wasser Spülen,
mit einem Glättmittel behandeln,
ohne Abspülen in Reisschrot trocknen,
gegebenenfalls Prägen ohne weiteres Schmiermittel.
Diese Vorbehandlung war erforderlich, um die geprägten oder ungeprägten Münzrohlinge in dem
Zustand auf Anlaufbeständigkeit prüfen zu können, in
dem sie auch in der Praxis vorliegen. Um evtl. Fingerabdrücke vor Beginn des Anlaufstestes zu
entfernen, wurden die Münzrohlinge außerdem noch entfettet
Als Prüfmedien wurden Atmosphären verschiedener Aggressivität verwendet und zwar:
gewendet
Die Prüfdauer betrug 20 Tage. Danach wurden die Proben entnommen und einzeln und getrennt für jedes
Prüfmedium visueü nach einem Punktsystem mit den Noten 1 bis 5 beurteilt, wobei eins = sehr gute
Anlaufbeständigkeit und fünf = sehr schlechte Anlaufbeständigkeit mit stark angelaufener Oberfläche bedeuten.
In gleicher Weise wurden Münzrohlinge aus den bereits genannten, einschlägig verwendeten Kupferbasislegierungen vorbehandelt und getestet. Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengefaßt.
I-,
fr- |
Proben- | CuZn25 | A | B | C | D | E | F | Summe |
Nr. | CuZn20Nil | ||||||||
I | 2,5 | 3,5 | 2,5 | 2,0 | 5 | 4,5 | 20 | ||
2 | 3.5 | 3.5 | 3 | 1.5 | 5 | 4,5 | 21 | ||
"ν | Foi tsetzung | 3 | CuAl6Ni2 CuNi6AI2 CuSn6A12 |
A | 31 | B | 16 125 | D | 4 | E | F | Summe |
I
-λ '! |
Proben- Nr, |
2,5 4 2 |
3 4 3 |
C | 2^ 2 1,5 |
3,5 5 3 |
3 5 3 |
18 23 15 |
||||
>V:
3 |
3 4 5 |
3,5 3 2,5 |
||||||||||
Während die Proben 1 bis 4 in der Summe eine Bewertung zwischen 18 und 23 aufweisen, liegt die
Probe 5, d.h. die erfindungsgemäß zu verwendende ICupfevbasislegierung mit einem Summenwert von 15
deutlich niedriger. Sie ist daher unter dem Gesichtspunkt der Anlaufbeständigkeit allen bisher als Münzwerkstoff
verwendeten Kupferbasislegierungen eindeutig überlegen.
Die Goldfarbtöne wurden durch Bestimmung von Farbmeßzahlen nach DIN 5033 und Maßzahlen nach
dem Farbsystem DIN 6164 aus dem spektralen Reflexionsgrad ermittelt. Der Buntton T, die Sättigungsstufe S und die Dunkelstufe D in Form des
»Farbzeichens« (T:S:D) als Maßzahl nach dem Farbsystem DIN 6164 für die untersuchten Kupferlegierungen
sind in Tabelle 2 zusammengestellt:
Proben-
Nr.
DIN 6164
Farbzeichen (T : S : D)
Farbzeichen (T : S : D)
1 CuZn25 1,4 :2,1 :0,3
2 CuZn20Nil 1,4 : 2,3 :0,3
3 CuA16Ni2 Ifi: 2,0 :0,6
4 CuNi6A12 2,8 :1,4 :0,7
5 CuSn6A12 2,2 :1,9 :0,4
In der Figur, einem Ausschnitt aus dem DIN-6164-Farbdreieck,
sind die DIN-Goldfarben(A), die goldähnlichen Farbtöne der oben genannten Münzlegierungen
auf Kupferbasis (x) und der Goldfarbton der erfindungsgemäßen Legierung (·) eingetragen.
Man erkennt, daß die Legierung CuSn6A12 fast die
gleiche Farbsättigung wie die bekannte Münzlegierung CuAI6Ni2 aufweist, daß sie im Farbton aber näher am
Rose-Gold liegt, was den Eindruck eines wärmeren Goidtones vermittelt, der für Münzen bevorzugt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch;Verwendung einer Kupferbasislegierung aus 5 bis 7% Zinn, t bis 3% Aluminium und Kupfer als Rest einschließlich unvermeidlicher, herstellungsbedingter Verunreinigungen als Werkstoff für Münzen, die einen goldenen Farbton und eine hohe Anlaufbeständigkeit aufweisen müssen.IO
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