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Die Erfindung betrifft eine Dichtheits-Prüfvorrichtung für
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Rückstauverschlüsse oder für wenigstens einen Rückstauverschluß aufweisende
Ansatz- oder Einsatzteile für Sammelbehälter, insbesondere für die Abwasser- oder
Sanitärtechnik.
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Derartige Rückstauverschlüsse oder Einsatzteile mit wenigstens einem
Rückstauverschluß enthalten üblicherweise ein einfaches Rückschlagventil in Form
eines gegen einen Dichtsitz anlegbaren Schwimmkörpers oder einer frei schwenkbaren
Klappe, wobei der Rückstauverschluß das Abströmen von Abwässern zulassen soll, während
er bei einem Rückstau im abführenden Kanalisationssystem das Zurückströmen der Abwässer
zuverlässig unterbinden muß und zudem einen vorbestimmten Rückstaudruck aufzunehmen
hat.
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Da die Rückstauverschlüsse oder die Einsatzteile in Großserien hergestellt
und montiert werden, ist nach der Herstellung zumindest eine stichprobenartige tjberprüfung
der Dichtheit und der Druckfestigkeit erforderlich. Auch nach längerer Lagerhaltung,
bei der die dichtenden und zumeist aus Gummi bestehenden Elemente durch Alterung
in ihrer Wirkung nachlassen können, ist eine Überprüfung angebracht. Das gleiche
gilt für Rückstauverschlüsse und einen Rückstauverschluß aufweisende Einsatzteile,
die schon in Gebrauch gewesen sind und auf ihre Funktionssicherheit zur überprüfen
sind. Für diese Überprüfung hat zwar die Herstellerfirma meist aufwendige spezielle
Einrichtungen.
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Der Großhändler, der Einzelhändler oder der solche Teile einbauende
Handwerker oder Händler hatte bisher keine solche Vorrichtung und konnte deshalb
diese notwendige Prüfung nicht vornehmen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dichtheits-Prüfvorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die im Aufbau einfach, in der Herstellung
kostengünstig und von jedem Durcschnittsfachmgnn einsetzbar ist und die auch auf
einer Baustelle ansetzbar ist.
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Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Dichtheits-Prüfvorrichtung
gelöst, wie sie im Kennzeichen von Anspruch 1 herausgestellt ist.
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Der druckfeste Behälter wird einfach an der Abströmseite des Rückstauverschlusses
oder des Einsatz teiles an den Befestigungsteilen festgelegt, die zur-Festlegung
des Rückstauverschlusses oder des Einsatzteiles ohnedies vorgesehen sind.
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Durch die Anschhßöffnung wird dann ein unter Druck stehendes Prüfmedium
in den Behälter eingebracht, mit dem die Rückstauwirkung und die Druckfestigkeit
leicht überprüfbar wird.
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Durch die Anschlußöffnung kann nach der Prüfung das unter Druck stehende
Prüfmedium wieder abgelassen werden.
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Ein weiterer, vorteilhafter Gedanke der Erfindung geht aus Anspruch
2 hervor. Eine derart ausgebildete Vorrichtung lä2.' sich einfach und vor allem
kostengünstig und in jeder Schlosser- oder Installations-Werkstätte herstellen.
Die Größe des Befestigungsflansches wird dabei auf die Größe des Halteflansches
der zu prüfenden Rückstauverschlüsse oder Einsatzteile abgestimmt.
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Wichtig ist ferner, wenn die Merkmale von Anspruch 3 dabei realisiert
sind. Eine derart dimensionierte Dichtheits-Prüfvorrichtung läßt sich zur Prüfung
von Rückstauverschlüssen und Einsatzteilen aller Nennweiten verwenden, und zwar
unter Berücksichtigung der in den UnteransprüchenlO, 13 und 14 gegebenen Anleitunqen.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung weisen die irn Anspruch
4 angegebenen Merkmale auf. Mit dem Manometer läßt sich ein vorbestimmter Prüfdruck
genau kontrollieren. Wichtiger ist allerdings die Funktion des Manometers bei niedrigen
Innendrücken im Behälter, da der Rückstaueffekt insbesondere
bei
niederen Drücken zu kontrollieren ist, denn bei hohen Drücken ist es fast selbstverständlich,
daß die Rückstauwirkung erbracht wird. Bei hohen Drücken kann zudem noch überprüft
werden, ob die mechanische Festigkeit der einzelnen Elemente ausreicht.
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Wichtig ist auch der in Anspruch 5 angegebene Gedarke, da in diese
Anschlußöffnung beispielsweise ein Wasserrohr-Anschluß eingeschraubt werden kann.
In vielen Fällen wird es ausreichen, mit dem vollen Wasserleitungsdruck den Rückstaueffekt
zu überprüfen, ohne das Manometer zu Hilfe zu nehmen. Genauso kann aber auch Luft
als Prüfmedium eingesetzt werden, wozu allerdings in der Anschlußöffnung ein Luftanschluß
befestigt werden muß. Vielfach wird ein Mischmedium von Wasser llnd zusätzlich eingepumpter
Luft für die Drucksteuerung ver wendet.
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Die Handhabung der Vorrichtung ist dann besonders einfach, wenn das
Merkmal von Anspruch 6 gegeben ist. Da zudem die Abströmrichtung der Rückstauverschlüsse
oder der Einsatz teile in den meisten Fällen annähernd horizontal ist, wird bei
der oben liegenden Anschlußöffnung vermieden, daß das einströmende Prüfmedium unmittelbar
auf die für den Rückstaueffekt verantwortlichen Elemente auftrifft und auf diese
eine mechanische Kraft ausübt, die unter Umständen größer sein kann als der Strömungsdruck,
der den Rückstaueffekt einleiten soll.
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Günstig ist weiterhin eine Ausführungsform bei der die Merkmale von
Anspruch 7 gegeben sind. Mit dcr unteren Öffnung kann zusätzlich ein Prüfmedium
eingeführt werden. Andererseits ist die untenliegende Öffnung gut zum Ablassen des
oben eingefüllten Prüfmediums geeignet.
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Einen weiteren wichtigen Gedanken der Erfindung hebt Anspruch
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hervor. Mit dem Luftventil kann Luft als einziges Prüfmedium eingeblasen werden.
Zudem besteht die Möglichkeit, bei der a ren Anschlußöffnung Wasser einzufüllen,
bisr Behälter voll ist, und dann durch Einblasen von Luft dieses Wasser soweit unter
Druck zu setzen, daß der Rückstaueffekt überprüft werden kann. Dies wird vor allem
dort geschehen, wo kein Druckwasser zur Verfügung steht (Baustelle). Die Luft läßt
sich auch mit einer einfachen Fahrradpumpe bis zu einem entsprechenden Druckaufbau
einblasen.
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Der leichteren Befestigung des Behälters am zu überprüfenden Rückstauverschluß
oder Einsatzteil ist die in Anspruch 9 hervorgehobene Maßnahme dienlich.
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Zu einer universellen Verwendbarkeit der Vorrichtung trägt die in
Anspruch 10 angegebene Maßnahme bei. Solche Verschlußelemente können beispielsweise
Spannklauen oder Spannverschlüsse sein, die sich rasch anbringen und wieder lösen
lassen. Zudem können mit solchen Spannverschlüssen unterschiedlich große Halteflanschdurchmesser
bei unterschiedlichen Nennweiten an ein und demselben Befestigungsflansch des Bei
hälters festlegen.
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Eine weise, zweckmäßige Ausführungsform der Neuerung, die insbesondere
für Rückstauverschlüsse und Einsatzteile bestimmt ist, die ohnedies im zugehörigen
Sammelbehälter mit ihrem Halteflansch in eine Einstecktasche einsetzbar und mit
Spannschrauben festlegbar sind, gibt Anspruch 11 an. Der Befestigungsflansch des
Behälters ist hier genauso ausgebildet wie der Befestigungsbereich im Sammelbehälter,
so daß der Rückstauverschluß oder der Einsatzteil genauso fest mit dem Behälter
verbunden werden kann, wie er mit dem Sammelbehälter verbunden werden muß.
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Das Prüfverfahren kann besonders sauber abgewickelt werden, wenn die
Maßnahme von Anspruch 12 gegeben ist, da dann die Dichtung das unkontrollierbare
Austreten des Prüfmedlums verhindert.
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Ein besonderer Gedanke der Erfindung ist weiterhin in Anspruch 13
enthalten. Mit diesem Satz loser Kreisringscheiben unterschiedlicher Innendurchmesser
kann auch ein Rückstauverschluß mit kleinerer Nennweite mit Hilfe der Vorrichtung
geprüft werden, die an sich für die größte Nennweite bestimmt ist. Es ist dann nur
die entsprechende Anzahl der Kreisringscheiben am Befestigungsflansch des Behälters
festzulegen, bis der Innendurchmesser der letzten Kreisringscheibe auf den Halteflansch
des Rückstauverschlusses oder des Einsatzteiles paßt.
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Alternativ dazu läßt sich dieses Prinzip gemäß Anspruch 14 auch bei
so-lchen Befestigungsflanschen verwirklichen, die eine Einstecktasche aufweisen.
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Nachstehend wird eine Ausführungsform der Erfindung anhand der Zeichnung
erläutert.
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Eine Dichtheits-Prüfvorrichtung 1 ist um Überprüfen eines Rückstauverschlusses
oder eines einen Rückstauverschluß enthaltenden Einsatzoteiles 2 für einen nicht
dargestellten Sammelbehälter bestimmt. Überprüft werden soll dabei die Wasserdichtheit,
der Druck, bei dem der Rückstaueffekt eintritt, und die Druckbelastbarkeit des Prüfelementes.
Von einem solchen Rückstauverschluß oder Einsatzteil 2 ist nur die Abströmseite
3 dargestellt, an der sich ein Halteflansch 4 befestigt, der bei dieser Ausführungsform
mit einer Schürze 5 in eine nicht dargestellte Einstecktasche des Sammelbehälters
eingesetzt wird und dann darin durch eine Spannschraube
27 und
eine Mutter 28 dichtend gegen die Wandung angezogen wird. An der Abströmsei-te 3
ist ein Abströmrohrstück 6 einstückig angebracht, in dem ein erster Dichtsitz 7,
sowie ein zweiter in einem Abstand in Abströmrichtung dahinter liegenden Dichtsitz
8 ausgebildet sind. Vor den Dichtsitzen 7 und 8 hängen bei dieser Ausführungsform
schwenkbare Rückstauklappen 9 und 10. Anstelle dieser Rückschlagklappen können auch
Schwimmkörper oder äquivalente Schließelemente eingesetzt sein. Wenn Abwässer von
links nach rechts in der Zeichnung ordnungsgemäß abströmen, drükken sie die Klappen
9 und 10 auf. Wenn hingegen in entgegengesetzter Richtung ein Rückstau auftritt,
muß bei Erreichen eines bestimmten Druckes oder rückflutendem Wasser ein Rückstaueffekt
eintreten, der ein Zurückströmen in den Sammelbehälter verhindert.
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Zum Überprüfen einer ordnungsgemäßen Funktion des Rückstauverschlusses
oder des Einsatzteiles 2 dient die Dichtheit-Prüfvorrichtung 1. Sie besteht aus
einem Behälter 11, der von einem Rohrstück gebildet wird, dessen eine Ende durch
einen domförmigen Abschluß teil 12 verschlossen ist. Am anderen. offenen Ende des
Rohrstücks ist ein Befestigungsflansch 13 angeordnet, der in dieser Ausführungsform
unterseitig eine Einstecktasche 14 zeigt, die durch eine Versteifungsrippe 15 abgesichert
ist. Dieser Befestigungsflansch 13 mit seiner Einstecktasche 14 entspricht den Befestigungselementen,
die auch im Sammelbehälter vorhanden sind.
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Der Innenraum des Behälters ist mit 16 bezeichnet. An der in der Einbaulage
des Behälters 11 oberen Seite des Rohrstücks ist in einem eien Dichtsitz bildenden
Ansatz 17 eine Gewindebohrung 18 als Anschlußöffnung vorgesehen. Daneben ist auf
einem weiteren Ansatz 19 ein Manometer 20 lösbar befestigt,
das
durch eine cjuerschnittdünne Bohrung den Innendruck im Innenraum 16 abfühlt. An
der Außenseite des domförmigen Abschluß teiles 12 ist ein weiterer Ansatz 22 erkennbar,
in den ein Luftventil 23 eingeschraubt ist. An der Unterseite des Rohrstücks und
versetzt zur Anschlußöffnung 18 ist ein weiterer Ansatz 24 vorgesehen, der eine,
zweckmäßigerweise durch einen nicht dargestellten Stopfen verschließbare Gewindebohrung
25 enthält. Zwischen dem Befestigungsflansch 13 und dem Halteflarsch 4 ist eine
ringförmige Dichtung 26 eingesetzt, die zweckmäßigerweise im Befestigungsflansch
13 festgelegt ist.
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Der Innendurchmesser des Rohrstücks ist zweckmäßigerweise größer als
der Außendurchmesser des Rohransatzes 6. Er ist dabei um soviel größer, daß der
Behälter 11 unter Einschieben der Schürze 5 in die Einstecktasche 14 über den Rohrstutzen
6 gekippt werden kann und dann mit Hilfe einer Spannschraube 27 und einer Mutter
28 die Flansche 13 und 4 gegeneinander gezogen werden können. In die Anschlußöffnung
18 wird dann beispielsweise ein Wasserrohr eingeschraubt und Wasser ins Behälterinnere
16 eingefüllt. Wictig ist dabei, daß aus der Anschlußöffnung 18 eintretendes Wasser
nicht direkt auf die Klappe 10 trifft und diese allein durch die kinetische Strömungsenergie
zudrückt, sondern daß das Wasser allmählich den Innenraum füllt, bis sich ein bestimmter
Druck aufbaut, bei dem die Klappe 10 auf den Dichtsitz 8 aufgelegt wird. Das Manometer
20 zeigt dabei an, bei welchem Druck die Klappen 10 und 9 schließen und wie der
Druck bei geschlossenen Klappen gehalten werden kann.
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Nach ordnungsgemäßer Funktion kann das Wasser am einfachsten durch
die Öffnung 25 wieder abqelassen werden. Wenn kein DrtJq kwais!sfr ztir VerfiSgunq
nteElt, t e t , genügt es auch, las 11chälterinnere
mit Wasser
zu füllen und dann Druckluft durch das Luftventil 23 einzublasen, bis ein entsprechender
Innendruck erreicht wird. Bei Fehlen von Wasser läßt sich die Funktion der Klappen
9 und 10 auch allein durch Druckluft überprüfen.
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Zweckmäßigerweise ist der Befestigungsflansch 13 auf die größte vorkommende
Nennweite und damit den größten, vorkommenden Halteflansch 4 eines Einsatzteiles
abgestimmt. Wenn Einsatzteile oder Rückstauverschlüsse mit kleineren Nennweiten
zu überprüfen sind, können lose Kreis-Ringflansche mit nach unten abgestuften Innendurchmeseern
am Befestigungsflansch 13 angebracht werden, bis die Vorrichtung 1 schließlich auch
für diese kleinere Nennweite paßt.