DE3108991C2 - - Google Patents
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- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abtrennen und Sammeln
von Jod aus wäßriger Phase nach dem Oberbegriff des Pa
tentanspruchs 1.
Es ist in der anorganischen Chemie bekannt, daß Jodid
und reines neutrales Jodat gemischt in Lösung zur
quantitativen Bestimmung von Säuren benutzt wird, wobei
Jod in freier Form abgeschieden wird. Das Ansäuern von Jodid-
oder Jodat-Lösungen alleine genügt jedoch nicht, um Jod freizusetzen,
bei Jodidlösungen muß vielmehr vorher das Jodid
durch Oxidationsmittel oxidiert werden. Auch ist es bekannt,
daß freies Jod gut an Aktivkohle adsorbierbar ist.
Weitere Verfahren, wie das Adsorptionsverfahren mit Aktivkohle,
mit Silber beladener Aktivkohle oder sonstigen,
vorzugsweise mit Silber beladenen Sorbentien (z. B. K.
Lieser und W. Hild: Abtrennung von Jod aus Spaltpro
duktlösungen mit Silberchlorid auf Silicagel. Radiochimica
Acta 7 (1966) 74-77) oder das Verfahren mit Ionen
austauschern, die Fällungs- bzw. Mitfällungsverfahren
und das Extraktionsverfahren, werden zur Sammlung von
Jod benutzt. Sie erfassen zumeist nur bestimmte chemische
Formen des Jods (z. B. Fixierung von Jodid an Silberchlorid),
weiterhin weisen sie z. T. begrenzte Reaktions
geschwindigkeiten auf (Ionenaustausch) oder sie erlauben
nur chargenweise Behandlung von Wasservolumina (z. B.
Fällungsverfahren).
Aus der DE-PS 3 98 317 ist bekannt, vorher freigesetztes Jod auf
Aktivkohle zu adsorbieren.
In der DD-PS 6 006 wird vorgeschlagen, Jodionen in Form von Silberjodid
an Kationsaustauscher zu binden.
Aus der DD-PS 1 17 865 ist eine Vorrichtung zum Abscheiden von
elementarem Jod und Methyljodid aus Luft bekannt, bei der das
elementare Jod durch ein Filterelement aus mit Wasser
gesättigter Aktivkohle und das Methyljodid durch ein
Molekularsieb mit Silbernitratimprägnierung abgeschieden werden.
Weiterhin ist aus der US-PS 20 09 956 ein Verfahren zur Jodgewinnung
bekannt, bei welchem aus Laugen, welche Jodid und ein
Mehrfaches an Chlorid enthalten, durch Chlorierung das Jod
freigesetzt wird.
In der DE-PS 18 46 692 ist schließlich ein Verfahren zur Gewinnung
von Jod aus Laugen beschrieben, bei welchem das Jod
durch Zugabe von Schwefelsäure und Natriumnitrit freigesetzt
wird.
Der Erfindung liegt jedoch die Aufgabe zugrunde, eine
Abtrennung und Sammlung von Jod aus wäßriger Phase oder
Wasser dahingehend zu erreichen, daß sie möglichst
rasch, möglichst vollständig und möglichst unabhängig
von der chemischen Form des Jods erfolgt.
Die Lösung dieser Aufgabe ist in den erfindungsgemäßen
Merkmalen des Anspruches 1 beschrieben.
Die übrigen Ansprüche stellen vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sowie Verwendungsgebiete des Verfahrens
dar.
Die Abtrennung und Sammlung des Jods erfolgt
demnach durch Filtration über Aktivkohle. Hierbei
kann auch silberhaltige Aktivkohle verwendet werden, insbesondere
dann, wenn die Fixierung des Jods möglichst
dauerhaft und vollständig sein soll, wie z. B. bei der
Dekontaminierung von radioaktiven Wässern. Wesentliches
Merkmal der Erfindung ist, daß der flüssigen (evtl. auch
gasförmigen) Phase bzw. dem Wasser, aus dem das Jod abzutrennen
ist, vor der Filtration über die Aktivkohle
eine Säure (vorzugsweise Schwefelsäure, Säuredampf oder
Säureimprägnierung) zugesetzt wird, um den pH-Wert der Phase bzw.
des Wassers zu erniedrigen. Nach der Erfindung zugrundelegbaren
Erkenntnissen kommt es in der sauren wäßrigen
Lösung zu rasch ablaufenden chemischen Reaktionen des
Jods an der Aktivkohleoberfläche, welche die Abtrennung
des Jods aus z. B. dem Wasser begünstigen.
Jodid wird mit Hilfe des im Wasser gelösten freien Sauerstoffs
zum freien Jod katalytisch oxidiert und Jodat wird zum freien
Jod (durch den C) reduziert. Das freie Jod wird dann, wie
bekannt, gut an Aktiv
kohle adsorbiert. Bei Verwendung von silberhaltiger
Kohle kann es sich weiter zu dem besonders schwer
löslichen Silberjodid umsetzen. Auch Jod aus organischen
Jodverbindungen, wie sie sich z. B. in natürlichen Gewässern
aus anorganischem Jod bilden, wird sehr weitgehend
unter den beschriebenen Bedingungen an der
Aktivkohle fixiert. Die beschriebenen Reaktionen laufen
bereits bei Ansäuern auf pH-Wert von kleiner als 7 ab. Die
Geschwindigkeit der Oxidation des Jodids bzw. der Reduktion
des Jodats nimmt mit stärkerem Ansäuern (beobachtet
bis pH = ca. 1) noch wesentlich zu. Für eine
praktische Durchführung des Verfahrens ist beispielsweise
ein Ansäuern auf pH = 2 günstig, um einerseits
eine rasche Fixierung zu erreichen und andererseits
nicht zu hohe Säuremengen zusetzen zu müssen.
Der wesentliche Fortschritt, der die Erfindung ermöglicht,
ist darin zu sehen, daß durch ein saures
Milieu im adsorbierenden System chemische Reaktionen
(Oxidation, Reduktion) bewirkt werden, die - (wahrscheinlich)
unter katalytischer bzw. substantieller
Mitwirkung der Aktivkohleoberfläche - für eine rasche
Überführung von verschiedenen chemischen Formen des
Jods in das unter den Bedingungen (anscheinend)
chemisch stabile freie Jod mit praktisch gleichzeitiger
Adsorption an diese Oberfläche sorgen.
Ein besonderer Vorteil besteht in der relativ hohen
Adsorptionsgeschwindigkeit und der Erfassung von ver
schiedenen Jodverbindungen unter der gleichen Arbeitsbedingung,
weiterhin in den erreichbaren hohen Dekontaminierungsfaktoren
und der Eignung des Verfahrens
für einen kontinuierlichen Betrieb.
Die Anreicherungen wurden beispielsweise an Aktivkohlesäulen
mit einem Filtervolumen (Filtersäulen) von
200 ml vorgenommen. Es wurde die Aktivkohle (Merck
Nr. 2515) verwendet, bei der es sich nach Angaben des
Herstellers um eine Kokosnußkohle handeln soll. Die
Kohle wurde gemahlen, auf verschiedene Korngrößen gesiebt,
mit Säure und anschließend wieder säurefrei
gewaschen und getrocknet. Die Darstellung von Silberkohle
erfolgt nach folgender Verfahrensweise:
Auf die entsprechende Korngröße gemahlene, mit Schwefelsäure
gewaschene, anschließend säurefrei gewaschene und
getrocknete Aktivkohle wird mit einer ammoniakalischen
Silbernitratlösung getränkt, zunächst bei ca. 70°C
getrocknet und anschließend bis zur Gewichtskonstanz
auf ca. 140°C erwärmt. Die verwendete Silbernitratmenge
muß dem gewünschten Silbergehalt, z. B. 1% entsprechen.
I. Adsorber: Aktivkohle 0,42-0,5 mm, 1% Silber
pH-Wert: 2,0
Jodid-Konzentration: trägerfrei zugesetzt(¹³¹J) 2,0 µg/l
pH-Wert: 2,0
Jodid-Konzentration: trägerfrei zugesetzt(¹³¹J) 2,0 µg/l
Durchfluß | |
Abscheidegrad | |
30 l/h|99,999% | |
65 l/h | 99,89% |
100 l/h | 99,6% |
II. Adsorber: Aktivkohle 0,31-0,42 mm, 1% Silber
100 l/h|99,97% |
III. Adsorber: Aktivkohle 0,42-0,5 mm, 1% Silber
pH-Wert: 2,0
Jodat-Konzentration: trägerfrei zugesetzt (¹³¹J) 0,01 µg/l
pH-Wert: 2,0
Jodat-Konzentration: trägerfrei zugesetzt (¹³¹J) 0,01 µg/l
Durchfluß | |
Abscheidegrad | |
30 l/h|99,94% | |
65 l/h | 98,3% |
100 l/h | 96,3 |
IV. Adsorber: Aktivkohle 0,21-0,31 mm, 1% Silber
30 l/h|99,995% | |
65 l/h | 99,89% |
100 l/h | 99,1% |
V. Adsorber: Aktivkohle 0,315-0,42 mm, 1% Silber
Durchfluß: 100 l/h, Verweilzeit: 7,2s (¹³¹J) = 1µg/l
Durchfluß: 100 l/h, Verweilzeit: 7,2s (¹³¹J) = 1µg/l
pH | |
Abscheidegrad | |
7,2|85,1% | |
3,6|94,0% | |
2,0 | 97,6 |
Jodat wird bei pH = 2 an ungesilberter Kohle z. B. zunächst
ähnlich gut abgetrennt (aus dem Wasser) wie
an gesilberter Kohle; jedoch tritt beim weiteren Nachspülen
etwa 20mal soviel Jod im Waschwasser auf.
VI. Trennsäule 200 ml Inhalt,
Adsorber: Aktivkohle 0,21-0,31 Korngröße
Durchfluß 65 l/h; geimpft mit Radiojodid 2,0 µg/l
Säule ungesilbert; ohne Säurezusatz pH 7,5 zerlegt in 10 Schichten
Adsorber: Aktivkohle 0,21-0,31 Korngröße
Durchfluß 65 l/h; geimpft mit Radiojodid 2,0 µg/l
Säule ungesilbert; ohne Säurezusatz pH 7,5 zerlegt in 10 Schichten
1. Schicht 1,59% adsorbiertes Radiojod
2. Schicht 0,96% adsorbiertes Radiojod
3. Schicht 0,79% adsorbiertes Radiojod
4. Schicht 0,12% adsorbiertes Radiojod
5. Schicht 1,04% adsorbiertes Radiojod
6. Schicht 1,15% adsorbiertes Radiojod
7. Schicht 1,71% adsorbiertes Radiojod
8. Schicht 1,73% adsorbiertes Radiojod
9. Schicht 2,56% adsorbiertes Radiojod
10. Schicht 3,47% adsorbiertes Radiojod
2. Schicht 0,96% adsorbiertes Radiojod
3. Schicht 0,79% adsorbiertes Radiojod
4. Schicht 0,12% adsorbiertes Radiojod
5. Schicht 1,04% adsorbiertes Radiojod
6. Schicht 1,15% adsorbiertes Radiojod
7. Schicht 1,71% adsorbiertes Radiojod
8. Schicht 1,73% adsorbiertes Radiojod
9. Schicht 2,56% adsorbiertes Radiojod
10. Schicht 3,47% adsorbiertes Radiojod
Bei Jodzusatz kann sich Adsorptionsvermögen erhöhen.
VII. Trennsäule, ungesilbert, gesäuert mit H₂SO₄ pH 2,0
zerlegt in 10 Schichten
1. Schicht 12,9% adsorbiertes Radiojodid
2. Schicht 16,1% adsorbiertes Radiojodid
3. Schicht 13,8% adsorbiertes Radiojodid
4. Schicht 12,4% adsorbiertes Radiojodid
5. Schicht 11,4% adsorbiertes Radiojodid
6. Schicht 8,4% adsorbiertes Radiojodid
7. Schicht 7,1% adsorbiertes Radiojodid
8. Schicht 5,2% adsorbiertes Radiojodid
9. Schicht 3,8% adsorbiertes Radiojodid
10. Schicht 3,2% adsorbiertes Radiojodid
2. Schicht 16,1% adsorbiertes Radiojodid
3. Schicht 13,8% adsorbiertes Radiojodid
4. Schicht 12,4% adsorbiertes Radiojodid
5. Schicht 11,4% adsorbiertes Radiojodid
6. Schicht 8,4% adsorbiertes Radiojodid
7. Schicht 7,1% adsorbiertes Radiojodid
8. Schicht 5,2% adsorbiertes Radiojodid
9. Schicht 3,8% adsorbiertes Radiojodid
10. Schicht 3,2% adsorbiertes Radiojodid
VII. Trennsäule, 1% Ag, mit H₂SO₄ pH 2,0
zerlegt in 10 Schichten
1. Schicht 82,66 % adsorbiertes Radiojodid
2. Schicht 16,37 % adsorbiertes Radiojodid
3. Schicht 0,60 % adsorbiertes Radiojodid
4. Schicht 0,12 % adsorbiertes Radiojodid
5. Schicht 0,065% adsorbiertes Radiojodid
6. Schicht 0,04 % adsorbiertes Radiojodid
7. Schicht 0,02 % adsorbiertes Radiojodid
8. Schicht 0,024% adsorbiertes Radiojodid
9. Schicht 0,011% adsorbiertes Radiojodid
10. Schicht 0,005% adsorbiertes Radiojodid
2. Schicht 16,37 % adsorbiertes Radiojodid
3. Schicht 0,60 % adsorbiertes Radiojodid
4. Schicht 0,12 % adsorbiertes Radiojodid
5. Schicht 0,065% adsorbiertes Radiojodid
6. Schicht 0,04 % adsorbiertes Radiojodid
7. Schicht 0,02 % adsorbiertes Radiojodid
8. Schicht 0,024% adsorbiertes Radiojodid
9. Schicht 0,011% adsorbiertes Radiojodid
10. Schicht 0,005% adsorbiertes Radiojodid
Generell nehmen die Abscheidegrade mit der Erhöhung
des Durchsatzes durch die Filtersäule ab. Die Ursache
dafür kann darin gesehen werden, daß die Oxidation
von Jodid und die Reduktion von Jodat (der
organisch gebundenen Jodide oder Jodid und Jodat alleine)
mit gebenenen Geschwindigkeiten ablaufen, so daß zur
Erreichung bestimmter Abscheidegrade entsprechende
Verweilzeiten in der Säule erforderlich sind. Durch
entsprechende Abstimmung (z. B. Verwendung von größeren
Säulen) können höhere als die o. a. Abscheidegrade
erreicht werden. So erhöht sich der Abscheidegrad für
Jodat gemäß Beispiel I von 96,3% auf 99,8% bei
Verdoppelung des Säulenvorlumens.
Sowohl für Jodid wie für Jodat nehmen die Abscheidegrade
bei Verwendung des Adsorbers mit kleineren Korngrößen
zu (vergl. Beispiele I mit II und III mit IV).
Die Abtrennungsgeschwindigkeit des Jodids ist größer als
die des Jodats. Es werden für beide Verbindungen etwa
gleiche Abscheidegrade erhalten, wenn die Verweilzeit
des Jodats etwa 1,7mal größer ist als die des Jodids.
Die experimentell ermittelten Abtrennungsgeschwindigeiten
für Jodverbindungen, wie sie in natürlichen
Gewässern vorliegen, liegen zwischen denen des Jodids
und des Jodats.
Als Anwendungsgebiete für die Erfindung kommen u. a.
in Frage:
- a) Anreicherung von Radiojod aus großvolumigen Wasserproben (z. B. zum analytischen Nachweis),
- b) Dekontaminierung von Wasser bei kerntechnischen Fragestellungen, ggf. auch die Dekontaminierung von Trinkwasser,
- c) Einsatz der beschriebenen Reaktionen von Jodverbindungen unter dem Einfluß eines sauren Milieus auch für die Filtertechnik auf dem Abluftgebiet und
- d) Anwendung des Verfahrens zur Gewinnung (Produktion) von Jod aus erhöht jodhaltigen Solen (Jodquellen usw.). Hierfür kommt vorzugsweise der Einsatz von nicht mit Silber imprägnierter Aktivkohle in Frage, da einmal keine sehr hohen Abscheidungsgrade erforderlich sind und andererseits eine an die Beladung anschließende Elution des Jods, z. B. mit SO₂-Lösung nicht behindert wird. Insbesondere bei dieser Anwendung kann das Ansäuern der Lösung vor dem Eintritt in die Adsorbersäule so vorgenommen werden, daß sie zuvor eine Ionenaustauschersäule mit einem in der H-Form vorliegenden stark sauren Kationenaustauscher passiert (läßt sich auch bei der Dekontamination anwenden). Dabei wird aus dem im Wasser enthaltenen Neutralsalz Säure gebildet, so daß auf die Zudosierung von Säure ganz oder teilweise verzichtet werden kann. Nach dem Austritt aus der Adsorbersäule wird das Wasser über eine Austauschersäule mit einem in der Salzform vorliegenden stark sauren Kationsaustauscher geleitet, so daß dieser in die H-Form umgeladen, das abfließende Wasser hingegen neutralisiert wird. Durch Verwendung von mehreren (z. B. 4) Ionenaustauschersäulen, die nach ihrer Umladung in die H-Form bzw. in die Salzform jeweils in eine entsprechende Position vor oder hinter der Adsorbersäule geschaltet werden, kann gleichzeitig der Säurebedarf reduziert und eine Säurebelastung des Abwassers vermieden werden.
Claims (4)
1. Verfahren zum Abtrennen und Sammeln von Jod aus wäßriger
Phase, in Form natürlicher Wässer, radioaktiver Wässer und jodhaltiger Solen in denen das Jod als Jodid und/oder
als Jodat und/oder als Radiojod
enthalten ist, durch Adsorption des Jods an Aktivkohle,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bildung von freiem Jod durch
Redox-Reaktionen auf der Aktivkohlenoberfläche allein durch
Ansäuern der wäßrigen Phase auf einen pH-Wert von kleiner
als 7 geschieht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aktivkohle mit Silber imprägniert ist.
3. Verwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2 für die
Reinigung von radioaktiven Wässern.
4. Verwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2 zur Anreicherung
von Radiojod und/oder Jod aus natürlichen Gewässern.
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