DE3044538C2

DE3044538C2 - Hartfaserplatte

Info

Publication number: DE3044538C2
Application number: DE19803044538
Authority: DE
Inventors: Ernst 8192 Geretsried Pelz
Original assignee: Individual
Current assignee: Empe-Werke Ernst Pelz & Co Kg 8192 Geretsrie GmbH
Priority date: 1980-11-26
Filing date: 1980-11-26
Publication date: 1982-12-16
Also published as: DE3044538A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Hartfaserplatte nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches.

Aus der DE-OS 25 37 766, ebenso auch aus der DE-PS 11532, ist es bekannt, an den Stellen größter Zugbeanspruchung von Holzfaserhartplatten oder dergleichen im Verformungsbereich Einschnitte bzw. Löcher vorzusehen, die, nachdem sie sich beim Preßformvorgang erweitert haben, mit passenden Füllstücken, plastischem Material oder flüssigem Kunstharz oder dergleichen wieder ausgefüllt werden. Diese bekannte Vorgehensweise ist verhältnismäßig arbeits- und materialaufwendig und führt zu einer im Verformungsbereich zerstörten und nur mangelhaft wiederherstellbaren Werkstückoberfläche.

Weiterhin ist es aus der DE-AS 10 22 375 sowie der US-PS 29 80153 bekannt, in flächigen Werkstücken längliche Durchbrechungen einzubringen, um so das Biegen zu ermöglichen. Dabei behalten die Werkstückteile, die zwischen den Durchbrechungen liegen, im wesentlichen in der Formungsrichtung ihre gerade, gestreckte Form, so daß keine ununterbrochene fließende Krümmungslinie entsteht, insbesondere deshalb nicht, weil in beiden Fällen mit ausgehärteten, fertigen Sperrhölzern gearbeitet wird.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Aufnahme der beim Verformungsvorgang auftretenden Zugbeanspruchungen ohne jedwede Beeinträchtigung des Verformungsbereiches zu ermöglichen, wobei das

herzustellende Werkstück nach dem Verformungsvorgang ohne zusätzliche Bearbeitung kaschierbar sein soll. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Hartfaserplatte der gattungsgemäßen Art durch die im Kennzeichen des Hauptanspruches aufgeführten Merkmale gelöst.

Besonders bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Bei der Erfindung bleibt der Verformungsbereich der herzustellenden Einsenkung völlig unzerstört, so daß sich also die beim Verformen auftretenden Zugkräfte nur im ebenen Bereich auswirken. Lediglich außerhalb des Verformungsbereiches, also, bei Anbringen einer Einsenkung, innerhalb der eingesenkten Fläche bzw. ggf. auch auf der oberen, den Verformungsbereich umschließenden Fläche der Hartfaserplatte werden Einschnitte entlang der Verformungskante eingebracht. Diese Einschnitte nehmen die beim Verformen auftretenden Zugkräfte auf, indem sie sich leicht öffnen, wobei also die Verformungskante und der sie umgebende Verformungsbereich völlig unzerstört bleiben. Die Einschnitte können in Ausgestaltung der Erfindung ein- oder zweireihig angeordnet werden. Die Wirkungsweise der erfindungsgemäß vorgesehenen Einschnitte ist derart, daß das Material im Verformungsbereich völlig unzerstört bleibt und sich lediglich neben der Verformungskante streckt, wodurch im Bereich der Verformung selbst infolge der auftretenden Zugbeanspruchungen keine Risse auftreten. Dadurch, daß der geformte Teil bei der Erfindung völlig unzerstört bleibt und die Einschnitte in die flach bleibenden Abschnitte neben die zu verformenden Flächen gelegt werden, ist es möglich, das Werkstück nach dem Verformen durch einfaches Kaschieren in seine endgültige, ansehnliche Gestalt zu bringen, da durch das einfache Kaschieren die Einschnittreihen ohne weiteres überdeckt werden können. Ermöglicht wird dies dadurch, daß die saubere Werkstoffoberfläche der Verformungskante unbeschädigt erhalten bleibt. Alsdann kann die übliche Kaschierung der Werkstücke, die in den meisten Fällen aus Schaumstoff, Schweißschaum und/oder Folie besteht, die sich infolge der Zugbeanspruchung beim Verformungsvorgang leicht öffnenden Einschnitte ohne weiteres abdecken.

In dem Falle, wo es sich als günstig erweist, zwei Reihen erfindungsgemäß vorgesehener Einschnitte entlang der Verformungskante parallel zueinander anzubringen, ist es zweckmäßig, die Einschnitte in ihrer Längsanordnung versetzt zueinander anzuordnen. In gewissen Bereichen, beispielsweise an den Ecken von Einformungen, können die Einschnitte auch senkrecht zur Richtung der Verformungskante angebracht werden. Auch können an gewissen, stark beanspruchten Stellen der Verformung die Schlitze nicht nur innerhalb einer, beispielsweise eingesenkten, Fläche, sondern auch zusätzlich auf dem sie umgebenden flachen Rand des herzustellenden Hartfaserverkleidungsteiles oder dergleichen angebracht werden. Es hat sich erwiesen, daß nicht in allen Fällen rings um die Verformung Einschnitte erforderlich sind, sondern daß es ggf. genügt, lediglich Teile des Umfanges mit Einschnitten zu versehen.

In der nachfolgenden Beschreibung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung im einzelnen erläutert. Dabei zeigt

Fig. 1 eine Ansicht eines Ausführungsbeispieles der Erfindung; und

Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie A -B von Fig. 1.

3 4

Wie die Fig. 1 erkennen läßt, weist die dort eingebracht.

wiedergegebene Hartfaserplatte 1 eine im wesentlichen F i g. 2 zeigt einen Schnitt durch die Verformungskan-

ebene Fläche auf, innerhalb welcher ein eingesenkter ten 3 mit den Einschnitten 4, die das Strecken des

Abschnitt 2 angeordnet ist. Neben den Verformungs- Materials beim Verformungsvorgang ermöglichen und

kanten 3 sind zwei Reihen von Einschnitten 4 5 so ein Zerstören der Verformungskanten 3 verhüten.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Hartfaserplatte, insbesondere Holzfaserhartplatte mit wenigstens einem Verformungsbereich und einem eingesenkten, beim Verformungsvorgang eben bleibenden Abschnitt, bei der längs der Zonen größter Festigkeitsbeanspruchung langgestreckte Einschnitte vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschnitte (4) im ebenen Abschnitt der Hartfaserplatte (1) außerhalb des Verformungsbereiches nahe den Verformungskanten (3) angeordnet sind und daß die Einschntte (4) die Form voneinander durch stehengebliebene Materialbereiche getrennter Schlitze aufweisen.

2. Hartfaserplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschnitte (4) nur nahe einer der Verformungskanien (3) angeordnet sind.

3. Hartfaserplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei parallele Reihen von Einschnitten (4) vorgesehen sind.

4. Hartfaserplatte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschnitte (4) in ihrer Längsanordnung versetzt zueinander angeordnet sind.

5. Hartfaserplatte nach einem der Ansprüche 1 bis

4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschnitte (4) eine ovale Form aufweisen.

6. Hartfaserplatte nach einem der Ansprüche 1 bis

5, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der Einschnitte (4) parallel zur Längsrichtung der Verformungskanten (3) verläuft.

7. Hartfaserplatte nach e'nem der Ansprüche 1 bis

6, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der Einschnitte (4) senkrecht zur Längsrichtung der Verformungskanten (3) verläuft.