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Beschleunigungsaufnehmer mit piezoelektrischem Wand-
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lerelement.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Beschleunigungsaufnehmer,
wie er-im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegeben ist.
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Aus dem Stand der Technik, so z.B. aus "Piezoelektrische Meßtechnik;
Physikalische Grundlagen, Kraft, Druck- und Beschleunigungsaufnehmer, Verstärker",
7erlag Springer, 1980, insbesondere Seiten 205 und ff., sind Bauformen piezoelektrischer
Beschleunigungsaufnehmer bekannt. Es sind dort verschiedene Aufnehmertypen beschrieben
und dargestellt, die mit Longitudinaleffekt unter Ausnutzung der piezoelektrischen
Eopplung k332 des.Schereffekts und des Biegeeffekts in einem bilaminaren Wandlerelement
arbeiten. Es ist dort auch ein hochempfindlicher Beschleunigungsaufnehmer beschrieben,
der nach dem voranstehend erwähnten Longitudinaleffekt arbeitet und bei dem das
Wandlerelement eine Anzahl im Stapel angeordneter Scheiben aus Piezokeramik ist.
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Die Probleme,.die sich bei der Entwicklung und Realisierung eines
wie einschlägigen, insbesondere hochempfindlichen Beschleunigungsaufnehmers ergeben,
sind die, einerseits ein der zu messenden Beschleunigung entsprechendes hohes elektrisches
Signal zu erzeugen, andererseits aber Unmpfindlichkeit gegen Störeinflüsse, wie
Verstärkerrauschen, elektrische Störeinstreuungen, und Signalbeeinflussung durch
fremde, nicht zu
registrierende Vibrationen, auszuschließen ZoBo
liefert der Longitudinaleffekt bei Scheiben wegen der unvermeidlich hohen Steifigkeit
des Keramikmaterials zwangsläufig nur relativ geringes Signal, wie dies alle bekannten
verwendeten Beschleunigungsaufnehmer bestätigen. Wesentlich empfindlichere, auf
dem Prin° zip des Biegeschwingers beruhende Beschleunigungsaufnehmer haben dafür
derart niedrige Eigenresonanzfrequenz, daß der Bereich der Betriebsfrequensen9 der
stets unterhalb dieser Resonanzfrequenz gelegt wirts für viele Anwendungen unzureichend
klein ist. Ein weiterer Fehler vieler Aufnehmer liegt in der starken Auswirkung
des Resonanzeffekts, wobei Vibrationen dieser Frequenz mit vergleichsweise sehr
viel höherer Empfindlichkeit registriert werden und das Meßergebnis verfälschen
oder sogar zur Zerstörung des Aufnehmers führen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen hochempfindlichen
Beschleunigungsaufnehmer anzugeben der weitgehend unabhängig gegenüber wie oben
angegebener Störeinflüsse ist, andererseits aber ohne erhöhten technologischen Aufwand
herzustellen und zu betreiben ist.
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Diese Aufgabe wird mit einem BeschleunigungsauSnehmer nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 gelost, der erfindungsgemäß die Merkmale des Kennzeichens
des Patentanspruchs 1 aufweist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt das Prinzip zugrunde, den piezcelektrischen
Kopplungsfaktor k31 des sogenann° ten Quereffekts zu nutzen. Da die Größe des energe-
tischen
Effekts dieser piezoelektrischen Kopplung aber etwa einen Faktor 5 kleiner ist als
die eingangs erwähnte Kopplung k33, sind zur Realisierung der Erfindung weitere
Maßnahmen erforderlich, die diesen zunächst vorliegenden Nachteil des zugrunde gelegten
Prinzips nicht nur aufheben, sondern weit überkompensieren.
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Gemäß einem Merkmal der Erfindung ist das piezoelek--tEsche Wandlerelement
beim erfindungsgemäßen Beschleunigungsaufnehmer ein oder mehrere dünne(s), folienartige(s)
Plättchen mit einer Dicke von vorzugsweise weniger als 1 mm. Diese vorzugsweise
länglichen Plätt chen sind in dem Beschleunigungsaufnehmer an seinen Breitseiten-Enden
gehaltert, so daß die (zu messende) Beschleunigungskraft im BeschleunigungsauSnehmer
das Plättchen in Richtung seiner größten oder zweitg%ßn Längenabmessung drückt und
zieht. Das sich ergebende elektrische Signal wird von den Elektroden der beiden
Oberflächen des Plättchens abgenommen. Dies gewährleistet (außerdem) einen relativ
geringen Innenwiderstand des Wandlerelementes, wie er für die nachfo1-gende Elektronikschaltung
erwünscht ist.
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Der erfindungsgemäße Beschleunigungsaufnehmer ist außerdem so aufgebaut,
daßmögliche Störeffekte durch Beschleunigungen quer zum Wandlerelement eliminiert
sind. Hierzu ist die seismische Masse des Beschleunigungsaufnehmers so gehaltert,
daß in dem erfindungsgemäßen Beschleunigungsaufnehmer Bewegungsempfindlichkeit fUr
die seismische Masse nur in der aus zu wertenden Beschleunigungsrichtung vorliegt
und Bewegungen in anderen Koordinaten kein Signal auslösens
Die
seismische Masse. hat wie vorgesehen eine nahezu linienförmige, biegsame (Biege
)Lagerung9 die nur Eipp- oder Schwenkbewegung der seismischen Masse zuläßt. Auswirkungen
von Beschleunigungskräften aus anderen Richtungen als der Richtung der zu messenden
Beschleunigungskraft werden durch Aufbau und/oder Dimensionierung eliminiert, soweit
nicht bereits dies die linienförmige Biegelagerung bewirkt Zu den Maßnahmen eines
besonderen Aufbaues gehört auch diep malirere Wandlerelemente entsprechend anzuordnen
Mit der erfindungsgemäßen Konstruktion ist gegenüber einem Beschleunigungsaufnehmer
mit einer oder mit wenigen dünnen piezokeramischen Scheiben9 die den Longitudinaleffekt
k33 ausnutzen9 prinzipiell eine niedrigere Resonanzfrequenz verbunden Der noch 7erfügbare
Frequenzbereich ist aber für den Regelfall der Anwendung völlig ausreichend. Die
Resonanz kann beim erfindungsgemäßen Beschleunigungsaufnehmer außerdem in ihrer
nachteiligen Wirkung noch dadurch behoben werden, daß die seismische Masse in diesem
eine Dämpfung erfährt. Diese Dämpfung senkt die Resonanzempfindlichkeit bzw. Uberempfindlichkeit
des erfindungsgemäßen Beschleunigungsaufnehmers im Bereich der Resonanzfrequenz
bis angenähert auf die Empfindlichkeit außerhalb dieser Resonanzfrequenz9 wobei
diese Empfindlichkeit außerhalb der Resonanzfrequenz durch die Dämpm fungsmaßnahme
wiederum nicht merkbar nachteilig gegen über dem Fall fehlender Dämpfung verringert
wird Für die Wandlerelemente wird außer Quarz und Lithiumniobat oder Lithiumtantalat
vorzugsweise Piesokerazik verwendet.
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Weitew Erläuterungen der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter AusffAhrungsbeisniele hervor.
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Fig.1 zeigen eine erste Ausführungsform der Erfindung.
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und 2 Fig.3 zeigt ein Wandlerelement.
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Fig.4 zeigt eine zum Vergleich dargestellte Ausführungsform des Standes
der Technik.
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Fig.5 zeigt ein Diagramm der Frequenzabhängigkeit.
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Fig.6 zeigen eine zweite Ausführungsform der Erfindung.
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und 7 Fig.8 zeigt eine dritte Ausführungsform der Erfindung.
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Fig.9 zeigen eine vierte Ausführungsform der Erfindung.
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Fig.10 Fig.11 Fig.12 zeigen eine fünfte Ausführungsform der Erfindung.
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und 13 Fig.14 zeigt eine sechste Ausführungsform der Erfindung.
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In Fig.1 ist ein mit 1 bezeichneter erfindungsgemäßer Beschleunigungsaufnehmer
in seinem Prinzipaufbau dargestellt. Mit 2 ist ein Rahmenteil des Aufnehmers 1 bezeichnet,
von dem nicht nur entsprechend dem Doppelpfeil 3 die zu messende (positive und/oder
negative) Beschleunigungskraft F aufzunehmen ist, sondern an dem außerdem auch die
seismische Masse 4 und das piezokeramische Wandlerplättchen 5 befestigt sind. Z.B.
wird dieses Rahmenteil 2 mittels eines einstückig mit diesem verbundenen Gewindebolzen
an demjenigen mechanischen Teil (z.B. einem Motor) befestigt, dessen von diesem
abgegebene Beschleunigungskraft F zu messen ist.
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Mit 7 ist ein linienförmiges Biegelager der seismi-
schen
Masse 4 bezeichnet. In der Fig. ist ein Querschnitt durch die Achse dieser Lagerung
zu sehen, d.h.
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die Biegelinie verläuft senkrecht zur Darstellungsebene der Fig.1.
Um diese Biegelinie herum kann die seismische Masse 4, wie durch den Doppelpfeil
8 angedeutet, hin- und herschwenken9 nämlich abhängig von der ein wirkenden Kraft
F. Dieses längliche Biegelager 7 gewährleistet, daß auf das Rahmenteil 2 senkrecht
zur Darstellungsebene der Fig.1 einwirkende Kräfte, angedeutet mit F', gleichermaßen
auf dieses Rahmenteil 2 und die seismische Masse 4 einwirken. Durch Wahl der Lage
des mit 9 bezeichneten Gesamtmassenschwerpunktes der seismischen Masse 4 in der
Höhenlage des Biegela gers 7 wird erreicht, daß auf das Rahmenteil 2 entsprechend
dem Pfeil 7" einwirkende Kräfte F" ebenfalls gleichermaßen auf Rahmenteil 2 und
seismische Masse 4 einwirken. Die gestrichelt eingezeichnete Ebene 10 -durch Biegelager
7 und Massenschwerpunkt 9 ist senk recht zur Richtung der zu messenden Beschleunigungskraft
F, d.h. die Richtung des Doppelpfeils 3 ist die Normale der Ebene 10.
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Durch Wahl der linienförmigen Biegelagerung 7 und ihrer Ausrichtung
sowie durch Wahl der Lage des Massenschwer-und seines wirksamen Hebelarms 9' punktes
9/in bezug auf die Biegelagerung 7 ist der erfindungsgemäße Beschleunigungsaufnehmer
also ausschließlich auf Kräfte F empfindlich und gegen Kräfte F' und F" unempfindlich.
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Mit 5 ist das bereits erwähnte piezokeramische Wandlerelement in Plättchenform
bezeichnet Fig02 zeigt eine Seitenansicht der Fig.1, in der die volle Oberfläche
des Plättchens 5 zu sehen ist Die übrigen Teile die-
ser Seitenansicht
entsprechen denen der bereits erNäuterten Fig.1. Auf der in der Aufsicht der Fig.2
sichtbaren Oberfläche des Plättchens 5 befindet sich eine ganzflächige Elektrodenbelegung
aus beispielsweise Einbrennsilber. Die nur in Fig.1 im Längsschnitt sichtbare Gegenelektrode
auf der Rückseite ist dort mit 15' bezeichnet. Zwischen den Anschlußleitungen 16
und 16' ist das elektrische Beschleunigungssignal abzunehmen und kann von dort einer
elektronischen Auswerte schaltung zugeführt werden.
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Das Plättchen 5 ist, wie insbesondere aus der Fig.1 ersichtlich, an
seinem oberen und seinem unteren Ende an den Jeweiligen Eanten 5* gehaltert. Das
untere Ende ist mit dem Rahmenteil 2 fest verbunden und das obere Ende ist mit der
seismischen Masse 4 fest verbunden. Bewegungskräfte der Masse 4 gegenüber dem Rehmenteil
2 (und umgekehrt) wirken sich als Zug- und Druckspannungen in der wie durch den
Doppelpfeil 17 angedeuteten Richtung im Material des Plättchens 5 aus Vorzugsweise
ist die Verbindung des oberen und des uno teren Endes des Plättchens 5 mit dem Rahmenteil
2 bzw.
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mit der seismischen Masse 4 durch Ankleben bewirkt, und zwar durch
Ankleben von oberen und unteren Em nP nahen Flächenanteilenlder Seitenfläche, auf
der sich auch die Elektrode 15' befindet. Dieses seitliche An kleben des Plättchens
hat insbesondere den Vorzug, daß die Verklebung Scherkräfte großflächig überträgt.
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AuBerdem5*sind keine besonderen Anforderungen an die Oberkante und
an die Unterkant; des Plättchens 5 sowie an die diesen gegenüberliegenden Kanten
von Rahmenteil 2 und seismischer tasse 4, nämlich an deren Planheit und Ausrichtung
zueinander, zu stellen.
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Als Ke-ramik für das Plättchen 5 kommt nicht nur Bariuntitanat, sondern
vorzugsweise 3leizirkonat-Titanat mit möglichst hohem Kopplungsfaktor E in Frage
Solches piezokeramisches Material ist aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt.
Wenn dieses Material elektrisch polarisiert ist, und zwar in Richtung P der Dicke
des Plättchens 5, d.h. in Normalenrichtung der Darstellungsebene der Fig.2 polarisiert
ist, werden zwischen den Elektroden 15 und 15' von der Kraft F abhängige elektrische
Signale erzeugt Fig.3 zeigt in perspektivischer Darstellung für sich ein piezoelektrisches
IMandlerelement 5 in Plättchens form. Mit h ist die Höhe des Plättchens und mit
A ist die Querschnittsfläche desselben, wie in Fig.3 dargestellt, bezeichnet. Wegen
des vergleichsweise zum eingangs beschriebenen Longitudinaleffekt geringeren Kopplungsfaktors
k31 der erfindungs gemäßen Anordnung ist die Fläche A klein und die Höhe h des Wandlerplättchens
5 dagegen groß zu machen9 und zwar jeweils vergleichsweise zu der Fläche A' bzw.
der Dicke h' der Scheibe des bekannten Beschleunigungsaufnehmers9 wie er in Fig.4
aus der eingangs bngegebenen Druckschrift entnommen prinzipiell wiedergegeben ist.
Um für einen erfindungsgemäßen Beschleunigungsaufnehmer nach den Fig.1 und 2 bereits
gleich großen Effekt wie beim bekannten Beschleunigungsaufnehmer nach Fig zu haben
A genügt es, daß - beim erfindungsgemäßen Beschleuni° gungsaufnehmer 1 wenigstens
5 mal kleiner ist als das Verhältnis A, des bekannten Aufnehmers nach Fig Wie ersichtlich,
ist dies ohne weiteres technisch realisier-A' bar. Vielmehr kann das Verhältnis
Ah ohne weiteres 50 mal kleiner als A'/h' gemacht werden, womit bereits eine
um
eine Größenordnung höhere Empfindlichkeit erreicht wird. Beispielsweise wird die
Höhe h = 15 mm, die Dicke des Plättchens 5 = 0,3 mm und die Breitedesselben = 10
mm, also A = 150 =2 bemessen.
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Um einen im Einzelfall möglicherweise störenden Re sonanzeffekt zu
vermeiden, der bei einem wie erfindungsgemäßen Beschleunigungsaufnehmer bei vergie
niedrigerer Frequenz als bei einem solchen nach Fig.4 auftritt, empfiehlt es sich,
den Raum zwischen den Flächen 41 und 21 der seismischen Masse 4 und des Rahm menteils
2 mit einer schwingungsdämpfenden Fettpaste 22 auszufüllen. Dabei ist hervorzuheben,
daß er findungsgemäße Anordnungen es konstruktiv zulassen7 daß ein in der Breite
frei wählbarer Spalt auftritt, der sich entsprechend der Bewegungsamplitude der
seismischen Masse verbreitert und verengt. Durch Wahl der Spaltbreite läßt sich
das Maß der Dämpfung festlegen. Der Abstand zwischen den Flächen 21 und 41 beträgt
z.B. 0,1 bis .2 mm. Für derartige schwingungsdämpfende Fettpasten eignen sich insbesondere
hoehviskose Siliconfette. 1 Die Dämpfungswirkung geht aus Fig.5 hervor, in der die
mit 51 bezeichnete Resonanzkurve der -frequenzabhängigen Empfindlichkeit eines gedämpften
erfindungsgemäßen Beschleunigungsaufnehmers entspricht. Die Kurve 52 zeigt den ungedämpften
Verlauf. Die Frequenz f ist auf der Abszisse und die Empfindlichkeit ist auf der
Ordinate aufgetragen.
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Die Fig.1 zeigt ein weiteres vorteilhaftes Merkmal der Ausgestaltung
eines erfindungsgemäßen Beschleunigungsaufnehmers,
das darin besteht,
die Form des Kör pers, der die seismische Masse 4 bildet, so zu wählen, daß bei
möglichst geringem Massenträgheitsmoment eine möglichst große Beschleunigungskraft
auf das Wandler plättchen 5 einwirkt.
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Wie aus der Figur zu ersehen ist, sind mit ms bezeichnete Massenanteile
bei der seismischen Masse 4 des erfindungsgemäßen Beschleunigungsaufnehmers weggelassen
womit als weiterer Vorteil der wirksame Hebelarm 9 ' des Abstands zwischen der Biegelagerung
7 und dem Schwer punkt 9 vergrößert wird, und zwar bei z.B. gleichbleibendem wirksamen
Hebelarm 7' des Abstands zwischen der Biegelagerung 7 und dem Angriffspunkt der
Gegenkraft an der Kante 5* des Wandlerplättchens 5. Der wirksame Hebelarm 9', 7.?
ist der jeweils auf die zur zur Beschleunigungskraft F senkrechte Ebene projizierte
tatsächliche Abstand zwischen Biegelager 7 und Massenschwerpunkt 9 bzw. Angriffs
punkt der Kante 5*. Ein wesentliches Merkmal der Erfindung ist, wie ausgeführt,
das Schwenk oder Biegelager 7. Alle Massenschwerpunkte der seismischen Masse führen
eine Drehbewegung um dieses Lager aus. Massenschwerpunkte, die einen großen Abstand
vom Lager haben, haben ein mit dem Quadrat des Abstands wachsendes Trägheitsmoment,
das einer von der bestimmungsgemäßen Beschleunigung hervorgerufenen Drehbewegung
8 der seismischen Masse Trägheitskräfte entgegensetzt. Ein die Empfindlichkeit des
Aufnehmers verringernder Effekt wird vermieden durch Weglassen von Massenanteilen
m?, deren Beschleunigung keinen wesentlichen Beitrag zur Betätigxngskraft des Wandlerplättchens
liefert; das sind Massenanteile, die in Ebenen parallel zur bestimmungsgemåßen Beschleunigung
F und nahe am Lager 7 liegen, und unter diesen insbesondere diejenigen, die in Richtung
F einen großen Abstand vom Lager 7 besitzen. Gleichzeitig wird die Resonenzfrequenz
des
Wandlers damit entsprechend heraufgesetzt.
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Durch entsprechenden Aufbau kann sogar der wirksame Hebelarm 9' der
Masse 4 größer als der wirksame Hebelarm 7'für den Angiffspunkt des Wandlerplättchens
5 an der seismischen Masse 4, jeweils bezogen auf die Biegelagerung 7, gemacht werden.
Dann ist jedoch besonders der Umstand zu berücksichtigen, daß die Resonanzfrequenz
eines solchen Systems auf erheblich niedrige Werte heruntergeht.
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Die Fig.7 zeigt zusammen mit den Fig.2 bis 4 bereits das Grundprinzip
eines erfindungsgemäßen Beschleunigungsaufnehmers und dazu auch bereits einzelne
besona dere Ausgestaltungen, die generelle Vorteile und/oder auf den Einzelfall
der Anwendung abgestellte zusätzli che Vorteile ergeben.
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Nachfolgend werden anhand der weiteren schematische Darstellungen
gebenden Figuren noch weitere, besondere Ausgestaltungen eines erfindungsgemäßen
Beschleunigungsaufnehmers erläutert.
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Fig.6 und 7 zeigen in zwei verschiedenen Seitenansichten das Prinzip
einer variierten - und zwar in bezug auf die Lage des Biegelagers 7 variierten -
Anordnung des piezokeramischen Wandlerplättchens 5. Das Wandlerplättchen 5 ist vergleichsweise
zur Fig.1 seitlich am Rahmenteil 2t und seismischer Masse 4' angebracht.
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Wie aus Fig.7 ersichtlich, sind aus Gründen der Symmetrie und insbesondere
auch zur Verbesserung des Signals zwei Wandlerplättchen 5, 5' einander gogenüberliegend
- bezogen auf Rahmenteil 2' und seismische Masse 4'-angebracht. Diese beiden Wandlerplättchen
5, 5? werden
beispielsweise elektrisch parallelgeschaltet oder
elektrisch in Reihe hintereinandergeschaltet, wie dies in Fig.7 zu erkennen ist.
Die beiden jeweils innenlegenden Elektroden 15? der beiden Wandlerplättchen 5, 5'
sind über den metallisch leitfähigen Körper des Rahmenteils 2' und/oder der seismischen
Masse 4' elektrisch miteinander verbunden. Wichtig bei Parallelschaltung ist die
Flächengleichheit der wirksamen Elektrodenflächen. Bei Hintereinanderschaltung sind
die Wandlerplättchen 5, 5'gleich dick zu wählen.
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Eine Anordnung der Wandlerplättchen 5, 5' nach den Fig.6 und 7 hat
den Vorteil, daß keine oder keine so dringende Notwendigkeit besteht, daß der Massenschwerpunkt
9 der seismischen Masse 4' möglichst genau auf des Höhe der Biegelagers 7 liegt,
um den ganzen Beschleunigungsaufnehmer 1' der Fig.6 und 7 . gegen mit F" angedeutete
Seitenkräfte unempfindlich zu machen. Die übrigen Einzelheiten eines Beschleunigungsaufnehmers
1 sind sinngemäß übereinstimmend mit den dargestellten und beschriebenen Einzelheiten
des BeschleunigungsauS-nehmers 1 der Fig.1.
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Es sei noch darauf hingewiesen, daß der Umstand unterschiedlich großen
Hebelarms für die einzelnen Massenanteile der Wandlerplättchen 5, )?z0L des Biege
lagers 7)einen nur untergeordneten Einfluß hat9 da die Schwenkbewegungen entsprechend
dem Doppelpfeil 8 nach Fig.1 der Masse 4' um das Biegelager 7 herum stichhier nur
geringe Amplituden ausführt. Im Bedarfsfall kann diesem Umstand aber auch durch
d.i.e in Fig 8 nur dem Prinzip nach dargestellta Ausführungsform Rechnung getragen
werden. Diese Ausführungsform hat eine homogene Belastung des Wandlerplättchens
5" bei Beschleunio
gung der seismischen Masse 4" gegenüber dem
Rahmenteil 2". Die Fig.8zeigt im übrigen auch eine solche Ausführungsform, für die
sich Rahmenteil 2" und seismische Masse 4" besonders einfach aus einem Körper herstellen
lassen und weiterhin einstückig verbunden sind. Mit 7 ist wieder auf das Biegelager
hingewiesen, das als Rest eines wie dargestellten Einschnitts 22" zurückbehalten
wird.
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Die Fig.9 bis 11 zeigen in drei zusammenhängenden Ansichten eine weitere
Ausführungsform, deren dargestellte Einzelheiten an sich bereits aus den vorangehenden
Figurenbeschreibungen hervorgehen oder aus den Darstellungen offensichtlich sind.
Die seismische Masse 4'?? und das Biegelager 7 sind durch den schrägen Einschnitt
22' in einen zylinderförmigen Körper entstanden. Wie schon zur Fig.1 erläutert,
liegt auch hier ein günstiges Verhältnis von Hebelarm 9' der seismischen Masse 4"'zu
dem jeweiligen wirksamen integralen Hebelarm 7'aller Wandlerplättchen 5, 5' vor.
Der jeweils integrale Hebelarm 7' ergibt sich aus der Mittelwertbildung für die
zur Kraft F. parallelen Teilbereiche der Wandlerelemente, die entspre chend unterschiedliches
Moment haben. Wie aus Fig.11 ersichtlich ist, ist der die seismische Masse 4" bildende,
ursprüngliche zylinderförmige Körper auf zwei gegenüberliegenden Seiten abgeflacht,
an denen die Wandlerplättchen 5, 5' angebracht sind. Entsprechend dem schrägen Einschnitt
22" ist die Darstellung dieses Einschnittes 22" in Fig.10 eine gekrümmte Doppellinie.
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Eine weitere Ausführungsform zeigen die Fig.12 und 13, wobei die Fig.12
eine auseinandergezogene Darstellung der Einzelteile wiedergibt und die Fig.13 eine
Schnittdarstellung zeigt. Mit Ç ist wieder die seismische Masse bezeichnet und alle
mit 7 bezeichneten Teile bilden zusammen das Rahmenteil. Mit 5 ist das Wandler-
plättchen
bezeichnet. Alle übrigen Einzelheiten der Darstellungen der Fig.12 und 13 bedürfen
mit Rücksicht auf die vorangehenden Beschreibungen zu Ausführungsbeispielen keiner
weiteren Erläuterungfl jedoch mit Ausnahme einer Besonderheit. Diese Besonderheit
besteht darin, daß anstelle der ganzflächigen Elektroden 15 und 15' auf den beiden
gegenüber liegenden Großflächen des Wandlerplättchens 5, 5' der voranstehenden Ausführungsformen
sich hier au! dem Wandlerplättchen 5 übereinander angeordnet zwei Elektroden 115
und 215 befinden. Auf der in Fig.12 nicht sichtbaren Rückseite des Wandlerplättchens
5 sind entweder gleich große Elektroden vorgesehen oder es kann dort auch eine ganzflächige
Elektrode 15' verwendet werden, und zwar dann, wenn die (den Pfeilen P entsprechende)
Polarisation im Oberteil entgegengesetzt gerichtet zur Polarisation des Unterteils
ist. Das Plättchen 5 ist. mit dem in der Ansicht der Fig. 12 zwischen den Elektroden
115 und 215 sichtbaren, von Elektroden freien Zwischenstreifen an dem Vorsprung
222 befestigt, insbesondere angeklebt. Besonders deutlich ist dies aus Fig.13 zu
ersehen.
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Die Bedeutung dieser Maßnahmen der Ausführungsform nach Fig.12 und
15 ist die, daß die traftn:irkung der seismischen Masse 4 in dem - bezogen auf die
Be festigung 222 - oberen Teil des Wandlerplättchens 5 in bezug auf Druck und Zug
entgegensetzt der Wirkung
im dazu unteren Anteil des Wandlerplättchens
5 ist.
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Durch die jeweils entgegengesetzte Polarisation P ergeben sich aber
wieder jeweils übereinstimmende Vorzeichen der in diesen Anteilen erzeugten piezoelektrischen
Signale, die die in Fig.12 angedeutete Parallelschaltung TS zulassen. Bezüglich
des piezom elektrischen Signals liegt somit kein wesentlicher Unterschied gegenüber
der Ausführungsform nach Fig.1 vor.
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Anders ist dies jedoch für das elektrische Signal des pyroelektrischen
Effekts, wie er insbesonderein der deutschen Patentschrift 23 14 420 ausführlich
erläutert worden ist. Piezokeramik hat eine an sich nachteilige Eigenschaft, die
darin besteht, daß bei bereits geringen Temperaturänderungen infolge von temperaturbedingten
Polarisationsänderungen derart hohe elektrische Signale erzeugt werden können, daß
sie die maximal möglichen piezoelektrischen-Signale weit übertreffen. Allerdings
sind diese pyroelektrischen Signale Langzeitvorgänge vergleichsweise zu den piezoelektri-
schen
Beschleunigungssignalen. Bei der in den Fig.12 und 13 gezeigten Ausführungsform
des Wandlerplättchens 5 mit geteilten Elektroden und/oder geteilten Polarisationsanteilen
sind aber pyroelektrische Signale jeweils derart entgegengesetzt wirksam, daß sie
sich kompensieren (wohingegen sich die piezoelektrischen Teilsignale addieren).
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Bei Ausführungsformen mit zwei Wandlerplättchen 5, 5', wie z.B. in
den Fig.6 und 7 und 9 bis 11, kann diese Kompensation des Pyroeffekts ebenfalls
erreicht werden, wenn die beiden Wandlerplättchen 5, 5' bezüglich der auftretenden
pyroelektrischen Signale entgegengesetzt geschaltet sind und bezüglich der durch
Beschleunigungskräfte erzeugten piezoelektrischen Signale so geschaltet sind, daß
sich dietTeilsignale addieren.
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Fig.14 zeigt eine entsprechende Ausführungsform, bei der das Wandlerplättchen
5 mit seinem unteren Ende und das Wandlerplättchen 5' mit seinem oberen Ende am
Rahmenteil 2* befestigt und z.3.. angeklebt ist. Entsprechend ist das obere Ende
des einen Wandlerplätt chens 5 und das untere Ende des anderen Wandlerplätt-4* chens
5' an der seismischen Masse befestigt, wie dies aus der Fig.14 deutlich hervorgeht.
Mit 7 ist dort wieder das Biegelager 7 bezeichnet. Die mögliche Schwenkbewegung
der seismischen Masse 4* erzeugt bei wie mit den Pfeilen P angedeuteten Polarisationsrichje
tungen in den Wandlerplättchen 5 und 5 ein piesoelekw trisches Signal, die sich
b-e der Hintereinanderschaltung der beiden Wandlerplättchen 5, 5'addierer. Diese
bei der Ausführungsform der Fig.14 vorliegende Hintereinanderschaltung führt aber
bezüglich des pyroelek-
trischen Effekts zu einer Kompensation.
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Diese zuletzt beschriebenen Maßnahmen zur Kompensation des Pyroeffekts
sind bei Extremfällen mit möglichen raschen Temperaturänderungen zu empfehlen. Die
erfindungsgemäße Wahl eines Wandlerplättchens 5, 5', 5",5in der Form eines Plättchens
mit großer Abmessung h und dazu sehr kleiner Abmessung d ermöglicht bereits stets
ein relativ großes piezoelektrisches Signal, vergleichsweise zu dem möglichen Pyrosignal,
zu erhalten, wobei hier noch kein Kompensationseffekt vorliegt, sondern dieses günstige
Signalverhältnis durch Optimierung erreicht ist. Bei bekannten Beschleunigungsaufnehmern,
wie sie beispielsweise der Fig.4 entsprechen, muß mit starken Störungen durch Pyroeffekt
gerechnet werden, der - soweit überhaupt möglich - mit elektronischen Schaltungsmitteln
wenigstens einigermaßen minimalisiert werden muß.' Bezüglich der Breite b und bezüglich
der Absolutgrößen für die Abmessungen h, d und auch für b ist für die Erfindung
folgendes zu berücksichtigen: Für den erfindungsgemäßen Beschleunigungsaufnehmer
kommt es bei vorgegebener Größe bzw. vorgegebenem Bereich der Größe der zu messenden
Beschleunigungskraft F für das Maß der Größe des Piezosignals auf das Maß der an
dem Wandlerplättchen 5 durch die Kraft F auftretenden Arbeit F . Lh an, worin th
die durch die Einwirkung der Kraft F eintretende Längenänderung der Höhe h des Wandlerplättchens
5 ist. Diese mechanische Arbeit wird in dem Wandlerplättchen entsprechend der piezoelektrischen
onstante X31 in elektrisches Signal umgesetzt. Für das Maß der auftretenden Arbeit
F h ist die Fehlerkonstante des Wandlerplättchens 5 in Richtung h bzw. in
Richtung
17 maßgebend. Bei großer Abmessung h kann die Dicke d entsprechend groß gewählt
werden. Sinnvoll ist es natürlich, möglichst kleines Wandlerplättchen 5 vor zusehen,
nämlich h und d bei unveränderter Fehlerkonstante so klein zu machen, wie dies die
mechanische Stabilität des Wandlerplättchens, insbesondere unter Berücksichtigung
mechanischer Uberbela stbarkeit, zuläßt Mit gleichbleibender Fehlerkonstante bleibt
im übrigen auch die Resonanzfrequenz f unverändert, denn für gleich große zu messende
Beschleunigungskraft F bleibt auch die seismische Masse unverändert gleich groß
Man wird die Breite b so klein machen, wie dies die mechanische Belastbarkeit und
die damit einhergehende Verringerung der Resonanzfrequenz zuläßt. Vergrößerung der
Breite b über das notwendige Maß hinaus erhöht zwar die Resonanzfrequenz, läßt jedoch
entsprechend proportional die erzeugte Piezospannung bei unverändert bleibendem
Piezostrom kleiner werden.