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Aufblasbares Kissen
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Die Erfindung betrifft ein aufblasbares Kissen als Rückenstütze für
Rückenlehnen von Arbeits- und Ruhesitzen und für Liegen, insbesondere auch für Fahrzeugsitze,
zur zusätzlichen Verwendung an herkömmlichen Rückenlehnen oder Liegen oder zum Einbau
in Rückenlehnen oder Liegen, aus flexiblem, luftdichtem Material mit mehreren aufblasbaren,
auch miteinander verbundenen Kammern.
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Ein derartiges Kissen ist aus der DE-PS 26 43 259 bekannt gewordeno
Das bekannte Kissen besteht aus zwei Lagen luftdichten Materials die randseitig
miteinander verschweißt sind und durch Stege in mehrere Kammern unterteilt sind,
wobei die Kammern durch enge Verbindungskanäle miteinander verbunden sind.
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Das bekannte Kissen weist zum einen den Nachteil auf, daß es recht
flach und nicht der Form der Wirbelsäule eines Benutzers angepaßt ist
und
darüber hinaus insbesondere im Bereich der Lendenwirbel einem Benutzer keinerlei
gegenüber herkömmlichen Sitzen zusätzliche Unterstützung leistet. Eine sol che zusätzliche
Unterstützung und Aufrichtung des Beckens zur Einstellung der Lordose und damit
Entlastung der Bandscheiben ist aber insbesondere für Kraftfahrer wichtig.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein einfaches und
preiswertes aufblasbares Kissen zu schaffen, mitteis dessen das Becken eines Benutzers
aufrichtbar ist, eine natürliche Einstellung der Lordose und damit eine Entlastung
der Bandscheiben erfol gt, wobei die Unterstützung der Lendenwirbel individuell
einstellbar sein soll.
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Erfindungsgemäß wi rd diese Aufgabe durch ein aufblasbares Kissen
der genannten Art gelöst, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß im wesentlichen
im mittleren, unteren Bereich des Kissens, also im Andruckgebiet des Beckens und
der Lendenwirbel eines Benutzers, ein relativ harter Stützkern vorgesehen ist.
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Das erfindungsgemäße aufblasbare Kissen zeigt eine Reihe von wichtigen
Vorteilen auf. Das erfindungsgemäße Kissen gewährleistet zunächst ein ermüdungsfreies
und schmerzioses Fahren. Es richtet das Becken auf, stellt die Lordose in geeigneter
und physiologischer Weise ein. Die Bandscheiben werden optimal entlastet. Weiterhin
dämpft das erfi ndungsgemäße Kissen Fahrbahnstöße auf die Wirbelsäule und vermindert
Abrollbewegungen der Lendenwi rbel, so daß die Bandscheiben eines Benutzers, insbesondere
im Lendenwirbelbereich, geschont werden und deren Verschleiß vermindert wird. Jeder
Benutzer kann die auf seine Lendenwirbel wirkende Kraft des relativ harten Stützkerns
des erfindungsgemäßen Kissens individuell einstellen. Es wird also eine individuelle
Stützung erreicht.
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Grundsätzlich kann vorgesehen sein, daß der Stützkern am Kissen, entweder
innen oder außen fest angebracht ist. In diesem Fall müssen für verschiedene Benutzergrößen
Kissen mit unterschiedlich angeordnetem Stützkern angeboten werden. Aus ferti gungstechni
schen Gründen ist es aber vorteilhaft, nur eine einzige Sorte von Kissen anbieten
zu müssen.
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Es ist daher gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
daß der Stützkern verschiebbar angeordnet ist. Eine Verschieb barkeit des Stützkerns
kann dadurch erreicht werden, daß im Kern mindestens ein Schlitz vorgesehen ist,
durch den mindestens ein Band geführt ist, das im Abstand zum oberen und zum unteren
Rand des Stützkerns mit einer Lage verbunden ist. Gemäß einer anderen Ausgestaltung
ist bei einem Kissen vorgesehen, daß ein Bezug vorgesehen ist, in dem der Stützkern
verschiebbar ist. Durch diese Ausgestaltung ist es möglich, nur eine Kissenart vorzusehen,
die von Benutzern mit unterschiedlichster Größe und unterschiedlichsten Problemen
verwendet werden können.
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Bei jedem Positions- oder Haltungswechsel ist ein erneutes Anpassen
möglich, so daß jeder Benutzer die für ihn bequemste Haltung und geringste Ermüdung
erreichen kann. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Kissens ist vorgesehen, daß seitlich an einem Mittelteil des Kissens gegenüber diesem
um vertikale Achsen schwenkbewegliche seitliche Stützkörper angeordnet sind. Durch
diese Ausgestaltung wird die Stützung der Wirbelsäule ergänzt. Die seitlichen Stützkörper
passen sich der Körperform ebenso wie der Sitzposition in angenehmster Weise an.
Die Stützkörper sollten so ausgebildet sein, daß das Maximum ihrer Wirksamkeit möglichst
tief im Beckenbereich ansetzt, während den Schultern eine volle Bewegungsfreiheit
blei Um dies zu erreichen, ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erzen dung
vorgesehen, daß die seitlichen Stützkörper aus aufblasbaren Luftkammern bestehen,
wobei insbesondere vorgesehen ist, daß körper nur höchstens in ihrem oberen und
in ihrem inneren Randbereich
mit dem Mittelteil verbunden sind,
unter Anordnung von Trennspalten zwischen seitlichen Stützkörpern und unteren Randbereichen
des Mittelteils. Damit die seitlichen Stützkörper sich weit seitlich des Körpers
herum anpassen können, sollen sie nicht eng mit dem Mittelteil verbunden sein, sondern
vielmehr neb en ei ner möglichst großen Aufbl ähbarkei t auch gegenüber dem Mittelteil
recht beweglich sein. Um dies zu erreichen, ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung
vorgesehen, daß die die seitlichen Stützkammern mit dem Mittelteil verbindenden
Bereiche nicht aufblasbar sind.
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Durch das erfindungsgemäße Kissen mit seinen verschiedenen vorteilhaften
Ausführungsformen wird eine pneumatische Rückenstütze mit besonderen Vorteilen erreicht.
Die Bandscheiben werden nicht nur durch Unterstützung der Lendenwirbel entlastet,
es wird auch durch die Dämpfungswirkung des Kissens der Verschleiß der Bandscheiben
bei Belastung vermindert. Dazu trägt insbesondere bei, daß die Stützfläche durch
besondere Gestaltung den Erschütterungen folgt und Abwälzbewegungen im Takt diese
Erschütterungen mindert. Die gesamte Fläche des erfindungsgemäßen Kissens i st über
die Höhe hin der Wirbelsäule dadurch angepaßt, daß beide das Kissen bildende Lagen
durch flexible Querrippen miteinander verbunden sind, die unterschiedliche Breite
aufwei sen.
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Das erfindungsgemäße Kissen kann mit Hilfe einer Ballpumpe oder aber
mit einem Spezialkompressor aufgeblasen und mit bedienbaren Ventilen schnell an
jeden Benutzer und an jede Sitzhaltung angepaßt werden.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen
und aus der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Kissens anhand der Zeichnung im einzelnen erläutert ist. Dabei zeigt:
Figur
1 Eine Draufsicht auf die Ausführungsform des Kissens; Figur 2 einen Schnitt entlang
der Linie II - II; Figur 3 einen Schnitt entlang der Linie III - 111; Figur 4 ein
Kissen aufgelegt auf einer Rückenlehne zusammen mit der Darstellung eines Benutzers,
ebenfalls etwa entlang der Linie II - II der Figur 1 geschnitten; und Figur 5 einen
horizontalen Querschnitt durch eine Ausführungsform eines Stützkerns für ei .9 ein
erfindungsgemäßes Kissen.
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Die dargestellte Ausführungsform des erfindungsgemäßen aufblasbaren
Kissens 10 besteht aus zwei Lagen 11, 12 aus flexiblem, luftdichtem Material, wie
Gummi oder flexiblem Kunststoff. Die beiden Lagen 11 und 12 sind zunächst am Rand
13 luftdicht miteinander verbunden, beispielsweise verschweißt oder verklebt. Weiterhin
sind im wesentlichen horizontale Rippen 14 vorgesehen, entlang derer die beiden
Lagen 11 und 12 des Kissens 10 ebenfalls miteinander verbunden sind. Die Verbindung
15 der Lagen 11 und 12 im Bereich der Rippen 14 kann zum einen dadurch erfolgen,
daß die beiden Lagen 11 und 12, wie im Randbereich, direkt miteinander verklebt
oder verschweißt sind. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind aber die Verbindungen
15 als Verbindungsstege ausgebildet, die entweder über die gesamte Länge der Rippen
14 hin oder nur in Teilbereichen, punktweise oder mit Llnterera:hungen, einerseits
an der Lage 11 und andererseits an der Lage 1;2 befestigt sind. Die Verbindungsstege
15 können dabei mit den Lagen 11 und 12 auch wieder verklebt oder verschweißt sein.
Die Verbindungsstege 15 weisen im dargestellten Ausführungsbeispiel entlang einer
Schnittlinie, wie beispiels weise der Linie tt - II in der Figur 1 (siehe Figur
2) jeweils von Verbindungssteg zu Verbindungssteg verschiedene Breiten auf. D ie
Breiten
der Verbindungsstege sind dabei so gewählt, daß sich das
aufgeblasene Kissen der natürlichen Wirbelsäulenform anpaßt und diese unterstützen
kann, wie insbesondere aus Figur 4 ersichtlich ist.
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Weiterhin können die Verbindungsstege 15 in horizontaler Richtung,
also entlang eines Verbindungssteges, wechselnde Breiten aufweisen.
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In der Höhe der Lendenwirbel 17 eines Benutzers 18 ist im Kissen,
also zwischen den beiden Lagen 11 und 12, ein relativ harter Stützker n 19 (Fig.
2 und 4) angeordnet, der auch in Figur 1 gestrichelt dargestellt ist.
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Der Stützkern könnte auch außen auf der Lage 12 angeordnet sein, wobei
dann beispielsweise das gesamte Kissen mit einem Bezug (nicht dargestellt) versehen
wäre. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Stützkern 19 fest angeordnet.
In diesem Falle können Kissen angeboten werden, bei denen der Stützkern in jeweils
unterschiedlichen Höhen fest angeordnet ist, so daß für jede Benutzergröße individuelle
Kissen 10 mit unterschiedlich angeordneten Stützkernen anbietbar sind.
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Es kann aber auch vorgesehen sein, daß der Stützkern nicht auf einer
bestimmten Höhe fest angeordnet ist, sondern vielmehr verschiebl ich angeordnet
ist . Der Stützkern 19 kann zum einen im Kissen verschieblich angeordnet sein, indem
er einen oder mehrere Vertikalschlitze aufweist, durch die Führungsbänder geführt
sind, die an einer Lage 11 bzw.
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12 des Kissens 10 jeweils im Abstand vom oberen und vom unteren Rand
des Stützkerns 19 befestigt sind. Der Stützkern kann dann im Kissen entlang dieser
Bänder (nicht dargestellt) verschoben werden.
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Wenn der Stützkern außerhalb des Kissens, also beispielsweise außen
auf der Lage 12 angeordnet ist, kann er ebenfalls durch entsprechende Bänder verschieblich
befestigt sein. Das gesamte Kissen einschließlich Stützkern kann in diesem Falle
aber auch in einem Bezug eingelagert sein, in dem dann der Stützkern verschiebbar
ist.
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Der Kern im dargestellten Ausführungsbeispiel ist festelastisch und
aus einem relativ harten Material mit Schaumstruktur, wie beispiels weise Poliurethanschaum,
hergestellt. Der Kern kann auch Anteile aus Wirrfasermaterial, wie Gummihaar, Gummikokos,
Vlies oder Filz, aufweisen.
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Das Kissen 10 weist seitlich, ebenfalls etwa in Höhe des Kissens 19
jeweils einen seitlichen Stützkörper 23 auf jeder Seite auf, der derart ausgestaltet
und mit dem Rest des Kissens 10 verbunden ist, daß er sich beim Aufblasen seitlich
an den Benutzer anschmiegt und dem Benutzer einen zusätzlichen zuverlässigen Halt
gibt. Hierzu ist vorgesehen, daß die Stützkörper 23 zwar in ihrem oberen Bereich
24 und in ihrem inneren Bereich 25 mit dem Mittelteil 10 des Kissens verbunden sind,
nicht aber im unteren Bereich 26. Darüber hinaus sind die Bereiche 24 und 25 des
Stützkörpers 23 nicht aufblasbar, sondern vielmehr gegen den aufblasbaren Teil des
Kissens rundum durch Stege 27 abgedichtet, wie dies für den Bereich 24 in Fi gur
3 sichtbar ist. Das Innere des Stützkörpers 23 ist durch Kanäle 28 mit dem Inneren
des Mittelteils des Kissens verbunden, daß die Stützkörper 23 ebenfalls aufgeblasen
werden können. Durch die in den Figuren dargestellte und gerade erläuterte Ausgestaltung
der Kissen im Bereich der Stützkörper 23 ist es diesen möglich, daß sie sich insbesondere
in ihrem unteren Bereich aus der Ebene des Mittelteils beim Aufblasen abdrücken
und mit diesem Bereich dem Körper des Benutzers einen sicheren Seitenhalt geben,
während der Schulterbereich des bleibt.
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In der Figur 5 ist eine besonders bevorzugte Ausgestaltung des Stützkerns
19 des erfindungsgemäßen K issens 10 in einem horizontalen Quewschn itt dargestellt.
Der Kern 19 weist eine mittlere längliche vertikale Ausnshmung 31 auf. Diese Ausnehmung
ist gerade in dem Bereich angeordnet, in dem sich die Wirbelsäule des Benutzers
des Kissens 10 erstreckt
Die Wirbelsäule wird dadurch von jedem
Druck freigehalten, während der Rücken eines Benutzers an den seitlichen Auskragungen
32 anliegt.
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Diese Auskragungen können dabei an der dem Benutzer- abgewandten Seite
des Stützkerns 19 geschwächt sein. Ist der Stützkern 19 dann in einem Kissen derart
angeordnet, daß die Auskragungen 32 von der Rückseite durch einen aufgeblasenen
Kissenkeil beaufschlagt werden, so schmiegen sie sich nach vorne an den Benutzer
des Körpers an.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung sowie in den
Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in
beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen
Ausführungsformen wesentlich sein
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