DE3030250C2 - Wäßriges Behandlungsmittel für die Außenwände von Gebäuden - Google Patents

Wäßriges Behandlungsmittel für die Außenwände von Gebäuden

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Description

(a) Keratinfasern, vorzugsweise Rohwollfasern, mit einer Imprägnierlösung aus wenigstens einem niederen Alkohol und wenigstens einem Polyol in Berührung bringt und die so imprägnierten Keratinfasern in zwei im wesentlichen gleiche Teile (A) und (B) teilt,
(b) den Teil (A) in einer Lösung wenigstens eines der Chloride von Zink, Calcium, Eisen und Natrium in konzentrierter Salzsäure löst,
(c) den Teil (B) in einer konzentrierten Basenlösung mit einem ph-Wert von 13 oder höher löst und
(d) die Teile (A) und (B) zur Fällung der Metalloproteine mischt
2. Behandlungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Metalloproteinen zwischen 0,001 und 0,020% liegt, ausgedrückt in Gewichtsprozent und bezogen auf das Gesamtgewicht der Masse.
3. Behandlungsmittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Polysiloxanbildner zwischen 5 und 50 Gew.-% liegt.
4. Behandlungsmittel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es Calciumbicarbonat in einer Menge zwischen 0,5 und 5 Gew.-% enthält.
5. Behandlungsmittel nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es wenigstens ein Phenol in einer Menge zwischen 0,001 und 0,01 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Behandlungsmittels, enthält.
6. Behandlungsmittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß es ein durch wenigstens einen Methylrest substituiertes Phenol enthält.
7. Behandlungsmittel nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es wenigstens ein Frostschutzmittel in einer Menge zwischen 0,25 und 2 Gew.-% enthält.
8. Behandlungsmittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es als Frostschutzmittel Isopropanol, Propanol-2 und/oder Dimethylcarbitol enthält.
9. Verwendung des Behandlungsmittels nach Anspruch 1 bis 8 zum Schutz der Außenwände von Gebäuden aus Kalkstein enthaltenden Baustoffen, wobei man das Behandlungsmittel auf die Außenwände des zu schützenden Gebäudes in einer Menge von 0,2 bis 0,5 kg/m2 der zu behandelnden Oberfläche aufträgt.
Die Erfindung betrifft ein Behandlungsmittel, das für die Außenwände von Gebäuden, z. B. aus Bruch- und Quadersteinen, geschliffenen Steinen, Zementverputz, Asbest-Zement-Preßsteinen, die sie bilden, kurz gesagt, für alle Baustoffe, die Calciumcarbonat enthalten, als Schutz gegen den Angriff von Schadstoffen in der Luft bestimmt ist
Es ist bekannt, daß die meisten Materialien, die für die Herstellung von Fassaden von Gebäuden verwendet werden und demzufolge der Witterung ausgesetzt sind, im allgemeinen von poröser Beschaffenheit sind, d. h. sie vermögen Wasser aufzusaugen, sei es das Rieselwasser oder Kapillaritätswasser, das aus der Umgebungsfeuchtigkeit stammt Diese Wirkung des Wassers vereinigt sich mit derjenigen des in der Atmosphäre enthaltenen Kohlendioxids, wobei Kohlensäure entsteht, die die Steine zerfrißt und abbaut Im besonderen Fall von Baustoffen auf Kalksteinbasis bewirkt das Sickerv. asser die Auflösung der Carbonate und damit die allmähliche Zerstörung der Steine. Dies kann besonders störend und unangenehm sein, wenn es sich um Materialien eines Baudenkmals handelt, das archäologisch, historisch oder vom künstlerischen Standpunkt von besonderem Interesse ist Zu diesem rein chemischen Abbau der Baustoffe kommt ein physikalischer Effekt hinzu, der die Folge des Einsickerns von Wasser in die Baustoffe ist, das Schäden wie Platzen und Rißbildungen infolge Gefrierens und Tauens sowie starker Temperaturschwankungen hervorrufen kann.
Dies gab Veranlassung zum Vorschlag verschiedener Behandlungsverfahren, die zum größten Teil darin bestehen, die Poren der Baustoffe durch eine Oberflächenbehandlung zu verschließen, um sie undurchlässig für das Wasser zu machen. Diese und ähnliche Methoden haben jedoch den Nachteil, daß sie nicht nur eine begrenzte zeitliche Wirkung haben und daher häufige Anwendungen bedingen, sondern auch und vor allem die »Atmung« der Baustoffe verhindern, indem sie eine Sperre für die Zirkulation der Gase vom Innern der Gebäude nach außen bilden.
Um gleichzeitig den Schutz der Baustoffe selbst sowie ihre »Atmung« zu ermöglichen, wurde in der FR-PS 22 05 911 ein Behandlungsmittel vorgeschlagen, das aus einer wäßrigen alkalischen Lösung eines Siüconats, von Calciumbicarbonat und Kohlensäureanhydrase besteht. Obwohl dies in keiner Weise in der genannten französischen Patentschrift ausdrücklich angegeben ist, weiß man, daß Kohlensäureanhydrase ein Metalloprotein oder Metallprotein ist, das die Reaktion
H2CO3 — CO.- + H2O
katalysiert.
Es ist ferner bekannt, daß dieses Enzym, das Zink als aktives Metall enthält, in verhältnismäßig hohen Konzentrationen in Erythrozyten, in der Nierenrinde und in den Magenschleimhäuten von Säugetieren sowie in anderen tierischen Geweben, in Pflanzen und in gewissen Bakterien vorkommt, Kohlensäureanhydrase wurde bereits insbesondere aus Erythrozyten (Lindskog, Biochim. Biophys. Acta 39 [i960] 218 und aus menschlichen Erythrozyten isoliert (Nyman, Biochim. Biophys. Acta 52 [1961] 1). Die vorstehend genannte französische Patentschrift gibt nicht die Herkunft der verwendeten Kohlensäureanhydrase an. Sie beschränkt sich darauf, Kohlensäureanhydrase zu erwähnen, ohne den Nutzen, den sie in einem Behandlungsmittel für Fassadenbaustoffe haben kann, oder die Rolle, die sie darin sDielen
kann, genau anzugeben. Demzufolge kann der Fachmann sich aus den Lehren der Patentschrift in keiner Weise vorstellen, daß die Kohlensäureanhydrase durch ein anderes Produkt ersetzt werden könnte, und noch viel weniger für die Kohlensäureanhydrase einen Ersatz finden, der in höherer Ausbeute und zu einem niedrigeren Herstellungspreis erhältlich sein würde.
Die Erfindung betrifft ein wäßriges, Enzyme und Polysiloxanbildner enthaltendes Behandlungsmittel für die Außenwände von Gebäuden aus Kalkstein enthaltenden Baustoffen, dadurch gekennzeichnet, daß es neben dem Polysiloxanbildner Metalloproteine mit enzymatischer Aktivität enthält, deren sie bildende Aminosäuren von Skieroproteinen stammen, wobei die Metalloproteine einen isoelektrischen Punkt von im wesentlichen 0 aufweisen, die Fähigkeit haben, die Reaktion
H2CO3 ^= CO2 + H2O
zu katalysieren und hergestellt worden sind, indem man
(a) Keratinfasern, vorzugsweise Rohwollfasern, mit einer Imprägnierlösung aus wenigstens einem niederen Alkohol und wenigstens einem Polyol in Berührung bringt und die so imprägnierten Keratinfasern in zwei im wesentlichen gleiche Teile (A) und (B) teilt
(b) den Teil (A) in einer Lösung wenigstens eines der Chloride von Zink, Calcium, Eisen und Natrium in konzentrierter Salzsäure löst,
(c) den Teil (B) in einer konzentrierten Basenlösung mit einem pH-Wert von 13 oder höher löst und
(d) die Teile (A) und (B) zur Fällung der Metalloproteine mischt.
Die im Mitte! gernäß der Erfindung verwendeten Metalloproteine erleichtern und aktivieren die Dissoziation der Bicarbonate und lenken die Kristallisation bei der Bildung von Kalkstein in Richtung zum Aragonit, der eine metastabile Form des Kalksteins ist, während die Kalksteinvorkommen gewöhnlich in Form von Kalzit vorliegen. Diese Metalloproteine, deren Struktur noch nicht völlig aufgeklärt ist, unterscheiden sich u. a. von der Kohlensäureanhydrase, die ein natürliches Enzym mit vergleichbarer katalytischer Wirkung ist, durch den Wert des isoelektrischen Punktes und durch die Konstitution der Ketten, denn die Aminosäuren der gemäß der Erfindung verwendeten Metalloproteine stammen von Skieroproteinen, insbesondere vom Keratin, das insbesondere in der Wolle enthalten ist. Die im Rahmen der Erfindung verwendeten Metalloproteine können nach einem im großtechnischen Maßstab durchführbaren Verfahren in großen Mengen hergestellt werden, so daß sie sowohl in hoher Ausbeute als auch mit verhältnismäßig niedrigen Herstellungskosten erhältlich sind. So ist es möglich, etwa 10 g Metalloproteine aus 1 kg Rohwolle zu erhalten, während die Extraktion der Kohlensäureanhydrase nach den vorstehend genannten Verfahren mehr eine Angelegenheit des Forschungslaboratoriums als der Industrie ist.
Die für die Zwecke der Erfindung verwendeten Metalloproteine werden nach dem Verfahren hergestellt, das in der DE-OS 30 30 249 entsprechend der französischen Patentanmeldung 80 02 074 der Anmelderin beschrieben wird und bei dem man
a) Keratinfasern, vorzugsweise Rohwollfasern, mit einer Imprägnierlösung aus wenigstens einem niede-
25 ren Alkohol und wenigstens einem Polyol in Berührung bringt und die so imprägnierten Keratinfasern in zwei im wesentlichen gleiche Teile (A) und (B) teilt,
b) den Teil (A) in einer Lösung wenigstens eines der Chloride von Zink, Calcium, Eisen und Natrium in konzentrierter Salzsäure löst,
c) den Teil (B) in einer konzentrierten Basenlösung mit einem pH-Wert von etwa 13 oder höher löst und
d) die beiden Teile (A) und (B) zur Fällung der Metal-Ioproteine mischt
Als konzentrierte Basenlösung wird insbesondere konzentriertes Natriumhydroxid verwendet Nachdem die beiden Teile (A) und (B), die beide die Auflösungsphase durchlaufen haben, gemischt worden sind, wird das Gemisch etwa 24 Stunden stehen gelassen, so daß die gefällte, die Metalloproteine enthaltende Fraktion durch Filtration vorzugsweise unter vermindertem Druck gewonnen werden kann. Der Fiitrationsrückstand wird mit Wasser gewaschen, der Trocknung überlassen, erneut mit Äther gespült und schließlich zu Pulver gemahlen.
Dieses Pulver, das gleichzeitig die gewünschten Metalloproteine und Verunreinigungen enthält, wird in Wasser suspendiert, um das wäßrige Behandlungsmittel gemäß der Erfindung herzustellen.
Die erhaltenen Metalloproteine enthalten Zink, wenn beim vorstehend beschriebenen Verfahren eine Lösung von Zinkchlorid in konzentrierter Salzsäure verwendet wird. Es ist jedoch zu bemerken, daß die gemäß der Erfindung verwendeten Metalloproteine anstelle von Zink auch die anderen aktiven Metalle Calcium, Eisen oder Natrium enthalten können, ohne daß dies einen Verlust an katalytischer Aktivität für die erhaltenen Enzyme zur Folge hat.
Das wäßrige Behandlungsmittel kann nach beliebigen geeigneten Methoden auf die Fassaden oder Außenwände der Gebäude, beispielsweise mit der Bürste oder dem Pinsel oder durch Spritzauftrag, aufgebracht werden. Das Behandlungsmittel gemäß der Erfindung wird auf die zu schützende Wand aufgetragen, bis sie nichts mehr aufnimmt, d. h. die Wand wird mit dem Behandlungsmittel gestrichen bzw. gespritzt, bis sie mit der Lösung vollständig getränkt ist und es somit nicht mehr möglich ist, mehr Lösung in das Innere der Wand eindringen zu lassen. Ein solcher Auftrag ermöglicht es, die zu schützende Wand bis zu einer Tiefe, die je nach dem Baustoff unterschiedlich ist und in der allgemeinen Regel zwischen 1 mm und 2 cm liegt, zu imprägnieren. Im allgemeinen erfolgt ein solcher Auftrag unter Einsatz von 0,2 bis 0,5 kg Behandlungsmittel pro Quadratmeter der zu behandelnden Oberfläche. Wenn das Behandlungsmittel gemäß der Erfindung auf Kalkstein enthaltende Baustoffe aufgetragen wird, aktivieren die Metalloproteine, die durch den Anstrich in das Innere der Materialien eingedrungen sind, dio Dissoziation der durch das Sickerwasser gelösten Bicarbonate, und in Gegenwart des in der Umgebungsluft enthaltenen Kohlendioxids begünstigen sie die Kristallisation des Calciumcarbonats in Form von Aragonit. Es bildet sich in dieser Weise an der Oberfläche des behandelten Baustoffs eine Aragonitmenge, die von der Menge des gelösten Bicarbonats und demzufolge von der vom Material aufgenommenen Lösungsmenge abhängt. Mit anderen Worten, je strenger die Abbaubedingungen des Steins sind, um so größer ist die Menge des unter der katalyti-
sehen Wirkung der Metalloproteine gebildeten Aragonits, so daß es möglich ist, ihn wirksam zu schützen. Außerdem ist der an der Oberfläche gebildete Aragonit von weißer Farbe und hat somit die Wirkung, schwärzliche Stoffe, die sich im Laufe der Zeit auf den Fassaden von Häusern festgesetzt haben, zum Verschwinden zu bringen, so daß ein einfachei Anstrich einer Fassade mit dem Behandlungsmittel gemäß der Erfindung es ermöglicht, eine verputzende Wirkung auf die Fassade ohne Aufrauhen und damit ohne Verschleiß des Steins auszuüben. Natürlich kann das Streichen der Außenwände mit dem Behandlungsmittel gemäß der Erfindung mit dem Aufbringen eines Verputzes vom klassischen Typ kombiniert werden. In diesem Fall ist festzustellen, daß die Anwendung des Behandlungsmittels gemäß der Erfindung die Neubildung der durch den Verputz zerstörten »Verwitterungsschicht« (Calcin) begünstigt, da das aufgebrachte Calciumcarbonat hauptsächlich in Form von Aragonit orientiert ist
Die Verwendung des Behandlungsmittels gemäß der Erfindung ist ebenfalls bei neuen Wohnhäusern zu empfehlen, um sie sofort zu schützen und ihre Alterung zu verzögern. In diesem Fall kann die Häufigkeit des Verputzens erheblich verringert werden.
Der Gehalt an Metalloproteinen im wäßrigen Behandlungsmittel gemäß der Erfindung liegt vorteilhaft zwischen 0,001 und 0,02% und beträgt vorzugsweise etwa 0,008%. Diese Anteile sind in Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der Masse, ausgedrückt Wenn die Metalloproteine in einer Menge unterhalb der unteren Grenze des vorstehend genannten Bereichs verwendet werden, vermögen sie ihre katalytische Aktivität nicht in ausreichendem Maße auszuüben. Wenn sie dagegen in einer Menge oberhalb der oberen Grenze des genannten Bereichs verwendet werden, üben sie zwar die gewünschte katalytische Aktivität aus, aber die Erhöhung der Menge der Metailöproieine im Behandlungsmittel bringt keine Verbesserung des erzielten Ergebnisses.
Die Anwesenheit eines Polysiloxanbildners als Retentionsmittel im wäßrigen Behandlungsmittel gemäß der Erfindung ist unerläßlich. Wenn er fehlt, könnten die Metalloproteine nicht im Innern der der Witterung ausgesetzten Oberflächenschicht der Materialien zurückgehalten werden, und das Sickerwasser würde die Metalloproteine aus den behandelten Materialien nach außen mitnehmen, so daß eine solche Behandlung höchstens eine begrenzte zeitliche Wirkung haben könnte. Der erfindungsgemäß eingesetzte Polysiloxanbildner ist an der Luft bei gewöhnlicher Temperatur polymerisierbar. Das gebildete Polysiloxan ist von hydrophober Natur. Der Polysiloxanbildnc· kann nach dem Auftrag des wäßrigen Behandlungsmittels in das Innere der Foren des Steins eindringen und anschließend in situ polymerisieren. Außerdem ist es notwendig, daß nach erfolgter Polymerisation das gebildete Polysiloxan einen Schutz bildet, der für Luft und insbesondere das Kohlendioxid, das an der durch die Metalloproteine katalysierten Reaktion beteiligt ist, durchlässig ist.
Vorzugsweise wird als Polysiloxanbildner, der in situ polymerisierbar ist, das als »Kaliummethylsiliconat« im Handel erhältliche Produkt (Hersteller Rhone Poulenc) verwendet. Der Gehalt an Polysiloxanbildner im wäßrigen Behandlungsmittel gemäß der Erfindung liegt vorteilhaft zwischen 5 und 50% und beträgt vorzugsweise 10% (diese Prozentsätze beziehen sich auf das Gesamtgewicht der Masse).
Bei Verwendung von »Kaliummethyisiliconat« als Polysiloxanbildner wird dem Mittel gemäß der Erfindung ein Polymerisationskatalysator für diese Verbindung in katalysierenden Mengen in der Größenordnung von 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Masse, zugesetzt Als Polymerisationskatalysator wird vorteilhaft das Produkt verwendet das unter der Bezeichnung »NORAMIUM M2SH« (quatemäre Ammoniumsalze) (Hersteller Pierrefitte-Auby) im Handel ist Dieser Katalysator hat außerdem bakterizide und fungizide Eigenschaften und stellt einen Emulgator dar.
Das wäßrige Behandlungsmittel gemäß der Erfindung wird zum Schutz der Außenwände von Gebäuden aus Kalkstein enthaltenden Baustoffen verwendet und demzufolge den umgebenden klimatischen Bedingungen ausgesetzt Um zu vermeiden, daß die im Behandlungsmittel enthaltenen Metalloproteine unter der Einwirkung von Wärme bei einer Temperatur oberhalb von WC sich zersetzen oder abgebaut werden und ihre katalytische Wirkung nicht mehr auszuüben vermögen, enthält das Behandlungsmittel gemäß der Erfindung vorteilhaft wenigstens ein Phenc'. vorzugsweise ein durch einen Methyirest substituiertes Phenol. Von den für die Zwecke der Erfändung geeigneten Phenolen mit Methylsubstituent sind m-Kreso! und p-KresoI zu nennen. Es ist festzustellen, daß die Phenole mit Methylsubstituent ein besseres Verhalten gegenüber Wärme zeigen als die Phenole ohne Methylsubstituenten. Der Phenolgehalt des Behandlungsmittels gemäß der Erfindung liegt vorzugsweise zwischen 0,001 und 0,01%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Masse.
Ebenso wird zur Aufrechterhaltung der Fähigkeit der Metallproteine des wäßrigen Behandlungsmittels gemäß der Erfindung, ihre katalytische Aktivität auch bei niedrigen Temperaturen auszuüben, und auch zur Erniedrigung des Gefrierpunktes der Masse dieser ein Frostschutzmittel zugesetzt, das mit dem Polysiloxanbildner verträglich ist und eine stabilisierende Wirkung auf die Masse ausübt. Als Frostschutzmittel, die in dem Behandlungsmittel gemäß der Erfindung verwendet werden können, sind Isopropanol, Propanol-2 und Dimethylcarbitol zu nennen. Der Gehalt an Frostschutzmittel im Behandlungsmittel liegt zwischen 0,25 und 2%, vorzugsweise bei etwa 0,75% (bezogen auf das Gesamtgewicht der Masse).
Die Erfindung umfaßt ferner die Verwendung des genannten Behandlungsmittels zum Schutz der Außenwände von Gebäuden aus Kalkstein enthaltenden Baustoffen. Dabei wird auf die Außenwände des zu schützenden Gebäudes das vorstehend beschriebene Behandlungsmittel nach beliebigen geeigneten Methoden, z. B. durch Spritzauftrag oder durch Streichen in einer Menge von 0,2 bis 0,5 kg pro m2 der zu behandelnden Oberfläche aufgetragen.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter erläutert.
Beispiel 1
1. Stufe: Herstellung der Metalloproteine
für das Behandlungsmittel
1 kg rohe Schafswolle wird mit etwa 3 kg einer Imprägnierlösung behandelt, die aus einem Gemisch von etwa 70% Äthanol und etwa 30% Glycerin besteht. Das Ganze wird etwa 5 Minuten durchgemischt, bis sich ein pastenförmiges Gemisch gebildet hat.
Das pastenförmige Gemisch wird in zwei gleiche Teile (A) und (B) geteilt Der Teil (A) wird in konzentrierter
7
Salzsäure, die mit Zinkchlorid gesättigt ist, bei einem mit dem Behandlungsmittel gemäß der Erfindung ihnen pH-Wert von etwa 1 gelöst. eine erhöhte Beständigkeit gegen Erosion durch Schad-
Der Teil (B) wird in konzentrierter Natriumhydroxid- stoffe in der Atmosphäre verleiht. Die nachteilige Verlosung, die einen pH-Wert von etwa 13 hat, gelöst. Die änderung der Fassaden verläuft weniger schnell, und konzentrierte Natriumhydroxidlösung ist durch Auflö- 5 Neuverputzen kann, wenn nicht ganz unterlassen, so sen von reinem, nicht geschmolzenem 80%igem Natri- doch im Vergleich zu Fassaden der gleichen Art, die umhydroxid in Tablettenform in Wasser hergestellt nicht der Behandlung unterworfen worden sind, erhebworden, lieh hinausgezögert werden.
Die beiden Teile (A) und (B) werden gemischt. Das Gemisch wird etwa 24 Stunden stehen gelassen. Das. ίο Gemisch hat einen pH-Wert von etwa 8,6. Die gebildete Fällung wird unter vermindertem Druck mit einem Becherglas abfiltriert. Hierbei wird eine Kruste erhalten, die mit Wasser gewaschen und dann der Trocknung überlassen wird. Das Produkt wird mit Äther gespült: is und zu einem Pulver gemahlen. Hierbei werden 10 g eines Pulvers erhalten, das Metalloproteine enthält, die Zink als aktives Metall enthalten.
nip in dftr beschriebenen Weise hergestellten Metalloproteine haben ein Molekulargewicht von etwa 87 000. Ihr isoelektrischer Punkt liegt bei etwa 0. Es wird festgestellt, daß sie die Fähigkeit haben, die Reaktion
H2CO3 ^ CO2+H2O
25
zu katalysieren.
2. Stufe: Herstellung des Behandlungsmittals
Ein Stoffgemisch der folgenden Zusammensetzung (pro kg Stoffgemisch) wird hergestellt:
Pulver auf Basis von Metalloproteinen,
das in der 1. Stufe hergestellt wurde: 0,008 g
Kaliummethylsiliconat(Rhöne-Poulenc) 100 g
Phenol (CH5OH) 0,01g Quaternäre Ammoniumsalze »Noramium
M2SH« (Hersteller Pierrefitte-Auby) 20 g
Isopropanoi 7,5 g
Wasser, q.s.p. 1000 g
Beispiel 2
Unter Verwendung des in der 1. Stufe von Beispiel 1 hergestellten Pulvers auf Basis von Metalloproteinen wird ein Behandlungsmittel der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
P'jlver auf Basis von Metalloproteinen 0,015 g Kaliummethylsiliconat (Hersteller
Rhöne-Poulenc) 200 g
p-K resol 0,02 g Quaternäre Ammoniumsalze »Noramium
M2SH« (Hersteller Pierrefitte-Auby) 15 g
Isopropanoi 7,5 g
Wasser, qj>.p. 1000 g
Die beiden vorstehend beschriebenen Behandlungsmittel sind dazu bestimmt, beispielsweise durch Streichen auf Baustoffe, z. B. Bruchsteine, die Kalkstein enthalten, Putz oder Zementpreßsteine, aufgetragen zu werden, bis der Untergrund kein Mittel mehr aufnimmt.
Bei Verwendung dieser Behandlungsmittel auf einer Fassade, die frisch verputzt worden ist, kann festgestellt werden, daß dies die schnelle Neubildung einer Schicht von Calciumcarbonat ermöglicht, das hauptsächlich in Form von Aragonit orientiert ist Ferner ist festzustellen, daß der Anstrich der Fassaden neuer Wohnhäuser

Claims (1)

Patentansprüche:
1. Wäßriges, Enzyme und Polysiloxanbildner enthaltendes Behandlungsmittel für die Außenwände von Gebäuden aus Kalkstein enthaltenden Baustoffen, dadurch gekennzeichnet, daß es neben dem Polysiloxanbildner Metalloproteine mit enzymatischer Aktivität enthält, deren sie bildende Aminosäuren von Skieroproteinen stammen, wobei die Metalloproteine einen isoelektrischen Punkt von im wesentlichen 0 aufweisen, die Fähigkeit haben, die Reaktion
H2CO3 ^= CO2 + H2O
zu katalysieren und hergestellt worden sind, indem man
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