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Beschreibung
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Rundstrickmaschine Rundstrickmaschine mit einer elektro-optischen
Fehlererkennungseinrichtung, durch welche Fehler in Gestalt von Löchern und Fallmaschen
in der von der Strickmaschine gefertigten Schlauchware feststellbar sind.
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Bei der Produktion von Damen-,Herren- und Kinderwäsche wird fast ausschließlich
Rundstrickware verwendet, wobei der Durchmesser der Rundstrickware derartmit Bezugauf
die herzustellende Wäschegröße passend auscewählt wird, daß man auf störende Seitennähte,
beispielsweise an einem Unterhemd, verzichten kann.
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Vor dem Zuschneiden der Wäscheteile muß die Rundstrick- oder Schlauchware
auf Fehler in Gestalt von Löchern und Fallmaschen im Gestrick hin untersucht werden,
um die Herstellung fehlerhafter Ware zu verhindern. Um solche Fehler vor Beginn
der Konfektion zu erkennen und zu entfernen, werden im wesentlichen zwei Methoden
angewandt: 1. Die Warenschläuche werden nach dem Stricken auf Warenschaumaschinen
gesichtet und fehlerhafte Bereiche werden angezeichnet. Dies ist jedoch ein kostspieliges
Verfahren, da der flachliegende Warenschlauch zweimal durch die Warenschaumaschine
laufen muß, um Ober- und Unterseite des Schlauches prüfen zu können. Alternativ
könnte auch eine Schaumaschine mit Spiegel eingesetzt werden, um beide
Seiten
gleichzeitig zu sichten. Dies ist jedoch für die prüfende Person sehr anstrengend
und bedingt meist einen entsprechend langsameren Durchlauf des Warenschlauches.
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Die markierten fehlerhaften Bereiche werden vor Beginn der Konfektion
vom Zuschneider oder vom Auflieger entfernt.
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2. Die Ware wird nicht wie unter 1) beschrieben vor dem Auflegen und
Zuschneiden kontrolliert. Man beschränkt sich darauf, etwaige Fehler an der Auflegemaschine
am Zuschneidetisch zu erkennen und zu entfernen. Aus diesem Grunde werden vielfach
bei Schlauchlegemaschinen sogenannte Mitfahr-Einrichtungen eingesetzt, deren Bedienungsperson
die Ware während des Auflegens sichten und fehlerhafte Bereiche herausschneiden
muß.
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Die unter 1) beschriebene Methode gewährleistet eine relativ gute
Fehlerkontrolle, ist aber zeit- und kostenaufwendig.
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AuBerdem ist zu beachten, daß Fehler in Gestalt von Löchern oder Fallmaschen
häufig trotzdem unbemerkt durchgehen, da niemand acht Stunden lang pro Tag so konzentriert
sichten kann, daß er jeden Fehler bemerkt.
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Die zweite Methode ist kostengünstiger.Andererseits ist aber zu bedenken,
daß der Auflieger oder Zuschneider im wesentlichen nur eine Warenseite des Schlauches
sichten kann uIld zudem aufgrund der relativ hohen Auf legegeschwfrdigkeit auch
auf dieser einen Seite nur größere Fehler erkennt. Jedenfalls zeigt die Praxis,
daß je nach Garn- bzw. Stoffqualität eine nicht unerhebliche Menge an Fehlern in
die Konfektion gelangt und zum Teil nicht einmal von der Endkontrolle festgestellt
und ausgesondert
wird.
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Schließlich werden die fertig konfektionierten Waren von einer Kontrolleur
in geprüft. Da an dieser Kontrolleur in jedoch pro Tag bis zu 2500 Teile vorbeilaufen,
ist es verständlich, wenn auch hier die Aufmerksamieit nachläßt und Fehler unbemerkt
bleiben.
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Es ist Aufgabe der Erfindung die Fehlererkennung und Fehlermarkierung
an Gestricken zu verbessern, um das Eingehen fehlerhafter Bereiche in die fertig
konfektionierte Ware zu verhindern.
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Die Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Rundstrickmaschine dadurch
gelöst, daß das bei Feststellung eines Fehlers in der Fehlererkennungseinrichtung
ausgelöste, elektrische Signal eine Vorschubeinrichtung betätigt, die während vorbestimmter
Zeit einen Signierstift oder dergleichen an die Schlauchware heranführt, um an dieser
eine dem festgestellten Fehler zugeordnete Markierung anzubringen.
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Der Grundgedanke der Erfindung besteht also darin, Fehler in Gestalt
von Löchern und Lauf- oder Fallmaschen direkt an der Strickmaschine automatisch
zu erkennen und bereits dort anzuzeichnen.
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Die nachstehende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen dient
im Zusammenhang mit beiliegender Zeichnung der weiteren Erläuterung der Erfindung.
Es zeigen:
Figur 1 schematisch das Gestell einer Rundstrickmaschine
mit aufgeschnittenem Warenschlauch und Fehlererkennungs- und Kennzeichnungseinrichtung;
Figur 2 schematisch eine Draufsicht der Anordnung aus Figur 1; Figur 3 eine Draufsicht
ähnlich Figur 2 in einem anderen Betriebsstadium; Figur 4 einen Warenschlauch während
der Markierung eines fehlerhaften Bereiches; Figur 5 ein Stoffpaket mit Fehlermarkierungen;
Figur 6 und 7 markierte Fehler an einer Strick- oder Wirkware und Figur 8 ein Schaltschema
für eine erfindungsgemäße Rundstrickmaschine.
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Für die Erkennung fehlerhafter Bereiche an Gewirken oder Gestricken
und die daraufhin erfolgende Stillsetzung der betreffenden Fertigungsmaschinen sind
bereits Abstellgeräte fLaufmaschenstoppgeräte")bekannt. Diese sprechen auf die Lichtdurchlässigkeit
der auf der Maschine hergestellten Ware an. Auf der Schlauchinnenseite ist eine
Lichtquelle installiert, von welcher im Falle eines Fehlers (Loch oder Laufmasche)
mehr Licht als normal auf eine Fotozelle oder dergleichen fällt.
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Die elektro-optische Einrichtung liefert in einem solchen
Falle
dann ein Signal, durch welches die Maschine stillgesetzt wird, um einer Bedienungsperson
die Möglichkeit zu geben, zum Beispiel durch Einsetzen einer neuen Nadel den Fehler
zu beheben. Fehlerhafte Waren, z.B. meterlange Lauf- oder Fallmaschen können durch
den Einbau solcher "Laufmaschenstoppgeräte" stark vermindert werden. Eine Fehlerkennzeichnung
ist jedoch bei diesen Geräten nicht möglich.
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Figur 1 zeigt schematisch das Gestell 1 einer Rundstrickmaschine.
Der von der Maschine hergestellte Warenschlauch 2 ist aufgeschnitten dargestellt
und wird von einem Rundhalter 3 rundgehalten. Der Schlauch 2 wird in bekannter Weise
so gestrickt, daß er nach unten wächst, wobei er sich ständig dreht, vergleiche
den Pfeil A in Figur 2 und 3. Im Innern des Schlauches ist eine Lichtquelle in Form
einer Glühbirne 4 angeordnet. Außerhalb des Schlauches ist am Maschinengestell 1
in nicht näher dargestellter Weise eine Fotozelle oder dergleichen 5 auf einem Halter
6 festgelagert, die auf das von der Glühbirne 4 e-m-itierte Licht anspricht. Die
Empfindlichkeit der von Glühbirne 4 und Fotozelle 5 gebildeten, elektro-optischen
Lichtschranke ist so eingestellt, daß bei fehlerfreiem Gestrick 2 kein elektrisches
Signal von der Fotozelle 5 abgegeben wird. Gelangt jedoch ein Fehler im Gestrick,
beispielsweise ein in Figur 6 dargestelltes Loch 7 oder eine in Figur 7 dargestellte
Laufmasche 8 zwischen Glühbirne 4 und Fotozelle 5, erhält letztere mehr Licht als
normal und gibt ein elektrisches Signal ab, durch welches die Rundstrickmaschine
abgeschaltet wird, so daß die Ursache des Fehlers erkunde-t und beseitigt werden
kann. Anschließend wird die Rundstrickmaschine wieder in Gang gebracht, so daß sie
solange fehlerfrei strickt, bis nach Feststellung eines weiteren Fehlers eine erneute
Abschaltung stattfindet.
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Erfindungsgemäß ist der beschriebenen elektro-optischen Fehlererkennungseinrichtung
eine Fehlerkennzeichnungseinrichtung zugeordnet. Diese umfaßt als wesentliches Element
einen Signierstift 11, der von einer Vorschubeinrichtung 12 an die Rundstrickware
2 heranführbar ist, um dort auf die umlaufende Ware 2 eine Markierung, beispielsweise
in Gestalt eines ringförmigen Striches 13 (vergleiche Figur 4,6 und 7) aufzubringen.
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Die Vorschubeinrichtung 12, die beispielsweise ein Druckmittelzylinder
oder ein mechanisch betätigter Schlitten sein kann, ist am Maschinengestell 1 fesi
elagert. Der Signierstift 11 kann eine trocken arbeitende Kreide oder ein naß arbeitender
Filzstift oder dergleichen sein. Die Vorschubeinrichtung 12 ist so beschaffen, daß
sie nach vorbestimmter Zeit, was einem vorbestimmten Umlaufweg des Rundgestrickes
2 entspricht, wieder in ihre Ausgangslage zurückkehrt. Vorzugsweise erfolgt die
Rückkehr dann, wenn das Gestrick 2 einen vollen Umlauf vollzogen hat, so daß die
Markierung ein-die Schlauchware ringförmig umgebender Strich 13 ist. Diese ringförmige
Markierung hat den Vorteil, daß der Auflieger oder Zuschneider auf dem Zuschneidetisch
auch dann den fehlerhaften Bereich (Bezugszeichen 7 und 8) erkennen kann, wenn dieser
auf der Unterseite des Schlauches oder gar direkt auf dem Stoffbruch liegt. Zudem
können derart ringförmig angeze.ichnete.Fehler auch an einem nicht abgerollten Stoffballen
oder einem größeren Stoffpaket leicht erkannt werden. In Figur 4 ist das Aufbringen
der ringförmigen Markierung auf die Außenseite -des Warenschlauchs 2 dargestellt.
Figur 5 zeigt ein teilweise aufgeschlagenes Stoffpaket, wobei auf dem freigelegten
Warenschlauch die strichförmige Markierung 13 deutlich erkennbar ist.
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Der durch diese Markierung 13 gekennzeichnete Fehler liegt in diesem
Fall auf der Unterseite des betreffenden Warenschlauchs, kann aber dennoch durch
die den flachliegenden Warenschlauch ringförmig umgebende Markierung 13 ohne weiteres
erkannt werden. Das Bezugszeichen 13' bezeichnet in Figur 5 eine ebenfalls ringtörmige
Markierung an einem weiter unten liegenden Warenschlauch. Wie ersichtlich, ist die
strichförmige Markierung 13' auch am Stoffbruch, d.h.
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an der Außenseite des Stoffpakets deutlich erkennbar.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird
die beschriebene Fehlerkennzeichnungseinrichtung mit einem weiteren Gerät kombiniert,
welches in der Lage ist, ein Loch 7 von einer Laufmasche 8 zu unterscheiden. Eine
solche Unterscheidung ist deshalb wünschenswert, weil nur im Falle des Entstehens
einer Laufmasche 8 die Stillsetzung der Strickmaschine notwendig ist, um beispielsweise
eine beschädigte Nadel zu ersetzen. Im Falle kleinerer Löcher 7, welche im wesentlichen
aufgrund dickerer oder dünnerer Stellen im verarbeiteten Faden entstehen und bei
weiteren Maschinenumläufen von selbst wieder verschwinden, würde der Wirkungsgrad
der Strickmaschine unnötigerweise nur verschlechtert, wenn die Maschine jeweils
stillgesetzt würde.
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Eine Anordnung zur Unterscheidung der erwähnten Fehler und entsprechender
Maschinenabschaltung ist schematisch in Figur 8 dargestellt. In Figur 8 sind entsprechende
Teile mit dem gleichen Bezugs zeichen wie in den voranstehenden Figuren bezeichnet.
Die als lichtempfindliches Organ verwendete Fotozelle 5 ist mit einer Abstelleirrichtung
21
verbunden, die das von der Fotozelle 5 gelieferte, elektrische
Signal auch an die Vorschubeinrichtung 12 weiterleitet und das Heranführen des Signierstiftes
11 an die Rundstrickware 2 auslöst, falls ein Fehler festgestellt wird. Wie dargestellt,
ist die Abstelleinrichtung 21 nicht direkt an den mit dem Bezugszeichen 1o versehenen
Antriebsmotor der Strickmaschine angeschlossen. Vielmehr ist zwischen Abstelleinrichtung
21 und Antriebsmotor 10 ein Zählwerk 22 vorgesehen, welches auf einen vorbestimmten
Wert, beispielsweise vier einstellbar ist.
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Erst wenn beim Auftreten einer Laufmasche 8 bei vier hintereinander
erfolgenden Maschinenumläufen das Zählwerk von dem Wert vier auf den Wert null aufgrund
der jeweils erfolgenden, von der Fotozelle 5 ausgelösten Impulse zurückgezählt hat,
wird ein-Abschaltimpuls zum Antriebsmotor lo gegeben, der die Stillsetzung der Maschine
bewirkt. In diesem Falle ist es klar, daß der festgestellte Fehler entweder eine
Laufmasche 8 ist oder dap eine große Anzahl von Löchern vorliegt, welche nur durch
eine außergewöhnliche Veränderung der maschenbildenden Organe (Nadeln) oder dergleichen
entstehen können, so daß -die Stillsetzung der Maschine und Abhilfe erforderlich
wird.
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Beim Auftreten eines verhältnismäßig kleinen Loches 7 (Figur 6) gelangen
höchstens zwei Impulse von der Fotozelle 5 über das Abstellgerät 21 zum Zählwerk
22, wodurch ein Stillsetzen der Maschine noch nicht erfolgt, da dies erst dann stattfindet,
wenn das Zählwerk 22 auf den Wert null zurückgezählt hat.
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Um aber zu verhindern, daß das Zählwerk 22, welches ja durch ein Loch
7 vom Wert vier auf den Wert zwei geschaltet wird, bei einem weiteren Loch auf null
geht und die Maschine abgestoppt wird, istlem Zählwerk 22 ein Zeitglied 23, beispielsweise
in Gestalt eines Zeitrelais, mit bestimmter Zeitkonstante zugeordnet, welches beim
ersten Schaltimpuls
abzulaufen beginnt und entsprechend seiner
Zeitkonstante das Zählwerk 22 wieder auf den Ausgangswert Ziffer 4 stellt.
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Bei Bedarf kann auch noch ein an sich bekanntes und daher nicht eigens
dargestelltes Summier-Zählwerk in der Schaltanordnung nach Figur 8 vorgesehen werden,
welches die Gesamtzahl der Fehler registriert, um dem Wartungspersonal die Möglichkeit
zu geben, die Gesamtfehlerzahl zu überwachen und gegebenenfalls Korrekturen an der
Strickmaschine bzw.
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eine Überprüfung des verarbeiteten Garnes vorzunehmen, falls übermäßig
viele Fehler festgestellt und markiert werden.
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Wie oben bereits erwähnt, arbeitet die Vorschubeinrichtung 12 in der
Weise, daß der Signierstift gerade während eines Umlaufs der Rundstrickware 2 in
Anlage an dieser gehalten wird, so daß als Markierung ein die Schlauchware ringförmig
umgebender Strich 13 entsteht. Danach nimmt die Vorschubeinrichtung 12 den Signierstift
11 wieder zurück. Dies kann dadurch technisch realisiert werden, daß man der Vorschubeinrichtung
12 ein entsprechendes Zeitglied oder Zählwerk zuordnet, welches die Vorschubeinrichtung
nach Ausführung einer Strichmarkierung bestimmter Länge, also vorzugsweise eines
ringförmig den Warenschlauch umgebenden Striches, in die Ausgangsstellung zurückkehren
läßt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform können hierzu das Zählwerk 22 oder das
Zeitglied 23 ausgenutzt werden.
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Die Erfindung ist hier anhand einer Rundstrickmaschine beschrieben.
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Sie eignet sich in gleicher Weise auch zum Anbau an Rundwirkmaschinen
oder auch an Flachbettstrick-oder Wirkmaschinen.
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Prinzipiell kann sie auch an solchen Maschinen eingesetzt werden,
bei denen der -Schlossmantel um einen nicht umlaufenden
Strickschlauch
rotiert. In diesem Falle würde der Signierstift 11 mit seiner Vorschubeinrichtung
12 ebenfalls mit umlaufen, um die Markierung 13 bei Auftreten eines Fehlers anzubringen.