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Verfahren zur Herstellung von Polychloropren mit hohem
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Molekulargewicht Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von hochmolekularem Poly-2-chlorbutadien (Polychloropren) mit guten Vulkanisateigenschaften.
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Für die zahlreichen Anwendungsgebiete, für die die Wirtschaftlichkeit
der Zusammensetzung einer Polychloroprenkautschuk-Mischung im Vordergrund steht,
können nur höhermolekulare Polymere verwendet werden, denn trotz hoher Zusätze an
verbilligenden Füllstoffen und Weichmachern werden auch dann noch große Anforderungen
an das mechanische Eigenschaftsbild der daraus gefertigten Vulkanisate gestellt.
außerdem sollen sich solche Kautschukmischungen problemlos verarbeiten lassen, d.h.
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im Kneter rasch zusammenlaufen, als kompakte Masse ausgeworfen werden
und auf Walze und Stockblender schnell ein geschlossenes glattes Fell bilden, das
sich z.B.
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bei der anschließenden Extrusion auch mit hoher Geschwindigkeit einwandfrei
verspritzen läßt. Solche hochpolymeren Produkte werden aus 2-Chlorbutadien (Chloropren)
in alkalisch wäßriger Emulsion in Gegen-
wart von radikalischen
Initiatoren hergestellt.
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Unter dem Terminus Chloropren-Polymerisate versteht man sowohl die
Homopolymerisation von Chloropren als auch die Copolymerisation mit verschiedenen
Comonomeren bis zu 20 Gew.-% bezogen auf Gesamtpolymerisat.
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Gebräuchliche Comonomere sind z.B.: 1-Chlorbutadien, 2,3-Dichlorbutadien,
Styrol, Isopren, Acrylnitril, Acrylester und Methacrylsäure. Durch Zusatz von schwefelhaltigen
organischen Kettenübertragungsmitteln wie z.B. Mercaptan wird das Molekulargewicht
des entstandenen Polymeren gesteuert. Die Polymerisationstemperaturen - zwischen
5 und 800C möglich - liegen im allgemeinen bei 8 - 500C. Bei diesen Reaktionstemperaturen
wird die Polymerisation bei einem Monomerumsatz von 50 - 85 %, üblicherweise 60
- 70 %, abgebrochen.
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Eine weitere Polymerisation des Restmonomeren führt zwar auch zu hochmolekularen
Produkten, die sich jedoch schlechter verarbeiten lassen und deren Produkteigenschaften
nicht mehr den hohen Anforderungen an dieses vielseitig verwendbare Elastomere entsprechen.
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Es besteht ferner die Möglichkeit, durch eine Verringerung des Kettenüberträgers,
üblicherweise Mercaptane wie n-Dodecylmercaptan (n-DDM), die mittlere Kettenlänge
des Polychloroprens zu verlängern und dadurch die Polymer-Viskosität zu erhöhen.
Dies ist allerdings nur im beschränktem Maße möglich. Bei einem zu geringen Reglergehalt
während der Polymerisation entstehen nach der Aufarbeitung lagerinstabile Festkautschuke
mit ebenfalls schlechten Vulkanisateigenschaften.
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In der DE-OS 2 060 659 wird daher versucht, die Produkteigenschaften
hochviskoser Chloropren-Polymerisate durch portionsweise Zugabe des Kettenüberträgers
während der Polymerisation zu verbessern. Die Anzahl und die Höhe der Reglerzugaben
sind jedoch abhängig von der Polymerisationstemperatur, dem Umwandlungsgrad und
der angestrebten Polymerviskosität. Die Zusätze an Regler müssen darüber hinaus
bei bestimmten Monomerumsätzen erfolgen.
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Diese Maßnahme ist gerade bei kontinuierlich laufenden Polymerisationen
aufgrund der breiten Umsatzverteilung in den Reaktionsgefäßen nicht durchführbar.
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Es war daher überraschend, daß man durch Zusatz von Stoffen der allgemeinen
Formel I zu Reaktionsbeginn, während oder nach der Polymerisation, spätestens jedoch
vor der Entfernung des restlichen Monomeren hochviskose Polychloroprene mit ausgezeichnetem
Verarbeitungsverhalten und Produkteigenschaften erhält, wobei die Eigenschaften
besonders deutlich hervortreten, wenn man die Stoffe der allgemeinen Formel I zu
Reaktionsbeginn zusetzt.
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Diese Stoffe, deren Grundkörper ein zu einer Kohlenstoff-Doppelbindung
tS-ständiges Sauerstoff- oder Schwefelatom enthält, werden in Konzentrationen von
0,5 - 2 Gew.-%, bezogen auf 100 Teile Ausgangsmonomer, zugesetzt.
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Die Substituenten stellen folgende Reste dar: R1 Wasserstoff, C1-C19-Alkyl,
C2-C19-Alkenyl, Phenyl, C1-C4-Alkylenphenyl (Aralkyl), C5-C12-Cycloalkyl, C5-C12
- Cycloalkenyl R2 Wasserstoff, C1-C19-Alkyl, C2-C19-Alkenyl, Phenyl, C1-C4-Alkenylphenyl
(Aralkyl), R3 Wasserstoff, C1-C19-Alkyl, C2-C19-Alkenyl, Phenyl, C1-C4-Alkylenphenyl
(Aralkyl), Acryl, Aldehydgruppe , Acetyl, R4 C1-C1 9-Alkyl, C2-C1 9-Alkenyl, Phenyl,
C1 -C4-Alkylenphenyl (Aralkyl), Acryl, C5-C12-Cycloalkyl, C5-C12-Cycloalkenyl.
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Die Reste R1 und R2 können auch eine Alkylenbrücke darstellen, wodurch
die allgemeine Formel Ia entsteht.
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n=1-8 Der Ring kann aus 5 bis 12 C-Atomen bestehen.
R5
kann Wasserstoff, ein C1-C5-Alkyl oder C2-C5-Alkenyl sein.
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Der Kohlenwasserstoffring der allgemeinen Formel Ia kann auch eine
Doppelbindung aufweisen, wodurch die allgemeine Formel Ib entsteht.
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n=1-8 Weiterhin können diese Ringe mit einer bis vier CH2 -Gruppen
überbrückt sein, wodurch Verbindungen der allgemeinen Formel Ic entstehen.
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m = 1 - 4 0=1-7 Weiterhin ist es auch möglich, daß die Reste R1 und
R in der allgemeinen Formel I miteinander über eine C2-Cg-Alkylenbrücke verknüpft
sind und einen Heterocyclus der allgemeinen Formel Id bilden.
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p=0-7 Außerdem ist es auch möglich, daß die Reste R1 und R3 über eine
Alkylenbrücke mit 3 bis 10 C-Atomen miteinander verknüpft sind und die allgemeine
Formel le bilden.
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q=0-7 Bei den nach den allgemeinen Formeln I bis Ie erhaltenen Verbindungen
sollte die Summe der C-Atome pro Molekül die Zahl 50 nicht überschreiten.
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Beispielhaft sind eine Reihe von Verbindungen aufgeführt, die den
allgemeinen Formeln I und Ia bis le entsprechen. Sie erden nach der in der DE-OS
2 837 026 beschriebenen Methode hergestellt.
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.(2-Methyl-buten-4)-n-decylether (1,2-Dimethyl-buten)-methylether
(1 , 2-Dimethyl-buten) -ethylether (1,2-Dimethyl-buten)-propylether (1,2-Dimethyl-buten)-butylether
(1,2-Dimethyl-buten)-pentylether (1,2-Dimethyl-buten)-stearylether 2-Methyl-propen-benzylether
2-Methyl-propen-(o,m,p)-methyl-benzylether 2-Methyl-propen-(o,m,p)-ethyl-benzylether
2-Methyl-propen-ethyl-thioether 2-Methyl-propen-dodecyl-thioether 2-Methyl-propen-(tert.-dodecyl-thio-ether)
2-Methyl-propen-phenyl-thio-ether 2-Methyl-propen-(4-tert.-butyl-phenyl-thio-ether)
2-Methyl-propen-cyclohexyl-ether Bis- (2-methyl-propen) -ethylen-diether Bis-(2-methylpropen)-butylen-1,4-diether
Bis-(2-methylpropen)-hexylen-1,6-diether [Cyclohexyl-ylidenmethyl]-cyclohexyl-ether
-butylether " -benzylthioether " -dodecylthioether L3 bzw, 4 bzw. 5-Methylcyclohexyl-ylidenmethyl]-butylthioether
E3 bzw. 4 bzw. 5-Methylcyclohexyl-ylidenmethyl(-benzylether [Cyclohexyl-ylidenmethyl]-propyl-ether
[2-Cyclohexyl-yliden-ethyl]-2-ethyl-benzylether
Cyclohexyl-ylidenmethyl-octadecyl-ether
[3 bzw. 4 bzw. 5-Methyl-cyclohexen-3-ylidenmethyl]-butyl-ether bzw. 4 bzw. 5 bzw.
2-Methyl-3-cyclohexen-ylidenmethyl]-hexyl-ether [3 bzw. 3 bzw. 4 bzw. 5-Methyl-3-cyclohexen-ylidenmethyl]-octylether
[4-Methyl-cyclohexen-3-ylidenmethyl]-butyl-ether [3-Methylcyclohexen-ylidenmethyl]-benzyl-ether
[Cyclohexen-(3)-ylidenmethyl]-cyclohexyl-ether [Cyclohexen-(3)-ylidenmethyl]-benzyl-ether
[Cyclohexen-(3)-ylidenmethyl]-propyl-ether L?Syclohexen-(3)-ylidenmethy7-butyl-eth
[Cyclohexen-(3)-ylidenmethyl]-pentylthioether [Cyclohexen-(3)-ylidenmethyl]-decyl-ether
[Cyclohexen-(3)-ylidenmethyl]-pentadecyl-ether [Cyclohexen-(3)-ylidenmethyl]-octadecyl-ether
L2,5-Endomethylen-cyclohexen-(3)-ylidenmethyl7-cyclohexyl-ether L7,5-Endomethylen-cyclohexen-(3)-ylidenmethy
V -hexylether L7,5-Endomethylen-cyclohexen-(3)-ylidenmethyi7-benzylether [2,5-Endomethylen-cyclohexen-(3)-ylidenmethyl]-2-ethylexyl-ether
/r,5-Endomethylen-cyclohexen-(3)-ylidenmethyl7-3,4,5-trimethylhexylthioether s2,5-Endomethylen-cyclohexen-(3)-ethylidei7-cyclohexyl-ether
(2-Methyl-cyclohexenyl)-octyl-ether
(2-Methyl-cyclohexenyl)-benzyl-ether 2-Acetyl-oxa-cyclohexen-(2) 2-Formyl-oxa-cyclohexen-(2)
2-Acetyl-3-methyl-oxa-cyclohexen-(2) Cyclohexenyl-n-butyl-ether 2-Methyl-cyclohexenyl-n-butyl-ether
2-Methyl-cyclohexenyl-n-propyl-ether Als besonders wirksam haben sich Verbindungen
der allgemeinen Formel Ie gezeigt. Ganz besonders deutlich treten die Effekte bei
Zusatz von Verbindungen der allgemeinen Formel Ib, c hervor, wie z.B. bei Cyclohexen-(3)-ylidenmethylbenzylether.
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Diese Stoffe werden vorzugsweise vor Reaktionsbeginn oder bis zu einem
Monomerumsatz von 40 * in Mengen von 0,05 - 2,0 Gew.-%, bevorzugt 0,1 - 1,0 Gew.-%
zugesetzt. Das erhaltene Polymere zeichnet sich durch eine hohe Stabilität gegenüber
thermischer Belastung aus.
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Eine solche merkliche thermische Belastung tritt z.B.
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bei der Trocknung des koagulierten Latex auf dem Trockner mit Hilfe
von IR-Strahlung und/oder Heißluft auf. Das verbesserte Verarbeitungsverhalten macht
sich besonders in einer wesentlich schnelleren Walzfellbildung bemerkbar. Die Ausvulkanisation
wird beschleunigt und die vulkanisierten Polymere besitzen ein höheres Festigkeitsniveau.
Dieser Effekt wird sowohl bei niedrigviskosen als auch bei hochviskosen Polymeren
im Bereich von 80 - 180 ME beobachtet, wobei die erfindungsgemäßen
Eigenschaften
bei hochviskosen Polymeren im Bereich von 140 - 170 ME besonders deutlich hervortreten.
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Die Polymerisation wird in wäßrig-alkalischer Emulsion in Anwesenheit
radikalischer Initiatoren durchgeführt.
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Als geeignete Emulgatorsysteme werden Alkalisalze wasserlöslicher
gesättigter oder ungesättigter Monocarbonsäuren eingesetzt, z.B. disproportionierte
Resinsäuren, gegebenenfalls im Gemisch mit Fettsäuren wie ölsäure, Kokosfettsäuren.
Die Emulgatoren werden in Mengen von 2 - 10 Gew.-Teilen (bevorzugt 3 - 5 Gew.-Teile),
bezogen au£ 100 Teile Monomer, zugesetzt.
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Auch Kondensationsprodukte aus Naphthalinsulfonsäure und Formaldehyd
werden als zusätzliche Emulgatoren eingesetzt.
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Auch Kondensationsprodukte aus Naphthalinsulfonsäure und Formaldehyd
werden als zusätzliche Emulgatoren eingesetzt. Hier hat es sich gezeigt, daß es
günstig ist, 0,4 - 1,5 Teile dieser oberflächenaktiven Verbindungen vom Sulfat-
oder Sulfonattyp pro 100 Gew.-Teile Monomer zuzusetzen.
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Zur Regelung des Molekulargewichtes werden Kettenüberträger wie Alkylmercaptane
oder Dialkylxanthogendisulfide zugesetzt. Der Anteil des eingesetzten Mercaptans,
z.B. Dodecylmercaptan, beeinflußt das Molekulargewicht des entstehenden Polymeren.
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Mit steigendem Anteil an Mercaptan verringert sich das mittlere Molekulargewicht
des Polymeren, sichtbar an der sinkenden Mooney-Viskosität der Produkte. Das Reaktionsprodukt
besitzt dann einen für die Weiterverarbeitung besonders günstigen Mooney-Bereich,
wenn das Mercaptan in Mengen von 0,1 - 0,3 Gew.-Teilen pro 100 Teile Monomer zugesetzt
wird.
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Die zur Erreichung einer gewünschten Polymerviskosität nötigen Mengen
an Kettenüberträgern lassen sich vom Fachmann leicht ermitteln.
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Verwendet man das oben beschriebene Emulgatorsystem, ist ein pH-Wert
der Emulsion größer als 10 erforderlich. Es sollte vorzugsweise bei pH 12 - 13,5
liegen.
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Die Polymerisation wird durch Zugabe bekannten Polymerisationsinitiatoren
gestartet und durchgeführt.
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Als Initiatoren kommen Radikale erzeugende Verbindungen in Frage,
wie z.B.: Alkalipersulfate, Wasserstoffperoxid und organische Peroxyde wie Cumolhydroperoxyd
oder Benzolperoxyd. Es ist ferner möglich, die Polymerisation durch Zugabe von Reduktionsmitteln,
wie Formamidinsulfinsäure zu initiieren.
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Die Temperaturführung während der Polymerisation kann zwischen 25
und 600C variieren, wobei sich der Bereich von 30-450C als günstig erwiesen hat.
Inhibitoren wie Phenothiazin beenden die Polymerisation nach einem Monomerumsatz
von 50-96 %, wobei es vorteilhaft ist die Polymerisation nach einem Monomerumsatz
von 70-90 % abzubrechen. Das restliche nicht umgesetzte Monomere kann
durch
Wasserdampfdestillation entfernt werden. Der pH des alkalischen Latex wird durch
verdünnte Essigsäure auf pH 5-7 gesenkt und das Polymere aus dieser Emulsion beispielsweise
durch Gefrierkoagulation isoliert und getrocknet, wie z.B. beschrieben in: Chem.
Engng. Progr.
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43, 391 (1974) und in der deutschen Patentschrift 1 051 506. Für die
Aufarbeitung eignen sich aber auch andere herkömmliche Methoden, wie z.B. in der
deutschen Patentschrift 1 111 804 beschrieben.
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Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung:
Beispiel
1 (Vergleichsbeispiel) Man löst in 120 kg Wasser 3,5 kg des Natriumsalzes einer
disproportionierten Resinsäure, 0,5 kg des Natriumsalzes eines Naphthalinsulfonsäure/Formaldehyd-Kondensationsproduktes
und 0,6 kg Natriumhydroxyd auf.
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In dieser Lösung emulgiert man 90 kg Chloropren und 0,126 kg n-Dodecylmercaptan.
Der Ansatz wird mit Stickstoff gespült, auf +45"C erwärmt und die Polymerisation
durch kontinuierliche Zugabe von 3 zeiger wäßriger Formamidinsulfinsäure durchgeführt.
Die Polymerisationstemperatur wird auf +45°C gehalten. Bei einem Monomerumsatz von
68 % wird die Reaktion durch Zugabe von 90 g Phenothiazin abgebrochen. Das restliche
Monomere wird durch Wasserdampfdestillation aus dem Polymeren entfernt und der Polymerlatex
nach Senken des pH-Wertes auf 7,0 auf einer Kühlwalze ausgefroren und isoliert.
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Der Mooneywert des Polymeren liegt bei ML-4' = 110 ME.
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Das in Beispiel 1 geschilderte Polymerisationsverfahren liegt außerhalb
des Bereichs der Erfindung.
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Beispiel 2 - 6 Es wird wie in Beispiel 1 verfahren, nur werden unterschiedliche
Mengen an n-Dodecylmercaptan (n-DDM) und in Beispiel 2, 4, 6 zusätzlich die Substanz
A zu Reaktionsbeginn zugesetzt.
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Die Konzentrationen dieses eingesetzten Stoffes und die Mooney-Viskositäten
der Polymerproben sind Tabelle 1 zu entnehmen.
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Die Polymeren der Beispiele 1 - 6 werden anschließend mit folgenden
Komponenten auf der Walze in üblicher Weise gemischt: Re zeptur Polychloropren 100
Gew.-Teile inaktiver Ruß 48 Gew.-Teile Weichmacher 25 Gew.-Teile Stearinsäure 0,5
Gew. -Teile Phenyl-B-naphthylamin 2,0 Gew.-Teile Magnesiumoxyd 4,0 Gew.-Teile Zinkoxyd
5,0 Gew.-Teile Ethylenthioharnstoff 0,75 Gew.-Teile Tetramethylthiuramdisulfid 0,9
Gew.-Teile Die Vulkanisation erfolgt 30 Minuten bei 1500C. Das Eigenschaftsbild
der so erhaltenen Vulkanisate zeigt Tabelle 1. Wie man sieht, steigen die Vulkanisatfestigkeiten
gerade dann markant an, wenn während der Polymerisation Stoffe der allgemeinen Formel
I anwesend sind, erläutert am Beispiel der Substanz A.
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Tabelle 1 Beispiel-Nr. 11) 2 31) 4 S1) 6 Reglermenge (Teilen) 0,14
0,14 0,11 O,11 0,11 0,11 Zusatz von Substanz A - 0,6 - 0,4 - 0,4 Monomerumsatz (%)
68 69 67 69 88 89 Mooney-Viskos ität (100°C) ME 110 108 142 138 152 146
Beispiel-Nr.
11) 2 31) 4 51) 6 ZerreiSfestigkeit (MPa) 12,1 13,4 11,2 12,8 10,8 12,8 Bruchdehnung
(%) 480 520 460 510 430 500 Modul, 300 % Dehnung (MPa) 5,0 5,1 5,1 5,1 5,0 5,1 Elastizität
(%) 49 51 50 51 49 50 1) = Vergleichsbeispiel Substanz A = /Cyclohexen- (3) -ylidenmethyl/-benzyl-ether
Aus Tabelle 1 geht hervor, daß alle Vulkanisate der erfindungsgemäß hergestellten
Polymeren (Nr. 2, 4, 6 -Tabelle 1) auch bei hohem Monomerumsatz deutlich höhere
Zerreißfestigkeiten und höhere Dehnungen aufweisen als Vulkanisate von entsprechenden,
nach der konventionellen Methode hergestellten Polymeren.
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Beispiel 7 Es wird wie im Beispiel 1 verfahren, nur werden in dem
vom Restmonomeren befreiten Polymerlatex vor der Koagulation und Aufarbeitung am
Trockner 0,4 Gew.-Teile der Substanz A zugesetzt. Die Polymerisation wird bei einem
Monomerumsatz von 66 % abgebrochen. Die Mooney-Viskosität des aufgearbeiteten Polymeren
liegt bei ML-4' = 108 ME.
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Beispiel 8 Es wird wie im Beispiel 1 verfahren, nur werden 0,4 Teile
der Substanz A während der Polymerisation bei
einem Monomerumsatz
von 40 * zugegeben. Der Abbruch der Polymerisation erfolgt bei 70 % Monomerumsatz.
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Die Mooney-Viskosität des Polymeren liegt bei ML-4' = 112 ME.
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Beispiel 9 Es wird wie im Beispiel 1 verfahren, nur werden 0,4 Teile
der Substanz A vor Beginn der Polymerisation der Mischung zugesetzt. Die Polymerisation
wird bei einem Monomerumsatz von 71 % abgebrochen. Die Mooney-Viskosität des Polymeren
liegt bei ML-4' = 108 ME.
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Beispiel 10 (Vergleichsbeispiel) Es wird wie im Beispiel 1 verfahren,
nur wird der Molekulargewichtsregler n-Dodecylmercaptan von 0,14 auf 0,08 Gew.-Teile
gesenkt. Der Abbruch der Polymerisation erfolgt bei 67 % Monomerumsatz. Die Mooney-Viskosität
des Polymeren liegt bei ML-4' = > 200 ME.
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Beispiel 11 Man verfährt wie im Beispiel 10, nur werden zu Reaktionsbeginn
0,2 Gew.-Teile der Substanz A zugesetzt. Der Abbruch der Polymerisation erfolgt
bei 70 % Monomerumsatz. Die Mooney-Viskosität des Polymeren liegt bei ML-4' = 160
ME.
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Die Vulkanisation der Kautschuke wird wie im Beispiel 2 - 6 beschrieben
durchgeführt. Der Einfluß der be-
anspruchten Substanzen auf die
Produkteigenschaften soll an den Vulkanisatfestigkeiten beispeilhaft erläutert werden
(vergleiche Tabelle 2). Wie man sieht, wird der Effekt besonders dann deutlich,
wenn die beanspruchten Substanzen vor oder während der Polymerisation zugesetzt
werden.
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Tabelle 2
Beispiel-Nr. 7 8 9 101) 11 |
) Menge (Teile) 0,4 0,4 0,4 0 0,2 |
Substanz A ) |
) Zsatz nach d. bei 40 % zu R. - zu R.- |
Polym. Umsatz Beginn Beginn |
Umsatz (%) 66 70 71 67 70 |
Mooney-Viskosität 108 112 108 200 160 |
(100°C) ME |
Zerreißfestigkeit (MPa) 12,8 13,1 13,3 8,4 12,8 |
1) = Vergleichsbeispiel
Beispiel 12 (Walzfellbildung auf der Berstorf-Walze)
Die Walzfellbildung wurde auf der Berstorf-Walze mit 1,50 m langen Walzen bei einer
Fabrikation von 1 : 1,10 geprüft.
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25 kg des in den Beispielen 1, 2, 5, 6, 10, 11 hergestellen Polychloroprens
wurden auf gekühlten Walzen bei einem Walzenspalt von 1 mm zunächst zweimal eng
durchgelassen. Anschließend wurde bei 2 mm breitem Walzspalt die Zeit bestimmt,
nach der sich auf den laufenden Walzen ein geschlossenes Fell gebildet hatte.
Polychloropren Walzfellbildungszeit |
nach Baispiel (min) |
11) 5 |
2 2 |
51) 7 |
6 2 |
101) 12 |
11 5 |
1) = Vergleichsbeispiel Die Beispiele zeigen deutlich, daß die erfindungsgemäß hergestellten
Polymere (Beispiele 2, 6 11) gegenüber den Polymerisaten die nach der üblichen Vorschrift
hergestellt worden sind (Beispiele 1, 5, 10) kurze Walzfellbildungszeiten besitzen.
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Beispiele 13 - 17 Man verfährt wie in Beispiel 1, nur werden in Beispiel
13 - 16 zusätzlich die Substanzen B - E in Konzentrationen von 0,5 Grw.-% zu Reaktionsbeginn
zugesetzt.
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Die Mooney-Viskositäten der Polymeren sind Tabelle 3 zu entnehmen.
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Tabelle 3
Beispiel Nr. 13 14 15 16 171) |
Reglermenge (Teile) 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 |
Zusatz von Substanz B C D E - |
Monomerumsatz (%) 80 81 80 82 82 |
Mooney-Viskosität 145 148 144 152 158 |
100 C (ME) |
1) = Vergleichsbeispiel B = Cyclohexenyl - octyl - ether C = (Cyclohexen - 3 - ylidenmethyl)
pentyl ether D = (2,5 - Endomethylen - cyclohexen - 3 - ylidenmethyl) cyclohexylether
E = 2 - Acetyl - oxa - cyclohexen - 2 Beispiel 18 (Verarbeitung auf der Walze) Von
den nach Beispiel 13 - 17 hergestellten Polymeren
wird gemäß ISO
2575 eine Rußmischung hergestellt und deren Defohärte und Mischungsviskosität gemessen.
Die Werte sind in Tabelle zusammengefaßt.
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Tabelle4 Beispiel-Nr. 13 14 15 16 171) Defohärte (80 C) (N) 21,0 19,5
19,5 21,0 25,5 Mooneyviskosität (ME) 132 122 120 135 142 Defo-Mooney-Realtion 16
16 16,3 15,6 18 1) = Vergleichsbeispiel Wie die Beispiele 13 - 16 zeigen, besitzen
die erfindungsgemäß hergestellten Polymeren nach der Verarbeitung niedrigere Defohärten
und Defo-Mooney Realtionen, was besagt, daß sie auf der Walze ein wesentlich günstigeres
Verarbeitungsverhalten zeigen.