DE3005332C2 - Radiergummi mit thermoplastischem Bindemittel - Google Patents
Radiergummi mit thermoplastischem BindemittelInfo
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- B43L19/00—Erasers, rubbers, or erasing devices; Holders therefor
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Description
35
Die Erfindung betrifft einen Radiergummi, bestehend aus Füllstoffen, thermoplastischem Material auf der
Basis von synthetischem Kautschuk als Bindemittel, sowie gegebenenfalls weiteren Zusätzen. to
Bei einem bekannten Radiergummi dieser Art, nach BE-PS 6 73 229, wird beispielsweise Polychloropren,
chlorsulfoniertes Polyäthylen, Polybutadien, Polyacrylnitril oder Polyisobutylen als Bindemittel vorgeschlagen.
Darüberhinaus ist hierbei stets Factis zu verwenden.
Als Nachteil dieses Radiergummis hat es sich jedoch erwiesen, daß insbesondere aufgrund der gewählten
Bindemittel entweder ein zusätzlicher Vulkanisationsprozeß oder eine peroxydische Vernetzung erforderlich w
ist. Außerdem werden in der Regel sehr viel Weichmacher, wie zum Beispiel Chlorparaffine, benötigt,
die eine starke Migrationsneigung aufweisen.
Bei der Verwendung von Factis (Chlorschwefelrüböl). als in seiner Zusammensetzung nicht genau definierbares
Naturprodukt, können ohne ständige Angleichung keine exakten Endprodukte, insbesondere hinsichtlich
der Härte, des Abriebs oder der Weichmacheraufnahme, erhalten werden.
Nach der US-PS 37 38 951 soll als Bindemittel ein Butadien-Styrol-Blockpolymer mit einem Butadienstyrol-Verhältnis
von 4:1 bis 1:1 (80:20 bis 50 : 50 Gew.-%) verwendet werden.
Darüberhinaus wird hier die Verwendung von Faclis. sowie eines naphthenischen Öles, als Weichmacher <"
vorgeschrieben.
Nachteilig sind somit auch hierbei die durch die Verwendung von Factis entstehenden Probleme. Darüberhinaus
sind aufgrund des Aromatenanteil in naphthenischen ölen diese Stoife hinsichtlich ihrer
physiologischen Unbedenklichkeit umstritten.
Aus DE-PS 16 69 621 ist eine Kautschukmasse bekannt, die einen synthetischen Hartkautschuk mit,
unter anderem, besonders guter Verarbeitsungsfähigkeit, ausgezeichneter Abriebbeständigkeit und guten
dynamischen Eigenschaften ergibt Diese Masse soll mindestens 5 Gew.-% Butadien-Styrol-Mischpolymerkautschuk
mit einem Styrolgehalt von 60 bis 95 Gew.-% enthalten.
Da offenbar u.a. gerade die hier vorgeschlagenen Anteile die besonders gewünschten und gegebenenfalls
erzielten Eigenschaften bewirken, ist eine derartige Kautschukmischung für die Herstellung von Radiergummis
vollkommen ungeeignet nachdem Radiergummis z. B. gerade nicht abriebbeständig sein dürfen,
sondern im Gegenteil in besonderem Maße abreibbar sein müssen.
Zudem ist auch hier ein Vulkanisierungsprozeß erforderlich, der das Herstellungsverfahren zusätzlich
kompliziert und verteuert.
Aufgrund der genannten Nachteile der einzelnen bekannten Massen bietet sich auch keine kombinierte
Betrachtung der bekannten Lehren an, da hierbei zu erwarten ist, daß sich gerade diese Nachteile verstärken
und nicht durch Kombination einzelner Merkmale beheben lassen.
Demgegenüber ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Radiergummi zu schaffen, der die
genannten Nachteile nicht aufweist und somit keine Vulkanisation als zusätzlichen Fertigungsprozeß erfordert,
der nicht zu Migrationen neigt, der exakt bestimmbar ist und der physiologisch unbedenklich und
zudem ohne aufwendige Fertigungsvorrichtungen und -verfahren auf einfachen, handelsüblichen Maschinen
herstellbar ist und beispielsweise extrudiert oder im Spritzgießverfahren äußerst preiswert gefertigt werden
kann.
Diese Aufgabe wird in überraschender Weise erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Radiergummimasse
neben üblichen Füllstoffen und gegebenenfalls sonstigen Zusätzen Styrol-Butadien-Styrol-Blockpolymer
(SBS-Blockpolymer) mit einem Butadienanteil von 10 bis 40 Gew.-% als Bindemittel enthält.
Gegenüber den bisher bei Radierern bekannten SBS-Materialien, bei denen der Butadienanteil gleich
oder erheblich größer als der Styrolanteil ist, hat es sich überraschend gezeigt, daß mit einem SBS-Blockpolymer,
bei dem der Styrolanteil überwiegt, die Nachteile der bekannten Radierer vermieden und besonders
preiswerte und qualitativ hochwertige Radierer geschaffen werden können.
Besonders vorteilhaft ist es hierbei weiterhin, wenn der Masse bzw. dem erfindungsgemäßen Bindemittel
ein Zusatz von 5 bis 25 Gew.-% sterospezifischem. flüssigem, nieurigviskosem Polybutadien beigemischt
wird. Das zugemischte Polybutadien sollte vorzugsweise ein Molekulargewicht von 1000 bis 4000 und eine
Viskosität von 700 bis 3000 mPa ■ s aufweisen.
Weiterhin vorteilhaft ist es, wenn das Polybutadien 70 bis 80% 1,4 cis-Doppelbindungen, 15 bis 30% 1,4 transDoppelbindungen
und 1 bis 5% Vinyl-Doppelbindungen aufweist.
Im Rahmen der erfindungsgemäßen Zusammensetzung ist gerade diesen speziellen Bestimmungsmerkmalen
besondere Bedeutung beizumessen.
Als ebenfalls von Vorteil hat sich die Zugabe von 1 bis
20 Gew.-% Polynorbornen (Polymerisat von di-Cyclopentadien)
als weiteres Bindemittel erwiesen. Dieser Zusatz dient zur Verbesserung bzw. Steigerung
des Abriebs, der für eine einwandfreie Funktion des Radiergummis besonders bedeutsam ist
Da Polynorborn eine besonders große spezifische Oberfläche und extrem gute Aufnahmefähigkeit für
Fette und öle aufweist, wird gerade hierdurch besonders feiner und aufnahmefähiger Abrieb erzielt
und die Radierwirkung bedeutend verbessert
Als Füllstoffe können neben Kreide, Koalin, amorpher Kieselsäure auch gemahlener Bimsstein, Korund,
Quarz- oder Glasmehl, verwendet werden.
An Hand einiger Ausführungsbeispiele wird die Erfindung nachfolgend näher erläutert.
Die Mengenangaben sind hierbei in Gewichtsteilen und, da diese auf 100 Gesamtteile bezogen sind, gleichzeitig
auch in Gewichtsprozent zu verstehen.
SBS-Blockpolymer mit
60% Styrol Anteil
Polybutadien mg 1500
Kreide (Calciumcarbonat)
1 bis 6 μπι
60% Styrol Anteil
Polybutadien mg 1500
Kreide (Calciumcarbonat)
1 bis 6 μπι
2,2'-Isobutyliden-bis-(4,6-dimethyl-phenoI)
SBS-Blockpolymer mit
80% Styrol Anteil
Polybutadien MG 1500
Kreide (Calciumcarbonat)
1 bis 6 μιη
Polynorbornen
2,2'-Methylen-bis(4-methyl-6-tert.-butyl-phenol
80% Styrol Anteil
Polybutadien MG 1500
Kreide (Calciumcarbonat)
1 bis 6 μιη
Polynorbornen
2,2'-Methylen-bis(4-methyl-6-tert.-butyl-phenol
SBS-Blockpolymer mit
70% Styrol Anteil
Polybutadien MG 3000
Kreide (Calciumcarbonat)
1 bis 10 μιη
Aliphatischer KW mit 18 bis 36 C, TP 50 bis 600C, MG 360 bis 420
GT
13,0 12,0
74,9 0,1
11,0 13,0
70,9 5,0
0.1
15,0 5,0
74,0 6,0
SBS-Blockpolymer mit
80% Styrol Anteil
Polybutadien
Kreide (Calciumcarbonat)
10 bis 40 μιη
Bimsmehl
Di-lauryl 3,3'thiodipropionat
SBS-Blockpolymer mit
60% Styrol Anteil
Polybutadien MG 3000
Polynorbornen
Polynorbornen
Aliphatischer KW mit 30 bis 40 C
TP 62 bis 92° C, MG 580 bis 700
Kreide (Calciumcarbonat)
1 bis 5 μιη
Di-lauryl 3.3'thiodipropionat
Di-lauryl 3.3'thiodipropionat
SBS-Blockpolymer-mit
60% Styrol Anteil
60% Styrol Anteil
Aliphalischer KW (wie Beispiel 3)
amorphe Kieselsäure
Kreide
amorphe Kieselsäure
Kreide
Antioxidantien
Farbstoff
Farbstoff
SBS-Blockpolymer mit
80% Styrol Anteil
Polybutadien MG 1500
Koalin
Antioxidantien
Polynorbornen
Farbstoff
SBS-Blockpolymer mit
70% Styrol Anteil
Polynorbornen
Quarzmehl
Aliphatischer KW (wie Beispiel 5)
18,0 12,0
35,0
34,9
12,0 4,0 8,0
8,0
67,9 0,1
20,0
15,0
10,0
54,7
0,2
0,1
20,0
15,0
59,7
0,2
5,0
0,1
25,0 15,0 50,0 10,0
In den Beispielen 3 und 5 drückt TP den Tropfpunkt und MG das Molekulargewicht des Kohlenwasserstoffs
aus.
Claims (6)
1. Radiergummi, bestehend aus A. Füllstoffen, B. einem Blockpolymeren auf der Basis von Butadien
und Styrol als Bindemittel sowie gegebenenfalls C. weiteren Zusätzen, dadurch gekennzeichnet,
daß das Blockpolymer (B) ein Styrol-Butadien-Styrol-Block
polymer mit einem Butadienanteil von 10 bis 40% ist
2. Radiergummi nach Anspruch 1, dadurch ge- ίο
kennzeichnet, daß er zusätzlich (D) 5 bis 25 Gew.-% stereospezifisches, flüssiges, niedrigviskoses Polybutadien
enthält.
3. Radiergummi nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das niedrigviskose Polybutadien
(D) ein Molekulargewicht von 1000 bis 4000 und eine Viskosität von 700 bis 3000 mPa ■ s aufweist
4. Radiergummi nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das niedrigviskose
Polybutadien (D) 70 bis 80Gew.-% 1,4 cis-Doppelbindungen, 15 bis 30% 1,4 trans-Doppelbindungen
mit 1 bis 5% Vinyl-Doppelbindungen aufweist.
5. Radiergummi nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er außerdem
E. einem Zusatz von 1 bis 20% Polynorboren enthält
6. Radiergummi nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er zusätzlich
F. einen geradkettigen und/oder verzweigten aliphatischen Kohlenwasserstoff der Zusammensetzung
CisHm bis C43H88 enthält.
Priority Applications (3)
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