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Befehlsübermittlungsgerät
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Gegenstand der Erfindung ist ein Befehlsübermittlungsgerät, d.h. ein
Gerät, durch das Befehle von einem Befehlsgeber einfach und rasch an den Befehlsempfänger
übermittelt werden können. Das Befehlsübermittlungsgerät nach der Erfindung ist
insbesondere geeignet zur Übermittlung von Fahrbefehlen vom Führer eines Fahrzeuges
an den Fahrer, z0 B. bei Kampfpanzern und ähnlichen Fahrzeugen.
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Für den Befehlsgeber gestaltet sich die Befehlsgebung besonders einfach,
wenn lediglich ein Hebel zu bedienen, eine Taste niederzudrücken oder ein Schalter
einzuschalten ist. Bei den bekannten Befehlsgebern erhält in diesem Fall der Befehl
empfänger in der Regel ein optisches Signal, z.B. durch die Bewegung eines Zeigers
auf einem Zifferblatt. Gleichzeitig werden in manchen Fällen akustische Signale
in Form von Glocken- oder Gongschlägen gegeben. In vielen Fällen ist es aber zweckmäßig
und erhöht die Sicherheit und Schnelligkeit der Befehlsübermittlung, wenn der Befehlsempfanger
den Befehl in Worten, also durch die Sprache, erhält.
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Gemäß der Erfindung werden die beiden Voraussetzungen, namlich daß
der Befehlsgeber den Befehl,ohne zu sprechen,mittels einer mechanischen Vorrichtung
erteilt, der BefehlsemEnger aber den Befehl in Worten erhält, durch die im Patentanspruch
1 angegebenen Kennzeichen, erfüllt.
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Die Speicherung der Befehle im elektronischen Gerät kann auf verschiedene
Weise, z. B. mittels eines mechanisch bewegten Speichermediums, etwa Tonband oder
Platte, erfolgen. Besonders
zweckmäßig ist es jedoch, die Speicherung
der Sprache und deren Rückgewinnung ohne mechanisch bewegte Medien dadurch vorzunehmen,
daß die Sprache digitalisiert und in digitaler Form in das elektronische Gerät eingebracht
wird. Durch die Digitalisierung wird es ermöglicht, auf kleinstem Raum einen modularen,
wartungsfreien Speicher zu verwenden. Werden die Worte bei der Digitalisierung vom
Befehlsgeber selbst in das Speichergerät gesprochen so vernimmt auch der Befehlsempfänger
die ihm erteilten Befehle in der Stimme des Befehlsgebers, selbst wenn die mechanische
Vorrichtung zur Befehlserteilung von einer anderen Person bedient wird. Dies ist
psychologisch unter Umständen sehr wichtig. So wird es beispielsweise bei Kampffahrzeugen
von Bedeutung sein, wenn der Fahrer die ihm erteilten Befehle in der ihm bekannten
und gewohnten Stimme des Kommandanten vornimmt, selbst wenn in diesem Augenblick
ein anderer Koimandant das Fahrzeug führen sollte. Die Befehle können in jeder beliebigen
Sprache gespeichert werden, so daß beispielsweise bei dem Beispiel des Kampffahrzeuges
ein englisch sprechender Fahrer die Fahrbefehle in englischer Sprache erhalten kann,
ohne daß der Kommandant des Fahrzeuges englisch sprechen muß.
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Die Sicherheit der Befehlsübermittlung kann noch dadurch erhöht werden,
daß die erteilten Befehle vom elektronischen Gerät gleichzeitig mit der Übertragung
der Befehlsworte auch optisch über eine Anzeigevorrichtung an den Befehlsempfänger
überiittelt werden. Dadurch wird die Befehlsübermittlung auch dann gesichert, wenn
der eine oder der andere abermittlungsmit weg durch störende Einflüsse, u denen,
insbesondere in Kampffahrzeugen, ester gerechnet werden muß, beeinträchtigt ist.
So kann beispielsweise die akustische Übermittlung von starkem Lärm übertönt sein,
der Fahrer kann aber dann die optische Übermittlung noch sehen,oder die optische
Ubermittlung kann durch störende LichteinflAsse schlecht erkennbar
sein,
der Fahrer kann aber die akustische Übermittlung hören und verstehen.
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Je nach der Verwendung des Befehlsübermittlungsgerätes, kann es erforderlich
sein, daß aus mehreren Worten bestehende Befehle übermittelt werden müssen, wobei
häufig in verschiedenen Befehlen gleiche Worte vorkommen werden. In diesem Fall
können aus den im elektronischen Gerät gespeicherten Worten dem Befehl entsprechende
Wortgruppen gebildet und dem Befehlsempfänger übermittelt werden, beispielsweise
bei einem Fahrzeug der Befehl "Fahrer vorwärts marsch " oder der Befehl "Fahrer
halt".
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Ein derartiges Befehlsübermittlungsgerät ist besonders wertvoll in
Kampffahrzeugen, in denen der Fahrer meist nur ein kleines Gesichtsfeld hat, während
der Führer des Fahrzeuges, also der Kommandant, der sich im Fahrzeugturm befindet,
einen weit besseren Überblick über das Gelände hat. Durch die Benutzung des Befehlsübermittlungsgerätes
nach der Erfindung, wird dem Kommandanten des Fahrzeuges die Möglichkeit gegeben,
die Befehle an den Fahrer so zu erteilen, daß er das Gefühl erhält, er würde selbst
das Fahrzeug lenken, gleichzeitig kann aber der Kommandant über seine Sprecheinrichtung,unbeeinträchtigt
durch gleichzeitig erteilte Fahrbefehle, den Funkverkehr abwickeln oder andere Befehle
über die Bordsprechanlage an die Besatzung geben.
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Die optische Übermittlung erfolgt zweckmäßig durch Pfeile, die im
Gesiotsfeld des Befehlsempfängers oder am Rande des Gesichtsfeldes erscheinen. In
manchen Fällen, beispielsweise bei Befehlen "rechts oder links wird es wichtig sein,
durch die Befehlsgebung klarzustellen, ob der Befehl nur kurzzeitig, also nur eine
kleine Schwenkung auszuführen ist, oder ob der Befehl über längere Zeit, also eine
starke Drehung auszuführen
ist. Zu diesem Zweck kann vorgesehen
sein, daß der erteilte Befehl solange wiederholt wird, als die mechanische Vorrichtung,
also beispielsweise der Steuerhebel, in der betreffenden Befehlsstellung festgehalten
oder bei Tastenfeldern die Taste niedergedrückt wird. Wird der Befehl gleichzeitig
mit der Sprachübertragung auch optisch übertragen, so bleibt auch das optische Signal
solange sichtbar, wie der Befehl in Sprachübertragung übermittelt wird, wobei evtl.
die optische Übertragung durch Blinken noch verdeutlicht werden kann.
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Aus der ständigen Wiederholung des Befehls und dem Schtbarbleiben
bzw. wiederholten Aufleuchten des optischen Signals, ersieht der Befehlsempfänger
also, dß er den erteilten Befehl, beispielsweise den Befehl "rechts" fortlaufend
weiter ausführen, also in diesem Fall stark nach rechts wenden muß.
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Ferner ist es möglich, die mechanische Vorrichtung zur Befehlsgebung
so zu gestalten, daß mehrere Befehle gleichzeitig gegeben werden können, beispielsweise
gleichzeitig der Befehl "marsch" und der Befehl "links", wobei der akustische Befehl
die beiden Befehlsworte im Wechsel wiederholt, solange die mechanische Vorrichtung
die betreffende Stellung einnimmt.
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Da in dem vorstehend gegebenen Beispiel nur der Befehl "links, nicht
aber der Befehl "marsch" wiederholt werden muß, kann die elektronische Vorrichtung
auch so gestaltet sein, daß der Befehl "marsch" nicht wiederholt wird, d.h. durch
eine einfache Betätigung des Steuerhebels oder Niederdrücken der Tasten wird erreicht,
daß der Fahrer den Befehl erhält: Fahrer marsch, links-links-links".
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Ein Ausführungsbeispiel eines Befehlsübermittlungsgerätes nach der
Erfindung ist in den Abbildungen dargestellt, und zwar am Beispiel eines Führungsgerätes
eines Fahrzeuges, beispielsweise eines Kampffahrzeuges. Es zeigen Fig. 1 ein Blockschaltbild
des Gerätes; Fig. 2 das Gesichtsfeld des Fahrers mit in der Mitte des
Gesichtsfeldes
erscheinenden Pfeilen; Fig. 3 das Gesichtsfeld des Fahrers mit am Rande des Gesichtsfeldes
erscheinenden Pfeilen.
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In Fig. 1 stellt der Teil oberhalb der strichpunktierten Linie den
Teil des Gerätes dar, der sich im Fahrzeugturm befindet, während unterhalb der strichpunktierten
Linie die Teile sind, die sich in der Wanne befinden. Im Turm befindet sich der
Steuerhebel 1 durch den der Kommandant die Fahrbefehle erteilt. Dieser Steuerhebel
ist an einem Kommandogeber 7 angeordnet, von dem elektrische Leitungen über Schleifringe
8 zu dem elektronischen Gerät 2 führen. Im elektronischen Gerät sind die zu erteilenden
Befehle in digitaler Form gespeichert.
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Sobald durch Betätigung des Steuerhebels 1 ein Befehl gegeben wird,
gibt die elektronische Vorrichtung über die Leitung 9 die Fahrbefehle an den Kopfhörer
3 und gleichzeitig über die Leitung 10 an die optische Anzeigevorrichtung 4. Zusätzlich
kann ein Mikrofon 11 vorgesehen sein, so daß in üblicher Weise der Bordsprechverkehr
zwischen dem Fahrer und der übrigen Besatzung abgewickelt werden kann. Ferner kann
eine nicht gezeichnete Leitung vorgesehen sein, die zum Kommandanten zurückführt,
damit der Kommandant in der Test-Betriebsart zur Kontrolle oder zu Ausbildungszwecken
mithören kann, welche akustischen Befehle der Fahrer erhalt.
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Eine optische Anzeigevorrichtung ist in Fig. 2 dargestellt; dabei
zeigt Fig. 2a die Anzeigevorrichtung in Ansicht, wie sie der Fahrer sieht, Fig.
2b im Schnitt. In einem Projektor 12 werden die dem jeweils erteilten Fahrbefehl
entsprechenden Pfeile zur Aufleuchten gebracht und durch einen Spiegel 13 und einen
lichtdurchlässigen Spiegel 14 so in die Mitte des'Gesichtsfeldes projiziert, daß
der Fahrer in der Mitte seines Gesichtsfeldes den dem jeweils erteilten Befehl entsprechenden
Pfeil 5 aufleuchten sieht. Durch das kleine, lichtdurchlässig verspiegelte Fenster
wird die Sicht des Fahrers praktisch nicht beeinträchtigt. Sollte jedoch darin
eine
Störung des Gesichtsfeldes des Fahrers erblickt werden, so können die optischen
Zeichen auch, wie in Fig. 3 dargestellt, am Rande des Gesichtsfeldes erscheinen.
Auch hier zeigt wieder Fig. 3a in Ansicht, wie sie der Fahrer sieht Fig. 3b einen
Schnitt. Auch bei dieser Vorrichtung werden die Pfeile in einem Projektor 15 erzeugt
und das Licht über Lichtleitungen 16, z.B. Glasfaserbündel, und Spiegel 17 so zum
Rand des Gesichtsfeldes geführt, daß dort dem jeweiligen Fahrbefehl entsprechend
die Pfeile 6 aufleuchten.
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In dem Ausführungsbeispiel ist als mechanische Vorrichtung ein von
Hand bedienbarer Steuerhebel vorgesehen. Zweckmäßig wird ein solcher Steuerhebel
in vier Richtungen bewegbar sein, um die erforderlichen Befehle zu übermitteln.
Es wäre jedoch auch eine Fußbedienung möglich. Eine andere, nicht dargestellte Möglichkeit
wäre ein Tastenfeld, das den Vorteil bietet, daß beliebig viele verschiedene Befehle
vorgesehen werden können, erforderlichenfalls auch Befehle, die an verschiedene
Befehlsempfänger gerichtet sind.
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L e e r s e i t e