Z Schlichtflüssjgkeit nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß sie noch 0,2—4 Gew.-% eines
Gleitmittels enthält
3. Schüchtflüssigkeit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch genennzeichnet, daß der Filmbildner ein
polyfunktionelles Polyurethan ist.
4. Schlichtflüssigkeit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Filmbildner ein
Homopolymeres oder ein Copolymeres von Vinylacetaten,
Epoxiden, Polyestern, Polyurethanen, Acrylpolymeren und/oder ihren Reaktionsprodukten
ist
5. Schlichtflüssigkeit nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel aus
einer Mischung von 25 bis 99,5 Gew.-% isotaktischem carboxyliertem Polypropylen und amorphem
es.boxylierten Polypropylen und 0,5 bis 75 Gew.-°/o
Polyäthylen besteht
6. Verwendung der Schlichtflüssigkeit nach den Ansprüchen 1 bis 5 zum Beschichten der Glasfasern.
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Die vorliegende Erfindung ist auf eine Schüchtflüssigkeit zum Überziehen von Glasfasern während oder
nach deren Herstellung gerichtet Durch die Behandlung mit der wäßrigen Zusammensetzung haften
Polyclefinharze an den Fasern, so daß diese zur Verstärkung von speziellen Polyolefinmateriaüen geeignet
sind.
Glasfasern werden für viele Zwecke eingesetzt u. a. als Verstärkungsmaterial für Polyolefine in Form von
kontinuierlichen Fasern, zerschnittenen Fasern, Matten, Vorgespinnsten und gewebten Stoffen. Glasfaserverstärkte
Polyolefine haben bessere Dimensionsstabilität, erhöhte Reißfestigkeit Biegemodul, Biegefestigkeit,
Schlagfestigkeit und Dauerstandfestigkeit als unverstärktes Polyolefin-Matenal.
Glasfasern zur Verwendung als Verstärkungsmaterial werden hergestellt durch Ausziehen mit hoher Geschwindigkeit
einer Vielzahl geschmolzener Galsströme, die aus schmalen Düsenöffnungen austreten. Die
Fasern werden mit einer Schlichtflüssigkeit behandelt, die mehrere Funktionen hat Die Beschichtung schützt
die Fasern während des Zusammenfassens zu einem Strang oder zu Strängen und während der sich
anschließenden Verfahrensschritte. Außerdem bewirkt die Schlichte die Verbindung oder das Haften von
Polyolefinen an den Glasfasern, wenn diese als Verstärkungsmateriaüen eingesetzt werden. Zusätzlich
wird durch die Schlichte die Oberfläche der Glasfasern verträglich gegenüber Polyolefin-Materialien. Um diese
Funktionen und Aufgaben zu erfüllen, enthält die Schüchtflüssigkeit übücherweise als wäßrige Dispersion
oder Emulsion folgende Bestandteile: ein Glasfasergleitmittel, ein Kupplungsmittel und ein filmbildendes
synthetisches HarzbindemitteL Nachdem die Glasfasern mit der Schlichte überzogen sind, werden sie zusammengefaßt
und auf einer Rolle oder Spule durch einen Wickler aufgewickelt der übücherweise auch die
Zugkräfte zum Ziehen der Fasern aufbringt Die Glasfasern werden von den Spulen dann wieder
entnommen zur Verwendung als Glasfasererzeugnisse und zur Verstärkung von Polyolefinmateriaüen.
Üblicherweise werden als Harzbinder oder Appretiermittel wäßrige Pclyolefinemulsionen als Bestandteile
der Schlichtflüssigkeiten verwendet Jiit denen
Glasfasern überzogen werden, die zur Verstärkung von Polyolefinmaieriauen dienen sollen. Derartige Emulsionen
können Polypropylenemulsionen, Polypropylsn-Polyäthylen-Emulsionen
oder carboxylierte Polypropylen-Emulsionen oder carboxylierte Polypropylen-Polyäthylen-Emulsionen
sein. Solche Emulsionen sind beispielsweise in folgenden US-Patentschrift-jn beschrieben:
36 55 353,38 49 148. 38 82 068.38 14 715. In US-Patentschrift
36 55 353 ist beschrieben, daß die Emulsion durch Schmelzen von Polypropylen (und Polyäthylen wenn
verwendet) hergestellt wird, wobei zusätzlich Emu!- sionsmittel unter Rühren zugefügt werden und anschließend
Wasser hinzugefügt wird, bis die Wasser-Öl-Emulsion sich in eine Öl-in-Wasser-Emulsion umwandelt
Diese hergestellten Emulsionen weisen einen Trockensubstanzgehalt von etwa 20 bis etwa 40 Gew.-%
(nichtwäßrige Bestandteile) auf. bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsion. Zu den geeigneten
Emulsionsmitteln gehören Octylphenoxypolyethoxyethanol und Nonylphenoxypoly(eth>
lenoxy)ethanol.
Polypropylen-Typen, die als Schlichtemittel geeignet
sind, haben ein mittleres Molekulargewicht im Bereich von etwa 5300 bis 7300, einen Ring- und Kugel-Erweichungspunkt
von 150 bis 175° C, eine Dichte von 0,85 bis
1 Gramm pro cm3 und eine Eindringhärte (100 Gramm/5
Sek/22°C) von max. 0,001 mm. Verschiedene Polypropylen
oder Polypropylen/Polyäthylen-Emulsionen sind kommerziell erhältlich. Diese Emulsionen enthalten
amorphes Polypropylen, weil amorphes Polypropylen leichter in wäßrige Emulsion gebracht werden kann.
Polymere aus «-Olefin Monomeren, beispielsweise Polypropylen existieren in verschiedenen stereoisomeren
polymeren Forrren. Wenn das Polymere in der linearen Zick-Zack-Form vorliegt sind 3 mögliche
Konfigurationen für die Anordnung von substituierenden Gruppen möglich. Die isotaktische Form, bei der die
Substituenten alle auf der gleichen Seite der Hauptkette angeordnet sind und die ataktische Form, bei der die
Substituerüen alternierend auf beiden Seiten der Hauptkette angeordnet sind. Diese Formen haben einen
stereo-isometrischen Aufbau und weisen eine starke Neigung zum Kristallisieren auf. Wenn sie im wesentlichen
linear. Kopf- Schwanzpolymere sind, schmelzen sie höher als amorphe Polymertypen. Bei der ataktischen
oder amorphen Polymerform ist die Verteilung der Substituenten rein statistisch. Die ataktischen Polymeren
sind ebenso linear, Kopf-Schwanzpolymere und im allgemeinen amorph. Die Bezeichnung »Polypropylen-Polymere«
schließt alle Polymeren ein, die aus Propylen
hergestellt sind, gleichgültig ob sie amorph oder im
wesentlichen kristallin sind Eingeschlossen sind auch Copolymere einschließlich Block-Copolymeren aus
Propylen mit ein oder mehreren Monomeren.
Polyolefine, die mit Glasfasern verstärkt werden, sind
Propjlen-Säureverbindungen und Mischungen von isotaktischem und amorphem Polypropylen. Beispiele
von Propylen-Säureverbindungen oder säuremodifizierten Propylen-Polymeren sind in den US-Patentschriften
34 16 990 und 34 37 550 beschrieben, ebenso wie in einer Veröffentlichung der Society of Automative Engineers
unter dem Titel »Eigenschaften von verstärkten Propylen-Säure-Verbindungen« mit den Autoren R. A.
Van Brederode, R. A. Steinkamp, K. W. Bartz, K. L.
Trachte und D. G. Stenmark mit der Veröffentlichungsnummer
7 40 292 im Februar/März 1974. Mischungen isotaktischer und amorpher Polypropylene sind aus den
US-Patentschriften Nr. 30 73 790 und 34 83 276 bekannt US-PS 30 73 790 beschreibt die Herstellung einer
wäßrigen Dispersion eines isotaktischen Propyiens mit
jeder gewünschten Konzentration bis zu 100%, wobei das Polymere in Te:'chenform mit Durchmessern
zwischen 0,1 und 20 μηι oei Raumtemperatur in Wasser
eingerührt wird. US-PS 34 83 276 beschreibt die Herstellung von Mischungen aus Propylen-Polymeren
und Mdeinsäureanhydrid-modifizierten Propylen-Polymeren.
Stereoisomeres oder isotaktisches Polypropylen oder amorphes Polypropylen kann mit maleinsäureanhydridmodifizierten
Propylen-Polymeren gemischt werden. Die modifizierten Polymere können hergestellt
werden durch Reaktion von Maleinsäureanhydrid mit jedem festen Propvlen-Polymer, kristallinen oder
amorphen. Mischungen aus Polypropylen und maleinsäureanhydrid-modifiziertem
Polypropylen werden zum Beschichten von Metall verwendet, wobei diese
entweder als Organosole oder als «sung dabei
verwendet werden. Diese Verwendung als Organosol erfolgt in den Fällen, wenn eniweder das modifizierte,
oder das nicht modifizierte Polymer kristallin und deshalb bei normalen Temperaturen unlöslich ist Wenn
beide Polymere amorph sind, wird mit Lösungen gearbeitet
Wenn die Polypropylen-Emulsion enthaltende Schichtflüssigkeit ein wäßriges System ist ist die
Verwendung eines Organosols oder einer wäßrigen Dispersion sehr feinteiligen Polypropylenpulvers nicht
empfehlenswert. Organische Lösungsmittel sind teuer und können zu Explosionen führen, wenn sie in der
Nähe von Hochtemperaturanlagen oder Hochspannungsanlagen verwendet werden. Sehr feinteilige >o
Polyolefirtdispersionen neigen zum Aufrahmen (Komponenten der Dispersion scheiden sich ab und gelangen
an die Oberfläche) und machen die Dispersion unbrauchbar.
Die Verwendung von derart instabilen wäßrigen Dispersionen in einer wäßrigen Schüchtflüssigkeit führt
zu Anwendungs- und Verfahrensproblemen während der Glasfaserhersteilung. Aus diesen Gründen ist es
erwünscht. Polyolefin-Binder oder Appreturmittel in Form wäßriger Emulsionen oder Dispersionen zum
verwenden. Weil es außerordentliche Schwierigkeiten bereitet, Emulsionen oder Dispersionen isotaktischen
Polypropylens herzustellen, enthalten die handelsüblichen Schlichtflüssigkeitszusammensetzungen amorphes
Polypropylen. US-PS 36 44 Hl schlägt die Verwendung isotaktischen Polypropylens in einer Schlichtzusammensetzung
vor. Um das isotaktische Polypropylen zu emulgieren wird als erstes das Polyolefin und Wasser
mit einem Organosilan zusammengebracht und diese Mischung dann in ein wasserdispergierbares Polyesterharz
eingebracht Die Teilchen des wasserdispergierbaren Polyesterharzes wirken dabei als Träger für das
PoIyolefin-Organosilan-MateriaL
Seit Mischungen aus isotaktischem und amorphem Polypropylen durch Glasfasern verstärkt werden,
besteht die Notwendigkeit eine bessere Bindemittelzusammensetzung der Schüchtflüssigkeit zu finden, um
damit die Glasfasern zu beschichten, die als Verstärkungsmaterialien
für gemischte oder ungemischte Polypropylene verwendet werden sollen. Es besteht
ferner ein Bedürfnis zur ständigen Verbesserung der Bindemittelzusammensetzungen in Schlichtflüssigkeiten,
die bei de» Glasfaserherstellung verwendet werden, sofern die Glasfasern als Verstärkungsmaterial für
Polyolefine dienen sollen. Es besteht ferner ein Bedürfnis, leicht und sicher in Wasser emulgier- oder
dispergierbare Bindemitteizusammensetzungen zu haben, die isoiaktisches Polypropylen aufweisen zur
Verwendung in Schlichtzusammensetzungen zum Beschichten von Glasfasern, die zur Verstärkung von
Polyolefin verwendet werden sollen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die vorstehend genannten Bedürfnisse zu befriedigen.
Die Aufgabe wird gelöst durch eine Schlichtflüssigkeit,
die als Bindemittel eine wäßrige Emulsion oder Dispersion von isotaktischem, carboxyliertem Polypropylen
und weitere Bestandteile enthält und die auf Glasfasern aufgebracht wird, wenn diese als Verstärkungsmaterial
für Polyolefine und Polystyrole verwendet werden sollen.
Das Kennzeichnende der Schlichtflüssigkeit besteht darin, daß sie enthält in Gew.-%, bezogen auf wäßrige
Gesamtzusammensetzung.
a) 2 bis 15% einer wäßrigen Emulsion einer Mischung
eines isotaktischen, carboxylierten Polypropylens und eines amorphen, carboxylierten Polypropylens,
b) 0,1 bis 2,0% eines Aminosilans als Kupplungsmittel,
c) einen Filmbildner und
d) Wasser in einer solchen Menge, da3 ein Trockensubstanzgehalt von 2 — 20 Gew.-% resultiert
Die Unteransprüche richten sich auf bevorzugte Zusammensetzungen und die Verwendung zum Schlichten
ve π Glasfasern.
Ein Vorteil der Schüchtflüssigkeit besteht darin, daß
kein Polyesterharz als Trägermaterial für Polypropylen oder organische Lösungsmittel verwendet werden
müssen, um eine stabile ScUichtflüssigkeit zu erhalten.
Durch Verwendung einer Binderzusammensetzung, die in wäßriger Emulsion oder Dispersion isotaktisches,
carboxyliertes Polyp'opylen enthält und relativ selbststabilisierend
ist, braucht weniger zusätzlicher Stabilisierungsmittel, wie Maleinsäureanhydrid, in der Bindermischung
eingesetzt zu werden.
Die mit der erfindungsgemäßen Schlichte behandelten Glasfasern weisen eine bessere Verträglichkeit mit
der zu verstärkenden Mischung aus botaktischem und amorphem Polypropylen auf.
Die Bindermittelzusammensetzung hat vorieilhafterweise
sehr gute physikalische Eigenschaften, insbesondere eine sehr hohe Biege- und Reißfestigkeit.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Schlichte besteht darin, daß die zum Überziehen der Glasfasern
erforderliche Menge an Schlichtflüssigkeit geringer ist, ohne daß sich die Eigenschaften wesentlich ändern. Die
verbesserte Binderzusammensetzung erhöht den Widerstand der beschichteten Glasfasern gegenüber
Auffaserung.
Die wäßrige Binderzusammensetzung für die Schlichte wird hergestellt durch gleichzeitiges Emulgieren bzw.
Dispergieren von isotaktischem carboxyliertem Polypropylen und amorphem carboxyliertem Polypropylen,
wobei das Verhältnis von isotaktischem zu amorphem Polypropylen im Bereich vcn 1:1 bis 1:4 Gewichtsteilen
liegt.
Die wäCrige Bindemittel-Emulsion von carboxyliertem isotaktisdiem Polypropylen wird hergestellt durch
Schmelzen von isotaktischem carboxyliertem Polypropylen zusammen mit amorphem c· -boxyliertem Polypropylen
(und ggf. cdrboxylierteni Pe-H-äthylen) und
einer Base und oberfiächenakave»T 'H^In unter
ausreichenden SchmelzDedingangen. D« anschließend
mit Wasser hergestellte Emulsion -ve·-* . w allgemeinen
20 bis 40 Gew.-°/o Feststoff* .-izogen auf das
Gesamtgewicht der Emulsion ~-i. Die wäßrige Schlichtflüssigkeit
enthält zusät?'.'« Kupplungsmittel, Gleitmittel,
Filmbildner, Weichmat.'- r und andere, in Schlichtflüssigkeiten
üblicherweise enthaltene Stoffe.
Die zu verwendenden isotaktischen and amorphen carboxylierten Polypropylene können durch jedes
bekannte Verfahren hergestellt werden. Säure-Modifikation von Propylen-Polymeren, amorphen oder kristallinen
Types, kann nach den aus den US-Patentschriften 34 16 990; 34 37 550; 34 83 276 bekannten Methoden
erfolgen. Diese Verfahren umfassen die Modifikation von Polypropylen mit äthylenisch substituierten Carbonsäuren
oder deren Anhydriden oder Amiden oder niederen Alkylestern, bei denen ein äthylenisch
ungesättigte C-Atom in «-Stellung zumindestens einer Carboxylgruppe oder potentiellen Carboxylgruppe
vorhanden ist Beispiele für derartige Säuren oder Anhydride sind Maleinsäure, Fumarsäure, Itakonsäure,
Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure. Isocrotonsäure, Methylfumarsäure, AP7eIikasäure Maleinsäureanhydrid,
Itaconsäureanhydrio und Citraconsäureanhydrid
Bevorzugtes Modifizierungsmittel ist Maleinsäureanhydrid um maleniiertes isotaktisches und amorphes
Polypropylen herzustellen.
Zusätzlich zu dem amorphen carboxy lierten Polypropylen, das in der Mischung a.~- isotaktischsm carboxyliertem
Polypropylen und amorphem carboxyliertem Polypropylen enthalten ist, kann ein Teil νο·ι carboxyliertem
Polyäthylen verwendet werden, wobei dieser Ar.teil zusätzlich zum Anteil amorphen carboxylierten
Polypropylen verwendet wird. Der Anteil an carboxyliertem
Polyäthylen-Polymer sollte 75 Gew.-% bezogen auf den Olefingehait der Mischung nicht überschreiten.
Die der Emulsion zugesetzte Base dient dazu, die Polymeren zu neutralisieren. Als Base kann jede
Verbindung in Lösung oder in Mischungen verwendet werden, die be>
Zugabe in entsprechenden Mengen diesen Zweck erfüllt Ohne Beschränkung auf diese
beispielhaft genannten Basen sind geeignet Alkalihydroxyde.
Erdalkalihydroxyde. Alkalisalze starker Basen
und schwacher Säuren und ba'-ische organische
Verbindungen. Bei den Alkalien sind erfindungsgemäß bevorzugt Natrium-, Kalium-. Lithium- und Ammonium-Verbindungen
oder Mischungen davon. Bei den Erdalkali-Verbindungen sind Calcium-, Magnesium- und
Barium-Verbindungen bevorzugt. Zu den geeigneten basischen organischen Verbindungen gehören primäre,
sekundäre, tertiäre aliphatische und aromatische Amine,
Pyridine und Pyrole. Geeignet sind die Alkalisaize starker Basen und schwacher Säuren dann, wenn sie bei
Lösung in Wasser eine basische Lösung ergeben. Ohne Beschränkung werden als Beispiele genannt Alkaliborate,
Alkalicitrate, Alkalicaruonate und Alkalibicarbonate.
Als zu verwendende Basen sind geeignet: Ammoniiimhydroxyd,
Natriumhydroxyd, Kaliumhydroxyd, Litbiumhydroxyd, Calciumhydroxyd, Magnesiumhydroxyd,
Bariumhydroxyd, Natriumtetraborat-Decahydra*, ίο oder Pentahydrar, Natrhim-Metaborat-Tetrahydrat,
Natrium-Tetrahydrat, Natrium-Tetraborat, Natriumcarbonat,
Natrium-Hydrogencarbonat, Natriumeitrat und deren Hydrate und vergleichbare Verbindungen der
anderen Alkalien, Kalium, Lithium und Ammonium; Pyridin, Pyrrol, 2 Aminomethyl-Propanol, Btnzylamin,
N-Butylamin, t-Butylamin, Cyclohexylamin, n-Decylamin.
Diethylamin, Diisofautylamin, Dimethylamin,
Äthylamin, Äthylendiamin, Hexamethylen Diamin, Methylamin,
3-Aminopentan, 3-Amino-3-Methylpentoa Piperazin, 1.3-Diamino-Propan und1. Propylamin. Diese
Aufzählung ist nur beispielhaft. Dem Fachmann bereitet es keine Schwierigkeiten, auch iveitere geeignete Basen
auszuwählen und zu verwenden. Γ rs zu verwendende oberflächenaktive Mittel dient dazu, die neutralisierte
Polymermischung zu emulgieren, bzw. in dispergiertem
Zustand zu halten. Alle Verbindungen, nichtiogene,
kationische oder anionische oberflächenaktive Mittel können verwendet werden, wenn sie diesen Zweck
erfüllen. Als nicht vollständige Aufzäliiung und ohne
Beschränkung sind für die Zwecke der Erfindung geeignet:
Phenoxy-Poly-(Äthylenoxy)-Äthrnol,
Phenoxy-(Äthylenoxy)-Äihanol,
Octylphenoxypoly-(ÄthyIenoxy)-Äthanol,
J5 Octylphenoxypoly-iÄthylenoxyj-Äthanol,
Nony!phenoxypoIy-(Äthy!enoxy)-ÄthanoI
oder äthoxylierie Alkylphenole und andere dem einschlägigen Fachmann bekannte oberflächenaktive
Mittel, die für Schlichtflüssigkeiten und Appreturzusammensetzungen für die Glasfaserbehandlung bekannt
sind. Die anzuwendende Menge an oberflächenaktivem Mittel liegt in dem Bereich der üblicherweise für
derartige Zwecke verwendet wird und dem Fachmann bekannt ist
Das Verfahren der Co-Emulgierung von isotaktisch'-τπ
carboxyliertem Polypropylen-Polymer und amorphem carboxyliertem Polypropylen-Polymer und
ggf. carboxyliertem Polyäthylen erfolgt durch vollständiges Aufschmelzen der Anteile isotaktischen carboxyw
lierten Polypropylen mit amorphem carboxyliertem Polypropylen und ggf. jedem carboxyliertem Polyäthylen
und der Base und den oberflächenaktiven Mitteln. Gegebenenfalls werden mehrere oberflächenaktive
Mittel zu 2iner Mischung kombiniert Bei einer Virfahrensvariante wenden die 2 oder ggf. 3 Polymeren
bei erhöhter Temperatur im allgemeinen bei Temperaturen zwischen 106° und 185° C, vorzugswe.se zwischen
170°C und 175°C gemischt. Üblicherweise erfolgt dieses Mischen bei erhöhtem Druck von 5,4 bis 94 bar.
ω Vorzugsweise wird ein Druck von 6,8 bis 8,2 bar angewendet. Lfas Mischen erfolgt in Gegenwart der
Base und den verwendbaren oberflächenaktiven Mitteln. Die Base wird zugegeben, um das Polymere zu
neutralisieren und anschließend wird das obcrflächenaktive Mittel des ausgewählten Typs, 2, B. ein kationtsches,
ein anionisches oder ein nichtionogenes Mittel hinzugefügt, um die Emulgierung der neutralisierten
Polymermischung zu ermöglichen. Die üblicherweise
anzuwendende Menge an basischem Hydroxid sollte ausreichend sein, um einen Restgchalt an Alkali im
Bereich zwischen 16 bis 24 Milligramm Hydroxyd (berechnet ats ICOH) pro Gramm Emulsion zu erhalten.
Das am meisten bevorzugte Hydroxid ist Kaliumhydro- >
xid.
Der Anteil an anzuwendendem oberflächenaktivem Mittel liegt im allgemeinen im Bereich von 2 bis 12
Gewichtsprozent, vorzugsweise zwischen 6 bis 9 Gew.-%, bezogen auf Gesamtgewicht Bindemittel-Emulsion.
Nachdem die Mischung durchreagiert ist und
ausreichend gemischt ist, wird Wasser zugesetzt, um die
Mischung schnell abzukühlen und dadurch eine optimale Produktqualität zu erreichen. Die Emulsion hat die
Tendenz, kolloidal und durchsichtig zu sein. Der i>
Trockensubstanzgehalt der Emulsion wird üblicherweise zwischen 20 und 40 Gew-% eingestellt
Übliche wäßrige Schlichtflüssigkeitszusammensetzungen.
die zum Tauchen und Beschichten von Glasfasersträngen verwendet werden, enthalten Kupp- κι
lungsmittel. Weichmacher, oberflächenaktive Mittel, Gleitmittel und Filmbildner. D>e Verwendung von
stabilisierenden Stoffen, beispielsweise Maleinsäure, ist nicht erforderlich, weil die Binderzusammensetzung
einen wesentlichen Anteil an Eigenstabilisierung auf- -'"» weist.
Für die Zwecke der Erfindung sind Aminosilane und ihre Hydrolyseprodukte und Polymere der Hydrolyseprodukte
als Kupplungsmittel geeignet
Das besonders bevorzugte Kupplungsmittel ist so y-Aminopropyltriäthoxysilan. Es wurde festgestellt, daß
die Verwendung dieses Kupplungsmittels eine sehr gute Verbindung zwischen den Glasfasersträngen und
Polyolefin Polymeren bei niedriger Konzentration und guter Stabilität ergibt iί
Eine typische Schlichtflüssigkeit enthält im allgemeinen
ein Stabilisierungsmittel, um die Stabilität des Schlichtsystems zu verbessern. Durch die Verwendung
der wäßrigen Bindemittelemulsion ist die Zugabe eines Stabilisierungsmittels nicht notwendig, denn die Emul- *n
sion wirkt im wesentlichen selbststabilisierend.
Zusätzlich zu der erfindungsgemäßen Binderzusammensetzung und dem Kupplungsmittel enthält die
Schlichtflüssigkeit außerdem ein TextilgleitmitteL Das
Gleitmittel ist vorzugsweise kationisch oder nichtiono- π
gen. Verschiedene übliche Glasfasertextilgleitmittel
können benutzt werden. Besonders geeignet sind diejenigen, die in US-PS 38 14 715 beschrieben sind. Es
können aber auch andere Gleitmittel für Glasfasern in der Schlichtflüssigkeit verwendet werden, beispielsweise
Alkylimidazolinderivate. wie es in US-PS 38 14 715 beschrieben ist
Weiterhin können diese Gleitmittel in Kombination
mit oder anstelle von quaternären Pyridinverbindungen
benutzt werden, wie es in der US-PS 38 14 715 beschrieben ist
Die Schiioitflüssigkeit kann zusätzlich ein kationisches
oder nichtionogenes Netzmittel enthalten, das gleichzeitig eine Wirkung als Gleitmittel entfaltet Jedes
bekannte Mittel, von dem bekannt ist, daß es die Oberflächenspannung von Schlicht-Zusammensetzungen
auf Werte von 25 χ ΙΟ-5 bis 3SxIO-5N pro cm2
reduziert, kann verwendet werden. Derartige Stoffe sind gut bekannt und insbesondere in US-PS 38 14 715
beschrieben.
Weiterhin können die typischen und üblicherweise in Schlichtzusammensetzungen zur Behandlung von Glasfasern
enthaltenen Hilfssioffe der erfindungsgemäßen Schlichtzusammensetzung hinzugefügt werden, die die
verbesserte Binderzusammensetzung aufweist, so lange als dadurch keine Verträglichkeitsprobleme auftreten.
Beispiele für derartige Hilfsmittel sind Weichmacher und oberflächenaktive Mittel und dergleichen. Der
Weichmacher kann jedes Material sein, das Glasfaserstränge erweicht, die Streckung verändert, die Reibung
der Glasfasern verringert und zum Gleiten des Stranges beiträgt Bevorzugte Weichmacher sind Polyäthylen-Iminderivate.
Ein oberflächenaktives Mittel kann wirken als Netzmittel, Emulgiermittel und Detergents,
um die Schlichtflüssigkeit als Emulsion aufrechtzuerhalten und das Absetzen von Feststoffen an der
Behandlungseinrichtung verhindern. Unter den verwendbaren oberflächenaktiven Mitteln sind Kondensationsprodukte,
die aus Propylenoxyd und Propylenglyco! hergestellt werden, wie es aus der US-PS 26 74 619
bekannt ist. Diese Hilfsstoffe werden in Mengen, wie sie
für die üblichen Schlichtmittelzusammensetzungen bekannt sind, verwendet
Die Schlichtflüssigkeit enthält neben dem Bindemittel noch zusätzliche Filmbildner. Der Filmbildner ist ein
Polymeres, das geeignet ist, die Stabilität der Faserstränge
bei ihrer Herstellung und/oder während der anschließenden Weiterverarbeitung zu verbessern. Der
polymere Filmbildner kann ein Homopolymeres oder eine Mischung von Homopolymeren sein, die während
ihrer Mischung, Lagerung und Verwendung in der Schlichte nicht selbstvernetzt oder mit anderen
Bestandteilen ά*·: Schlichte reagiert und dadurch die
Stabilität des Systems verringert Beispiele für solche filmbildende Polymeren sind Epoxyde. Poly, mylacetate.
Polyester, Polyurethane un*J Acrylate Vii,ylacetat-Homopolymer
ist ein Beispiel für ein Filmbildner auf Polyvinylacetat-Basis. Filmbüdner, wie beispielsweise
Polyvinylacetat-Homopolymer werden in Mengen angewendet die ausreichend sind, um die erwünschten
Eigenschaften der mit Schlichte behandelten Glasfiberstränge zu erreichen.
Vorzugsweise beträgt die den Binder stabilisierende Menge an filmbildendem Polymer 35 bis 40 Gew.-%, das
ist eine Menge, die zu einer optimalen Handhabbarkeit der Schlichte führt Es können aber auch topfzeitstabüe
selbstvernetzende Polymere als Filmbildner in der Schlichtflüssigkeit verwendet werden, die die erfindungsgemäße
Binderzusammensetzung enthält Bei den mit sich selbst reagierenden, vernetzenden Polymeren
handelt es sich um übliche Homo- oder Copolymei e, die
aushärten oder vernetzen, ohne zusätzliche Hilfsstoffe unter den Bedingungen während der Trocknung der mit
Schlichtflüssigkeit behandelten Glasfaserstränge. Typische Beispiele für derartige polymere Filmbildner sind
Vmylacetate, Epoxyde. Polyester, Polyurethane und Acryfpolymere und ihre Reaktionsprodukte.
Eines der bevorzugten Polymere basiert auf einem Polyurethaniatex, der in hervorragender Weise die
Handhabbarkeit der mit Schlichte behandelten Glasfaserstränge verbessert, wenn er mitaufgebracht ist und
auf den Glasfasersträngen aushärtet
Im Gesamtgehalt an Feststoffen der Schlichtflüssigkeit liegt im Bereich von 2 bis 20 Gew.-% der
Schlichtflüssigkeit Bevorzugt wird ein Bereich von 3 bis 10 Gew.-% der Schlichtflüssigkeit Auf jeden Fall liegt
der Anteil der verschiedenen Zusatzstoffe nicht so hoch, daß durch diesen Anteil die Viskosität der Lösung
größer als 100 mPa - s bei 20° wird. Lösungen, deren
Viskositäten höher als 100 mPa - s liegen, sind sehr
schwer auf Glasfaserstränge während ihrer Bildung mit
den üblichen standardisierten und dafür bekannten Einrichtungen aufzubringen, ohne dabei die Faserstränge
zu zerbrechen oder zu zerreißen. Vorzugsweise wird deshalb die Viskosität der Schlichtflüssigkeit auf Werte
zwischen 1 und 20 mPa · s bei 200C eingestellt. Eine solche Viskosität ergibt die besten Ergebnisse.
Das Bindemittel wird in der erfindungsgemäßen Schlichtflüssigkeit in Mengen von 2 bis 15 Gev/.-% der
Schlichtflüssigkeh verwendet Der Kupplungsmittel ist
anwv.end in Mengen von 0,1 bis 2,0 Gew.-% der
Schlichtflüssigkeit und der Anteil an textilem Gleitmittel liegt in dem Bereich von 0,2 bis 4 Gew.-% der
Schlichtflüssigkeit. Wenn das Bindemitte! Polyäthylen enthält, wird der Feststoffgehalt der Binder eingestellt
auf 25 bis 993 Gew.-,j der Mischung von isotaktischem
carboxyliertem Polypropylen und amorphem carboxyliertem
Polypropylen und 05 bis 75 Gew-% von Polyäthylen. Ein größerer als der angegebene Anteil an
Polyäthylen in der Emulsion erfordert einen höheren Erweichungspunkt des Polyäthylens, um eine gute
Haftung der verstärkenden Glasfasern in den späteren Polymermassen zu erreichen.
Jedes für Verstärkungszwecke und zu Glasfasern ausformbare Glas kann mit der erfindungsgemäßen
Schlichtflüssigkeit behandelt werden. Natrium-Kalkgläser und Borsilicat-Gläser (»E«-Gläser) sind insbesondere
dafür geeignet.
Die Glasfaserstränge, die r :t der erfindungsgemäßen
Schlichtflüssigkeit behandelt werden, können nach dem aus US-PS 21 33 238 bekannter Verfahren hergestellt
werden. Die Glasfiberstränge werden zusammengestellt ars einer Vielzahl feiner Glasspinnfäden, die durch
Ausziehen mit hoher Geschwindigkeit aus geschmolzenem Glas über schmale Düsenöffnungen in einem
entsprechenden Ofen erzeugt werden. Während der Bildung der Glasfasern werden die Spinnfäden mit der
Schlichtflüssigkeit überzogen. Die Beschichtung der Filamente erfolgt während ihrer Bewegung mit einer
Geschwindigkeit in der Größenordnung von 305 bis 6010 Meter pro Minute. Die Beschichtung wird
ausgeführt in unmittelbarer Nähe der heißen Austrittsöffnungen aus dem Glasschmelzofen, in dem das Glas
geschmolzen wird. Nach der Beschichtung bewegen sich die Glasfasern über eine kurze Strecke auf Sammeleinrichtungen,
auf denen sie anschließend getrocknet werden, um die noch enthaltene Feuchtigkeit auszutreiben.
Die Schlichte wird auf die Fasern durch die üblichen Einrichtungen aufgebracht, beispielsweise Tauchrolleinrichtungen
oder eine Bandauftragseinrichtung. Derartige Schlichtauftragseinrichtungen sind detailliert in
US-PS 27 28 972 beschrieben. Nachdem die Glasfaserspinnfäden aus den Düsen ausgetreten sind, werden sie
durch Luft oder vorzugsweise durch Wasser gekühlt Die Fäden werden zu Bündeln zusammengefaßt durch
eine entsprechende Einrichtung und dann der Strangziehvorrichtung zugeführt, wie es in US-PS 3292 013
ebenso beschrieben ist, wie in der bereits genannten
US-PS 38 49 148. Der Glasfaserstrang oder die Stränge.
die aus den einzelnen Fäden gebildet werden, werden dann zu Glasfaserspinnfäden zusammengefaßt und auf
einer rotierenden Trommel gesammelt, die eine Umdrehungsgeschwindigkeit von 7500 Umdrehungen
pro Minute aufweist und dem Spinnfaden eine Geschwindigkeit von annähernd 3650 Meter pro Minute
bis 4570 Meter pro Minute verleihen. Der Glasfaserspinnfaden wird dann zu größeren Spulen aufgewickelt
und getrocknet Dies erfolgt im allgemeinen dadurch, daß die Glasfasergebinde für entsprechende Zeit einer
Temperatur ausgesetzt werden, die ausreichend ist, um im wesentlichen das gesamte Wasser auszutreiben. Im
allgemeinen beträgt die Härtungszeit der vorliegenden Schlichtzusammensetzung etwa U Stunden bei 1320C.
Die Glasfaserspinnfäden und Stränge, die mit der erfindungsgemäßen Schlichte, behandelt werden, können
dann anschließend auf verschiedene Weise zum Verstärken von Polyolefinmaterialien verwendet werden.
Das feuchte zerschnittene Fasergut wird auf einer Heizeinrichtung zugeführt, um den Feuchtigkeitsgehalt
zu reduzieren und trockene Stapelfasern herzustellen, die zur Verwendung als Verstärkungsmittel geeignet
sind.
Aus den zunächst aufgespulten Glasfasern können aber auch nach den aus US-PS 38 83 333 und 36 64 909
bekannten Verfahren Matten gebildet werden. Die Matten werden dann genadelt und mit dem Polyolefinharz
imprägniert oder mit Polyolefinfolien laminiert um die faserverstärkten Polyolefin-Gegenstände zu bilden.
Diese werden dann auf Temperaturen im Bereich von 2040C bis etwa 221°C erwärmt, bei einem Druck von
640 bar für eine Zeitdauer von etwa 5 bis etwa 20 Minuten zur Bindung der mit der Schlichte überzogenen
Glasfasern mit den zu verstärkenden Polyolefinen.
Glasfaserspinnfäden oder Stränge, die mit der erfindungsgemäßen Schlichtflüssigkeit, die den entsprechende
Binderzusammensetzung aufweist, überzogen sind, können zur Verstärkung jeglichen polyolefinischen
Materials in bekannter Weise verwendet werden. Besonders geeignet sind jedoch die auf diese Weise
hergestellten Glasfasern für die Verstärkung von Polyolefin-Polymeren, wie Polyäthylen, Polypropylen,
2-Methylpenten u.dgl. Ganz besonders bevorzugt werden die erfindungsgemäß behandelten Glasfasern
zur Verstärkung von Polypropylen verwendet weil durch die erfindungsgemäße Binderzusammensetzung
besonders gute Verbindung mit dem zu verstärkenden Kunststoff zustande kommt Außerdem ist die Verwendung
von Polypropylen auch vom ökonomischem Standpunkt her besonders attraktiv. Das Verhältnis von
Polypropylen zu Glas kann in jedem Verhältnis gewählt werden, je nach den gewünschten Eigenschaften der
herzustellenden Gegenstände. Im allgemeinen beträgt der Anteil an Glas 10 bis 50 Gew.-%. Der bevorzugte
Anteil für eine Polypropylen-Folie, beträgt 35 bis 45 Gew.-°/o Glas im fertig ausgeformten Produkt so daß
ein gutes Gleichgewicht zwischen Kosteneigenschaften
und der strukturellen Festigkeit erreicht ist Beim Spritzgießen wird ein Anteil von 20 bis 30 Gew.-% Glas
in den geformten Gegenständen bevorzugt
Die nachfolgenden Beispiele richten sich auf bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Die Teile und
Prozentangaben beziehen sich jeweils auf das Gewicht soweit nichts anderes ausdrücklich angegeben ist
Beispiel 1
Zunächst wird eine wäßrige Emulsion einer Mischung aus isotaktischem carboxyliertem Polypropylen und
amorphem carboxyliertem Polypropylen als Bindemittel in folgender Weise hergestellt
Zwei Teile amorphes maleiniertes Polypropylen werden mit einem Teil isotaktischem maleiniertem
b5 Polypropylen gemischt und mit Kaliumhydroxid und einem nichtionogen äthoxylierten Phenol oberflächenaktiven
Mittel gemischt und mit Wasser emulgiert,
wobei die Emulsion einen Trockensubstanzgehalt von
32% aufweist. Die Emulsion wird hergestellt durch Mischen und Schmelzen der Polypropylen-Polymere
miteinander zusammen mit dem verdünnten oberflächenaktiven Mittel und Kaliumhydroxid bei Temperaturen
zwischen 170 und 175° C und einem Druck zwischen
6,8 und 8,2 bar. Nachdem die Mischung reagiert hatte, wird die Temperatur der Mischung schnell durch
Zugabe von Verdünnungswasser gesenkt und eine Emulsion mit 32% Feststoff hergestellt.
Diese Bindemittelemulsion hat folgende Zusammensetzung:
60% amorphes Polypropylen-Maleinsäurepolymer 30% isotaktisches Polypropylen-Maleinsäurepolymer
8% nichtionogenes äthoxyliertes Phenol als oberflächenaktives Mittel
2% Kaliumhydroxid.
Die Emulsion weist einen pH-Wert zwischen 8,0 und 9,5 auf und ist ohne weiteres mit Wasser verdünnbar.
Das Aussehen der Emulsion ist bernsteinfarbig und die Gesamtalkalität liegt im Bereich von 16 bis 24
Milligramm KOH pro Gramm Emulsion und der Teilchendurchmesser beträgt maximal 3 μηι.
Diese Emulsion wird mit anderen Bestandteilen kombiniert, um die Schlichtflüssigkeit wie folgend zu
bilden:
Bestandteile der Schlichtezusammensetzung Kg/11361
y-Aminopropyltri-Äthoxysilan 9,9
Bindemittel-Emulsion (32% TS) 40
Polyurethan Latex (Filmbildner) (50% TS) (TS=Trockensubstanz) 60
Beispiel 2
Eine Schlichtflüssigkeitszusammensetzung wurde in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise hergestellt mit
der Abweichung, daß sie 23% der in Beispiel 1 genannten Bindemittel-Emulsion aufweist und einen
entsprechenden höheren Anteil an Filmbildner.
Tabelle
Bestandteile der Schlichtezusammensetzung Kg/11361
y-Aminopropyltriäthoxysilan 0,9
BindemittelemuIs'on(32%TS) 9,2
Polyurethanlatex (50% TS) 80,9
Beispiel 3
Eine Schlichtflüssigkeitszusammensetzung wurde
' nach dem in Beispiel 1 vorgeschriebenen Verfahren hergestellt mit Ausnahme, daß der Bindemittel-Emulsionsanteil
15% betrug und der entsprechende Anteil an Polyurethan Filmbildner höher war.
Bestandteile der Schlichtezusammensetzung Kg/11361
y-Aminopropyltriäthoxysilan 9.9
Bindemittelemulsion (32% TS) 6.0
Polyurethanlatex (50% TS) 84,1
Die Schlichtflüssigkeit, gemäß Beispiel 2, wurde zum Beschichten von Glasfasern in der bereits beschriebenen
Weise verwendet und aus den Glasfasern Stapelfasern hergestellt Die Faserstränge wurden dazu
auf 635 mm Länge geschnitten und direkt mit
Polypropylenharzen gemischt und ausgeformt bei Temperaturen von 232°C. 2600C und 288°C. Bei den
2ί Polypropylenharzen handelte es sich um Typen mit
Schmelzindex 12 und Schmelzindex 4, die kommerziell erhältlich sind.
Die ausgeformten Artikel unter Verwendung der Schlichtzusammensetzung, gemäß Beispiel 2, werden als
Muster nach Beispiel 2 bezeichnet Die nachfolgende Tabelle zeigt die Ergebnisse, die beim Prüfen der
hergestellten Artikel gefunden wurden, unter Verwendung von Mischungen isotaktischer und amorpher
Polypropylen- Bindemitteiemulsionen in der Schlichtflüssigkeit
Die aus der Tabelle zu entnehmenden Daten zeigen, daß die Verwendung der erfindungsgemäßen Schlichtflüssigkeit
mit der Bindemittelemulsion zu verstärkten Polypropylenkörpern führt dje in ihren Eigenschaften
AO besser sind, als die Ergebnisse mit kommerziell
erhältlichen Stapelfasern. Dieses Ergebnis wurde ohne Zusatz von Trägern oder stabilisierenden Mitteln bei
der Herstellung der Bindemittelemulsion erreicht
Geformte Probe
Stapelfasern
Biegefestigkeit MPa
Biegemodul
GPa
Reißfestigkeit MPa
Harz-Type
Handelsüblicher Standard 21,6 (Fasern)
Probe 1 nach Beispiel 2 20,8
Probe 2 nach Beispiel 2 19,6
Probe 3 nach Beispiel 2 19,3
Probe 4 nach Beispiel 2 21,6
Probe 5 nach Beispiel 2 21,3
Vergleichsprobe 5 20,3 Handelsübliche Fasern
Probe 6 nach Beispiel 2 20,9
84,1
86,2
80,7
77,9
83,4
88
88
97 3,80
4,16
4,01
3,98
4,04
4,53
4,68
4,87
50,3
52,4
51,7
50,3
49,6
Schmelzindex 12 (232° C)
Schmelzindex 12 (232° C)
Schmelzindex 12 (232° C)
Schmelzindex 12 (260p C)
Schmelzindex 12 (288° C) Schmelzindex 4 (232° C)
Schmelzindex 4 (232° C)
Schmelzindex 4 (260° C)
Fortsetzung
Geformte Probe
|
Stapelfasern
|
Biegefestigkeit
|
Biegemodul
|
Reißfestigkeit
|
Harz-Type
|
|
%
|
M Pa
|
G Pa
|
M Pa
|
|
Vergleichsprobe 6 |
20,1 |
90 |
5,23 |
46 |
Schmelzindex 4 |
Handelsübliche Fasern |
|
|
|
|
(260° C) |
Probe 7 nach Beispiel 2 |
20,0 |
99 |
4,88 |
58 |
Schmelzindex 4 |
|
|
|
|
|
(288° C) |
Vergleichsprobe 7 |
19,5 . |
93 |
5,64 |
43 |
Schmelzindex 4 |
Handelsübliche Fasern |
|
|
|
|
(288°C) |
M Pa = Megapascal, 6 Pa = Gigapaseal.
Die aus der Tabelle zu entnehmenden Daten zeigen, daß die Verwendung der erfindungsgemäßen Schlichtflüssigkeit
mit der Bindemittelemulsion zu verstärkten Polypropylenkörpern führt, die in ihren Eigenschaften
besser sind, als die Ergebnisse mit kommerziell erhältlichen Stapelfasern. Dieses Ergebnis wurde ohne
Zusatz von Trägern oder stabilisierenden Mitteln bei der Herstellung der Bindemittelemulsion erreicht