DE29908263U1

DE29908263U1 - Handgeführtes Kombigerät für die Garten- und Landschaftspflege

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Publication number: DE29908263U1
Application number: DE29908263U
Authority: DE
Original assignee: BOOS
Current assignee: BOOS
Priority date: 1999-05-07
Filing date: 1999-05-07
Publication date: 1999-07-29
Anticipated expiration: 2009-05-08

Description

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Beschreibung

Handgeführtes motorbetriebenes Werkzeug für die Garten- und Landschaftspflege

Rückentragbare Geräte kommen dort zum Einsatz, wo aus Gleichgewichts- und Flexibilitätsgründen herkömmliche Freischneider und Motorsensen nicht einsetzbar sind. Sie werden in Straßengräben, an steilen Hängen und in sehr beengten und unwegsamen Situationen eingesetzt. Trotz der Tatsache, daß die Gesamtstruktur logisch gegliedert ist -das Hauptgewicht wird mit dem Oberkörper getragen und das Werkzeug kann frei geführt werden- finden solche Geräte kaum Verwendung und Akzeptanz durch ihre offensichtlichen konstruktiven und ergonomischen Nachteile.

Das Konzept greift die unterschiedlichen Problempunkte auf und versucht die sich aus der Analyse ergebenen Schlußfolgerungen in einen Zusammenhang zu bringen. Grundgedanke der Entwurfskonzeption ist es, einen sinnvollen Kompromiß zwischen der optimierten Ergonomie im Bereich der Körpergrößenanpassung und der Entlastung für den Benutzer bei Arbeiten im Hüft- bis Überkopfbereich, sowie der Robustheit, Simplizität und Gewichtsproblematik zu schaffen. Ausgehend von der Intension, daß das Werkzeug eine Fortbildung des Armapparates des Menschen darstellen soll, wurde eine darauf ausgerichtete Gesamtstruktur entwickelt. Sie ermöglicht dem Benutzer eine intuitive Steuerung der Einheit und soll ihm aufzeigen, welche Anpassungen er vornehmen kann, um optimal unter unterschiedlichen Umgebungsbedingungen effizient arbeiten zu können.

So wurde eine Struktur (Abb 1) entworfen, die es ermöglicht sowohl um einen Fixpunkt am Körper als auch frei und flexibel vom Körper weg zu arbeiten. Dies stellt eine Kombination aus den Vorzügen vorhandener Freischneider mit Tragegurt (Fixpunkt) mit denen eines rückentragbaren Systems (Flexibilität) dar. Ermöglicht wird dies durch eine asymmetrische Unterarmauflage mit einer Kugelgelenkaufnahme (12) kombiniert mit einer Lenkereinheit (6). Ein wesentlicher Faktor stellt, wie bereits erwähnt, die Entlastung des Armsystems des Benutzers dar. Durch die Verwendung eines Fixpunkts ergab sich die Möglichkeit eine Entlastung durch eine variable Zugeinheit in Form einer unter Federspannung stehenden Gurtrolle zu bieten. Werden längere Arbeiten im Hüft- bis Überkopfbereich ausgeführt, so kann der Benutzer diese Tragentlastung bei Bedarf am Werkzeugträger einhängen, welche dann das Gewicht zum größten Teil auf den Rücken überträgt (Abb3). Konzipiert wurde diese Entlastung für Entastungsarbeiten und Stutz- und Formschnitte an Hecken und Sträuchern. Durch die besondere Form der Armauflage wird der Unterarm fest in seiner Position gehalten und ermöglicht es das Werkzeug als Fortbildung des Armsystems zu nutzen und dementsprechend sensitiv zu steuern.

Die angesprochene Flexibilität setzt sich auch in der Einsatzmöglichkeit des Gerätes fort. Ausgehend von einem Baukastenprinzip, kann der Benutzer je nach Erforderlichkeit, unterschiedliche Werkzeuge auf die

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Motoradapterplatte aufsetzen. Dies hat den Vorteil nur einen Werkzeugträger und unterschiedliche Werkzeuge, anstatt mehrere komplette Geräte anschaffen und warten zu müssen.

Durch die Problematik der unterschiedlichen Körpergrößen vieler Benutzer stellt sich die Frage nach einer Anpassung der Gesamtgerätestruktur. Die Griffe und Lenkergeometrien sind bereits sehr vielseitig auf die persönlichen Vorlieben und Körpermaße anpaßbar. Die Länge der Gesamtstruktur läßt sich nur bei einem Modell der Firma Tanaka verändern. Der Winkel der Schneidwerkzeuge ist nur bei der Fa. Dolmar veränderbar und auch lediglich in Längsachsenrichtung. Eine Möglichkeit der Winkelveränderung in horizontaler Ebene gibt es bei Heckenscheren, die wie bei der Fa. Stihl sogar stufenlos vorgenommen werden kann. Alle Verstellungen lassen sich jedoch nur bedienen, wenn das Gerät abgelegt wurde, was eine Arbeitsunterbrechung erforderlich macht und eine starke Beeinträchtigung des Arbeitsflusses darstellt.

In diesem Falle wurden die unterschiedlichen Verstellmechanismen möglichst weit oben am Gerät angeordnet, um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen. Sämtliche Veränderungen können ohne Werkzeugeinsatz vorgenommen werden. Über ein verschiebbares Griffelement mit Arretierungsmechanismus (18) kann die Einheit in der Gesamtlänge verstellt und somit auf unterschiedliche Körpergrößen angepaßt werden (Abb 5). Zudem ist eine Winkelverstellung der Kopfeinheit in horizontaler Ebene über ein Rad (19) mit einem, in dem unteren Gelenk befindlichen Schneckengetriebe, möglich. Hiermit können Anpassungen an unterschiedliche Umgebungsbedingungen und Werkzeugarten vorgenommen werden (Abb 6). Die dritte Verstellmöglichkeit bietet sich durch einen selbstarretierenden Drehgriff (20), der es ermöglicht die gesamte untere Kopfeinheit um jeweils 90° rechts und links um die Längsachse zu drehen (Abb 7). Anpassungen an Umgebung und verwendetes Werkzeug sind hierdurch möglich.

Samtliche Anpassungsmöglichkeiten sollen ein Arbeiten in schwierigen Gelände unter ergonomischen Aspekten ermöglichen.

Neben der angestrebten Entlastung der Armstruktur wurde auch auf die möglichst große Flexibilität des Werkzeugträgers unter widrigen Umgebungsbedingungen hingearbeitet. Der Benutzer sollte die Möglichkeit erhalten, mit unterschiedlichen Werkzeugen großflächig, als auch gezielt in dichtem Bewuchs zu arbeiten. Hierzu kann die Werkzeugeinheit an der Kugelgelenkaufnahme getrennt- und frei vom Körper weg geführt werden(2 und 12), um beispielsweise Jungbestände in der Forstwirtschaft freizuschneiden.

Die Problematik der erforderlichen variablen und flexiblen Kraftübertragung führte zu der Erkenntnis, daß ein hydraulisches System bestehend aus einer motorbetriebenen Hydraulikpumpe, Hydraulikleitungen und einem hydraulischen Motor die gestellten Kriterien erfüllen kann. Mechanische Kraftübertragungen, wie beispielsweise eine biegsame Welle, kamen durch ihre Reib- und Torsionsverluste nicht in Frage. Das hydraulische System hat zudem einige weitere wesentliche Vorteile. Durch die Tatsache, daß Flüssigkeiten nicht komprimierbar sind, kann der Anwender das Schneidwerkzeug wechseln, ohne das zusätzliche Arretiermechanismen erforderlich sind. Weiterhin kann der Werkzeugträger zu Transportzwecken mit einer Hydraulikkupplung von der Rucksackstruktur getrennt werden. Verlängerungsaufsätze für Entastungsarbeiten können ebenfalls problemlos

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adaptiert werden. Das gesamte System ist zudem nahezu Wartungsfrei, was die Servicefreundlichkeit deutlich erhöht.

Die Gewichtsentlastung der vorderen Einheit wird durch eine unter Federspannung stehenden Gurtrolle (3)
gewährleistet. Diese ist fest mit der Rucksackeinheit verbunden und Ieitet die auftretenden Kräfte gleichmäßig ab. Durch einen Mechanismus läßt sich die Federspannung auf unterschiedliche Gewichts- und
Hebelverhältnisse einstellen. Der Karabiner ist am Träger des Rucksacks befestigt und läßt sich bei bedarf in eine Aufnahme am Griff einhängen.

Zum Transport und zur besseren Handhabung des Gerätes kann die Lenkereinheit um 90° geklappt werden. Dieser Mechanismus wird durch die Entriegelung einer Sperre aktiviert (Abb 4).

Bei Hindernissen kann sich der Messerschutz durch eine radiale Bewegung anpassen, so daß ein Freischneiden bei engen Platzverhältnissen möglich ist. Durch einen Zugmechanismus wird der bewegliche Teil wieder in die Ausgangsposition zurückgeführt und sorgt dafür, das bei Steinschlägen der Messerschutz nicht versehentlich zur Seite klappt (Abb 8).

Claims

lb-030599-GB Schutzansprüche Handgeführtes motorbetriebenes Kombigerät für die Garten- und Landschaftspfiege, welches gekennzeichnet ist durch folgende Merkmale:

1. Rückentragbare Einheit (1) mit einer Aufnahme für eine(n)

• Kugelgelenkkopf (2)

• Gurtrolle (3)

2. Handgeführte Einheit (4) bestehend aus

• einer Unteramnhalterung (5)

• einer Lenkereinheit (6)

• drei unterschiedlichen Verstellmechanismen (7)

• einer Kopfeinheit (8)

1.1. Gurtrolle nach Schutzanspruch 1, bestehend aus

• einem Gehäuse mit einer Gurtaufwicklung und einem Verstellrad für die Zugspannung (9)

• einem Gurt mit am Ende befindlichen Karabinerhaken (10)

2.1. Unterarmhaltening nach Schutzanspruch 2, bestehend aus

• seitlichen Polyurethanpolsterungen (11)

• einer Kugelgelenkaufnahme (12)

• Anschlüsse für die Hydraulikleitungen und den Gaszug

2.2. Lenkereinheit nach Schutzanspruch 2, bestehend aus

• einem Steuergriff mit ergonomisch angeordneten Bedienelementen (13) (Gas/Gassperre/Notaus bzw. Start) ,Schutzbügel (14) und Karabinerhakenaufnahme (15)

• einem Haltegriff mit Abrutschschutz (16)

• einem Klappmechanismus mit manuell lösbarer Sperre (17)

2.3. Verstellmechanismen nach Schutzanspruch 2, bestehend aus

• Längenverstellung der handgeführten Einheit (18)

• Winkelverstellung der Kopfeinheit (19)

• Drehung der Kopfeinheit um die Längsachse der Einheit um 90° rechts und links (20)

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2.4. Kopfeinheit nach Schutzanspruch 2, bestehend aus

• einer Keilbefestigung (21)

• einem festen und einem beweglichen Teil, verbunden durch ein verstellbares Gelenk mit integriertem Schneckengetriebe (Winkelverstellung) (22)

• einer Halterung für den Hydraulikmotor (23)

• einer Adapterfläche zur Befestigung unterschiedlicher Werkzeuge (24) (Heckenschere/Entastungssäge/Freischneidewerkzeuge), in den Zeichnungen als Version mit Freischneidewerkzeug dargestellt

• einem optionalen Messerschutz, der aus einem beweglichen und einem festen Teil besteht (25)