DE29723936U1 - Tunnelofen-Anlage zum Brennen von keramischen Produkten - Google Patents
Tunnelofen-Anlage zum Brennen von keramischen ProduktenInfo
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Description
21.029 KELLER GMBH, D - 49479 Ibbenbüren-Laggenbeck
Tunnelofen-Anlage zum Brennen von keramischen Produkten
Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Herstellung von gebrannten keramischen Produkten, wobei die zu brennenden Formlinge auf Brenngestellen durch einen im Querschnitt rundum isolierten Tunnelofen (mit Aufheiz-, Brenn- und Kühlzone) mit Höhenabstand zur Bodenisolation transportiert und gebrannt werden.
Derartige Verfahren und Tunnelofen-Anlagen sind in der Praxis mehrfach bekannt geworden.
Eine ältere Bauart sieht vor, die Brenngestelle auf im wesentlichen isolationsmittelfreie Ofenwagen aufzusetzen, welche jeweils mit Stelzen, die an im kalten Bereich verfahrbare Wägelchen/Fahrgestelle angeordnet sind, die Tunnelofen-Bodenisolation durchdringen - wobei der mittlere Isolationsbereich (d. h. der Bereich zwischen den Stelzenkonstruktionen) verfahrbar ist. Die das Brenngut aufnehmenden gestellartigen Ofenwagen werden mit das Brenngut tragenden Unterlagen, sogen. Brenngestellen, beladen, durchfahren damit den Tunnelofen und kehren auf einem zweispurigen Gleis zurück. Diese Bauart hat zwar den Vorteil, daß die aufgeheizte Bodenisolation normalerweise im Ofentunnel verbleibt und sich dadurch eine Energieeinsparung ergibt, zeigt jedoch den Nachteil, daß komplette Ofenwagen vorhanden sind, die einerseits verhältnismäßig hohe Investitionskosten bedingen und andererseits einen großen Raum für die Ofenwagen-Rückführung benötigen.
-2-
Jüngere Bauarten verzichten auf Ofenwagen und führen großformatige Brenngestelle auf in den Tunnelwand-Seitenbereichen angeordnete Transportelemente, wie Wellenstumnmel, Rollenketten, Schienen und dgl. durch den Ofentunnel. Obwohl diese Transportsysteme anscheinend einfach aufgebaut sind, besteht der große Nachteil, daß die lasttragenden Transportmittel im heißen Bereich liegen, hochwertiges und teures Material erfordern und trotzdem kurzlebig sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Tunnelofen-Anlage zum Herstellen von gebrannten Erzeugnissen der Baustoff- und Keramikindustrie zu schaffen, welche eine Energie-Einsparung ermöglicht, ein einfaches und langlebiges Transportsystem aufweist sowie einen geringen Fabrikraum für den Bereich des Tunnelofens und dessen Transportsystem erfordert.
Erfindungsgemäß wird dies durch eine Tunnelofen-Anlage gemäß Anspruch 1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Das Erfindungswesentliche besteht in der geteilten Ofenwagenkonstruktion, bei der nebeneinander zwei (oder mehrere) die Ofenbodenisolation durchdringende Trageinheiten für das Brenngestell vorhanden sind, sowie in der Rückführung der Trageinheiten in einer einzigen Reihe neben dem Tunnelofen. Dadurch wird nur eine geringe Anzahl dieser Transporteinheiten, wie Wagen oder Schubbalken, benötigt und außerdem Fabrikfläche eingespart. Die die Brennunterlagen tragenden Stützen sind auf im „kalten" Bereich, d.h. unterhalb der Tunnelbodenisolation, angeordneten Transportmitteln vorgesehen, was eine langlebige Konstruktion sowie energiesparende Arbeitsweise garantiert. Außerdem ermöglichen die abnehmbaren Brennunterlagen eine Beladung von Speichergestellen an einem Ort, wohin keine Verfahrgleise führen und der Transport mittels gleisloser Fahrzeuge vorgenommen werden kann.
-3-
Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt und werden nachfolgend näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Tunnelofen-Anlage zum Brennen von Formungen der Baustoff- und/oder Keramik-Industrie (wozu auch Porzellan zählt),
Fig. 2 einen Anlagen-Querschnitt mit erfindungsgemäßen, aus Transporteinheiten und darauf aufsetzbaren Brenngestellen oder Brennunterlagen bestehenden Ofenwagen, wobei Fahrgestelle mit Rädern vorgesehen sind,
Fig. 3 einen Anlagen-Querschnitt einer abgeänderten Ausbildung, bei der die Transporteinheiten mit einem auf einer Rollenbahn bewegbaren Schubbalken ausgeführt sind.
Bei der erfindungsgemäßen Anlage zur Herstellung von gebrannten Produkten werden mit 1 bezifferte zu brennende Formlinge (Brenngut) auf Brennunterlagen 2 durch einen im Querschnitt rundum isolierten Tunnelofen (mit Aufheiz-, Brenn- und Kühlzone) mit Höhenabstand zur Tunnelofen-Bodenisolation transportiert und gebrannt.
Dabei wird eine Vielzahl von zu brennenden Formungen 1 auf eine gemeinsame Brennunterlage 2 aufgeladen und damit vor die Ofeneinfahrt 3a transportiert.
Die mit getrockneten Formungen 1 beladenen Brennunterlagen 2 werden durch den Tunnelofen 3 jeweils mittels mindestens zwei parallel beabstandet nebeneinander sowie synchronlaufend bewegbarer, sich unterhalb einer Isolationsschicht 4 abstützender und mit Tragstützen 5 die Isolationsschicht durchdringender wagen- oder schlittenartiger Transporteinheiten 6, 7 transportiert.
-4-
Hinter der Ofenausfahrt 3b werden die Brennunterlagen 2 mit dem gebrannten Gut von den Transporteinheiten 6, 7 abgenommen und die abgeräumten Transporteinheiten 6, 7 dann auf einer einzigen Rücklaufbahn 8 zurückgeführt sowie vor der Ofeneinfahrt 3a wieder mehrreihig zur Beladung mit formlingsbeladenen Brennunterlagen 2 aufgestellt.
Das Umsetzen der Transporteinheiten 6 und 7 ist in Fig. 1 schematisch durch die Pfeile A und B dargestellt und wird durch eine Umsetzeinrichtung 9 durchgeführt.
Hinter der Ofenausfahrt 3b werden die Brennunterlagen 2 mit dem gebrannten Gut von den Transporteinheiten 6, 7 abgenommen und in ein vieletagiges Speichergestell 10 - für den Weitertransport zu einer mit 11 bezifferten Entladeeinrichtung oder zu einem Speicher - eingeladen sowie die abgeräumten Transporteinheiten 6, 7 auf einer einzigen Rücklaufbahn 8 zur Ofeneinfahrt 3a zurückgeführt und dort wieder mehrreihig zur Beladung mit formlingsbeladenen Brennunterlagen 2 aufgestellt. 12 kennzeichnet die Beladeeinrichtung zum Brenngestell-Aufladen auf Transporteinheit 6 und 7 - wodurch aus den Positionen 3, 6 und 7 ein Ofenwagen ohne Isolation entsteht.
Die Entladeeinrichtung 11 und Beladeeinrichtung 12 sind jeweils von einer Krananlage gebildet.
Auch bei einer Tunnelofen-Anlage mit zwei auf der Tunnelbreite nebeneinander verlaufenden Brenngestell-Durchlaufbahnen ist nur eine Rücklaufbahn 8 vorgesehen.
• · i ■ · ♦ ♦
-5-
1 | Formlinge/Brenngut |
2 | Brennunterlagen/Brenngestelle |
3 | Tunnelofen |
3a | Ofeneinfahrt |
3b | Ofenausfahrt |
4 | Isolationsschicht |
5 | Tragstützen |
6 | Transporteinheit |
7 | Transporteinheit |
8 | Rücklaufbahn für 6 + 7 |
9 | Umsetzeinrichtung für 6 + 7 |
10 | Speichergestell |
11 | Entladeeinrichtung für 2 |
12 | Beladeeinrichtung für 2 |
16 | Seitenbrenner |
17 | Stahlmantel |
A | Umsetzbewegung von 6 |
B | Umsetzbewegung von 7 |
Claims (10)
1. Tunnelofen-Anlage zur Herstellung von gebrannten keramischen Produkten, mit einem im Querschnitt rundum isolierten Tunnelofen (mit Aufheiz-, Brenn- und Kühlzone) und einer Vielzahl das Brenngut durch den Tunnelofen transportierenden, die Isolation durchdringenden Gestellen, dadurch gekennzeichnet, daß
a) auf der Tunnelbreite mindestens eine Brenngestell-Durchlaufbahn angeordnet ist,
b) die das Brenngut transportierenden Brenngestelle als teilbare Fördersysteme ausgebildet sind, welche sich aus die zu brennenden Formlinge (1) in einer Vielzahl aufnehmenden Brennunterlagen (2) und dieselben (2) lose aufgesetzt tragenden, selbst im kalten Bereich abgestützten Transporteinheiten (6, 7) zusammensetzen,
c) das Fördersystem für den Ofendurchlauf die Brennunterlagen (2) mit mindestens zwei parallel beabstandet nebeneinander und synchronlaufend bewegbarer Transporteinheiten (6, 7) abstützen, die nach dem Ofendurchlauf und einer Brennunterlagen-Abnahme auf einer einzigen (gemeinsamen) Rücklaufbahn (8) einreihig zur Ofeneinfahrt (3a) zurückführbar und vor der Ofeneinfahrt (3a) für die Beladung mit getrocknete Formlinge (1) tragenden Brennunterlagen (2) wieder mehrreihig aufstellbar sind.
2. Tunnelofen-Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Transporteinheiten (6, 7) ein als Wagen, Schubbalken oder Schlitten ausgeführtes Unterteil (Fahrgestell) aufweist, welches unter der Isolationsschicht (4) liegt und dieselbe mit Tragstützen (5) durchfaßt.
3. Tunnelofen-Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennunterlagen (2) ein- bis dreietagig ausgebildet oder aufsetzbar vorgesehen sind.
4. Tunnelofen-Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennunterlagen (2) als Roste aus feuerfestem Material ausgebildet sind.
5. Tunnelofen-Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Tunnelofen (3) als seitenbefeuerter Brennofen ausgebildet ist.
6. Tunnelofen-Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Tunnelofen als Flachbrandofen ausgebildet ist.
7. Tunnelofen-Anlage nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Tunnelofen (3) abwechselnd mit oberhalb und unterhalb der Brenngutetage(n) vorgesehenen Seitenbrennern (16) ausgestattet ist.
8. Tunnelofen-Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Tunnelofen (3) einen gasdichten Stahlmantel aufweist.
9. Tunnelofen-Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß für die Umsetzung der Transporteinheiten (6, 7) an der Ofeneinfahrt (3a) und Ofenausfahrt (3b) jeweils eine Krananlage vorgesehen ist.
10. Tunnelofen-Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß für die Brennunterlagen (2) zumindest abtransportseitig ein vieletagiges Speichergestell (10) vorgesehen ist, welches mittels eines gleislosen Transportfahrzeuges (13) verfahrbar ist.
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