DE29519794U1 - Armstütze - Google Patents

Description

Armstütze

Die Erfindung bezieht sich auf eine Armstütze für ein Sitzmöbel, mit einem an dem Sitzmöbel anbringbaren Traggestell, das eine Armauflage zum Abstützen eines Armes trägt.

Bei Personen, die auf einem Sitzmöbel sitzend Tätigkeiten ausüben, treten häufig besondere Belastungen, Verspannungen und Schmerzen im Schulterbereich auf. Ursache dafür sind u.a. nicht oder nur unzureichend abgestützte Arme, deren Eigengewicht größtenteils oder alleine von den Schultern getragen wird. Zum Abstützen der Arme und Entlasten der Schultern werden Armstützen verwendet.

Bekannte Armstützen sind starr oder in ihrer Höhe verstellbar an dem Sitzmöbel befestigt. Der Unterarm kann auf eine Armauflage der Armstütze gelegt werden, so daß der Oberarm abgestützt wird.

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Wenn der Arm auf der Armauflage nicht nur unbewegt abgelegt wird, sondern zur Durchführung von Tätigkeiten bewegt wird, muß der Unterarm für diese Bewegungen entweder angehoben werden oder gegen den Reibungswiderstand zwischen der Armauflage und dem Unterarm bewegt werden. In jedem Fall ist bei jeder Bewegung des Armes eine zusätzliche Anspannung zum Anheben des Armes oder Überwinden der Reibung erforderlich, wodurch die Schultermuskulatur schneller ermüdet und verspannt.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Armstütze bzw. ein Sitzmöbel mit einer Armstütze zu schaffen, die den Arm besser abstützt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 9.

Die erfindungsgemäße Armstütze weist ein Traggestell auf, das eine Längsführung zum ungehemmten freien Verschieben der Armauflage aufweist. Die Armauflage ist in ihrer Längsrichtung verschiebbar, d.h. in der Richtung in der auch der aufgelegte Unterarm zeigt und bewegt wird.

Die Armauflage ist derart leichtgängig auf dem Traggestell gelagert, daß der auf der Armauflage ruhende Unterarm die Armauflage ohne nennenswerten Kraftaufwand in unterschiedliche Arbeitspositionen ziehen kann, d.h. die Armauflage wird von dem Unterarm mitgenommen, ohne daß dazu zusätzliche Kräfte erforderlich sind. Der Unterarm ist in Ruhestellung und während der Bewegung abgestützt, was zu einer Entlastung und Entspannung der Schulterpartien beiträgt. Durch die Mitführung der Armauflage ist auch ein Abgleiten des Unterarms von der

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Armauflage verhindert. Die Armstütze ist nachträglich an einem Sitzmöbel montierbar.

Das Traggestell weist vorzugsweise ein Drehgelenk auf, mit dem die Armauflage um eine Vertikalachse frei drehbar ist. Die Armauflage kann daher auch den Drehbewegungen des Unterarmes reibungsarm folgen. Dadurch wird gleichzeitig gewährleistet, daß die Längsführung stets parallel zum Unterarm und seiner Hauptbewegungsrichtung ausgerichtet bleibt und dadurch eine optimale Funktion der Längsführung der Armauflage gewährleistet ist.

Das Traggestell kann auch eine Höheneinstellvorrichtung aufweisen, mit der die Höhe der Armauflage einstell- und feststellbar ist. Dadurch ist die Höhe der Armauflage im Verhältnis zur Sitzfläche des Sitzmöbels verstellbar, so daß die Armauflagenhöhe den individuellen Bedürfnissen angepaßt werden kann und eine gute Abstützung des Armes erreicht wird.

Das Traggestell kann um eine weitere im wesentlichen horizontale Achse relativ zu dem Sitzmöbel schwenkbar und einstellbar sein. Dadurch läßt sich das Traggestell bzw. die Armauflage nach vorne oder hinten kippen. Die Armauflage läßt sich auch in ihrem Kippwinkel an individuelle Bedürfnisse anpassen. Durch Verkippen des Traggestells und der Armauflage nach vorne liegt das ellenbogenseitige Ende des Unterarms relativ hoch und stützt den Oberarm gut ab, während das handseitige Ende des Unterarms niedriger liegt und höhenmäßig beispielsweise an eine Schreibtischplatte angepaßt ist.

Das Traggestell kann auch eine Querführung aufweisen, durch die die Armauflage quer zu ihrer Verschieberich-

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tung einstellbar ist. Dadurch kann der Abstand zweier Armauflagen zueinander eingestellt und den individuellen Bedürfnissen angepaßt werden.

Das Traggestell selbst kann in Längsrichtung verstellbar ausgebildet sein. Dadurch ist der Verschiebebereich der Armauflage in Längsrichtung verstellbar und an die Gegebenheiten und Bedürfnisse des Benutzers anpaßbar.

Die Längsführung der Armauflage ist vorzugsweise als Wälzlager ausgestaltet. Sie ist dadurch in Längsrichtung leicht und nahezu widerstandsfrei bewegbar und kann den Unterarmbewegungen ohne spürbaren Widerstand folgen. Ein nahezu widerstandsfreies Folgen der Armauflage ist wichtig, um den durch das Abstützen des Armes erzielten entspannenden Effekt für die Schulter nicht durch kraftzehrende Längsbewegungen des Unterarmes wieder zu verringern.

Das Traggestell weist vorzugsweise mindestens ein Rückholelement auf, das die Armauflage in eine Mittelstellung der jeweiligen Führungen oder Drehgelenke mit einer bestimmten Kraft zurückführt. Die Rückholelemente können als Zug- oder Druckfedern ausgebildet sein, und die Gelenke und Führungen mit einer geringen Kraft in die jeweilige Mittelstellung zurückstellen. Die Rückholelemente sorgen dafür, daß nach einer Benutzung der Armstütze die Armauflage an dem Traggestell in eine Ausgangsposition zurückgeführt wird. Bei jeder erneuten Benutzung findet der Benutzer beim Auflegen des Armes auf die Armauflage stets dieselbe Grundposition der Armauflage vor und muß diese nicht erst in eine Ausgangsposition bringen.

Die Armauflage kann eine sich in ihrer Längsrichtung erstreckende Mulde aufweisen. Der Unterarm liegt in dieser Mulde, wodurch der Unterarm nicht von der Armauflage abrutschen kann und die Armauflage besser seitlich führt.

Ein Sitzmöbel nach dem zweiten unabhängigen Anspruch 9 weist eine Armstütze mit den zuvor beschriebenen Merkmalen auf.

Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 perspektivische Ansicht eines Sitzmöbels mit zwei Armstützen, und

Fig. 2 einen Querschnitt der Armstütze der Fig. 1 entlang der Linie II-II.

In Figur 1 ist als Sitzmöbel ein Bürostuhl 10 dargestellt, der aus einem Fußteil 11, einem Sitzflächenelement 12, einem Rückenelement 13 und aus zwei Armstützen 14,14' besteht.

Eine Armstütze 14 besteht aus einem Traggestell 15, auf dem als Armauflage ein in Längsrichtung verschiebbares langgestrecktes Armauflageelement 16 gelagert ist. Das Traggestell 15 ist an der Unterseite des Sitzflächenelements 12 befestigt und weist zwei Drehgelenke und zwei weitere Führungen auf, so daß das Armauflageelement 16 im Verhältnis zum Sitzflächenelement 12 des

Bürostuhls 10 um zwei Achsen drehbar und in drei Achsen verschiebbar ist.

Die Längsführung des Armauflageelements 16 auf dem Traggestell 15 ist als Gleitkugellager ausgebildet. An seinen beiden Längsseiten weist das Armauflageelement 16 jeweils ein L-förmiges, nach unten ragendes Führungsprofil 20 auf, das ein im Profil rechteckiges Führungselement 17 von der Seite und von unten umgreift. Das Führungselement 17 weist an seiner Oberseite zwei parallele in Längsrichtung verlaufende Lagerbahnen 21 auf, in denen jeweils mehrere Lagerkugeln 22 laufen. Auf den Kugeln 22 liegt das Armauflageelement 16 mit seiner ebenen Unterseite auf. Das Armauflageelement 16 ist auf diese Weise auf dem Führungselement 17 sehr reibungsarm gelagert.

Das Armauflageelement 16 weist an seiner Oberseite eine in Längsrichtung des Armauflageelements 16 durchgehend verlaufende Armmulde 18 auf.

Das Führungselement 17 ist auf einem bogenförmigen rohrartigen Halteelement 24 befestigt, das wie ein liegendes U angeordnet ist. Ein oberes Rohr 25 des Halteelements 24 verläuft parallel zu der Längsachse des Führungselement s 17, das an dem oberen Rohr 25 befestigt ist. Am hinteren, dem Rückenelement 13 zugewandten Ende des oberen Rohres 25 schließt sich das senkrecht nach unten verlaufende mittlere Rohr 26 an, an das sich wiederum das zum oberen Rohr 25 parallel gegenüberliegende untere Rohr 27 anschließt. Das freie Ende des unteren Rohres 27 ist an einer zylinderförmigen Gelenkhülse 28 angebracht, die vertikal und parallel zum mittleren Rohr 26 ausgerichtet ist.

Die Gelenkhülse 28 ist auf ein vertikales Stützrohr 30 aufgesteckt, so daß sie das Stützrohr 3 0 umfaßt und mit ihm zusammen ein Drehgelenk bildet. Die Gelenkhülse 28 lagert auf einem Ring 29, der ebenfalls auf das Stützrohr 3 0 aufgesteckt ist. In dem senkrechten Stützrohr 3 0 sind mehrere radiale durchgehende Bohrungen 31 übereinander angeordnet, durch die ein Steckbolzen 32 gesteckt werden kann. Der Steckbolzen 32 ragt zu beiden Seiten aus einer Bohrung 31 heraus, so daß das untere Ende des Rings 29 auf den he raus ragenden Enden des Steckbolzens aufliegt. Durch den Ring 29 wird eine punktuelle und reibungsstarke Auflage der Gelenkhülse 28 auf dem Steckbolzen 32 vermieden. Die Gelenkhülse 28 ist auf dem Ring 29 aufliegend frei drehbar und nahezu reibungsfrei auf dem Stützrohr 30 bzw. dem Ring 29 gelagert. Durch Umstecken des Steckbolzens 32 in eine andere Bohrung 31 kann die Höhe des Armauflageelements 16 im Verhältnis zum Sitzflächenelement 12 verstellt werden.

Das Stützrohr 3 0 ist an seinem unteren Ende mit einem Schwenkelement 34 verbunden, das um eine horizontale Querachse kippbar an einem Querträger 35 befestigt ist. Mit einem Feststeller 36 ist das Schwenkelement 34 an dem Querträger 35 nach Einstellen der gewünschten Kippung des Armauflageelements 16 im Verhältnis zum Sitzflächenelement 12 in der gewünschten Kippstellung feststellbar.

Der länglich ausgebildete Querträger 35 ist ungefähr parallel zur Rückenelementebene ausgerichtet. Das dem Schwenkelement 34 gegenüberliegende Ende des Querträgers 3 5 weist ein Langloch 37 in Querträgerlängsrichtung auf. Durch das Langloch 37 ist eine Klemmschraube

3 8 gesteckt, die in die Unterseite des Sitzflächenelements 12 eingeschraubt ist und den Querträger 35 an dem Sitzflächenelement 12 hält und festklemmt. Nach Lösen der Klemmschraube 38 ist der Querträger 35 und damit auch das Armauflageelement 16 parallel zur Rückenelementebene verschiebbar, so daß der Abstand der beiden Armlehnen 14,14' zueinander einstellbar ist.

Der Querträger 35 ist auch nach vorne und hinten schwenkbar, wodurch die gesamte Armstütze 14 nach vorne bzw. hinten versetzbar ist. Dadurch kann die Ausgangslage bzw. die Lage des Längsverschiebebereichs des Armauflageelements 16 den Bedürfnissen des Benutzers angepaßt werden. In dem gewünschten Abstand wird die Klemmschraube 3 8 wieder festgezogen.

Das Armauflageelement 16 besteht aus Kunststoff,, kann jedoch auch aus Holz oder Metall gefertigt sein. Die übrigen Bauteile der Armstütze 14 sind aus Metall, können jedoch ebenfalls aus Kunststoff oder Holz gefertigt werden.

Der Bürostuhl 10 mit der beschriebenen Armstütze 14 eignet sich besonders für Arbeitsplätze mit (Computer-) Tastaturen, da die Höhe des Armauflageelements 16 der Höhe der Tastatur unter Beibehaltung der Abstützung des Unterarmes in verschiedenen Positionen angepaßt werden kann.

Claims (11)

ANSPRUCHE

1. Armstütze für ein Sitzmöbel (10), mit einem an dem Sitzmöbel (10) anbringbaren Traggestell (15), das eine Armauflage (16) zum Abstützen eines Armes trägt,

dadurch gekennzeichnet,

daß das Traggestell (15) eine Längsführung (20-22) zum ungehemmten Verschieben der Armauflage (16) aufweist, derart daß der auf der Armauflage (16) ruhende Unterarm die Armauflage (16) in unterschiedliche Arbeitspositionen schieben kann.

2. Armstütze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Traggestell (15) ein Drehgelenk (28,30) aufweist, mit dem die Armauflage (16) um eine Vertikalachse frei drehbar ist.

3. Armstütze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Traggestell (15) eine Höheneinstellvorrichtung (31,32) aufweist, mit der die Höhe der Armauflage (16) einstell- und feststellbar ist.

4. Armstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Traggestell (15) um eine im wesentlichen horizontale Achse relativ zu dem Sitzmöbel (10) schwenkbar bzw. einstellbar ist.

5. Armstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Traggestell (15)

eine Querführung (37) aufweist, durch die die Armauflage (16) quer zu ihrer Verschieberichtung einstellbar ist.

6. Armstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Traggestell (16) in Längsrichtung verstellbar ist.

7. Armstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Armauflage (16) an der Längsführung (20-22) auf einem Wälzlager gelagert ist.

8. Armstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Traggestell (15) mindestens ein Rückholelement aufweist, das die Armauflage in eine Mittelstellung der jeweiligen Führungen (20-22,37) oder Gelenke (34,35/28,30) mit einer bestimmten Kraft zurückführt.

9. Armstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Armauflage (16) eine sich in Längsrichtung erstreckende Mulde (18) aufweist.

10. Sitzmöbel mit einer Armstütze (14,14')/ mit einem an dem Sitzmöbel anbringbaren Traggestell (15) , das eine Armauflage (16) zum Abstützen eines Armes trägt, gekennzeichnet durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1.

11. Sitzmöbel nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch die Merkmale einer der Ansprüche 2 bis 9.