DE29519649U1

DE29519649U1 - Dämmatte

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Publication number: DE29519649U1
Application number: DE29519649U
Authority: DE
Original assignee: CAB BILDUNGS und ARBEITSFOERDE
Current assignee: CAB BILDUNGS und ARBEITSFOERDE
Priority date: 1995-12-14
Filing date: 1995-12-14
Publication date: 1996-02-08
Anticipated expiration: 2005-12-15

Description

Dämmmatte-

Die Erfindung betrifft eine Dämmatte zur Wärme- und/oder Schalldämmung,insbesondere zur Trittschalldämmung von Geschoßtrenndecken in Gebäuden.Sie besteht aus einem durch thermische Behandlung verfestigtem Gemisch von zerkleinerten textlien Primärabfällen mit einem thermoplastischen Bindemittel.

Derartige Dämmmatten werden beispielsweise nach DIN 4109,Tab. 3, bei d&r Altbausanierung,aber auch beim Neubau,von Geschoßtrenndecken in Wohngebäuden,Büro- und Verwaltungsgebäuden und Geschoßhäusern mit Wohnungen und Arbeitsräumen verwendet um den Trittschall zu senken.

Auch zur Wärmedämmung werden sie eingesetzt,beispielsweise in Gebäuden für Anforderungen der Baustoffklasse B2. In dem DE-Gbm 69 303 077 ist eine Dämm-Matte beschrieben,die zur Kälte-,Wärme- und Schallisolierung eingesetzt wird.Sie besteht aus geschnittenen und/oder gerissenen Abfällen synthetischer Fasern und ist durch Zugabe eines thermolastischen Bindemittels und thermische Behandlung des Vlieses verfestigt. Sei den verwendeten synthetischen Fasern in verschiedenen Abfallgruppen handelt es sich um sortenreine Produktionsabfälle aus der Faserproduktion,ohne Beimengungen von Fremdstoffen wie Wolle₅Baumwolle usw.,die ein Vlies bilden und ansich problemlos nach Beigabe eines thermoplastischen Bindemittels in Pulverform,vorzugsweise zwischen 8 und 12 Gew.-%,in der geschilderten Weise verarbeitbar sind.

Bei dem Bindemittel mit einer beschriebenen Korngröße von 100 pm bis 250 um handelt es sich um neues Material. Selbst bei einem höheren Einsatz des neuen und damit aufwendigen Bindemittels ist die innere Verbindung des Fasermaterials in der Dämm-Matte nur in engen Grenzen herstellbar.Andererseits bilden die verwendeten Faserabfälle,sofern es sich nicht

selbst um Hohlfasern handelt,keine abgescmossenen Hohlräume, wodurch die Dämmeigenschaften wie Schallabsorptionsgrad₅Wäi— meleitzahl und Wärmedurchlaßwiderstand der Dämm-Matte in Plattengestalt negativ beeinflußt werden, Eine variable Gestaltung der Eigenschaften der Dämm-Matten entsprechend den jeweiligen Anwendungsfällen ist ausschließlich über die Art der Ausgangsmaterialien und deren Anteile möglich.

Auch ist beschrieben worden,Abfall-Gemische,die aus synthetischen Fasern und aus Fremdfasern wie Wolle,Baumwolle,Zellwolle und Kunstseiden bestehen,zu zerschnitzeln und zwischen zwei Deckfolien durch Druck und Wärme unter Schmelzen bzw. Lösen der synthetischen Fasern zu Platten oder Bahnen zu formen,die vorwiegend als Preßspanplatten bzw. Sperrholzersatz dienen, Grundsätzlich gelten für diese Platten oder Bahnen die gleichen vorstehend beschriebenen Einschränkungen und Probleme in Bezug ihrer Eignung als Dämmatten mit variabel gestaltbaren Dämmeigenschaften.

Das der Erfindung zugrunde liegende Problem besteht in der Schaffung einer Dämmatte der bezeichneten Art,die bei Verwendung von billigen,weil anderweitig nicht oder nur sehr aufwendig verwertbaren,Ausgangsmaterialien bessere und auf den jeweiligen Einsatzfall einstellbare Eigenschaften besitzt,

Das Problem wird mit der in Anspruch 1 beschriebenen Dämmatte gelöst.

Insbesondere die verwendeten Ausgangsmaterialien in Form der flächigen Verbundstoffe sind anderweitig kaum oder nur mit unvertretbar hohem Aufwand verwertbar und stehen deshalb billig zur Verfugung.Mit der Verwendung von Polyurethanschaum in auf den jeweiligen Anwendungsfall abgestimmtem Umfange werden in gewünschter Weise geschlossene Poren in die Dämmatte eingebracht,die die Dämmeigenschaften den Erfordernissen angepaßt verbessern.

Oberseite und Unterseite der Dämmatte bilden hingegen im

Wesentlichen keine geschlossenen Flächen,'wodurch ihre schallschluckende Funktion befördert wird,

Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Dämmatte lassen sich deren Dämmeigenschaften auch über die anpaßbaren Abmessungen der verwendeten Abschnitte der textlien Primärabfälle variabel gestalten.

Durch eine andere Ausgestaltung der Erfindung lassen sich über die Abmessungen der jeweils eingesetzten Abschnitte der zerkleinerten Polyethylenfolie vorzugsweise die inneren Bindungen und damit gleichfalls die Eigenschaften der Dämmatte beeinflussen.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht einen variablen Gewichtsanteil der verwendeten thermoplastischen Bindemittel vor,Dadurch lassen sich gleichfalls vorzugsweise solche Eigenschaften der Dämmatte beinflussen.wie ihre Festigkeit als starre Platte oder ihre Flexibilität bei wickel- und anpassungsfähigen Matten, Ein anderes vorteilhaftes Merkmal der Erfindung besteht darin,daß als Bindemittel relativ billiges Recyclingmaterial, beispielsweise in Form von gebrauchten Verpackungsfölien,Verwendung findet.

Weitere zwei Ausgestaltungen der erfindungsmäßigen Dämmatte sehen die Verwendung von textlien Primärabfällen in Form von flächigem Verbundstoff mit wenigstens einer Schicht aus Polyester und,in einem anderen Falle,aus Polyamid vor. Der Anteil dieser synthetischen Materialien beeinflußt zusätzlich die Dämmeigenschaften und die Festigkeit der Dämmatte. Je nach den in vorstehend dargestellter Weise variierten Bestandteilen der Dämmatte erfolgt die Verfestigung der Dämmatte in günstiger Weise thermisch und unter Druck in den gesetzten Grenzen entsprechend zwei weiterer Ausgestaltungen der Erfindung,Die Druckdimensionierung ist von wesentlichem Einfluß auf die Eigenschaften und physikalischen Parameter der Dämmatte.

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Nachfolgend soll die Erfindung in einem* £ö%führungsbeispiel näher erläutert werden:

Mit einer vorzugsweise für die Trittschalldämmung vorgesehenen Dämmatte von 10 mm Dicke,einer Rohdichte von 340 kg/m^ und einer Formbeständigkeit von 0.89% bei Raumtemperatur gemäß DIN 18165,Teil 2,wird ein Trittschallverbesserungsmaß von 26 dB erreicht.Diese trittharte Dämmatte hat auch eine Wärmeleitfähigkeit von 0,06 W/mk.Die intensiv vermischten Bestandteile der Dämmatte wurde bei einer Temperatur von 165°C und unter Druckeinwirkung von 0,14 bar verfestigt.Die Dämmatte besteht zu 80% aus einem textlien Primärabfall und zu 20% aus einem thermoplastischen Bindemittel.

Als textiler Primärabfall wird ein aus drei Schichten bestehender Verbundpolsterstoff eingesetzt,der aus einem Oberstoff,einer Zwischenschicht und einem Untergewirk besteht. Der Oberstoff besteht aus Polyester mit einem Anteil von 55 % am Verbundpolsterstoff,die Zwischenschicht aus Polyurethanschaum mit einem Anteil von 17 % und das Untergewirk aus Polyamid mit einem Anteil von 8 %.Es handelt sich dabei um bei der Herstellung von Autositzbezügen anfallende Zuschnittabfälle. Insbesondere wegen der Zwischenschicht aus Polyurethan-Schaum, die sich mit vertretbarem Aufwand nicht abtrennen läßt,sind die Zuschnittabfälle anderweitig nicht wiedervei— wertbar und müßten ansonsten teuer und umweltbelastend durch Deponierung entsorgt werden.

Die Zuschnitte des Verbundpolsterstoffes sind in geeigneter Weise in einzelne Abschnitte mit den Abmessungen von 5 mm bis 20 mm in Länge und Breite zerkleinert worden.Die zerkleinerten Polyethylenfolien bestehen aus einzelnen Abschnitten rückgeführter Verpackungsfolien von 5 mm bis 20 mm Länge und Breite. Je nach dem vorgesehenen Einsatzfall lassen sich die Eigenschaften der herzustellenden Dämmatten auf verschiedene Weise optimal gestalten,Die Abschnitte aus dem Verbundpolsterstoff und der Verpackungsfolie können im Verhältnis von maximal 50% Polyethylenfolie und minimal 50% Verbundpolsterstoff miteinander gemischt werden.Mit der Erhöhung des Anteils von Polyur-

ethan-Schaum erhöht sich auch die Anzahl geschlossener Poren in der Dämmatte,wodurch sich auch deren Dämmeigenschaften verbessern.

Andererseits bilden die enthaltenen Abschnitte der textlien Primärabfälle in Form der flächigen Verbundstoffe zur Ober- und Unterseite d&r Dämmatte hin sowie zwischen aneinandergrenzenden und teilweise nicht von den aufgeschmolzenen Abschnitten der Polyethylenfolien verbundenen Abschnitten offene Poren,die vorwiegend schallschluckend wirken.

Auch die Größe der verwendeten Abschnitte des textlien Primärabfalles und des thermoplastischen Bindemittels ist eigenschaftsbildend für das Endprodukt,

Die Verfestigung der Dämmatte erfolgt in geeigneter Weise nach thermischer Behandlung und bei Druckeinwirkung. Vorzugsweise für die Wärmedämmung eingesetzte Dämmatten sind eher weich und rollenförmig wickelfähig,dagegen für die Trittschalldämmung vorgesehene tritthart und plattenförmig. Alle Übergangsformen sind möglich. Entsprechend den gewünschten Eigenschaften der Dämmplatte lassen sich dabei die Bedingungen variieren.

Claims

Ansprüche

I.Dämmatte zur Wärme- und/oder Schalldämmung,inbesondere zur Trittschalldämmung von Geschoßdecken in Gebäuden,bestehend aus einem durch thermische Behandlung verfestigten Gemisch von zerkleinerten textlien Primärabfällen mit einem thermoplastischen Bindemittel,
dadurch gekennzeichnet,daß

- die textlien Primärabfälle aus flächigen Verbundstoffen von Schichten unterschiedlicher Materialien,von denen mindestens einer Schicht aus Polyurethanschaum besteht, und

- das thermoplastische Bindemittel zum Verfestigen unter Druckbehandlung aus zerkleinerter Polyethylenfolie

bestehen.

2&ldquor;Dämmatte nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, daß die aus flächigen Verbundstoffen von Schichten unterschiedlicher Materialien bestehenden textlien Primärabfälle aus Abschnitten von 5 mm bis 20 mm Länge und Breite bestehen.

3&ldquor;Dämmatte nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das aus zerkleinerten Polyethylenfolien gebildete thermoplastische Bindemittel aus Abschnitten von 5 mm bis 20 mm Länge und Breite bestehen,

4,Dämmatte nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet₅daß das aus zerkleinerten Polyethylenfolien gebildete thermoplastische Bindemittel mit Gewichtsanteilen von 10 % bis 50 % enthalten sind,

&idigr; &iacgr; ·;

5.Dämmplatte nach den Ansprüchen 1 bis 4 *"· dadurch gekennzeichgnet,daß das aus zerkleinerten Polyethylenfollen gebildete thermoplastische Bindemittel aus Recyclingfolien besteht,

6-Dämmatte nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet ,daß die textlien Primärabfälle aus flächigen Verbundstoffen von Schichten unterschiedlicher Materialien,von denen wenigstens eine Schicht aus Polyurethanschaum besteht,wenigstens eine Schicht aus Polyester besitzen.

7.Dämmatte nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,daß die textlien Primärabfälle aus flächigen Verbundstoffen von Schichten unterschiedlicher Materialien,von denen wenigstens eine Schicht aus Polyurethanschaum besteht,wenigstens eine Schicht aus Polyamid besitzen.

S.Dämmatte nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch von zerkleinerten textlien Primärabfällen mit einem thermoplastischen Bindemittel nach thermischer Behandlung von 165 ⁰C bis 180 "C verfestigt ist.

9.Dämmatte nach Anspruch 8,

dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch von zerkleinerten textlien Primärabfällen mit einem thermoplastischen Bindemittel nach Druckbehandlung von 0,01 bar bis 0,8 bar verfestigt ist.