Die Erfindung betrifft einen kapazitiven Druckmeßfühler entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein derartiger Meßfühler ist aus der DE-OS 25 14 511
bekannt. In einer Ausführungsform weist dieser Meßfühler einen Plattenkondensator auf, dessen eine Platte
als Membran ausgebildet ist und dessen andere Platte gegenüber der Membran zusammen mit dieser verschiebbar gelagert ist Bei einer Verformung der Membran wird die andere Kondensatorplatte verstellt.
gleichzeitig ändert sich aber aufgrund der Verformung der Membran der Abstand zwischen den Kondensatorplatten entsprechend der Verformung. In einer weiteren
Ausführungsform ist dieser Meßfühler als Differentialdruckmeßfuhler mit zwei Plattenkondensatoren ausge
bildet, von denen jeweils die eine Platte durch eine gemeinsame Membran gebildet ist Auch bei dieser Ausbildung verändert sich der Plattenabstand der eiifselnen
Kondensatoren in Abhängigkeit von der Membranver
formung. Diese Abhängigkeit hat zur Folge, daß sich das
vom Meßfühler abgegebene Ausgangssignal nicht linear mit dem Druck ändert
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den kapazitiven Druckmeßfühler der eingangs genannten Art so
auszubilden, daß eine lineare Abhängigkeit zwischen dem Druck und dem Ausgangssignal erzielt werden
kann.
Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1
angegebenen Merkmale. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Durch die vorgeschlagene Ausbildung werden zwei Plattenkondensatoren gebildet, deren Kapazitäten sich
aufgrund der unterschiedlichen Verformung der Membran im zentralen Beräch und im Randbereich unterschiedlich ändern. Diese unterschiedliche Änderung
kann zur Erzeugung eines Differenzsignals ausgenutzt werden, so daß die Verwendung eines Bezugskondensa
tors nicht erforderiich ist Wichtig ist dabei, daß die
jeweils eine Platte der beiden Kondensatoren tragende Bezugsplatte bei der Verformung der Membran nicht
verformt wird Dies wird durch die Abstandshalter zwischen der Membran und der Bezugsplatte erreicht
Die Erfindung wird nachstehend anhand der F i g. 1 bis Il beispielsweise erläutert Es zeigt:
F i g. 1 teilweise im Schnitt eine perspektivische Darstellung des Meßfühlers,
F i g. 2 einen Vertikalschnitt des Meßfühlers,
F i g. 3 einen Schnitt längs der Linie 3-3 in F i g. 2,
Fig.4 in auseinandergezogener Anordnung die
Membran und die Bezugsplatte des Meßfühlers der F ig. Ibis 3,
Fig.5 einen vergrößerten Ausschnitt eines Ab-
Standshalters und eines Torsionsstabes des Meßfühlers
der F ig. Ibis 4,
F i g. 6 eine Darstellung, aus der sich die relative Lage von Druckplatte und Membran bei Verformung der
Membran ergibt,
so F i g. 7 ein Diagramm zur Erläuterung der Arbeitsweise des Meßfühlers,
F i g. 8 einen Vertikaischnitt eines Meßfühlers in einer weiteren Ausführungsform, und
Fig.9, 10 und 11 weitere Ausgestaltungen der Ab-
Standshalter und der Torsionsstäbe.
Die F i g. 1 bis 4 zeigen einen kapazitiven Druckmeßfühler 10 mit einem zugehörigen integrierten Schaltkreis 12, der mit einem Prozessor 14 verbunden ist, der
z. B. die Brennstoffzufuhr und/oder die Abgasemission
eines Motors steuert Der Schaltkreis 12 ist auf einer
Verlängerung 17 eines aus einem keramischen Werkstoff bestehenden Membrankörpers 16 angeordnet Der
Membrankörper 16 hat eine kreisförmige, verhältnismäßig dünne Membran 18 und begrenzt dadurch einen
Hohlraum 20. Der Membrankörper 16 stützt sich mit einem O-Ring 24 in einem Randflansch 22 auf einer
Gehäusebodenplatte 26 ab. Der Flansch 22 ist wesentlich dicker als die Membran 18, so daß sich die Membran
nur im Bereich des Hohlraumes 20 verformen läßt
Die Bodenplatte 26 weist einen Anschluß 28 für die Zuführung eines Strömungsmittels auf, dessen Druck
gemessen werden soll Oben ist das Gehäuse des Meßfühlers 10 durch eine Platte 30 abgeschlossen.
Der Schaltkreis 12 umfaßt entsprechend Fig.! zwei
schematisch dargestellte Kondensatoren Cl und C 2, deren veränderbare Kapazität durch die noch zu beschreibende
Elektrodenanordnung des Meßfühlers 10 bestimmt wird, Abgleichwiderstände 34,35, von denen
letzterer durch einen Leiter 36 überbrückbar ist, sowie Oszillatoren 40 (F 1) und 42 (F2) veränderbarer Frequenz,
deren Ausgangssignale einem Demodulator 44 (F2—Fl) zugeführt werden, der in einer bestimmten
Zeitperiode eine Anzahl von Impulsen abgibt, die der Differenz der von den Oszillatoren abgegebenen Impulsfolgen
entspricht
F i g. 3 zeigt den Schaltkreis 12 in detaillierterer Ausbildung mit einem Masseanschluß 88, einem Ausgangsanschluß 90 und einem Spannungsanschluß 89 sowie
einen IC-Chip 86.
In dem die Membran 18 überlappenden Bei eich hat
der Meßfühler 10 eine verformbare Bezugsplatts 50, die ebenfalls aus Keramikmaterial bestehen kann.
Wie F i g. 4 zeigt, weisen die Membran 18 und die
Bezugsplatte 50 an den einander gegenüberliegenden Oberflächen im zentralen Bereich zwei einander gegenüberliegende
Elektroden 52, 60 auf, die einen ersten Plattenkondensator bilden. Diese inneren Elektroden
sind außen von zwei weiteren, einander gegenüberliegenden ringförmigen Elektroden 54, 62 umgeben, die
einen zweiten Plattenkondensator bilden. Die äußere Elektrode 54 der Membran 18 liegt dabei innerhalb des
Verformungsbereichs der Membran. Die Elektroden können aus Gold oder Silber bestehen und im Aufdampfverfahren
aufgebracht sein. Die Elektroden der Membran 18 und der Bezugsplatte 50 weisen außerdem
Anschlüsse 56,58 und 64,66 auf. Zwischen der inneren
und der äußeren Elektrode 52,54 der Membran 18 und der inneren und äußeren Elektrode 60 und 62 der Bezugsplatte
30 befindet sich ein geerdeter Schutzring 59 bzw. 63. Diese Schutzringe verhindern eine Streuwirkung
zwischen den gebildeten Kondensatoren, insbes. dann, wenn ein leitendes Strömungsmittel in den Meßfühler
eingeleitet wird. Wechselwirkungen zwischen den Kondensatoren könnten auch auftreten, wenn die
Oszillatoren harmonische Schwingungen erzeugen.
Der normale Abstand der Bezugsplatte 50 von der Membran 18 beträgt nur 25,4 ujn, kann jedoch in den
meisten Fällen 254 μπι bis 2,54 μΐη betragen. Die Dicke
der Elektroden beträgt vorzugsweise nicht mehr als 10% des Abstandes, vorzugsweise etwa 1 % des Abstandes
zwischen den einander gegenüberliegenden Elektroden.
Wie die F i g. 1 und 2 zeigen, ist die Bezugsplatte 50 von einem gasdichten Gehäuse 68 umgeben, das auf der
Oberseite des Membrankörpers 16 außerhalb des Verformungsbereiches der Membran aufliegt. Ggf. vorgespannte
Lagerelemente 70 drücken den O-Ring 24 abdichtend gegen die Grundplatte 26. Es können weitere
Dichtungselemente vorgesehen sein, um das Gehäuse 68 evakuieren und auch absolute Druckmessungen
durchführen zu können.
Die Bezugsplatte 50 ist beabstandet zur Membran 18 und in einem bestimmten Bereich konzentrisch hierzu
angeordnet Zwischen der Bezugsplatte 50 und der Membran 18 befinden siel/ Abstandshalter in Form von
drei Wülsten 74.75,76, die als kurvenförmige Bogenabschnitte
ausgebildet sind, die mit einem vorbestimmten Radius die Mittelachse umgeben und unabhängig von
Verformungen der Membran die Bezugsplatte 50 parallel zu ihrer Ausgangslage halten. Die Abstandshalter 74
bis 76 können aus Glas oder einem leitenden Keramikmaterial bestehen und sowohl mit der Bezugsplatte 50
als auch mit der Membran 18 verbunden sein. Wenn größere Abstände und eine geringere Oberflächengüte
zulässig sind, können die Abstandshalter auch einstükkig ausgebildet sein.
Wie noch im einzelnen beschrieben wird, müssen die
Abstandshalter 74 bis 76 Bewegungsunterschiede zwischen der starren Bezugsplatte 50 und der flexiblen
Membran 18 ausgleichen. Zu diesem Zweck sind an der Bezugsplatte 50, wie F i g. 5 zeigt, Torsionsstäbe 80 angeordnet,
die sich längs der Abstandshalter erstrecken. Die Torsionsstäbe 80 sind bei diesem Beispiel durch
Schlitze 81,82 gebildet Die Stäbe 80 haben eine geringere Dicke als die Bezugsplatte 50, um Torsionskräfte
besser aufnehmen zu können. Auf dr relativ starren Abstandshalter 75 bis 76 bei der Verformung der Membran
18 ausgeübte Torsionskräfte werden somit von den Stäben 80 absorbiert, so daß ein Bruch der Bezugplatte
50 verhindert, diese aber in ihrer ebenen Lage gehalten bleibt
Die Arbeitsweise des Meßfühlers wird nun anhand der F i g. 6 erläutert In dieser ist in durchgehenden Linien
die Bezugplatte 50 in ihrer Ausgangslage zur nicht verformten Membran 18 und in gestrichelten Linien in
ihrer Lage bei verformter Membran entsprechend einem Druck P gezeigt, durch den ein Differentialdruck
über der Membran erzeugt wird. Zur Vereinfachung sind zwei Abstandshalter 74 und 74' als einander diametral
gegenüberliegend gezeigt
Wenn die Membran 18 nicht verformt ist, beträgt der Abstand zwischen den inneren Elektroden 52.60 d 1 und
der Abstand zwischen den äußeren Elektroden 64, 62 dZ. Diese Abstände können gleich sein, können jedoch
durch Abstimmvorgänge geringe Änderungen erfahren.
Wenn jedoch die Membran in die gestrichelte Lage verform:
wird, ändern sich die Kapazitäten zwischen den Elektrodenpaaren gegensinnig, d. h. der Abstand zwischen
den inneren Elektroden 52,60 verringert sich auf
d Γ und der Abstand zwischen den äußeren Elektroden 54, 62 erhöht sich auf d2'. In der Praxis kann diese
Differentiaiwirkung so eingestellt werden, daß sich das Ausgangssignal exakt linear zum Druck ändert
Das Diagramm der F i g. 7 zeig; das Verhalten von drei verschiedenen Meßfühlern. Die Kurven A und B
so zeigen die Abweichungen von der idealen geraden Kurve C bei einer druckabhängigen Verformung nach oben
bzw. unten, während die Kurve C das Verhalten des erftndi<r.gsgemäßen Meßfühlers zeigt
Die F i g. 8 bis 10 zeigen eine weitere Ausführungsform,
bei der die Membran 18' auf eine Mechanisch ausgeübte Kraft anspricht Die gesamte Anordnung ist
kreisförmig und die elektrischen Anschlüsse der Elektroden erfolgen über flexible Leitungen 92, die durch ein
zylindrisches Gehäuse 94 und eine abdichtende obere Wand 96 zu einer gedruckten Schaltkreisplatte 98 geführt
sind, auf der elektronische Elemente 100 angeordnet sind Dieser Meßfühler hat vier Abstandshalter 102,
die zueinander und zur Mittelachse abstandsgleich angeordnet sind, um die Bezugsplatte 50' zur unverform-
es ten Membran 18' parallel zu halten. Torsionsstäbe 104 sind an der Bezugsplatte 50' durch U-förmige Schlitze
106 gebildet
F i g. 11 zeigt eine weitere Ausführungsform einer
Bezugsplatte 110, bei der die Torsion der Abstandshalter 112 der nicht gezeigten Membran in dünnen Stegen
absorbiert wird, die durch Bohrungen 116 in der
gegenüberliegenden Seite der Bezugsplatte HO gebildet sind
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
10
15
20
25
30
35
40
50
55
60
65