DE2947492C2 - Lenkverfahren für Flugkörper - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Lenkverfahren für Flugkörper entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Es sind schon sogenannte draht- oder laserstrahlgelenkte Systeme bekannt und in einem Aufsatz von A. Stangl in der Zeitschrift »Luftfahrttechnik, Raumfahrttechnik« 1969 Nr. 8/9 Seiten 208 bis 210 zusammengefaßt dargestellt. Bei den drahtgelenkten Systemen wird das Ziel mit einem Zielgerät erfaßt Dieses enthält zusätzlich eine Einrichtung, die eine Bestimmung der Flugkörper-Lagekoordinaten, bezogen auf das Ziel ermöglicht. Der Flugkörper sendet mittels eines rückseitigen Leuchtsatzes Signale aus, die zur Ortung verwendet werden. Das kombinierte Zielgerät führt ständig Soll/Ist-Vergleiche für die Flugkörperlage durch und übermittelt dem Flugkörper über eine Drahtverbindung entsprechende Korrektursignale. Mit diesem System ist eine sehr hohe Zielgenauigkeit zu erreichen. Es weist jedoch vom Prinzip her den großen Nachteil auf, daß der Richtschütze während der gesamten Flugkörper-Flugzeit das Ziel mit dem Zielgerät genau verfolgen muß. Bai größeren Entfernungen dauert diese exakte Zielhaltung mehrere Sekunden. Dieses halbautomatische System wird beispielsweise bei den Flugkörpern Typ »Milan« und »Hot« angewendet.

Das lasergelenkte System arbeitet so, daß ein Richtschütze einen scharf gebündelten Laserstrahl auf das zu bekämpfende Ziel richtet und dieses damit '"markiert Der Flugkörper richtet sich mit Hilfe eines Sensorsystems im Suchkopf auf das reflektierte Laserlicht ein. Auch dieses System hat eine hohe Treffgenauigkeit, weist jedoch wieder den großen Nachteil auf, daß das Ziel während der gesamten Flugzeit des Flugkörpers angestrahlt werden muß.

Ferner ist aus der DE-OS 26 51 839 eine Zielverfoigungs- und Fernsteuereinrichtung für Geschosse bekannt Im Kopfteil des Geschosses ist eine Sensoreinrichtung, beispielsweise eine Fernsehkamera, vorgesehen, die Bilder des Gebietes liefert, auf das sich das Geschoß zubewegt In einem Korrelationstracker im Geschoß werden die aktuellen Bilder des Sensors mit einem Referenzbild ständig verglichen. Abweichungen werden über entsprechende Stellbefehle an die Lenkeinrichtung des Geschosses korrigiert, bis ein Korrelationsmaximum erreicht ist und das Geschoß zu einem exakten Treffergebnis gelangt Mit dieser Einrichtung werden durch Rollen des Geschosses hervorgerufene Fehler sowie Maßstabsänderungen infolge Annäherung an das Ziel selbsttätig ausgeglichen.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist darin zu sehen, ein Lenkverfahren zu schaffen, mit dem der Flugkörper über eine kurzzeitige Zielzuweisung das Ziel erfaßt und bis zum Kollisionspunkt verfolgt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Lenkverfahren gemäß dem Kennzeichen des Hauptanspruches gelöst Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet

Der wesentliche Vorteil des Lenkverfahrens nach der Erfindung besteht darin, daß ein Laser-Zielbeleuchter nur kurzzeitig für die Zielansprache erforderlich ist und danach eine elektronische Kamera mit einer Trackeinrichtung die Zielverfolgung übernimmt.

Nach der Erfindung wird das Ziel nur kurzzeitig, ganz oder teilweise, mit einem Laserstrahl markiert, so daß der Flugkörper mittels einer elektronischen Kamera in seinem Suchkopf eine Information erhält, welche Bilddetails als Ziel angesprochen werden müssen.

Hierzu wird der Fernsehkamera eine Trackeinrichtung nachgeschaltet, die das beleuchtete Bildfeld als Zielgebiet festhält. Sobald der Ziellaser abgeschaltet ist, bestimmt die Fernsehkamera mit der nachgeschalteten Elektronik die Grauwerte des Zielgebietes. Die auf diese Weise erfaßten Zielbildpunkte werden dann über eine Trackeinrichtung für die Steuerung des Flugkörpers auf seinem Wege in das Ziel verwendet.

Dabei ist zu berücksichtigen, daß mit der Annäherung des Flugkörpers an das Ziel der Fernsehkamera ein sich ständig vergrößerndes Ziel angeboten wird. Um die sich ständig verändernden Zielbilder auswerten zu können, wird weiterhin vorgeschlagen, die Entfernung zum Ziel beim Start des Flugkörpers zu messen oder zu schätzen und die Objektivbrennweite der Fernsehkamera als Funktion der Flugzeit umzuschalten. Es ist auch möglich, die Objektivbrennweite nach Art eines Vario-Objektives zu verändern.

Durch dieses Lenkverfahren nach der Erfindung ist der Richtschütze bei der Regelung der Bewegung des Flugkörpers zum Ziel weitgehend entlastet.

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Autonomes Lenkverfahren für Flugkörper, bei dem mit einem Laser eine Zielmarkierung vorgenommen wird und der Flugkörper ein Sensorsystem zur Zielverfolgung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Ziel, ganz oder teilweise, kurzzeitig mittels des Lasers markiert wird, und daß der Flugkörper einen optronischen Sensor aufweist, der auf die Zielmarkierung eingestellt und mittels einer dem Sensor nachgeschalteten Trackeinrichtung auf dem Ziel festgehalten wird.

2. Lenkverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Trackeinrichtung die Grauwerte des Zieles erfaßt werden und die Steuerung des Flugkörpers beeinflußt wird.

3. Lenkverfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Annäherung des Flugkörpers an das Ziel durch Umschaltung der Objektivbrennweite des Sensors berücksichtigt wird.

4. Lenkverfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Umschaltung der Sensorbrennweite in Abhängigkeit von der Zielentfernung und der Flugzeit vorgenommen wird.

5. Lenkverfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die sich mit der Annäherung ändernde Zielgröße durch ein Objektiv nach Art eines Vario-Objektivs berücksichtigt wird.