DE2947229C3 - Steuerscheibenventil - Google Patents
SteuerscheibenventilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Steuerscheibenventil nach dem Ober
begriff des Hauptanspruches.
Ein derartiges Steuerscheibenventil ist in der US-PS 25 31 480
beschrieben. Hier ist in einer der beiden Steuerscheiben eine
Durchtrittsöffnung vorgesehen, die sich über einen Bogen von
etwa 180° erstreckt und dabei kontinuierlich verjüngt. Die
so erreichte "Sichelform" hat den Zweck, einen sehr feinfühlig
einstellbaren, variablen Durchströmungsquerschnitt insbesondere
für kleine Flüssigkeitsmengen zu schaffen.
In der FR-PS 3 70 965 ist ein Steuerscheibenventil dargestellt,
bei dem ebenfalls die radial innen liegende Begrenzungslinie
der Durchtrittsöffnungen kein zum Mittelpunkt der Scheiben
konzentrischer Kreisbogen ist. Hier geht es im wesentlichen
darum, das Öffnen des Ventiles "sacht" vorzunehmen, also in
der ersten Öffnungsphase nur sehr kleine Durchströmungsquer
schnitte bereitzustellen, während bei größeren Öffnungsstel
lungen dann der volle Durchströmungsquerschnitt zur Verfügung
stehen soll.
Auch bei dem in der GB-PS 8 81 325 beschriebenen Ventil dient
eine sichelförmige Durchtrittsöffnung in einer verdrehbaren
Steuerscheibe dazu, einen sich langsam, kontinuierlich verän
derbaren Durchströmungsquerschnitt zu schaffen. Ein bereichs
weises Untertauchen der Durchtrittsöffnungen unterschiedlicher
Steuerscheiben findet hier ebensowenig statt wie bei den Gegen
ständen der obengenannten US-PS 25 31 480 und FR-PS 3 70 965.
Bei allen bekannten Steuerscheibenventilen der eingangs genann
ten Art liegt die Summe der Winkel, die von allen Durchtritts
öffnungen in beiden Steuerscheiben eingeschlossen werden, immer
unter 360°. Dies hat einen doppelten Nachteil: Wenn zur Erzie
lung einer bestimmten Funktion eine bestimmte Anzahl von Durch
trittsöffnungen in den Steuerscheiben erforderlich ist, so
läßt sich eine bestimmte Winkelerstreckung pro Durchtritts
öffnung nicht übertreffen. Dies bedeutet, daß dann der Regel
bereich verhältnismäßig klein wird. Zum anderen lassen sich
große Durchströmungsquerschnitte nur bei verhältnismäßig großen
Steuerscheiben erzielen.
Die DE-OS 28 03 663 beschreibt ein Steuerscheibenventil, welches
in der ersten Steuerscheibe drei Durchschnittsöffnungen und in
der zweiten Steuerscheibe eine pilzförmige Durchtrittsöffnung
besitzt. Letztere bleibt in allen Stellungen der verdrehbaren
Steuerscheibe in Überlappung mit einer der Durchtrittsöffnungen
der feststehenden Steuerscheibe. Betrachtet man nur diejenigen
Durchtrittsöffnungen des bekannten Ventiles, welche in der
Schließstellung in keiner Überlappung miteinander stehen, so ist
die Summe der von diesen Durchtrittsöffnungen eingeschlossenen
Winkel erheblich unter 360°. Der Regelbereich zwischen der Schließstellung
und der vollständigen Offenstellung ist dementsprechend
klein, so daß eine feinfühlige Einstellung von Wassermenge
und -temperatur mit diesem Ventil nicht möglich ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Steuerscheiben
ventil der eingangs genannten Art derart auszubilden, daß bei
kompakter Bauweise, also kleinen Radien der Steuerscheiben,
große Regelbereiche bei großen Durchströmungsquerschnitten
erzielt werden können.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Hauptanspruchs
beschriebene Erfindung gelöst; eine vorteilhafte Ausführungsform
ist im Anspruch 2 angegeben.
Durch die erfindungsgemäß ausgestalteten Durchtrittsöffnungen
der Steuerscheiben läßt sich im Gegensatz zu den bekannten
Ventilen auch die radiale Abmessung der Steuerscheiben zunutze
machen. In der Schließstellung können auf diese Weise Durch
trittsöffnungen der einen Steuerscheibe Durchtrittsöffnungen
der anderen Steuerscheibe "untertauchen", wie es weiter unten
noch deutlich wird. Regelbereiche und Durchströmungsquerschnitte
derartiger Steuerscheiben lassen sich ohne Veränderung des
Außenradius verglichen mit herkömmlichen Steuerscheiben erheb
lich vergrößern.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an
hand der Zeichnung näher erläutert; es zeigt
Fig. 1 die Draufsicht auf eine verdrehbare Steuerscheibe;
Fig. 2 die Draufsicht auf eine erfindungsgemäße, festste
hende Steuerscheibe,
Fig. 3 schematisch die Steuerscheiben von Fig. 1 und 2,
in der Schließstellung übereinanderliegend;
Fig. 4a und 4b schematisch die Steuerscheiben von Fig. 1
und 2 in verschiedenen Offenstellungen übereinan
derliegend.
Die in Fig. 1 dargestellte Steuerscheibe 1 wird an einem
nicht dargestellten Stellschaft oder Führungsteil formschlüs
sig so angeordnet, daß sie von Hand verdreht werden kann.
Der Formschluß wird durch nicht gezeigte Vorsprünge bewirkt,
welche in Umfangsrücksprünge 2 der verdrehbaren Steuerscheibe 1 eingrei
fen. Die verdrehbare Steuerscheibe 1 besitzt drei Durchtrittsöffnungen
3, 4 und 5, deren Funktion weiter unten deutlich wird. Die
erste Durchtrittsöffnung 3 ist im Querschnitt kreisförmig
und konzentrisch zur verdrehbaren Steuerscheibe 1. Die beiden anderen
Durchtrittsöffnungen 4 und 5, die beidseits des Mittelpunk
tes angeordnet sind, zeichnen sich durch eine "sichelför
mige" Gestalt aus. Das heißt, daß die Breite dieser Durchtritts
öffnungen 4, 5 sich in Umfangsrichtung verändert, im dar
gestellten Ausführungsbeispiel im Uhrzeigersinn wächst.
Diese Form kann beispielsweise dadurch erhalten werden, daß
eine der beiden in Umfangsrichtung (azimutal) verlaufenden
Begrenzungslinien ein Kreisbogen ist, dessen Mittelpunkt
mit dem Scheibenmittelpunkt zusammenfällt (bei der Öffnung
4 die radial außen liegende, bei der Öffnung 5 die radial
innen liegende), während die andere azimutale Begrenzungs
linie ein Kreisbogen ist, dessen Mittelpunkt gegenüber dem
Scheibenmittelpunkt versetzt ist (bei Öffnung 5 die radial
außen liegende Begrenzungslinie).
Selbstverständlich läßt sich die Sichelform der Öffnungen
4 und 5 auch durch andere als durch kreisbogenförmige Be
grenzungslinien realisieren.
Die vom Betrachter abgewandte Seite der verdrehbaren Steuerscheibe 1 ist
in bekannter Weise auf hohe Güte poliert und liegt im
eingebauten Zustand auf einer entsprechend behandelten Flä
che einer zweiten feststehenden Steuerscheibe 6
auf.
Die feststehende Steuerscheibe 6 ist in Fig. 2 in der Draufsicht darge
stellt. Sie enthält im dargestellten Ausführungsbeispiel
vier Durchtrittsöffnungen 7, 8, 9 und 10. Die erste Durch
trittsöffnung 7 ist wieder kreisförmig und konzentrisch zur
feststehenden Steuerscheibe 6. Zwei Durchtrittsöffnungen 9, 10 sind im we
sentlichen konventionell, d. h., als Kreisringsegmente aus
gebildet. Ihre Breite ändert sich also in Umfangsrichtung
nicht. Die Durchtrittsöffnung 9 erstreckt sich nur über ei
nen verhältnismäßig kurzen Winkelbereich und ist dabei ver
hältnismäßig breit. Die Durchtrittsöffnung 10 dagegen er
streckt sich über einen recht großen Winkelbereich, ist da
bei aber verhältnismäßig schmal. Die Flächen der beiden
Durchtrittsöffnungen 9, 10 sind ungefähr gleich groß. Die
radial äußeren Begrenzungslinien der Durchtrittsöffnungen
9, 10 liegen auf einem gemeinsamen, zur feststehenden Steuerscheibe 6 kon
zentrischen Kreis.
Die Durchtrittsöffnung 8 ist wiederum sichelförmig ausge
bildet. Ihre radial äußere Begrenzungslinie ist ein zum
Mittelpunkt der feststehenden Steuerscheibe 6 exzentrischer Kreisbogen, ihre
radial innere Begrenzungslinie dagegen ein mit der feststehenden Steuerscheibe
6 konzentrischer Kreisbogen. Auch hier ist es wieder mög
lich, zur Erzielung der Sichelform andere als kreisbogenförmige
Begrenzungslinien zu verwenden. Im Gegensatz zu den
Durchtrittsöffnungen 4 und 5 der verdrehbaren Steuerscheibe 1 wird die
Durchtrittsöffnung 8 der feststehenden Steuerscheibe 6 im Uhrzeigersinn
schmäler.
Auch die feststehende Steuerscheibe 6 besitzt Umfangsrücksprünge 11, die
zur Drehsicherung in Vorsprünge eines nicht dargestellten
Armaturen- oder Kartuschengehäuses formschlüssig eingrei
fen. Die polierte Fläche der feststehenden Steuerscheibe 6 in Fig. 2 ist dem
Betrachter zugewandt.
In den Fig. 3, 4a und 4b ist die verdrehbare Steuerscheibe 1 von Fig. 1
über der feststehenden Steuerscheibe 6 von Fig. 2 liegend dargestellt, so,
wie diese Steuerscheiben 1, 6 in eine Armatur einmontiert
werden.
Fig. 3 zeigt die Schließstellung der Steuerscheiben 1, 6
bzw. der Armatur. Sie zeichnet sich dadurch aus, daß -
außer selbstverständlich den kreisförmigen, mittleren
Durchtrittsöffnungen 3 und 7 - keine Durchtrittsöffnung 4,
5 der verdrehbaren Steuerscheibe 1 mit einer Durchtrittsöffnung 8, 9 oder
10 der feststehenden Steuerscheibe 6 überlappt. Trotz der verhältnismäßig
großen Winkelerstreckung der einzelnen Öffnungen ist dies
deshalb möglich, weil durch die sichelförmige Gestalt die
radiale Dimension der Steuerscheiben 1, 6 zusätzlich er
schlossen wird. So "untertaucht" das schmälere Ende der
Durchtrittsöffnung 5 die Durch
trittsöffnung 10; das schmälere Ende der
Durchtrittsöffnung 8 "untertaucht" das schmälere Ende der
Durchtrittsöffnung 4. Aus Fig. 3 wird deut
lich, daß die Summe der von den verschiedenen Durchtritts
öffnungen eingeschlossenen Winkel 360° erheblich übersteigt.
Dies wäre überlappungsfrei nicht möglich, würde nur die azi
mutale, also in Umfangsrichtung weisende Dimension der
Steuerscheiben 1, 6 ausgenutzt.
Die weitere Beschreibung erfolgt nun unter Berücksichtigung
des speziellen Einsatzgebietes, für welches die dargestell
ten Steuerscheiben 1, 6 gedacht sind: Für eine Niederdruck-
Sicherheitsmischbatterie.
Hierzu ist die feststehende Steuerscheibe 6 so in ein Kartuschen- bzw. Arma
turengehäuse eingesetzt, daß folgende Kommunikationen be
stehen: Die zentrale Öffnung 7 der feststehenden Steuerscheibe 6 steht mit
der vom Niederdruckspeicher kommenden Heißwasserleitung in
Verbindung. Außerdem kommuniziert sie über die zentrale
Öffnung 3 der verdrehbaren Steuerscheibe 1 mit dem Auslauf der Armatur.
Die Öffnung 9 kommuniziert ebenfalls mit dem Armaturenaus
lauf, vorzugsweise dadurch, daß sie mit der zentralen
Öffnung 7 über eine Vertiefung in dem Gehäuseboden
verbunden ist, auf dem die feststehende Steuerscheibe 6 aufliegt.
Die Durchtrittsöffnung 10 steht mit einer Lei
tung in Verbindung, über welche dem Niederdruck-Speicherge
rät Kaltwasser zugeführt wird. Die Durchtritts
öffnung 8 schließlich steht mit der Kaltwasser-Zuführlei
tung (Hausleitung) in Verbindung.
Die Verhältnisse bei der verdrehbaren Steuerscheibe 1 sind wie folgt:
Die Durchtrittsöffnungen 4, 5 sind direkt miteinander ver bunden, beispielsweise durch eine entsprechende Vertiefung in einem Kunststoff-Führungsteil, welches auf die verdrehbare Steuer scheibe 1 unter Zwischenschaltung von Dichtungen aufge setzt wird, dabei in die Umfangsrücksprünge 2 der verdrehbaren Steuer scheibe 1 formschlüssig eingreift und an dem Stellschaft befestigt ist, über den die Steuerscheibe 1 verdreht wird. Oben wurde bereits darauf hingewiesen, daß die Durchtrittsöffnung 3 einerseits mit dem Armaturenaus lauf und andererseits über die Durchtrittsöff nung 7 der feststehenden Steuerscheibe 6 mit der Warmwasserseite des Niederdruck-Speicherge rätes kommuniziert.
Die Durchtrittsöffnungen 4, 5 sind direkt miteinander ver bunden, beispielsweise durch eine entsprechende Vertiefung in einem Kunststoff-Führungsteil, welches auf die verdrehbare Steuer scheibe 1 unter Zwischenschaltung von Dichtungen aufge setzt wird, dabei in die Umfangsrücksprünge 2 der verdrehbaren Steuer scheibe 1 formschlüssig eingreift und an dem Stellschaft befestigt ist, über den die Steuerscheibe 1 verdreht wird. Oben wurde bereits darauf hingewiesen, daß die Durchtrittsöffnung 3 einerseits mit dem Armaturenaus lauf und andererseits über die Durchtrittsöff nung 7 der feststehenden Steuerscheibe 6 mit der Warmwasserseite des Niederdruck-Speicherge rätes kommuniziert.
Aus den Fig. 3, 4a und 4b sind ferner folgende dimensions
mäßige Beziehungen zu erkennen:
Die radial innere Begrenzungslinie der Durch
trittsöffnung 5 liegt mit der radial inneren Begrenzungs
linie der Durchtrittsöffnung 8 der feststehenden Steuerscheibe 6 auf einem
gemeinsamen, zu den Steuerscheiben 1, 6 konzentrischen Kreis.
Ebenso liegt die radial äußere Begrenzungslinie der
Durchtrittsöffnung 4 der verdrehbaren Steuerscheibe 1 mit der radial äußeren Be
grenzungslinie der Durchtrittsöffnung 9 der feststehenden Steuerscheibe 6 auf ei
nem gemeinsamen, zu den Steuerscheiben 1, 6 konzentrischen
Kreis. Die maximale Breite der Durchtritts
öffnung 5 entspricht der maximalen Breite der
Durchtrittsöffnung 8. Die maximale Breite der
Durchtrittsöffnung 4 entspricht der (konstanten) Breite
der Durchtrittsöffnung 9. Die Breite der
Durchtrittsöffnung 10 schließlich ist etwa gleich
der minimalen Breite der Durchtrittsöffnung 4.
Die Funktion der beschriebenen Steuerscheiben 1, 6, in der
geschilderten Weise in eine Niederdruck-Sicherheitsmisch
armatur eingebaut, ist wie folgt:
Fig. 3 stellt, wie schon oben erwähnt, die Schließstellung
der Armatur dar. Abgesehen von den zentralen Öffnungen 3,
7 findet keine Überlappung zwischen Öffnungen der verdrehbaren Steuer
scheibe 1 und Öffnungen der feststehenden Steuerscheibe 6 statt. Insbeson
dere ist die mit der Kaltwasser-Zuführleitung kommunizie
rende Durchtrittsöffnung 8 der feststehenden Steuerscheibe 6 von der
verdrehbaren Steuerscheibe 1 abgedeckt.
Verdreht man nun die Steuerscheibe 1 aus der in Fig. 1 ge
zeigten Stellung gegenüber der feststehenden Steuerscheibe 6 im Uhrzeiger
sinn, so beginnt die Durchtrittsöffnung 5
die Durchtrittsöffnung 8 zu überlappen. Gleich
zeitig beginnt die Regelscheiben-Durchtrittsöffnung 4 die
Festscheiben-Durchtrittsöffnung 9 zu überlappen. Dies hat
zur Folge, daß Kaltwasser aus der Durchtritts
öffnung 8 der feststehenden Steuerscheibe 6 in die Durchtrittsöffnung 5 der verdrehbaren Steuerscheibe 1 ein-
und aufgrund der Kommunikation mit der Durch
trittsöffnung 4 zu letzterer übertritt und in die Fest-
Durchtrittsöffnung 9 der feststehenden Steuerscheibe 6 einfließt. Da diese, wie
oben erwähnt, mit dem Auslauf der Armatur in Verbindung
steht, strömt aus der Armatur Kaltwasser aus. Bei weiterer
Verdrehung der Steuerscheibe 1 im Uhrzeigersinn werden die
Öffnungsquerschnitte erweitert. Die ausfließende Kaltwas
sermenge nimmt zu, bis die in Fig. 4a dargestellte Posi
tion erreicht ist. In dieser fließt die maximale Menge
Kaltwasser.
Wird nun die Steuerscheibe 1 weiter gegenüber der feststehenden Steuerschei
be 6 im Uhrzeigersinn verdreht, so beginnt ihre Durchtritts
öffnung 4 auch die Durchtrittsöffnung 10 der feststehenden Steuerscheibe 6 zu überlappen.
Dies bedeutet, daß Kaltwasser nun auch durch die
Durchtrittsöffnung 10 fließen kann, von wo aus es, wie
oben erwähnt, zum Niederdruck-Speichergerät gelangt. Dort
drückt es eine äquivalente Menge Warmwasser heraus, das
seinerseits durch die Öffnungen 3, 7 der Steuerscheiben 1,
6 zum Auslauf der Armatur fließt. Dabei vermischt es sich
mit dem (zunächst noch) weiterhin über die
Durchtrittsöffnung 9 der feststehenden Steuerscheibe 6 fließenden Kaltwasser: Es tritt also
Mischwasser aus der Armatur aus.
Aus der Betrachtung der Fig. 4b wird deutlich: Im
selben
Maße, in dem bei der Drehung der Steuerscheibe 1 die eine
Durchtrittsöffnung 10 freigegeben wird, wird die andere
Durchtrittsöffnung 9 der feststehenden Steuerscheibe 6 verschlossen. Die Schließung der Durchtrittsöff
nung 9 geschieht dabei zunächst dadurch, daß die Breite der
vorbeiwandernden Durchtrittsöffnung 4 der verdrehbaren Steuer
scheibe 1 kleiner wird. Der Effekt ist, daß nach voller Öffnung des Kaltwas
serflusses eine weitere Verdrehung der Steuerscheibe 1 keine
Änderung der Menge, sondern der Temperatur des aus der Arma
tur ausfließenden Wassers bewirkt. Die Endstellung ist er
reicht, wenn die Durchtrittsöffnung 9 der feststehenden Steuerscheibe 6 durch
die verdrehbare Steuerscheibe 1 vollständig abgedeckt und die
Durchtrittsöffnung 10 durch die Durch
trittsöffnung 4 vollständig freigegeben ist: Nun fließt rei
nes Heißwasser.
Falls gewünscht, kann trotz der unregelmäßigen Form der
verschiedenen Durchtrittsöffnungen in den Steuerscheiben 1,
6 eine lineare Charakteristik erzielt werden. Darunter ist
zu verstehen, daß einerseits beim Öffnen des Kaltwasserwegs
gleiche Winkelverdrehungen der Steuerscheibe 1 zu gleichen
Mengenänderungen führen und daß andererseits im Mischwasser
bereich gleiche Winkelverdrehungen der Steuerscheibe 1 zu
gleichen Veränderungen des Mischungsverhältnisses führen,
wobei die Wassermenge konstant bleibt.
Dabei ist folgendes zu beachten: Die unregelmäßige Form
der Durchtrittsöffnung 8 und der
Durchtrittsöffnung 5 ist für die Charakteristik der Ar
matur ohne Bedeutung, da hier keine entscheidende Mengen
drosselung stattfindet.
Das Kaltwasser-Öffnungsverhalten wird durch die Überlap
pung der Durchtrittsöffnungen 9 und 4 bestimmt. Wie aus
Fig. 4a hervorgeht, ist die Sichelform der
Durchtrittsöffnung 4 über die Winkelerstreckung der
Durchtrittsöffnung 9 hinweg praktisch vernachläs
sigbar. Es ist daher auch nicht notwendig - was an und für
sich möglich wäre - die radial innere Begrenzungslinie der
Durchtrittsöffnung 4 in dem Bereich, in dem
sie in Fig. 4a die Durchtrittsöffnung 9 über
lappt, zur radial äußeren Begrenzungslinie parallel zu füh
ren. Dies würde eine exakt lineare Charakteristik ergeben.
Das Warmwasser-Öffnungsverhalten wird durch die Überlappung
der Durchtrittsöffnungen 6 und 10 bestimmt. Aufgrund der regelmäßigen
Form der Durchtrittsöffnung 10 spielt die unregelmäßige
Form der Durchtrittsöffnung 4 offensichtlich
keine Rolle.
Aus der obigen Beschreibung ist ersichtlich: Durch die Er
schließung der radialen Dimension der Steuerscheiben sind
Winkelerstreckungen der Durchtrittsöffnungen in einer Größe
möglich, die anders nicht realisierbar wäre. Große Winkel
erstreckungen bedeuten aber großen Regelweg. Dies ist ins
besondere bei der Einstellung des Mischungsverhältnisses
bedeutsam, da hierdurch die Wahl der individuell angeneh
men Temperatur erleichtert wird. Die "sichelförmige" Aus
bildung der Durchtrittsöffnungen macht außerdem Durchfluß
querschnitte möglich, die bei gleichem Scheibenradius in
herkömmlicher Technik nicht zu erzielen wären.
Claims (2)
1. Steuerscheibenventil, insbesondere für den Sanitärbereich,
mit zwei koaxialen, mit Durchtrittsöffnungen versehenen Steuerscheiben,
wobei mindestens eine Durchtrittsöffnung an mindestens
einer Steuerscheibe eine in Umfangsrichtung verlaufende (azimutale)
Begrenzungslinie aufweist, deren radialer Abstand vom
Mittelpunkt der Steuerscheiben variiert,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Summe der Winkel, die von denjenigen Durchtrittsöffnungen
(4, 5, 8, 10) der beiden Steuerscheiben (1, 6) eingeschlossen
wird, die zumindest in einem Bereich denselben radialen
Abstand vom Mittelpunkt der Steuerscheiben (1, 6) aufweisen
und einander in der Schließstellung nicht überlappen, größer
als 360° ist und daß in der Schließstellung des Ventils ein
Bereich von mindestens einer Durchtrittsöffnung (5, 8) der
einen Steuerscheibe (1, 6) radial innerhalb eines Bereiches
einer Durchtrittsöffnung (10, 4) der jeweils anderen Steuer
scheibe (6, 1) liegt.
2. Steuerscheibenventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß eine azimutal verlaufende Begrenzungslinie der
Durchtrittsöffnung(en) (4, 5, 8) ein zum Mittelpunkt der
Steuerscheiben (1, 6) konzentrischer Kreisbogen und die
andere azimutal verlaufende Begrenzungslinie ein zum Mittel
punkt der Steuerscheiben (1, 6) exzentrischer Kreisbogen
ist.
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3833494A1 (de) * | 1988-10-01 | 1990-04-05 | Festo Kg | Durchfluss-regulierventil |
Also Published As
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FR2470317A1 (fr) | 1981-05-29 |
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AT379444B (de) | 1986-01-10 |
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