-
Beschreibun
-
Die Erfindung betrifft ein diagnostisches Testmittel zur Bestimmung
einer Zahnkaries-Aktivität. Die Erfindung betrifft insbesondere ein Mittel, das
eine spezifische Menge eines Saccharids und einen spezifischen pH-Indikator enthält
und das dazu geeignet ist, innerhalb einer kurzen Zeit einfach und eindeutig eine
Zahnkaries-Aktivität festzustellen, indem die Farbveränderung des Mittels beobachtet
wird.
-
Der Test für die Zahnkaries-Aktivität wird durchgeführt, um vorherzusagen
oder festzustellen, ob sich eine Zahnkaries entwickelt oder ob eine Zahnkaries in
der Zukunft anzunehmen ist. Der Test ist daher vom Standpunkt der Mundhygiene sehr
wichtig.
-
Der Test für die Zahnkaries-Aktivität wird gewöhnlich durchgeführt,
indem man irgendeinen Faktor überwacht, der an der Zahnkaries teilnimmt. Es ist
bekannt, daß Zahnkaries hauptsächlich durch Mikroorganismen induziert wird, die
dazu imstande sind, im Mund Säuren zu bilden. Aufgrund dieses Wissens sind schon
verschiedene Methoden zum Testen einer Zahnkaries-Aktivität vorgeschlagen worden,
beispielsweise durch Messung der Anzahl der Lactobacilli im Speichel und durch Kultivierung
von Bakterien im Speichel in einem Medium, das einen pH-Indikator enthält und durch
Beobachtung des Farbveränderungsgrads des Mediums bei Erniedrigung des pH-Werts
(diese Methode ist als Snyder-Test bekannt).
-
In neuerer Zeit wurde eine Verbesserung des Snyder-Tests entwickelt,
bei der die Zahnkaries-Aktivität in der Weise bestimmt wird, daß man selektiv Säuren
mißt, die durch
säureerzeugende Bakterien, insbesondere Streptococcus
mutans, von denen man annimmt, daß sie hauptsächlich am Auftreten von Zahnkaries
beteiligt sind, gebildet werden. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, die Zahnkaries-Aktivität
unter Verwendung einer Pufferlösung, die Diazoresorcin (Resazurin) als Indikator
enthält, zu bestimmen (vgl. US-PS 3 332 743).
-
Diese bekannten Methoden erfordern ungünstigerweise eine hochtrainierte
Technik zum Testen der Bakterien, ein spezifisches Reagens, um die Spezifizität
gegenüber dem beim Verfahren verwendeten Mittel zu erhalten, oder eine spezifische
Vorrichtung oder eine ziemlich lange Meßzeit (gewöhnlich 24 bis 72 h). Es ist daher
ein verbessertes Verfahren zum Testen der Zahnkaries-Aktivität anzustreben, das
einfacher und innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne durch Personen ohne spezielles
Training durchgeführt werden kann.
-
Ausgedehnte Untersuchungen von Tests für die Zahnkaries-Aktivität,
die auf die säureerzeugende Kapazität von Bakterien im Mund aufgebaut sind, haben
ergeben, daß die Bestimmung der Zahnkaries-Aktivität leicht innerhalb einer sehr
kurzen Zeitspanne und durch Personen ohne spezielle Vorbildung durchgeführt werden
kann, wenn man ein spezielles Mittel verwendet, das ein Saccharid als Kohlenstoffquelle
zur Förderung der säure erzeugenden Kapazität der Bakterien im Mund und einen pH-Indikator
mit einem Farbveränderungspunkt im pH-Bereich von 5 bis 7 enthält. Bei dieser Methode
wird eine Probe von Zahnbelag gesammelt und in das Mittel hineinokuliert. Hierauf
wird mit dem bloßen Auge die Farbveränderung des pH-Indikators, der in dem Mittel
enthalten ist, beobachtet.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, ein neues Testmittel zur Verfügung zu
stellen, das zur einfachen Bestimmung der Zahnkaries
-Aktivität
geeignet ist. Weiterhin soll durch die ißrfiridung ein verbessertes Verfahren zur
Bestimmung der Zahnkaries-Aktivität innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne zur Verfügung
gestellt werden.
-
Das erfindungsgemäße Testmittel für die Zahnkaries-Aktivität enthält
eine spezielle Menge eines Saccharids und eine spezielle Menge eines speziellen
pH-Indikators und es hat einen pH-Wert von 6,5 bis 7,0.
-
Da die durch Bakterien im Mund erzeugten Säuren schwache Säuren sind
und ihre Menge daher sehr gering ist, sollten die pH-Indikatoren, die bei einem
Test für Zahnkaries-Aktivität verwendet werden, ihre Farbe innerhalb eines pH-Bereichs
von 3,0 bis 7,0 veränderte. Von den Erfindern wurden experimentell die folgenden
Tatsachen festgestellt: (1) Die Veränderung der Farbe des pH-Indikators ist verschieden,
wenn der pH-Wert experimentell durch Zugabe einer Säure (z.B. Milchsäure, die die
Hauptsäure unter den Säuren ist, die durch Bakterien im Mund erzeugt werden) zu
dem Mittel erniedrigt wird und wenn der pH-Wert mit Säuren, die exakt durch Bakterien
im Mund erzeugt werden, erniedrigt wird.
-
(2) Eine Kohlenstoffquelle ist wesentlich, um die säureerzeugende
Kapazität der Bakterien im Mund zu fördern.
-
(3) Kein weiteres Nährmittel ist für den Test erforderlich. Es ist
vielmehr so, daß - wenn ein anderes Nährmittel, z.B. Hefeextrakt, zu dem Mittel
gegeben wird - die Bestimmung der Farbveränderung des pH-Indikators wegen der Verfärbung
des anderen Nährmittels gehemmt wird.
-
(4) Einige spezifische pH-Indikatoren, z.B. Resazurin, Lakmoid bzw.
Resorcinblau, Methylrot und Alizarin, die einen Farbveränderungspunkt bei einem
pH-Bereich von 5 bis 7 haben, sind gegenüber den Säuren, die durch Bakterien im
Mund gebildet werden, sehr empfindlich und sie können ihre Farbe innerhalb einer
sehr kurzen Zeitspanne scharf verändern.
-
(5) Wenn der pH-Indikator mit einem Farbveränderungspunkt im pH-Bereich
von 5 bis 7 zuerst in einer wäßrigen alkalischen Lösung aufgelöst wird und die wäßrige
Lösung auf einen pH-Wert von 6,7 bis 7,0 mit einer schwachen Säure eingestellt wird
und wenn anschließend Bakterien im Mund in diese inokuliert werden, dann wird die
Farbveränderung des Indikators schärfer.
-
(6) Das Testmittel kann stabil gehalten werden, indem man den pH-Wert
mit spezifischen Säuren, wie Essigsäure, Milchsäure und Weinsäure, einstellt.
-
(7) Es wird bevorzugt, ein antiseptisches Mittel in das Mittel einzuarbeiten.
-
Die obigen Tatsachen wurden durch die folgenden Versuche ermittelt:
1. Versuch 1: Zu wäßrigen Lösungen von verschiedenen Indikatoren wurde Ililchsäure
gegeben, um den pH-Wert zu erniedrigen. Die Farbveränderung des Indikators wurde
beobachtet. Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengestellt.
Tabelle
I Indikatoren pH-Wert Art Konzen- 7,0 6,5 6,0 5,5 5,0 4,5 4,0 3,5 3,0 tration (Gew.-%)
Resazurin 0,02 blau violett violett rötlich- rötlich- karmin- karmin- rot rot violett
violett rot rot Resazurin 0,002 violett rötlich- rötlich- karmin- karmin- dunkel-
rot rot rot violett violett rot rot rot Methylrot 0,02 gelb gelb hellgelb hellgelb
orange rot rot rot rot Alizarin 0,002 rot rot rot orange hellgelb gelb gelb gelb
gelb Lakmoid 0,02 blau blau violett rötlich- karmin- karmin- rot rötlich- schwächviolett
rot rot orange rötlichorange Lakmoid 0,002 blau violett rötlich- karmin- karmin-
schwach rosa schwach schwach violett rot rot rot rosa rosa BCG*1 0,002 blau blau
bläu- bläu- grün grün gelb- gelb- gelb lich- lich- grün grün grün grün BPB*2 0,02
blau blau bläu blau blau violett violett rötlich- rötbraun lich braun Fußnoten:
*1) Bromkresolgrün *2) Bromphenolblau
2. Versuch 2: Verschiedene
Indikatoren wurden jeweils in einer wäßrigen 0,1N-Natriumhydroxidlösung aufgelöst
und zu der Mischung wurden 10 Gew.-5' Saccharose gegeben. Die Lösung wurde mit Milchsäure
auf einen festen pH-Wert eingestellt. Zu der so erhaltenen wäßrigen 0,002 gew.-%igen
Lösung des Indikators (2 ml) wurde eine Suspension von Streptococcus mutans (OMZ
176) (Anzahl der Bakterienzellen: 2 x 109 bis 4 x 109, 0,4 ml) gegeben und das Gemisch
wurde bei 57°C inkubiert.
-
Die Veränderung des pH-Werts und die Veränderung der Farbe wurden
im Verlauf der Zeit beobachtet. Die Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt.
-
Tabelle II Indikator Inkubationszeit bei 37°C vor der Inokulierung
0 min 15 min 30 min 1 h 24 g der Bakterien pH Farbe pH Farbe pH Farbe pH Farbe pH
Farbe pH Farbe Resazurin 6,8 blau 6,7 blau 5,9 rötlich- 5,2 rosa 4,8 hellrosa 4,5
farblos violett Lakmoid 6,8 blau 6,8 blau 6,3 bläu- 5,2 schwach 5,0 schwach 4,7
farblos lich- rot rosa violett Methylrot 6,8 gelb 6,6 gelb 5,6 hell- 4,7 rosa 4,5
schwach 4,3 schwach gelb rosa rosa Alizarin 6,8 rot 6,7 rot 5,9 schwach 5,5 gelb
5,0 gelb 4,8 schwach rosa gelb BCG 6,8 blau 6,8 blau 6,3 blau 6,0 blau 5,7 blau
5,5 bläulichgrün BPB 6,8 blau 6,8 blau 6,3 blau 6,1 blau 5,8 blau 5,1 bläulichviolett
Resazurin* 6,8 blau 6,7 blau 6,4 violett 6,0 rötlich- 5,4 rot 4,8 schwach violett
rosa Fußnote: *) kein Zusatz von Saccharose
Aus den Ergebnissen
der Tabelle I und der Tabelle II wird ersichtlich, daß - wenn der pH-Wert der Testlösung
mit Ililchsäure erniedrigt wurde - alle Indikatoren eine scharfe Farbveränderung
zeigten. Es wird weiterhin ersichtlich, daß, als Streptococcus mutans inokuliert
wurde, die speziellen pH-Indikatoren mit einem Farbveränderungspunkt im pH-Bereich
von 5 bis 7, z.B. Resazurin, Lakmoid, Methylrot und Alizarin, insbesondere Resazurin
und Lakmoid, scharf auf die Säuren ansprechen konnten, die durch die Bakterien erzeugt
wurden, und ihre Farbe klar innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne verändern konnten.
Wenn keine Saccharose zugesetzt wurde, dann war die Farbveränderung verzögert. Es
ist daher wesentlich, ein Saccharid zuzusetzen. Wenn der Indikator zuerst aufgelöst
wurde und danach der pH-Wert mit einer Säure eingestellt wurde, dann erschien die
Farbveränderung schärfer.
-
Der Effekt der Konzentration auf den pH-Indikator wurde gleichfalls
getestet. Als Ergebnis wurde festgestellt, daß - wenn der Indikator in einer zu
kleinen Menge verwendet wurde - die Farbveränderung undeutlich war und daß andererseits
- wenn die Menge des Indikators zu groß war - eine zu große Zeitspanne für die Farbveränderung
notwendig war, und daß der Farbton dunkel wurde und daher die Farbveränderung undeutlich
war. Der pH-Indikator wird daher vorzugsweise in einer Konzentration von 0,0001
bis 0,05 Gew.-¢ú, mehr bevorzugt von 0,001 bis 0,01 Gew.-5', verwendet.
-
3. Versuch 3: Die gleiche Suspension (0,2 ml) von Streptococcus mutans
wie im obigen Versuch 2 wurde in eine 0,002%ige wäßrige Lösung
von
Resazurin (1 ml), die 10 Gew.-fJ der verschiedenen Saccharide gemäß Tabelle III
enthielt, inokuliert. Das Gemisch wurde bei 370 c inkubiert und die Farbveränderung
im Verlauf der Zeit wurde gemessen. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle III
zusammengestellt.
-
Tabelle III Saccharide Inkubationszeit bei 370C O min 15 min 30 min
Saccharose blau rot schwach rosa (transparent) Glucose blau rot dunkelrosa Fructose
blau rötlich- dunkelrosa violett Stärke blau rötlich- dunkelrosa violett Aus den
obigen Ergebnissen wird ersichtlich, daß bei Verwendung von Saccharose die Farbe
des Indikators sich am schnellsten veränderte und daß die Geschwindigkeit der Farbveränderung
sich in der Reihenfolge Glucose, Fructose und Stärke verminderte. Bei Verwendung
von Saccharose war die Farbveränderung am klarsten.
-
Es wurde weiterhin der Effekt der Konzentration der Saccharide getestet.
Als Ergebnis wurde festgestellt, daß - wenn die Saccharide in einer zu kleinen Menge
verwendet wurden -die Menge der Säuren, die durch die Bakterien erzeugt worden war,
zu gering war und daß sich daher die Farbe nicht innerhalb einer kurzen Zeitspanne
veränderte. Wenn andererseits die Menge der Saccharide zu groß war, dann war die
Geschwindigkeit der Farbveränderung zu niedrig. Demgemäß
werden
die Saccharide vorzugsweise in einer Menge von 2,5 bis 40 Gew.-5', mehr bevorzugt
5 bis 20 Gew. -5', verwendet.
-
4. Versuch 4: Eine wäßrige Lösung, enthaltend 10 Gew.-% Saccharose
und 0,003 Gew.-% Resazurin (ohne Gehalt eines antiseptischen Mittels), wurde mit
verschiedenen organischen Säuren auf einen pH-Wert von 6,8 bis 7,0 eingestellt.
Jedes Mittel (1 ml) wurde in ein kleines Reagenzglas gegeben und das Reagenzglas
wurde mit einem Siliconstöpsel verschlossen und bei 370C oder 550C gehalten. Mit
dem bloßen Auge wurde die Farbveränderung des Mittels im Verlauf der Zeit beobachtet.
Die Ergebnisse sind in den Tabellen IV und V zusammengestellt. Die Bewertungskriterien
sind wie folgt: -: keine Farbveränderung +: geringe Veränderung der Farbe +: etwas
Veränderung der Farbe ++: klare Veränderung der Farbe signifikante Veränderung der
Farbe Tabelle IV Ver- organische Säuren Haltezeit bei 370C (Tage) such 3 10 20 30
60 90 150 Nr.
-
1 Milchsäure - - +- + ++ +++ +++ 2 Oxalsäure - +- +- + ++ +++ +++
3 Zitronensäure - # # + ++ +++ +++ 4 Weinsäure - - # + ++ +++ +++ 5 Essigsäure -
- - +- + ++ +++
Tabelle V Ver- organische Säuren Haltezeit bei
550C (Tage) such 3 10 20 30 60 90 150 Nr.
-
6 Milchsäure - + + ++ +++ +++ +++ 7 Oxalsäure - + + ++ +++ +++ +++
8 Zitronensäure - + + ++ +++ +++ +++ 9 Weinsäure - + + ++ +++ +++ +++ 10 Essigsäure
- - + + ++ +++ +++ Aus den obigen Ergebnissen wird ersichtlich, daß die Geschwindigkeit
der Farbveränderung während des Haltens gemäß der Art der organischen Säuren, die
zur Einstellung des pH-Werts des Mittels verwendet werden, variiert. Bei Verwendung
von Essigsäure, Weinsäure oder Milchsäure, insbesondere von Essigsäure, konnte die
Farbveränderung über eine lange Zeitspanne inhibiert werden. Nach dem obigen Test
wurden die Mittel dem Bakterientest unterworfen. Als Ergebnis wurde in den Mitteln,
die bei 370C gehalten worden waren, ein Bakterienwachstum festgestellt, was bedeutet,
daß die Farbveränderung nicht nur durch die Halt-temperatur, sondern auch durch
das Wachstum von Bakterien beeinflußt wird.
-
5. Versuch 5: Verschiedene antiseptische Mittel wurden zu den gleichen
Mittelt wie im Beispiel 4 verwendet, zugegeben, wobei der pH-Wert mit Essigsäure
oder Milchsäure eingestellt wurde.
-
Die Mittel wurden bei 370C gehalten und die Farbveränderung wurde
entsprechend bestimmt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle VI zusammengestellt.
-
Tabelle VI Ver- organische antiseptisches Haltezeit bei 370C (Tage)
such Säuren Mittel 3 10 20 30 60 90 150 Nr.
-
11 Milchsäure Natriumbenzoat - - - + + ++ +++ 12 Essigsäure (0,5
Gew.-5') + - - -+ + ++ +++ 13 Milchsäure Methyl-p-hydro- - - - - + + +++ 14 Essigsäure
xybenzoat (0,05 - - - - +- + + Gew.-%) 15 Milchsäure 1,4-Dithio- + + ++ +++ +++
+++ +++ 16 Essigsäure threit (0,02 + + ++ +++ +++ +++ +++ Gew.-5') 17 Milchsäure
Kaliumtellu- - - - - # + ++ 18 Essigsäure rit (0,05 - - - - - # + Gew.-%) 19 Milchsäure
Natriumazid - - - - + + ++ 20 Essigsäure (0,05 Gew.-%) - - - - - - # Aus den obigen
Ergebnissen wird ersichtlich, daß die Mittel über lange Zeiträume stabil gehalten
werden können, indem man antiseptische Mittel, insbesondere Kaliumtellurit und Natriumtrinitrid,
einarbeitet.
-
6. Versuch 6: In Mittel, die 10 Gew. - Saccharose, 0,003 Gew.-% Resazurin
und verschiedene Mengen von Kaliumtellurit (pH 6,8, mit Essigsäure eingestellt)
enthielten, wurde eine feste Menge einer Suspension von Streptococcus mutans (GS-5)
inokuliert und das Gemisch wurde bei 370C inkubiert. Die Veränderung des pH-Werts
und der Farbe des Mittels wurde beobachtet. Die Ergebnisse sind in Tabelle VII zusammengestellt.
-
Tabelle VII Gehalt an Ka- Haltezeit bei 370C (min) liumtellurit 0
15 30 60 (Gew. -5') pH Farbe pH Farbe pH Farbe pH Farbe keiner (Vergleich) 6,8 blau
6,0 rötlich- 5,3 rosa 5,0 schwach violett rosa 0,1 6,8 blau 6,7 violett 6,6 violett
6,5 rötlichviolett 0,075 6,8 blau 6,3 violett 5,8 rot 5,4 rosa 0,05 6,8 blau 6,2
violett 5,6 rot 5,3 rosa 0,025 6,8 blau 6,1 rötlich- 5,4 rosa 5,2 schwach violett
rosa 0,01 6,8 blau 6,0 rötlich- 5,4 rosa 5,2 schwach violett rosa Aus den obigen
Ergebnissen wird ersichtlich, daß die Zugabe von antiseptischen Mitteln keinen unerwünschten
Effekt auf die Bestimmung der Zahnkaries-Aktivität ergibt, da diese Mittel die Farbveränderung
des Mittels in einer Menge von 0,1 bis 0,01 Gew.-5', insbesondere 0,075 Gew.-5'
oder weniger, nicht beeinflussen.
-
Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten daher 2,5 bis 40 Gew.-5' eines
Saccharids und 0,0001 bis 0,05 Gew.-°,6 eines pH-Indikators mit einem Farbveränderungspunkt
im pH-Bereich von 5 bis 7, wobei das Mittel einen pH-Wert von 6,5 bis 7,0 hat, der
mit einem Alkali oder einer Säure eingestellt worden ist.
-
Das erfindungsgemäße Mittel wird in der Weise hergestellt, daß man
die feste Menge des Saccharids und des pH-Indikators in Wasser oder einem wäßrigen
Alkohol (z.B. Äthanol) mit einer Konzentration von Alkohol, die auf die Bakterien
im
Mund keinen unerwünschten Effekt ausübt, z.B. etwa 1 Gew. - oder weniger, vorzugsweise
in Wasser oder einer 0,1- bis 1 gew.-5'igen wäßrigen Äthanollösung auflöst und danach
den pH-Wert einstellt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird der pH-Indikator
in einer wäßrigen Lösung oder einer wäßrigen Alkohollösung einer Alkaliverbindung
aufgelöst und in dem erhaltenen Gemisch wird das Saccharid aufgelöst. Danach wird
die Lösung zu dem gewünschen pH-Wert mit einer Säure eingestellt.
-
Für die Erfindung geeignete Saccharide sind z.B. Saccharose, Clucose
und Fructose, unter denen Saccharose am meisten bevorzugt wird. Die Saccharide werden
in einer Menge von 2,5 bis 40 Gew.-, vorzugsweise 5 bis 20 Gew.-%, verwendet.
-
Geeignete pH-Indikatoren sind z.B. Resazurin, Lakmoid bzw.
-
Resorcinblau, Methylrot und Alizarin, von denen Resazurin und Lakmoid,
insbesondere Resazurin, bevorzugt werden. Die pH-Indikatoren werden in einer Menge
von 0,0001 bis 0,05 Gew. -%, vorzugsweise 0,001 bis 0,01 Gew. -%, mehr bevorzugt
0,001 bis 0,005 Gew.-%, verwendet.
-
Beispiele für Alkaliverbindungen, die zur Einstellung des pH-Werts
des Mittels verwendet werden können, sind Alkalimetallhydroxide (z.B. Natriumhydroxid,
Kaliumhydroxid und Lithiumhydroxid), Erdalkalimetallhydroxide (z.B. Magnesiumhydroxid
und Bariumhydroxid), Alkalimetallcarbonate oder -bicarbonate (z.B. Natriumcarbonat,
Kaliumcarbonat und Natriumbicarbonat), unter denen Natriumhydroxid am geeignetsten
ist. Beispiele für Säuren zur Regulierung des pH-Werts sind Milchsäure, Weinsäure,
Zitronensäure, Malonsäure,
Oxalsäure, Essigsäure, Ameisensäure
und dergleichen, wobei Milchsäure, Weinsäure und Essigsäure am geeignetsten sind.
-
Das Mittel wird mit diesen Alkaliverbindungen und Säuren auf einen
pH-Bereich von 6,5 bis 7,0, vorzugsweise 6,7 bis 7,0, eingestellt.
-
In das erfindungsgemäße Mittel kann gegebenenfalls ein antiseptisches
Mittel, z.B. Natriumazid oder ein Tellurit, eingearbeitet werden, das das Bakterienwachstum
im Mund nicht nachteilig beeinflußt. Geeignete Beispiele für Tellurite sind Kaliumtellurit,
Natriumte llurit, Magnesiumtellurit und Calciumtellurit, von denen Kaliumtellurit
am geeignetsten ist. Das antiseptische Mittel wird in einer Menge von 0,01 bis 0,1
Gew.-5', vorzugsweise 0,025 bis 0,075 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Mittels,
verwendet.
-
Der Test zur Bestimmung der Zahnkaries-Aktivität unter Verwendung
des erfindungsgemäßen Mittels wird in der Weise durchgeführt, daß man eine Probe
von Zahnbelag von dem zu testenden Patienten sammelt, den Zahnbelag in das Mittel
einarbeitet und die Farbveränderung des Mittels nach Inkubation des Mittels über
eine feste Zeitspanne (z.B. 30 min) beobachtet. Die Veränderung der Farbe variiert
entsprechend der Säuremenge, die durch die Bakterien erzeugt wird. Die Farbe verändert
sich in der Reihenfolge blau rötlich-violettR unkelrosa i farblos im Falle von Resazurin,
blau > violett . ) rot i rosa im Falle von Lakmoid, gelb ; hellgelb > + dunkelrosa
9 rosa im Falle von Methylrot und rot " schwach rosa " hellgelb gelb im Falle von
Alizarin. Da der Test innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne (z.B. 30 min) durchgeführt
werden
kann, wird der Test durch die Inkubationstemperatur nicht
wesentlich beeinflußt und er kann bei einer Temperatur von Raumtemperatur (etwa
250C) bis 37°C durchgeführt werden.
-
Die erfindungsgemäßen Mittel haben weiterhin eine Selektivität gegenüber
Streptococcus mutans, was sich aus folgendem Versuch ergibt.
-
Zu einer 0,002 gew.-4digen wäßrigen Lösung von Resazurin (pH 6,7,
1 ml), die 10 Gew.-5' Saccharose enthielt, wurde eine Suspension von verschiedenen
Bakterien (0,2 ml) gegeben und das Gemisch wurde bei 370C inkubiert. Die Veränderung
der Farbe des Mittels wurde beobachtet. Die Ergebnisse sind in Tabelle VIII zusammengestellt.
-
Tabelle VIII Bakterien Inkubationszeit bei 370C (min) 5 10 30 Streptococcus
rötlich- rot schwach mutans violett rosa Streptococcus violett rötlich- rötlichsanguis
violett violett Streptococcus violett violett rötlichmitis violett Streptococcus
violett rötlich- rot salivarius violett Lactobacillus violett violett rötlichcasei
violett Aus den obigen Ergebnissen wird ersichtlich, daß bei Inokulierung von Streptococcus
mutans die Farbe des Mittels sich innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne veränderte,
daß aber im Falle von anderen Bakterien die Farbveränderung
verzögert
war. Somit hat das erfindungsgemäße Mittel eine Selektivität gegenUber Streptococcus
mutans.
-
Die Herstellung des erfindungsgemäßen Mittels ist in den folgenden
Beispielen erläutert.
-
Beispiel 1 Komponenten Gew. -5' Saccharose 10 Resazurin 0,002 wäßrige
0,1N-Natriumhydroxidlösung 5 destilliertes Wasser etwa 80 0,1N-Milchsäure auf einen
pH-Wert von 6,7 bis 7,0 eingestellt Gemäß dem obigen Ansatz wird Resazurin in wäßriger
0,1N-Natriumhydroxidlösung aufgelöst und hierzu wird destilliertes Wasser gegeben.
Die Saccharose wird in der Lösung aufgelöst und danach wird das Mittel auf einen
pH-Wert von 6,7 bis 7,0 eingestellt, wodurch ein Testmittel fllr die Bestimmung
der Zahnkaries-Aktivität erhalten wird.
-
Beisiel 2 Unter Verwendung des gleichen Ansatzes wie im Beispiel 1,
ausgenommen, daß jedoch 0,002 Gew. -5' Lakmoid anstelle von Resazurin verwendet
wurden, wird in ähnlicher Weise ein Testmittel zur Bestimmung der Zahnkaries -Aktivität
hergestellt.
-
BeisPiel 3 Unter Verwendung des gleichen Ansatzes wie im Beispiel
1, ausgenommen, daß 0,02 Gew.-Sa Methylrot anstelle von Resazurin verwendet werden,
wird in ähnlicher Weise ein Testmittel zur Bestimmung der Zahnkaries-Aktivität hergestellt.
-
Beispiel 4 Unter Verwendung des gleichen Ansatzes wie im Beispiel
1, jedoch mit der Ausnahme, daß 0,02 Gew.- Alizarin anstelle von Resazurin verwendet
werden, wird in ähnlicher Weise ein Testmittel zur Bestimmung der Zahnkaries-Aktivität
hergestellt.
-
Beispiel 5 Komponenten Gew. -5' Saccharose 10 Resazurin 0,003 wäßrige
O,1N-Natriumhydroxidlösung 5 antiseptisches Mittel (Natriumazid) 0,05 destilliertes
Wasser etwa 80 0,1N-Milchsäure auf einen pH-Wert von 6,7 bis 7,0 eingestellt.
-
Gemäß dem obigen Ansatz wird ein Testmittel zur Bestimmung der Zahnkaries-Aktivität
in der gleichen Weise, wie im Beispiel 1 beschrieben, hergestellt.
-
Beispiel 6 Komponenten Gew.-5: Saccharose 10 Re sazurin 0,003 wäßrige
0,1N-Natriumhydroxydlösung 5 antiseptisches Mittel (Kaliumtellurit) 0,05 destilliertes
Wasser insgesamt 100 0,1N-Essigsäure auf einen pH-Wert von 6,8 bis 7,0 eingestellt
Gemäß dem obigen Ansatz wird Resazurin in der wäßrigen 0,1N-Natriumhydroxidlösung
aufgelöst und hierzu wird destilliertes Wasser gegeben. In der Lösung wird Saccharose
und Kaliumtellurit aufgelöst und das Gemisch wird auf einen pH-Wert von 6,8 bis
7,0 eingestellt, wodurch ein Testmittel zur Bestimmung der Zahnkaries-Aktivität
erhalten wird.
-
Ende der Beschreibung.