DE2941173C2 - Sicherheitsventil - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Sicherheitsventil für Druckbehälter, wie es im Oberbegriff des Hauptanspruchs spezifiziert ist.

Derartige Ventile (DE-GM 70 44 704) erfordern nur relativ wenig Bauhöhe oberhalb des Druckbehälters. Dies hat den großen Vorteil, innerhalb der für ortsbewegliche Druckbehälter, wie Kesselwagen und Tankcontainer, begrenzten zulässigen Gesamtbauhöhe eine möglichst große Behälterbauhöhe realisieren zu können. Ferner bieten solche Ventile eine äußerst große Sicherheit gegen Abriß des Ventils bei einem Unfall. Dadurch, daß die Schließfeder im Behälterinnern angeordnet ist, wird sie gegen Ausglühen und Sichsetzen bei Feuereinwirkung auf den Druckbehälter geschützt.

Für extrem gefährliche Medien, z. B. giftige oder hoch aggressive verflüssigte Gase und Flüssigkeiten, bestehen Vorschriften, daß dem Sicherheitsventil ein den Ventildurchlaß verschließendes Zerreißglied, z. B. eine Berstscheibe, vorgeschaltet sein muß. Zugleich soll sich die Eintrittsöffnung des Sicherheitsventils im Gasraum des Druckbehälters befinden.

Die Ventilspindel und die Schließfeder standen bei dem genannten Ventiltyp der entsprechenden Anordnung eines Zerreißgliedes im Wege.

Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein Sicherheitsventil der angegebenen Art zu schaffen, welches die Möglichkeit bietet, in einfacher Weise innerhalb des

Behälter-Gasraumes ein Zerreißglied vorzusehen.

Dies wird mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen Erfindungsmerkmalen erreicht

Der Strömungsstutzen mit der seitlichen Eintrittsöffnung gestattet es, trotz der üblicherweise relativ langen, bis in die Füllflüssigkeit des Druckbehälters hinabragenden Schließfeder und Ventilspindel, die Eintrittsöffnung oberhalb der Füllflüssigkeit in nächster Nähe der oberen ίο Behälterwand anzuordnen. Der Strömungsstutzen bietet zudem die Möglichkeit, im Bedarfsfall problemlos ein Zerreißglied vor die Eintrittsöffnung setzen zu können.

Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildüngen der Erfindung zum Gegenstand.

Bei der Ausführung gemäß Anspruch 2 befindet sich die Schließfeder gänzlich außerhalb des Ausströmweges im Sicherheitsventil und behindert nicht den Abblaßstrom. Darüber hinaus kann die Schließfeder zufolge Anspruch 3 in einfacher Weise gegen die Füllflüssigkeit des Druckbehälters und deren ggf. schädlichen Angriff abgeschirmt werden.

Eine vorteilhafte Lösung zur besonders präzisen Hubführung des Verschlußteiles offeriert der Anspruch

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Sicherheitsventils dargestellt

Die obere Behälterwand 1 eines nur ausschnittsweise dargestellten Druckbehälters weist eine Anschlußöffnung 2 für das Sicherheitsventil auf. Dessen Gehäuse 3 besitzt einen Ventilsitz 4, mit dem ein Verschlußteil 5 zusammenwirkt, welches eine Ventilspindel 6 aufweist und unter der Einwirkung einer Schließfeder 7 steht

Das Gehäuse 3 ist ferner mit einem Strömungsstutzen

8 versehen, der durch die Anschlußbohrung 2 in den Druckbehälter hineinragt Oberhalb der Füllflüssigkeit 9, im Gasraum 10 des Druckbehälters gelegen, weist der Strömungsstutzen 8 eine seitliche Eintrittsöffnung 11 auf, die durch ein als Berstscheibe 12 ausgebildetes Zerreißglied verschlossen ist Befestigungsmittel 13 halten die Berstscheibe 12 am Strömungsstutzen 8.

Der Boden 14 des Strömungsstutzens 8 wird von einem daran befestigten Führungsrohr 15 durchdrungen, welches zentral im Strömungsstutzen 8 emporragt In dem Führungsrohr 15 ist die Ventilspindel 6 des Verschlußteiles 5 hubbeweglich geführt. Sie trägt an ihrem freien, unteren Ende ein Widerlager 16 für das eine Ende der die Ventilspindel 6 konzentrisch umgebenden Schließfeder 7. Diese stützt sich mit ihrem

so anderen Ende an der der Behälterwand 1 abgekehrten Stirnseite 17 des Bodens 14 ab, an dem ferner eine von unten über die Ventilspindel 6 und die Schließfeder 7 gestülpte Haube 18 dichtend gehalten ist.

Da sich die Schließfeder 7 unterhalb des Flüssigkeits-

spiegeis 19 befindet, ist sie gegen ein die Funktion beeinträchtiges Ausglühen und Sichsetzen im Falle einer Feuereinwirkung auf den Druckbehälter weitestgehend geschützt. Zugleich wird sie aber auch durch die Haube 18 gegen eine unmittelbare Beaufschlagung durch die Füllflüssigkeit 9 abgeschirmt. Die Schließfeder 7 und die Ventilspindel 6 sind dadurch nicht der Füllflüssigkeit 9 ausgesetzt.

Obwohl sich das Sicherheitsventil bis in die Füllflüssigkeit 9 hinaberstreckt, befindet sich infolge des vorgesehenen Strömungsstutzens 8 und der zur Ventilspindel 6 radialen Ausrichtung der Eintrittsöffnung 11 letztere dennoch oberhalb des maximal zulässigen Flüssigkeitsspiegeis 19, d. h. im Gasraum 10.

Obersteigt der Behälterinnendrwck z, B, infolge Feuereinwirkung auf den Druckbehälter, seinen zulässigen Höchstwert, so platzt die Berstscheibe 12, Durch den sich daraufhin auch im Strömungsstutzen 8 einstellenden überhöhten Behälterinnendruck wird das VerschluBteil 5 gegen die Wirkung der Schließfeder 7 von seinem Ventilsitz 4 abgehoben. Aus dem Gasraum 10 kann dann Flüssigkeitsdampf bzw. Gas an die Atmosphäre entweichen, bis der Behälterinnendruck wieder auf den zulässigen Wert gesunken ist und das Sicherheitsventil schließt.

Liste der Bezugszeichen

1 Behälterwand

2 Anschlußbohrung

3 Gehäuse

4 Ventilsitz

5 Verschlußteil β Ventilspindel

7 Schließfeder

8 Strömungsstutzen

9 FQllflüssigkeit

10 Gasraum

11 Eintrittsöffnung

12 Berstscheibe

13 Befestigungsmittel

14 Boden

15 Führungsrohr

16 Widerlager

17 Stirnseite

18 Haube

19 Flüssigkeitsspiegel

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Sicherheitsventil für Druckbehälter mit einem oben an der Behälterwand befestigten Gehäuse mit Ventilsitz, einem damit zusammenwirkenden Verschlußteil, das eine in den Behälter hinabragende Ventilspindel besitzt, sowie mit einer Schließfeder, die mit ihrem einen Ende auf die Ventilspindel einwirkt und sich mit ihrem anderen Ende an einem Widerlager am Gehäuse abstützt, dadurch gekennzeichnet, daß am Gehäuse (3) ein in den Behälter hineinragender Strömungsstutzen (8) vorgesehen ist, welcher oberhalb des zulässigen Flüssigkeitsniveaus (19) eine seitliche Eintrittsöffnung (11) aufweist, wobei der Strömungsstutzen (8) an der Eintrittsöffnung (11) mit Befestigungsmitteln

(13) für ein Zerreißglied (12) zum Verschließen der Eintrittsöffnung (11) versehen ist

2. Sicherheitsventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ströraungsstutzen (8) unterhalb der seitlichen Eintrittsöffnung (11) einen von der Ventilspindel (6) durchdrungenden Boden

(14) aufweist, dessen der Behälterwand (1) abgekehrte Stirnseite (17) bzw. ein damit verbundenes Teil ein Widerlager fürdieSchließfeder/7) bildet.

3. Sicherheitsventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Boden (14) des Strömungsstutzens (8) eine über die Ventilspindel (6) und die Schließfeder (7) gestülpte Haube (18) gehalten ist

4. Sicherheitsventil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Boden (14) des Strömungsstutzens (8) ein in letzterem emporragendes Führungsrohr (15) für die Ventilspindel (6) gehalten ist.