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Gewölbekonstruktion aus Stahlbeton und Verfahren zur Errich-
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tung derselben Die Erfindung betrifft eine Gewölbekonstruktion aus
Stahlbeton, insbesondere für Durchlässe, Kuppelbehälter, Hallen oder dgl. mit einem
Fundament, ggfs. mit Seitenwänden und mit einer eine Vielzahl von entsprechend der
Wölblinie gekrümmten nebeneinander angeordneten Stahlbetonfertigteile umfassenden
Gewölbeschale. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Errichtung einer
Stahlbeton-Gewölbekonstrukt ion.
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Ublicherweise werden Gewölbekonstruktionen unter Verwendung einer
aufwendigen Rüstung und Schalung aus Ortbeton hergestellt. Die Erstellung der Rüstung
und Schalung macht einen erheblichen Teil der Gesamtkosten der Gewölbekonstruktion
aus. Man hat daher versucht, die Kosten für die Errichtung durch Verwendung von
Fertigteilen in Montagebauweise zu senken.
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Es sind bereits verschiedene Gewölbekonstruktionen aus Fertigteilen
bekannt geworden. Es ist bekannt, Tonnengewölbe aus einer Vielzahl von schlaff bewehrten
umgekrümmten Balken herzustellen, welche unter Verwendung eines Gerüsts parallel
zueinander in Längsrichtung des Tonnengewölbes angeordnet werden. Die Fugen werden
sodann ausgegossen, worauf das erhaltene Gewölbe mit Erde überdeckt werden kann.
Auch bei dieser Bauweise ist nachteiligerweise ein Gerüst erforderlich.
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Ohne jegliche Rüstung und Schalung kommt man aus,wenn man zur Errichtung
von Kuppeldächern schlaff bewehrte sektorförmige in der endgültigen gekrümmten Form
betonierte Fertigteile verwendet. Die Herstellung derartiger gekrümmter Fertigteile
ist jedoch kostspielig. Darüber hinaus sind sie wegen der gekrümmten Form kaum auf
Lkw's transportierbar.
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Schließlich eignen sich solche Kuppelkonstruktionen nicht für Kuppelbehälter,
da durch die Wasserfüllung des Behälters Ringkräfte entstehen,welche durch eine
aufwendige Ringbewehrung aufgefangen werden müssen. Falls die Gewölbekonstruktion
mit Erde überdeckt werden soll und andere größere Lasten tragen soll, so müssen
die Fertigteile äußerst schwer ausgeführt werden.
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Es ist bereits aus der DE-OS 26 49 936 bekannt, das Dach eines zylindrischen
Behälters als Hängeschale auszubilden. Dabei werden eben betonierte in Richtung
der Biegelinie vorgespannte Spannbetonfertigteile verwendet, welche beim Montieren
unter ihrem Eigengewicht durchhängen und als Schalung für das Aufbringen der Aufbetonschale
wirken. Sobald der Aufbeton erstarrt ist, wirkt die gesamte Hängedachkonstruktion
als monolithische Schale. Dabei können die vorgespannten eben betonierten Fertigteile
ohne Rißbildung jedoch nur bis zu einer relativ geringen Krümmung gebogen werden.
Bei stärkerer Durchbiegung treten auf der Unterseite sichtbare Risse auf und in
diese Risse kann insbesondere bei einer Wasserfüllung des Behälters Feuchtigkeit
eintreten, welche durch Kapillarkräfte bis zur Bewehrung vordringen kann und korrodierend
auf diese einwirkt. Die Gefahr einer Rißbildung beim Biegen ist im Falle eines solchen
Hängedaches insofern geringer als die im wesentlichen auf Zug beanspruchten Fertigteile
eine sehr geringe Dicke haben können. Bei Gewölbekonstruktionen sind wesentlich
größere Krümmungen erforderlich, welche selbst bei starker Vorspannung nicht ohne
die Entwicklung von sichtbaren Rissen erreicht werden können. Das Problem der Rißbildung
wird noch dadurch verstärkt, daß die Fertigteile bei der
Montage
eine gewisse Steifigkeit aufweisen müssen, und somit eine größere Dicke aufweisen
müssen. Allgemein wird die Gebrauchstüchtigkeit von Stahlbetonkonstruktionen durch
sichtbare Risse im Beton erheblich gemindert.
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Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gebrauchstüchtige
Stahlbetongewölbekonstruktion zu schaffen, welche in kostengünstiger Montagebauweise
errichtet werden kann und in hohem Maße, z. B. durch Erdüberdeckungen belastet werden
kann, sowie ein Verfahren zur Errichtung einer solchen Gewölbekonstruktion.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch e ine Gewölbekonstruktion
der eingangs genannten Art gelöst, welche dadurch gekennzeichnet ist, daß die gekrümmten
Stahlbetonfertigteile als gebogene, in Richtung der Biegelinie vorgespannte Spannbetonfertigteile
ausgebildet sind und eine bewehrte Aufbetonschale tragen.
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Bei der Montage der Spannbetonfertigteile müssen diese stark gekrümmt
werden, so daß auf der Oberseite eine Vielzahl sichtbare, relativ tiefe und weite
Risse auftreten. Es hat sich jedoch überraschenderweise gezeigt, daß durch das Aufbringen
der bewehrten Aufbetonschale ein negativer Einfluss dieser Risse auf die Gebrauchstüchtigkeit
des Bauwerks verhindert wird, und zwar selbst bei Verwendung als Wasserbehälter.
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Ferner hat es sich überraschenderweise gezeigt, daß das Auftreten
dieser Risse die Stabilität der montierten noch nicht mit Aufbeton versehenen Fertigteile
nicht nennenswert beeinträchtigt. Die Unterseite der gebogenen Fertigteile ist frei
von Defekten.
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Die erfindungsgemäße Gewölbebauweise bietet erhebliche Vorteile,
da die Kosten für Schalung und Rüstung eingespart werden können. Alle Spannbetonfertigteile
können die gleiche Gestalt haben und auf einfache Weise im Werk eben
betoniert
werden. Nach der einfach durchführbaren Montage dienen die gekrümmten Spannbetonfertigteile
als Schalung für den aufzubringenden Aufbeton. Dabei kommt es zu einer festen Verbindung
zwischen dem bewehrten Aufbeton und den Spannbetonfertigteilen und man erhält eine
Gewölbekonstruktion, welche die Vorzüge der bisherigen monolithischen Bauweise hat.
Die erfindungsgemäßen Gewölbe sind selbst bei erheblicher Last, insbesondere auch
bei überdeckung mit Erde, äußerst stabil und wegen ihrer absoluten Dichtigkeit und
weitgehenden Fugenlosigkeit auch für die Errichtung von Kuppelbehältern geeignet.
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Weitere bevorzugte Merkmale der erfindungsgemäßen Gewölbekonstruktion
und des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Errichtung einer solchen Gewölbekonstruktion
gehen aus den Ansprüchen hervor.
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Die erfindungsgemäße Gewölbekonstruktion eignet sich zur Errichtung
von Durchlässen in Straßendämmen oder dgl., sowie für erdüberdeckte Hallen, insbesondere
Flugzeughangars, Straßenüberbauungen, Lawinengalerien, Tiefgaragen oder dgl., sowie
insbesondere auch für Kuppelbehälter.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht einer als Durchlaß ausgebildeten
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gewölbekonstruktion, wobei die Erdauffüllung
weggelassen ist und wobei Teilbereiche herausgebrochen sind; Fig. 2 einen Schnitt
entlang der Linie 2-2 der Fig. 1; Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie 3-3 der
Fig. 1; Fig. 4 einen Schnitt durch ein Spannbett für die Herstellung der Spannbetonfertigteile;
Fig.
5 eine schematische Darstellung eines Verfahrens zum Biegen der Spannbetonfertigteile;
Fig. 6 eine schematische Darstellung eines abgewandelten Verfahrens zum Biegen der
Spannbetonfertigteile und Fig. 7 einen Schnitt durch eine als Kugelbehälter ausgeführten
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gewölbekonstruktion.
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Im folgenden wird zunächst auf die Figuren 1 bis 3 Bezug genommen.
Die allgemein mit 1 bezeichnete Gewölbekonstruktion dient als Durchlaß für einen
Bach 2. Sie trägt eine Erdauffüllung 3, welche Teil eines eine Straße 4 tragenden
Straßendammes bildet.
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Zu beiden Seiten des Baches 2 ist ein Stahlbetonfundament 6 vorgesehen,
welches einen schlitzförmigen Köcher 8 aufweist.
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Gebogene Spannbetonfertigteile 10 sind in die Köcher 8 der Fundamente
6 eingeköchert und erstrecken sich als Zweigelenkträger von Fundament zu Fundament.
Die Spannbetonfertigteile 10 sind durch in Fig. 1 nur bei einem Spannbetonfertigteil
gezeigte Spannlitzen 12 zentrisch in Richtung der Biegelinie vorgespannt. Ferner
ist eine (in Fig. 1 nicht gezeigte) schlaffe Bewehrung der Spannbetonfertigteile
vorgesehen, welche sich in Längsrichtung des Durchgangs erstreckt.
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über den Spannbetonfertigteilen ist eine Aufbetonschale 16 vorgesehen,
welche eine schlaffe Bewehrung 18 aufweist.
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Das aus den Spannbetonfertigteilen und dem Aufbeton bestehende Gewölbe
wirkt als monolithische Schale. Der Aufbeton ist mit den Spannbetonfertigteilen
fest verbunden. Die Verbindung zwischen Spannbetonfertigteilen 10 und Aufbeton 16
wird durch Anschlußeisen 20, 22 vermittelt. Die Anschlußeisen 20 sind Teil de schlaffen
Bewehrung 14 der Spannbetonfertigteile 10. Sie sind im Bereich von Falzen 21 entlang
den Längskanten der Spannbetonfertigteile 10 herausgeführt und umgebogen. Die Anschlußeisen
20 benachbarter Spannbetonfertigteile 10 sind zur Erhöhung der Stabilität im Montagezustand
miteinander
verschweißt. Ferner sind zusätzliche Anschlußeisen 22 über die Oberfläche der Spannbetonfertigteile
10 verteilt angeordnet. Bei der gezeigten Ausführungsform sind diese in Form von
Dreieckbügeln ausgebildet. Sie können jedoch auch jede andere beliebige Gestalt
haben, insbesondere die Gestalt von Rechteckbügeln, runden Bügeln oder dgl.. Auch
können mehrere Anschlußeisen räumlich zusammengeführt sein.
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Die Anschlußeisen 22 vermitteln die Verbindung zwischen Spannbetonfertigteilen
10 und Aufbeton 16 und sie haben zusätzlich noch die Funktion einer Versteifung
der Spannbetonfertigteile im Montagezustand, so daß eine Knickbiegung derselben
beim Aufbringen des Aufbetons verhindert wird Diese Versteifungswirkung kann noch
gesteigert werden durch das Anschweißen von Bewehrungseisen 24, welche sich in Längsrichtung
der Spannbetonfertigteile 10 von Anschlußeisen 22 zu Anschlußeisen 22 erstrecken
oder durch zusätzliche Bewehrungseisen 26, welche die Anschlußeisen 22 benachbarter
Spannbetonfertigteile 10 miteinander verbinden. Natürlich können auch schräg angeordnete
zusätzliche Bewehrungseisen vorgesehen sein.
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Aus den Fundamenten 6 ragen ebenfalls Anschlußeisen 28 in den Aufbeton.
Bei einer bevorzugten Ausbildung werden diese Anschlußeisen 28 der Fundamente 6
mit ausgewählten Anschlußeisen 22 der Spannbetonfertigteile 10 verschweißt, wodurch
eine zusätzliche Versteifung im Montagezustand erreicht wird.
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In Fig. 2 ist ein Tonnengewölbe mit einer kreisbogenförmigen Gewölbelinie
gezeigt. Das Gewölbe kann jedoch auch eine andere Gewölbelinie aufweisen, z. B.
eine parabelförmige, elliptische, hyperbolische Wölblinie oder dgl.. Die Realisierung
der jeweils erwünschten Wölblinie wird im Rahmen der Erläuterung des Montierverfahrens
näher beschrieben. Die Spannbetonfertigteile können eine Dicke von mindestens 6
cm
aufweisen. Die Dicke kann gleichförmig sein oder in Längsrichtung
variieren. Wegen der starken Krümmung und wegen der erheblichen Dicke der Spannbetonelemente
bilden sich beim Krümmen sichtbare Risse auf der konvexen Oberfläche aus. Diese
können bis zu der Bewehrung reichen. Sie sind jedoch aufgrund des Aufbetons vollkommen
unschädlich.
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Im folgenden soll die Herstellung der Gewölbekonstruktion erläutert
werden. Gemäß Fig. 4 werden die Spannbetonfertigteile in einem Spannbett 30 betoniert.
Die Spannlitzen 12 werden zwischen einem Widerlager 31 und einer Spannvorrichtung
32 gespannt. Sie können einen Durchmesser von etwa 1 cm haben. Es werden etwa 4
bis 20 Spanndrähte pro 10 MP vorgesehen. Das Spannbetonfertigteil 10 wird mit Hilfe
einer Schalung 34 betoniert. Trotz der starken Krümmung im montierten Zustand können
die Fertigteile eben betoniert werden.
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Hierdurch werden die Herstellungskosten erheblich gesenkt.
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Nach dem Erhärten des Betons wird die Verankerung gelöst wobei die
Vorspannung auf den Beton durch kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Beton und
den Spannlitzen aufgebracht wird.
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Die erhärteten Spannbetonfertigteile können nun ohne jede weitere
Nachbehandlung für die Errichtung des Gewölbes verwendet werden. Es ist jedoch auch
möglich, die Spannbetonfertigteile vor der Montage im noch frischen weichen Zustand
in gekrümmter Form zu lagern. Hierzu können Unterstützungselemente vorbestimmter
Höhe in vorbestimmten Abständen angeordnet werden. Während dieser Lagerung erfährt
der noch frische Beton eine plastische Verformung. Die Spannbetonfertigteile erhalten
dabei eine Krümmung durch plastische Verkürzung unter Kriechen in der Druckzone.
Nach der Lagerung haben die ausgehärteten Spannbetonfertigteile eine bleibende gekrümmte
Gestalt. Die Krümmung ist dabei geringer als im montierten Zustand. Die gekrümmten
Spannbetonfertigteile sind jedoch noch biegeweich, so daß sie beim Transport wieder
eben gelagert werden können.
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Bei der Montage werden die Spannbetonfertigteile entsprechend der
gewünschten Wölblinie gebogen. Dabei geht man entweder von ebenen Spannbetonfertigteilen
aus oder von bereits teilweise durch die obenbeschriebene Nachbehandlung in eine
gekrümmte Form gebrachten Spannbetonteilen. Das Biegen der Spannbetonteile kann
nach verschiedenen Verfahren erfolgen. Die Biegung unter Eigengewicht reicht im
allgemeinen nicht aus, so daß die durch die jeweilige Gewölbekonstruktion gegebene
Krümmung erzwungen werden muß. Dabei kann man zwei Verfahren unterscheiden, den,
nämlich das7gegmåB einer freien Biegelinie und das Biegen gemäß einer erzwungenen
Biegelinie.
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Bei einem Biegen gemäß einer freien Biegelinie kann man ein Ende des
an einem Kran hängenden Spannbetonfertigteils in einem Fundament einköchern und
sodann das Fertigteil durch ein am anderen Ende angreifendes Spannseil solange frei
biegen, bis der für das Einköchern in das andere Widerlager erforderliche Stich
erreicht ist. Alternativ kann man ein Spann seil an den beiden Enden des Spannbetonfertigteils
in Angriff bringen und sodann als Sehne spannen und nach Erreichung des erforderlichen
Stiches das Fertigteil in die beiden Fundamente einköchern. Bei diesem Verfahren
erhält man eine freie Biegelinie, welche durch die Verteilung der Abmessungen (Breite,
Dicke) in Längsrichtung und die Verteilung des Eigengewichts vorgegeben ist. Will
man diese Biegelinie verändern, so kann dies dadurch geschehen, daß man die Dicke
des Spannbetonfertigteils über seine Länge unterschiedlich gestaltet oder örtlich
Rippen anbringt, eventuell auch durch örtliche Veränderungen der Bewehrung oder
dgl..
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Falls die erreichbare freie Biege linie nicht der gewünschten Wölblinie
entspricht, muß man den Verlauf der Biegelinie durch andere Maßnahmen erzwingen.
Man kann z. B. das Spannbetonfertigteil über auf dem Boden angeordnete als Abstandshalter
wirkende Hilfsstützen krümmen. Ferner kann man gemäß Fig. 5 zwischen dem als Sehne
gespannten Seil und dem gebogenen Spannbetonfertigteil mindestens einen Abstandshalter
36
vorsehen. Diese Abstandshalter 36 können eine dreieckige Gestalt haben, wobei das
Spannseil 38 durch eine Spitze des Dreiecks verläuft, während die Basis des Dreiecks
am Fertigteil 10 anliegt.
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Bei einem anderen Biegeverfahren kann man gemäß Fig. 6 eine Krantraverse
40 verwenden, welche auf ihrer Unterseite eine Vielzahl von Abstandshaltern 42 aufweist,
deren Höhe und Verteilung über die Länge der Traverse der gewünschten Biegelinie
entsprechen. Ferner sind Zugorgane 44 vorgesehen, welche an mehreren Punkten des
zu biegenden Spannbetonfertigteils 10 angreifen und dieses nach oben gegen die Traverse
ziehen, so daß das Spannbetonfertigteil an allen Abstandshaltern 42 zur Anlage kommt.
Sodann wird das gebogene Spannbetonfertigteil in die Fundamente eingeköchert. Die
Zugorgane 44 können auf verschiedene Weise am Spannbetonfertigteil 10 angreifen,
z. B. als Sauglifter, durch Angriff an aus dem Fertigteil herausstehenden Anschlußeisen,
durch Angriff an im Fertigteil vorgesehenen Durchlässen oder einfach durch ein um
das Fertigteil herumgelegtes Seil. Im übrigen kann man eine Krantraverse auch beim
Krümmen des Spannbetonfertigteils mit Hilfe eines als Sehne gespannten Seils verwenden.
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Die eingeköcherten und gebogenen Spannbetonfertigteile nehmen, sofern
sie frei von eine Zwangskrümmung herbeiführenden Organen (Seile, Abstandshalter
oder dgl.) sind, eine freie Biegelinie an. Falls man mit Hilfe von Abstandshaltern
zwangsgekrümmte Spannbetonfertigteile einköchert, so nehmen auch diese nach der
Entfernung der Seile und Abstandshalter eine freie Biegelinie ein. Will man dies
verhindern, so kann man die Spannseile und Abstandshalter oder dgl. belassen bis
der Aufbeton erhärtet ist. Alternativ kann man die während des Biegens der Spannbetonfertigteile
in eine von der freien Biegeform abweichende gewünschte Biegeform verwendeten Abstandshalter
und Seile oder dgl. nach dem Einköchern der
Spannbetonfertigteile
durch andere Seilzugorgane ersetzen, welche einerseits an verschiedenen Punkten
der Spannbetonfertigteile und andererseits am Boden oder am Fundament angreifen.
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Die eingeköcherten gebogenen Spannbetonfertigteile zeigen eine gewisse
Instabilität und es besteht die Gefahr von Knickbiegungen, und zwar insbesondere
während des Aufbringens des Aufbetons. Zur Herabsetzung oder Unterbindung der Gefahr
von Knickbiegungen sind besondere Versteifungsmaßnahmen erforderlich. Insbesondere
kann man aus den Fundamenten herausstehende längere Anschlußeisen 28 mit einem aus
der Oberfläche des Spannbetonfertigteils herausstehenden Anschlußelsen verschweißen.
Bei richtiger Wahl der Verschweißungsstelle kann hierdurch auch eine erhebliche
Aussteifung erzielt werden. Weitere Aussteifungen werden durch die Bewehrungseisen
24, 26 erzielt, welche aus den Spannbetonfertigteilen herausstehende bügelförmige
Anschlußeisen jeweils eines Spannbetonfertigteils bzw. mehrerer benachbarter Spannbetonfertigteile
miteinander verbinden. Eine besonders wirkungsvolle Aussteifung der gebogenen eingeköcherten
Spannbetonfertigteile im Montagezustand erzielt man durch Montagespannseile.
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In den Figuren 1 und 2 sind Montagespannseile 50 mit gestrichelten
Linien gezeigt, welche an den Innenflächen der Spannbetonfertigteile angreifen und
am Fundament verankert sind.
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Ferner sind weitere Montagespannseile 52 gezeigt, welche an der Außenseite
der Spannbetonfertigteile angreifen.
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Die Montagespannseile 50, 52 haben eine hervorragende Aussteifungsfunktion.
Zum anderen können sie aber auch, wie bereits oben erläutert, zur Herbeiführung
oder Aufrechterhaltung eines von der freien Biegelinie abweichenden der gewünschten
Wölblinie entsprechenden Biegezustandes der Spannbetonfertigteile dienen.Ferner
sind diese Spannseile vorzüglich dazu geeignet, die eingeköcherten Spannbetonfertigteile
zu justieren, so daß die nebeneinander montierten Spannbetonfertigteile allesamt
über ihre gesamte Länge
miteinander fluchten.
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Nach dem Biegen, Einköchern, Aussteifen und Justieren der Spannbetonfertigteile
werden diese miteinander verbunden.
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Hierzu werden die in den Randbereichen herausstehenden Anschlußenden
20 der schlaffen Bewehrung 14 miteinander verschweißt. Zusätzlich können die bereits
erwähnten Bewehrungs-.
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eisen 26 mit Anschlußeisen mehrerer benachbarter Spannbetonfertigteile
verschweißt werden. Zur Verbindung können auch Stahlplatten verwendet werden.
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Sodann wird bewehrter Aufbeton aufgebracht. Hierzu kann man bei größerer
Neigung der Gewölbekonstruktion abschnittsweise vorgehen und eine Außenschalung
verwenden oder alternativ Streckmetall auflegen. Der Aufbeton wird in einer Dicke
aufgebracht, welche der gewünschten Tragfähigkeit des Gewölbes entspricht. Er wird
in üblicher Weise schlaff bewehrt.
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Nach dem Erhärten des Aufbetons werden die Montagespannseile 50 entfernt.
Danach wird in üblicher Weise die Erdauffüllung vorgenommen.
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Im folgenden wird eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Gewölbekonstruktion anhand der Figur 7 erläutert, welche einen Schnitt eines Kuppelbehälters
zeigt. Der allgemein mit 60 bezeichnete Kuppelbehälter umfaßt eine Bodenplatte 62
und ein Kegelstück 64, welche in Ortbeton auf das Erdreich betoniert werden. Sodann
wird ein Gerüstturm 66 im Zentrum der Bodenplatte 62 aufgestellt, welcher am oberen
Ende einen Montagering 68 trägt. Er wird nach den Seiten durch Spannlitzen 70 gehalten.
Im Gegensatz zu der zuvor beschriebenen Ausführungsform haben Spannbetonfertigteile
72 keine rechteckige Gestalt, sondern im ebenen Zustand., in dem sie betoniert werden,
eine der Abwicklung eines Kuppelsektors entsprechende Gestalt. Die Spannlitzen erstrecken
sich
etwa radial. Die Spannbetonfertigteile werden in einem im
Kegel stück 64 ausgebildeten Köcher eingeköchert und am anderen Ende mit dem Montagering
68 verschweißt. Im übrigen verwendet man die gleiche Arbeitsweise zur Herstellung
der Fertigteile, sowie zum Biegen, Versteifen und Justieren derselben. Vor dem Aufbringen
des Aufbetons 74 können etwa vorhandene Innenfugen verschalt werden.
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Im Bereich des Montagerings 68 wird eine Öffnung belassen, durch welche
nach dem Erhärten der Aufbetonschale der zerlegte Gerüstturm entnommen werden kann.
Danach wird auch diese öffnung mit Aufbeton verschlossen. Türen und andere Öffnungen
können nachträglich in die Betonschale geschnitten werden. Beim Aufbringen des Aufbetons
kann man an den entsprechenden Stellen bereits eine Schalung vorsehen. Etwaige Fugen
zwischen Köcher und Spannbetonfertigteilen sowie andere Fugen können vergossen werden
Die Aufbetonschale kann eine in Ringrichtung vorgespannte Bewehrung und/oder eine
schlaffe Bewehrung aufweisen. Abschließend kann eine Erdauffüllung erfolgen.
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Die vorstehend anhand eines Kuppelbehälters beschriebene Bauweise
mit Hilfsstütze, bei der sich die Spannbetonfertigteile vom Fundament bis zum Gewölbescheitel
erstrecken, kann auch bei anderen Gewölbeformen, insbesondere bei dem in den Figuren
1 und 2 gezeigten Gewölbe angewandt werden.
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Dabei wird im Scheitelbereich des Gewölbes ein Montagebalken (Rippe)
oder eine Montageplatte verwendet.
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Vorstehend wurde ein tonnenartiges Gewölbe sowie ein Kuppelgewölbe
beschrieben. Es können mit der erfindungsgemäßen Bauweise jedoch beliebige andere
Gewölbearten errichtet werden, insbesondere auch Kombinationen von tonnenartigen
Bereichen und Kuppelbereichen durch zweckentsprechende Kombination von rechteckigen
Spannbetonfertigteilen und segmentförmigen Spannbetonfertigteilen.