DE2922671C2

DE2922671C2 - Zahnpflege- und Zahnreinigungsmittel

Info

Publication number: DE2922671C2
Application number: DE19792922671
Authority: DE
Inventors: Heinz-Joachim Dr. 6231 Schwalbach Kinkel; Erich 6382 Friedrichsdorf Robens
Original assignee: Battelle Institut eV
Current assignee: Battelle Institut eV
Priority date: 1979-06-02
Filing date: 1979-06-02
Publication date: 1982-08-19
Also published as: DE2922671A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Zahnpflege- und Zahnreinigungsmittel in Form einer Kaumasse bestehend aus einer kaubaren Matrix und üblichen Zusatzstoffen.

Die Entstehung der Zahnkaries und der marginalen Parodontopathien steht in Zusammenhang zur dentogingivalen Plaque. Die Plaque ist eine sich ständig erneuernde Anhäufung von Speichelbestandteilen und vor allem oralen Mikroorganismen. Durch den mikrobiellen Abbau von Zucker aus der Nahrung entstehen Gärungssäuren, die den Zahn lokal entmineralisieren und die kariöse Zerstörung einleiten. Zur vorbeugenden Behandlung der Zähne ist eine regelmäßige und gründliche Reinigung erforderlich. Hierfür werden manuelle und elektrische Zahnbürsten, Zahnstocher, Zahnseide sowie Kausubstanzen herangezogen. Die Zahnbürsten erreichen jedoch selten die wesentlichen Kariesdispositionsstellen. Die bisher bekannten Kaumassen bestehen aus einer Matrix, kariesprophylaktischen Verbindungen, z. B. Fluoriden, und üblichen Zusatzstoffen, z. B. Geschmack- und Aromastoffen. Solche Zusammensetzungen haben jedoch keine ausreichende Reinigungswirkung.

Es ist bekannt, in Kaugummimassen antiseptisch wirksame Stoffe und Arzneimittel einzuarbeiten (DE-OS 29 22 671 und FR-PS 23 20 083). Solche Kaumassen zeigen jedoch keine Reinigungswirkung und eignen sich lediglich zur Sterilisation der Mundhöhle und des Rachens.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Kaumasse mit zahnschützender Wirkung zu entwickeln, die bei regelmäßigem Gebrauch auch die Erfordernisse der täglichen Mundhygiene erfüllt.

Es hat sich nun gezeigt, daß diese Aufgabe in technisch fortschrittlicher Weise gelöst werden kann, wenn die Kaumasse außer üblichen Zusatzstoffen reinigende Reibmittelteilchen mit einer Teilchengröße von G.l bis 100 μηι und kariesprophylaktische Substanzen enthält. Die vorteilhaften Weiterbildungen des erfindungsgcmäßen Zahnreinigungsmittels sind in den Unteransprüchen 2 und 3 beschrieben.

Als kaubare Matrix werden die an sich bekannten Substanzen herangezogen, z. B. hochmolekulare, natürliche oder künstliche Harze und Wachse, Kautschuk, Piccolyt-Harz, Hartparaffine, Bienenwachs, Wollfett, Carnaubawachs, Walrat und Candeliilawachs. Bei den üblichen Zusatzstoffen handelt es sich im wesentlichen um Geschmack- und Aromastoffe. Als Geschmackstoffe können Zuckeraustauschstoffe, wie Sorbit, unc" Süßstoffe, wie Saccharin, verwendet werden. Als Aromastoffe sind z. B. Pfefferminzöl, Spearmintöl, Anisol, Eucalyptusöl, Gewürznelköl, Vanillearoma und Zimtaroma geeignet.

Das erfindungsgemäße Zahnreinigungsmittel enthält von 0,1 bis 20 Gew.-% anorganische und/oder organisehe Reibmittelteilchen. Die anorganischen ReibmittelteiJchen können aus Calciumcarbonat, Dicalciumphosphat, Tricalciumphosphat, Calciumpyrophosphal, CaI-ciumacetat. Calciumsulfat, Aluminiumhydroxid, Aluminiumoxid, Magnesiumoxid, Magnesiumhydroxid, Magnesiumtrisilicat, Magnesiumcarbonat, Magnesiumpyrophosphat und Siliciumdioxid bestehen. Als organische Reibmittelteilchen können unverdauliche Polysaccaride, insbesondere gemahlene, cellulosehaltige Gerüstbestandteile aus Getreidekörnern verwendet werden.

Diese Reibmittelteilchen bewirken bei der Kaubewegung eine mechanische Reinigung des Zahnes, können aber auch durch Auflösung im Speichel zahnprophylaktisch wirken. Als kariesprophylaktische Substanzen sind z. B. lösliche Calciumphosphate wie Dicalciumphosphat, Fluoride wie Zinnfluorid, Aminfluorid, Dinatriummonofluorophosphat, Harnstoff, Pepsin, Pankreatin, Papain und Lipasi. geeignet. Vorteilhaft sind vor allem lösliche Calciumphosphate, insbesondere das Dicalciumphosphat, prophylaktischen Zusätze weisen zunächst eine

Scheuerwirkung auf. Nach ihrer Auflösung im Speichel während der üblichen durchschnittlichen Kauzeit von etwa 10 Minuten wirken sie karieshemmend (H. R. Mühlemann, Schweizerische medizinische Wochenschrift 91, 1961, 8, 221-224; H. W. Cremer, W. Büttner, Ernährungsumschau, 9,68 - 72,1962).

Die Reinigungswirkung der Reibmittelteilchen kann unterstützt werden durch Verwendung von verträglichen Tensiden, wie Natriumlaurylsulfat, Dinatriumoctylsulfosuccinat, Natriumkylsulfoacetat, Natrjumlaurylsarkosinat, Sorbitanester, Diammoniumphosphat, Borax, Glykokoll, sowie enzymatisch wirkende Reinigungsmittel.

Die Herstellung des erfindungsgemäßen Zahnreinigungsmittels kann in an sich bekannter Weise erfolgen.

Beispielsweise werden die Bestandteile in gelöster Form vermischt und die Lösungsmittel anschließend verdampft. Ferner können pulverförmige Bestandteile durch Kneten der Kaumasse einverleibt werden.

Claims

Patentansprüche:

1. Zahnpflege- und Zahnreinigungsmittel in Form einer Kaumasse, bestehend aus einer kaubaren Matrix und üblichen Zusatzstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß es reinigende Reibmittelteilchen mit einer Teilchengröße von 0,1 bis 100 μΐη und kariesprophylaktische Substanzen enthält

2. Zahnpflege- und Zahnreinigungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es oberflächenaktive Stoffe enthält

3. Zahnpflege- und Zahnreinigungsmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibmittelteilchen aus anorganischen und/oder organischen Substanzen bestehen und in einer Menge von 0,1 bis 20Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht enthalten sind.