DE2921444B2 - Vorrichtung zur berührungslosen Zertrümmerung von Nierensteinen o.dgl. - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur berührungslosen Zertrümmerung von Nierensteinen oder dergleichen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Zur Erzeugung von hydraulischen Stoßwellen wurde bei bekannten Geräten in der Brennpunktlinie eines elliptischen Ringflächenreflektors (Torus-Reflc-ktor) über einen isolierenden Bügel ein Kupferdraht gespannt, der zur Erzeugung einer Stoßwelle unter Wasser beim Anschluß an die Hochspannungsquelle über die gesamte Länge des Tragbügels verdampfte und durch die gebildete Gasentladung die hydraulische Stoßwelle erzeugte (DE-OS 26 10 061). Zur Erzeugung der nächsten Stoßwelle mußte der Draht über den Bügel jeweils nachgezogen werden, und dies erforderte einen erheblichen Zeitaufwand für den Arzt. Es war also nicht möglich, kurz aufeinanderfolgende Stoßwellen zu erzeugen.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, in der Brennpunktlinie des Reflektors mehrere bzw. eine Reihe von Unterwasscrontladungen gleichzeitig zu erzeugen, ohne daß dazu besondere Manipulationen erforderlich sind.

Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.

Es ist also lediglich erforderlich, die Elektroden an den Enden der Elektrodenreihe an die Hochspannungsquelle anzuschließen, so daß dann Entladungen zwischen je zwei aufeinanderfolgenden Elektroden gleichzeitig erzeugt werden und damit eine Reihe kugelförmiger Stoßwellen gleichzeitig auf einen im Brennpunkt liegenden Nierenstein zu dessen Zertrümmerung einwirken. Die Merkmale der Erfindung lassen sich bei allen Reflektoren mit einer Brennlinie anwenden, denen ein Brennpunkt zugeordnet ist, der mit der Lage des zu zertrümmernden Steines in Überdeckung zu bringen ist.

Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung erläutert, in der ein Ausführungsbeispiel dargestellt ist. Es zeigt

Fig. 1 eine Ausführungsform der Erfindung zur Erzeugung hydraulischer Stoßwellen für die Zertrümmerung eines Nierensteins im Querschnitt,

Fig.2 einen Schnitt durch den Reflektor nach Linie H-II der Fig. 1,

Fig.3 eine Seitenansicht eines Trägers mit in Abständen aufeinanderfolgenden Elektrodensegmenten.

Nach Fig. 1 ist in einem mit Wasser gefüllten Gehäuse 1 eine Vorrichtung zur elektrischen Impulsemladung bzw. zur Erzeugung von hydraulischen Stoßwellen vorgesehen. Das Gehäuse 1 ist oben durch einen elliptischen Ringflächenreflektor R abgeschlossen, dem eine das Gehäuse unten abschließende, metallische Membran 2 in einer Fassung 3 gegenüberliegt. Da sich die Membran 2 nicht sehr gut an den Körper des Patienten anlegt, ist mit der Fassung 3 unterhalb der Membran 2 eine elastische Membran 4 verbunden, die zwischen sich und der Membran 2 einen mit Wassser oder mit einer der Schallimpedanz dem Organ

M entsprechender Flüssigkeit gefüllten Zwischenraum 5 abschließt. Diese elastische Membran 4 kann auch als deformierbare Hülle eines Beutels ausgebildet sein, der sich der Niere oder dem Körper des Patienten einwandfrei anschmiegt und dadurch seiner Deformierbarkeit eine Möglichkeit gibt, den zweiten Brennpunkt Fi des elliptischen Ringflächenreflektors R genau auf den zu zertrümmernden Stein einzustellen, wie z. B. in der Patentanmeldung P 29 13 251.2 erläutert ist.

Elliptische Ringflächenreflektoren oder auch ellipti-

jo sehe Spiralflächenreflektoren mit einer oder eineinhalb Windung besitzen eine gebogene Brennlinie FI. In dieser Linie wird ein isolierender bogenförmiger Träger 6 montiert, der über seine Länge in gleichen oder auch ungleichen Ab?>tänden eine Reihe Einzelelektroden 7 trägt, von denen je zwei aufeinanderfolgende eine Einzelfiinkenstrecke bei Anschluß an die Hochspannung bilden. Mit den an den Enden des Trägers angeordneten Elektroden 7a werden die Anschlüsse 8 eines Stoßspannungsgenerators verbunden. Durch das Einschalten der Stoßspannung erfolgt zwischen den Ein-elfunkenstrekken gleichzeitig eine impulsförmige Entladung und damit werden gleichzeitig hydraulische Stoßwellen erzeugt, die die Zertrümmerung eines Nierensteines oder dergleichen herbeiführen. Die Phasenflächen der Einzelfunkenstrecken sind kugelförmig. Die Einhüllende dieser Phasenfläche bildet eine gekrümmte Zylinderwellenfront, deren Achse durch die Brennlinie des Reflektors gegeben ist. Zur weitgehenden Approximierung der gekrümmten Linienquelle ist es notwendig,

so möglichst viele Einzelfunkenstrecken auf dem Bügel anzuordnen. Zur Beeiflussung der Druckverteilung im Brennpunkt kann es vorteilhaft sein, den Abstand der einzelnen Funkenstrecken nicht konstant, sondern in der Mitte größer als in den Randzonen — oder umgekehrt - zu wählen. Es ist damit nicht mehr erforderlich, nach jeder bisherigen Einzelentladung den verdampfenden Draht durch äußere Handhabung zu ersetzen, z. B. durch Nachschieben des Drahtes mittels besonderer Manipulationen.

M) Es ist naturgemäß möglich, den bogenförmigen Träger 6 mit den aufeinanderfolgenden Elektroden 7 für die nächste Steinzertrümmerung nach einfachem Herausziehen aus dem Gehäuse durch einen neuen Träger mit Elektroden zu ersetzen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur berührungslosen Zertrümmerung von Nierensteinen oder dergleichen durch Erzeugung von Entladungen auf einer bogenförmigen Unterwasserfunkenstrecke in der Brennlinie eines elliptischen Ringflächen- oder Spiralflächenreflektors, in dessen Brennpunkt der zu zertrümmernde Stein zu bringen ist, dadurch gekennzeichnet, daß in der Brennlinie (Fi) des Reflektors (R) in Abständen angeordnete Elektroden (7) aufeinanderfolgende Einzelfunkenstrecken bilden.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstände der Elektroden (7) konstant sind.

3. Verrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstände der aufeinanderfolgenden Elektroden (7) sich ändern.