DE2915829C2 - Verfahren zur Herstellung von Verpackungen oder Einwickelbehältern aus einer mehreren zeitlich versetzten Behandlungsabschnitten unterworfenen Materialbahn sowie deren Ausbildung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Verpackungen oder Einwickelbehältern aus einer mehreren zeitlich versetzten Behandlungsabschnitten unterworfenen Materialbahn sowie deren AusbildungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Verpackungen oder Einwickelbehältern aus einer
kontinuierlich mittels einer Abzugsvorrichtung von einer Rolle abziehbaren Materialbahn, die in einem
Bereich einer Vorbehandlung, z.B. einem Vordruck, unterworfen ist sowie eine Signalmarke aufweist, deren
Durchlauf zwischen einem Sollwert- und einem Istwertgeber verglichen und einer Regeleinrichtung
mitgeteilt wird, die wiederum eine Kompensationsvorrichtung steuert, wobei der in unmittelbarer Nähe einer
Nachbehandlungseinrichtung angeordnete Istwertgeber über die Regeleinrichtung jede Verschiebung der
Signalmarke der Kompensationsvorrichtung übermittelt, welche die vorbehandelten Bereiche der Materialbahn innerhalb einer Kompensationsstrecke beschleunigt oder verzögert und somit der nachfolgenden
Nachbehandlungseinrichtung für z.B. einen gezielten Nachdruck, für einen Klebemittelauftrag, für eine
Prägung oder dgl. exakt zuführt
Ein derartiges Verfahren ist seit geraumer Zeit durch offenkundige Vorbenutzung bekannt. Dieses Verfahren
wird beispielsweise bei zwei zusammengeführten sowie nach Einlegung einer Wundkompresse mittels einer
Fassonleimung verbindbaren, aus Papier bestehenden Materialbahnen verwendet. Dabei ist die erste Papierbahn mit einem Druck und/oder mit einer Signalmarke
versehen. Selbstverständlich kann in gewissen Fällen ein Teilbereich des Druckes zugleich als Signalmarke
dienen. Die zweite Papierbahn hingegen erhält eine Nachbehandlung in Form eines Leimauftrages, z. B.
einer Fassonleimung, über welche sie sodann mittels einer beheizten Prägeeinrichtung mit der ersten
Papierbahn verbindbar ist.
Weiterhin sind die aus diesen Papierbahnen hergestellten Produkte, die regelmäßig aus Verpackungshüllen, Taschen oder dgl. bestehen, nach Einbringen des zu
umhüllenden Gegenstandes voneinander zu trennen. Um nun den Druck der ersten Papierbahn zu der
Nachbehandlung der zweiten Papierbahn, z. B. zu dem Leimauftrag, exakt ausrichten zu können, wird der
Druck bereits mit einer Signalmarke versehen, deren Durchlauf zwischen einem Sollwert- und einem
Istwertgeber verglichen und einer elektronischen Regeleinrichtung mitgeteilt wird, die wiederum eine
Kompensationsvorrichtung dazu veranlaßt, wie diese die Papierbahnen einer nachfolgenden Nachbehandlungseinrichtung zuzuführen hat.
Denn aufgrund unterschiedlicher Fertigungstoleranzen der Maschinenwalzen, der Getriebe- und der
sonstigen Antriebsmittel entstehen Abstandstoleranzen zwischen der vorbehandelten Fläche der Papierbahn
und den jeweils nachzubehandelnden Bereichen. Zum Ausgleich dieser Toleranzen mußte — um beim
vorbeschriebenen Beispiel zu bleiben — eine oder beide der Papierbahnen über eine Kompensationsvorrichtung
geführt werden. Diese Kompensationsvorrichtung s konnte aus einer bekannten Stretktrommel und
mehreren Rollen bestehen, zwischen denen die Papierbahn innerhalb ihres möglichen Elastizitätsbereiches
streckbar ist
Der Streckbereich einer Papierbahn beträgt jedoch nur 2%o. Wird dieselbe Papierbahn befeuchtet, ist eine
Streckung bis zu 3%o möglich. Derartiges Papiermaterial
ist jedoch für solche Sterilpackungen nur bedingt verwendbar, so daß ein solches Papiermaterial und
damit ein derartiges Verfahren für die Verpackung von Wundkompressen, die unmittelbar vor ihrer Benutzung
mitsamt ihrer Hülle in einem Autoklaven sterilisiert werden müssen, nicht immer geeignet ist
Bei Verbundfolien, das heißt z. B. bei aus Metallfolien
und Papierfolien bestehenden Materialien sowie bei Reinmetallfolien ist ein derartiges Verf Jiren aufgrund
der mangelnden Streckbarkeit erst gar nicht durchzuführen.
Ganz Entsprechendes gilt selbstverständlich auch für Papierbahnen, die in -einem einbahnigen Verfahren zur
Verpackung von z. B. Nahrungsmitteln verwendet werden und sehr häufig an einer sogenannten
Flossennaht erkennbar sind.
Aus der US-PS 23 75451 ist eine Vorrichtung
bekanntgeworden, die bei unzureichender Materialbahnspannung über eine elektrische Schaltung die
Antriebsvorrichtung der Materialbahn derart abbremst, daß die auf die Materialbahn ausgeübte Spannung durch
deren Streckung in größerem oder geringerem Maße erhöht wird, um auf diese Weise Änderungen der
Bahnlängen zu erzielen.
Bei dieser Vorrichtung und damit bei dem mit ihr durchgeführten Verfahren werden innerhalb eines
bestimmten Streckbereiches streckbare Bahnen vorausgesetzt. Damit führt dieses Verfahren bei mangelnder
Streckbarkeit der Materialbahnen zu denselben — ungelösten — Problemen des bereits ausführlich
geschilderten Standes der Technik.
Und schließlich ist aus der DE-AS 2144991 eine
Regelvorrichtung zum registerhaltigen Abreißen von Materialbahnstücken von einer Materialbahn bekanntgeworden,
die in gleichen Abständen Querperforationen aufweist Derartige Querperforationen setzen
jedoch nicht die Elastizität der Materialbahn herauf, sondern lediglich deren Bruchfestigkeit herunter. so
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Gattung zu schaffen,
das unabhängig vom Material, z. B. Papier-, Aluminiumoder Kunststoffolie, sowie unabhängig von der Materialbeschaffenheit,
z. B. Verbundfolie, eine exakte Steuerung der Transportgeschwindigkeit einer mehreren
zeitlich versetzten Behandlungsabschnitten unterworfenen Materialbahn gewährleistet und damit einen
genauen Ausgleich sämtlicher möglicher maschineller Fertigungstoleranzen und sonstiger Verschiebungen
sicherstellt.
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit dem Gattungsbegriff erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Materialbahn vor oder während ihres Einlaufs in die Kompensationsstrecke mit elastischen Schwächungszonen
versehen wird.
In diesem Lösungsprinzip ist der Ausdruck »Materialbahn« weitgehend zu verstehen, und zwar sowohl als
Papierbahn als auch als Kunststoff- oder Metall- sowie Verbundfolie. Mit diesem Lösu:igsprinzip wird ein von
der bisherigen Entwicklung gänzlich abweichender Weg beschriften, indem nämlich die ohnehin bestimmten
Zugkräften unterworfene Materialbahn noch zusätzlich durch elastische Schwächungszonen hinsichtlich ihrer
Festigkeitswerte geschwächt wird. Gleichwohl kann mit
diesem Verfahren schadlos in überraschender Weise das Problem des Toleranzausgleiches gleich in doppelter
Hinsicht gelöst werden. Denn die mit elastischen Schwächungszonen versehene Materialbahn kann nunmehr
nicht nur bei Beschleunigung innerhalb der Kompensationsstrecke gestreckt, sondern bei Verzögerung
der Kompensationsstrecke auch gestaucht werden. Dadurch entsteht ein doppelter Toleranzbereich (Strekkung
und »Stauchung«), mit dem sämtliche in Betracht zu ziehenden und zwischen Vorbehandlung und
Nachbehandlung entstehenden Versatzstrecken unabhängig von dem jeweils verwendeten Material der
betreffenden Bahn kompensiert werden können. Dabei spielt ferner keine Rolle, ob dieses Verfahren ein- oder
mehrbahnig erfolgt.
Selbst bei einer Übertragung des Gegenstandes der vorgenannten DE-AS 21 44 991 auf den Gegenstand der
US-PS 23 75 451 kann das der Erfindung zugrunde liegende Problem nicht gelöst werden. Denn der
Gegenstand der US-PS 23 75 451 geht von einer streckbaren Materialbahn aus. Diese Streckfähigkeit
des Materials ist zur Durchführung des in dieser Druckschrift beschriebenen Verfahrens der Bahnspannungsänderung
über eine Bremsvorrichtung unbedingt erforderlich.
Demgegenüber geht der Gegenstand der DE-AS 21 44 991 von einer durch Querperforationen in ihrer
Zerreißfestigkeit geschwächten Materialbahn sowie von unterschiedlichen Durchmessergenauigkeiten einzelner
Maschinenteile aus, wobei ein Abreißen der Materialbahn von der Funktion einer Regeleinrichtung
durch eine Funkendurchschlagsstrecke vorbestimmt ist. Ein Abreißen oder Einreißen der Materialbahn hätte
jedoch beim Gegenstand der US-PS 23 75 451 einen unerwünschten Maschinenstillstand zur Folge, jedoch
keinen Schritt in Richtung auf den Anmeldungsgegenstand.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung werden die elastischen Schwächungszonen bereits
während der Vorbehandlung, z. B. während des Vordruckes, an der M^erialbahn angebracht. Diese
Verfahrensweise weist den Vorteil auf, daß zur Steuerung dieser Materialbahn bei einer sich anschließenden
Nachbehandlung lediglich ein einziger Soll- und Istwertgeber mit der entsprechenden Regeleinrichtung
vor der betreffenden Nachbehandlungseinrichtung erforderlich sind.
Es ist aber auch möglich, die elastischen Schwächungszonen erst nach der Vorbehandlung, aber vor der
Kompensationsstrecke an der Materialbahn anzubringen. Hier bieten sich zwei Alternativen an.
Nach einer ersten Alternative können die elastischen Schwächungszonen in regelmäßigen Abständen an der
Materialbahn angebracht werden.
Nach einer zweiten Alternative werden die elastischen Schwächungszonen nur bei Bedarf, das heißt bei
unmittelbar zu bewerkstelligendem Ausgleich der auftretenden Toleranzbereiche in der Materialbahn
durch rasch mit ihr in und außer Eingriff zu bringende Elemente angebracht.
Die Anbringung der elastischen Schwächungszonen
Die Anbringung der elastischen Schwächungszonen
an der Materialbahn erfolgt in vorteilhafter Weise spanlos mittels einer Schneid- und/oder Prägevorrichtung.
Dabei kann die Schneidvorrichtung beispielsweise aus einer Messerwalze bestehen. Ein spanabhebendes
Verfahren ist in jedem Fall wegen des damit verbundenen größeren Aufwandes und der teueren
maschinellen Einrichtung als verschlechterte Nachahmung zu betrachten.
Nach einer besonders vorteilhaften Ausbildung der Materialbahn zur Durchführung eines der vorbeschriebenen
Verfahren besteht ihre elastische Schwächungszone aus mindestens zwei quer zur Transportrichtung
der Materialbahn verlaufenden sowie zueinander versetzten Einschnitten bzw. Schlitzen.
Besonders vorteilhaft umfaßt die elastische Schwächungszone eine Vielzahl von senkrecht zur Transportrichtung
der Materiaibahn verlaufenden, zueinander in Längs- und Querrichtung versetzten, kurzen Einschnitten,
wodurch bei Streckung der Materialbahn eine einem Streckmetall ähnliche Konfiguration entsteht,
während bei Stauchung der Materialbahn sich die Einschnittkanten in den Schnittlinien verwerfen oder an
ihren Schnittkanten übereinanderschieben. In jedem Fall erfolgt eine gleichmäßige und günstige Kraftverteilung.
Je nach der gewünschten Dehn- oder Stauchfähigkeit der betreffenden Materialbahn kann es jedoch auch
genügen, daß die elastische Schwächungszone von kurzen, parallel zueinander angeordneten, sowohl in
Transportrichtung als auch senkrecht dazu geneigt verlaufenden Einschnitten gebildet ist
Eine besonders vorteilhafte Ausbildung der Materialbahn zur Durchführung des vorbeschriebenen Verfahrens
erfolgt dadurch, daß die elastische Schwächungszone aus quer zur Transportrichtung verlaufenden
Prägeriefen hergestellt ist, die vorzugsweise senkrecht zur Transportrichtung der Materialbahn verlaufen.
Um der Materialbahn über ihre gesamte Länge hinsichtlich ihrer Streck- und Stauchfähigkeit eine
Homogenität zu verleihen, sind die elastischen Schwächungszonen in ihr in regelmäßigen Abständen
angeordnet.
Dabei sind die elastischen Schwächungszonen entweder jeweils in einem Randbereich oder in einem
Abfallbereich des aus der Materiaibahn zu fertigenden Endproduktes angeordnet, so daß sie an letzterem
weder materialtechnisch noch optisch nachteilig in Erscheinung treten können.
Zwei Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens sind gemeinsam mit mehreren unterschiedlichen
Ausbildungsformen der elastischen Schwächungszonen in den Zeichnungen dargestellt Dabei zeigt
F i g. 1 eine schematische Anordnung auf eine Vorrichtung zur Durchführung des neuen Verfahrens,
bei dem eine bereits vorbehandelte sowie mit elastischen Schwächungszonen versehene Materialbahn
von einer Rolle abgezogen wird,
Fig.2 eine schematische Ansicht auf eine andere Vorrichtung zur Durchführung des neuen Verfahrens,
bei dem eine bereits vorbehandelte, jedoch noch nicht mit elastischen Schwächungszonen versehene Materialbahn
von einer Rolle abgezogen wird,
Fig.3 die Draufsicht auf eine mit Signalmarken
versehene Materialbahn, deren elastische Schwächungszone aus jeweils zwei senkrecht zur Transportrichtung
verlaufenden Einschnitten besteht,
Fig.4 die Draufsicht auf eine mit Signalmarken
versehene Materialbahn, deren elastische Schwächungszone eine Vielzahl von senkrecht zur Transportrichtung
verlaufenden, zueinander in Längs- und Querrichtung versetzten, kurzen Einschnitten umfaßt,
F i g. 5 die Draufsicht auf eine mit Signalmarken versehene Materialbahn, deren elastische Schwächungszone
von kurzen, parallel zueinander angeordneten, sowohl in Transportrichtung als auch senkrecht
dazu geneigt verlaufenden Einschnitten gebildet ist,
Fig.6 die Draufsicht auf eine mit Signalmarken versehene Materialbahn, deren elastische Schwächungszone
aus quer zur Transportrichtung verlaufenden Prägeriefen hergestellt ist,
F i g. 7 die Seitenansicht von F i g. 6,
Fig.8 die Draufsicht auf eine mit Signalmarken sowie Fassonleimungen versehene Materialbahn,
F i g. 7 die Seitenansicht von F i g. 6,
Fig.8 die Draufsicht auf eine mit Signalmarken sowie Fassonleimungen versehene Materialbahn,
F i g. 9 die Ansicht von F i g. 4 auf eine Materialbahn, die mit Fassonleimunger. gemäß Fig.8 sowie mit
aufgelegten strichpunktiert dargestellten Wundkompressen versehen ist
In F i g. 1 wird von einer Rolle 1 eine bereits vorbehandelte, z. B. vorbedruckte, mit Signalmarken 2
und Schwächungszonen 3 versehene Materialbahn 4 mittels einer Abzugsvorrichtung 5 abgezogen und
anschließend von einem Transportrollenpaar 7 erfaßt Hinter diesem Transportrollenpaar 7 ist ein mit einer
elektronischen Regeleinrichtung 8 zusammenwirkender Sollwertgeber 9 angeordnet In unmittelbarer Nähe, im
vorliegenden Fall unmittelbar an der Nachbehandlungseinrichtung 10, befindet sich ein Istwertgeber 9'. Im
Ausführungsbeispiel soll die Nachbehandlungseinrichtung 10 aus einer Klebemittelauftragsvorrichtung für
z.B. eine gezielte Fassonleimung bestehen. Sie kann aber auch von einer Druckmaschine für einen gezielten
zweiten Druck gebildet werden.
Durch den Angleich des Istwert- mit dem Sollwertgeber 9,9' kann über die elektronische Regeleinrichtung 8
mittels der Signalmarken 2 die Geschwindigkeit der Abzugsvorrichtung 5 über deren Antriebsmittel 5'
verändert werden.
Mit dieser Vorrichtung arbeitet das neue Verfahren folgendermaßen:
Da die von der Rolle 1 abgezogene Materialbahn 4 sowohl mit den Signalmarken 2 als auch bereits mit den
elastischen Schwächungszonen 3 versehen ist und zudem die Signalmarken 2 sowie die elastischen
Schwächungszonen 3 von ein und derselben Vorrichtung zuvor in die Materialbahn 4 eingebracht worden
sind, darf davon ausgegangen werden, daß zwischen den Signalmarken 2 und den elastischen Schwächungszonen
3 einerseits sowie der Vorbehandlung, z. B. dem Vordruck, andererseits keine Toleranzunterschiede
bestehen. Diese treten erst beim weiteren Transport der Mäieriälbähn 4 zu den Transportrolle?. 7 und der
Nachbehandlungseinrichtung 10 auf. Dabei sei noch einmal darauf hingewiesen, daß von dem Ausdruck
»Materialbahn« sowohl Papier als auch metallische, kunststoffartige und sonstige Folien erfaßt werden
sollen. Da sowohl die Abzugsvorrichtung 5 als auch die Transportrollen 7 und die Nachdruck- bzw. Klebemittelauftragseinrichtung
10 unterschiedliche Herstellungstoleranzen aufweisen, addieren sich bei den zum Teil
rasanten Geschwindigkeiten der Materialbahn 4 wenige hundertstel Millimeter rasch innerhalb z.B. einer
Minute zu mehreren zehntel, ja sogar unter Umständen zu mehreren Millimetern Toleranz.
Dies führt bei einem zu frühen Eintreffen der Signalmarke 2 am Sollwertgeber 9 dazu, daß der
Nachbehandlungsvorgang, z. B. der Druck- oder Klebe-
mittelauftrag, an der Einrichtung 10 zu spät erfolgt, wodurch sich dieser Nachdruck bzw. dieser Klebemittelauftrag
permanent entgegengesetzt der Transportrichtung nach hinten verschiebt. In diesem Fall teilen der
Istwertgeber 9' in Verbindung mit dem Sollwertgeber 9 der elektronischen Regeleinrichtung 8 das zu frühe
Eintreffen der Signalmarke 2 mit. Die elektronische Regeleinrichtung 8 vergrößert sodann über die Antriebsmittel
5' die Geschwindigkeit der Abzugsvorrichtung 5, wodurch in der Kompensationsstrecke 6 die
Materialbahn 4 so lange gestaucht wird, bis der Sollwertgeber 9 ein rechtzeitiges Eintreffen der
Signalmarke 2 feststellt und ein exakter, gezielter Zweitdruck bzw. hier Klebemittelauftrag 24 an der
Einrichtung 10 erfolgen kann.
Es kann aber auch der andere Fall eintreten, daß die Signalmarke 2 zu spät unter dem Sollwertgeber 9
durchläuft. In diesem Fall erfolgt der Zweitdruck bzw. der Klebemittelauftrag an der Einrichtung 10 zu früh,
wodurch sich permanent der Nachbehandlungsvorgang in Transportrichtung nach vorn verschiebt.
Dieses zu späte Eintreffen der Signalmarke 2 teilt sodann wiederum der Istwertgeber 9' in Verbindung mit
dem Sollwertgeber 9 gleichfalls der elektronischen Regeleinrichtung 8 mit. Diese setzt sodann über die
Antriebsmittel 5' die Geschwindigkeit der Abzugsvorrichtung 5 herunter, wodurch die Materialbahn infolge
der dadurch entstehenden Verzögerung in der Kompensationsstrecke 6 eine Streckung erfährt. Diese dauert
wiederum so lange an, bis der Sollwertgeber 9 das rechtzeitige Eintreffen der Signalmarke 2 der Regeleinrichtung
8 mitteilt und diese die Materialbahn 4 über die Antriebsmittel 5' zu einem exakten und gezielten Druck
bzw. Klebemittelauftrag in die Einrichtung 10 einzulaufen veranlaßt.
Da die Streckung bzw. Stauchung und damit die Verzögerung bzw. Beschleunigung der Materialbahn
stets in den elastischen Schwächungszonen 3 innerhalb der Kompensationsstrecke 6 erfolgt, ist das erfindungsgemäße
Verfahren völlig unabhängig von dem jeweils verwendeten Bahnmaterial und dessen Beschaffenheit.
In F i g. 2 sind der F i g. 1 entsprechende Teile mit gleichen Bezugsziffern belegt Im Gegensatz zu F i g. 1
ist nunmehr die Materialbahn 4 lediglich mit einer Vorbehandlung, z. B. einem Vordruck und/oder mit
Signalmarken 2, jedoch noch nicht mit elastischen Schwächungszonen 3 versehen. Diese elastischen
Schwächungszonen sollen erst nach Abzug der Materialbahn 4 von der Rolle 1 mittels einer Messerwalze 11
und einem damit zusammenwirkenden Gegendruckzylinder 12 in sie eingebracht werden. Dabei kann auch das
Messerpaar 11, 12 im Hinblick auf die noch zu beschreibende Ausführungsform der F i g. 6 und 7 aus
einem Prägewalzenpaar bestehen.
Bei diesem Verfahren können bereits infolge der Maschinentoleranzen Verschiebungen der Materialbahn
4 zu ihrem Istwert bei ihrem Eintritt in das Messerwalzenpaar 11,12 aufgetreten sein. Um dies zu
unterbinden, sind unmittelbar vor dem Messerwalzenpaar 11, 12 zur Einbringung der elastischen Schwächungszonen
3 ein weiterer Sollwertgeber 13 am Walzenpaar 11,12, ein weiterer Istwertgeber 13' sowie
eine weitere elektronische Regeleinrichtung 14 erforderlich.
Diese Einrichtung arbeitet sodann folgendermaßen:
Die von der Rolle 1 abgezogene Materialbahn 4 ist
zwar mit Signalmarken 2, jedoch noch nicht mit den elastischen Schwächungszonen 3 versehen. Beim Durchlauf
der Materialbahn 4 in Richtung auf das Messerwalzenpaar 11, 12 soll der Sollwertgeber 13 ein zu frühes
Eintreffen der Signalmarken 2 feststellen. In diesem Fall teilen der Sollwertgeber 13 in Verbindung mit dem
Istwertgeber 13' der elektronischen Regeleinrichtung 14 das zu frühe Eintreffen der Signalmarke 2 mit. Die
elektronische Regeleinrichtung 14 vergrößert sodann über die Antriebsmittel 1Γ die Umfangsgeschwindigkeit
der Messerwalze 11, wodurch die Anbringung der
ίο elastischen Schwächungszonen 3 rascher erfolgt.
Bei zu spätem Eintreffen der Signalmarke 2 verkleinert die elektronische Regeleinrichtung 14 nach
Vergleich des Sollwertes mit dem Istwert über die Antriebsmittel 11' die Umfangsgeschwindigkeit der
Messerwalze 11. Die Vergrößerung bzw. Verkleinerung der Umfangsgeschwindigkeit der Messerwalze 11
erfolgt über die Regeleinrichtung 14 so lange, bis der Sollwertgeber 13 ihr das rechtzeitige Eintreffen der
Signalmarke 2 mitteilt.
Durch diese Verfahrensweise wird eine exakte relative Ausrichtung der jeweiligen Schwächungszone 3
zur Signalmarke 2 sichergestellt, was für den gezielten Klebemittelauftrag an der nachfolgenden Einrichtung
10 unabdingbare Voraussetzung ist. Dieser Klebemittelauftrag wiederum erfolgt in der bereits zu F i g. 1
beschriebenen Weise. Dabei wird in beiden Figuren die Kompensationsvorrichtung 17, 18 von den jeweiligen
Antriebsmitteln 5', 15 gemeinsam mit der Kompensationsstrecke 6 bzw. 16 in Verbindung mit den Walzen 7
bzw. 11 gebildet. Die Kompensationsstrecke 16 ist identisch mit der Umlaufbahn der Messer der
Messerwalze 11.
In den nachfolgend beschriebenen Fig.3 bis 9 sind
jeweils zwei elastische Schwächungszonen 3 dargelegt.
Dabei ist die jeweils im oberen Teil der Figuren befindliche Schwächungszone 3 in jeweils zug- und
drucklosem Zustand dargestellt, wohingegen die jeweils im unteren Teil der Figur befindliche elastische
Schwächungszone 3 in einem auf Zug beanspruchten Zustand gezeichnet ist Die Transportrichtung ist stets
mit der Bezugsziffer 19 bezeichnet.
Aufgrund der in den einzelnen Figuren unterschiedlich konfigurierten Schwächungszonen 3 ergeben sich
bei einer in Transportrichtung 19 auf die Materialbahn 4
4S ausgeübten Zugkraft unterschiedliche Bilder. So weiten
sich die beiden senkrecht zur Transportrichtung 19 verlaufenden Einschnitte 20 nadeiförmig auf, wohingegen
die kurzen senkrecht zur Transportrichtung 19 verlaufenden, zueinander in Längs- und Querrichtung
versetzten, kurzen Einschnitte 21 sich zu einer streckmetallartigen Gitterform aufweiten. Hingegen
sind die sowohl in Transportrichtung 19 als auch "" =*·"' geneigt
parallel zueinander angeordneten Einschnitte 22 der F i g. 5 bestrebt, sich unter gitterartiger Aufweitung in
Längsrichtung der Transportrichtung 19 anzuschmiegen.
Eine elastische Schwächungszone 3 gänzlich anderer
Art ist in den F i g. 6 und 7 dargestellt Diese besteht aus senkrecht zur Transportrichtung 19 verlaufenden
Prägeriefen 23, deren in Seitenansicht in Fig.7 dargestellte Zickzackform sich bei in Transportrichtung
19 ausgeübten Zugkräften streckt, hingegen bei Entspannung bzw. ausgeübten Druckkräften ziehharmonikaartig
zusammendrückt
In F i g. 8 ist zwischen jeweils zwei Signalmarken 2 eine Fassonleimung 24 angebracht
In F i g. 9 ist in die in F i g. 8 dargestellte Materialbahn
In F i g. 9 ist in die in F i g. 8 dargestellte Materialbahn
4 zusätzlich im Bereich der Signalmarke 2 je eine elastische Schwächungszone 3 angeordnet, die aus den
in Fig.4 dargestellten Einschnitten 21 bestehen.
Innerhalb der Fassonleimung 24 befindet sich ein strichpunktiertes, rechteckiges Feld 25, in welches die
im unteren Teil der F i g 9 dargestellte Wundkompresse 26 exakt aufgelegt wird. Sodann ist die Materialbahn 4
fertig zur Verleimung mit einer weiteren Materialbahn
10
27, wie sie gleichfalls aus dem unteren Teil der F i g. 9 ersichtlich ist. Außerdem ist aus der F i g. 9 entnehmbar,
daß sich die einzelnen Schwächungszonen 3 jeweils sowohl in regelmäßigen Abständen 28 als auch jeweils
in einem Randbereich 29 des aus der Materialbahn 4 zu fertigenden Endproduktes 30 befinden, der zugleich
auch der Abfallbereich des jeweiligen Endproduktes 30 sein kann.
Hierzu 8 Blatt Zeichnungen
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von Verpackungen oder Einwickelbehältern aus einer kontinuierlich
mittels einer Abzugsvorrichtung von einer Rolle abziehbaren Materialbahn, die in einem Bereich
einer Vorbehandlung, z. B. einem Vordruck, unterworfen ist sowie eine Signalmarke aufweist, deren
Durchlauf zwischen einem Sollwert- und einem Istwertgeber verglichen und einer Regeleinrichtung ι ο
mitgeteilt wird, die wiederum eine Kompensationsvorrichtung steuert, wobei der in unmittelbarer
Nähe einer Nachbehandlungseinrichtung angeordnete Istwertgeber über die Regeleinrichtung jede
Verschiebung der Signalmarke der !Compensations- is
vorrichtung übermittelt, welche die vorbehandelten Bereiche der Materialbahn innerhalb einer Kompensationsstrecke beschleunigt oder verzögert und
somit der nachfolgenden Nachbehandiungseinrichtung für z. B. einen gezielten Nachdruck für einen
Klebemittelauftrag, für eine Prägung oder dgl. exakt zuführt, dadurch gekennzeichnet, daß die
Materialbahn (4) vor oder während ihres Einlaufes in die Kompensationsstrecke mit elastischen Schwächungszonen (3) versehen wird
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elastischen Schwächungszonen (3)
bereits während der Vorbehandlung, z. B. während des Vordruckes, an der Materialbahn (4) angebracht
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elastischen Schwächungszonen (3)
erst nach der Vorbehandlung, aber vor der Kompensationsstrecke (6) an der Materialbahn (4)
angebracht werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anbringung der
elastischen Schwächungszonen (3) an der Materialbahn (4) spanlos mittels einer Schneid- und/oder
Prägevorrichtung (11,12) erfolgt.
5. Materialbahn zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß jede elastische Schwächungszone (3) aus mindestens zwei quer zur Transportrichtung (19) der Materialbahn (4) verlaufenden
sowie zueinander versetzten Einschnitten (20) besteht.
6. Materialbahn nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Schwächungszone
(3) eine Vielzahl von senkrecht zur Transportrichtung (19) der Materialbahn (4) verlaufenden,
zueinander in Längs- und Querrichtung versetzten, kurzen Einschnitten (21) umfaßt.
7. Materialbahn nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Schwächungszone
(3) von kurzen, parallel zueinander angeordneten, sowohl in Transportrichtung (19) als auch senkrecht
dazu geneigt verlaufenden Einschnitten (22) gebildet ist.
8. Materialbahn zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die elastische Schwächungszone (3) aus quer zur Transportrichtung (19) verlaufenden Prägeriefen (23) hergestellt ist.
9. Materialbahn nach Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Prägeriefen (23) senkrecht zur
Transportrichtung (19) verlaufen.
10. Materialbahn nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß die elastischen Schwächungszonen (3) sich in regelmäßigen Abständen (28) in der ?4aterialbahn (4) befinden.
11. Materialbahn nach einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Schwächungszone (3) jeweils in einem Randbereich
(29) des aus der Materialbahn (4) zu fertigenden Endproduktes (30) angeordnet ist
12. Materialbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische
Schwächungszone (3) jeweils in einem Abfallbereich (29) des aus der Materialbahn (4) gefertigten
Endproduktes (30) vorgesehen ist
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19792915829 DE2915829C2 (de) | 1979-04-19 | 1979-04-19 | Verfahren zur Herstellung von Verpackungen oder Einwickelbehältern aus einer mehreren zeitlich versetzten Behandlungsabschnitten unterworfenen Materialbahn sowie deren Ausbildung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19792915829 DE2915829C2 (de) | 1979-04-19 | 1979-04-19 | Verfahren zur Herstellung von Verpackungen oder Einwickelbehältern aus einer mehreren zeitlich versetzten Behandlungsabschnitten unterworfenen Materialbahn sowie deren Ausbildung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE2915829A1 DE2915829A1 (de) | 1980-10-23 |
DE2915829C2 true DE2915829C2 (de) | 1982-10-14 |
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ID=6068723
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19792915829 Expired DE2915829C2 (de) | 1979-04-19 | 1979-04-19 | Verfahren zur Herstellung von Verpackungen oder Einwickelbehältern aus einer mehreren zeitlich versetzten Behandlungsabschnitten unterworfenen Materialbahn sowie deren Ausbildung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2915829C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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1979
- 1979-04-19 DE DE19792915829 patent/DE2915829C2/de not_active Expired
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DE2915829A1 (de) | 1980-10-23 |
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