DE2908861C3 - Verfahren und Vorrichtung zur automatischen Wasserdosierung beim Betreiben einer Gießereikühltrommel für das gleichzeitige Kühlen von Form- und Kernsand und Guß - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur automatischen Wasserdosierung beim Betreiben einer Gießereikühltrommel für das gleichzeitige Kühlen von Form- und Kernsand und GußInfo
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Description
Verfahren und Vorrichtung zur automatischen Wasserdosierung beim Betreiben einer Gießereikühltrommel
für das gleichzeitige Kühlen von Form- und Kernsand und Guß.
Die Erfindung betrifft den vollautomatischen Betrieb einer Gießereikühltrommel für das gleichzeitige Kühlen
von L.US der Form entleertem Form- und Kernsand und
Gußstück, und hierbei die automatische Dosierung der für optimale Kühlungsbedingungen jeweils erforderlichen
Wassermenge.
Beim heutigen Betrieb der Formgießerei sind die Kühltrommeln wichtige Einrichtungen. Einerseits erlauben
sie einen schnelleren und automatisierten Betricbsablauf. Andererseits wird bei dem entformten und
zusammen mit dem Sand umgewälzten Gußstück eine gleichmäßigere und Spannungen vermeidende Kühlung
erreicht und der Formsand steht schneller zur Wiederverwendung zur Verfugung. Neben diesen, der
Produktion dienenden Vorteilen gewinnen diese Kühltrommeln zunehmend an Bedeutung, weil gegenüber
früheren Arbeitsweisen weniger Lärm, weniger Hitzciibstrahlung
und weniger Staub entsteht und umweh-
freundlichere Verhältnisse und humanere Bedingungen am Arbeitsplatz geschaffen werden.
Diese Kühltrommeln werden um die horizontal oder leicht geneigt angeordnete Trommelachse gedreht,
wobei sich das zu kühlende Gut vom Einlauf zum Auslauf bewegt. Die Kühlung erfolgt mittels Wasserverdunstung
und es besteht das Problem, zu jedem Zeitpunkt die Menge an Wasser zuzuführen, mit der die
jeweils gegebenen Bedingungen, die sowohl am Einlauf als auch während des Durchlaufs ständigen Änderungen
unterliegen, momentan berücksichtigt werden. Diese Bedingungen, insbesondere die eingebrachte Wärmemenge,
ändern sich z. B. dadurch, daß verschiedene Gießtemperaturen angewendet werden, daß die Zeitabstände
zwischen Vergießen und Einlauf in die Kühltrommel und damit die Eingangstemperaturen
wechseln oder daß ein wechselndes Volumenverhältnis von Gußsfück zu Sand vorliegt. Auch der zeitliche
Durchlauf des Gußstücks durch die Kühltrommel kann je nach Gewicht und Gestalt des Gußstücks Änderungen
unterworfen sein. Während des gesamten Durchlaufs durch die Kühltrommel soll die Wassermenge so
bemessen werden, daß der Sand nicht klumpt und an jeder Stelle der Trommel gut rieselfähig bleibt,
einerseits damit er durch große Oberfläche eine gute Wasserverdunstung bewirkt, andererseits wegen einer
guten und vielseitigen Berührung mit den Metallflächen. Der Sand darf aber auch nicht zu trocken werden, da
sonst die Wärmeabfuhr nachläßt, durch Staubentwicklung nicht zu vernachlässigende Verluste an Bentonit
und Kohlenstaub auftreten und die Abluftreinigung stark belastet wird. Der Sand soll auch für die
Wiederverwendung in gewissem Maße konditioniert werden. Für eine gute Wirkungsweise wurde festgestellt,
daß am Auslauf der Trommel der Sand eine Temperatur möglichst unter 500C und einen Wassergehalt
von 1 bis 2% und der Guß eine Temperatur von 60 bis 100° C haben soll.
Um diesen Verhältnissen Rechnung zu tragen, wurde bisher teils mit empirischen, teils mit indirekten bzw. auf
theoretischen Berechnungen fußenden Methoden gearbeitet.
Vielfach ausgeübt wird die manuelle Regulierung der Wasserzufuhr, wobei die Bedienungsperson ihre Richtlinie
aus der Beobachtung des Trommelinnenraums bezüglich Dampf- oder Staubentwicklung gewinnt. Bei
dieser Methode sind naturgemäß die Korrekturen der Wasserzugabe ungenau und kommen auch erst
verzögert zur Auswirkung. Man hat auch versucht Meßfühler mit Thermoelementen einzusetzen. Hier
zeigte sich der Nachteil, daß die Temperaturmessung und die Meßwertübertragung zu träge ist, um die
Regulierung der Wasserzufuhr spontan steuern zu können. Außerdem sind derartige Meßfühler gegen
mechanische Beschädigungen zu empfindlich, da sie für eine zuverlässige Messung in den bewegten Sand, in
dem sich auch die Gußstücke befinden, eintauchen müssen.
Im Zuge der Automatisierungsbestrebungen hat man
dann indirekte Methoden entwickelt, bei denen vorgegebene Größen, wie Verhältnis von Metall zu
Sand, Verwiegen der Formen vor und nach dem Abgießen, Zeit /wischen Abgießen und Einlauf in die
Kühltrommcl, Umlaufgeschwindigkeit und -masse in die
Kühltrommel in eine Steuereinrichtung (Computer) b*,
eingegeben wurden. Die programmatische Verarbeitung dieser Vielzahl von S'ouerungsgrößen liefert dann
die Impulse für einen Stellungsregler des Wasserzufuhrventils.
Ein solches Steuerungssystem bedingt eine sehr kostspielige Computereinrichtung, für die für jede — oft
kurzfristig beauftragte — Gußserie eine Programmierung zu erstellen ist. Eine Computerprogrammierung
kann aber nicht die im Gießereibetrieb unvermeidlichen Unregelmäßigkeiten (bedingt durch Schmelzprozeß,
Kontrolle und Korrektur der Schmelze, Überführung von der Gießpfanne bis zum Abgießen in die Form,
kurze Unterbrechungen des normalen Arbeitsablaufs u. dgl.) berücksichtigen. Man kam also auch auf diesem
Wege nicht zu einer Lösung des Problems der optimalen Betriebsbedingungen einer Gießereikühltrommel.
Man hat auch in der Trommelwand Bohrungen angebracht, um die Temperatur des herausrieselnden
Sandes zu messen. Hierbei gab es folgende Schwierigkeiten: Sind die Löcher zu klein, verstopfen sie leicht,
sind sie größer, rieselt zuviel Sand heraus. Auch die Messungen der Ablufttemperatur führt nicht zum
Erfolg, da sie die Verhältnisse am Oi i der Kühlung zu
ungenau wiedergibt Außerdem erfolgt aujh bei diesen beiden Methoden die Korrektur der Wasserzufuhr mit
zu großer Verzögerung.
Keine der bekannten Methoden gestattet eine auf die aktuelle Temperatur unmittelbar reagierende Dosierung
der Wasserzugabe und noch viel weniger eine Korrektur der Wasserzugabe entsprechend dem Temperaturgang
im Verlauf der Durchlaufsstrecke des zu kühlenden Gutes in der Trommel.
Es ist Aufgabe der Erfindung, bei einer rotierenden Gießereikühltrommel der genannten Art — unter
Vermeidung der vorstehend beschriebenen Nachteile — die Kühlung von Form- und Kernsand und Gußstücken
in optimaler und innerhalb kürzester Zeitabstände in korrigierbarer Weise mittels einer automatisierten und
spontan regierenden Dosierung der in die Kühltrommel einzuleitenden Wassermenge zu erreichen. Gegenstand
der Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Lösung dieser Aufgabe.
Das Verfahren zur automatischen Wasserdosierung zum Betreiben einer Gießereikühltrommel für das
gleichzeitige Kühlen von Form- und Kernsand und Guß ist dadurch gekennzeichnet, daß im Innenraum der
Trommel die von dem eingebrachten, zu kehlender. Gut ausstrahlende Temperatur berührungslos mittels mindestens
einer Infrarot-Kamera fortlaufend in kurzen Zeitabständen gemessen wird, daD in einem Umformer,
den gemessenen Temperaturen entsprechende elektrische Signale gebildet werden, daß in einer Steuereinrichtung
aus jedem einzelnen dieser Signale oder aus dem Mittelwert mehrerer Signale ein Stellsignal
gebildet wird, das dann den Stellungsregler eines mo'.orisjh, pneumatisch oder hydraulisch betätigten
Ventils für die Wasserzufuhr steuert.
Die Zeitabstände zwischen zwei Messungen können etwa 0,1 bis 10 see betragen. Brauchbare Mittelwerte
erhält man bereits aus zwei Messungen. Für die Berechnung von Mi'telwerten können aufeinanderfolgende
Meßwerte einer Infrarot-Kamera oder die Meßwerte mehrerer Infrarot-Kameras zugrunde gelegt
werden.
Die Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß ein Tempcraturmeß-
und Wasscrdosierbere ih oder mehrere solche Bereiche
mit je folgenden Merkmalen vorgesehen ist bzw. sind:
a) im Innenraum der Kühltrommel ist eine Infrarot-Kamera oder eine Mehrzahl von in Durchlaufrich-
a) im Innenraum der Kühltrommel ist eine Infrarot-Kamera oder eine Mehrzahl von in Durchlaufrich-
lung hintereinander oder nebeneinander ungeordneten
Infrarot-Kameras installiert,
b) aiilJerhalb der Kühltrommel befindet sich eine Steuereinrichtung, welche die Temperaturmeßwertsignalc der Infrarot-Kameras aufnimmt und daraus ein Steuersignal für die Wasserzufuhr bildet.
b) aiilJerhalb der Kühltrommel befindet sich eine Steuereinrichtung, welche die Temperaturmeßwertsignalc der Infrarot-Kameras aufnimmt und daraus ein Steuersignal für die Wasserzufuhr bildet.
c) eine Wasscr/uführlcitung ist in den Innenrauin der
Kühltrommel geführt und mündet in Auslatifrohre.
Sprit/- oder Sprühdüsen, die im TempcraturmeU-bcrcich
liegen.
d) in der Wasscr/uführlcitung befindet sich ein Dosierventil, das motorisch, hydraulisch odor
pneumatisch betätigt wird, wobei für diese Hetätigung ein von der Steuereinrichtung gesteuerter
.Stellungsregler vorgesehen ist.
e) in Durchlaufrichtung vor dem Dosierventil befindet
sich ein Absperrventil, das durch Kopplung mit dem Trommelantrieb bei Trommelstillstand die
Wasserzufuhr unterbricht.
Zur weiteren Rrläuterung der Erfindung wird eine, in
den Zeichnungen dargestellte Ausführungsform be schrieben.
I ig I zeigt die Kühltrommel mit der erfindungsgemäUen
Wasserdosiervorrichtung,
I ι g. 2 /cigl einen Querschnitt dieser Kühltrommel,
( i g. i zeigt eine erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung
zur Sauberhaltung der Optik ausgerüstete Infrarot-Kamera.
Bei der dargestellten Ausführungsform sind zwei in
Durchlaufrichtung mit Abst 1 hintereinander angeordnete Meßbereiche vorgesehen. Jeder Meßbereich
bedient ein vollständiges und unabhängig arbeitendes Dosiersystem.
Die Kühltrommel I hat einen Einlauf 2 für das zu kühlende Gut und einen Auslauf 3, wo die gekühlten
Gußstücke weggenommen werden. Der gekühlte Sand rieselt durch Perforierungen am Auslaufende der
Kühltrommel I auf ein Förderband.
für den. vom Einlauf gesehen, ersten Meßbereich ist die Infrarot-Kamera 4<i installiert. Die Optik dieser
Infrarot-Kamera 4a (wie auch jeder weiteren Infrarot-Kamera 4) ist. wie aus Fig. 2 ersichtlich, vorzugsweise
auf eine mittlere Stelle, bzw. eine Stelle etwa größter Dicke des Kühlguts It gerichtet, so wie dieses sich
infolge der. durch den Pfeil angedeuteten Drehung der Kühltrommel 1 einstellt (s. Fig. 2). Der Meßobjektabstand
richtet sich nach der verwendeten Optik. Der erste MeQ- und Wasserdosierbereich soll da liegen, wo
das vom Sand mitgebrachte Wasser weitgehend verdunstet ist und die aus der Form kommenden
Sandklumpen zerfallen sind.
Von der Infrarot-Kamera 4a, bzw. deren eingebautem Meßumformer führt die elektrische Leitung 15a zu der
Steuereinrichtung 5a. Hier wird entsprechend den eingehenden Meßwerten in kurzen Zeitabständen von
vorzugsweise 1 bis 3 see ein Stellsignal gebildet und an den Stellungsregler 6a des motorisch, hydraulisch oder
pneumatisch betätigten Dosierventils 7a in der Wasserzuführleitung 8a gegeben. Vorzugsweise verwendet
man pneumatische Stellungsregler.
Für die Bildung des Stellsignals können die einzelnen Meßwertsignale oder ein Mittelwert aus mehreren
aufeinanderfolgenden Meßwertsignalen verwertet werden. Insbesondere bei größeren Kühltrommeln können
auch für jeden Meß- und Dosierbereich mehrere infrarot.Kameras eingesetzt sein, aus deren Mcßwertsignalen
dann ein Mittelwert gebildet wird.
Vom Dosierventil Ta ist die Wasscr/uführlcitung Sa in
den Innenraum der Kühltrommel I geführt, wo sie durch
ein oder mehrere Auslaufrohre, Sprit/- oder Sprühdüsen
9;; die für den gewünschten Kühl- und Konditioniert effekt optimale Wassermenge abgibt. Mit Vorteil sind
die Atisli'ufrohrc, Sprit/- oder Sprühdüsen 9 so nach
oben gerichtet, daß ihre Mündungen oberhalb der Wasscr/uführlcitung Sn liegen.
In Durchlaufrichtung vor dem Dosiervenlil Tn
befindet sich das Absperrventil 10,). mit dem bei
Stillstand der Kühltrommel 1 die Wasserzufuhr sofort unterbrochen wird. Mit Vorteil verwendet man ein
elektromagnetisch betätigtes Absperrventil, das über ilen Steuerstrom des Kühltrommelantriebs gesteuert
wird.
Zur Eichung der Anlage ist die Nullstellung des Dosierventil Ta regulierbar.
Die Vorrichtung arbeitet vollautomatisch in der Weise, daß die aktuelle Temperatur unmittelbar und
il:lhpr whr srhnpll iinrl 7iivpr|ä«jo iiiif i\ir Wy^tpr/ijfiihr
b/.v. deren Dosierung einwirkt und daß pro Meß- und Dosierbereich nur soviel Wasser zugeführt wird, daß
der Sand rieselfähig bleibt, aber nicht zu trocken wird.
Hei der dargestellten Ausführungsform ist auch ein /weiter Meßbereich mit selbständig arbeitendem
Dosiersystem vorgesehen. Dieses ist in gleicher Weise wie das vorstehende beschriebene System aufgebaut
und umfaßt die Infrarot-Kamera 46. die elektrische l.eitunf 156. die Steuereinrichtung 5b, den Stellungsreglcr
bb, das Dosierventil Tb, die Wasserzuführleitung 8i>.
die Auslaufrohre, Spritz- oder Sprühdüsen 9b und das Absperrventil 106.
Der Abstand zwischen der1, beiden Meß- und
Dosierbereichen wird so bemessen, daß nach weitgehender
Verdunstung des im ersten Bereich zugegebenen Wassers im zweiten Bereich eine weitere Wasserzugabe
in Abhängigkeit von der dort gemessenen Temperatur erfolgt. Bei der Bemessung des Abstandes spielen auch
Trommellänge und -durchmesser sowie Umdrehungsgeschwindigkeit eine Rolle.
Es ist zwar möglich, mit nur einem Meß- und Dosierbereich auszukommen, jedoch werden bei Anordnung
von zwei und gegebenenfalls noch mehr Bereichen die Temperaturverhältnisse im Innenraum
der Kühltrommel, bzw. die eingebrachte sich sowohl am Eingang als auch während der Durchlaufstrecke ständig
und oft unregelmäßig ändernde Wärmemenge besser erfaßt, so daß an jeder Stelle der Kühltrommel die
gerade dort erforderliche Wassermenge zugeführt wird und eine optimale Abkühlung erreicht wird. Für die
Wahl solcher Mehrfachausriistung sind z. B. Länge. Durchmesser. Betriebsdrehzahl und sonstige Kor.,!ruktions-
und Betriebsmerkmale der Kühltrommel sowie auch die Art des Gießprogramms maßgebend.
Mit Vorteil verwendet man Infrarot-Kameras, die
neben dem normalen Kühlmantel noch mit einer weiteren Ummantelung versehen sind, durch die
Druckluft so hindurchgeleitet wird, daß sie rings um die Kameralinse austritt und hierbei eine solche Strömungsrichtung hat, daß Staub, Dämpfe und Gase nicht zur
Linse gelangen können. Das Schema einer solchen Kamera zeigt F i g. 3.
Die Infrarot-Kamera 4 ist von einem Schutzgehäuse 12 so umgeben, daß ein Zwischenraum um die
Außenwandungen der Kamera gebildet ist Durch den Einströmungsstutzen 13 wird Druckluft eingeleitet,
weiche die Kamera, wie die Pfeile andeuten, umströmt und rings um die Optik ausströmt und dann durch das
über die Optik hinausreichende Schutzrohr 16 abfließt. Mit 14 ist das Ansehlußkabel und mit 17 die Rohrleitung
für das Durchlaufmedium des normalen Kühlsystems bezeichnet. Neben dem Zweck der Sauberhaltung der
Optik dient das Schutzgehäuse 12 auch noch der Wärmeisolierung und dem Schutz vor mechanischen
Beschädigungen.
Die Erfindung bietet den Vorteil, daß für jedes Gießprogramm, jedes Verhältnis von Sand zu Metall
und jede Gußstückgrößc vollautomatisch die optimal Wassermenge zugeführt wird, wobei diese Automali
auch bei allen im Gießereibetrieb unvermeidliche Unregelmäßigkeiten und bei Änderung des Gießprc
gramms voll wirksam ist und in Sekundenschnelle di Wasserzufuhr den augenblicklich gegebenen Verhall
nissen anpaßt. Die Vorrichtung ist konstruktiv einfac und anpassungsfähig, einerseits an alle Kühltrommel
konstruktionen, andererseits an alle Betriebseigenarten
Claims (12)
1. Verfahren zur automatischen Wasserdosierung beim Betreiben einer Gießereikühltrommel für das
gleichzeitige Kühlen von Form- und Kernsand und Guß, dadurch gekennzeichnet, daß im
Innenraum der Kühltrommel die von dem eingebrachten, zu kühlenden Gut ausstrahlende Temperatur
berührungslos mittels mindestens einer Infrarot-Kamera fortlaufend in kurzen Zeitabständen gemessen
wird, daß in einem Umformer den gemessenen Temperaturen entsprechende elektrische Signale
gebildet werden, daß in einer Steuereinrichtung aus jedem einzelnen dieser Signale oder aus dem
Mittelwert mehrerer Signale ein Stellsignal gebildet wird, das dann den Stellungsregler eines motorisch,
pneumatisch oder hydraulisch betätigten Dosierventils für die Wasserzufuhr steuert
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die fortlaufenden Temperaturmessungen
und damit die Einstellungen der Wasserdosierung mit Zeitabständen von 0,1 bis 10 see vorgenommen
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man auf dem Durchlaufweg des
Kühlgutes in mehreren, in Abständen angeordneten Bereichen die Temperatur mißt und in den jeweils
zugehörigen Bereichen die Wasserzufuhr entsprechend dosiert, wobei die erste Messung und
Dosierung dort durchgeführt wird, wo das vom Sand mitgebrachte W-jser weitgehend verdunstet ist und
die aus der Form kommenden Sandklumpen zerfallen sind und die zweite und gegebenenfalls
weitere Messungen und Dosierungen dort durchgeführt werden, wo das im ersten bzw. vorhergehenden
Bereich zugeführte Wasser weitgehend verdunstet ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Eichung der
Anlage die Nullstellung des Wasserdosierventils reguliert
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Temperaturmeß- und Wasserdosierbereich oder mehrere solcher Bereiche
mit je folgenden Merkmalen vorgesehen ist bzw. sind:
a) im Innenraum der Kühltrommel (1) ist eine Infrarot-Kamera (4) oder eine Mehrzahl hintereinander,
nebeneinander oder versetzt angeordneten Infrarot-Kameras installiert;
b) außerhalb der Kühltrommel (1) befindet sich eine Steuereinrichtung (5), welche die Temperaturmeßwertsignalc
der Infrarotkameras aufnimmt und daraus ein Steuersignal für die Wasserzufuhr bildet;
c) eine Wasserzuführleitung (8) ist in den Innenraum
der Kühltrommel geführt und mündet in Auslaufrohre, Spritz- oder Sprühdiiscn (9), die
im Temperaturmeßbereich liegen;
d) in der Wasscr/.uführlcitung (8) befindet sich ein Dosierventil (7), das motorisch, pneumatisch
oder hydraulisch betätigt ist, wobei für diese Betätigung ein von der Steuereinrichtung (5)
gesteuerter Stellungsrcgier (6) vorgesehen ist;
c) in Durchlaufrichtung vor dem Dosierventil (7) befindet sich ein Absperrventil (10), das durch
Koppelung mit dem Trommelantrieb bei Trommelstillstand die Wasserzufuhr unterbricht
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Optik der Infrarot-Kamera (4,
F i g. 2) auf eine mittlere Stelle, bzw. eine Stelle etwa größter Dicke des Kühlguts (11) gerichtet ist, so wie
sich das Kühlgut (11) infolge der Drehung der Kühltrommel einstellt (F i g. 2).
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Temperaturmeß- und
Wasserdosierbereich an der Stelle der Kühltrommel angeordnet ist, wo das vom Sand mitgebrachte
Wasser weitgehend verdunstet ist und die aus der Form kommenden Sandklumpen zerfallen sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweiter oder
weiterer Temperaturmeß- und Wasserdosierbereich an der Stelle der Kühltrommel angeordnet ist, wo
das im vorhergehenden Bereich zugegebene Wasser weitgehend verdunstet ist
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaufrohre,
Spritz- oder Sprühdüsen (9, F i g. 2) so nach oben gerichtet sind, daß ihre Mündungen oberhalb der
Wasserzuführleitung (8) liegen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das Absperrventil (10) ein elektromagnetisches, über den Steuerstrom des
Kühltrommelantriebs gesteuertes Ventil ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß das Dosierventil (7)
in seiner Nullstellung regulierbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis
11, gekennzeichnet durch eine Infrarot-Kamera (4, Fig.3) mit einem äußeren Schutzgehäuse (12), das
einen Zwischenraum um die Außenwandungen der Infrarot-Kamera bildet, einem an der Rückseite der
Kamera gelegenen Einströmungsstutzen (13) für Druckluft, einem die Optik der Kamsi a umgebenden
Ringschlitz und einem über die Optik hinausragendem Schutzrohr.
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