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Ventilsack
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Die Erfindung betrifft einen Ventilsack aus Papier od.dgl. faltbarem
Material, mit einer in seinen Ventilboden eingeklebten schlauchförmigen Ventileinlage,
die von mehreren, ein versteifendes Material umfassenden Materiallagen gebildet
ist.
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Durch das versteifende Material soll erreicht werden, daß die schlauchförmige
Ventileinlage ihre Verschlußlage im mit Füllgut befüllten Sack beibehält und nicht
aufgrund von Rückstellkräften in den Material-lagen des Ventils Undichtigkeiten
entstehen, die Füllgut aus dem Sack austreten bzw. Feuchtigkeit in den Sack eindringen
lassen.
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Die Verschlußlage des Ventils wird bei selbstschließenden Innenventilen
dadurch gebildet, daß das Füllgut den in das Sackinnere hineinragenden Teil des
Ventilschlauches flach zusammendrückt, während bei einem sog. Außentaschenventil
die Verschlußlage dadurch erreicht wird, daein nach außeb vorstehender Ventilschlauchbereich
auf sich selbst umgefaltet und in eine im Ventilboden ausgebildete FlzQere Tasche
eingesteckt wIrd. Gleichzeitig soll bei einer in dieser Weise versteiften Ventileinlage
gewährleistet sein, daß sie sich aus dem üblicherweise flachen Zustand, den sie
im Leersack einnimmt, zum Pefüllen des Sackes mühelos zum Aufschieben auf den Fü11-stutzen
einer
Füllmaschine schlauchförmig aufweiten läßt.
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Bei einem bekannten Ventilsack der eingangs angegebenen Art ist das
versteifende Material von durch in Ventillängsrichtung im Abstand parallel zueinander
verlaufenden biegsamen Einlagen gebildet, die aus MetalldrShten bestehen. Diese
sog. Drahtventile komplizieren die Ventilherstellung erheblich, da die gegenüber
dem für die Ventilsackherstellung Verwendung findenden Papier od.dgl. faltbaren
Material artfremden Metalldrähte nach besonderen Verfahren in die Ventileinlage
eingearbeitet werden müssen. Im Falle von Beschädigungen der Ventileinlage und dadurch
freigelegten Drähten können solche Ventile darüberhinaus in Abhängigkeit von dem
verpackten Füllgut physiologisch bedenklich sein, Hervorzuheben ist in diesem Zusannenhang
außerdem der Umstand, daß die eingelegten Drähte eine beträchtliche Unfallgefahr
insbesondere in Form von Handverletzungen bilden, so daß solche Drahtventile auch
aus diesem Grund zu beanstanden sind.
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Die Erfindung schafft hier Abhilfe und beseitigt die genannten Schwierigkeiten
dadurch, daß, ausEehend von einem Ventilsack der eingangs angegebenen Art, die Materiallagen
der Ventileinlage aus einer Weich-A': folie und einer auf eine Seite oder auf beide
Seiten
Weich-Aluminiumfolie mittels je einer zwischengeordneten
Kunststoffschicht aufkaschierten Papierlage bestehen und daß das Flächengewicht
der Weich-Aluminiumfolie etwa das 0,5- bis 2-fache des gemeinsamen Flächengewichts
der Papierlage oder -lagen und der Kunststoffschicht oder -schichten beträgt.
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Bei dieser Materialkombination der Ventileinlage ist durch die gegenüber
den übrigen Materiallagen vorherrschende bzw. ein Übergewicht aufweisende Weich-Aluminiumfolie
gewährleistet, daß der Ventilschlauch weich und biegsam sowie praktisch frei von
Federkräften bzw. Rückstellkräften und soweit versteift ist, daß er in seiner einmal
herbeigeführten Verschlußstellung verharrt. Dies bedeutet, daß bei einem selbst
schließenden Innenventil der in das Sackinnere hineinragende, vom Füllgut flachgedrückte,
in Verschlußlage gebrachte Ventilschlauch nicht, etwa bei Nachlassen des Füllgutdruckes,
wieder aufspringt Fierdurch wird verhindert, daß mit der Umgebung in Verbindung
stehende Kanäle im Ventilschlauch gebildet werden die ein Austreten von Füllgut
bzw. ein Eindringen von Feuchtigkeit zur Folge hätten. In ähnlicher Weise verhindert
diese Ausestaltung bei einem Außentaschenventil, daß die Fal?linie und mit ihr der
in die Außentasche gesteckte Teil des auf sich selbst umgefalteten Ventilschlauches
durch das Füllgut aus seiner Verschlußlage heraus nach außen gedrückt wird, eine
Gefahr, die insbesondere
dann besteht, wenn rieselfähiges Füllgut
im Sack komprimiert wird und so einen gewissen Innendruck entwickelt, der im Sinne
einer Ausdehnung des Füllgutvolumens wirkt. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung
ist auch unter solchen schwierigen Bedingungen mit Sicheheit vermieden, daß der
Ventilschlauch aus der Außentasche herausgedrückt wird und Füllgut aus dem Sack
austritt.
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Die nach de-Erfindung ausgebildete Ventileinlage besitzt neben der
gewünschten Versteifung in axialer richtung eine ausreichende Flexibilität in Umfangsrichtung,
die ein müheloses Aufweiten und Aufschieben der Ventileinlag auf den Füllstutzen
einer Füllmaschine gewährleistet.
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Darüber hinaus ist die nach der Erfindung Verwendung findende Weich-Aluminiumfolie
ein preisgünstiger Werkstoff, physiologisch unbedenklich und schließt Verletzun
gefahren bei der Handhabung des Ventils durch das Bedienungspersonal mit Sicherheit
aus. Schließlich ist die erfindungsgemäße Ventileinlage wirtschaftlich unter Verwendung
üblicher Klebstoffe herstellbar und auf einfache Weise in den Ventilboden des Ventilsackes
einklebbar.
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Im Regelfall wird die nach der Erfindung Verwendung findende Weich-Aluminiumfolie
auf ihren beiden Seiten lt je einer Papierlage mittels je einer zwischengeordne
Kunststoffschicht
versehen sein. In solchen Fällen, in denen es jedoch in Abhängigkeit vom Verwendungszweck
bzw.
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Einsatzort des Füllgutes erwünscht ist, den elektrischen Leitwert
der Ventileinlage zur Vermeidung einer elektrostatischen Aufladung zu erhöhen, empfiehlt
es sich, die Papierlage nur auf einer Seite der Aluminiumfolie vorzusehen und deren
andere, die Innenseite des Ventilschlauches bildende Seite freizulassen.
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Besonders günstige Ergebnisse hinsichtlich der Versteifungswirkung
in axialer Richtung des Ventilschlauches einerseits und der Flexibilität in Umfangsrichtung
andererseits werden erreicht, wenn das Flächengewicht bzw.
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die flächenbezogene Masse der Aluminiumfolie etwa das 1,5-fache des
gemeinsamen Flächengewichts der Papierlage oder -lagen und der Kunststoffschicht
oder -schichten beträgt.
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Vorteilhaft können ferner die Papier lage oder -lagen aus einem Weichpapier,
z.B. Seidenpapier oder Feinkreppapier, bestehen. Hierdurch wird erreicht, daß auch
durch das Verwendung findende Papier keine federnden Hückstellkräfte in die Ventileinlage
eingetragen werden. Aus dem gleichen Grunde empfiehlt es sich, für -die Kunststoffschicht
oder -schichten ein weiches Polyäthylen niedriger Dichte vorzusehen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen
und der nachstehenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel
des Gegenstands der Erfindung schematisch veranschaulicht ist. In der Zeichnung
zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf ein zu einem offenen Kreuzboden aufgezogenes
Ende eines Sackwerkstücks im Bereich der Ventilecke des Ventilbodens, Fig. 2 einen
Längs schnitt durch die Ventilecke nach Fig. 1 in der Ebene der Bodenmittelbruchlinie
und Fig. 3 einen Detailschnitt durch die Materiallagen der Ventileinlage in vergrößertem
1aBstab.
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Bei dem in der 7eichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiel ist
ein aus Papier od.dgl. faltbarem Material, z.B. einem Laminat, bestehendereinlagiger
Kreuzbodenventilsack, an dessen Stelle auch ein mehrlagiger Krenzbodenventilsack
treten Pann,-lediglich im Bereich der Ventilecke des Kreuzbodens dargestellt, wobei
dieser im noch offenen Zustand gezeigt ist. Bei 1 ist die Bodenmittelbruchlinie
und bei 2 und 3 sind die beiden Bodenseitenfalzlinien jeweils strichpunktiert veranschaulicht.
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Die beiden Bodenseitenumschläge des offenen Kreuzbndens sind mit 4
bzw. 5 und der ventilbildende Eekeinschlag ist mit 6 bezeichnet.
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Zur Ausbildung eines Außentaschenventils ist auf den Eckeinschlag
6 mittels eines streifenförmigen Klebstoffauftrags 7, der sich im wesentlichen über
die gesamte Breite des Eckeinschlags 6 zwischen dessen Diagonalfalzkanten 8 und
9 erstreckt, ein eine Ventileinlage bildendes, mehrlagiges Scharnierblatt 10 mit
einem um eine zum Sackinneren gerichtete Falzkante 11 umgefalteten Umschlag 12 aufgeklebt,
der zum Sackäußeren hin offen ist.
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Der Klebstoffauftrag 7, der in Fig. 1 durch Kreuzschraffur und in
Fig. 2 durch kleine Kreise versinnbildlicht ist, ist von einem üblichen Klebstoff,
z.B. eine Stärkekleber, gebildet. Durch den Umschlag 12 ist eine Einsteck- bzw.
Außentasche 13 für die Ventileinlage gebildet. In seiner L§ngHreicht das Scharnierblatt
10 etwa bis zur Außenecke 14 des Eckeinschlags 6.
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Die Fig. 3 zeigt die einzelnen Materiallagen des ScFqrnierblattes
10, welches im fertiggestellten Zustand A¢s Sackbodens ein Außentaschenventil bildet.
Mit 15 ist eine mittlere Weich-Aluminiurifolie bezeichnet, auf deren beiden Seiten
bei dem dargestellten Reispiel mittels je einer zwischengeordneten Kunststoffschicht
16 aus insbesondere einem Polyäthylen niedriger nichte je eine Weichpapierlage 17
aus z.B. Seidenpapier oder Feinkrepppapier aufkaschiert ist. Das Flächengewicht
der Aluminium folie 15 liegt im Bereich von 40 bis 150 g/m2, as Flächengewicht der
Papierlagen 17 im Bereich von 18 bis
30 g/m2 und das FlSchengewicht
der Kunststoffschichten 16 im Bereich von 12 bis 20 glm2. Als besondere geeignet
erwiesen haben sich in diesen Gewichtsbereichen ein Flächengewicht der Aluminiumfolie
von etwa 100 g/m², ein Flächengewicht der Papieriagen 17 von etwa 22 g/m2 und ein
Flächengewicht der Kunststoffschichten 17 von etwa 15 gim2.
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Bei der Fertigstellung des in der Zeichnung in noch offenem Zustand
dargestellten Kreuzbödens durch Einwärtsfalten der Bodenseitenumschläge 4,5 um die
Bodenseitenfalzlinie 2 bzw. 3 und gegenseitige Verklebung wird auch das eine die
doppelte Bodenbreite Ubersteigende Breite aufweisende Scharnierblatt 10 mit nach
innen entlang den Bodenseitenfalzlinien 2,3 herumgefaltet und durch geeigneten Klebstoffauftrag
(nicht dargestellt) unter Bildung einer Längsnaht mit sich selbst zu einer schlauchförmigen
Ventileinlage verklebt.
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Diese schlauchförmige Ventileinlage 10 wird nach dem Befüllen des
Sackes in ihrem die äußere Kante 18 des Umschlags 12 nach außen hin überragenden
Bereich umgeknickt und flach auf sich selbst zurückgefaltet und so mit nach außen
gerichteter Falzkante in die Außentasche 13 eingesteckt, wie es an sich bekannt
ist. Die beschriebene
Materialkombination der Ventileinlage 10
gewährleistet hierbei, daß die so gebildete äußere Falzkante des Ventilschlauchs
10 auch unter Druckausübung seitens des Füllgutes erhalten bleibt und somit ein
dichter Ventilverschluß gewährleistet ist.