DE289402C

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Publication number: DE289402C
Application number: DENDAT289402D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

JVe 289402 -KLASSE 2\h. GRUPPE

PFRETZSCHNER & CO., MASCHINENFABRIK in PASING-MÜNCHEN.

Elektrischer Schmelzofen für Widerstandserhitzung.

Zusatz zum Patent 244171.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. Dezember 1913 ab. Längste Dauer: 1.November 1925.

Bei den elektrischen Schmelzöfen nach dem Patent 244171 hat· sich als Nachteil herausgestellt, daß ein Umrühren des Schmelzgutes durch den in der Mitte des Tiegels angebrachten Stempel stark behindert wird.

Eine seitliche Anordnung des Stempels, um mehr Raum für das Umrühren zu bekommen, zieht eine ungleiche Erhitzung des Tiegelbodens als Hauptwärmequelle nach sich, ist daher nicht angezeigt.

Wird statt eines massiven Stempels ein Rohr gewählt, und zwar von einer solchen lichten Weite, daß die Rohrwände als konachsiale Tiegelwände gelten können, so kann das Schmelzgut innerhalb dieses Rohres erhitzt werden.

Diese Anordnung hat zur Folge, daß die höchste Temperatur rings am Rande des Tiegels unter der Auflage des Rohres erzeugt wird und Von hier nach der Mitte des Tiegelbodens sowie nach den Tiegelwänden abfällt.

Es ist aber von Bedeutung, die stärkste Wärmewirkung auf die Mitte des Tiegelbodens zu konzentrieren. Zu diesem Zweck wird am besten statt eines Rohres ein konachsialer Tiegel gewählt von solcher Dimension, daß gerade noch ein schmaler Zwischenraum zwischen den Wänden verbleibt.

Der Strom geht nun an der Wand des inneren Tiegels entlang nach Überwindung des Berührungswiderstandes der beiden Tiegelböden in den äußeren Tiegel unter Erhitzung besonders der beiden Tiegelböden, da hier der Hauptwiderstand — Übergangswiderstand — auftritt.

Der zwischen den beiden Tiegeln befindliche, möglichst klein zu bemessende Zwischenraum bleibt frei, oder er wird aus Gründen größerer Stabilität mit einer feuerfesten, den elektrisehen Strom nichtleitenden Masse ausgefüllt.

Der Übergangswiderstand zwischen den Tiegelböden kann künstlich gesteigert werden, indem in einem oder in beiden Tiegelböden Erhöhungen vorgesehen werden, an denen allein der Strom von einem Boden zum anderen übertreten kann, was einer Verringerung der Auflagefläche gleichkommt. Auch durch eine lose Zwischenlage von pulverisiertem Graphit, Kohle o. dgl. kann der Ubergangswiderstand gesteigert werden.

Claims

Patent-An Sprüche:

i. Elektrischer Schmelzofen nach Patent 244171, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktstempel (6) die Form eines mit dem Tiegel (5) konachsialen Tiegels hat und selbst zur Aufnahme des Schmelzgutes dient,

so daß der Strom vom inneren Tiegel durch die sich unvollkommen berührenden Bodenflächen zum äußeren Tiegel fließt.
2. Elektrischer Schmelzofen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein Stromübergang an den Bodenflächen nur an bestimmten Stellen, wo diese mit Erhöhungen versehen sind, erfolgt.
3. Elektrischer Schmelzofen nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden Tiegelböden eine Schicht eines losen, mehr oder weniger leitenden Pulvers vorgesehen ist, so daß die Übergangswiderstände zwischen den beiden Bodenflächen gleichmäßig über diese verteilt sind.