DE285967C

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Publication number: DE285967C
Application number: DENDAT285967D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

und wetterfest zu machen.

Man hat versucht, zur Erzielung von Wasserdichtigkeit poröse Putz- oder Steinflächen mit einer Seifenlösung zu bestreichen, ohne wesentlichen Erfolg, da gewöhnliche Seifenlösung auch nach dem Eintrocknen leicht von Wasser wieder aufgelöst wird, bis auf die wenigen Partikel die sich mit den in der bestrichenen Fläche zufällig sich findenden Salzen, wie z. B. löslichen Salzen von Kalzium, Magnesium, Aluminium, oder mit etwa vorhandenem Kalk zu wasserabweisenden fettsauren Salzen umgesetzt haben. Man versuchte, die Wirkung der Seifenlösung dadurch zu erhöhen, daß man einem ersten Anstrich mit Seifenlösung einen zweiten Anstrich mit Lösungen von Aluminium, Kalk, Magnesium oder ähnlichen Salzen folgen ließ. Abgesehen von der größeren Mühe eines zweimaligen Anstriches hatte dieses Verfahren nur teilweise Erfolg, insofern sich im allgemeinen nur an der Oberfläche das· unlösliche fettsaure Salz bildete, während in die tieferliegenden Poren der zweite Anstrich, eben infolge der zwar praktisch nur unvollkommenen, so doch anfangs deutlich sich zeigenden wasserabweisenden Wirkung des ersten Seifenanstriches, nicht einzudringen vermag.

Das vorliegende Verfahren behebt diese Schwierigkeiten vollkommen, so daß ein einmaliger Anstrich zu absoluter Wasserdichtigkeit des porösesten Mörtels oder Steines führt, selbst unter den schwersten, praktisch in Frage kommenden Witterungsverhältnissen.

Es wurde gefunden, daß die ammoniakalische Lösung von Zinkhydroxyd, in welcher das Zink gewissermaßen nur saure, nicht basische Eigenschaften hat, beim Vermischen mit einer Seifenlösung (Fett- oder Harzseife, deren Alkali ganz oder teilweise durch Ammoniak ersetzt werden kann) keinen Niederschlag des wasserunlöslichen und hochgradig wasserabweisenden fettsauren Zinksalzes erzeugt, sondern daß die Komponenten nach dem Zusammenrühren eine schwach opalisierende wäßrige Lösung bilden. Diese Lösung wird wie Wasser in die Poren jedes porösen Gesteins, abgebundenen Mörtels oder ähnlicher Materialien hineingesaugt, erst beim Verdunsten des überschüssigen Ammoniaks bzw. des Wassers tritt hier die Bildung des wasserabweisenden fettsauren Zinksalzes ein. Dasselbe ist nach kurzem Trocknen nicht nur auf der Oberfläche des Steines, sondern tief in den Poren überall verteilt und macht so den Stein vollkommen wasserabweisend, auch bei höchster Beanspruchung.

Gegenüber der bekannten Verwendung fettsaurer Metallsalze in Benzin, Terpentinöl oder ähnlichen flüchtigen Lösungsmitteln für denselben Zweck besitzt das vorliegende Verfahren den Vorzug, daß es wesentlich billiger ist und daß keine Feuersgefahr mit seiner Anwendung verbunden ist.

Die zur Ausübung des Verfahrens dienende Flüssigkeit wird zweckmäßig in folgender Weise zusammengesetzt:

: Man löst einerseits etwa 60 g Ammöniak-

oder Alkaliseife in ι 1 Wasser, nötigenfalls unter Zusatz von etwas Alkohol, anderseits mischt man eine Lösung von etwa 8 g Zinkhydroxyd in ioo g Salmiakgeis, vom spezifisehen Gewicht 0,910 mit 900 g Wasser und vereinigt beide Lösungen. Die Seifen werden zweckmäßig aus gereinigter Ölsäure herge^ stellt, doch ist die Verwendung von Seifen anderer Fett- sowie Harzsäuren nicht ausgeschlossen.

Claims

Patent-An Spruch:
Verfahren, Putzflächen in Zement-, Kalk-, Gips- oder anderem Mörtel, poröse Natursteine oder Kunststeine jeder Art, Töpferwaren sowie gebrannte und ungebrannte Isoliermassen wasserdicht und weiterfest zu machen, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einer wäßrigen Flüssigkeit, bestehend aus ammoniakalischer Zinklösung und Seife, benetzt werden.