DE2852747C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Meßverfahren zum Messen von
Übertragungseigenschaften eines Meßobjekts gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein solches Verfahren ist aus der Zeitschrift "Electronic
Engineering", August 1966, Seiten 516 bis 519 bekannt. Bei
diesem Verfahren wird die Messung der Übertragungsfunktion mit
Hilfe von kurzen Impulsen durchgeführt. Ausgehend von der Erkenntnis,
daß eine Δ-Funktion mit unendlich schmalen Impulsen
in der Fourieranalyse eine Verteilung der Harmonischen mit
konstanter Amplitude bei allen Frequenzen (bis unendlich)
liefern würde, wird in der Praxis ein möglichst kurzer Impuls
verwendet, der für seine Spektralkomponenten allerdings nur
eine Funktion ergibt. Eine Folge derartiger schmaler
Impulse wird auf das Meßobjekt gegeben, und empfangsseitig wird
die Kurvenform des durch die Übertragung veränderten Impulses
nach Abtastung aufgezeichnet und einer Fourieranalyse unterworfen.
In gleicher Weise ist auch vor der Übertragung eine Abtastung
des Sendeimpulses durchzuführen, und auch dieses
Ergebnis wird gespeichert und ebenfalls einer Fourieranalyse
unterworfen.
Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß eine zweifache
Aufzeichnung sowohl des Sendeimpulses als auch des verzerrten
empfangenen Impulses durchgeführt werden muß. Außerdem ist erforderlich,
daß beide Impulsformen der Fourieranalyse
unterworfen werden. Bei der Messung an Übertragungsstrecken
ergibt sich dabei das Problem, daß die Fourieranalyse für den
Sendeimpuls an der Empfangsstelle nicht direkt zur Verfügung
steht. Es muß also entweder eine entsprechende zusätzliche
Übertragung der sendeseitigen Spektralanalyse zur
empfangsseitigen Meßstelle vorgenommen werden oder es wird
umgekehrt die empfangsseitige Spektralanalyse zur Sendeseite
zurückübertragen. Dabei ergibt sich neben dem großen Aufwand
ein Nachteil dadurch, daß jeglicher Übertragungsfehler
unmittelbar das Meßergebnis beeinflußt. In das Meßergebnis
gehen weiterhin die Fehler sowohl bei der sendeseitigen als
auch bei der empfangsseitigen Fourier-Analyse mit ein.
Es ist auch zu beachten, daß die bei derartigen Impulsen auftretenden
unendlich vielen Harmonischen ( Funktion) sehr
breite Frequenzbänder belegen und zu Störungen führen können,
wenn in bestimmten Kanälen gemessen werden soll, während in benachbarten
Kanälen eine normale Nachrichtenübertragung stattfindet.
Schließlich ist es noch für den praktischen Betrieb
von Nachteil, daß die Amplituden der einzelnen Harmonischen
(und ebenso deren Phasen) durch die Form des verwendeten Sendeimpulses
vorgegeben sind und somit nicht frei gewählt werden
können. Dies ist vor allem bei der Messung an Objekten mit
einer Filtercharakteristik von Nachteil und beeinträchtigt die
Genauigkeit des Meßergebnisses.
Für die Beurteilung der Übertragungseigenschaften von elektrischen
Nachrichtenleitungen ist z. B. das sogenannte Nebensprechen
von besonderer Bedeutung. Es entsteht durch die Kopplung
zwischen benachbart, z. B. innerhalb eines Kabels, verlaufenden
Leitungen. Zur Bestimmung der Nebensprechdämpfung ist es
bekannt (Siemens Nachrichten-Meßgeräte, 77/78, Seiten 38 und
39), auf der Sendeseite einen in der Frequenz einstellbaren Meßsender
anzuschließen und auf der Empfangsseite einen selektiven
Meßempfänger vorzusehen. Bei einem Frequenzwechsel des Meßsenders
wird der selektive Empfänger (Überlagerungsempfänger)
automatisch mit abgestimmt. Dadurch ist es möglich, empfangsseitig
mit einem schmalen Empfangskanal zu arbeiten. Dies ist
von großer Bedeutung, weil die zu messende Nebensprechdämpfung
sehr hoch liegt, so daß ohne diese Maßnahme die Gefahr bestünde, daß mitgemessene
Störanteile, z. B. Rauschen oder Nachrichtensignale anderer
Leitungen, das Meßergebnis beeinträchtigen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für ein
Verfahren der eingangs genannten Art einen Weg aufzuzeigen, auf
dem mit ausreichend hoher Genauigkeit die Messung der Fernnebensprechdämpfung
einer Übertragungsleitung durchgeführt werden kann.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs
angegebenen Art mit den im Kennzeichen des Patentanspruchs 1
angegebenen Maßnahmen gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird in vorteilhafter Weise
der Testpuls unter lückenloser Aneinanderreihung der Testimpulse
gebildet.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Schaltungsaufbau für die Erzeugung des Testimpulses
(Sendeseite),
Fig. 2 einen Schaltungsaufbau für die Auswertung des Testimpulses
am Ausgang des Meßobjektes (Empfangsseite),
Fig. 3 den grundsätzlichen Aufbau einer Meßanordnung nach der
Erfindung,
Fig. 4 das Zeigerdiagramm eines Testimpulses nach der Übertragung
und empfangsseitigen Aufbereitung durch die
Fourier-Analyse.
In Fig. 1 sind Einzelheiten einer Schaltungsanordnung
dargestellt, mit der der aus der Überlagerung einer Reihe
harmonischer Schwingungen hergeleitete Testimpuls hergestellt
wird. Dabei ist ein Quarzgenerator QG vorgesehen, dem ein
erster Frequenzteiler FD0 nachgeschaltet ist, dessen
Teilungsverhältnis m : 1 beträgt. Am Ausgang dieses
Frequenzteilers liegt beispielsweise eine rechteckförmige
Spannungsfolge mit der Frequenz 12,8 kHz vor. Diese
Rechteckspannungsfolge wird einer Reihe von 7 Frequenzteilern
FD1 bis FD7 zugeführt, die hintereinander geschaltet sind und
jeweils ein Teilverhältnis von 2 : 1 aufweisen.
Mit dem 7stufigen Binärteiler (FD1 . . . FD7) können 2⁷ = 128 verschiedene
Kombinationen aufeinanderfolgend auf den 7 Ausgangsleitungen
erzeugt werden, welche als Adreßleitungen einem programmierbaren
Speicherwerk (z. B. PROM) zugeführt werden, das
mit PR bezeichnet ist. Mit jeder der 2⁷ = 128 Adressen wird
ein Speicherwort im Speicher PR angesprochen und auf den Ausgang
durchgeschaltet. Jedes Speicherwort hat z. B. eine Länge
von 12 Bit und beinhaltet den digitalisierten Amplituden-Momentanwert
der unverzerrten Zeitfunktion (n = ganzzahlig)
Durch Aneinanderreihen dieser aufeinanderfolgenden Momentanwerte
wird der Testimpuls als Treppenkurve erzeugt, wobei diese Testimpulse
zweckmäßig fortlaufend (d. h. ohne zeitliche Lücke aneinandergereiht)
als Testpuls ausgesandt werden. Eine Periode
des Testpulses ist gegeben durch , wobei f₁ die Frequenz der
niedrigsten Harmonischen bedeutet (im vorliegenden Beispiel ist
f₁ = 100 Hz gewählt).
Mit dem angenommenen Zahlenbeispiel von insgesamt 32 einzelnen
Harmonischen von je 100 Hz Frequenzabstand kann ein Frequenzband
von 100 Hz bis 3200 Hz ausgemessen werden. Für die
Auslegung der Arbeitsweise der Schaltung nach Fig. 1 ist zu
beachten, daß nach dem Abtastteorem die höchste Frequenz (3200 Hz)
mehr als zweimal abgetastet werden muß, so daß die Abtastfrequenz
über 6400 Hz liegen muß. Im vorliegenden Beispiel ist
davon ausgegangen, daß die Abtastfrequenz mit 12,8 kHz gewählt
ist, so daß die Abtastbedingung für die höchste Frequenz mit
Sicherheit erfüllt ist.
Im einzelnen wird für die Programmierung des Speichers PR
folgendermaßen vorgegangen:
Zunächst wird mit den jeweiligen Amplitudenwerten A1 bis An und
den Anfangsphasenwerten ϕ₁ bis ϕn ein Testpuls der
Periodendauer T = festgelegt. Die Periodendauer beträgt für
das angegebene Beispiel somit T = 10 msec.
Von dem so zeichnerisch oder rechnerisch ermittelten, aus den
einzelnen Harmonischen mit den Amplituden A1 bis A32 und mit den
Anfangsphasen ϕ₁ bis ϕ₃₂ zusammengesetzten Testimpuls werden
nun während einer Periodendauer T, also z. B. während 10 msec,
eine ausreichende Zahl z. B. von k = 128 aufeinanderfolgenden
Abtastwerten im zeitlichen Abstand von , im vorliegenden
Beispiel also
entnommen. Diese Werte der Zeitfunktion werden in digitaler Form
im Speicher PR aufeinanderfolgend unter der jeweiligen Adresse
d. h. z. B. unter Nr. 1 bis Nr. 128 abgelegt. Dadurch ist sichergestellt,
daß durch Fortschalten der Adressen aufeinanderfolgend
beim Auslesen k = 128 Abtastwerte in der richtigen Reihenfolge
nacheinander ausgelesen werden und daß nach Digital-Analog-Umwandlung
im Digital-Analogumsetzer DAC diese Abtastwerte eine Treppenkurve
bilden, welche praktisch dem idealen für die Berechnung der
Abtastwerte benutzten Testimpuls entspricht. Die Glättung, d. h.
die Überführung der einzelnen Spannungsstufen in ein stetiges Analogsignal
erfolgt mit dem nachgeschalteten Tiefpaßtfilter LP.
Nach Ablauf einer vollen Periode, d. h. nach T = 10 msec
beginnt ohne Zwischenraum das Programm von neuem, d. h.
es folgen wieder 128 Abtastwerte aufeinander, welche
die gleiche Treppenkurve ergeben (= nächsten Periode
der Zeitfunktion).
Es werden aufeinanderfolgend mindestens so viele Testimpulse
ausgesandt, wie das jeweilige Meßobjekt bis zum
vollständigen Einschwingen benötigt. Im eingeschwungenen
Zustand kann dann empfangsseitig mindestens eine Periode
T abgetastet werden und zwar nach dem gleichen Schema,
nach dem sendeseitig die Erzeugung der einzelnen Abtastproben
durchgeführt wurde. Im vorliegenden Beispiel
würden sich somit auf der Empfangsseite wieder 128 Abtastwerte
ergeben, die dann in analoger oder digitalisierter
Form der Fourieranalyse unterworfen werden können
und dadurch insgesamt die einzelnen Amplitudenwerte
A1 bis A32 sowie Phasenwerte ϕ₁ bis ϕ₃₂ liefern.
Sollten im Tiefpaßfilter LP irgendwelche bekannte Verfälschungen
der Zeitfunktion (z. B. durch Dämpfungswelligkeit
im Durchlaßbereich oder durch eine Phasenverschiebung)
eintreten, können diese durch eine entsprechende
Vorkorrektur der Abtastwerte (Vorentzerrung) ausgeglichen
werden.
Diese Zeit-Spannungsfunktion, welche den Testpuls bildet,
gelangt über einen einstellbaren Verstärker AM1
zu einer Anpaßschaltung TR1, z. B. in Form eines Leitungsübertragers
und von dort aus zu dem Meßobjekt TE
in Form einer Nachrichtenleitung.
In Fig. 2 ist die Schaltung zur Auswertung des durch
das Meßobjekt veränderten Testpulses dargestellt. Von
dem Meßobjekt TE gelangt der verzerrte Testpuls zunächst
zu einer Anpaßschaltung TR2, an deren Ausgang ein
Dämpfungsglied AT angeschlossen ist, dem ein einstellbarer
Verstärker AM2 nachfolgt. Von hier aus zweigt
eine Regelschleife ab, die über einen Gleichrichter GR
und eine Schwellenschaltung SW geführt ist und die
Dämpfung des Dämpfungsgliedes AT sowie die Verstärkung
des Verstärkers AM2 beeinflußt.
Nachgeschaltet ist ein
eine Abtast- und Halteschaltung aufweisender Analog-Digital-Umsetzer
ADC, welcher gesteuert mit einer Taktfrequenz
von 12,8 kHz die Momentanwerte des empfangenen
Testpulses digitalisiert. Diese 12,8 kHz entsprechen
mit hinreichender Genauigkeit dem am Ausgang des ersten
Frequenzumsetzers FD0 in Fig. 1 an der mit A bezeichneten
Klemme auftretenden Takt.
Die Taktfrequenz von 12,8 kHz wird einem Frequenzteiler
FD8 zugeführt, der für das gewählte Beispiel ein Teilungsverhältnis
von 128 : 1 hat. Dieser Frequenzteiler FD8
hat im wesentlichen den gleichen Aufbau wie der Teiler
FD1 bis FD7 in Fig. 1. Er kann sogar z. B. bei Schleifenmessung
mit diesem identisch sein und bildet auf seinen
7 Ausgangsleitungen die Adressen, unter denen die vom
Analog-Digital-Umsetzer aufeinanderfolgend gelieferten
und dem jeweiligen Momentanwert des empfangenen Testpulses
entsprechenden Binärwerte in dem Speicher ST0 abgespeichert
werden. Nach einem Durchlauf des Teilers FD8,
d. h. nach dem Abspeichern von z. B 128 Momentanwerten
des empfangenen Testpulses, wird dieser Vorgang beendet.
Mit den 128 Werten wird somit genau eine Periode des
Testpulses in digitalisierter Form abgespeichert.
Dieser Speicher ST0 arbeitet mit einem Computer C0 im
Dialogverkehr zusammen, wobei zunächst die abgespeicherten
128 Abtastwerte nach einem Fast-Fourier-Programm
(FFT-Programm) verrechnet werden. Das Programm hierfür
ist in einem Programmspeicher PST enthalten, der auch
die sendeseitig für die Erzeugung des Testimpulses maßgebenden
einzelnen Amplitudenwerte A1, A2 . . . An und die
Phasenwerte ϕ₁, ϕ₂ . . . ϕn enthält.
Ein Beispiel für ein derartiges FFT-Programm zur Berechnung
der schnellen Fourier-Transformation ist in dem
Buch "The Fast Fourier Transform" von G. Oran Brigham
auf den Seiten 163 bis 171 beschrieben.
Mit diesem FFT-Rechenvorgang wird der Übergang von dem
Zeitbereich in den Frequenzbereich ausgeführt. Als Ergebnis
wird für jede der z. B. n = 32 Harmonischen der
Real (Rn*) und der Imaginärteil (In*) erhalten. Hiervon
wird anschließend für jede Harmonische der Betrag
der Amplitude An* nach der Gleichung
errechnet sowie die Phase ϕ*n nach der Gleichung
Die hierfür erforderlichen Programme sind ebenfalls in
dem Programmspeicher PST enthalten.
In dem Rechner C0 wird auch die Mittelwertbildung durchgeführt,
welche später näher erläutert wird. Zur Berechnung
der Nebensprechdämpfung werden die in dem Programmspeicher
PST gespeicherten Amplitudenwerte A1 bis An des
Testimpulses benutzt.
Die schließlich ermittelten Werte z. B. der Nebensprechdämpfung
a1 bis an werden einer Anzeige- und/oder Registriereinrichtung
DSP zugeführt.
In Fig. 3 ist der Aufbau einer Meßanordnung dargestellt, welche
für die Messung des Fernnebensprechens benutzt werden kann.
Hierzu ist an eine Nachrichtenübertragungsleitung L1 ein Sender
SE angeschlossen, der den in Fig. 1 dargestellten Aufbau hat
und Testimpulse TJ der dort erläuterten Zusammensetzung aus n
Harmonischen abgibt. Die Leitung L1 ist mit einem Abschlußwiderstand
AW abgeschlossen.
Zum Messen der Fernnebensprechdämpfung wird ein Empfänger EM an
das Ende einer mit der Leitung L1 verkoppelten anderen
Übertragungsleitung L2 angeschaltet. Das dem Sender SE
zugeordnete Ende dieser Leitung L2 ist mit einem Abschlußwiderstand
AW2 abgeschlossen. Bei dieser Messung gelangen zum
Empfänger die Testimpulse mit einer infolge der hohen
Nebensprechdämpfung
wesentlich kleineren Amplitude. Diese am fernen Ende der
Leitung L2 auftretenden stark gedämpften Testimpulse
sind mit TJ** bezeichnet. Der Empfänger nach Fig. 2
ermittelt periodenweise für diese Testimpulse TJ**
die zugehörigen Amplitudenwerte NA**1 bis NA**n, welche
den Frequenzen f₁ bis fn zugeordnet sind. Der
Buchstabe N steht dabei für den durch Rauschen und
Nachrichtensignale in anderen Kanälen verursachten
Störanteil.
Infolge der einerseits durch die hohe Nebensprechdämpfung
sehr kleinen Nutz-Amplitudenwerte A**1 bis A**n
und der gleichzeitig auftretenden relativ großen Störanteile
N**1 bis N**n, welche sich diesen Amplitudenwerten
überlagern, kann nicht mehr davon ausgegangen
werden, daß aufgrund der tatsächlich gemessenen Amplitudenwerte
NA**1 bis NA**n noch eine ausreichend genaue
Berechnung der Nebensprechdämpfung möglich ist. Es besteht
somit die Aufgabe, diese durch den Buchstaben N
angedeuteten Störanteile im Bereich des Empfängers EM
in geeigneter Weise möglichst klein zu halten.
Zu diesem Zwecke wird eine Mittelwertbildung in selektiver Form in
einer hier schematisch angedeuteten Schaltung MWB vorgenommen,
der die mit Störanteilen behafteten Amplitudenwerte
NA**1 bis NA**n zugeführt werden. Hierzu werden
auf der Sendeseite q Testimpulse TJ lückenlos nacheinander
ausgesandt, so daß empfangsseitig auch nacheinander
q Amplitudenwerte innerhalb eines Teilfrequenzbandes
(z. B. NA**11 bis NA**1q innerhalb des ersten
Teilfrequenzbandes mit der Mittenfrequenz f₁) beim FFT-Prozessor
auftreten. Aus diesen q, dem Teilfrequenzband
um f₁ zugeordneten Amplitudenwerten NA**11 bis NA**1q
wird durch selektive Mittelwertbildung ein neuer Amplitudenwert
bestimmt, welcher hier mit A**d1 bezeichnet
ist. Entsprechend wird mit den anderen Amplitudenwerten
der anderen Frequenzbereiche verfahren und schließlich
der Amplitudenwert A**dn für die Frequenz n · f gebildet.
Diese Amplitudenwerte A**d1 bis A**dn haben, wie aus
Fig. 4 ersichtlich ist, kaum mehr Störanteile N und ergeben
deshalb hinreichend genaue Werte, welche für die
Berechnung der Nebensprechdämpfung herangezogen werden
können. In Fig. 4 ist in einem Zeigerdiagramm der Amplitudenwert
A**1, welcher sich ohne Störanteile bei q
aufeinanderfolgenden Testimpulsen stets gleichbleibend
ergeben würde, als dicker Zeiger eingezeichnet. Die
sendeseitigen Amplitudenwerte A1 bis A32 sind als gleichphasige
Zeiger auf der realen Achse angenommen. An den Zeiger
A**1 setzen sich die Störanteile
N**11 bis N**1q mit unterschiedlichen Phasenlagen
an und ergeben jeweils die resultierenden (und
tatsächlich gemessenen) Amplitudenwerte NA**11 bis
NA**1q. Die Größe dieser Zeiger schwankt entsprechend
dem jeweiligen Störanteil relativ stark und ergäbe, wenn mit
ihnen direkt gemessen würde, einen größeren Fehler bei
der Berechnung der Nebensprechdämpfung. Wird dagegen die
selektive Mittelwertbildung aus den q Werten NA**11
bis NA**1q durchgeführt, so ergibt sich ein Wert A**d1,
der nur sehr wenig von dem fehlerfreien Wert A**1 entfernt
ist.
Die Werte A**d1 bis A**dn werden einer Quotientenschaltung
QS zugeführt, welcher gleichzeitig die im
Programmspeicher PST der Auswerteschaltung gespeicherten
Amplitudenwerte A1 bis An des Testimpulses zugeleitet
werden. Die in der Schaltung QS
gebildeten Quotienten
geben die frequenzabhängige Nebensprechdämpfung für
die angegebene Meßanordnung mit den Leitungen L1 und
L2 wieder und werden deshalb einer Anzeigeeinrichtung
DSP zugeführt, wo sie als Nebensprechdämpfungswerte
a1 bis an angezeigt oder registriert werden. Es ist
noch darauf hinzuweisen, daß die Mittelwertbildung MWB
sowie die Quotientenbildung QS nicht in eigenen Schaltungsteilen
vorgenommen werden muß, sondern daß diese
Verfahrensschritte im Rahmen der Rechenschritte im
Rechner C0 nach Fig. 2 erfolgen können. Wenn nicht n
sondern nur weniger Nebensprechdämpfungswerte benötigt
werden, so können die nicht interessierenden Quotientenbildungen
weggelassen werden.
Es ist darauf hinzuweisen, daß die Erfindung zwar mit
besonderem Vorteil für Nebensprechmessungen anwendbar
ist. Es besteht aber darüber hinaus auch bei anderen
Messungen die Möglichkeit eines sinnvollen Einsatzes
und zwar immer dann, wenn die Störsignalanteile gegenüber
den Nutzsignalanteilen erheblicher ins Gewicht
fallen und die Messung beeinträchtigen. Derartige
Schwierigkeiten können z. B. auch bei Klirrmessungen,
beim Messen von Codierungsverzerrungen und bei
Messungen an Objekten mit sehr starker Dämpfung auftreten
und sind nachfolgend durch die Bezeichnung A**,
TJ**, N** usw. angedeutet.
Claims (2)
1. Verfahren zum Messen von Übertragungseigenschaften eines Meßobjektes,
dem von einem Meßsender ein aus einer Anzahl q von
Testimpulsen gebildeter Testpuls zugeführt wird, dessen durch
das Meßobjekt veränderte Impulse (Pulsantwort) ausgewertet
werden unter Einsatz eines Rechners, der die in einem Empfangsspeicher
(ST0) gespeicherte Pulsantwort mit Hilfe der Fourier-Analyse
zerlegt, die einzelnen Frequenzkomponenten hinsichtlich
ihrer Amplituden und ihrer Phasenlage bestimmt und in Kenntnis
der Amplituden und der Phasenlagen der einzelnen Frequenzkomponenten
des Testimpulses die Übertragungseigenschaften des Meßobjektes
ermittelt,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei einer Übertragungsleitung als Meßobjekt zum Messen der
Nebensprechdämpfung
- - sendeseitig die Amplitudenwerte (An) und Phasenlagen (ϕn) der einzelnen Frequenzkomponenten des Testimpulses mittels eines Speichers (PR) im Meßsender nach der Gleichung gebildet werden mit x als einer im Hinblick auf die zu untersuchende Bandbreite des Meßobjektes gewählten Zahl, mit f als Grundfrequnez (1. Harmonische) und n als Ordnungszahl der jeweiligen Frequenzkomponente,
- - empfangsseitig die im jeweils gleichen Teilfrequenzband liegenden Amplitudenwerte (NA**11 bis NA**1q, . . .) der Pulsantwort bei jedem der q Testimpulse (TJ) erfaßt werden und aus den aufeinanderfolgenden Amplitudenwerten ein selektiver Mittelwert (A**d1, . . .) gebildet wird und
- - eine Quotientenbildung aus dem jeweiligen selektiven Mittelwert und dem Amplitudenwert der zugeordneten Frequenzkomponente des Testimpulses erfolgt, wobei die Amplitudenwerte (An) der einzelnen Frequenzkomponenten des Testimpulses dem Rechner (C0) von einem weiteren empfangsseitigen Speicher (Programmspeicher PST) zur Verfügung gestellt werden, der ohne eine Verbindung zum Meßsender ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Testpuls unter lückenloser Aneinanderreihung der Testimpulse
gebildet wird.
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