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Bürstenhalterung für dynamoelektrische Maschine
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Die Erfindung bezieht sich auf elektrisch leitende Bürsten einer dynamoelektrischen
Maschine und insbesondere auf eine Vorrichtung, die die Bürsten nahe einem Kollektorring
einer dynamoelektrischen Maschine haltert und betätigt.
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Da die Nennleistungen von dynamoelektrischen Maschinen in den letzten
Jahren wesentlich erhöht worden sind, stellt die richtige Bewältigung der großen
Wärmemengen, die in stromführenden Leitern der Maschinen erzeugt werden, eine äußerst
schwierige Aufgabe dar. Das Problem der Vermeidung von überhitzung ist besonders
kritisch, da die sehr großen Abmessungen von einigen Komponenten und die damit verbundene
Schwierigkeit bei der Konstruktion und dem Transport gewisser Einheiten es wünschenswert
gemacht haben, daß erhöhte Nennleistungen erzielt werden, ohne daß die Größe gewisser
Komponenten der Maschine weiter vergrößert wird.
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Ein Teil der Maschine, wo ein erhöhtes Stromführungsvermögen gesucht
wird, ist die Kollektoranordnung, wo höhere Nennwerte gewünscht werden, ohne daß
die Länge oder der Durchmesser des Rotors der dynamoelektrischen Maschine vergrößert
werden. In diesem Bereich werden üblicherweise Bürsten aus elektrisch leitfähigem
Material, wie beispielsweise Graphit, verwendet, um Strom von stationären Teilen
der Maschine auf den umlaufenden Kollektorring zu übertragen, um der Feldwicklung
des Rotors Magnetisierungsenergie zuzuführen. Eine übermäßige Erwärmung in diesem
Bereich kann die Bürstentemperaturen auf. hohe Werte erhöhen, wodurch eine schnelle
Abnutzung der Bürsten bewirkt und deren häufige Auswechselung erforderlich gemacht
wird, und diese Erwärmung kann auch den Kollektorring beschädigen.
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Es sind mehrere Vorrichtungen bekannt, um die Bürsten in einer dynamoelektrischen
Maschine zu haltern. Diesbezüglich wird auf die US-Patentschriften 3 387 155, 3
432 708, 3 710 487 und 3 864 803 verwiesen. Andere Bürstenanordnungen sind in den
US-Patentschriften 3 628 051, 3 968 391 und 3 983 432 beschrieben.
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Jede dieser Patentschriften beschreibt eine Vorrichtung, die die Herausnahme
von Bürsten aus dem Kollektorring oder der rotierenden Komponente einer dynamoelektrischen
Maschine gestattet, ohne daß die Maschine abgeschaltet werden muß. Weiterhin ist
diesen Patentschriften gemeinsam, daß eine kastenähnliche Struktur beschrieben wird,
die die Bürste enthält und haltert, damit sie stabil auf dem Kollektorring gleiten
kann.
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Während diese bekannten Vorrichtungen eine Verkürzung der Arbeit bei
der Auswechselung abgenutzter Bürsten gestatten und Verluste an Energie und Zeit
in Verbindung mit dem Stoppen und dem erneuten Starten des Rotors der Maschine vermeiden,
wird bei gewissen Anwendungsfällen die Abfuhr von Wärme von den Bürsten durch die
kastenähnliche Struktur behindert, die diese Vorrichtungen um die Bürste herum ausbilden,
wodurch ein großer Teil der Bürste gegenüber dem umgebenden Gas, das gewöhnlich
Luft ist, abgeschirmt wird. Auch wenn gewisse Maschinen, wie beispielsweise der
Turbogenerator, dessen Erregersystem in dem Artikel "Experience With Alterrex Excitation
For Large Turbine-Generators von J.S.
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Bishop beschrieben ist, der im September 1974 auf einer Joint Power
Conference of the Institute of Electrical and Electronics Engineers and American
Society of Mechanical Engineers herausgegeben wurde, Lüfter enthält, um Luft nahe
den Bürsten und den Kollektorringen zirkulieren zu lassen, so können derartige Anordnungen
weniger effizient als wünschenswert sein, insbesondere wenn die Nennwerte erhöht
werden, da die Lüfter die Abschirmungswirkung der Bürstenkästen überwinden müssen.
Infolgedessen kann eine überhöhte Leistung zum Pumpen von Luft verbraucht werden,
oder die Bürsten können bei hohen Temperaturen arbeiten und schnell abnutzen. Die
häufige Inspektion und Auswechselung von mehr als 100 Bürsten einer typischen großen
dynamoelektrischen Maschine kann einen erheblichen Wartungsaufwand darstellen.
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Demzufolge ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte
Vorrichtung zur Halterung und Handhabung einer elektrisch leitfähigen Bürste nahe
einem Rotor einer dynamoelektrischen Maschine zu schaffen derart, daß im wesentlichen
der'gesamte seitliche Oberflächenbereich der Bürste für eine unbeeinträchtigte Wärmeabfuhr
von der Bürste freiliegt.
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Eine weitere Aufgabe besteht in der Schaffung einer Bürstenhaltervorrichtung,
bei der die Bürste innen gehaltert ist, um die Wärmeabfuhr von den Bürstenoberflächen
zu verbessern und die Bürstenabnutzung zu senken.
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Weiterhin soll eine Bürstenhaltervorrichtung geschaffen werden, die
ein Befestigungsteil aufweist, um Kühlgas richtig in die Nähe der Bürste zu richten,
und die weiterhin Mittel aufweist, um eine sichere Herausnahme und Auswechselung
von abgenutzten Bürsten zu gestatten, ohne daß die dynamoelektrische Maschine abgeschaltet
werden muß.
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Erfindungsgemäß wird eine Vorrichtung zum Haltern und Betätigen bzw.
Handhaben einer elektrisch leitfähigen Bürste nahe dem Rotor einer dynamoelektrischen
Maschine geschaffen. Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung enthält
eine Bürstenhalterung ein Paar im wesentlichen paralleler Stifte oder Schenkel,
die in longitudinal verlaufender Bohrungen in einer Bürste passen und die Bürste
haltern, wenn diese auf einem Kollektorring einer dynamoelektrischen Maschine gleitet
bzw. reitet, wobei im wesentlichen die gesamte äußere Oberfläche der Bürste für
eine Wärmeabfuhr von der Bürste freibleibt. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
bildet ein zu dem Rotor konzentrisches zylindrisches Gehäuse eine Halterung für
die Bürstenhalteranordnung, wenn dieses in Richtung auf Kollektorring. durch eine
Öffnung in dem Gehäuse nach innen ragt, es bildet einen Ventilationsmantel für ein
richtiges Ausrichten des durch einen Lüfter umgewälzten Kühlgases und es bildet
eine gemeinsame elektrische Verbindung zwischen mehreren Bürstenhalteranordnungen
und einer elektrischen Stromquelle. Ein isolierter, abnehmbarer Handgriff
gestattet
die Herausnahme oder das Einsetzen der Bürstenhalteranordnung ohne Abschaltung der
dynamoelektrischen Maschine, und ein Bürstenhalterhebel sorgt für eine sichere Anordnung
einer Bürste durch die Bürstenhalteranordnung während dieser Vorgänge.
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Die Erfindung wird nun mit weiteren Merkmalen und Vorteilen anhand
der folgenden Beschreibung und der Zeichnung von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Figur 1 ist eine Seitenansicht, in der zur Darstellung von Einzelheiten
Teile weggebrochen sind, von einem Teil einer dynamoelektrischen Maschine und zeigt
eine Kollektoranordnung und mehrere, an einem Gehäuse befestigte Bürstenhalteranordnungen
gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei die Bürstenhalteranordnungen
die Bürsten nahe einem Kollektorring der Maschine haltern.
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Figur 2 ist eine Seitenansicht von einer Bürstenhalteranordnung gemäß
der Erfindung und einer innen gehalterten Bürste, die nahe einem Kollektorring angeordnet
ist, und die Figur zeigt ferner in gestrichelten Linien den Bürstenstützhebel in
der an der Seite der Bürste angreifenden Stellung.
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Figur 3 ist eine Vorderansicht von der Bürstenhalteranordnung und
der zugehörigen Bürste und dem abnehmbaren isolierten Handgriff, der zum Einsetzen
der Anordnung der Bürste in das Gehäuse und zur Herausnahme aus dem Gehäuse verwendet
wird.
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Figur 4 ist eine perspektivische Ansicht der Bürstenhalteranordnung
und der zugehörigen Bürste, wobei der abnehmbare Handgriff in seiner abgenommenen
Stellung gezeigt ist.
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Figuren 5 bzw. 6 sind Ansichten von oben bzw. der Seite von der Bürstenhalteranordnung
und zeigen eine bevorzugte Anordnung für ihre Befestigung an dem Gehäuse, das die
Bürstenhalteranordnung trägt.
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Figur 1 zeigt einen Teil einer dynamoelektrischen Maschine, die eine
typische betriebliche Umgebung für ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
bildet. In der dargestellten Anordnung weist ein Rotor 30 eine Feldwicklung 31 auf,
die für eine Rotation in einem geblechten Statorkern 32 angeordnet ist, der seinerseits
von einem gasdichten Hauptgehäuse 314 umschlossen ist. Der Rotor 30 erstreckt sich
über das Hauptgehäuse 314 hinaus und ist in einer allgemein bei 36 dargestellten
Kollektoranordnung angeordnet, deren Hauptfunktion in der Übertragung von elektrischem
Strom von einer nicht-gezeigten Erregerquelle auf die umlaufende Feldwicklung 31
besteht. Die Kollektoranordnung 36 umfaßt einen Kollektorring 38, der an dem Außenumfang
des Rotors 30 befestigt ist, eine Vielzahl elektrisch leitfähiger Bürsten 40, die
jeweils durch eine Bürstenhaltervorrichtung 42 nahe oder in Kontakt mit dem Kollektorring
38 gehaltert sind, und sie kann einen Lüfter umfassen, wie beispielsweise den RadiaL.strömungslüfter
43, der auf dem Rotor 30 angebracht ist, um Kühlgas, wie beispielsweise Luft, nahe
den Bürsten 40 und dem Kollektorring 38 umzuwälzen. Der Kollektorring 38 ist in
bekannter Weise elektrisch mit der Rotorfeldwicklung 31 der dynamoelektrischen Maschine
verbunden, wie beispielsweise durch eine radial verlaufenden Anschlußzapfen 44 und
einen im allgemeinen axial angeordneten Verbindungsstab 46, die beide durch Isolierringe
47 gegenüber dem Rotor 30 isoliert sind. Es sei bemerkt, daß eine übliche dynamoelektrische
Maschine eine weitere Kollektoranordnung (nicht gezeigt) auf der anderen Seite des
Lüfters 43 aufweist, um einen Rückleitpfad für den elektrischen Strom zu bilden,
der von der Feldwicklung 31 zu der nicht gezeigten Erregerquelle fließt. Weiterhin
sei darauf hingewiesen, daß jede in Figur 1 gezeigte Bürstenreihe normalerweise
mehrere Bürsten enthält, die im Abstand um den Kollektorring 38 herum
angeordnet
sind, und daß die Anzahl der Bürstenreihen von dem Nennstrom des Kollektors der
Bürstengröße und anderer Faktoren abhängt.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung, wie es in
Figur 1 gezeigt ist, bildet der stationäre Leiter oder der Sammelring, der für eine
gemeinsame elektrische Verbindung zwischen dem Bürstenhalteranordnungen 48 und der
Erregerquelle sorgt, ein Gehäuse 48, das vorzugsweise zylindrisch und zum Rotor
30 konzentrisch ist. Das Gehäuse 148 haltert auch starr die Bürstenhalteranordnungen
42 und bildet zusätzlich einen Strömungspfad für durch den Lüfter 43 umgewälztes
Kühlgas, so daß nahe den Bürsten 40 und dem Kollektor 38 hohe Gasgeschwindigkeiten
und Wärmeübertragungsraten erzielt werden können.
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Die Bürstenhalteranordnung 42, von der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
in den Figuren 2, 3 und 4 im Detail gezeigt ist, weist ein Paar im wesentlichen
paralleler langgestreckter Teile oder zylindrischer Bürstenstifte 50 auf, die in
Öffnungen 51 des Blockes 52. aufgenommen und an dem Block 52 beispielsweise durch
Stifte 54 starr befestigt sind. Die unteren Abschnitte der Bürstenstifte 50 sind
in passende longitudinale Bohrungen 55 in einer Bürste 40 gleitend einsetzbar, um
die Bürste stabil zu haltern, wenn sie auf dem Kollektorring 38 gleitet. Die durch
die Bürstenstifte 50 gebildete interne Halterung der Bürste 140 läßt im Gegensatz
zu der kastenähnlichen externen Halterung bei bekannten Vorrichtungen die Seitenfläche
(üblicherweise vier rechtwinklige Seiten) der Bürste frei für das nahe der Bürste
zirkulierende Kühlgas, wodurch die konvektive Wärmeübertragung stark verbessert
wird.
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Ein Bürstenstützhebel 56, der ein kanalförmiger oder U-förmiger Teil
sein kann, ist mit dem Block 52 der Bürstenhatteranordnung 42 schwenkbar verbunden,
beispielsweise durch einen Schwenkstift 58, für eine Drehung (durch noch zu beschreibende
Mittel) zwischen einer ersten Position, in der der Hebel nicht mit der durch die
Bürstenhalteranordnung 42 gehalterten Bürste in Kontakt ist,
und
einer zweiten Position, die in Figur 2 in gestrichelten Linien dargestellt ist und
in der das freie Ende des Hebels 56 gegen eine Seite der Bürste 40 anliegt und mit
dieser in Eingriff steht, um eine Abstützung der Bürste 140 durch die Bürstenhalteranordnung
42 während des Einsetzens oder des Herausnehmens aus einer geeigneten öffnung 60
in dem Gehäuse 48 zu gestatten.
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Weiterhin kann eine Spiralfeder 62 an dem freien Ende des Hebels 56
beispielsweise durch Nieten 64 befestigt sein, wobei die Feder in bekannter Weise
eine Kraft ausübt, um die Bürste 140 gegen den Kollektorring 38 vorzuspannen und
Anderungen in der Höhe der Bürste 40 aufgrund von Abnutzung aufzufangen.
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Wie aus den Figuren 2, 3 und 4 zu ersehen ist, ist ein unterer Körper
68 beispielsweise durch zwei versenkte Schrauben 66 an dem Oberteil des Blockes
52 der Bürstenhalteranordnung 42 angebracht und starr mit diesem verbunden. Der
untere Körper 68 ist seinerseits an einem oberen Körper 70 durch zwei Schrauben
72 befestigt, die auch eine Kappe 73 an dem oberen Körper 70 befestigen. Der untere
Körper 68 kann zwei Positionierstifte 74 aufweisen, die in passenden Löchern (nicht
gezeigt) im Gehäuse 48 aufnehmbar sind; die Positionierstifte 74 unterstützen die
richtige Orientierung der Bürstenhalteranordnung 42 während ihres Einsetzens in
das Gehäuse 48.
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Der Block 52 kann auch Mittel, wie beispielsweise eine Gewindebohrung
75 und einen passenden Bolzen 76, aufweisen, um einen flexiblen Leiter oder ein
Leiterpaar 77 von der Bürste 40 an der Bürstenhalteranordnung 42 zu befestigen,
um eine richtige elektrische Verbindung zwischen der Bürste 40 und der Bürstenhalteranordnung
42 sicherzustellen. Der obere Abschnitt der Bürstenhalteranordnung 42 trägt einen
drehbaren Stab 78, der einen oberen zylindrischen Abschnitt, der durch eine öffnung
79 in der Kappe 73 (s. Figuren 2 und 5) und eine Öffnung 80 des oberen Körpers 70
hindurchführt, und einen unteren zylindrischen Abschnitt mit einem kleineren Durchmesser
aufweist, der durch die Bohrung 82 des unteren Körpers 68 hindurchführt und in einer
Bohrung 84 des Blockes 52 aufgenommen ist. Der untere Abschnitt
des
Stabes 78 ist mit einem Nockenteil 86 versehen, der gegen das eine Ende eines Stiftes
88 anliegt, der in einer Vertiefung 90 des Blockes 52 angeordnet ist. Das andere
Ende des Stiftes 88 steht mit der Seite des Bürstenstützthebels 56 in Kontakt, so
daß eine Drehung des Nockenteiles 86 des Stabes 78 eine seitliche Bewegung des Stiftes
88 und dadurch wiederum eine Drehung des Bürstenstützhebels 56 um den Schwenkstift
58 von einer ersten Position, in der der Hebel 56 nicht mit der Bürste 40 in Kontakt
steht, und einer zweiten Position bewirkt, in der das untere Ende des Hebels 56
mit einer Seite der Bürste 140 in Eingriff steht. Eine Feder 94 in der Bohrung 96
des Blokkes 52 liegt gegen die Seite des Hebels 56 unterhalb des Schwenkstiftes
58 an, um ein Rückführungsmoment auszubilden, um den Kontakt zwischen dem Stift
88 und dem Hebel 56 beizubehalten und um den Hebel 56 zurück in seine erste Position
zu drücken und aus dem Kontakt mit der Bürste 140 herauszuführen, wenn der Stab'78
in seine Ausgangsposition zurückgeführt wird.
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Derjenige Abschnitt des Stabes 78, der durch den unteren Körper 68
hindurchführt, ist von mehreren Scheiben oder Federscheiben 97 umgeben, die gegen
den Kragen des Stabes 78 anliegen, der an dem Schnittpunkt zwischen den oberen und
unteren Abschnitten des Stabes 78 gebildet ist, und die kleine axiale Verschiebungen
oder Auslenkungen des Stabes 78 während des Einbaues der Bürstenhalteranordnung
42 in das Gehäuse 148 und bei deren Ausbau gestatten.
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Ein Verriegelungsstift 98 führt von dem oberen Abschnitt des Stabes
78 durch zwei Schlitze 100 auf gegenüberliegenden Seiten des oberen Körpers 70 hindurch,
wobei jeder Schlitz 100 im wesentlichen die Form eines rechtwinkligen Dreieckes
hat, um eine begrenzte Drehung des Verriegelungsstiftes 98 zu gestatten, wenn der
Stab 78 gedreht wird. Wie aus den Figuren 5 and 6 hervorgeht, die Ansichten von
oben bzw. der Seite von einer Bürstenhalteranordnung 42 zeigen, die in eine öffnung
60 des Gehäuses 48 eingebaut ist, sind zwei Ohren 101 an einer Schulter des nicht-gezeigten
Gehäuses 48 in einer Öffnung 60
Bolzen 102 und 103 befestigt. Die
Ohren 101 bilden zwei Aussparungen, um den Verriegelungstift 98 aufzunehmen und
somit die Bürstenhalteranordnung 42 mit dem Gehäuse 48 zu verriegeln.
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Um das Einsetzen der Bürstenhalteranordnung 142 und ihrer zugehörigen
Bürste 40 in das Gehäuse 48 und die entsprechende Herausnahme zu erleichtern, ist
ein abnehmbarer Handgriff 104 vorgesehen. Wenigstens der obere Abschnitt des Handgriffes
104 ist gegenüber der Bürstenhalteranordnung 42 isoliert, um die Inspektion und
Auswechselung von abgenutzten Bürten während des Betriebes der dynamoelektrischen
Maschine ohne die Gefahr elektrischer Schläge zu gestatten. In dem in den Figuren
3 und 4 gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Handgriff 104 eine obere Welle 105
und ein Querstück 106, die beide nicht aus Metall oder aus einem elektrisch nicht-leitenden
Material bestehen, eine untere Welle 107, die durch einen Stift 108 in der oberen
Welle 105 gehalten ist, und eine transparente Sicherheitsscheibe 110 auf, die an
der unteren Welle 107 befestigt ist. Unterhalb der Sicherheitsscheibe 110 weist
die untere Scheibe 107 eine Bohrung 112 auf, die eine Feder 114 und eine Scheibe
116 gleitend aufnimmt, die, wenn der Handgriff 104 nicht mit der Anordnung 42 in
Berührung steht, durch einen Querstift 118 innerhalb der Bohrung 112 festgehalten
sind. Der Querstift 118 ist so dimensioniert, daß er in einer Aussparung 120 des
drehbaren Stabes 78 der Bürstenhalteranordnung 42 paßt und durch den Ausschnitt
122 der Kappe 73 (s. Figur 5) hindurchführt, wenn der Handgriff 104 und der Stab
78 niedergedrückt werden, wobei sich der Stab 78 in seiner ersten oder verriegelten
Position befindet, wie es in Figur 5 gezeigt ist, d. h. der Ausschnitt 122 und die
Aussparung 120 sind fluchtend ausgerichtet.
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Da das Gehäuse 48 die direkte visuelle Inspektion der Bürstenabnutzung
schwierig macht ohne Herausnahme der Bürstenhalteranordnung 42 aus dem Gehäuse 48,
ist es wünschenswert, einen Abnutzungsindikator oder eine Skala 124 an jeder Bürste
(s. Figur 2) anzubringen, und eine Zugangsöffnung 126 in den Körpern 68 und 70 vorzusehen,
so daß der Abnutzungsindikator 124 durch die Bürstenhalteranordnung
42
hindurchführen und von der Außenseite des Gehäuses 48 betrachtet werden kann.
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Die Arbeitsweise Aer erfindungsgemäßen Vorrichtung ist wie folgt.
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Um die Bürstenhalteranordnung 42 und die Bürste 40 aus dem Gehäuse
48 herauszunehmen, wird der Handgriff 104 in die Vertiefung 120 des drehbaren Stabes
78 der Bürstenhalteranordnung 142 eingesetzt und durch den Kontakt zwischen dem
Oberteil des Stabes 78 und der Scheibe 118 des Handgriffes 104 ein nach unten gerichteter
Druck auf den Stab 78 ausgeübt. Dieser Druck drückt die Feder 114 und die Scheiben
97 zusammen und gestattet, daß der Querstift 118 durch den Ausschnitt 122 der Kappe
73 hindurchführt. Der Handgriff 104 wird dann etwa 450 gedreht, bis die Drehung
durch den Kontakt zwischen den Verriegelungsstift 98 und den Seiten der Schlitze
100 des oberen Körpers 70 gestoppt wird. Die Drehung des Handgriffes 104 und des
Stabes 78 verriegelt den Handgriff 104 und die Bürstenhalteranordnung 142 miteinander,
indem der Querstift 118 unter der Kappe 73 eingeschlossen wird, gegen die der Querstift
118 durch die Kräfte von der Feder 1114 und den Scheiben 97 festgehalten ist. Eine
Drehung des Handgriffes 104 entriegelt auch die Bürstenhalteranordnung 42 von dem
Gehäuse 48, indem der Verriegelungsstift 98 aus den Ohren 102 freigegeben wird,
und die Drehung bewegt den Bürstenstützhebel 56 in einen festen Kontakt mit der
Bürste 40. An diesem Punkt können der Handgriff 104, die Bürstenhalteranordnung
42 und die Bürste 40 als eine Einheit zusammen aus dem Gehäuse 48 herausgehoben
werden. Die Bürste 40 kann dann nach Wunsch aus der Bürstenhalteranordnung 42 herausgenommen
werden, indem der Handgriff 104 gedreht wird. Eine neue Bürste kann in ihrer Position
verriegelt werden, und es werden die übrigen oben beschriebenen Schritte in umgekehrter
Reihenfolge ausgeführt, um die Bürstenhalteranordnung 42 und die Bürste in ihre
Betriebsposition zu bringen.
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Vorstehend wurde also eine Vorrichtung mit einer Bürstenhalteranordnung,
einem Gehäuse und einem abnehmbaren Handgriff beschrieben, die die Abfuhr von Wärme
von den Bürsten und dem
Kollektorring einer dynamoelektrischen
Maschine erleichtert und die auf einfache Weise eine Wartung der Bürsten gestattet,
während sich die Maschine in Betrieb befindet. Bei Versuchen mit einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel der Erfindung wurde eine Senkung von etwa einem 1/4 der maximalen
durchschnittlichen Bürstenbetriebstemperatur erzielt und die Nutzdauer der Bürsten
wurde um einen Faktor von etwa zwei vergrößert.
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Zusätzlich zu den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen sind
selbstverständlich noch weitere Modifikationen möglich. Beispielsweise wurde zwar
eine Vorrichtung mit einzelnen Bürsten beschrieben, die Erfindung ist aber auch
auf "Satz-" oder'Nagazin-Bürstenhalteranordnungen anwendbar, wie sie in der eingangs
genannten US-PS 3 387 155 beschrieben sind. Weiterhin sind auch andere Mittel zum
Befestigen der Bürsten in einem geschlossenen oder halbgeschlossenen Bereich und
mit im wesentlichen allseitig freien Oberflächen möglich, die für eine wirksame
Wärmeübertragung freiliegen.