DE2849936C2 - - Google Patents
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- A61K6/80—Preparations for artificial teeth, for filling teeth or for capping teeth
- A61K6/884—Preparations for artificial teeth, for filling teeth or for capping teeth comprising natural or synthetic resins
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von vernetzten
Polymerisatperlen als Füllmittel in pastenförmigen
Dentalmassen und ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Die Herstellung von ungefüllten Perlpolymerisaten
durch Perlpolymerisation ist z. B. aus Houben-Weyl,
Methoden der Organischen Chemie, Band XIV/1 bekannt.
Man suspendiert dazu das oder die Monomeren in Wasser
unter Rühren und polymerisiert die gebildeten Tröpfchen
mit Hilfe eines monomerlöslichen Initiators.
Die Perlpolymerisation erfordert im allgemeinen Dispergatoren.
Diese verhindern ein Verkleben der Perlen während der
Reaktion. Sie sind in der Regel wasserlösliche, hochmolekulare
organische Verbindungen oder feinteilige, wasserunlösliche
anorganische Verbindungen; letztere werden auch als
Pickering-Dispergatoren bezeichnet. Viele verschiedene Substanzen
werden als Pickering-Dispergator verwendet, z. B.
die Carbonate, Phosphate, Sulfate und Silikate der Erd
alkalimetalle, Aluminiumoxid und Aluminiumhydroxid, Bentonit
und Talkum.
Dabei werden die Körnchen des Dispergiermittels nicht im
Inneren der Perlen eingeschlossen, sondern befinden sich
praktisch ausschließlich auf der Perlenoberfläche, so daß
sie bei der Aufarbeitung leicht entfernt werden können.
Auf diese Weise können Perlpolymerisate von hoher Reinheit
gewonnen werden.
In einigen Fällen ist bereits versucht worden, Farbstoffe
und Pigmente in Perlpolymerisate einzupolymerisieren. So
ist aus der US-PS 25 33 196 bekannt, pigmentierte Polymerisatperlen
aus Dicarbonsäurediallylester herzustellen. Danach
wird der monomere Di
carbonsäurediallylester anpolymerisiert und mit einem Pigment
versetzt; die angedickte pigmentierte Masse wird in
einer wäßrigen Natrium-bisulfit- oder Natriumnitrat-Lösung
suspendiert und unter Rühren ausgehärtet. Das Dispergiermedium
muß bei diesem Verfahren die gleiche Dichte wie die
anpolymerisierte pigmentierte Masse besitzen.
Des weiteren wird in der DE-PS 8 29 221 ein Verfahren zur
Herstellung von leuchtfarbenhaltigen Polymerisationskunststoffen
beschrieben, bei dem die Suspensionspolymerisation
in Gegenwart von Leuchtfarben und einem Verdickungsmittel
durchgeführt wird.
Die US-PS 25 33 196 und die DE-PS 8 29 221 nutzen die Tatsache
aus, daß hochviskose Flüssigkeiten eingearbeitete
Feststoffe stärker festhalten als weniger viskose Flüssig
keiten.
Die Schwierigkeiten der Perlpolymerisation von hochviskosen
Substanzen sind bekannt: die gebildeten Flüssigkeitströpfchen
neigen in verstärktem Maße zur Agglomeration und
es werden überwiegend große, d. h. ein bis einige Millimeter
große Perlen gebildet (siehe auch FR-PS 10 05 601).
Bei der Perlpolymerisation von mit anorganischem Füllstoff
gefüllten Polymer/Monomermischungen beeinträchtigt die erhöhte
Sedimentationstendenz der gefüllten Flüssigkeitströpfchen
die Ausbildung von relativ kleinen, runden Polymerisatperlen
zusätzlich. Es ist daher nicht möglich,
durch Arbeiten in Analogie zu der US-PS 25 33 196 oder
DE-PS 8 29 221 mit anorganischem Füllstoff gefüllte Perlen
mit einem mittleren Perlendurchmesser unter 1 mm herzustellen.
Bei entsprechenden Versuchen werden Teilchen von
mehreren Millimetern Durchmesser erhalten, deren Form stark
von der Kugelform abweicht.
In der US 40 71 670 und der NL 71 03 123 werden Perlpolymerisate
für die Beschichtung von Pigmenten beschrieben.
Aus der DE-OS 24 03 211 sind Splitterpolymerisate als Werkstoffe
für Dentalzwecke bekannt. Füllungen, die diese bekannten
Materialien enthalten, haben eine geringe Plastizität
und füllen Kavitäten am Zahn unvollkommen aus.
Es wurde die Verwendung von vernetzten Polymerisatperlen
mit einem mittleren Perlendurchmesser von 5 bis 500 µm, bestehend
aus einem anorganischen feinteiligen Füllstoff mit
Korndurchmesser unter 5 µm und polymerisierten (Meth)acrylsäureestern
als Füllmittel in pastenförmigen Dentalmassen
gefunden.
Die gefüllten Perlpolymerisate eignen
sich als Füllmittel in pastenförmigen Dentalmassen; sie
werden leicht durch die flüssige Pastenkomponente (Monomer)
benetzt und zeigen nach der Aushärtung eine gute
mechanische Verankerung in der Kunststoffmatrix.
Durch die erfindungsgemäße Verwendung der Perlpolymerisate
erhält man überraschenderweise fließfähige Dentalmassen
mit großer Plastizität. Mit diesen Materialien
erreicht man eine leichte Anwendbarkeit und eine gute
Ausfüllung von Kavitäten am Zahn.
Die erfindungsgemäßen Polymerisatperlen bestehen zu
5 bis 50 Gew.-Teilen aus Füllstoff und zu 95 bis 50 Gew.-Teilen
aus polymerisierten (Meth)acrylsäureestern.
Es wurde ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen
mit anorganischem Füllstoff gefüllten Perl
polymerisaten aus (Meth)acrylsäureestern und gegebenenfalls
bis zu 20 Gew.-% weiteren Monomeren als
Füllmittel in pastenförmigen Dentalmassen gefunden,
das durch
den Anspruch gekennzeichnet ist.
Im ersten Arbeitsschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der anorganische Füllstoff unter kräftigem Rühren in
eine viskose Mischung aus Monomerflüssigkeit und Polymerisat
oder in eine viskose Monomerflüssigkeit eingearbeitet,
die eine Viskosität von 0,1 bis 10 Pa · s besitzt. Die Zahlenangaben
gelten für die Temperatur, bei der die Masse
dispergiert wird. Bei Viskositäten unter 0,1 Pa · s findet
kein oder nur ein mengenmäßig sehr geringer Einschluß der
organischen Partikel bei der nachfolgenden Polymerisation
statt; bei einer höheren Viskosität als 10 Pa · s können keine
kleinen Perlen erhalten werden, d. h., eine definierte
Viskosität der Monomerphase ist für den technischen Effekt
Voraussetzung.
Als Monomere können die aliphatischen Ester der Methacrylsäure
und Acrylsäure, wie beispielsweise Methyl(meth)acrylat,
Ethyl(meth)acrylat oder Cyclohexylmethacrylat verwendet
werden, daneben als Vernetzungsmittel Methacrylsäureester
von mehrwertigen Alkoholen, wie Ethylenglykoldimethacrylat,
Tetraethylenglykoldimethacrylat und Trimethylolpropantrimethacrylat.
Neben (Meth)acrylaten können auch bis zu
20 Gew.-% andere Monomere, wie Styrol, Dinvinylbenzol oder
Vinylacetat eingesetzt werden.
Bei Verwendung dieser Monomeren muß im allgemeinen die Viskosität
durch teilweise Polymerisation oder durch Zugabe
von im Monomer löslichem, getrennt hergestelltem Polymerisat
erhöht werden.
Man kann auch Monomere einsetzen, deren Viskosität hoch
genug ist. Beispiele hierfür sind das Bis-GMA (Umsetzungsprodukt
von Bisphenol A und Glycidylmethacrylat) oder durch
Addition von Diisocyanaten und Hydroxialkyl(meth)acrylaten
entstandene Urethan(meth)acrylate.
Als Füllstoffe eignen sich in Wasser unlösliche, feinteilige
anorganische Substanzen, z. B. Metalloxide, -sulfate,
-silikate und -phosphate, sowie Gläser und keramische Massen
und deren Mischungen. Der Korndurchmesser der Füllstoffe
muß unter 5 µm, vorzugsweise unter 2 µm, liegen.
Im zweiten Arbeitsschritt wird die mit anorganischem Füllstoff
gefüllte viskose Mischung ist einer Initiatorsubstanz
(z. B. Benzoylperoxid, Cyclohexylpercarbonat) versetzt und
durch hochtouriges Rühren in einer wäßrigen Lösung eines z. B.
hochmolekularen Dispergators suspendiert. Dabei soll die
Dispergatorlösung einen Dispergatorgehalt von 0,2 bis 5 Gew.-%
besitzen. Der Suspendiervorgang erfolgt im allgemeinen
bei Raumtemperatur (20 bis 25°C). Doch läßt sich in
manchen Fällen durchaus der negative Temperaturkoeffizient
der Viskosität in dem Sinne ausnutzen, daß Mischungen, deren
Viskosität bei Raumtemperatur zu hoch (d. h., höher als 100 Pa · s)
ist, bei erhöhter Temperatur suspendiert werden.
Als Dispergatoren eignen sich besonders gut durch partielle
Verseifung gewonnene Copolymere von Vinylalkohol/Vinylacetat
oder durch Copolymerisation hergestellte Methacrylsäure/
Methacrylsäuremethylester-Copolymerisate.
Im dritten Arbeitsschritt wird die Suspension unter Rühren
durch Erhitzen auf die Zerfalltemperatur der Initiatorsubstanz
polymerisiert. Dabei ist ein Aufheizen unter
Druck von Vorteil, um besonders regelmäßige Perlen zu erhal
ten.
Aus der auspolymerisierten Suspension kann auf bekannte Weise
durch Filtrieren, Waschen und Trocknen das Perlpolymerisat
gewonnen werden.
Die in den Beispielen angegebene Viskosität wurde bei
25°C mit einem Kugelfallviskosimeter bestimmt. Die Werte
gelten jeweils für die Monomerphase in Abwesenheit des an
organischen Füllstoffs.
Die Komponenten der Mischung 1 werden unter Ausschluß von
Luftsauerstoff in das Reaktionsgefäß gegeben und 12 Stunden
bei Raumtemperatur mit 250 UpM gerührt, wobei das Polymerisat
gelöst wird und eine hochviskose Masse gebildet
wird. Diese Mischung wird mit 2,2 g Cyclohexylpercarbonat
versetzt und weitere 30 Min. gerührt. Danach wird die
Mischung 2 auf einmal zugegeben und die Rührgeschwindigkeit
auf 800 UpM erhöht. Man erhitzt die gebildete Suspension
auf 70°C und kühlt bei einsetzender exothermer Reaktion so
stark, daß die Temperatur unter 85°C gehalten wird. Nach
dem Abklingen der Reaktion wird der Ansatz unter weiterem
Rühren 2 Stunden lang auf 85°C gehalten. Das feste Perlpolymerisat
wird nach dem Abkühlen abfiltriert, mehrfach mit
dest. Wasser gewaschen und bei 50°C getrocknet.
Ausbeute: 328 g
mittlere Korngröße: 160 µm.
mittlere Korngröße: 160 µm.
0,5 g des Perlpolymerisats werden 30 Min. lang bei 70°C
mit 20 ml ln-Salzsäure behandelt, anschließend mit dest.
Wasser gewaschen und getrocknet. Durch diesen Vorgang wird
nicht fest in den Perlen eingeschlossenes Magnesiumhydroxidcarbonat
entfernt.
Nach der Salzsäurebehandlung beträgt der
Magnesiumhydroxidcarbonatanteil der Perlen 14,1 Gew.-%.
Mischung 1 wird unter Luftausschluß in das Reaktionsgefäß
gegeben und unter langsamem Rühren mit 2,7 g Cyclohexyl
percarbonat versetzt. Danach wird Mischung 2 auf einmal
zugegeben und die Rührgeschwindigkeit auf 800 UpM einge
stellt. Das weitere Vorgehen erfolgt wie in Beispiel 1.
Man erhält 277 g Perlpolymerisat mit einer mittleren Korngröße
von 42 µm. Das Perlpolymerisat enthält nach der in
Beispiel 1 beschriebenen Salzsäurebehandlung kein Magnesium
hydroxidcarbonat. (Der analytische Fehler ist kleiner als
0,05%)
Die Komponenten der Mischung 1 werden unter Ausschluß von
Luftsauerstoff in das Reaktionsgefäß gegeben und 12 Stunden
bei Raumtemperatur mit 250 UpM gerührt, wobei das Polymerisat
gelöst und eine hochviskose Masse gebildet wird.
Diese Mischung wird mit 1,5 g Lauroylperoxid und 1,5 g
Benzoylperoxid versetzt und weitere 30 Min. gerührt. Danach
wird die Mischung 2 auf einmal zugegeben und die Rühr
geschwindigkeit auf 800 UpM erhöht. Man erhitzt die gebildete
Suspension auf 80°C und kühlt bei einsetzender exothermer
Reaktion so stark, daß die Temperatur unter 88°C gehalten
wird. Nach dem Abklingen der Reaktion wird der Ansatz
unter weiterem Rühren 2 Stunden lang auf 85°C gehalten. Das
feste Perlpolymerisat wird nach dem Abkühlen durch Abdekantieren
von feinteiligen Anteilen befreit, anschließend filtriert,
mehrfach mit dest. Wasser gewaschen und bei 50°C
getrocknet.
Ausbeute: 407 g
Verbrennungsrückstand: 32,2%
Verbrennungsrückstand: 32,2%
Siebanalyse: | |
< 200 µm | 7,02% |
100-200 µm | 48,76% |
63-100 µm | 26,32% |
40- 63 µm | 11,06% |
0- 40 µm | 6,84% |
Abbildung 1 zeigt die Fraktion der Siebanalyse 40 bis 63 µm in einer mikroskopischen
Aufnahme im Hellfeld bei einem Maßstab von 133 : 1.
Die Perlen erscheinen dunkel infolge der starken Lichtstreuung
der TiO₂-Partikel. Der Füllstoff ist gleichmäßig ver
teilt.
Abbildung 2 zeigt zum Vergleich eine Aufnahme eines ungefüllten
Perlpolymerisats gemäß Beispiel 2, ebenfalls als
Hellfeldaufnahme bei einem Maßstab von 133 : 1.
Die Komponenten der Mischung 1 werden unter Ausschluß von
Luftsauerstoff in das Reaktionsgefäß gegeben und so lange
bei Raumtemperatur verrührt, bis das Polymerisat gelöst ist.
Die erhaltene Mischung wird mit 1,1 g Lauroylperoxid und 1,1 g
Benzoylperoxid versetzt und, wie im Beispiel 3 beschrieben,
polymerisiert und aufgearbeitet.
Ausbeute: 375 g
Verbrennungsrückstand: 28,8%.
Verbrennungsrückstand: 28,8%.
Siebanalyse: | |
< 200 µm | 2,38% |
100-200 µm | 2,44% |
63-100 µm | 13,92% |
40- 63 µm | 38,06% |
0- 40 µm | 43,20% |
Die Komponenten der Mischung 1 werden unter Luftausschluß
in den Autoklaven gegeben und 12 Stunden mit 100 UpM bei Raumtemperatur
gerührt. Diese Mischung wird mit 3 g Lauroylperoxid
und 3 g Benzoylperoxid versetzt und weitere 30 Minuten
gerührt. Nach der Zugabe von Mischung 2 wird 15 bar Stickstoff
aufgedrückt, die Rührgeschwindigkeit auf 450 UpM eingestellt
und auf 80°C aufgeheizt. Bei einsetzender Reaktion
wird so stark gekühlt, daß die Temperatur unter 90°C
gehalten wird. Man läßt den Ansatz 2 Stunden lang bei 80°C
nachrühren. Das Perlpolymerisat wird nach dem Abkühlen
abfiltriert, mehrfach mit dest. Wasser gewaschen und bei
50°C getrocknet.
Ausbeute: 802 g
Verbrennungsrückstand: 12,5%.
Verbrennungsrückstand: 12,5%.
Siebanalyse: | |
< 200 µm | 26,00% |
100-200 µm | 30,24% |
63-100 µm | 21,20% |
40- 63 µm | 13,22% |
0- 40 µm | 9,34% |
Mischung 1 wird mit 3,0 g Benzoylperoxid versetzt und, wie
in Beispiel 3 beschrieben, polymerisiert.
Ausbeute: 305 g
Verbrennungsrückstand: 9,5%
Verbrennungsrückstand: 9,5%
Siebanalyse: | |
< 100 µm | 0,68% |
63-100 µm | 7,56% |
40- 63 µm | 34,16% |
0- 40 µm | 57,60% |
Mischung 1:
300 g eines handelsüblichen Umsetzungs produktes aus Trimethylhexamethylendiisocyanat und 2-Hydroxyethylmethacrylat, Viskosität 7,5 Pa · s.
30 g hochdisperse Kieselsäure (BET-Oberfläche 170 m²/g)
100 g Bariumsulfat
300 g eines handelsüblichen Umsetzungs produktes aus Trimethylhexamethylendiisocyanat und 2-Hydroxyethylmethacrylat, Viskosität 7,5 Pa · s.
30 g hochdisperse Kieselsäure (BET-Oberfläche 170 m²/g)
100 g Bariumsulfat
Mischung 2:
700 ml dest. Wasser
300 ml MMA-MAS-Dispergatorlösung, wie in Beispiel 3 be schrieben.
700 ml dest. Wasser
300 ml MMA-MAS-Dispergatorlösung, wie in Beispiel 3 be schrieben.
Mischung 1 wird mit 5 g Cyclohexylpercarbonat versetzt und,
wie in Beispiel 3 beschrieben, polymerisiert.
Ausbeute: 385 g
Verbrennungsrückstand: 25,5%.
Verbrennungsrückstand: 25,5%.
Siebanalyse: | |
< 200 µm | 28,46% |
100-200 µm | 46,82% |
63-100 µm | 16,32% |
40- 63 µm | 5,52% |
0- 40 µm | 2,88% |
Beispiel 6 wurde nachgearbeitet, wobei ein Perlpolymerisat
mit einem mittleren Perldurchmesser von ca. 35 µm
(Gewichtsmittel) erhalten wurde. Das Perlpolymerisat
wurde vor dem Einsatz über ein 100-µm-Sieb abgesiebt.
Das gefüllte Perlpolymerisat aus 1.1 wurde unter Verwendung
von auf dem Dentalgebiet üblichen Monomeren,
Füllstoffen und Startkomponenten zu je einer Peroxid-
und Aminpaste verarbeitet. Das erhaltene 2-Komponentensystem
ist beispielsweise als Zahnfüllungsmaterial
geeignet.
Zusammensetzung der Peroxidpaste | |
Monomergemisch aus Bis-GMA und Triethylenglycoldimethacrylat (65,28 : 34,72)|38,0% | |
Perlpolymerisat aus 1.1 | 41,0% |
silanisiertes Siliziumdioxid | 20,3% |
Dibenzoylperoxid | 0,7% |
Zusammensetzung der Aminpaste | |
Monomergemisch wie oben beschrieben|38,1% | |
Perlpolymerisat aus 1.1 | 41,0% |
silanisiertes Siliziumdioxid | 20,3% |
N,N-Bis(2-Hydroxypropyl)-3,5-dimethylanilin | 0,6% |
188 g Bis-GMA, 112 g Triethylglycoldimethacrylat, 33 g
hochdisperse Kieselsäure (BET-Oberfläche 170 m²/g) und
3,0 g Dibenzoylperoxid wurden intensiv gemischt und in
einem Druckgefäß unter Stickstoff bei 80°C in Form eines
Blockes innerhalb von 2 Stunden ausgehärtet. Das erhaltene,
feste Material wurde durch Mahlen in einer Achat-
Kugelschwingmühle zu einer mittleren Teilchengröße von
35 µm zerkleinert. Das zerkleinerte Material wurde anschließend
über ein 100 µm Sieb abgesiebt.
Es wurde je eine Peroxid- und Aminpaste angefertigt.
Zusammensetzung der Peroxidpaste | |
Monomergemisch wie in 1.2|38,8% | |
Splitterpolymerisat aus 2.1 | 41,8% |
silanisiertes Siliziumdioxid | 20,3% |
Dibenzoylperoxid | 0,7% |
Zusammensetzung der Aminpaste | |
Monomergemisch wie in 1.2|38,1% | |
Splitterpolymerisat aus 2.1 | 41,0% |
silanisiertes Siliziumdioxid | 20,3% |
N,N-Bis(2-Hydroxypropyl)-3,5-dimethylanilin | 0,6% |
Mit Hilfe des Diskustests läßt sich die Fließfähigkeit
des Materials beschreiben. Der Test wird wie folgt aus
geführt:
Diskustest (zur Ermittlung der Konsistenz)
- a) Standardtestbedingung
Die Prüfung wird bei 23±1°C und 50% rel. Luftfeuchte durchgeführt. - b) Lagerung des Prüfmaterials
Das zu prüfende Material, Hilfsmittel und Geräte müssen wenigstens für 10 Stunden dem unter Punkt 1 beschriebenen Klima ausgesetzt sein. - c) Prüfmenge
Das für diesen Test erforderliche Volumen muß 0,5 ml auf weisen. - d) Prüfgeräte
Konsistenzprüfgerät 2 Glasplatten (20±1 g) Glasröhrchen (⌀10 mm) 2400 g-Gewicht, Hilfmittel Polyamidfolie (Walomid 267 F 20 µm). - e) Testablauf
Die Paste (Basis- oder Katalysator- bzw. lichth. KF-Material) wird in die Glasröhre (in der mittels Ab standshalter ein Freiraum von 0,50 ml geschaffen wurde) gefüllt. Diese 0,50 ml werden auf eine mit Folie abgedeckte Glasplatte ausgedrückt und wiederum mit Folie abgedeckt. Danach wird eine zweite Glasplatte aufgelegt und das Ganze mit einem Gesamtgewicht von 2500 g belastet. - Die Vorlast des Konsistenzprüfgerätes beträgt 100 g. Die Paste wird für 5 Min. belastet.
- f) Auswertung
Nach der Entlastung wird mit einem Lineal der größte und der kleinste Durchmesser ausgemessen und gemittelt.
Es werden Messungen zugrunde gelegt und daraus der
Mittelwert angegeben.
Je größer der Diskuswert (in mm ausgedrückt), desto
besser fließfähig ist das Material.
Das erfindungsgemäße Material ist fließfähiger und damit
besser verarbeitbar.
Die viskoelastischen Eigenschaften eines Stoffes werden
für eine Belastungsfrequenz durch den dynamischen E-Modul
und die Dämpfung (Verlustmodul) beschrieben.
Wählt man die Meßfrequenz in der Größenordnung
der in der Praxis vorkommenden Schergeschwindigkeit,
so gibt der dynamische E-Modul die Härte und die Dämpfung,
die Plastizität der Massen bei der Verarbeitung wieder.
Für die Anwendung als plastische Zahnfüllungsmaterialien
werden Materialien mit hoher Plastizität, d. h. hoher
Dämpfung und geringer Elastizität, d. h. niedrigem dynamischem
E-Modul, gewünscht.
Die viskoelastischen Eigenschaften der Pasten aus dem
erfindungsgemäßen und dem Vergleichsversuch wurden bestimmt.
Versuchsbedingungen | |
Meßgerät: | |
Reaktionsviskoelastometer CUREM | |
Meßform: | Mulde in einem temperierten Alublock ⌀ = 17 mm; Tiefe = 3,5 mm |
Meßstempel: | ⌀ = 9 mm; temperiert |
Schichtdicke der Masse: | 1,5 mm |
Wegamplitude: | 0,1 mm |
Frequenz: | 0,386 Hz |
Schwingungsform: | dreieckig |
Das Beispiel beschreibt eine Mischung aus einem festen,
kristallinen Monomer (2,2 Bis[4(2-hydroxy-ethoxy)-phenyl]-
propandimethacrylat und silanisiertem Siliziumdioxid.
Diese Mischung ist bei Raumtemperatur fest und nicht
plastisch verformbar. Eine Anwendung als Zahnfüllungsmaterial
ist infolgedessen nicht möglich.
Dieses Beispiel wurde nachgearbeitet, wobei eine plastische,
zähe Masse erhalten wurde. Die Masse war so wenig
fließfähig, daß der Diskuswert nicht ermittelt werden
konnte.
Mit dem Reaktionsviskoelastometer CUREM wurden die viskoelastischen
Eigenschaften bestimmt. (Versuchsbedingungen
nach vorliegendem Beispiel 8.3.2).
Meßergebnisse |
dyn. E-Modul [Skt] |
Dämpfung [Skt] |
45 |
<2 |
Claims (3)
1. Verwendung von vernetzten Polymerisatperlen mit einem
mittleren Perlendurchmesser von 5 bis 500 µm, bestehend
aus einem anorganischen feinteiligen Füllstoff
mit Korndurchmesser unter 5 µm und polymerisierten
(Meth)acrylsäureestern als Füllmittel in
pastenförmigen Dentalmassen.
2. Verwendung von Polymerisatperlen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß sie aus 5 bis 50 Gew.-Teilen
Füllstoff und 95 bis 50 Gew.-Teilen polymerisierten
(Meth)acrylsäureestern bestehen.
3. Verfahren zur Herstellung von mit anorganischem
Füllstoff gefüllten Perlpolymerisaten nach Anspruch 1
und 2 aus (Meth)acrylsäureestern und gegebenenfalls
bis zu 20 Gew.-% weiteren Monomeren
als Füllmittel in pastenförmigen Dentalmassen, dadurch
gekennzeichnet, daß man in eine Mischung aus
Monomer und gegebenenfalls im Monomer löslichem
Polymerisat, die eine Viskosität von 0,1 bis 10 Pa · s,
gemessen bei der Dispergiertemperatur, besitzt, den
Füllstoff einarbeitet, die Mischung in wäßrigem Medium
in Gegenwart von Dispergatoren und Katalysator
suspendiert und anschließend polymerisiert.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19782849936 DE2849936A1 (de) | 1978-11-17 | 1978-11-17 | Fuellstoffhaltige perlpolymerisate |
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AT79104253T ATE2539T1 (de) | 1978-11-14 | 1979-11-02 | Fuellstoffhaltige, vernetzte perlpolymerisate. |
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ID=6054951
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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1978
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Also Published As
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