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Spritzgießverfahren
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Die Erfindung betrifft ein Spritzgießverfahren zur taktweise kontinuierlichen
Herstellung von Spritzgießteilen, die in Gießmaterial eingebettete Gegenstände aufweisen,
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
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Zur Hers@ilung von Spritzgießteilen, die in Gießmaterial eingebettete
Gegenstände aufweisen, wie beispielsweise Metalleinlagen aufweisende Kunststoffgegenstände
der Elektroindustrie, wie Schalter oder dergleichen, sind Verfahren bekannt, bei
denen nach dem Abkühlen des fertiggespritzten Spritzgießteils die Spritzgießform
geöffnet, das Spritzgießteil ausgeworfen, der in Gießmaterial einzubettende Gegenstand
für ein weiteres Spritzgießteil in die Spritzgießform eingelegt, die Spritzgießform
geschlossen und danach der Sprit#e3#rgang für das nächste Spritzgießteil durchgeführt
wird. Der Arbeitszyklus der Spritzgießmaschine ist bei diesen bekannten Verfahren
von der Abkühlzeit der Spritzgießteile, von der Dauer des.Auswerfevorganges und
der Dauer des Einlegens des zu umspritzenden Gegenstandes abhängig. Da insbesondere
die Abkühlung des Spritzgießteils durch Abgabe der Wärme an die
Wand
der Spritzgießform nur langsam vor sich geht und das Ausstoßen des Spritzgießteils
aus der Spritzgießform zur Vermeidung von Deformationen im Bereich der- angreifenden
auswerfenden Kräfte erst dann erfolgen kann, wenn auch der Kern des Spritzgießteils
weitgehend erhärtet ist, ergibt sich schon allein durch die Abkühlung des Spritzgießteils
ein Arbeitszyklus der Spritzgießmachine, bei dem die Kapazitäten der Spritzgießmaschine
längst nicht ausgelastet sind. Darüber hinaus beeinflußt auch der in der Spritzgießeinrichtung
durchgeführte Einlegevorgang des im Gießmaterial einzubettenden Gegenstandes wesentlich
den Arbeitszyklus der Spritzgießmaschine.
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Zur Erhöhung der Ausstoßleistung von Spritzgießmaschinen ist es in
bekannter Weise zwar möglich, die Spritzgießformen zu kühlen, doch sind einer Kühlung
der Spritzgießformen insofern Grenzen gesetzt, als eine starke Unterkühlung der
Spritzgießformen, insbesondere bei großen und komplizierten Teilen dazu führt, daß
das aufgeschmolzene Gießmaterial auf dem Weg von der Spritzdüse zur Formwandung
inhomogen abgekühlt wird und dadurch Qualitätsbeeinträchtigungen entstehen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Spritzgießverfahren
zur taktweise kontinuierlichen Herstellung von insbesondere thermoplastischen Spritzgießteilen,
die in Gießmaterial eingebettete Gegenstände aufweisen, zu entwickeln, das auf wirtschaftliche
Weise eine Verkürzung des taktweisen Arbeitszyklus und damit eine Leistungssteigerung
erlaubt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein erstes
Spritzgießteil nach Beendigung des Spritzgießvor ganges in einer Spritzgießeinrichtung
teilweise entformt und danach aus der Spritzgießeinrichtung einer ersten Arbeitseinrichtung
zugeführt wird, während gleichzeitig ein in einer
zweiten Arbeitseinrichtung
vingelegter, im Gießmaterial einzubettender Gegenstand für ein zweites Spritzgießteil
der Spritzgießeinrichtung zugeführt wird, daß während des Spritzgießvorganges des
zweiten Spritzgießteiles das erste Spritzgießteil in der ersten Arbeitseinrichtung
endgültig entformt und ausgestoßen sowie ein in Gießmaterial einzubettender Gegenstand
für ein drittes Spritzgießteil der ersten Arbeitseinrichtung zugeführt wird und
daß der Arbeitsablauf für weitere Spritzgießteile wiederholt wird.
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Die erfindungsgemäße Verfahrensweise sieht somit neben der Verwendung
einer Spritzgieeinrichtung auch die Verwendung zweier Arbeitseinrichtungen vor,
so daß die den Arbeitszyklus des eigentlichen Spritzgießvorganges einschränkenden.
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den Arbeitsgänge des Abkühlens, des Entformens und Ausstoßens des
fertigen Spritzgießteils sowie des Einlegens der zu umspritzenden Gegenstände nicht
mehr wie bisher in der Spritzgießeinrichtung durchgeführt werden müssen, sondern
während des Spritzgießens eines Spritzgießteiles in einer der Arbeitseinrichtungen
ausgeführt werden können. Durch die Verwendung von zwei Arbeitseinrichtungen ist
es dabei möglich, nach Beendigung des Spritzgießvorganges und gleich nach der teilweiren
Entformung des gespritzten Spritzgießteils dieses der einen Arbeitselnrichtung und
gleichzeitig der Spritzgießeinrichtung aus der anderen Arbeitseinrichtung einen
in Gießmaterial einzubettenden Gegenstand für ein weiteres Spritzgießteil zuzuführen.
Dazu kommt durch die in der Spritzgießeinrichtung nur teilweise vorgenommene Entformung
des Spritzgießteiles, daß die Spritzgießform der Spritzgießeinrichtung bereits geöffnet
werden kann, wenn nur die äußerste Kontur des Spritzgießteiles unter die Erweichungstemperatur
abgekühlt ist und da, im Inneren noch weiche Spritzgießteil außen praktisch von
einer festen Schale umgeben ist. Denn bei einer nur teilweisen Entformung des Spritzgießteils
kann dieses für das Zuführen zu einer
Arbeitseinrichtung beispielsweise
in einer Formhälfte oder, falls vorhanden, zumindest auf einem Kern verbleiben,
so daß während des Zuführens des Spritzgießteiles zu einer Arbeitseinrichtung an
dem im Inneren noch weichen Spritzgießteil keine die äußere feste Schale verletzenden
Kräfte angreifen müssen. Dabei ist es, da dieser Zuführvorgang schnell vor sich
gehen kann und außerdem während des Zuführvorganges relativ kalte Umgebungsluft
an das Spritzgießteil herangebracht wird, ausgeschlossen, daß die aus dem Inneren
des Spritzgießteiles nachfließende Wärme die äußere, durch Wärmeabgabe an die Wand
der geschlossenen Spritzgießform erhärtete Schale des Spritzgießteiles bis zum Erreichen
der Arbeitseinrichtung wieder erweicht. In der Arbeitseinrichtung kann dann das
Spritzgießteil vor dem entgütltigen Entformen und Ausstoßen vollständig erhärten.
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Durch die erfindungsgemäße Zuordnung der den Spritzgießvorgang selbst
nicht betreffenden Arbeitsvorgänge auf zwei Arbeitseinrichtungen und die nach Beendigung
eines Spritzgießvorganges abwechselnde Zuführung des fertiggespritzten Spritzgießteiles
zu den beiden Arbeitseinrichtungen wird somit erreicht, daß der Arbeitszyklus auch
einer solchen Spritzgießmaschine, die für die Herstellung von Spritzgießteilen mit
im Gießmaterial eingebetteten Gegenständen vorgesehen ist, wesentlich verkürzt werden
kann.
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Falls der In der Arbeitseinrichtung während eines Spritzgießvorganges
eines nächsten Spritzgießteile zur Verfügung stehende Zeitraum zur Abkühlung, Entformung
und Ausstoßung eines ersten Spritzgießteiles und zur Einlegung eines zu umspritzenden
Gegenstandes eines dritten Spritzgießteiles nicht ausreicht, kann es vorteilhaft
sein, die Spritzgießteile in den Arbeitseinrichtungen vor ihrer endgültigen Entformung
mit Hilfe eines Kühlmediums zu kühlen.
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Der Einsatz des Kühlmediums ermöglicht es dann durch
Verkürzung
der Abkühlzeit, die Dauer der Arbeitsvorgänge in einer Arbeitseinrichtung der Dauer
des Spritzgießvorganges und des Abkühlens der äußersten Kontur des Spritzgießteiles
in der Spritzgießeinrichtung anzupassen. Dabei kann durch die Wahl des Kühlmediums
die Abkühlzeit und damit die Dauer der Arbeitsvorgänge wesentlich beeinflußt werden.
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Insbesondere für dickwandige Spritzgießteile empfiehlt sich vorteilhafterweise
die Verwendung von verflüssigten tiefkalten Gasen, wie z.B. flüssigem Stickstoff
oder Kohlendioxid, als Kühlmedium. Bei dünnwandigen Teilen kann es dagegen für die
Verkürzung der Abkühlze it und damit für die Anpassung der Dauer der Arbeitsvorgänge
an die Dauer eines Spritzgießvorganges schon ausreichend sein, als Kühlmedium Wasser,
vernebeltes Wasser, Sole oder Luft einzusetzen.
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Werden verflüssigte tiefkalte Gase als Kühlmedium eingesetzt, so ist
es desweiteren vorteilhaft, die Kühlgase nach dem Wärmetausch mit den Spritzgießteilen
aus den Arbeitseinrichtungen abzuziehen, den Spritzgießeinrichtungen zuzuführen
und gegebenenfalls danach nach erneuter Abkühlung wieder zu den Arbeitseinrichtungen
zurückzuführen. In den Spritzgießeinrichtungen kann dann die in den in den Arbeitseinrichtungen
verdampften Kühlgasen immer noch vorhandene Kälteenergie entweder zur Kühlung der
Spritzgießformen und/oder bei Verwendung inerter Kühlgase zur Inertisierung der
Zuleitungen für das Gießmaterial verwendet werden. Eine Kreislaufführung des Kühlgases
kann dabei den Kühlgasverbrauch reduzieren.
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Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
umfaßt eine Spritzgießmaschine, deren zwei- oder mehrteilige Spritzgießform eine
mit der Spritzdüse der Spritzgießmaschine in Verbindung stehende Spritzformhälfte
sowie eine Schließformhälfte aufweist, denen gegebenenfalls
je
nach dem herzustellenden Spritzgießteil ein Kern zugeordnet ist und die je einer
feststehenden spritzseitigen Formträgerplatte. und einer von dieser mit vorgegebenem
Abstand abhebbaren schließseitigen Formträgerplatte zugeordnet sind. Erfindungsgemäß
ist die Vorrichtung vorteilhafterweise dadurch gekennzeichnet, daß der spritzseitigen
Formträgerplatte mindestens eine Spritzformhälfte und mindestens zwei Arbeitseinrichtungen
zugeordnet sind, daß die schließseitige Formträgerplatte mindestens zwei Schließformhälften
trägt und nach dem Abheben von der spritzseitigen Formträgerpatte in der Art verschiebbar
ist, daß jeder Spritzformhälfte und mindestens einer Arbeitseinrichtung je eine
Schließformhälfte gegenübersteht und schließlich dadurch gekennzeichnet, daß die
Arbeitseinrichtungen Ausstoßeinrichtungen, die gegebenenfalls als Entformungseinrichtungen
dienen, Zufiihre inrichtungen für in Gießmaterial einzubettende Gegenstände sowie
gegebenenfalls den Ausstoßeinrichtungen vorgeschaltete Kühlte in richtungen aufweisen.
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Mit dieser Spritzgießmaschine ergibt sich folgender Arbeitsablauf:
Nach Beendigung des Spritzgießvorganges und nach Abkühlen der äußersten Kontur eines
ersten Spritzgießteiles unter die Erweichungstemperatur wird durch Abheben der Formträgerplatten
voneinander die Spritzgießform geöffnet und bei Vorhandensein einer Spritzformhälfte,
zweier Arbeitseinrichtungen und zweier Schließformhälften die erste Schließformhälfte,
die beim Spritzvorgang der Spritzformhälfte gegenübersteht, mit dem in ihr verbleibenden
ersten Spritzgießteil unter eine erste Arbeitseinrichtung und die zweite auf der
schließseitigen Formträgerplatte angeordnete Schließformhälfte unter die Spritzformhälfte
verschoben. Nach dem Schließen der Spritzgießform durch Verschieben der schließseitigen
Formträgerplatte in Richtung auf die spritzseitige Formträgerplatte wird dann in
der aus der Spritzformhälfte
und der zweiten Schließformhälfte
gebildeten Spritzgießform ein zweites Spritzgießteil gespritzt und gleichzeitig
das durch die Bewegung der schließseitigen Formträgerplatte auf der ersten Schließformhälfte
in die erste Arbeitseinrichtung eingebrachte erste Spritzgießteil in dieser, falls
notwendig mit Hilfe der der Arbeitseinrichtung zugeordneten Kühleinrichtung, gekühlt
und anschließend mit Hilfe der der Arbeitseinrichtung zugeordneten Ausstoßeinrichtung
endgültig aus der ersten Schließformhälfte ausgestoßen. Noch während sich die erste
Schließformhälfte in der ersten Arbeitseinrichtunge befindet oder auch während sich
die erste Schließformhälfte beim Abheben der schließseitigen Formbräger~atte von
der spritzseitigen Formträgerplatte nach Beendigung des Spritzgießvorganges des
zuleiten Spritzgießteiles aus der Arbeitseinrichtung herausbewegt, wird über die
Zufuhreinrichtung in die erste Schließformhälfte ein in Gießmaterial einzubettender
Gegenstand für ein drittes Spritzgießteil eingelegt. Beim nachfolgenden seitlichen
Verschieben der schließseitigen Formträger~atte wird dann die erste Schließformhälfte
mit dem eingelegten zu umspritzenden Gegenstand für das dritte Spritzgießteil unter
die Spritzformhälfte und die zweite Schließformhälfte mit dem zweiten gespritzten
Spritzgießteil unter die zweite Arbeitseinrichtung gebracht und der eben beschriebene
Arbeitsvorgang mit dem Unterschied wiederholt, daß jetzt die zweite Arbeitseinrichtung
zum Einsatz kommt. Durch die Verwendung mindestens zweier Arbeitseinrichtungen und
mindestens zweier Schließformhälften beim Vorhandensein einer Spritzformhälfte kann
also erreicht werden, daß während des Spritzens eines Spritzgießteiles gleichzeitig
in einer der Arbeitseinrichtungen die Abkühlung, Entformung und Ausstoßung des vorher
gespritzten Spritzgießteiles sowie das Einlegen eines zu umspritzenden Gegenstandes
für ein weiteres Spritzgießteil durchgeführt werden kann.
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Dabei ist es beispielsweise zum gleichzeitigen Spritzen zweier Spritzgießteile
mit Gießmaterial unterschiedlicher Art und Farbgebung in gleicher Weise möglich,
auf der spritzseitigen Formträgerplatte zwei Spritzformhälften, die je mit einem
eigenen Extruder in Verbindung stehen, paarweise nebeneinander anzuordnen, dementsprechend
zu beiden Seiten eines solchen Spritzformpaares auch jeweils zwei Arbeitseinrichtungen
paarweise vorzusehen und auf der schließseitigen Formträgerplatte insgesamt vier
Schließformhälften in der Art anzubringen, daß beim Verschieben der schließseitigen
Formträgerplatte den beiden Spritzformhälften und abwechselnd den beiden Arbeitseinrichtungen
auf der einen und der anderen Seite des Spritzformpaares jeweils zwei Schli#formhälften
gegenüberstehen.
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Als Kühleinrichtungen können an eine Quelle für das Kühlmedium angeschlossene
Sprühdüsen verwendet werden, die im Inneren der Arbeitseinrichtung in etwa entsprechend
der äußeren Kontur des Spritzgießteiles angeordnet sind. Die Zurhrei-ichtunen für
die in die Schließformhälften einzulegenden, in Gießmaterial einzubettenden Gegenstände
können beispielsweise hydraulisch bewegte Gelenkarme sein, die entsprechend dem
Arbeitsablauf gesteuert werden. Als Au.#stoßeinrichtungen schließlich können in
üblicher Weise durch die schließseitige Formträgerplatte und die Schließformhälften
hindurchgeführte Ausdrückbolzen verwendet werden. Die Bedienung der einzelnen Einrichtungen
erfolgt zweckmäßigerweise automatisch in Übereinstimmung mit dem gewünschten Arbeitsablauf.
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Werden in den Kühleinrichtungen tlefkalte verflüssigte Kühlgase als
Kühlmedium eingesetzt, so können gemäß einer vorteilhaften Ausbildungsform der Vorrichtung
die Arbeitseinrichtungen, die Spritzformhälften und gegebenenfalls die Zuleitungen
des Gießmaterials zu den Spritzformhälften
untereinander über Leitungen
für aus den Arbeitseinrichtungen abgezogene Kühlgase in Verbindung stehen. Damit
besteht ale Möglichkeit, die in den Arbeitseinrichtungen verdampften Kühlgase zur
Kühlung der Spritzgießfcrmen und gegebenenfalls zur Inertisierung der Zuleitungen
für das Gießmaterial zu verwenden.
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Zur Herstellung eines Spritzgießteils mit Innengewinde, z.B. zur Herstellung
einer Verschlußkappe aus thermoplastischem Material mit metallischen Verstärkungseinlagen,
ist es nach einer vorteilhaften Ausbildung der Vorrichtung vorgesehen, daß den Schließformhälften
jeweils ein Schraubkern zugeordnet ist und die Schließformhälften sowie die schließseitige
Formträgerplatte Burchführlngen für die Schraubkerne aufweisen. Soll eine Verschlußkappe
mit metallischem Innengewinde hergestellt werden, so ist es zweckmäßig, Zufuhreinrichttngen
einzusetzen, die zum Aufschrauben von Gewindehülsen auf die Schraubkerne geeignet
sind.
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Ist der Einsatz von Schraubkernen vorgesehen, so können den Arbeitseinrichtungen
vorteilhafterweise als Ausstoßelnrichtungen Riemenantriebe aufweisende Ausdreheinrichtungen
für die Schraubkerne zugeordnet sein, deren Riemen sich bei einer seitlichen Verschiebung
der schließseitigen Formträgerplatte automatisch in der Stellung der schließseitigen
Formträgerplatte spannen, in der eine Schließform einer Arbeitseinrichtung gegenübersteht.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand zweier in den Figuren
schematisch dargesteller Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Es zeigt: Figur 1 eine Ansicht elner zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens geeigneten Schließeinheit einer Spritzgießmaschine;
Figur
2 eine Ansicht der Schließeinheit in gegenüber der Figur 1 geänderter Stellung.
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In den Figuren ist mit 1 eine spritzseitige, feststehende Formträgerplatte
und mit 2 eine schließseitige Formträgerplatte bezeichnet, Die spritzseitige Formträgerplatte
1 trägt eine mit einer Spritzdüse 11 einer Spritzgießmaschine in Verbindung stehende
Spritzformhälfte 3 einer zweiteiligen Spritzgießform sowie zwei sich auf gleicher
Höhe wie die Spritzformhälfte 3 befindende, sich im glelchen Abstand von der Mittellinie
der Spritzformhälfte 3 gegenüberstehende Arbeitseinrichtungen 6 bzw. 7. Den Arbeitseinrichtungen
6 bzw. 7 ist jeweils eine Zufuhreinrichtung 16 bzw. 17 für in das Gießmaterial einzubettende
Gegenstände sowie eine Kühleinrichting 18, 19 zur Abkühlung der fertig gespritzten
Spritzgießteile vor deren Entformung zugeordnet. Die Kühleinrichtungen 18, 19 können
im Inneren der Arbeitseinrichtungen 6, 7 entsprechend der äußeren Kontur der Spritzgießteile
angeordnete Sprühdüsen, die mit einer Quelle für das Kühlmedium in Verbindung stehen,
aufweisen, während die Zufuhreinrichtungen 16, 17 beispielsweise aus hydraulisch
bewegten Gelenkarmen bestehen können.
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Die schließseitige Formträgerplatte 2 trägt zwei Schließformhälften
4 bzw. 5, die in einem solchen Abstand voneinander auf der schließseitigen Formträgerplatte
2 angeordnet sind, der dem Abstand zwischen der Spritzformhälfte 3 und einer Arbeitseinrichtung
6 bzw. 7 auf der spritzseltigen Formträgerplatte 1 entspricht. Zur Ausnutzung der
beiden Arbeitseinrichtungen 6 bzw. 7 ist die schließseitige Formträgerplatte 2 nach
dem Abheben von der spritzseitigen Formträgerplatte 1 derart verschiebbar, daß die
Schließformhälften 4 bzw. 5 einmal der Spritzformhälfte 3 und der Arbeitseinrichtung
6 und im nächsten nächsten Arbeitsgang der Spritzformhälfte 3 und der Arbeitseinrichtung
7 genau
gegenüber stehen. Dazu ist die schließseitige Formträgerplatte
2 auf ihrer der spritzseitigen Formträgerplatte 1 abgewandten Seite auf einem Träger
8, beispielsweise auf einer mit Federn und Nuten versehenen Gleitbahn, geführt.
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Zum Abheben der schließseitigen Formträgerplatte 2 von der spritzseitigen
Formträgerplatte 1 und mit zum Öffnen der Gießform ist der Träger 8 in seitlichen
Stützelementen 9, 10 senkrecht zur Geitbahn der schließseitigen Formträgerplatte
2 geführt. Nicht dargestellte Endschalter können die Bewegung sowohl der schließseitigen
Formträgerplatte 2 als auch des Trägers 8 steuern, so daß die Zuordnung der Schließformhälften
4 bzw. 5 zu der Spritzformhälfte 3 und den Arbeitseinrichtungen 6 bzw. 7 immer genau
gewährleistet ist. Die Antriebselemente der schließseitigen Formträgerplatte 2 und
des Trägers 8, die beispielsweise Zahnstangen, pneumatische Zylinder oder hydraulische
Gestänge aufweisen können, sind der tibersichtlichkeiten wegen nicht dargestellt.
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Zur Entformung und Auswerfung der abgekühlten Spritzgießteile sind
den Arbeitseinrichtungen Ó, 7 Ausstoßeinrichtungen 12, 13 mit durch den Träger 8
hindurchgeführten Ausditlckbolzen 12a, 13a zugeordnet. Die Ausdrückbolzen 12a, 13a
sind auf der der schließseitigen Formträgerplatte 2 zugewandten Seite des Trägers
8 je mit einem Bund in ensprechenden Bohrungen des Trägers 8 gelagert. Der schließseitigen
Formträgerplatte 2 sind im Bereich der Schließformhälften 4 bzw. 5 ebenso mit einem
Bund versehene Bolzen 12b, 13b zugeordnet, die im Durchmesser dem Bund der Ausdrückbolzen
12a, 13a entsprechen und die bei der Stellung einer Schließformhälfte 4 bzw. 5 unter
einer Arbeitseinrichtung ó bzw. 7 genau über den Ausdrückbolzen 13a und 13b stehen.
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Beim Ausstoßvorgang nach der Abkühlung der Spritzgießteile können
dann die Ausdrückbolzen 12a, 13a beispielsweise mittels Druckluft aus der Ausstoßeinrichtung
12, 13 herausbewegt werden, so daß die in der schließseitigen Formträgerplatte 2
gelagerten Bolzen 12b, 13b durch Bohrungen in den
Schließformhälften
4 bzw. 5 gegen das in den Schließformhälften 4 bzw. 5 befindliche Spritzgießteil
gedrückt werden.
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Mit dieser Vorrichtung ergibt sich folgender Arbeitsablauf: Während
des ersten in der Figur 1 dargestellten Spritzgießvorganges steht die Schließformhälfte
4 der Spritzformhälfte 3 gegenüber und die Schließformhälfte 5 der Arbeitseinrichtung
7. Während durch die Spritzdüse 11 aus dem Spritzzylinder der Spritzgießmaschine
homogen geschmolzenes Gießmaterial in die aus Spritzformhälfte 3 und Schließformhälfte
4 gebildete Spritzgießform eingepresst wird, wird gleichzeitig in der Arbeitseinrichtung
7 über die Zufuhreinrichtung 17 ein in Gießmaterial einzubettender Gegenstand in
die Schließfcrmhälfte 5 eingelegt. Nach Abkühlung der äußersten Kontur des in der
Spritzgießform entstandenen Spritzgießteils wird der Träger 3 mit der schließseitigen
Formträgerplatte 2 in den Stützelementen 9, 10 soweit verschoben, daß das in der
Schließformnälfte 4 verbleibende Spritzgießteil an der spritzseitigen Formträgerplatte
1 vorbeigeführt werden kann. Anschließend wird die schließseitige Formträgerplatte
2 in die in der Figur 2 gezeigte Stellung geschoben, so daß jetzt die den in Gießmaterial
einzubettenden Gegenstand 15 tragende Schließformhälfte 5 der Spritzformhälfte 3
und die das Spritzgießteil 14 mit dem eingebetteten Gegenstand 14a tragende Schließformhälfte
4 der Arbeitseinrichtung 6 gegenübersteht. Für den zweiten Spr!L'frgießvorgang wird
dann der Träger 8 in Richtung auf die spritzseitige Formträgerplatte 1 soweit verschoben,
bis die nun au. Spritzformhälfte 3 und Schließformhälfte 5 gebildete Spritzgießform
geschlossen ist. Während über die Spritzdüse 11 in die aus Schließformhälfte 5 und
Spritzformhälfte 3 gebildete Spritzgießform haomogen aufgeschmolzenes Gießmaterial
eingepreßt wird, wird das in der Arbeitseinrichtung 6 befindliche Spritzgießteil
14 mit Hilfe der
Kühleinrichtung 18 gekühlt und anschließend über
die Ausstoßelnrichtung 12 ausgestoßen und danach wird über die Zufuhreinrachtung
16 ein in Gießmaterial einzubettender Gegenstand für ein weiteres Spritzgießteil
in die S-chließformhälfte 4 eingelegt. Nach Beendigung dieser Arbeitsgänge und Abkühlung
der äußersten Kontur des in der Spritzgießform gespritzten Spritzgießteiles wird
wiederum der Träger 8 in den Stützelementen 9, 10 von der spritzseitigen Formträgerplatte
1 wegbewegt und die schließseitige Formträgerplatte 2 in die In der Figur 1 gezeigte-
Stellung verschoben, worauf der Arbeitsablauf von neuem begonnen kann. Dem oben
beschriebenen ersten Spritzgießvorgang geht selbstverständlich vora;s, daß In der
Arbeitseinrichtung. 6 mit Hilfe der Zuführeinrichtung 16 ein in Gießmaterial einzubettender
Gegenstand in die Schließformhälfte 4 eingelegt wird.
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Sollen Spritzgießteile mit Innengewinde, wie z.B. Schraubkappen, hergestellt
werden, so können den Schließformhälften 4 bzw. 5 Schraubkerne zugeordnet werden,
wobei de Träger 3 mit einem Langloch zu versehen Ist, damit bei einer Verschiebung
der schließseltie Formträgerplatte die Schraubkerne mitbewegt werden können. Anstelle
der beschr ebenen Ausstoßeinrichtungen sind dann den Arbeitseinrichtungen Aus dreheinrichtungen
zuzuordnen, mit deren Hilfe die Schraubkerne aus den fertig gespritzten Spritzgießteilen
herausgedreht werden können. Die Ausdreheinrichtungen können z.B. Riemenantriebe
aufweisen, deren Riemen sich bei einer seitlichen Verschiebung der schließseitigen
Formträgerplatte automatisch in der Stellung der schließseitigen Formträgerplatte
spannen, in der eine Schließformhälfte einer Arbeitseinrlchtung gegenübersteht.
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Anstelle ~der Verwendung nur einer Sprltzformhälfte ~,nd zweier Arbeitseinrichtungen
besteht genauso die Möglichkeit, zwei Spritzformhälften nebeneinander paarweise
anzuordnen ilnd dementsprechend zu beiden Seiten eines solchen Spritzformhälftenpaares
auch jeweils zwei Arbeitseinrichtungen paarweise vorzuziehen und alf der schließseitigen
Formträgerplatte insgesamt vier Schließformhälften -anzubringen.
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