DE2847681C2 - Trachealtubus - Google Patents
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Description
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Trachealtubus mit aufblasbarer Abdichtmanschette zur Verwendung
bei der Jet-Beatmung mit Frequenzen oberhalb von 600/min, wobei im Bereich des distalen Endes des Tubus
ein von einer steuerbaren Atemgasquelle gespeister Jet-Düsenauslaß angeordnet ist.
Zur Beatmung bzw. Atemunterstützung sind Beatmungsgeräte bekannt, welche eine hochfrequente
Beatmung HFPPV (High-Frequency Positive Pressure-Ventilation) ermöglichen. Während die Frequenz so
bekannter, vom Atemrhythmus gesteuerter Beatmungsgeräte etwa im normalen physiologischen Bereich liegt,
werden bei HFPPV Atemimpulsfolgefrequenzen bis zu 600/min und höher bei Taktverhältnissen von Inspirationszeit
zu F.xspirationszeit zwischen 3:1 und 1:5 angewendet.
Die Zuführung der impulsförmigen Atemgasströmung kann in bekannter Weise entweder über einen
Trachealtubus (A. Jonzon. G. Sedin und U. Sjöstrand: Acta anaesth. scand. Suppl. 53.23-26.1973) oder direkt
über einen nach Hautdurchstich in die Trachea eingelegten Katheter erfolgen (M. Klain. R. Brian
Smith: Critical Care Medicine Vol.5 Nr.6. 280-287. 1977). Bei dieser Katheterbeatmung von Versuchstieren
wurden verschiedene Atemimpulsfolgefrequenzen zwisehen 20/min. und 200/min. mit einem Minutenvolumen
von 17 l/min erprobt. Der obere Luftweg blieb dabei ohne eingesetzten Trachealtubus in natürlicher Position.
Für HFPPV ist ferner ein Insufflations- und Beatmungssystem bekannt (U. Sjöstrand: Acta anaesth.
scand. Suppl. 64, 14-15, 1977) bei dem auf das Ende eines Endotrachealtubus ein Belüftungsaufsatz aufgesteckt
wurde, aus dem ein Insufflationskatheter in das Tubusrohr hineinragt Der Ausatemwiderstand gegenüber
dem Innenraum des Aufsatzes war über eine variable Drosselöffnung einstellbar.
In der DE-Al-2 831 313 ist ein Gerät zur Unterstützung
der Atmung vorgeschlagen worden, bei dem in der Inspirations- und Exspirationsphase in ihrem Volumen
gegeneinander verstellbare Kammern gefüllt und entleert werden. In einem auf dem Tubus aufsetzbaren
Ansatzstück sind ein Gasstrahlrohr und eine Drucksensorleitung gehaltert, welche über das Ende des
Ansatzstückes vorstehen und daher beim Aufsetzen auf dem Tubus in diesen hineinragen. Die als Prüfleitung
dienende Drucksensorleitung liefert ein aktuelles Signal des Atemdrucks, welches mit einem einstellbaren
Grenzdruck verglichen wird. Beim Oberschreiten dieses
Grenzdrucks wird die Atemphase umgesteuert Eine Pruflcitung ist auch in der Ausbildung nach der US-PS
39 93 059 vorgesehen.
Zum Stande der Technik gehört ferner eine Ausführungsform nach der US-PS 38 81 479. Bei der
Schilderung der bekannten Ausführungen werden dort zwei Beatmungsverfahren unter Verwendung von
Jet-Düsen beschrieben. Im einen Fall soll die Jet-Düse in
einem Laryngoskop angeordnet und zur positiven Druckbeatmung intermittierend mit Sauerstoff gespeist
werden. Bei dem anderen erläuterten Verfahren wird ein in die Trachea eingeführter Katheter in gleicher
Weise mit intermittierenden Sauerstoffimpulsen gespeist. Hiervon ausgehend sollen nicht näher erläuterte
Nachteile mit einer neuen Gesamtanordnung überwunden werden. Diese besteht grundsätzlich in einem
Trachealtubus. in den ein Sauerstoffdüsenrohr mit einer vor dem Rohrende mündenden Düsenöffnung eingesetzt
wird. Die Sauerstoffdüsp wird unter Zwischenschaltung
eines handbetätigten Vt.i'ils mit der Sauerstoffquelle verbunden, so daß bei Bedarf handgesteuerte
Sauerstoffimpulse abgegeben werden können. Der Trachealtubus ist mit einer aufblasbaren Abdichtmanschette
umgeben, die über eine Zuführungsleitung mit einer Druckgasquelle verbunden werden kann.
Da die Verwendung einer einzigen Atemgaszuführungsleitung Schwierigkeiten hinsichtlich der gleichmäßigen
Beatmung beider Lungenhälften mit sich bringt, ist die Anwendung von jeweils den beiden Lungenhälften
zugeordneten Atemgaszuführungen angegeben worden. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit einer
gleichmäßigen bzw. nach dem Grad der Vorschädigung selektiven Beatmung beider Lungenhälften durch
entsprechend den Widerstandsverhältnissen bzw. der Schädigung angepaßte Gasströme (j. M. Cavanilles;
F. Garrigosa; C. Prieto; J. R. Oncins: 7th annual Scientific and Educational Symposium presented by Soc. of
Critical Care Medicine, April, 27-30, 1978. Abstract 70/1978). Die vorbekannte Anordnung zur getrennten
Beatmung beider Lungenhälften geht von einer gemeinsamen Atemgaszuführung des Respirators aus.
die durch ein Y-Stück in zwei Zuführungsleitungen unterteilt wird, die in die beiden Luftführungswege eines
Carlens-Tubus (Doppelrohrtubus) münden. Diese Doppelrohranordnung wird gegenüber der Trachea gemeinsam
und gegenüber dem einen Bronchialstamm einzeln abgedichtet. Damit ist über die getrennte Rohrführung
eine getrennte Beatmung beider Lungenhälften möglich
und entsprechende Ventile in den Zuleitungen ermöglichen
eine Anpassung der für jede Lungenhälfte zweckmäßigen Atemgasströmung. Die Ein- und Ausatmung
erfolgt dabei für jede Lungenhälfte über einen von der anderen Lungenhälfte getrennte Stromungsweg.
Die einwandfreie Positonierung des Carlens-Tubus ist schwierig und erfordert eine hohe maniiirnf;
Geschicklichkeit Bei der Ausatmung ergibt sich eine komplizierte Strömungsführung mit hohem Strömungswiderstand,
die besonders mit steigender Beatmungsfrequenz störend in Erscheinung tritt Außerdem ist kein
geir.-F:£i:ei Absaugen beider Bronchialäste möglich.
Die Erfindung geht von der Aufgabenstellung aus, einen zur Verwendung bei der Jet-Beatmung speziell
mit Frequenzen oberhalb von 600/min geeigneten Trachealtubus zu schaffen, welcher über eine angeschlossene
Atemgasquelle sine getrennte Beatmung beider Lungenhälften ermöglicht Es soll eine strömungsgüirstige
Anordnung geschaffen werden, die auch bei hohen Frequenzen von HFPPV die Rückströmung
und Abführung des abgeatmeten CO? nicht behindert und gegebenenfalls die Einführung zusätzlicher Hilfsmittel
wie Absaugkatheter für beide Bror.<:hialä;,te
erlaubt Zur Lösung dieser Aufgabenstellung ist bei einem Trachealtubus der eingangs beschriebenen Art
vorgesehen, daß der Düsenauslaß als zwei Jet-Düsen mit getrennten Zuführungsleitungen ausgebildet ist
Durch die Vereinigung beider Jet-Düsen mit dem Trachealtubus ergibt sich eine relativ einfache Möglichkeit
zur Positionierung bzw. Anpassung an die Erfordernisse beider Lungenhälften. Durch den gemeinsamen
Ausatemweg im Innenraum des Trachealtubus lassen sich günstige Strömungsverhältnisse auch bei
Anwendung hoher Beatmungsfrequenzen realisieren. Eine zusätzliche Anpassung kann gegebenenfalls
dadurch vorteilhaft erzielt werden, daß die Jet-Düsen in Längsrichtung des Tubus getrennt einstellbar sind. Dies
ermöglicht eine Ausrichtung in Bezug auf besondere anatomische und/oder pathologische Gegebenheiten.
Die Wirkung der Beatmung kann durch angeschlossene Kontrollgerät überwacht und ein Optimalwert eingestellt
werden. Eine Erleichterung des Einstellvorganges kann gegebenenfalls vorteilhaft dadurch erreicht
werden, daß zur Lagebestimmung der beiden Jet-Düsen eine Skaleneinteilung auf der Außenwandfläche des
Tubus vorgesehen ist. Diese Skaleneinteilung erleichtert auch das Frreichen der bestimmur.jsgemäßen Lage
beim Wiedereinführen nach dem Herausnehmen.
Ein zusätzlicher Vorteil kann gegebenenfalls dadurch erreicht werden, daß die Zuführungsleitungen wenigstens
abschnittsweise t.-it der Wand des Tubus verbunden sind. Bei einer elastischen Kunststoffausführung
ist beispielsweise eine vollständige oder teilweise Einlagerung dieser Leitungen in den Werkstoff des
Tubus vorteilhaft, wobei die Mündungen der Zuführungsleitungen unmittelbar als let-Düsen dienen.
Da HFPPV vorteilhaft nach der Abgaszusammensetzung gesteuert werden kann, erscheint es zweckmäßig
eine Prüfleitung vorzusehen, deren Mündung im Abschirmbereich der Jet-Düsen, in Richtung der
Beatmungsströmung betrachtet, vor den Düsenöffnunien
liegt. Bei einer solchen Lage tritt durch die Gasströmung der Düsen eine gewisse Abschirmwirkung
ein, welche ein Zusetzen der Aufnahmeöffnung der Prüfleitung verhindert und eine einwandfreie Erfassung
der Gaszusammensetzung ermöglicht. Die Prüfleitung kann, falls gewünscht, ebenfalls werigütrns abschnittsweise
mit der Wand des Tubus verbunden oder in diese eingebettet sein.
Durch die Anwendung der Merkmale der Erfindung wild ein Tidchealtubus geschaffen, welcher Jet-Püsen
zur getrennten angepaßten Beatmung beider Lungenhälften durch einen entsprechend einstellbaren üasstrahl
enthält. Bei dieser Anordnung ist die Bronchusabsaugung nicht behindert, es kann sogar ein Hauptbronchus
abgesaugt werden ohne daß die Ventiiation der anderen Lungenhälfte eingeschränkt werden muß.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt; es zeigen
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt; es zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Trachealtubus für Humananwendung,
Fig.2 eine perspektivische Seitenansicht des Tubusendteils
in einer alternativen Ausführungsform.
In Fig. 1 ist ein Endotrachealtubus 1 aus elastischem Kunststoff dargestellt. Am distalen Ende des Tubus ist
eine aufblasbare Abdichtmanschette i. vorgesehen, die mit einer in der Wand des Tubus eingebetteten
Zuleitung in Verbindung steht.
Zwei ebenfalls in die Wand des Tubus 1 eingebettete Zuführungsleitungen 3,4 treten im distalen Bereich aus
der Inncnwandfläche heraus und werden in einem Düsenträger 5 aufgenommen. Die Auslässe der
Zuführungsleitungen 3,4dienen als Jet-Düsen 6,7.
In die Wand des Tubus 1 ist außerdem eine Prüfleitung 8 eingebettet, die wie die Zuführungsleitungen
3, 4 aus der Innenwandfläche heraustritt und unmittelbar nach dem Düsenträger 5 vor den Auslaßöffnungen
der Jet-Düsen 6,7 in einen Auslaß9 mündet.
Die Zuführungsleitungen 3, 4 lassen sich in dem wandfesten Düsenträger 5 verschieben und damit
besteht die Möglichkeit einer Einstellung der Jet-Düsen 6,7 in Längsrichtung des Tubus 1.
Der Durchmesser der Jet-Düsen 6, 7 soll zwischen dem 0.4- bis 0.05-fachen des Innendurchmessers »a<<
des Tubus 1 liegen. Für die Anordnung der Jet-Düsen 6, 7 in Bezug auf das distale Rohrende ist ein Variationsbereich
des Abstandes »s« zwischen +5a und -5a vorgesehen.
Bei diesem Ausführungsbeispiel lassen sich die im
Bereich der Mittelachse des Tubus liegenden J?t-Düsen
6, 7 bzw. der Düsenträger 5 sowie Λκ Teile der
Zuführungsleitungen 3, 4 und die Prüfleitung 8 zur Innenwand des Tubus hin elastisch ablenken, so daß das
Einführen von Absaugkathetern und dergleichen nicht
so behindert wird. Die winkelmäßige Ausrichtung und die
Längsposition der beiden Jet-Düsen 6,7 kann durch eine entsprechende in der Zeichnung nicht dargestellte
Skaleneinteilung auf der Außenwandfläche des Tubur kontrolliert werden.
!n f ι g. 2 ist eine vereinfachte Ausführungsform des
Trachealtubus mit zwei |et-Düsen 10, It dargestellt,
deren Zuführungsleitungen 12, 13 vollständig mnerhalb
der Wanddicke des Tubus 1 liegen. Der Auslaß 14 der Prüfleitung 15 liegt in der Innenwandfläche des Tubus 1.
und zwar ebenfalls in Strömungsrichtung der Beatmungsgasströmung
entsprechend versetzt. Diese Ausführung ist festigungstechnisch besonders einfach
herstellbar.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Trachealtubus mit aufblasbarer AbJichtmanschette
zur Verwendung bei der Jet-Beatmung mit Frequenzen oberhalb von 600/min, wobei im Bereich
des distalen Endes des Tubus ein von einer steuerbaren Atemgasquelle gespeister Jet-Düsenauslaß
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Düsenauslaß als zwei Jet-Düsen (9, 10; 16, 17) mit getrennten Zuführungsleitungen
(14,15; 18,19) ausgebildet ist
Z Trachealtubus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Jet-Düsen (9,10) in Längsrichtung
des Tubus (1) getrennt einstellbar sind.
3. Trachealtubus nach Anspruch 2, dadurch ge- ic
kennzeichnet, daß zur Lagebestimmung der beiden Jet- Düsen (9, 10) eine Skaleneinteilung auf der
Außenwandfläche des Tubus (1) vorgesehen ist.
4. Trachealtubus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführungsleitungen (14, 15;
18,19) wenigstens abschnittsweise mit der Wand des Tubus (1) verbunden sind.
5. Trachealtubus nach Anspruchs dadurch gekennzeichnet,
daß die volls:ändig innerhalb der Wanddicke des Tubus (1) liegenden Zuführungsleitungen
(18,19) als Jet-Düsen (16,17) münden.
6. Trachealtubus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Steuerung der Atemgasquelle eine Prüfleitung (7) vorgesehen ist, deren Mündung
(8) im Abschirmbereich der Jet-Düsen (9,10; 16,17) in Richtung der Beatmungsgasströmung betrachtet
vor den Du! ^öffnungen liegt.
7. Trachealtubus nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Prüfieitung (7) wenigstens abschnittsweise mit der W?nd des Tubus (1)
verbunden ist.
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