DE2844979A1 - Hoergeraet - Google Patents
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Description
- Hörgerät
- Die Erfindung betrifft ein Hörgerät, insbesondere für Schwerhörige, mit einem Mikrophon, einem Verstärker für die über das Mikrophon empfangenen Signale und einem vorzugsweise in das Ohr einsetzbaren Hörer.
- Bei Hörgeräten besteht der Wunsch, sie möglichst unsichtbar tragen zu können. Dies führt bei bestehenden törgernten zu kleineren Geräten, die dadurch zwangsweise schlechte akustische Wiedergabe erreichen. Eine bessere Wiedergabetreue kann jedoch nur erreicht werden, wenn das Hörgerät größer ist oder wenn der Hörer über ein Kabel an ein größeres Gerät angeschlossen wird Da jedoch auf ein sichtbares Kabel verzichtet werden soll und andererseits die Obergrenze für die Baugröße einesHörgerätes dadurch begrenzt ist, daß es in das Ohr eingeführt werden muß, haben bestehende Hörgeräte unzureichende akustische Oualität bzw. Wiedergabtreue, wodurch die Verständigungsmöglichkeiten herabgesetzt sind. Es ist Aufgabe der Erfindung ein Hörgerät vorzusehen, das bei hoher Wiedergabetreue praktisch unsichtbar getragen werden kann.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß giNst durch einen das Mikrophon aufweisenden Sender und einen den Hörer aufweisenden Empfänger, die voneinander räumlich getrennt vorgesehen und die drahtlos miteinander verbunden sind.
- Der Hörgerät-Empfänger kann als sehr winziger Empfänger im Ohr praktisch unsichtbar getragen werden, während der Hörgerät-Sender mit einem Mikrophon hoher Qualität und mit auch einer sehr aufwendigen Elektronik verstecktybeispielsweise in einer Tasche, getragen werden kann.
- Die Erfindung wird durch die Merkmale der Unteransprüche weitergebildet.
- Beispielsweise kann durch eine aufwendige Elektronik erreicht werden, daß das gesamte Frequenzband des Hörbereiches oder Gehörs (20 Hz bis 20.000 Hz) in mehrere Frequenzbänder, beispielsweise von 7 Oktavbändern bis zu 24 Frequenzgruppenbändern, aufgeteilt wird, und in jedem dieser Teil-Frequenzbänder eine getrennte Informationsverarbeitung stattfindet, d.h. ein getrennter Kanal bzw. eine laterale Verbindung vorgesehen ist.
- Dadurch kann eine Anpassung der Hördynamik erfolgen, die durch eine höhere Hörschwelle beeinträchtigt sein kann, und zwar durch das Vorsehen von Amplituden-Kompressoren in dem jeweiligen Kanal. Darüberhinaus kann auch der Sendepegel in jedem der Kanäle unabhängig von dem in anderen Kanälen eingestellt werden.
- Darüberhinaus kann eine Frequenzumsetzung von dem Teil-Frequenzband eines Kanals in das eines anderen erfolgen, was insbesondere dann für die Sprachverständigung wesentlich ist, wenn das Gehör in zumindest einem Teil-Frequenzband vollständig zerstört ist.
- Gehörreste in anderen Frequenzbereichen können dadurch ausgenutzt werden. Beispielsweise kann eine Frequenzumsetzung von einem Teil-Frequenzband in ein anderes erfolgen. Weiter kann eine Frequenzverschiebung oder Frequenzanpassung mittels Sinus generatoren und Ringmodulatoren eine Frequenzumsetzung erreichen, wobei auch für den stimmlosen Fall anlplitudenmoduliertes Rauschen nachgebildet werden kann. Im letzteren Fall wird die Hülle des Signals in dem betreffenden Frequenzbereich zur Modulierung des Rauschgenerator-Signals im umgesetzten Band verwendet. Dabei ist dies in jedem der Teil-Frequenzbänder möglich und ggf. notwendig, wobei eine laterale Verbindung mit beliebigen Ausgängen von Kanalfiltern einerseits und den Eingängen anderer Kanalfilter beispiElswelse über eine AIatri.x-Anordnung erfolgen kann.
- VorteilhaEt können einem derartigen relativ aufwendigen Sender mehrere Empfänger zugeordnet sein, wodurch mehrere Schwerhörige mittels eines einzigen Senders ein Gespräch führen oder einer Tonsendung zuhören können, wodurch Batterien eingespart werden.
- Schließlich ist es auch möglich, ein räumliches Hören dadurch zu erreichen, daß sowohl Sender als auch Empfänger jeweils paarweise nach Art der Stereophonie vorgesehen werden, wobei durch geeignetes Einstellen der jeweiligen Sender auch raumgetreues Hören möglich ist, wenn die einzelnen Ohren unterschiedliches Hörvermögen besitzen.
- Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellen Ausführungsbeispiele näher erläutert.
- Es zeigen Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Senders, Fig. 2 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Empfängers, Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel eines Empfängers, Fig. 4 ein zweites Ausführungsbeispiel eines Senders.
- Der Sender des erfindungsgemäßen Hörgerätes gemäß Fig. 1 weist ein Mikrophon 1 und einen ikrophonseitigen oder Mikrophon-Verstärker 2 auf. Der dargestellte Sender ist zur Verwendung für mehrere Kanäle entsprechend Teil-Frequenzbändern vorgesehen, wobei die jeweiligen Kanäle jeweils einen verstellbaren Kompressor 5,9..,wo, insbesondere Amplitudenkompressor und einen verstellbaren Verstärker 11,12...13 enthalten. Die Kompressoren 8,9...10 erreichen es, den großen dynamischen Bereich der hörbaren Signale auf denjenigen Bereich zu komprimieren, der bei Gehörgeschädigten durch beispielsweise Erhöhung der Hörschwelle vorhanden ist. Das heißt, der Bereich der hörbaren Signale wird an den der vom Gehörgeschädigten tatsächlich hörbaren Signale angepaßt. Die Anzahl der Kanäle liegt üblicherweise zwischen 7 Oktav-Filtern bis zu 24 Frequenzgruppenfiltern. Nach parallelem Anschluß der Ausgänge der Kanal-Verstärker 11,12.13 wird eine (verstellbare) Tonblende oder ein Tonregler 4 sowie ein Lautstärkeregler 5 vorgesehen. Die Tonblende bzw. der Tonregler sind insbesondere dann zweckmäßig, wenn der Sender in der Gesäßtasche oder hinter dicken Textilien getragen wird. Ein Ausgangssignal eines vorzugsweise verstellbaren Oszillators 3 wird beigemischt und das erzeugte Signal wird nach Frequenzmodulation in einem Frequenzmodulator 6 und nach Verstärkung in einem antennenseitigen oder Antennenverstärker 7 einer Sendeantenne 14 zugeführt. Statt der Sendeantenne 14 kann beispielsweise auch eine Signale im Lichtstrahlungsbereich, insbesondere Infrarotbereich abstrahlende Hochfrequenzleuchtdiode verwendet sein.
- Das von der Antenne 14 abgegebene Signal wird von einer Empfangsantenne 15 eines Empfängers empfangen, wobei ggf. ein lichtstrahlungsempfindlicher Empfänger vorgesehen ist.
- Bei Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 wird das Signal von der Empfangsantenne 15 einem FM-Empfänger 16 für frequenzmodulierte Signale zugeführt. Das Ausgangssignal des FM-Empfängers 16 wird zwei Filtern 17,19 zugeführt.
- Aus dem auf die Frequenz des Oszillators 3 abgestimmten Filter austretenden Signale schalten einen Schaltverstärker derart, daß das andere Filter 17, das ein.Tiefpaßfilter ist, und ein Leistungsverstärker 18 mit einer als Batterie dargestellten Gleichstromquelle 25 verbunden sind, um ein Ausgangs signal einem Ohr-Hörer 21 zuzuführen. Somit tritt bei Sendepausen lediglich geringer Stromverbrauch der Gleichstromquelle 25 auf, da nämlich lediglich der FM-Empfänger 16 und das dem Oszillator 3 des Senders zugeordnete Filter 19 versorgt werden. Diese Ausführungsform des Empfängers ist für Sender mit geringer Sendeleistung und wenigen Nilliwatt zweckmäßig.
- Falls der Sender hochfrequente Signale mit hoher Leistung abgibt, kann der Empfänger ohne Batterien zur Stromversorgung ausgebildet sein und die notwendige Energie den über die Antenne 15 empfangenen Signalenentnehmen, wie das in Fig. 3 dargestellt ist. Das von der Empfangsantenne 15 empfangene Signal wird über ein passives Kanalfilter 24 geführt und einem Gleichrichter 23 zugeführt. Der Gleichspannungsausgang des Gleichrichters 23 versorgt den FM-Empfänger 26 des Hörgerät -EmpEängers mit der notwendigen Versorgungs-Gleichspannung. Die hochfrequenten Signale werden parallel zum Gleichrichter 23 geführt und zur Vermeidung einer Übersteuerung des Hörgerät-Empfängers über einen passiven Abschwächer 22 geleitet. Das Ausgangssignal des FM-Empfängers 26, der eine Leistungsstufe aufweist, wird dem Ohr-Hörer 21 zugeführt.
- Ein anderes Ausführungsbeispiel eines Hörgerät-Senders ist in Fig. 4 dargestellt, wobei, wie beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 die Gleichspannungsversorgung nicht gezeigt ist.
- Das Mikrophon 1 versorgt einen Mikrophon-Verstärker 2, dessen Ausgangssignal parallel über mehrere Kanäle geführt wird, die wieder zusammengefaßt werden, wobei die Summe der Ausgangsignale der Kanäle einem Tonregler 4 zugeführt werden.
- Die einzelnen parallelen Kanäle enthalten jeweils einen das Ausgangssignal vom Mikrophonverstärker 2 empfangenden lcanaltrennverstärker 27,28.29, die ausgangsseitig jeweils mit einem Kanalfilter 30,31...32 verbunden sind, der das jeweilige Teilfrequenzband bestimmt. Ausgangsseitig ist jedes Kanalfilter 30,31...32 mit einem vorzugsweise verstellbaren Kanalamplituden-Kompressor 33,34...35 verbunden, der entsprechend dem jeweiligen Hörschwellen-Frequenzgang verstellt wird. Ausgangsseitig ist jeder Kompressor 33,34.35 mit einem jeweils für sich verstellbaren Kanalverstärker 36,37...38 verbunden, deren Ausgangssignale dem Tonregler 4 zugeführt werden. Im Tonregler 4 erfolgt eine Kompensation der unterschiedlichen Frequenzgänge, was dann wesentlich ist, wenn der Hörgerät-Sender mit dem Mikrophon in einer Gesäßtasche oder hinter dicken Textilien getragen bzw. aufbewahrt wird. Ausgangsseitig ist der Tonregler 4 mit einem Lautstärkeregler 5 verbunden, der mit dem Frequenzmodulator 6 verbunden ist. Dessen Ausgangs signal wird mit dem Ausgangssignal des Oszillators 3 beaufschlagt. Der Oszillator 3 erreicht einerseits eine Steuerung des Gleichspannungsanschlusses der Leistungsstufen des Hörgerät-Empfängers gemäß Fig. 2. Der Oszillator 3 kann aber auch einen HF-Kanalwechsel bei gestörtem Empfang erreichen. Das Summensignal aus dem Ausgangssignal des Oszillators 3 und des Ausgangssignales des Frequenzmodulators 6 wird dem Hochfrequenz-Leistungsverstärker 7 zugeführt, dessen Ausgangs signal wieder der Antenne 14 bzw. einem entsprechenden Lichtstrahlungssender zugeführt wird.
- Die Ausgangssignale der Kanalfilter 30,31..32 werden auch jeweils Trennverstärkern 39,4o.41 zugeführt, deren Ausgangssignale wieder Demodulatoren 53,52 bzw. 51 zugeführt werden. Die Demodulatoren 51,52,53, deren Ausgangspegel verstellbar ist, trennen das Hüllensignal des zugeführten Signals ab, wobei dieses Hüllensignal verwendet wird, um das Ausgangssignal eines Rauschgenerators 54 oder des entsprechenden Funktionsgenerators in einem Amplitudenmodulator 50,49...48 amplitudenzumodulieren. Das Ausgangssignal der Trennverstärker 39,40..41 wird gleichzeitig dazu verwendet, eine Frequenzumsetzung zu erreichen. Dazu wird dieses Ausgangssignal einem Ringmodulator 44,43...42 zugeführt, der auch das Ausgangssignal jeweils eines vorzugsweise verstellbaren Sinusgenerators 47,46...45 bzw. eines entsprechenden Funktionsgenerators erhält.
- Das Ausgangssignal der Ringmodulatoren 42,43,44 und das Ausgangssignal der Amplitudenmodulatoren 48,49,5o wird selektiv ausgewählt und über weitere Kanaltrennverstärker 73,74...75 eingangsseitig wieder den Kanalfiltern 30,31...32 zugeführt. Diese selektive Zufuhr kann über ein Matrix-System mit Matrix-Punkten 55 bis 72 erreicht werden, wobei das Matrix-System nach Art eines Kreuzschienenverteilers oder eines ähnlich wirkenden Verteilers ausgebaut sein kann. Durch diese Anordnung kann das Signal in jedem Kanal stimmhaft über die Ringmodulatoren oder stimmlos über die Amplitudenmodulation eines Rauschgenerators frequenzumgesetzt werden.
- Leerseite
Claims (17)
- Ansprüche Hörgerät, insbesondere für Schwerhörige, mit einem Mikrophon, einem Verstärker für die über das Mikrophon empfangenen Signale und einem vorzugsweise in das- Ohr einsetzbaren Hörer, gekennzeichnet durch, einen das Mikrophon (1) aufweisenden Sender (,ig.1,4) und einen den Hörer (21) aufweisenden Empfänger (Fig.2,3), die voneinander räumlich getrennt vorgesehen und die drahtlos miteinander verbunden sind.
- 2) Hörgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die drahtlose Verbindung mittels insbesondere hochfrequenten Funksignalen erfolgt.
- 3) Hörgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die drahtlose Verbindung über Lichtstrahlung, insbesondere Infrarotstrahlung erfolgt.
- 4) Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl Sender als auch Empfänger Gleichspannungsquellen (25) wie Batterien enthalten.
- 5) Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine Einrichtungd(19,20)im Empfänger, der die den Stromverbrauch während/-Sendepause verringert.
- 6) Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Empfänger keine eigene Stromversorgung vorgesehen ist und der Sender mit hoher Leistung sendet (Fig.3).
- 7) Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Signalübertragung zwischen Sender und Empfänger mittels modulierter, insbesondere frequenzmodulierter Signale erfolgt.
- 8) Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Sender mehrere Kanäle aufweist, denen jeweils ein Teil-Frequenzband des Gehör-Frequenzbandes zugeordnet ist.
- 9) Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch einen verstellbaren ggf. regelbaren Kanalkompressor (8,9,10; 33,34,35) in jedem Kanal.
- 10) Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch einen verstellbaren, ggf. regelbaren, Verstärker (11,12,13; 36,37,38) in jedem Kanal.
- 11) Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 1o, dadurch gekennzeichnet, daß die Sendefrequenz und/oder die Empfangs frequenz veränderbar ist, um Empfangsstörungen bei Belegung eines Kanales zu vermeiden.
- 12) Hörgerät nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch einen verstellbaren Oszillator (3) im Sender und durch entsprechende adaptive Bauelemente im Empfänger.
- 13) Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis lo, gekennzeichnet durch die gleichzeitige Verwendung mehrerer Sendefrequenzen und das Vorsehen entsprechend mehrerer Empfangsbausteine im Empfänger, um die Redundanz zu erhöhen und die Störanfälligkeit insbesondere bezüglich benachbarten Störsendern und Hörgeräten zu verringern.
- 14) Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 13, gekennzeichnet durch eine feste Sendefrequenz für den Empfang von öffentlichen Darbietungen oder von Anweisungen.
- 15) Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 14, gekennzeichnet durch mehrere, mit einem Sender zusammenwirkende Empfänger.
- 16) Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß Sender und Empfänger jeweils paarweise nach Art der Stere m onie vorgesehen sind.
- 17) Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß im Sender eine Frequenzumsetzung oder -verschiebung in einen anderen, beispielsweise einem Gehörrest entsprechenden Frequenzbereich erfolgt.
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