DE2839224C2 - - Google Patents
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- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
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- C07D401/02—Heterocyclic compounds containing two or more hetero rings, having nitrogen atoms as the only ring hetero atoms, at least one ring being a six-membered ring with only one nitrogen atom containing two hetero rings
- C07D401/12—Heterocyclic compounds containing two or more hetero rings, having nitrogen atoms as the only ring hetero atoms, at least one ring being a six-membered ring with only one nitrogen atom containing two hetero rings linked by a chain containing hetero atoms as chain links
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf 2-[2′-(5′′-Nitrofuryl-2′′)vinyl]-
chinolin-4-carbonsäure(α-methyl-δ-diethylaminobutyl)amid und
dessen wasserlösliche Salze. Die genannte Verbindung besitzt
eine antiblastische Wirkung.
Es ist eine große Anzahl von chemischen Verbindungen, die
eine antiblastische Wirksamkeit besitzen, darunter auch
5-Nitrofuranderivate, bekannt.
Die ersten Mitteilungen über die geschwulsthemmende Wirksamkeit
der Verbindungen der Nitrofuranreihe sind mit Furazilin
(Furazin) [Green M. N., Friedgood Ch. E. - "Proc. Soc.
exp. Biol. (N. Y.)", 1948, v. 69, p. 603-604; W. A. Wasiljewa,
L. M. Tutkewitsch - "Tsw. AN Latw. SSR" (Nachrichten
der AdW der Lettischen SSR), 1950, Bd. 37, S. 57-64;
L. M. Tutkewitsch - im Buch "Furazilin und die Erfahrung
der Anwendung", Riga, 1953, S. 175-180; Prior I. T., Ferguson
I. H. - "Cancer (Philad)", 1950, v. 3, p. 1062-1072;
Friedgood Ch., Green M. N. - "Cancer Res.", 1950, v. 10,
p. 613-615] und Nitrofurfurylidenpropandinitryl verbunden
[Petrakis N. L., Bierman H. R., Shimkin M. B. - "Cancer Res.",
1952, v. 12, p. 573; Gal E. M., Creenberg D. M. - "J. Am.
Chem. Soc.", 1951, v. 73, p. 502-503]. Später wurde Furazilin
zur Behandlung der testikulären Geschwulste, hauptsächlich
des Seminoms und dessen Metastasen verwendet
[Friedgood Ch. E., Danza A. L., Boccabella A. - "Cancer Res.",
1952, v. 12, p. 262-263; Wildermuth O. - "Radiology", 1955,
v. 65, p. 599-603; Ishiyama K. G., Adachi J. - "Cancer Chemother.
Abstr.", 1964, v. 5, p. 439-440; Karol H. I. -
J. Urol. (Baltimore)", 1960, v. 84, p. 120-122; Hayllar
B. L., O'/Neal A. H., Dotterer I. A. - "J. Urol. (Baltimore)",
1960, v. 84, p. 565-568).
Bei der Untersuchung der geschwulsthemmenden Eigenschaften
der Nitrofuranderivate wurde festgestellt, daß 5-Nitrofuran
das Wachstum des Jensen-Sarkoms und des Walker-Karzinosarkoms
um 39 bis 51% hemmt.
5-Nitrofurfural, dessen Vinyloga und Acetale besitzen
ungefähr die gleiche Wirksamkeit und eine höhere akute
Toxizität. Der antiblastische Effekt wird durch die Kondensationsprodukte
der Aldehyde der Nitrofuranreihe mit
(β-Hydrazinoethyl)-pyridin, 3-Hydrazino-4-amino-1,2,4-triazol
(S. A. Giller, R. Ju. Kalnberga, A. A. Sidermane u. a. -
im Buch "Wege zur Synthese und Forschung nach Zytostatika",
Heft 2, Moskau 1967, S. 75 bis 81; S. A. Giller u. a. - im
Buch "Furazolidin", Riga, 1962, S. 5-18; A. Sh. Dauwarte,
A. A. Sidermane, I. M. Krawtschenko u. a. - im Buch "Unterlagen
der 1. Allunionskonferenz zur Chemotherapie bösartiger
Geschwulste", Riga, 1968, S. 216-217; A. Sh. Dauwarte
u. a. - im Buch "Geschwulsthemmende Verbindungen der
5-Nitrofuranreihe", Riga, 1972, S. 17-30) und 5-Aminobenzimidazolderivaten
hervorgerufen [Fuska I., Fuskova A.,
Jurasek A. "Neoplasma (Bratisl.)", 1973, v. 20, p. 171-
179].
Von 1964 an wurde die Synthese und Untersuchung biologischer
Eigenschaften der Nitrofurylpolienylheterocyclen,
d. h. der Verbindungen vom neuen Strukturtyp durchgeführt,
deren positiver Effekt durch die Vereinigung von Nitrofuran
und Heterocyclus in einem Molekül durchs System der
-CH=CH-Bindungen bedingt wird (SU-PS 2 42 174, 2 55 942 und
3 33 835). Die wirksamsten Verbindungen aus dieser Klasse
sind Nitrofurylvinylpyrimidine (Katae H., Iwana H., Takase
Y. et al. - "Arzneimittel-Forschung", 1967, Bd. 17,
S. 1030-1034; I. M. Krawtschenko, A. A. Sidermane u. a. -
im Buch "Unterlagen der 1. Allunionskonferenz zur Chemotherapie
bösartiger Geschwulste", Riga, 1968, S. 234-235)
und Chinoline (A. A. Sidermane u. a. - "Farmakologÿa i
toksikologÿa" (Pharmokologie und Toxikologie), 1970, Nr. 6,
S. 711-715; Miura K., Ikeda M., Oohashi T. et al. - "J.
pharm. Soc. Jap.", 1964, v. 84, p. 341-345; Ujiie T. -
"Chem. pharm. Bull.", 1966, v. 14, p. 461-466; Miura K.
et al. - "J. pharm. Soc. Jap.", 1964, v. 84, p. 537-543;
Miura K., Okada I. - "Chem. pharm. Bull.", 1965, v. 13,
p. 525-528).
Das bekannte 2-[2′-(5′′-Nitrofuryl-2′′)vinyl]chinolin-4-
carbonsäureamid, das durch Kondensation des 2-Methyl-chinolin-
4-carbonsäureamids mit 5-Nitrofurfurol erhalten
wird, besitzt ein ziemlich enges zytostatisches Wirkungsspektrum
[K. Miura, M. Ikeda, T. Oohashi, Y. Igarashi,
J. Pharm. Soc. Japan, 1964, 84 (6), p. 537-543; K. Miura,
Iokada Chem. Pharm. Bull., 1965, 13 (5), p. 525-528].
Nach diesseitigen Angaben wurde bei der peroralen Gabe des 2-[2′-
(5′′-Nitrofuryl-2′′)vinyl]chinolin-4-carbonsäureamids keine
geschwulsthemmende Wirkung am Jensen-Sarkom, Pliss-Lymphosarkom
und Walker-Karzinosarkom nachgewiesen. Außerdem
bildet die gegebene Verbindung mit Säuren keine wasserlöslichen
Salze. Zweifellos ist der letzte Umstand ein wichtiger
Faktor bei der Entwicklung antiblastischer Chemotherapeutika.
In bezug auf den biochemischen Mechanismus der zytostatischen
Wirkung von nicht alkylierenden 5-Nitrofuranen, darunter
auch von Nitrofurylvinylchinolinen,
wurde festgestellt, daß die gegebenen Verbindungen
die mit dem Phosphorylieren verbundene Atmung hemmen,
und einige Nitrofurylvinylchinoline die Dehydrogenasenaktivität
der Asziteszellen des Ehrlich-Karzinoms und
die Biosynthese von DNS, RNS und Proteinen inhibieren.
Alle oben beschriebenen 5-Nitrofuranderivate haben bis
jetzt wegen der Toxizität, einer niedrigen Selektivität
der antiblastischen Wirkung und der schlechten Löslichkeit
keine praktische Anwendung in der Medizin gefunden.
Diese Nitrofuranderivate besitzen auch antimikrobielle
Wirksamkeit.
Bekannt sind 2-(5′-Nitrofurfurylidenmethyl)chinolin und
seine 5-Chlor-8-hydorxy-5,8-dichlor-8-acetoxy-6-nitroderivate,
die gegenüber grampositiven Bakterien und Pilzen
antimikrobielle Wirkung zeigen. So z. B. werden für die
Unterdrückung des Wachstums von Staphylococcus aureus
Chinoline in minimalen Konzentrationen (0,2 µg/ml) verwendet,
was nur 1/50 der Menge ausmacht, die für Furazolidon
und Nitrofurantion und nur 1/250 der Menge ausmacht,
die für Nitrofural erforderlich ist (DE-PS 17 95 487, 1974).
Bekannt sind 2-(5′-Nitrofurfurylidenmethyl)-6-aminochinolin
und seine Substitutionsderivate, die bei gram-positiven
und -negativen Bakterien wirksam sind (DE-PS 20 09 222,
1979).
4-[(5′-Nitrofuryl-2′)vinyl-(2-amino)-acetamino]chinoline
zeigen eine erheblich höhere antibakterielle Wirkung als
das zu Vergleichszwecken herangezogene 3-(5′-Nitrofurfurylidenamino)-
oxazolidon-2. So beträgt die bakteriostatische
Konzentration im Hinblick auf Staphylococcus aureus
und Streptococcus haemolyticus 0,024 µg/ml bzw. 0,012 µg/ml
(für Oxazolidon-2 - 1,56 µg/ml bzw. 50 µg/ml) (DE-PS
16 20 054, 1972).
Mikrofurylsubstituierte 4-Amino- und 4,6-Diaminochinoline
zeigen analoge hohe antibakterielle Wirkung. Als Vergleichspräparat
wurde neben dem genannten Oxazolidon-2 auch Tetracyclin
verwendet (DE-PS 14 70 047, 1971).
Die Aufgabe der Erfindung bestand in der Erweiterung des
Assortiments von Chemotherapeutika, die bösartige Geschwulste
selektiv beeinflussen und eine weniger ausgeprägte Toxizität
besitzen.
Diese Aufgabe wird wie aus den nachstehenden Ansprüchen ersichtlich
gelöst.
Es wurde diesseits festgestellt, daß die erfindungsgemäße
Verbindung der Formel I eine deutlich ausgeprägte antiblastische
Wirksamkeit aufweist und dabei eine Kontaktwirkung auf
die Geschwulstzelle selektiv besitzt.
Die Verbindung der Formel I wurde durch die Umsetzungen gemäß
Anspruch 2 erhalten.
Die Umsetzung zwischen dem Säurechlorid mit dem Amin kann
dabei in stöchiometrischen Mengen oder unter Überschuß des
Amins im wässerigem Medium verlaufen. Wenn die Umsetzung im
stöchiometrischen Verhältnis durchgeführt wird, empfiehlt es
sich, diese in Gegenwart von Triethylamin durchzuführen. Die
Salze der erfindungsgemäßen Verbindung können bei ihrer Umsetzung
mit Säuren, beispielsweise mit o-Phosphor-, Chlorwasserstoff-
oder Bromwasserstoffsäure erhalten werden.
Die Umsetzung verläuft nach folgendem Schema:
worin R die Gruppe -CH(CH₃)(CH₂)₃N(C₂H₅)₂, und K die Säure bedeuten.
Die erhaltene Substanz stellt ein grünlich-gelbes amorphes
Pulver dar; die freie Base ist in Wasser schwer und in Chloroform
gut löslich; deren Salze sind gut wasserlöslich.
Die Ausgangsverbindung ist eine bekannte und zugängliche
Substanz.
Die erfindungsgemäße Verbindung der Formel I und deren Salze
besitzen eine ausgeprägte antiblastische Wirkung in bezug auf
Ehrlich-Asziteskarzinom, Sarkom 37, lymphatische Leukämie
L 5178 und eine antimetastatische Wirksamkeit in bezug auf
Lewis-Lungenkarzinom. Ein gewisser geschwulsthemmender Effekt
wurde in bezug auf Sarkome 180, AK, Mammaadenokarzinom AC 755,
Adenokarzinom
des Dickdarms Akatol-1, Melanom B 16 und Hämozytoblastose
La nachgewiesen. Die erfindungsgemäße Verbindung
steht, was ihre zytostatische Wirksamkeit, beispielsweise
in bezug auf Ehrlich-Asziteskarzinom betrifft, den gut
bekannten Zytostatika, wie Thioguanin, Zyklozytidin
und Zyklophosphan nicht nach oder übersteigt sogar
deren Wirksamkeit (die Verlängerung der Überlebensdauer
von Mäusen beträgt 100, 138 bzw. 0%).
Außerdem unterscheidet sich die erfindungsgemäße Verbindung
sowohl der Struktur als auch dem Mechanismus der
zytostatischen Wirkung nach von den bekannten Präparaten.
Bei der Untersuchung der geschwulsthemmenden Wirksamkeit
der Verbindungen hat sich folgendes herausgestellt:
2-[2′-(5′′-Nitrofuryl-2′′)vinyl]chinolin-4-carbonsäure-
(α-methyl-δ-diäthylaminobutyl)amid verlängert die Überlebensdauer
von Mäusen mit Ehrlich-Asziteskarzinom um 70 bis
130% bei dreimaliger Einführung in Dosen von 10 und 17 mg/kg;
um 30 bis 140% mit lymphatischer Leukämie L 5178 in einer
Dosis von 6 bis 28 mg/kg; bis 25% mit Melanom B 16 in einer
Dosis von 17 mg/kg und bis 20% mit Sarkom 180 und AK.
Bei der Untersuchung der Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindung
auf Metastasen erwies es sich, daß die Verlängerung
der Überlebensdauer der Mäuse mit Lewis-Lungenkarzinom um
30% in Tagesdosen von 6 und 10 mg/kg nachgewiesen wird.
2-[2′-(5′′-Nitrofuryl-2′′)vinyl]chinolin-4-carbonsäure-
(α-methyl-δ-diäthylaminobutyl)amiddiphosphat verlängert
die Überlebensdauer der Mäuse mit Ehrlich-Asziteskarzinom
bei der intraperitonealen Einführung von 3- bis 5mal in
Tagesdosen von 10 bis 28 mg/kg um 140 bis 180%, und mit
lymphatischer Leukämie L 5178 bis 130%.
Die Verlängerung der Überlebensdauer wurde bei Mäusen
mit Adenokarzinom 755 und Sarkom 180 bis 20% in Tagesdosen
von 10 und 17 mg/kg nachgewiesen.
Adenokarzinom des Dickdarms Akatol-1 ist gegen die erfindungsgemäßen
Verbindungen empfindlich.
Bei der Untersuchung der Wirkung auf Metastasen wurde
festgestellt, daß die Verbindungen in einer Tagesdosis von
3,6 mg/kg die Überlebensdauer von Ratten mit Walker-Karzinom
um 75% verlängern.
2-[2′-(5′′-Nitrofuryl-2′′)vinyl]chinolin-4-carbonsäure-
(α-methyl-δ-diäthylaminobutyl)amidhydrochlorid verlängert
die Überlebensdauer von Mäusen mit Ehrlich-Asziteskarzinom
bei einer einmaligen intraperitonealen Einführung in
einer Dosis von 5 mg/kg um 85% (die Präparateeinführung begann
man 7 Tage nach der Geschwulstimplantation).
2-[2′-(5′′-Nitrofuryl-2′′)vinyl]chinolin-4-carbonsäure-
(α-methyl-δ-diäthylaminobutyl)amidhydrobromid verlängert
die Überlebensdauer von Mäusen mit Ehrlich-Asziteskarzinom
bei einer einmaligen intraperitonealen Einführung in
einer Dosis von 28 mg/kg um 85% (die Präparateinführung
begann man 7 Tage nach der Geschwulstimplantation).
Besondere Aufmerksamkeit lenkt auf sich die Verbindung
2-[2′-(5′′-Nitrofuryl-2′′)vinyl]chinolin-4-carbonsäure-(α-
methyl-δ-diäthylaminobutyl)amidtriphosphat mit einer Struktur,
die der obengenannten Formel II entspricht, worin:
R -CH(CH₃)(CH₂)₃N(C₂H₅)₂, n = 1; K 3 H₃PO₄
bedeuten.
Diese Verbindung wurde in Form von wäßrigen Lösungen
eingesetzt. Das Präparat, das als Wirkstoff diese
Substanz in wäßriger Lösung enthält, wird
im folgenden Ginichin genannt.
Der wichtige Vorteil des Präparats Ginichin besteht in
seiner selektiven Wirkung auf die Geschwulstzellen.
Nachstehend wird die ausführliche Beschreibung des
Präparats Ginichin angeführt.
Im Ergebnis der Untersuchung der erfindungsgemäßen
Zytostatika in der Reihe der Nitrofurylvinylchinoline
wurde festgestellt, daß sich das neue
Zytostatikum der Kontaktwirkung - Ginichin - für die Behandlung
der Kranken mit karzinomatösen Exsudat in der Plura- und
Bauchhöhle als nützlich erweisen kann.
Bekanntlich zwingt die intensive Exsudatansammlung
in serösen Höhlen zu wiederholten Punktionen. Jedoch kann
sich bei diesen Eingriffen bakterielle Infektion im Exsudat
entwickeln. Im Zusammenhang damit sind von besonderem Interesse
Zytostatika, die außer der geschwulsthemmenden Wirkung
auch eine antibakterielle Wirkung besitzen.
Ginichin vereinigt diese beiden Eigenschaften
in sich.
Noch ein Vorteil von Ginichin besteht im Ausbleiben
des inhibierenden Einflusses auf die Wundheilungsprozesse.
Die zytostatische Kontaktwirkung von Ginichin wurde im
Versuch am Ehrlich-Asziteskarzinom nachgewiesen. Der Versuch
wurde folgenderweise angestellt. Stammlosen weißen
Mäusen wurden je 10⁶ Zellen von Ehrlich-Karzinom intraperitoneal
eingeführt. Ginichin wurde 1, 5 und 9 Tage nach
der Geschwulstimplantation in fünf verschiedenen Dosen
(6, 10, 17, 28 und 45 mg/kg) intraperitoneal angewandt.
Jede Präparatdosis wurde an 6 Mäusen geprüft. Die Kontrollgruppe
bestand aus 18 Mäusen. Die Ginichinlösung wurde
durch die Auflösung der Substanz ex tempore in destilliertem
Wasser oder im Puffer bereitgestellt. Die Präparatwirkung
ist in den Diagrammen 1, 2, 3 gezeigt.
Ginichin wurde in verschiedenen Konzentrationen von
0,1%- bis 0,35%iger Lösung geprüft. Dabei wurde festgestellt,
daß sich der zytostatische Effekt von Ginichin im
gegebenen Konzentrationsbereich nicht verändert.
Aus den im Diagramm 1 angeführten Angaben ist ersichtlich,
daß das Ginichin hauptsächlich eine geschwulsthemmende
Kontaktwirkung besitzt, weil bei der intraperitonealen Einführung
die Überlebensdauer der Versuchstiere um 100%, bei
der intravenösen aber nur um 15% verlängert wurde.
Es ist interessant hervorzuheben, daß sich der geschwulsthemmende
Effekt von Ginichin sowohl bei der einmaligen
intraperitonealen Einführung am 1. Tag nach der Geschwulstimplantation
als auch bei einer fünfmaligen Einführung
1, 2, 3, 4, 7 Tage nach der Geschwulstimplantation
nicht wesentlich verändert (Diagramm 2).
Ein bedeutender zytostatischer Effekt von Ginichin
wird auch bei der aufgeschobenen intraperitonealen Einführung
(7 Tage nach der Geschwulstimplantation) beobachtet
(Diagramm 3). Bei der Ginichin-Einführung am 1. Tag nach
der Implantation erhöht sich die Überlebensdauer der Versuchstiere
um 90%, 3 Tage nach der Implantation - um 80%,
7 Tage - um 100%, 14 Tage - um 55%. Die geschwulsthemmende
Wirkung von Ginichin bleibt also auch bei einer hohen Zahl
der sich bildenden Geschwulstzellen ausreichend hoch.
Außer den Versuchen am Ehrlich-Asziteskarzinom wurde
Ginichin noch an 12 implantierten Geschwulsten untersucht,
7 Geschwulste (Melanom B₁₆, Sarkom AK, Karzinom des
Dickdarms Akatol-1, Sarkom 180, Adenokarzinom 755, Lewis-
Lungenkarzinom und Sarkom 37) wurden subkutan zu 50 mg Geschwulstzellen
pro Maus implantiert. Vier Geschwulste
(lymphatische Leukämien L 5178, L 5178Y, L 1210 und
P-388) wurden intraperitoneal zu 10⁶ Zellen pro Maus
implantiert. Eine Geschwulst (Hämozytoblastose La) wurde
intraperitoneal je 50 mg Zellsuspension der Milz und
Leber der an Hämozytoblastose La kranken Mäuse implantiert.
Ginichin wurde intraperitoneal 5mal während 7 Tagen:
am 1., 2., 3., 4., 7. Tag oder am 3., 4., 5., 6., 7. Tag
nach der Geschwulstimplantation eingeführt. Der Prozentsatz
der Geschwulstwachstumshemmung wurde 14 Tage nach der
letzten Ginichin-Einführung verfolgt; die Überlebensdauer
der Versuchstiere wurde während 60 Tage verfolgt.
Es wurde festgestellt, daß Ginichin eine schwache
zytostatische Wirkung auf Melanom B₁₆, Sarkom AK, Akatol-1,
Sarkom 180, Adenokarzinom 755 und lymphatische Leukämie L
5178 ausübt (siehe Tabelle 1 und 2).
Die lymphatischen Leukämien L 5178Y, L 1210 und P-388,
Hämozytoblastose La, Lewis-Lungenkarzinom und Sarkom 37 sind
praktisch gegen Ginichin unempfindlich.
In einzelnen Versuchen wurde der Einfluß des bekannten
Präparats Ftorafur auf den geschwulsthemmenden Effekt von
Ginichin untersucht. Es wurde festgestellt, daß Ftorafur das
Summieren und in einigen Fällen die Potenzierung des zytostatischen
Effekts von Ginichin hervorruft. Die gegebenen
Versuche wurden am Ehrlich-Asziteskarzinom durchgeführt. Die
Einführung der Präparate erfolgte 1, 2, 3, 4 und 7 Tage nach der
Geschwulstimplantation. Ginichin wurde intraperitoneal,
Ftorafur - subkutan injiziert.
Anhand der erhaltenen Angaben kann man annehmen, daß
bei Kranken, deren Geschwulste gegen die antiblastische Wirkung
von Ftorafur empfindlich sind, die Einführung von Ginichin
(in die Höhle) mit der intravenösen und peroralen Einführung
von Ftorafur kombiniert werden kann. Die Angaben
sind in Tabelle 3 dargestellt.
Die Angaben über die Untersuchung der Toxizität von
Ginichin sind in Tabelle 4 angeführt.
Aus der Tabelle 4 ist ersichtlich, daß die Empfindlichkeit
der Mäuse gegen Ginichin nicht von ihrem Geschlecht
abhängt. Es ist interessant, daß sich die Toxizität
von Ginichin bei der einmaligen intraperitonealen Einführung
des Präparats den Mäusen 7 Tage nach der Implantation
des Ehrlich-Asziteskarzinoms um das Dreifache vermindert.
Bei der intravenösen Einführung steigt die Toxizität
von Ginichin um das Fünffache im Vergleich zur intraperitonealen
Einführung an. Bei der peroralen Einführung
wird die Toxizität von Ginichin im Gegenteil um das 4- bis
5fache niedriger.
Die antimikrobielle Aktivität des Präparats wurde nach
der Methode der zweifachen Reihenverdünnungen in einem
flüssigen und einem festen Nährmedium im Vergleich mit
dem bekannten Präparat Furagin untersucht. Einige Daten
sind in Tabelle I und II zusammengefaßt.
Die Untersuchung der biologischen Zugänglichkeit von
Ginichin wurde an weißen stammlosen männlichen Ratten von
150 bis 200 g Körpergewicht und weißen stammlosen männlichen
Mäusen von 25 bis 30 g Körpergewicht durchgeführt. Der Versuch
wurde 7 Tage nach der Implantation des Ehrlich-Asziteskarzinoms
den Tieren begonnen.
Ginichin wurde intraperitoneal in einer Dosis von 100 mg/kg
eingeführt, als Lösungsmittel wurde destilliertes
Wasser verwendet. In bestimmten Zeitabständen (5, 15, 30
und 60 min) wurden die Tiere getötet. Zur Analyse
wurde biologisches Material (Blut und Leber bei Ratten,
Aszites bei Mäusen) genommen. Zur Abtrennung der Aszitesflüssigkeit
und der Geschwulstzellen wurde der Aszites bei
2000 U/min während 10 min zentrifugiert. Der Niederschlag
wurde mit einem Gemisch aus physiologischer Lösung und
Heparin gewaschen und unter den gleichen Bedingungen nochmals
zentrifugiert. Aus Asziteszellen und Leber wurden 20%ige
Homogenate im destillierten Wasser bereitgestellt.
Ginichin wurde aus dem biologischen Material mit
Chloroform extrahiert. In den Versuchen in vitro wurde
festgestellt, daß die Extraktion mit Chloroform gestattet,
eine 100%ige Präparatausbeute aus dem biologischen Material
zu erhalten.
Der Extraktionsprozeß bestand aus folgenden Stufen:
Zu 1 ml der zu untersuchenden Probe setzte man 0,1 ml
Ethylalkohol hinzu, mischte mit 0,5 ml gesättigter Kaliumkarbonatlösung
sorgfältig durch, trug 4 ml Chloroform ein.
Die verschlossenen Glasröhren wurden am Schütteltisch während
1 Stunde intensiv geschüttelt. Nach dem Schütteln
wurden die Proben bei 5000 U/min während 10 min zentrifugiert.
Die Chloroformschicht wurde zur Analyse genommen.
Bei der Arbeit vermied man die Tagesbeleuchtung.
Die Präparatkonzentration in biologischen Proben wurde
mit Hilfe der spektrophotometrischen Methode bei 400 nm
bestimmt, indem der molare Absorptionskoeffizient ausgenutzt
wurde (ε · 10-3 = 36,4).
Die Ergebnisse wurden in µg/ml Probe ausgedrückt. Die
Minimalempfindlichkeit der Methode betrug 1,1 µg/ml.
Die Untersuchung der Biozugänglichkeit von Ginichin
bei der intraperitonealen Einführung zeigte, daß sich das
Präparat schon nach 5 min im Blut nachweisen läßt, was
von seinem schnellen Durchdringen durch die Gewebebarrieren
zeugt. Der maximale Ginichinspiegel wird 30 min nach der
Einführung beobachtet und beträgt 23 µg/ml. Nachher sinkt
die Präparationskonzentration im Blutserum schnell und beträgt
am Ende der Untersuchungsperiode (60 min) 3 µg/ml, was
sich schon der Empfindlichkeitsgrenze der Methode
nähert. Ein schnelles Verschwinden des Präparats aus dem
Blut kann offensichtlich sowohl durch dessen Verteilung
in Organen und Geweben, als auch durch die Klimination aus
dem Organismus bedingt werden.
Es wurde festgestellt, daß sich Ginichin in der Leber
in Konzentrationen ansammelt, die dessen Konzentration
im Blut etwas übersteigen (die Maximalkonzentration, die 20 min
nach der Einführung entsteht, beträgt 28 µg/ml).
Die Konzentration von Ginichin ist nach dessen
intraperitonealen Einführung in Asziteszellen viel höher
als in der Aszitesflüssigkeit. Die maximale Präparatkonzentration
in den Zellen, die in den ersten Fristen nach
der Probenentnahme beobachtet wird (5 min), ist um das
4fache höher als in der Aszitesflüssigkeit (40 bis 10 µg/ml),
was von dessen Bindung mit Zellkomponenten zeugt.
Am Ende der Beobachtungsfrist (60 min) ist die Ginichin-
Konzentration in den Geschwulstzellen auch höher, als in
der Aszitesflüssigkeit.
Die Angaben über die vorherrschende Kumulation von
Ginichin in den Asziteszellen gestatten, es als Präparat
der Kontaktwirkung zu empfehlen.
Bekanntlich ist die geschwulsthemmende Wirkung der
meisten Zytostatika mit der Hemmung der Biosynthese von
Makromolekülen verbunden. Im Zusammenhang damit kann die
Inhibierungseffektivität der Biosynthese der Makromolekülen
mit Chemotherapeutika in den Geschwulst- und Normalgeweben
als Index ihrer Wirkungsselektivität dienen, was hauptsächlich
ihre Tauglichkeit für die onkologische Praxis bestimmt.
Der Einfluß von Ginichin auf die Biosynthese der
Makromolekülen in den Versuchen in vitro wurde mit den
Zellsuspensionen des Ehrlich-Asziteskarzinoms untersucht.
Die Versuche wurden an weißen stammlosen Mäusen von 18 bis
20 g Körpergewicht durchgeführt. Der Aszites wurde 7-8 Tage
nach der Implantation genommen, mit abgekühltem Igl-
Medium (pH = 7,4), das 0,1% Heparin enthält, verdünnt, und
die Zellen wurden durchs Zentrifugieren bei 600 g gefällt.
Die Zellen wurden zweimal mit demselben Medium gewaschen
und daraus wurde die 10%ige Suspension in Igl-Medium bereitgestellt.
Der Einfluß von Ginichin auf die Biosynthese von DNS,
RNS und Protein in den Zellen des Ehrlich-Asziteskarzinoms
wurde nach der Einführung von speziellen markierten Vorläufern
in die säureunlösliche Zellfraktion eingeschätzt:
von 2-¹⁴C-Thymidin, 2-¹⁴C-Uridin bzw. 2-¹⁴C-Leuzin.
Das Inkubationsmedium enthielt im Gesamtvolumen von
2 ml 100 mg Geschwulstzellen in Suspensionsform, Igl-Medium
(pH = 7,4), Ginichin in der Konzentration von 1 · 10-4 m und
markierte Vorläufer der Nukleinsäuren und des Proteins,
deren Radioaktivität 0,1 µCu entspricht. Die Kontrollproben
enthielten statt der Präparatlösung entsprechendes
Volumen destillierten Wassers.
Die Inkubation wurde in Gefäßchen der Warburg-Apparatur
bei 37°C während 1 Stunde durchgeführt. Nach der Inkubation
wurden die Geschwulstzellen durch die Zugabe einer kalten
10%igen Trichloressigsäure zum Inkubationsmedium (1 : 1)
fixiert. Parallel wurde eine Kontrollprobe ohne Inkubation bereitgestellt,
in welche vor der Zugabe der Zellsuspension
10%ige Trichloressigsäure in demselben Verhältnis eingegossen
wurde.
Die gefällten Zellen wurden während 20 min bei 0°C
mit 5%iger Trichloressigsäure extrahiert. Dann wurden die
Proben durch Milliporenfilter (HUFS, Porendurchmesser
0,4 µm) filtriert. Der Niederschlag am Filter wurde 2mal
jeweils mit 5 ml kalter 5%iger Trichloressigsäure und einmal
mit 5 ml Toluol durchgewaschen. Die in der Luft getrockneten
Filter wurden in Quarzküvetten übergetragen,
die 10 ml Toluolszintillator enthielten. Die Radioaktivität
wurde am Flüssigkeits-Szintillationszähler bestimmt.
Die Ergebnisse wurden in Prozenten zur Kontrolle ausgedrückt.
Der Einfluß von Ginichin auf die biosynthetischen Prozesse
in den in-vitro-Versuchen wurde an stammlosen weißen
Mäusen von 25 bis 35 g Körpergewicht mit Ehrlich-Asziteskarzinom
untesucht.
Die Mäuse wurden in 2 Gruppen geteilt. Den Tieren der
1. Gruppe wurde das Präparat einmalig intraperitoneal in
verschiedenen Dosen, und der zweiten - der Kontrollgruppe -
destilliertes Wasser eingeführt. Es wurden 3 Versuchsserien
durchgeführt.
In der ersten Versuchsserie (16 Mäuse) wurde den Tieren
das Präparat in einer Dosis von 100 mg/kg (suboptimale Dosis)
eingeführt und die Tiere wurden nach 1 Stunde enthauptet,
in der zweiten Versuchsserie (16 Mäuse) wurden die Tiere
bei ähnlichen Bedingungen der Präparateeinführung nach 3 Stunden
getötet. In der dritten Serie (35 Mäuse) wurde der
Einfluß von Ginichin auf den plastischen Stoffwechsel in
den Geschwulst- und Normalzellen während 24 Stunden nach
der Einführung der 0,33%igen Präparatlösung in einer Dosis
von 28 mg/kg (therapeutische Dosis) untersucht.
Die markierten Vorläufer der Nukleinsäuren und des
Proteins wurden eine Stunde vor dem Töten der Tiere
(50 µCu/100 g) intraperitoneal eingeführt. Zur Analyse wurde
Aszitesflüssigkeit des Tiers sowie Leber, Milz, Dünndarmschleimhaut,
Gehirn, Nieren und Lungen genommen. Aus den
Geschwulstzellen wurde eine 10%ige Suspension und aus den
Geweben ein 10%iges Homogenat in physiologischer
Lösung bereitgestellt.
Die Geschwulstzellen und die Gewebshomogenate wurden
zur Fällung der Nukleinsäuren mit 57%iger Überchlorsäure
(10 : 1) bearbeitet. Die säurelösliche Fraktion wurde durch
zweimaliges Durchwaschen des Niederschlags mit 5 ml
5%iger Überchlorsäure mit darauffolgendem Zentrifugieren
bei 2000 g entfernt. Die Nukleinsäuren wurde nach der
Methode von Schneider hydrolysiert. Die Radioaktivität der
DNS- und RNS-Fraktionen wurde am Flüssigkeits-Szintillationszähler
gemessen. Die Menge von DNS und RNS wurde spektrophotometrisch,
die Menge von DNS - nach der Reaktion mit
Diphenylamin, von RNS - mit Orcin bestimmt.
Zur Herstellung des Proteinhydrolysats wurden die
Suspension der Geschwulstzellen und die Homogenate der Normalgewebe
mit kalter 10%iger Trichloressigsäure (1 : 4) mit
darauffolgendem Zentrifugieren bei 2000 g während 10 min
bearbeitet. Der Niederschlag wurde zweimal jeweils mit
5 ml 10%iger Trichloressigsäure gewaschen. Die Lipide
wurden durch die Bearbeitung des Niederschlags nacheinanderfolgend
mit Ethanol, gesättigtem Natriumazetat, mit
einem Ethanol-Ether-Gemisch (3 : 1) und Äther entfernt. Zur
Herstellung des Proteinhydrolysats wurde der Niederschlag
mit 4 ml 0,3 n-KOH übergossen und im Thermostat bei 37°C
während 60 min stehengelassen. Die Radioaktivität wurde
am Flüssigkeits-Szintillationszähler gemessen. Quantitativ
wurde Protein spektrophotometrisch unter Ausnutzung
der Mikrobiuretreaktion bestimmt.
Die Angaben der Versuche in vitro zur Untersuchung des
Einflusses von Ginichin auf die Einführung der markierten
Vorläufer von DNS, RNS und Protein in die säureunlösliche
Fraktion der Zellen des Ehrlich-Asziteskarzinoms sind in
Tabelle 5 dargestellt.
Wie aus der Tabelle zu ersehen ist, wird die Inklusion
der markierten Vorläufer von DNS, RNS und Protein in die
säureunlösliche Fraktion der Zellen des Ehrlich-Asziteskarzinoms
unter Einwirkung von Ginichin in der Konzentration
von 1 · 10-4 Mol im Vergleich zur Kontrolle zerstört.
Da Ginichin zur Kontaktanwendung
in Form von 0,33%iger Lösung vorgesehen ist, war
es notwendig, die Präparatwirkung auf die Geschwulstzellen
bei der gegebenen Konzentration, die ungefähr 50mal höher
als die Konzentration in biochemischen Versuchen in vitro
ist (1 · 10-14 Mol entspricht 0,007%), sowie bei einer Konzentration
zu untersuchen, die dreimal niedriger als die erfindungsgemäße
ist (0,1%). Die Untersuchungsergebnisse
des Einflusses der 0,3%- und 0,1%igen Ginichin-Lösung
auf die Inklusion von 2-¹⁴C-Thymidin in die säureunlösliche
Fraktion (DNS) der Zellen des Ehrlich-Asziteskarzinoms
sind in Tabelle 6 angeführt.
Aus den erhaltenen Angaben ist ersichtlich, daß bei
der Kontakteinführung der 0,3%igen Ginichin-Lösung eine
praktisch vollständige Hemmung der DNS-Biosynthese in den Geschwulstzellen
beobachtet wird. Offensichtlich ist es nicht
wünschenswert, diese Konzentration herabzusetzen, weil
die DNS-Biosynthese in den Geschwulstzellen in Gegenwart
der 0,1%igen Ginichin-Lösung noch 2,4% von der Kontrolle
beträgt.
Nachdem der hemmende Einfluß von Ginichin auf die
Biosynthese in vitro festgestellt wurde, schien interessant
zu klären, wie die Präparatwirkung auf die Geschwulstzellen
sowie auf die Normalgewebe in vivo ist. Zu diesem Zweck
wurde die Biosynthese der Makromoleküle bei der
kurzwelligen Ginichin-Wirkung (1 und 3 Stunden) in der
suboptimalen Dosis (100 mg/kg) und bei der anhaltenden Wirkung
des Präparats (24 Stunden) in der therapeutischen
Dosis (28 mg/kg) untersucht.
Die Angaben der Untersuchung des Ginichin-Einflusses
auf die Biosynthese von DNS und Protein in den Zellen
des Ehrlich-Asziteskarzinoms, der Leber und Milz der geschwulsttragenden
Mäuse eine Stunde und drei Stunden nach
der Einführung sind in Tabelle 7 bzw. 8 dargestellt.
Diese Versuche zeigen, daß eine Stunde
nach der Präparateinführung die Hemmung der DNS-Biosynthese
in den Geschwulstzellen (57%) nachgewiesen wird, in den
Normalgeweben gibt es eine gewisse Stimulierung der DNS-
Biosynthese (in der Leber - um 6%, in der Milz - um 20%).
Nach 3 Stunden steigt die Hemmung in den Geschwulstzellen
an und erreicht 70%. In der Leber wird auch eine
gewisse Hemmung (7%) beobachtet, und in der Milz beträgt
das Stimulierungsprozent 16%.
Es wurden folgende Angaben in bezug auf den Ginichin-
Einfluß auf die Proteinbiosynthese unter den obengenannten
Einführungsbedingungen erhalten. 1 Stunde nach der Präparateinführung
ist die Proteinbiosynthese bedeutend (um 41%) gehemmt.
In den Normalgeweben - in der Leber und Milz - wird
keine Hemmung oder eine unbedeutende Hemmung nachgewiesen.
Weitere Untersuchungen haben ergeben, daß nach 3 Stunden
die Hemmung der Proteinbiosynthese in den Geschwulstzellen
viel höher (86%) als in den Normalgeweben (in der Leber -
4%, in der Milz - 60%) ist.
Daraus kann man schließen, daß die
höchste Hemmung der Biosynthese von Protein und DNS in den
Geschwulstzellen beobachtet wird, was von der Selektivität
der Präparatwirkung zeugt. Diese Tatsache sowie die schnelle
Präparatwirkung (eine Stunde nach der Einführung) gestatten,
es als antiblastische Mittel der Kontaktanwendung zu empfehlen.
Die Ergebnisses der Untersuchung des Ginichin-
Einflusses auf die Biosynthese von DNS, RNS und Protein
24 Stunden nach der Einführung der therapeutischen Präparatdosis
sind im Tabelle 9 angeführt.
Diese Angaben zeugen davon,
daß 24 Stunden nach der Ginichin-Einführung, ebenso wie
in den vorherigen Versuchen, in den Geschwulstzellen eine
bedeutende Hemmung der Biosynthese der Makromoleküle nachgewiesen
wird. Die Hemmung der Inklusion von 2-¹⁴C-Thymidin
in die DNS beträgt 82%, von 2-¹⁴C-Uridin in die RNS -
42%, von 2-¹⁴C-Leuzin ins Protein - 46%. In allen untersuchten
Normalgeweben (Dünndarmschleimhaut, Leber, Milz,
Gehirn, Nieren, Lungen) wird die allgemeine Tendenz - die
Stimulierung der biosynthetischen Prozesse, insbesondere
der DNS-Biosynthese beobachtet.
Deshalb ist Ginichin ein hochwirksames Zytostatikum der Kontaktwirkung.
Außer der geschwulsthemmenden Wirksamkeit
besitzt es noch eine antibakterielle Wirksamkeit. Das Präparat
ist sogar bei der einmaligen Einführung genügend effektiv.
Bei der intraperitonealen Einführung wird Ginichin
hauptsächlich in Asziteszellen angesammelt.
In den Versuchen in vitro hemmt Ginichin die Inklusion
der markierten Vorläufer in DNS, RNS und Protein. In den
Versuchen in vivo übt es die gleiche Wirkung auf die biosynthetischen
Prozesse in den Geschwulstzellen aus, dabei tritt
in diesem Fall die Selektivität seiner hemmenden Wirkung
auf die Biosynthese der Makromoleküle in den Geschwulstzellen
zutage.
Ein Gemisch aus 3,1 g (0,01 Mol) 2-[2′-(5′′-Nitrofuryl-
2′′)-vinyl]chinolin-4-carbonsäure und 24 g (0,2 Mol) Thionylchlorid
wird mit Rückflußkühler bei Siedetemperatur
des Gemisches während einer Stunde erwärmt. Der Überschuß
an Thionylchlorid wird im Vakuum beim Restdruck von 15 mm Hg
destilliert, dann werden 10 bis 15 ml Benzol zugesetzt und
das Abdestillieren wird zur Entfernung der Thionylchloridspuren
wiederholt.
Die Ausbeute an Hydrochlorid des 2-[2′-(5′′-Nitrofuryl-
2′′)-vinyl]chinolin-4-carbonsäurechlorid beträgt 3,43 g
(94% der Theorie), Schmp. 165-167°C. Nach der Umkristallisation
beträgt der Schmp. 167°C (Benzol).
Gefunden, in %:
C 52,61; H 2,56; Cl 19,24; N 7,51. C₁₆H₁₀N₂O₄Cl₂.
Berechnet, in %:
C 52,62; H 2,71; Cl 19,41; N 7,67.
Gefunden, in %:
C 52,61; H 2,56; Cl 19,24; N 7,51. C₁₆H₁₀N₂O₄Cl₂.
Berechnet, in %:
C 52,62; H 2,71; Cl 19,41; N 7,67.
Das Produkt ist genügend rein und erfordert keine zusätzliche
Umkristallisation.
Zu einer Lösung von 4,74 g (0,03 Mol) Diethylamino-4-
aminopentan in 50 ml Wasser werden unter energischem
Rühren in kleinen Portionen 3,65 g (0,01 Mol) des nach
Beispiel 1 erhaltenen Hydrochlorids von 2-[2′-(5′′-Nitrofuryl-
2′′)vinyl]chinolin-4-carbonsäurechlorid hinzugesetzt.
Das Reaktionsgemisch wird während 6 bis 7 Stunden gerührt
und dann bei Zimmertemperatur für 8 bis 12 Stunden stehengelassen.
Der Niederschlag wird abfiltriert, mit Wasser bis
zur neutralen Reaktion gewaschen, bei einer Temperatur von
90 bis 100°C getrocknet und aus Dimethylformamid umkristallisiert.
Die Ausbeute an 2-[2′-(5′′-Nitrofuryl-2′′vinyl]chinolin-
4-carbonsäure-(α-methyl-δ-diethylaminobutyl)amid
beträgt 3,94 g (87,4%), Schmp. 210-211°C (unter Zersetzung).
Gefunden, in %:
C 66,42; H 6,58; N 12,69. C₂₅H₃₀N₄O₄.
Berechnet, in %:
C 66,65; H 6,71; N 12,47.
Gefunden, in %:
C 66,42; H 6,58; N 12,69. C₂₅H₃₀N₄O₄.
Berechnet, in %:
C 66,65; H 6,71; N 12,47.
2-[2′-(5′′-Nitrofuryl-2′′)vinyl]chinolin-4-carbonsäure-
(α-methyl-δ-diethylaminobutyl)amid wird aus 1,58 g
(0,01 Mol) Diethylamino-4-aminopentan und 3,65 g (0,01 Mol)
Hydrochlorid des 2-[2′-(5′′-Nitrofuryl-2′′)vinyl]chinolin-4-
carbonsäurechlorids in 50 ml Wasser in Gegenwart von 8 ml
Triethylamin erhalten. Das Verfahren wird analog Beispiel
2 durchgeführt.
Die Ausbeute beträgt 3,79 g (84,2% der Theorie).
4,51 g (0,01 Mol) des nach den Beispielen 2 und 3 erhaltenen
2-[2′-(5′′-Nitrofuryl-2′′)vinyl]chinolin-4-carbonsäure-
(α-methyl-δ-diethylaminobutyl)amids werden in 2,5 bis
3 l Aceton gelöst, es werden 1,5 g Aktivkohle hinzugesetzt
und das Gemisch wird während 15 min gekocht. Die Lösung
filtriert man ab, kühlt man ab und gibt 2,31 g 85%ige Orthophosphorsäure
in 350 ml Aceton zu. Der ausgefallene Niederschlag
wird abfiltriert, mit Aceton gewaschen, bei einer
Temperatur von 90 bis 100°C getrocknet und aus Alkohol umkristallisiert.
Die Ausbeute an 2-[2′-(5′′-Nitrofuryl-2′′)vinyl]chinolin-
4-carbonsäure-(α-methyl-δ-diethylaminobutyl)amiddiphosphat
beträgt 4,81 g (74,3% der Theorie),
Schmp. 180-181°C.
Gefunden, in %:
C 46,21; H 5,45; N 8,43; P 9,97. C₂₅H₃₀N₄O₄ · 2 H₃PO₄.
Berechnet, in %:
C 46,44; H 5,61; N 8,67; P 9,58.
Gefunden, in %:
C 46,21; H 5,45; N 8,43; P 9,97. C₂₅H₃₀N₄O₄ · 2 H₃PO₄.
Berechnet, in %:
C 46,44; H 5,61; N 8,67; P 9,58.
4,51 g (0,01 Mol) des nach den Beispielen 2 und 3 erhaltenen 2-[2′-
(5′′-Nitrofuryl-2′′)vinyl]chinolin-4-carbonsäure-(α-methyl-
δ-diethylaminobutyl)amids werden in 2300 ml Aceton gelöst,
es wird 1 g Aktivkohle hinzugesetzt und das Gemisch wird
während 10 bis 15 min gekocht. Nachher filtriert man die
Lösung ab und gibt 3,46 g 85%ige Orthophosphorsäure in
350 ml Aceton zu. Wenn der Niederschlag nicht sofort gebildet
wird, ist es notwendig, das Gemisch auf 50°C unter
energischem Rühren während 1 bis 2 min zu erwärmen. Der
ausgefallene Niederschlag wird abfiltriert, mit Aceton gewaschen
und bei einer Temperatur von 90 bis 100°C getrocknet.
Die Ausbeute an 2-[2′-(5′′-Nitrofuryl-2′′)vinyl]chinolin-4-
carbonsäure-(α-methyl-δ-diethylaminobutyl)amidtriphophat
beträgt 7,15 g (96,1%), Schmp. 175-176°C.
Gefunden, in %:
C 40,46; H 5,30; N 7,49; P 12,49. C₂₅H₃₀N₄O₄ · 3H₃PO₄.
Berechnet, in %:
C 40,33; H 5,28; N 7,53; P 12,48.
Gefunden, in %:
C 40,46; H 5,30; N 7,49; P 12,49. C₂₅H₃₀N₄O₄ · 3H₃PO₄.
Berechnet, in %:
C 40,33; H 5,28; N 7,53; P 12,48.
4,51 g (0,01 Mol) 2-[2′-(5′′-Nitrofuryl-2′′)vinyl]chlorid-4-carbonsäure-
(α-methyl-δ-diethylaminobutyl)amid werden in
2300 ml Aceton gelöst; es wird 1 g Aktivkohle hinzugesetzt
und das Gemisch wird während 10 bis 15 min gekocht. Die Lösung
wird abfiltriert, abgekühlt und dazu werden 2 bis 3 ml
Salzsäure (d 1,179) zugegeben. Der ausgefallene Niederschlag
wird abfiltriert, mit Aceton gewaschen und bei einer
Temperatur von 80 bis 90°C getrocknet. Die Ausbeute an
2-[2′-(5′′-Nitrofuryl-2′′)vinyl]chinolin-4-carbonsäure-
(α-methyl-δ-diethylaminobutyl)amidhydrochlorid beträgt
3,6 g (74,1%), Schmp. 183-187°C (unter Zersetzung).
Gefunden, in %:
C 61,56; H 6,62; N 11,38; Cl 7,05. C₂₅H₃₀N₄O₄ · HCl.
Berechnet, in %:
C 61,66; H 6,42; N 11,51; Cl 7,28.
Gefunden, in %:
C 61,56; H 6,62; N 11,38; Cl 7,05. C₂₅H₃₀N₄O₄ · HCl.
Berechnet, in %:
C 61,66; H 6,42; N 11,51; Cl 7,28.
2-[2′-(5′′-Nitrofuryl-2′′)vinyl]chinolin-4-carbonsäure-
(α-methyl-δ-diethylaminobutyl)amiddihydrobromid wird nach
dem Beispiel 6 aus 2-[2′-(5′′-Nitrofuryl-2′′)vinyl]chinolin-
4-carbonsäure-(αmethyl-δ-diethylaminobutyl)amid
und Bromwasserstoffsäure in einer Ausbeute von 76,3%, Schmp.
238-240°C (unter Zersetzung) erhalten.
Gefunden, in %:
C 48,98; H 5,21; N 9,36; Br 23,94. C₂₅H₃₀N₄O₄ · 2 HBr.
Berechet, in %:
C 49,11; H 5,28; N 9,11; Br 24,14.
Gefunden, in %:
C 48,98; H 5,21; N 9,36; Br 23,94. C₂₅H₃₀N₄O₄ · 2 HBr.
Berechet, in %:
C 49,11; H 5,28; N 9,11; Br 24,14.
Claims (3)
1. 2-[2′-(5′′-Nitrofuryl-2′′)vinyl]-chinolin-4-carbonsäure(α-
methyl-δ-diethylaminobutyl)amid der Formel I
und dessen Salze.
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindung der Formel I in
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in
an sich bekannter Weise 2-[2′-(5′′-Nitrofuryl-2′′)vinyl]-chinolin-
4-carbonsäure mit Thionylchlorid umsetzt und darauffolgend
das erhaltene Säurechlorid mit einem Amin der Formel
(C₂H₅)₂N(CH₂)₃(CH₃)CH-NH₂im wässerigen Medium behandelt.
3. Antiblastisches Arzneimittel mit Kontaktwirkung, dadurch
gekennzeichnet, daß es als Wirkstoff eine
Verbindung nach Anspruch 1 und einen pharmazeutischen Träger
enthält.
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