DE2831601A1 - Textile florware mit einer flordecke aus extrem feinen acrylpolymerfasern und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Textile florware mit einer flordecke aus extrem feinen acrylpolymerfasern und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
Textile Florware rait einer Flordecke aus extrem feinen
Acrylpolymerfasern und Verfahren zu ihrer Herstellung
Die Erfindung betrifft eine Polware oder Florware aus extrem feinen Acrylpolymerfasern und ein Verfahren zu
ihrer Herstellung, insbesondere eine aus extrem feinen Acrylpolymerfasern bestehende Florware mit dem Griff
von natürlichem Wildleder und einer dichten Poldecke oder Polschicht, die im wesentlichen aus extrem feinen
Acrylpolymerfasern besteht, und ein Verfahren zur Herstellung
dieser Ware.
Die verschiedensten Florwaren mit einem aus anderem als Acrylpolymerfasern bestehenden Flor aus extrem feinen
Fasern aus synthetischen Polymeren sind bekannt. Diese Arten von üblichen Florwaren haben jedoch den
Nachteil, daß die Polfasern schwierig in leuchtenden, tiefen Farben färbbar sind und es schwierig zu erreichen
ist, daß die Flordecke das Trägermaterial vollständig in einem solchen Maße bedeckt, daß das Trägermaterial
durch die Flordecke hindurch nicht sichtbar ist. Bei den üblichen Florwaren aus synthetischen Fasern bestehen
die Polfasern aus Polyestern oder Polyamiden, die schwierig in leuchtenden, tiefen Farben einzufärben
sind. Ferner haben die Polfasern in der Flordecke eine verhältnismäßig geringe Dichte, so daß die Flordecke
verhältnismäßig hellfarbig ist. Aus den vorstehend genannten Gründen können die Nachteile der üblichen Florwaren
aus synthetischen Fasern nicht durch irgendwelche Verbesserungen der Färbeverfahren für die Polfasern
ausgeschaltet werden.
Die Tatsache, daß das Trägermaterial durch'die Flordecke
sichtbar ist, ist ein großer Nachteil der üblichen Florwaren aus synthetischen Fasern, beispielsweise der
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wildlederartigen Kunstleder. Um diesen Nachteil auszuschalten, wurde versucht, den Grad der Aufrauhung, dem
das Trägermaterial unterworfen wird, so zu steigern, daß die Dichte der Polfasern in der Flordecke gesteigert
wird, oder das Gerüstmaterial mit einer darauf aufgebrachten Harzschicht zu bedecken. Die Steigerung
des Aufrauhungsgrades verursacht jedoch eine erhebliche Verschlechterung der Festigkeit des Grundgewebes, und
diese Verschlechterung der Festigkeit hat eine Verminderung des Handelswertes der erhaltenen Florware zur
Folge.
Ferner ist es zum vollständigen Bedecken des Trägermaterials
notwendig, eine große Harzmenge auf die Florware aufzubringen. Die auf die Florware aufgebrachte große
Harzmenge hat zur Folge, daß die Polfasern in die Harzschicht eingebettet werden, so daß eine glatte Harzoberfläche
auf der Ware erzeugt wird. Das erhaltene Flächenerzeugnis hat auf Grund der hohen Steifigkeit
der Harzschicht einen sehr schlechten Fall bzw. ein sehr
20 schlechtes Draplervermögen.
Florwaren aus synthetischen Fasern ohne die vorstehend
genannten Nachteile sind im Handel nicht erhältlich. Daher sind die handelsüblichen Florwaren aus synthetischen
Fasern, in denen die Polfasern aus anderen synthetischen Polymerisaten als Acrylpolymerisaten bestehen,
im Aussehen und im Griff von natürlichem Wildleder sehr verschieden.
Um die vorstehend genannten Nachteile auszuschalten,
würden Versuche unternommen, Acrylpolymerfasern für die
Bildung des Faserflors zu verwenden. Die hierbei erhaltene Florware aus Acrylpolymerfasern erwies sich jedoch
auf Grund ungünstiger Steifigkeit und auf Grund eines rauhen Griffs der Acrylpolymerfasern als unbefriedigend.
Es ist demgemäß erwünscht, spezielle Acrylpolymerfasern
-oder -fäden mit guter Weichheit und geringer Steifigkeit,
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die keinen rauhen Griff aufweisen, verfügbar zu machen.
Zur Herstellung von Kunstleder wird im allgemeinen eine Lösung eines elastischen Polymerisats, z.B. Polyurethan,
in einem hydrophilen organischen Lösungsmittel, bei— spielsweise N,N-Dimethylformamid, auf eine Gewebeunterlage
aufgebracht. Das Polymerisat in der Lösung, mit der die Gewebeunterlage imprägniert ist, wird mit einer
Koagulierungsflüssigkeit, z.B. Wasser, koaguliert. Es
hat sich jedoch gezeigt, daß in dem Fall, in dem die Gewebeunterlage Acrylpolymerfasern enthält, das Lösungsmittel
für das elastische Polymerisat auch die Acrylpolymerfasern
löst. Es ist daher notwendig, ein neues Verfahren zum Aufbringen des elastischen Polymerisats
auf die Gewebeunterlage, die die Acrylpolymerfasern oder
15 -fäden enthält, zu entwickeln.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine Florware, die extrem feine Acrylpolymerfasern als Flordecke und
eine Konfiguration und einen Griff von natürlichem Wildleder aufweist, in leuchtenden, tiefen Farben eingefärbt
werden kann und wenigstens an einer Seite mit einer Flordecke aus extrem feinen Acrylpolymerfasern bedeckt
ist, die eine solche hohe Dichte hat, daß die Struktur der Gewebeunterlage durch die Flordecke hindurch nicht
sichtbar ist, und ein Verfahren zur Herstellung dieser
25 Florware verfügbar zu machen.
Die Aufgaben, die die Erfindung sich stellt, werden durch die erfindungsgemäße Florware gelöst, die aus
extrem feinen Acrylpolymerfasern besteht, mit einem elastischen Polymerisat imprägniert, auf wenigstens einer
Seite mit einer Flordecke versehen und dadurch gekennzeichnet ist, daß die Flordecke im wesentlichen aus
extrem feinen Acrylpolymerfasern mit einem Titer von
0,89 dtex oder weniger besteht. .
Bei der Florware gemäß der Erfindung ist es wichtig, daß
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die Acrylpolymerfaser einen Titer von 0,89 dtex oder
weniger, vorzugsweise von 0,44 dtex oder weniger, insbesondere von 0,22 dtex oder weniger hat. Es wurde gefunden,
daß bei einem Titer von 0,89 oder weniger die extrem feinen Acrylpolymerfasern gute Weichheit und
glatten, d.h. einen sehr erwünschten Griff aufweist.
Die Florware gemäß der Erfindung kann nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellt werden, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß man eine Gerüstsubstanz oder eine Gewebeunterlage, die extrem feine Acrylpolymerfasern
oder -fäden mit einem Titer von 0,89 dtex oder weniger enthält, mit einer Lösung eines elastischen
Polymerisats in einem Lösungsmittelgemisch, das das elastische Polymerisat, aber nicht die Acrylpolymerfasern
oder -fäden zu lösen vermag, imprägniert, die imprägnierte Gerüstsubstanz bzw. Gewebeunterlage in eine
Koagulierungsflüssigkeit taucht, die sowohl das elastische
Polymerisat als auch die Acrylpolymerfasern bzw. -fäden nicht zu lösen vermag, taucht und hierdurch das
elastische Polymerisat in der Gerüstsubstanz bzw. Gewebeunterlage koaguliert, wobei das Lösungsmittelgemisch aus
50 bis 90 Gew.-% eines organischen Lösungsmittels, das das elastische Polymerisat zu lösen vermag, und 10 bis
50 Gew.-% einer organischen Flüssigkeit, die sowohl mit dem organischen Lösungsmittel als auch der koagulierenden
Flüssigkeit verträglich ist, aber die Acrylpolymerfasern bzw. -fäden nicht zu lösen vermag, besteht, und wenigstens
eine Oberfläche der Gerüstsubstanz oder Gewebeunterlage während wenigstens einer der Verarbeitungsstufen vor
der Imprägnierstufe und nach der Tauchstufe aufrauht und hierdurch eine Flordecke auf der Unterlage bildet.
Die Florware gemäß der Erfindung kann auch nach einem anderen erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man eine Gerüstsubstanz bzw. Gewebeunterlage, die extrem feine Acrylpoly-
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merfasern oder -fäden mit einem Titer von 0,89 dtex oder weniger enthält, mit einer wässrigen Emulsion
eines elastischen Polymerisats imprägniert, die imprägnierte Gerüstsubstanz bzw. Gewebeunterlage bei einer
Temperatur von 50° bis 1800C in einer Gasatmosphäre wärmebehandelt
und hierdurch das elastische Polymerisat in der Gerüstsubstanz bzw. Gewebeunterlage abscheidet und
während mindestens einer der Stufen vor der Imprägnierung und der Wärmebehandlung wenigstens eine Oberfläche der Gerüstsubstanz
bzw. Gewebeunterlage aufrauht und hierdurch eine Poldecke darauf bildet.
Die Florware gemäß der Erfindung kann ferner nach einem anderen erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man zunächst eine Gerüstsubstanz oder Gewebeunterlage, die extrem feine
Acrylpolymerfasern oder -fäden mit einem Titer von 0,89 dtex oder weniger enthält, mit einer organischen
Flüssigkeit imprägniert, die mit einem organischen Lösungsmittel, das ein elastisches Polymerisat zu lösen, aber
die extrem feinen Acrylpolymerfasern oder -fäden nicht zu lösen vermag, verträglich ist, dann die imprägnierte
Gerüstsubstanz bzw. Gewebeunterlage mit einer Lösung des elastischen Polymerisats im omanischen Lösungsmittel
imprägniert, die zweimal imprägnierte Gerüstsubstanz bzw. Gewebeunterlage in eine Flüssigkeit taucht, die
sowohl das elastische Polymerisat als auch die extrem feinen Acrylpolymerfasern oder -fäden nicht zu lösen
vermag, und hierdurch das elastische Polymerisat in der Gerüstsubstanz bzw. Gewebeunterlage koaguliert
und wenigstens eine Oberfläche der Gerüstsubstanz bzw. Gewebeunterlage wenigstens während einer Stufe vor der
ersten Imprägnierung und nach dem Eintauchen aufrauht, und hierdurch eine Flordecke darauf bildet.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Abbildungen erläutert.
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Fig.l zeigt eine Mikroaufnahme einer extrem feinen
Acrylpolymerfaser mit zahlreichen schuppenförmigen
Vorsprüngen am Umfang der Faser.
Fig.2 ist eine Mikroskopaufnahme einer anderen extrem feinen Acrylpolymerfaser mit zahlreichen schuppenförmigen
Vorsprüngen an ihrem Umfang.
Die Florware gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die auf der Gerüstsubstanz bzw. Gewebeunterlage gebildeten Polfasern im wesentlichen aus
extrem feinen Fasern bestehen, die einen Titer von 0,89 dtex oder weniger haben und aus einem Acrylpolymerisat
bestehen. Dieses Acrylpolymerisat ist nicht auf ein spezielles Polymerisat begrenzt, so lange das Polymerisat
ein faserbildendes Acrylpolymerisat ist, das im wesentlichen aus Acrylnitril besteht. Vorzugsweise ent-
_hält jedoch das Acrylpolymerisat wenigstens 80 Gew.-%
Acrylnitril. Als Acrylpolymerisate kommen somit Acrylnitrilhomopolymere
und -copolymere von wenigstens 30 Gew.-% Acrylnitril und Rest wenigstens einem Comonomeren
aus der folgenden Gruppe in Frage: Acrylsäure und ,ihre Ester, beispielsweise Methylacrylat, Äthylacrylat,
Propylacrylat und Butylacrylat, Methacrylsäure und ihre
Ester, z.B. Methylmethacrylat, Äthylmethacrylat, Propylmethacrylat
und Butylmethacrylat, cc-Chloracrylsäure und
. ihre Ester, beispielsweise Methyl-a-chloracrylat und
Äthyl-a-chloracrylat, Acrylamid und seine Derivate,
beispielsweise N-Methylacrylamid, N,N-Dimethylacrylamid
und N-Methylolacrylamid, Methacrylamid und seine Derivate,
beispielsweise N-Methy!methacrylamid, N,N-Dimethylmethacrylamid
und N-Methylolmethacrylamid, Vinylcarboxylate,
beispielsweise Vinylacetat, Vinylchloracetat, Vinylpropionat und Vinylstearat, Vinylhalogenide, beispielsweise Vinylchlorid und Vinylbromid, Vinylidenhalogenide,
beispielsweise Vinylidenchlorid und Vinylidenbromid, N-substituierte Alkylaminoalkylacrylate, bei-
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spielsweise N,N-Dimethylaminoäthylacrylat, N-substituierte
Alkylaminoalkylmethacrylate, beispielsweise NjN-Dimethylaminoäthylmethacrylat, Vinylpyridine, beispielsweise
2-Vinylpyridin und 2-Methyl-5-vinylpyridin, ungesättigte Verbindungen, die eine SuIfonsäuregruppe
enthalten, beispielsweise Allylsulfonsäure, Methallylsulfonsäure und Vinylbenzolsulfonsäure, und andere Verbindungen,
die eine Gruppe der Formelle = CC^ enthalten,
beispielsweise Methacrylnitril und Vinylpyrrolidon.
Die für die Zwecke der Erfindung geeigneten Trägermaterialien sind nicht auf einen speziellen Typ beschränkt,
so lange das Trägermaterial wenigstens an einer Oberfläche durch Aufrauhen mit einer Flordecke,
die im wesentlichen aus den extrem feinen Acrylpolymerfasern besteht, versehen werden kann. Als Trägermaterialien
eignen sich verschiedene Arten von Geweben, beispielsweise Gewebe mit Leinwandbindung, Köpergewebe,
Atlasgewebe und figurierte Gewebe, verschiedene Arten von Gewirken, beispielsweise Einstichwirkware, Kettwirkware,
gemusterte Kettwirkware, Schußwirkware, beispielsweise Trikotstoffe und gemusterte Schußwirkware,
sowie die verschiedensten Vliese.
Wenn als Trägermaterial ein Gewebe verwendet wird, wird dieses vorzugsweise als Gerüstsubstanz der Florware
gemäß der Erfindung wie folgt vorbereitet: Man erhitzt in einem Heizmedium bei einer Temperatur von 60°C oder
mehr ein Gewebe, dessen Schußfäden jeweils aus wenigstens einem gesponnenen Garn oder Multifilamentgarn aus
extrem feinen Acrylpolymerfasern oder -fäden mit einem Titer von 0,89 dtex oder weniger bestehen und dessen
Kettfaden jeweils aus wenigstens einem gesponnenen Garn oder Multifilamentgarn bestehen und im Heizmedium bei
der Temperatur von 600C oder mehr die gleiche Schrumpfung
wie die Schußfäden aufweisen, und rauht wenigstens eine Oberfläche des erhitzten Gewebes zur Bildung wenigstens
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einer Flordecke auf, die im wesentlichen aus den extrem feinen Acrylpolymerfasern besteht. Das die Kette bildende
gesponnene Garn oder Multifilamentgarn kann aus Fasern oder Fäden aus einem Acrylpolymerisat, Polyester,
Polyamid, Baumwolle, regenerierter Cellulose, unlöslich gemachtem Polyvinylalkohol oder Modacrylpolymerisat,
Wolle oder einem Gemisch von zwei oder mehreren der vorstehend genannten Fasern oder Fäden bestehen.
Der Titer der die Kette bildenden Fasern oder Fäden ist nicht auf einen bestimmten Wert begrenzt, jedoch beträgt
er vorzugsweise 3,3 dtex oder weniger. Wenn das vorstehend beschriebene Grundgewebe so erhitzt wird,
daß die Kettfaden schrumpfen, und dann aufgerauht wird, besteht die hierbei gebildete Flordecke im wesentlichen
aus den extrem feinen Acrylpolymerfasern aus den aus extrem feinen Acrylpolymerfasern bestehenden, die Schußfäden
bildenden gesponnenen Garnen oder Multifilament—
garnen. Das aufgerauhte Grundgewebe weist gute Weichheit und glatten Griff auf. Dies hat den folgenden Grund:
Wenn das vorstehend beschriebene Trägergewebe so erhitzt wird, daß die Kettgarne schrumpfen, werden die geschrumpften Kettgarne in den inneren Teil des Gewebes eingebettet,
während der Oberflächenteil des Gewebes im wesentlichen aus den Schußgarnen besteht. Wenn das Gewebe
aufgerauht wird, werden daher im wesentlichen nur die im Oberflächenteil des Gewebes liegenden Teile der
Schußgarne unter Bildung der Flordecke aufgerichtet. Wird dagegen ein Trägergewebe, in dem die Schrumpfung der Kettgarne
geringer ist als die der Schußgarne, der Schrumpfbehandlung unterworfen, wird der Oberflächenteil des geschrumpften
Gewebes im wesentlichen durch die Kettgarne gebildet. Wenn das geschrumpfte Gewebe aufgerauht wird,
besteht hierbei dann die gebildete Flordecke im wesentlichen aus Teilen der Fasern in den Kettgarnen,
so daß das Produkt einen unerwünschten schlechten Griff hat.
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Das vorstehend genannte Grundgewebe kann ein Gewebe mit Leinwandbindung oder Köperbindung sein. Zur Erzielung
einer Flordecke, die aus den extrem feinen Acrylpolymerfasern der Schußgarne besteht, wird als Gewebe ein
Satingewebe, insbesondere ein vier- bis zehnbindiges Satingewebe besonders bevorzugt.
Im vorstehend beschriebenen Typ des Grundgewebes haben die schußbildenden extrem feinen Acrylpolymerf asern oder
-fäden vorzugsweise eine Schrumpfung von nicht mehr als 40% im Heizmedium bei einer Temperatur von 600C oder
mehr. Ferner enthalten die den Schuß bildenden gesponnenen Garne oder Multifilamentqarne die extrem feinen
Acrylpolymerfasern oder -fäden vorzugsweise in einem Anteil von 70 Gew.-% oder mehr.
Als Heizmedium zum Erhitzen des vorstehend beschriebenen Typs des Grundgewebes wird vorzugsweise heißes Wasser
oder Dampf mit einer Temperatur von 600C oder mehr
verwendet. Die Dauer des Erhitzens des Trägergewebes kann nach Belieben unter Berücksichtigung der Art des
Heizmediums, der Heiztemperatur und des Unterschiedes im Schrumpfen zwischen den Schußfäden und Kettfaden
im Trägergewebe bei der Erhitzungstemperatur so gewählt werden, daß der Oberflächenschichtteil des geschrumpften
Trägergewebes hauptsächlich durch die Schußfäden gebil-
25 det wird.
Das Trägermaterial der Florware wird mit einem elastischen Polymerisat imprägniert. Als elastische Polymerisate
eignen sich beispielsweise Polyurethane, Polyamide, Polyaminosäuren, Polyvinylchlorid, Äthylen-Vinylacetat-Copolymerisate,
Styrol-Butadien-Copolymerisate, Butadien-Acrylnitril-Copolymerisate,
polymere Materialien, die im wesentlichen aus wenigstens einer* Acrylsäureester
bestehen, und Gemische, die zwei oder mehrere der vorstehend genannten Polymerisate enthalten. Besonders
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bevorzugt als elastische Polymerisate werden Polyurethane. Als Polyurethane eignen sich Polyätherpolyurethane,
Polyesterpolyurethane, Polyurethane vom Typ der Polyäther-Polyester-Blockmischpolymerisate und Gemische
von zwei oder mehreren der genannten Polymerisate.
Bei der Florware gemäß der Erfindung ist die Menge des elastischen Polymerisats, mit dem das Trägermaterial
zu imprägnieren ist, nicht auf einen besonderen Bereich begrenzt, jedoch liegt die Menge vorzugsweise im Bereich
von 1 bis 30%, bezogen auf das Gesamtgewicht der aufgerauhten imprägnierten Florware.
In der Florware gemäß der Erfindung sind die Wurzelteile
der Polfasern vorzugsweise so in dem durch Imprägnieren aufgebrachten elastischen Polymerisat eingebettet, daß
sie die Polfasern fest aufrecht halten. Ferner machen die eingebetteten Polfasern vorzugsweise 5 bis 80%,
insbesondere 20 bis 60% des Gesamtgewichts der Flordecke
aus. Wenn die in das elastische Polymerisat eingebettete Menge der Polfasern geringer ist als 5%, kann es unmöglieh
sein, die Struktur des Trägermaterials mit der Poldecke vollständig zu bedecken. Wenn andererseits die
in das elastische Polymerisat eingebettete Menge der Polfasern größer als 80% ist, hat die hierbei erhaltene
Florware eine unerwünschte Steifigkeit und nicht die wildlederartige glatte Oberfläche, weil die Poldecke
im wesentlichen vollständig im elastischen Polymerisat
eingebettet ist. Im allgemeinen ist es bei einer aus extrem feinen Fasern mit einem Titer von 0,89 dtex oder
weniger gebildeten Flordecke schwierig, die Polfasern aufrecht zu halten, weil sie einen sehr geringen scheinbaren
Young-Modul aufweisen. Daher pflegen die Polfasern
auf der Oberfläche des Trägermaterials flach zu liegen. Bei diesem Zustand der Polfasern sind das Aussehen und
der Griff der Florware von natürlichem Wildleder sehr
35 verschieden.
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In der Florware gemäß der Erfindung liegt die Menge des durch Imprägnieren aufgebrachten elastischen Polymerisats
vorzugsweise im Bereich von 1 bis 30%, bezogen auf das Gesamtgewicht der aufgerauhten imprägnierten Florware.
Die extrem feinen Acrylpolymerfasern oder —fäden mit
einem Titer von 0,89 dtex oder weniger, die für die Zwecke der Erfindung geeignet sind, sind vorzugsweise
mit einer Anzahl von amorphen schuppenförmigen Vorsprüngen
auf ihrer Umfangsflache versehen. Die schuppenförmigen
Vorsprünge tragen sehr wirksam dazu bei, daß das Kunstleder einen sehr natürlichen wildlederartigen Griff
hat. Sie sind nicht auf eine bestimmte Größe und Gestalt beschränkt, d.h. sie können kreisrund, dreieckig, qua—
dratisch oder rechteckig sein oder eine beliebige Modifikation der genannten Formen aufweisen. Vorzugsweise
haben jedoch die Vorsprünge eine mittlere Größe von 3 um oder weniger.
Ferner haben die extrem feinen Acrylpolymerfasern oder
-fäden vorzugsweise eine Porosität von 20% oder mehr, bestimmt nach der Wassermenge, die von den Fasern oder
Fäden absorbiert wird. Die Porosität wird gemäß der folgenden Gleichung (1) bestimmt:
W W Porosität (%) = x 100
Wl
Hierin ist W„ das Gewicht einer Faser- oder Fadenmasse,
die eine Stunde bei einer Temperatur von 200C in Wasser
getaucht und 10 Minuten bei 1500 UpM zentrifugiert worden ist, und W. das Gewicht der Faser- oder Fadenmasse,
die nach dem Zentrifugieren 24 Stunden bei einer
30 Temperatur von 80°C getrocknet worden ist.
Die vorstehend genannten extrem feinen Acrylpolymer— fasern oder -fäden mit zahlreichen Vorsprüngen können
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nach dem nachstehend beschriebenen speziellen Verfahren hergestellt werden. Die japanische Patentveröffentlichung
(Kokoku) 38-5862(1963) beschreibt die Herstellung von Acrylpolymerfasern oder -fäden durch Naßspinnen,
wobei eine Spinnlösung, die das Acrylpolymerisat in wässriger Salptersäurelösung gelöst enthält, in ein
Koagulierungsbad ausgepreßt und im Bad koaguliert wird. Da bei diesem Verfahren die wässrige Salpetersäurelösung
zur Auflösung des Acrylpolymerisats eine verhältnismäßig niedrige Konzentration hat, ist die Konzentration
des Acrylpolymerisats in der Spinnlösung ebenfalls verhältnismäßig niedrig. Da eine Anzahl von Strahlen
der Acrylpolymerlösung durch Bohrungen einer Spinndüse ausgepreßt und in einem Koagulierungsbad koaguliert wird,
verkleben häufig die ausgepreßten Strahlen der Acrylpolymerlösung bzw. die koagulierten Acrylpolymerfäden
miteinander. Es ist daher schwierig, das vorstehend beschriebene bekannte Verfahren großtechnisch durchzuführen.
Um die Nachteile des bekannten Verfahrens auszuschalten, untersuchte und verglich die Anmelderin die Beziehung
der Bedingungen des Spinnprozesses, z.B. die Zusammensetzung und Konzentration der wässrigen Salpetersäurelösung
zur Auflösung des Acrylpolymerisats, die Zusammensetzung und Konzentration des Koagulierungsbades,
die Koagulierungstemperatur, den Zug, unter dem die extrudierten und koagulierten Acrylpolymerfäden im Koagulierungsbad
stehen, und die Konzentration des Acrylpolymerisats in der Spinnlösung mit der Qualität der
gebildeten Acrylpolymerfasern oder -fäden. Überraschenderweise wurde hierbei gefunden, daß die gebildeten
extrem feinen Acrylpolymerfasern oder -fäden unter bestimmten
Bedingungen des Spinnprozesses mit einer großen Zahl amorpher, schuppenförmiger Vorsprünge an ihrer
Umfangsflache versehen werden und gute Weichheit und
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keinen harten Griff aufweisen, und daß diese speziellen Acrylpolymerfasern oder -fäden mit hohem Wirkungsgrad
gebildet werden können.
Das neue Verfahren yemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß man ein faserbildendes Acrylpolymerisat
in einer wässrigen, 60 Gew.-% oder mehr Salpetersäure enthaltenden Lösung löst, die erhaltene
wässrige Salpetersäurelösung des Acrylpolymerisats durch eine Spinndüse mit einer Vielzahl von Spinnöffnungen
in ein Koagulierungsbad spinnt, das eine wässrige Salpetersäurelösung einer Konzentration
von 42 Gew.-% oder mehr, aber weniger als 44 Gew.-%
enthält, wobei die ausgepreßten Strahlen der Lösung des Acrylpolymerisats in Form einer Vielzahl von Fäden erstarren,
die erstarrten Acrylpolymerfäden mit einer Geschwindigkeit, die ebenso hoch oder höher ist als die
theoretische Spinngeschwindigkeit, aufwickelt und die aufgewickelten Polymerfäden bei einem vorbestimmten
Verstreckverhältnis verstreckt, wobei der Innendurchmesser der Spinnöffnungen, die Spinngeschwindigkeit der
Acrylpolymerlösung, die Aufwickelgeschwindigkeit und das Verstreckverhältnis jeweils auf einen Wert eingestellt
sind, bei dem extrem feine Acrylpolymerfasern oder -fäden mit einem Titer von 0,89 dtex oder weniger erhalten
werden.
Bei dem vorstehend beschriebenen neuen Verfahren hat die wäßrige Salpetersäurelösung, in der das Acry!polymerisat
zur Herstellung der Spinnlösung gelöst wird, eine hohe Salpetersäurekonzentration von 60 Gew.-% oder mehr, vorzugsweise
von 67 bis 90 Gew.-%. Auf Grund dieser hohen Konzentration der Salpetersäure in der Spinnlösung hat
die Koagulierungslösung eine verhältnismäßig niedrige Salpetersäurekonzentration vor 42% oder mehr, jedoch von
weniger als 44 Gew.-%, vorzugsweise von 42 bis 43,5 Gew.-%. Durch Einstellen der Konzentrationen der SaI-
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petersäure in der Spinnlösung und in der Koagulierungslösung auf Werte in den vorstehend genannten Bereichen
kann der Spinnprozess ohne jede Schwierigkeit mit hohem Wirkungsgrad durchgeführt werden, und die hierbei gebildeten
extrem feinen Acrylpolymerfasern oder -fäden erhalten auf ihrer Umfangsflache eine Vielzahl von
amorphen, schuppenförmigen Vorsprüngen. Ferner wurde
gefunden, daß die extrem feinen Acrylpolymerfasern oder
-fäden gute Weichheit und glatten oder schliffigen Griff aufweisen. Diese Ergebnisse des neuen Verfahrens
waren aus dem vorstehend genannten Stand der Technik nicht zu erwarten.
Für die Bildung einer Vielzahl von amorphen schuppenförmigen
Vorsprüngen auf der Umfangsflache der Acrylpolymerfasern
oder -fäden wird der folgende Grund angenommen: Bei dem neuen Verfahren ist der Unterschied
in der Konzentration der Salpetersäure zwischen der Spinnlösung und der KoagulierungslÖsung sehr groß, und
die ausgepreßten Strahlen der Spinnlösung sind sehr dünn. Wenn die ausgepreßten Strahlen der Spinnlösung
mit der KoagulierungslÖsung in Berührung kommen, werden daher die äußeren Oberflächenschichten der ausgepreßten
Strahlen der Spinnlösung sehr schnell koaguliert, so daß sehr steife, dünne Hautschichten gebildet werden. Zweitens
werden die oberflächlich koagulierten Strahlen der
Spinnlösung im Koagulierungsbad verstreckt, während sie weiterhin koaguliert werden. Während des Streckprozesses
werden die steifen dünnen Oberflächenschichten regellos aufgerissen. Die regellos aufgerissenen Hautschichten
bilden zahlreiche amorphe schuppenförmige Vorsprünge
auf den Umfangsflachen der Fasern oder Fäden. Ferner
wurde bestätigt, daß die Oberflächenschichten der ausgepreßten Strahlen der Spinnlösung im Koagulierungsbad
so schnell koagulieren, daß die Strahlen während des Koägulierungs- und Streckprozesses nicht miteinander
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verkleben können. Daher können die extrem feinen Acrylpolymerfasern
oder -fäden mit Hilfe des neuen Verfahrens mit sehr hohem Wirkungsgrad hergestellt werden.
Beim Verfahren gemäß der Erfindung enthält die Spinnlösung das Acrylpolyroerisat vorzugsweise in einer Konzentration
von 13,5 bis 17,5 Gew.-%. Wenn die Salpetersäurekonzentration in der Spinnlösung für das neue Verfahren
niedriger ist als 60%, ist es unmöglich, den Spinnprozess großtechnisch in einer Koagulierungslösung
mit verhältnismäßig niedriger Salpetersäurekonzentration von 42% oder mehr, aber weniger als 44 Gew.-%
durchzuführen. Bei einer Salpetersäurekonzentration der
Koagulierungslösung von 44% oder mehr verkleben außerdem die ausgesponnenen Strahlen der Spinnlösung im Koagulierungsbad
häufig miteinander, so daß der Spinnprozess nicht kontinuierlich durchgeführt werden kann.
Bei dem vorstehend beschriebenen neuen Verfahren sind der Innendurchmesser der Spinnöffnungen, die Spinngeschwindigkeit
der Acrylpolymer-Spinnlösung, die Auf-Wickelgeschwindigkeit und das Verstreckverhältnis nicht
auf bestimmte Werte begrenzt, so lange die Werte für die Bildung von extrem feinen Acrylpolymerfasern oder -fäden
mit einem Titer von 0,39 dtex oder weniger geeignet sind. Vorzugsweise liegt jedoch der Innendurchmesser der
25 Spinnöffnungen in einem Bereich von 0,04 bis 0,20 mm
und die Spinngeschwindigkeit der Spinnlösung im Bereich von 0,4 bis 10 m/Minute.
Wenn die Spinnlösung durch die Vielzahl von Spinnöffnungen in das Koagulierungsbad ausgepreßt wird, erstarren
die hierbei gebildeten Strahlen der Spinnlösung unter Bildung einer Vielzahl von Fäden. Die erstarrten
Fäden werden mit einer Geschwindigkeit aufgewickelt, die ebenso hoch oder höher ist als die theoretische
Spinngeschwindigkeit der Spinnlösung und beispielsweise
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das 1- bis 30-fache der theoretischen Spinngeschwindigkeit beträgt, d.h. die Strahlen der Spinnlösung und die
aus den Strahlen der Spinnlösung gebildeten erstarrten Fäden werden, mit einem Verstreckverhältnis von 1 oder
mehr verstreckt. Wenn das Verstreckverhältnis weniger als 1 beträgt, entsteht eine starke Schwingung der
Spinnlösungsstrahlen und der erstarrten Fäden im Koagulierungsbad, so daß diese miteinander verkleben und
eine Fortsetzung des Spinnprozesses unmöglich ist.
Die bei den neuen Verfahren erhaltenen unverstreckten Acrylpolymerfäden werden mit einem bestimmten Ver—
Streckungsverhältnis von beispielsweise 3 bis 25 verstreckt. Das Verstrecken wird vorzugsweise bei einer
Temperatur von 70° bis 200°C beispielsweise in heißem Wasser oder in einer Wasserdampfatmosphäre durchgeführt.
Die hierbei erhaltenen verstreckten Acrylpolymerfäden können, falls erforderlich, einer Wärmebehandlung bei
einer Temperatur von 70° bis 200°C beispielsweise in heißem Wasser, Wasserdampf oder Heißluft unterworfen
werden. Dieses Thermofixieren bewirkt eine Verbesserung der Maßbeständigkeit der Acrylpolymerfasern oder -fäden.
Falls erforderlich, können die Acrylpolymerfäden zu Stapelfasern einer gewünschten Länge geschnitten werden.
Bei der Herstellung der Florware gemäß der Erfindung wird wenigstens eine Oberfläche des Trägermaterials, das die
extrem feinen Acrylpolymerfasern oder -fäden enthält,
unter Bildung der Poldecke, die im wesentlichen aus den extrem feinen Acrylpolymer-Polfasern besteht, aufgerauht.
Das Aufrauhen kann mit beliebigen üblichen Rauhmaschinen, beispielsweise einer Kratzenschleifmaschine
vom deutschen, französischen oder britischen Typ oder einer Universal-Kratzenschleifmaschine und einer Sandpapierschleifmaschine,
einem sog. Sander, durchgeführt werden. In der Kratzenschleifmaschine ist ein Kardenbeschlag
oder Kratzenbelag, in dem eine Vielzahl von
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feinen Nadeln mit hoher Dichte auf einem dünnen Gummituch stehen, um eine drehbare Trommel gewickelt. Beim
Aufrauhen oder Velourisieren wird die Trommel mit hoher Geschwindigkeit so gedreht, daß die Nadeln mit der
Oberfläche des aufzurauhenden Grundgewebes in Berührung
gebracht werden, wobei die im Oberflächenteil des Trägergewebes liegenden extrem feinen Acrylpolymerfasern zu
Polfasern umgewandelt und aufgerichtet werden.
Als Sandpapierschleifmaschinen kommen die mit einer Schleiftrommel versehene Maschine, bei der Sandpapier
mit einer Vielzahl von Schleifkörnern aus Granat oder Sand um eine drehbare Trommel gewickelt ist, und die mit
Schleifband versehene Schleifmaschine in Frage, bei der ein aus Sandpapier bestehendes endloses Band umläuft.
Bei beiden Arten von Sandpapierschleifmaschinen wird das Sandpapier mit der Oberfläche des Grundgewebes in
Berührung gebracht und hierdurch aufgerauht.
Die Kratzenschleifmaschine eignet sich zur Bildung von verhältnismäßig langen Polfasern und die Sandpapierschleifmaschine
zur Bildung von verhältnismäßig kurzen Polfasern. Demgemäß eignet sich als Rauhmaschine für
die Herstellung einer nubukartigen Polware die Sandpapierschleifmaschine und nicht die Kratzenschleifmaschine.
Es ist jedoch möglich, das Grundgewebe durch gleichzeitige Verwendung der Sandpapierschleifmaschine
und der Kratzenschleifmaschine aufzurauhen. Ferner kann das aufgerauhte Grundgewebe einem Burst- oder Scherprozess
unterworfen werden, um die Qualität der aufgerichteten Poldecke zu verbessern.
Das Aufrauhen des Grundgewebes erfolgt während wenigstens einer der Arbeitsstufen, die vor dem Imprägnieren
mit dem elastischen Polymerisat und nach dem Abbinden des durch Imprägnieren aufgebrachten elastischen Polymerisats
im Grundgewebe durchgeführt werden. Das Impräg-
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nieren kann wie folgt durchgeführt werden: Das Grundgewebe wird mit einer Lösung des elastischen Polymerisats
in einem Lösungsmittelgemisch, das das elastische Polymerisat, aber nicht die Acrylpolymerfasern oder
-fäden zu lösen vermag, imprägniert. Das imprägnierte Grundgewebe wird dann in eine Koagulierungsflüssigkeit getaucht,
die sowohl das elastische Polymerisat als auch die Äcrylpolymerfasern oder -fäden nicht zu lösen vermag, so
daß das elastische Polymerisat im Grundgewebe koaguliert wird. In diesem Fall besteht das Lösungsmittelgemisch aus
50 bis 90 Gew.-% eines organischen Lösungsmittels, das das elastische Polymerisat zu lösen vermag, und
10 bis 50 Gew.-% einer organischen Flüssigkeit, die
sowohl mit dem organischen Lösungsmittel als auch mit der
Koagulierungsflüssigkeit verträglich ist,·aber die
Äcrylpolymerfasern oder -fäden nicht zu lösen vermag.
Wenn der Gehalt an organischem Lösungsmittel, in dem das
elastische Polymerisat löslich ist, im Lösungsmittelgemisch
mehr als 90 Gew.-% beträgt, verursacht es Auflösung der Äcrylpolymerfasern oder -fäden im Grundgewebe. Diese Auflösung der Äcrylpolymerfasern oder -faden
führt zu Deformierung und Qualitätsänderung des Grundgewebes
oder der hergestellten imprägnierten Florware. -Wenn andererseits der Gehalt an organischem Lösungsmittel,
in dem das elastische Polymerisat löslich ist, geringer
ist als 50 Gew.-%, hat das erhaltene Lösungsmittelgemisch ein schlechtes Lösungsvermögen für das elastische
Polymerisat.
Als organische Lösungsmittel, in denen das elastische
Polymerisat löslich ist, eignen sich beispielsweise N,N-Dimethylformamid, N,N-Dimethylacetarnid, N,N-Dimethylsulfoxyd
und Gemische von wenigstens zwei der genannten Verbindungen. Als organische Flüssigkeiten, in denen die
Äcrylpolymerfasern oder -fäden unlöslich sind, eignen
sich beispielsweise Aceton, Methylalkohol, Äthylalkohol,
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Methylethylketon, Toluol, Äthylacetat, Butylacetat, Propylacetat, Isobutylacetat, Cyclohexanon, Xylol,
Trichlorethylen, Benzol, Methylenchlorid, Tetrachloräthylen und Gemische von zwei oder mehreren dieser
Verbindungen. Das elastische Polymerisat ist im Lösungsmittelgemisch vorzugsweise in einer Menge von 1 bis 30%,
insbesondere 5 bis 10 Gew.-% vorhanden.
Das vorstehend beschriebene Imprägnieren und das Koagulieren können bei einer Temperatur von 0° bis 55°C
durchgeführt werden, wobei eine Temperatur von 0° bis 300C bevorzugt wird. Nach beendetem Koagulieren wird
die imprägnierte Ware beispielsweise bei einer Temperatur von 50° bis 150°C getrocknet. Die getrocknete Ware
kann einer Wärmebehandlung bei einer Temperatur von
15 70° bis 1800C für 10 Sekunden bis 30 Minuten in der
umgebenden Atmosphäre oder in einer Inertgasatmosphäre, z.B. in Stickstoff, unterworfen werden. Diese Wärmebehandlung
bewirkt eine Verbesserung der Maßbestandigkeit der Ware.
Das Imprägnieren des Trägermaterials mit dem elastischen Polymerisat kann auch nach einem anderen Verfahren erfolgen,
bei dem das Trägermaterial mit einer wässrigen Emulsion des elastischen Polymerisats oder seines Vorpolymerisats
imprägniert und die imprägnierte Ware dann einer Wärmebehandlung bei einer Temperatur von 50° bis
1800C in einer Gasatmosphäre unterworfen wird, um das elastische Polymerisat in der aufgerauhten Ware einzulagern.
Die wässrige Emulsion des elastischen Polymerisats oder seines Vorpolymerisats wird hergestellt, indem
eine Lösung des elastischen Polymerisats in einem organischen Lösungsmittel, in dem das elastische Polymerisat
löslich ist, in Wasser oder einer wässrigen Lösung einer organischen Substanz, die weder das elastische
Polymerisat noch das Acrylpolymerisat zu lösen vermag, z.B. Methylalkohol, Äthylalkohol oder Glycerin, gegebenen-
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falls unter Verwendung eines Emulgators emulgiert wird.
Vorzugsweise sollten die Emulsionsteilchen der elastischen Polymerlösung möglichst klein sein. Zur Verbesserung
der Emulgierbarkeit kann die geschlossene Phase der Emulsion eine geeignete Menge eines Emulgators
oder eines organischen Lösungsmittels, das das elastische Polymerisat zu lösen vermag, enthalten. Als
Emulgatoren eignen sich nichtionogene oberflächenaktive Verbindungen. Als organisches Lösungsmittel eignet sich
beispielsweise N,N-Dimethylformamid. Der Emulgator kann
in einer Menge von 5 Gew.-% oder weniger, vorzugsweise 1 Gew.-% oder weniger, und das organische Lösungsmittel
in einer Menge von 40 Gew.-% oder weniger, vorzugsweise 10 Gew.—% oder weniger, verwendet werden.
In der wässrigen Emulsion ist das elastische Polymerisat vorzugsweise in einer Menge von 1 bis 30 Gew.-%, insbesondere
5 bis 10 Gew.-% enthalten.
Die Imprägnierung des Trägermaterials mit der wässrigen Emulsion des elastischen Polymerisats kann durchgeführt
werden, indem das Trägermaterial in die Emulsion getaucht und die eingetauchte Ware dann mit zwei Quetschwalzen
oder einer Zentrifuge so abgepreßt wird, daß eine vorbestimmte Menge der Emulsion im Trägermaterial zurückgehalten
wird, oder indem eine vorbestimmte Menge der Emulsion auf das Trägermaterial aufgetragen oder
gesprüht wird. Die Menge der Emulsion, mit der das Trägermaterial imprägniert ist, beträgt vorzugsweise
1 bis 200 Gew.-% des Trägermaterials. Das Imprägnieren kann bei beliebigen Temperaturen durchgeführt werden,
bei denen die Emulsion und das Trägermaterial nicht abgebaut werden. Bevorzugt wird eine Imprägnierungstemperatur
im Bereich von 0° bis 55°C, insbesondere von 15° bis 30°C.
Die imprägnierte Ware wird einer Wärmebehandlung bei
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einer Temperatur von 50° bis 180°C in einer Gasatmoshpäre
in einer Zeit von beispielsweise 5 Minuten bis 60 Minuten unterworfen, wodurch die imprägnierte Ware
getrocknet und das elastische Polymerisat in der Ware eingelagert und fixiert wird. Diese Wärmebehandlung
wird durchgeführt, bis der Wassergehalt in der Ware
10 Gew.-% oder weniger beträgt. Die Wärmebehandlung kann aus einer Trocknung der imprägnierten Ware bei
einer Temperatur von 50° bis 1500C und einer anschliessenden
Aushärtung bzw·. Fixierung (curing) der getrockneten Ware bei einer Temperatur von 70° bis 1800C für
eine Zeit von 10 Sekunden bis 30 Minuten bestehen. Diese Aushärtung bewirkt die feste Bindung oder Fixierung
des elastischen Polymerisats am Trägermaterial und eine Verbesserung der Maßbeständigkeit der imprägnierten
Ware. Das elastische Polymerisat kann in Form seines Vorpolymerisats in das Trägermaterial eingearbeitet
und das Vorpolymerisat dann in das elastische Polymerisat, das thermisch und chemisch bei erhöhter Temperatur
stabil ist, umgewandelt werden. Das elastische Vorpolymerisat kann eine Verbindung , die eine reaktionsfähige
Isocyanatgruppe an einem Ende des Moleküls der Verbindung enthält, oder eine Verbindung sein, die an einem
Ende des Moleküls der Verbindung eine blockierte Isocyanatgruppe enthält, die thermisch oder chemisch zu
einer reaktionsfähigen Isocyanatgruppe zersetzbar ist.
Das elastische Vorpolymerisat kann somit eine Verbindung der Formel
0 0
,1 Ii
OCN - R - MIICO -A- OCN - RNCO
sein, die durch Umsetzen einer Isocyanatverbindung der Formel OCN-R-NCO mit einem Polyester oder Polyäther der
Formel HO-A-OH bei einem Molverhältnis der -NCO-Gruppe zur -OH-Gruppe von 2 hergestellt wird. Das elastische
Vorpolymere kann ferner eine Verbindung der Formel
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ο ο
GCN - R 4 NHCO - A - OCNH )~η RNCO
sein, in der η eine Zahl-von mehr als 1 ist und die
durch Umsetzen der vorstehend genannten Isocyanatverbindung mit dem genannten Polyester oder Polyether bei
einem Molverhältnis der -NCO-Gruppe zur -OH-Gruppe von weniger als 2 hergestellt wird. Das Vorpolymere kann
durch Verknüpfen der Vorpolymermoleküle mit einem Kettenverknüpfungsmittel und/oder durch Vernetzen der
Vorpolymermoleküle mit einem Vernetzungsmittel in das elastische Polymerisat umgewandelt werden. Als Kettenverknüpfungsmittel
und Vernetzungsmittel eignen sich beispielsweise Wasser, Äthylenglykol, Diaminverbindun—
gen, Aminoalkohole, Glycerin und Hexantriol.
Das elastische Vorpolymere kann in Form einer wässrigen
Emulsion in das Trägermaterial in der vorstehend beschriebenen Weise eingearoeitet werden. Das mit der
Emulsion des elastischen Vorpolymeren imprägnierte Trägermaterial wird bei einer Temperatur von 50° bis
150°C getrocknet und dann bei einer Temperatur von bis 180°C heißbehandelt.
Das Trägermaterial kann auch nach einem Verfahren im-
: prägniert werden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
man zuerst das Trägermaterial mit einer organischen Flüssigkeit imprägniert, die mit einem organischen
Lösungsmittel, das das elastische Polymerisat zu lösen,
aber die extrem feinen Acrylpolymerfasern oder -fäden nicht zu lösen vermag, verträglich ist, anschließend
das einmal imprägnierte Trägermaterial mit einer Lösung
des elastischen Polymerisats im organischen Lösungsmittel imprägniert und dann das zweimal imprägnierte
Trägermaterial in eine Flüssigkeit taucht, die das elastische Polymerisat und die extrem feinen Acrylpoly-
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merfasern oder -fäden nicht zu lösen vermag, wodurch das elastische Polymerisat im Trägermaterial koaguliert
wird.
Bei dem vorstehend beschriebenen Imprägnierverfahren
wird als organische Flüssigkeit für die erste Imprägnierung Methylalkohol, Äthylalkohol, Toluol, Xylol,
Benzol, Äthylacetat, n-Butylacetat, Propylacetat, Isobutylacetat,
Aceton, Methylethylketon, Cyclohexanon, Methylenchlorid, Trichloräthylen, Tetrachloräthylen oder
ein Gemisch von zwei oder mehreren der vorstehend genannten Verbindungen verwendet. Diese organischen
Flüssigkeiten sind mit einem organischen Lösungsmittel verträglich, das das elastische Polymerisat zu lösen,
aber das Acrylpolymerisat nicht zu lösen vermag. Wenn die organische Flüssigkeit für die erste Imprägnierung
mit dem organischen Lösungsmittel, das das elastische Polymere zu lösen vermag, nicht verträglich ist, führt
die zweite Imprägnierung zu einer unerwünschten Ablagerung eines Teils des elastischen Polymerisats, und
dieses elastische Polymerisat bildet ein Netzwerk an den oberen Endteilen der Polfasern. Die organische Flüssigkeit
darf die Acrylpolymerfasern oder -fäden im Grundmaterial nicht lösen. Wenn die Acrylpolymerfasern oder
-fäden gelöst werden, wird die Qualität des Grundmaterials oder der erhaltenen imprägnierten Florware beeinträchtigt
oder verändert. Die erste oder zweite Imprägnierung kann durch Eintauchen des Grundmaterials
in die Flüssigkeit und anschließendes Abpressen des eingetauchten Grundmaterials mit einem Quetschwalzenpaar
oder einer Zentrifuge in einer solchen Weise, daß eine vorbestimmte Flüssigkeitsmenge im Grundmaterial
bleibt, oder durch Auftragen oder Aufsprühen einer vorbestimmten Menge der Flüssigkeit auf das Grundmaterial
erfolgen.
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Als organisches Lösungsmittel für das elastische Polymerisat eignen sich Ν,Ν-Dimethylformamid, Ν,Ν-Dimethyl—
acetamid, N,N-Dimethylsulfoxyd und Gemische von mindestens
zwei dieser Lösungsmittel. Als Flüssigkeit, in die das zum zweiten Mal imprägnierte Grundmaterial getaucht wird, eignen
sich Wasser, Methylalkohol, Äthylalkohol, Glycerin, wässrige Lösungen, die Dimethylformamid und/oder Dimethylacetamid
und/oder Dimethylsulfoxyd in einer Menge von 50 Gew.-% oder weniger enthalten, und Gemische von
zwei oder mehreren der vorstehend genannten Flüssigkeiten. Die für die zweite Imprägnierung verwendete
Lösung des elastischen Polymerisats enthält vorzugsweise 1 bis 30 Gew.-%, insbesondere 5 bis 10 Gew.-%
des elastischen Polymerisats. Nach beendetem Koagulieren kann die imprägnierte Ware mit Wasser gewaschen und
dann getrocknet werden. Vorzugsweise wird bei einer Temperatur von 50° bis 150°C getrocknet.
Die Florware gemäß der Erfindung mit einer Flordecke
aus extrem feinen Acrylpolymerfasern weist auf Grund der hohen Dichte der Polfasern in der Flordecke einen
guten Kreidemarkierungseffekt (chalk mark-forming property) auf. Ferner ist die Struktur des Grundmaterials
in der Florware gemäß der Erfindung dem bloßen Auge durch die Flordecke vollständig verborgen. Bei der
Florware gemäß der Erfindung kann das Grundmaterial vor oder nach dem Aufrauhen oder dem Imprägnieren mit dem
elastischen Polymerisat in leuchtenden, tiefen Farben eingefärbt werden. Die Imprägnierflüssigkeit kann
Zusatzstoffe, z.B. farbgebende Stoffe und Schaumverhütungsmittel,
enthalten. Ferner kann die erhaltene Florware nach beendetem Imprägnieren gebürstet, geschert
oder mit einem Schmälzmittel oder Antistatikmittel behandelt werden. Die Florware gemäß der Erfindung
mit einer Flordecke aus extrem feinen Acrylpolymerfasern hat das Aussehen und den Griff von natürlichem
Wildleder oder Nubukleder.
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Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter erläutert. Bei den in diesen Beispielen beschriebenen
Versuchen wurde die Menge der in das elastische Polymerisat eingebetteten Wurzel- oder Fußteile wie folgt
bestimmt:
Vor dem Imprägnieren eines aufgerauhten Trägermaterials mit einem elastischen Polymerisat wurde ein Teil des
aufgerauhten Trägermaterials mit einer bestimmten Fläche abgeschnitten. Die Flordecke des Grundmaterials wurde
abgeschert, und das Gesamtgewicht der abgescherten Polfasern wurde bestimmt und mit VL bezeichnet. Nach dem
Imprägnieren des aufgerauhten Trägermaterials mit dem elastischen Polymerisat wurde ein Teil der imprägnierten
Ware, der die gleiche Fläche wie die vorstehend genannte Probe hatte, abgeschnitten. Die nicht in das elastische
Polymerisat eingebetteten oberen Teile der Polfasern wurden abgeschert. Das Gesamtgewicht der abgescherten
Polfasern wurde ermittelt und mit W„ bezeichnet.
Die Menge A des in das elastische Polymerisat eingebetteten Teils der Polfäden wurde mit Hilfe der folgenden
Gleichung berechnet:
W, - W2
A(%) = -±-
X 100
Ein Acrylpolymerisat wurde durch Copolymerisation von 95 Gew.-% Acrylnitril mit 4,5 Gew.-% Vinylacetat und
0,5 Gew.-% Natriummethallylsulfonat hergestellt. Das Acrylpolymerisat wurde in einer wässrigen Lösung, die
70 Gew.-% Salpetersäure enthielt, bei einer Temperatur von 00C gelöst, wobei eine Spinnlösung, die 15 Gew.-%
des Acrylpolymerisats enthielt, erhalten wurde. Die Spinnlösung wurde in eine wässrige Koagulierungslosung,
die 38 Gew.-% Salpetersäure enthielt, durch eine Spinndüse mit 210 Spinnöffnungen bei einer Temperatur von O0C
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gesponnen und, während die ausgepreßten koagulierten
Strahlen der Spinnlösung darin koagulierten, mit einem Reckverhältnis von 0,4 gereckt. Die koagulierten unverstreckten
Acrylpolymerfäden wurden mit Wasser gewaschen, dann in siedendem Wasser bei Normaldruck mit einem
Verstreckungsverhaltnis von 9 und anschließend in einer
Wasserdampfatmosphäre bei einer Temperatur von 1200C
bei einem Verstreckungsverhaltnis von 1,3 verstreckt.
Die Multifilamentgarne aus dem Acrylpolymerisat bestanden
aus 210 Einzelfäden mit einem Einzeltiter von 0,78 dtex.
Ein fünfbindiger Satin wurde aus dem in der vorstehend
beschriebenen Weise hergestellten Acrylpolymer-Multifilamentgarn
als Schußgarne in einer Dichte von 30 Garnen/cm und einem Polyäthylenterephthalat-Multifilamentgarn
mit einem Titer von 167 dtex/50 Fäden in einer Dichte von 34 Garnen/cm als Kettgarne hergestellt. Die
aus dem Acrylpolymerisat bestehenden, als Schuß dienenden Multifilamentgarne hatten in heißem Wasser bei einer
Temperatur von 100°C eine Schrumpfung von etwa 3,0%, und die vorstehend genannten, als Kette dienenden Multifilamentgarne
aus Polyethylenterephthalat hatten unter den gleichen Bedingungen eine Schrumpfung von etwa .
16,0%.
Das atlasbindige Gewebe wurde eine Stunde in heißem Wasser bei einer Temperatur von l00°C behandelt, um das
Gewebe schrumpfen zu lassen, und dann getrocknet.
Die Oberseite des getrockneten Gewebes wurde mit einer üblichen Kratzenschleifmaschine aufgerauht, wobei ein
Grundgewebe mit einer Flordecke von hoher Dichte und gutem weichem Griff erhalten wurde. Das aufgerauhte
Grundgewebe wurde mit 88 Gew.-% (bezogen auf das Gewicht
des Trägergewebes) einer 20%igen Lösung eines Polyurethanelastomeren
in einem Lösungsmittelgemisch aus
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80 Gew.-% Ν,Ν-Dimethylformamid und 20 Gew.-% Methylalkohol
imprägniert. Das imprägnierte Gewebe wurde in Wasser, das eine Temperatur von 25°C hatte, getaucht,
um das Polyurethanelastomere im Grundgewebe zu koagulieren. Das in der beschriebenen Weise behandelte Grundgewebe
wurde mit Wasser gewaschen, mit Heißluft bei einer Temperatur von 800C getrocknet und dann 15 Minuten
einer Wärmebehandlung in Heißluft bei einer Temperatur von 1400C unterworfen. Die erhaltene Florware
enthielt 15% Polyurethanelastomeres, bezogen auf das Gesamtgewicht des aufgerauhten imprägnierten Florgewebes
.
Die Florware wurde auf der Florseite zusätzlich mit Sandpapier geschliffen. Eine wildlederartige Florware
mit einer Poldecke aus extrem feinen Acrylpolymerfasern
wurde erhalten.
In der Florware waren die Wurzelteile der Florhaare in einer Menge von etwa 55%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Flordecke, im Polyurethanelastomeren eingebettet. Die erhaltene Florware enthielt etwa 12% Polyurethanelastomeres,
bezogen auf das Gesamtgewicht der erhaltenen Florware, und hatte das Aussehen und den
Griff von natürlichem Wildleder.
Aus einem Acrylpolymerisat, das durch Copolymerisation
von 90 Gew.-% Acrylnitril und 10 Gew.-% Methylacrylat hergestellt worden war, wurden auf die in Beispiel 1
beschriebene Weise extrem feine Acrylpolymerfäden hergestellt.
Diese Fäden mit einem Einzeltiter von 0,78 dtex wurden mit einer Stauchkräuselvorrichtung gekräuselt
und dann zu Stapelfasern einer Länge von 45 mm geschnitten. Die Stapelfasern wurden mit einem Random-Webber
zu einem Wirrfaservlies verarbeitet. Das Wirrfaservlies
wurde genadelt, wobei ein Vlies mit einem
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Quadratmetergewicht von 105 g erhalten wurde.
Ein Polyurethanpolymeres wurde in einer Menge von 20 g in
100 ml eines Lösungsmittelgemisches aus 80 Gew.-% N,N-Dimethylformamid
und 20 Gew.-% Methylalkohol gelöst. Das Grundvlies wurde mit 200% (bezogen auf das Gewicht des
Vlieses) der Lösung des Polyurethanelastomeren imprägniert. Das imprägnierte Vlies wurde in Wasser getaucht,
um das Polyurethanelastomere im Grundmaterial zu koagulieren, und dann 20 Minuten bei einer Temperatur von
80°C getrocknet.
Das imprägnierte Vlies wurde an einer Seite mit Sandpapier geschliffen. In der erhaltenen Florware waren
die Wurzelteile der Polfasern in einer Menge von etwa 65% (bezogen auf das Gesamtgewicht der Polfasern) im
Polyurethanelastomeren eingebettet. Die Florware wies eine Flordecke von hoher Dichte mit gutem Bilderungsvermögen
und dem Aussehen und Griff von natürlichem Wildleder auf.
Zum Vergleich wurde der vorstehend beschriebene Versuch wiederholt, wobei jedoch das Polyurethanelastomere
in einem Lösungsmittel, das aus N,N-Dimethylformamid
allein bestand, gelöst und das als Trägermaterial dienende Vlies mit der Polyurethanlösung imprägniert
wurde. Während des Imprägnierens wurde das Grundvlies durch Auflösen der Acrylpolymerfasern in der Polyurethanlösung
stark deformiert. Die erhaltene Florware enthielt etwa 14% Polyurethanelastomeres, bezogen auf
das Gesamtgewicht der erhaltenen Florware.
Der in Beispiel 2 beschriebene Versuch wurde wiederholt, wobei jedoch die Lösung des Polyurethanelastomeren
unter Verwendung eines Lösungsmittelgemisches aus 50 Gew.-% N,N-Dimethylformamid und 50 Gew.-%
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Methylethylketon hergestellt wurde. Die erhaltene Florware hatte eine ähnliche Struktur, ähnlichen
Griff und ähnliche Eigenschaften wie die gemäß Beispiel
2 hergestellte Florware.
5 Beispiel 4
Ein Polyurethanelastomeres wurde wie folgt hergestellt:
2 Mol Methylen-bis(4-phenylisocyanat) wurden mit 1 Mol
eines Polyesters aus Adipinsäure und Propylenglykol
mit einem Molekulargewicht von etwa 2000 in Gegenwart eines aus 0,002 Mol Dibutylzinndilaurat bestehenden
Katalysators 30 Minuten bei einer Temperatur von 50°C umgesetzt. Das erhaltene Reaktionsprodukt wurde in
N,N-Dimethylformamid gelöst und auf 0°C gekühlt. Getrennt
hiervon wurde 1 Mol Hydrazinhydrat in N,N-Dimethylformamid
gelöst. Die Hydrazinhydratlösung wurde tropfenweise unter Rühren zur Reaktionsproduktlösung gegeben,
um die Polyurethanbildungsreaktion zu vollenden. Das erhaltene Produkt war eine Lösung von 30 Gew.-% des
Polyurethanelastomeren in N,N-Dimethylformamid . Durch Emulgieren in Wasser wurde aus dieser Lösung eine wässrige
Emulsion, die 10 Gew.-% Polyurethanelastomeres enthielt, hergestellt.
Das gleiche aufgerauhte Trägermaterial wie in Beispiel 1 wurde mit 70% (bezogen auf das Gewicht des
Trägermaterials) der wässrigen Polyurethanemulsion imprägniert. Das imprägnierte Material wurde im Heißluftstrom
bei einer Temperatur von 1000C getrocknet und dann 5 Minuten bei einer Temperatur von 1200C heißfixiert.
Die fixierte Florware wurde auf der Florseite mit Sandpapier geschliffen, wobei eine glatte Flordecke gebildet
wurde. In der geschliffenen Florware waren die Wurzelteile der Polfasern in einer Menge von etwa 60%
(bezogen auf das Gesamtgewicht der Polfasern) im PoIy-
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urethanelastomeren eingebettet. Die erhaltene Florware hatte das Aussehen und den Griff von Wildleder und
enthielt 5,6% Polyurethanelastomeres, bezogen auf das
Gesamtgewicht der erhaltenen Florware.
5 Beispiel 5
Ein Acrylpolymerisat wurde durch Copolymerisation von
88 Gew.-% Acrylnitril, 11,6 Gew.-% Methylacrylat und
0,4 Gew.-% Natriummethallylsulfonat hergestellt. Das Acrylpolymerisat wurde in einer 60 Gew.-% Salpetersäure
enthaltenden wässrigen Lösung in einer solchen Menge
gelöst, daß eine Spinnlösung, die 14 Gew.-% Acrylpolymerisat enthielt, erhalten wurde. Die Spinnlösung wurde
durch eine Spinndüse mit 30 000 Spinnöffnungen bei einer Temperatur von 0°C in eine wässrige Koagulierungslösung
gesponnen, die 43 Gew.-% Salpetersäure enthielt, und bei einem Reckverhältnis von 2 in der Lösung koaguliert.
Die koagulierten Acrylpolymerfäden wurden mit
Wasser gewaschen, bei einem Verstreckungsverhältnis von 13 in heißem Wasser bei einer Temperatur von 100°C
verstreckt und dann bei einer Temperatur von 900C getrocknet.
Die Einzelfäden in dem erhaltenen Multifilamentgarn hatten einen Einzeltiter von 0,56 dtex und
eine Porosität von 75%.
Das erhaltene Multifilamentgarn wurde gekräuselt und
zu Stapelfasern einer Länge von 45 mm geschnitten. Die Stapelfasern wurden zu einem zweifädigen Garn verarbeitet,
das aus zwei gesponnenen Garnen mit einer metrischen Nummer von 50 bestand. Ein vierbindiges
Satingewebe wurde unter Verwendung der vorstehend genannten
zweifädigen Garne als Schußfäden und der in Beispiel 1 genannten Multifilamentgarne' aus Polyethylenterephthalat
als Kettfäden hergestellt. Das"Satin— -.
gewebe hatte ein Quadratmetergewicht von 180 g, eine Schußfadendichte von 114/Zoll (45/cm) und eine Kettfadendichte
von 137/Zoll (54/cm). Das Satingewebe wurde
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auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise aufgerauht.
Die gleiche Polyurethanemulsion wie in Beispiel 4 wurde auf das in der beschriebenen Weise hergestellte aufgerauhte
Satingrundgewebe auf die in Beispiel 4 beschriebene Weise aufgebracht. Das imprägnierte Gewebe wurde
dann bei einer Temperatur von 90°C getrocknet. Das getrocknete Gewebe wurde auf der Flordeckenseite mit
Sandpapier geschliffen. Die erhaltene Florware enthielt 9% Polyurethan, bezogen auf das Gesamtgewicht der erhaltenen
Florware, und hatte das Aussehen, den Griff und das Zeichnungsvermögen von natürlichem Wildleder.
In dieser Florware waren die Wurzelteile der Polfasern in einer Menge von etwa 65% (bezogen auf das
Gesamtgewicht der Polfasern) im Polyurethanelastomeren
eingebettet. Die erhaltene Florware hatte einen besseren Griff als die gemäß Beispiel 1 hergestellte Florware.
Eine Kulierwirkware mit einem Quadratmetergewicht von 135 g wurde unter Verwendung der in Beispiel 1 beschriebenen
MuItifilamentgarne aus extrem feinen Acrylpolymerfäden
hergestellt und mit einer Kratzenschleifmaschine aufgerauht. Das aufgerauhte Grundgewirke
wurde mit einer wässrigen Emulsion imprägniert, die 15 Gew.-% des in Beispiel 4 genannten Polyurethanelastomeren
enthielt. Die Menge der durch die Imprägnierung in das Gewirke eingearbeiteten Emulsion betrug 100%,
bezogen auf das Gewicht des Gewirkes. Das imprägnierte Gewirke wurde im Heißluftstrom bei einer Temperatur von
95°C getrocknet und dann 10 Minuten bei einer Temperatur von 115°C fixiert. Das fixierte Gewirke wurde auf
der Flordeckenseite mit Sandpapier geschliffen. In der so erhaltenen Florware waren die Wurzelteile der Polfasern
in einer Menge von etwa 65%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Polfasern, im Polyurethan eingebettet.
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Die erhaltene Florware hatte das Aussehen und den Griff von natürlichem Wildleder und enthielt 11% Polyurethan,
bezogen auf das Gesamtgewicht der erhaltenen Florware.
Ein Multifilamentgafη aus Acrylpolymerisat wurde auf
die in Beispiel 5 beschriebene Weise hergestellt, wobei jedoch das Multifilamentgarn aus 300 extrem feinen
Acrylpolmerfäden mit einem Einzeltiter von 0,22 dtex
und einer Porosität von 75% bestand. Eine Kulierwirkware
mit einem Quadratmetergewicht von 140 g wurde aus diesem Multifilamentgarn aus Acrylpolymerisat hergestellt
und mit der Kratzenschleifmaschine aufgerauht. Das aufgerauhte Grundgewirke wurde mit einer wässrigen
Emulsion, die 20 Gew.-% des in Beispiel 4 genannten Polyurethanelastomeren enthielt, imprägniert. Das Grundgewirke
enthielt die Emulsion in einer Menge von 120%, bezogen auf das Grundgewirke. Die imprägnierte Ware
wurde im Heißluftstrom bei einer Temperatur von 900C
getrocknet und dann 5 Minuten bei einer Temperatur von 120°C fixiert. Die fixierte Ware wurde auf der Flordeckenseite
mit Sandpapier geschliffen. In dieser Florware waren die Fußteile der Polfäden in einer Menge
von etwa 65%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Polfasern, im Polyurethanelastomeren eingebettet. Die erhaltene
Florware enthielt das Polyurethanelastomere in einer Menge von etwa 20%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der erhaltenen Florware, und hatte einen besseren Griff als die gemäß Beispiel 6 hergestellte Ware.
Ein Acry!polymerisat wurde durch Suspensionscopolymerisation
von 92,4 Gew.-% Acrylnitril, 7,0 Gew.—% Methylacrylat
und 0,6 Gew.-% Natriummethallylsulfonat in Wasser hergestellt. Das erhaltene Acrylpolymerisat
hatte einen Polymerisationsgrad von 1000.
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Eine Lösung wurde durch Auflösen von 14 Gew.-Teilen des Acrylpolymerisats in 86 Gew.-Teilen einer wässrigen
Lösung von 68 Gew.-% Salpetersäure bei einer Temperatur von 50C hergestellt. 100 Gew.-Teile der
Lösung wurden mit 3 Gew.-Teilen flüssigem Paraffin gleichmäßig gemischt. Das Gemisch wurde filtriert, wobei
eine Spinnlösung erhalten wurde.
Die Spinnlösung wurde durch eine Spinndüse mit 10 Spinnöffnungen mit einem Innendurchmesser von 0,08 mm
in ein Koagulierungsbad gesponnen, das aus einer wässrigen Lösung von 43 Gew.-% Salpetersäure bestand, und
im Kaogulierungsbad unter einem Zug von 3,5 koaguliert. Der erstarrte Acrylpolymerfaden wurde in einer wässrigen
Lösung von 20 Gew.-% Salpetersäure bei einem Ver-Streckungsverhältnis
von 2,0 kaitverstreckt und dann in heißem Wasser bei einer Temperatur von 100°C bei
einem Verstreckungsverhältnis von 8,0 heißverstreckt. Die erhaltenen verstreckten Fäden wurden mit Benzol
behandelt, um das Paraffin zu entfernen, und dann in Heißluft bei einer Temperatur von 105°C entspannt.
Die entspannten Fäden hatten einen extrem niedrigen Einzeltiter von 0,21 dtex, eine Zugfestigkeit von
4,77 g/dtex, eine Bruchdehnung von 25% und eine Porosität von 30%. Die Acrylpolymerfäden konnten mit
kationischen Farbstoffen in leuchtenden, tiefen Farben eingefärbt werden.
Die in der beschriebenen Weise hergestellten Acrylpolymerfäden
wurden zu Stapelfasern einer Länge von 30 bis 50 mm geschnitten. Die Stapelfasern wurden zu
einem zweifädigen Garn verarbeitet, das aus zwei gesponnenen Garnen mit einer metrischen Nummer von 50
bestand. Ein fünfbindiges Satingewebe wurde unter Verwendung des in der beschriebenen Weise hergestellten
gesponnenen Garns aus Acrylpolymerfasern als Schußfäden
mit einer Dichte von 60/Zoll (23,6/cm) und von Acryl-
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polymer-Multifilamentgarnen von 166,7 dtex/5O Fäden
als Kettfaden in einer Dichte von 87/Zoll (34,3/cm)
hergestellt. Dieses Grundgewebe wurde zehnmal mit einer französischen Kratzenschleifmaschine aufgerauht, wobei
eine Flordecke, die im wesentlichen aus extrem feinen Acrylpolymer-Polfasern bestand, gebildet wurde.
Das aufgerauhte Grundgewirke wurde zuerst mit Methylethylketon in einer Menge von 100%, bezogen auf das
Gewicht des Gewebes, imprägniert. Das einmal imprägnierte Gewebe wurde dann mit einer Lösung von 5 Gew.-%
eines Polyurethanelastomeren in N,N-Dimethylformamid imprägniert. Das zweimal imprägnierte Gewebe wurde
in Wasser getaucht, wodurch das Polyurethanelastomere
koaguliert und im Grundgewebe eingelagert wurde. Die erhaltene Florware hatte das Aussehen, den Griff und
das Bilderungsvermögen von natürlichem Wildleder und
enthielt 13% Polyurethan, bezogen auf das Gesamtgewicht der erhaltenen Florware. In dieser Florware waren
die Fußteile der Polfasern in einer Menge von 40% (bezogen auf das Gesamtgewicht der Pol fasern) im Polyurethanelastomeren
eingebettet.
Die in der beschriebenen Weise hergestellte Florware wurde mit einem kationischen Farbstoff gefärbt. Eine
Florware, die natürlichem Wildleder glich und in leuchtender,
tiefer Farbe eingefärbt war, wurde erhalten.
Ein Köpergewebe mit einer Kett- und Schußfadendichte
von 54 Garnen/Zoll (21,37cm) wurde aus Einfachfasergarnen
mit einer metrischen Nummer von 25 hergestellt. Die Garne bestanden aus extrem feinen Acrylpolymerfasern
mit einem Einzeltiter von 0,56 dtex, einer Porosität
von 40% und einer Länge von 35 mm. Die Acrylpolymerfasern waren auf die in Beispiel 8 beschriebene
Weise hergestellt worden. Das Köpergrundgewebe wurde
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dreizehnmal mit einer deutschen Kratzenschleifmaschine aufgerauht, wobei eine weiche Flordecke gebildet
wurde.
Das aufgerauhte Grundgewebe wurde zuerst mit 130% (bezogen auf das Gewicht des Gewebes) Aceton und dann
auf die in Beispiel 8 beschriebene Weise imprägniert. Das durch die Imprägnierung eingeführte Polyurethan
wurde auf die in Beispiel 8 beschriebene Weise koaguliert. Die hierbei erhaltene Florware enthielt 5%
Polyurethan, bezogen auf das Gesamtgewicht der erhaltenen Florware. Der Gewichtsanteil der in das Polyurethan
eingebetteten Fußteile der Polfasern betrug 25%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Polfasern.
Die Florware konnte mit einem kationischen Farbstoff eingefärbt werden. Die gefärbte Ware zeigte eine
leuchtende, tiefe Farbe.
Zum Vergleich wurde der vorstehend beschriebene Versuch wiederholt, wobei jedoch die Acrylpolymer-Stapelfasern
einen Titer von 1,1 dtex und eine Porosität von 35% hatten. Die erhaltene Florware hatte einen rauhen Griff,
der von dem glatten Griff von natürlichem Wildleder sehr verschieden war.
Die acht Versuche wurden auf die in Beispiel 8 beschriebene Weise durchgeführt, wobei jedoch das Grundgewebe
zuerst mit dem in Tabelle 1 genannten Lösungsmittel in der dort genannten Menge an Stelle von Methyläthylketon
imprägniert und das Polyurethan in der in Tabelle 1 genannten Menge durch Imprägnierung in das Grundgewebe
eingeführt wurde. In Tabelle 1 ist ferner der Gewichtsanteil der im Polyurethanelastomeren eingebetteten
Fußteile der Polfasern genannt. Bei allen hergestellten Florwaren war die Struktur des Grundgewebes für das
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bloße Auge durch die Flordecke vollständig verborgen. Jede erhaltene Florware hatte das Aussehen und den
Griff von natürlichem Wildleder.
Bei spiel |
Organisches mittel |
Lösungs— | Einimpräg— niertes |
Menge der im Polyurethan |
Nr. | Art | Menge % |
Polyure than, % |
eingebette ten Fußteile O/ /0 |
10 | Toluol | 60 | 10 | 40 |
11 | Äthylacetat | 80 | 7 | 30 |
12 | Äthylalkohol | 55 | 14 | 60 |
13 | Cyclohexanon | 70 | 6 | 25 |
14 | Propylacetat | 140 | 6 | 20 |
15 | Xylol | 100 | 23 | 70 |
16 | Trichloräthylen | 70 | 20 | 70 |
17 | Isobutylacetat | 150 | 5 | 8 |
Beispiel 18 |
Die in Beispiel 8 beschriebene Spinnlösung wurde durch eine Spinndüse mit 10 000 Spinnöffnungen mit einem
Durchmesser von 0,1 mm in ein Koagulierungsbad gesponnen, das aus einer wässrigen Lösung von 43 Gew.-%
Salpetersäure bestand, und dann im Koagulierungsbad koaguliert, wahrend die Fäden mit einem Reckverhältnis
von 35 gereckt wurden. Die erhaltenen Acrylpolymerfäden
wurden bei einem Verstreckungsverhaltnis von 2,0 in einer wässrigen Lösung von 20 Gew.-% Salpetersäure
kaltverstreckt und dann bei einem Verstreckungsverhaltnis von 10,0 in heißem Wasser bei einer Temperatur von
100°C heißverstreckt. Die verstreckten Fäden wurden 5 Minuten bei einer Temperatur von 105°C entspannt. Die
erhaltenen Einzelfäden aus dem Acrylpolymerisat hatten einen Titer von 0,145 dtex, eine Zugfestigkeit von
5,4 g/dtex, eine Bruchdehnung von 30%, eine Schiingenfestigkeit von 3,6 g/dtex und eine Knotenfestigkeit von
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3,33 q/dtex. Die vorstehend genannten Festigkeits- und
Bruchdehnungswerte sind sehr erwünscht. Die Acrylpolymerfäden hatten ferner eine Porosität von 30% und
weichen, glatten Griff.
Die Acrylpolymerfäden wurden mit 787 Kräuselungen/m
und mit einem Kräuselungsgrad von 22% gekräuselt und dann mit einer Kabelspinnmaschine zu einem Faserqarn
verarbeitet. Das erhaltene Acrylpolymer-Fasergarn hatte eine Schrumpfung von 4% in heißem Wasser bei einer
Temperatur von 10O0C.
Ein fünfbindiges Atlasgewebe mit einer Kettfadendichte
von 87 Garnen/Zoll (34,3/cm) und einer Schußfadendichte von 60 Garnen/Zoll (23,6/cnrO wurde hergestellt, wobei
als Schuß das in der beschriebenen Weise hergestellte Fasergarn aus Acry!polymerisat und als Kette ein
MuItifi1amentgarn aus Polyethylenterephthalat mit
einem Titer von 166,7 dtex/50 Fäden und starker Schrumpfung von 15% in heißem Wasser bei einer Temperatur
von 100°C verwendet wurden.
Das Atlasgewebe wurde eine Stunde in heißem Wasser bei einer Temperatur von 1000C behandelt, um es zu schrumpfen.
Es wurde festgestellt, daß das geschrumpfte Gewebe eine Oberflächenschicht aufwies, die im wesentlichen
aus den als Schußfäden verwendeten Fasergarnen aus
25 Acrylpolymerisat bestand.
Das Gewebe wurde an seiner Oberfläche zehnmal aufgerauht. Eine Florware mit einer Flordecke, die im
wesentlichen aus den extrem freinen Acrylpolymerfasern bestand und hohe Dichte aufwies, wurde erhalten. Diese
Florware hatte gute Weichheit und glatten Griff.
Das Gewebe, insbesondere die Flordecke, konnte mit einem kationischen Farbstoff in leuchtender, tiefer
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Farbe eingefärbt werden.
Die gefärbte Florware wurde mit einem Polyurethanelastomeren in einer Menge von 15%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Florware, auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise imprägniert. Die Oberfläche der Flordecke des imprägnierten Gewebes wurde mit Sandpapier
geschliffen.
Die erhaltene Florware enthielt 12% des Polyurethanelastomeren, bezogen auf ihr Gesamtgewicht. In dieser
Florware machten die im Polyurethanelastomeren eingebetteten Fußteile der Polfasern 50% des Gesamtgewichts
der Flordecke aus. Die in der beschriebenen Weise hergestellte Florware hatte das Aussehen und den Griff
von natürlichem Hirschleder.
Ein Vergleichsversuch wurde in der vorstehend beschriebenen Weise durchgeführt, wobei jedoch ein Multifilamentgarn
aus Polyäthylenterephthalat mit einem Titer von 166,7 dtex/50 Fäden mit geringer Schrumpfung von
2% in heißem Wasser bei einer Temperatur von 1000C als
Kettfaden zur Herstellung des Atlasgewebes verwendet wurde. Nach der Behandlung des Atlasgewebes für eine
Stunde in heißem Wasser bei einer Temperatur von 10O0C
wurde festgestellt, daß die Oberflächenschicht des
Gewebes im wesentlichen aus den Multifilament-Kettgarnen
aus Polyäthylenterephthalat bestand. Ebenso wurde nach dem Aufrauhen des geschrumpften Gewebes unter dem
Mikroskop festgestellt, daß die gebildete Flordecke im wesentlichen aus Polyäthylenterephthalatfasern bestand
und geringe Dichte aufwies. Die Florware hatte
30 einen rauhen Griff.
Bei diesen sechs Versuchen wurde ein Multifilamentgarn
aus Acrylpolymerisat mit den in Tabelle 2 genannten Eigenschaften auf die in Beispiel 18 beschriebene Weise
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hergestellt. Bei jedem Versuch wurde das in Tabelle genannte Gewebe unter Verwendung des vorstehend genannten
Multifilamentgarns aus Acrylpolymerisat als
Schuß und unter Verwendung eines anderen Multifilamentgarns aus Acrylpolymerisat mit einem Titer von
111 dtex/33 Fäden als Kette hergestellt. In heißem Wasser
bei einer Temperatur von 1OO°C hatte das Schußgarn eine Schrumpfung von 3% und das Kettgarn eine Schrumpfung
von 10%.
Jedes Gewebe wurde eine Stunde in heißem Wasser bei einer Temperatur von 1000C behandelt und dann achtmal
mit einer deutschen Kratzenschleifmaschine aufgerauht. Anschließend wurde jedes aufgerauhte Gewebe auf die in
Beispiel 18 beschriebene Weise imprägniert und geschliffen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 genannt.
Für Vergleichszwecke wurden die vorstehend beschriebenen Versuche wiederholt, wobei jedoch die Schußfäden
aus einem MuItifilamentgarn aus Acrylpolymerisat mit
einem Titer von 278 dtex/100 Fäden bestanden, d.h. die Einzelfäden hatten einen hohen Titer von 2,78 dtex. Die
Ergebnisse dieser Vergleichsversuche sind ebenfalls in Tabelle 2 genannt.
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Beispiel Nr.
Schußfäden
Tabelle 2
G r u η d q e w e b e
G r u η d q e w e b e
Garnstruktur
Porosität
Struktur
Schußfadendichte Kettfadendichte
Garne/ Garne/cm Garne/Zoll Garne/cm
Zoll
Garne/ Garne/cm Garne/Zoll Garne/cm
Zoll
CD
O
CO
OO
00
O
CO
OO
00
Vergl.-Beisp.
19 20
21 22
23 24
Beispiel Nr/
Vergl.-Beisp.
19 20
21 22
23 24
278 dtex/100 F
400 dtex/1000 F 333 dtex/1500 F
dto,
35 30
333 dtex/1000 F
333 dtex/3000 F
fünfbindiges Atlasgewebe
dto.
vierbindiqes Atlasgewebe
dto.
achtbindiges Atlasgewebe
sechsbindiges Atlasgewebe
fünfbindiges Atlasgewebe
60
23,6
74
29,1
50 | 19,7 | 74 | 29,1 | I ,r^ |
54 | 21,3 | 67 | 26,4 | VD |
54 | 21,3 | 67 | 26,4 | I |
54, | 21,3 | 67 | 26,4 | |
54 | 21,3 | 67 | 26,4 | |
54 | 21,3 | 67 | 26,4 | |
Eiqenschaften der Flordecke
Die Flordecke hatte einen verhältnismäßig steifen Griff. Die Polfasern hatten einen
rauhen Griff.
Die'PoIfasern waren lang, weich und hatten weichen Griff und hohe Dichte.
Die Polfasern hatten einen weichen, glatten Griff und eine verhältnismäßig geringe
Dichte.
Die Polfasern hatten einen weichen und glatten Griff und eine hohe Dichte...
Die Polfasern waren lang und hatten einen weichen, glatten Griff und waren zuweilen
miteinander verschlungen und verflochten.
Die Polfasern waren lang und hatten einen weichen, glatten Griff und hohe Dichte.
Der in Beispiel 18 beschriebene Versuch wurde wiederholt, wobei jedoch die Kettfaden aus handelsüblichem
Spinnfasergarn aus Acrylpolymerisat mit einer metrischen Nummer von 60 und einer Schrumpfung von 6% in heißem
Wasser bei einer Temperatur von 100°C bestanden. Das Grundgewebe wurde 10 Minuten in heißem Wasser behandelt.
Anschließend wurde das geschrumpfte Gewebe sechsmal mit einer französischen Kratzenschleifmaschine aufgerauht.
Die erhaltene Florware hatte hohe Weichheit und glatten Griff.
Ein Acrylpolymerisat wurde durch Suspensionspolymerisation
von 92,3 Gew.-% Acrylnitril, 7,0 Gew.-% Methylacrylat
und 0,7 Gew.-% Natriummethallylsulfonat in Wasser hergestellt. Das erhaltene Polymerisat mit einem
Polymerisationsgrad von etwa 1000 wurde in einer wässrigen Lösung, die 70,0 Gew.-% Salpetersäure enthielt,
bei einer Temperatur von 50C gelöst, wobei eine viskose
Spinnlösung, die 14,8 Gew.-% Acrylpolymerisat enthielt, erhalten wurde. Die Spinnlösung wurde mit einer theoretischen
Spinngeschwindigkeit von 1,89 m/Minute in ein Koagulierungsbad gesponnen, das aus einer wässrigen
Lösung von 43 Gew.-% Salpetersäure bestand, und koaguliert,
während die koagulierten Fäden mit einem Reckverhältnis von 3,5 gereckt wurden. Die erstarrten Fäden
wurden mit einer Geschwindigkeit von 6,6' m/Minute aufgewickelt. Sie wurden mit Wasser gewaschen und in
heißem Wasser bei einer Temperatur von 1000C und einem Verstreckungsverhältnis von 9,8 heißverstreckt. Die
verstreckten Fäden wurden bei einer Temperatur von 90°C getrocknet und dann in einer Wasserdampfatmosphäre bei
einer Temperatur von 105°C entspannt. Die hierbei erhaltenen extrem feinen Acrylpolymerfäden wurden zu
Stapelfasern einer Länge von 30 bis 50 mm geschnitten.
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Die Stapelfasern hatten einen Einzel titer von 0,21 dtex. und eine Porosität von 80%. Die Masse der
Stapelfasern hatte einen wollartigen schlüpfrigen Griff und gute Weichheit. Die bei 8000-facher Vergrößerung
gemachte Mikroskopaufnahme der Umfangsflache
der in der beschriebenen Weise hergestellten extrem feinen Äcrylpolymerfaser ist in Fig.1 dargestellt. Die
Abbildung zeigt, daß die Umfangsflache der Faser eine
Vielzahl von amorphen schuppenförmigen Vorsprüngen einer Größe von 3 um oder weniger aufweist.
Die Stapelfasern wurden zu Zweifachgarnen verarbeitet,
die jeweils aus zwei Fasergarnen mit einer metrischen Nummer von 50 bestanden. Unter Verwendung dieser Zwei-
fachgarne aus Acrylpolymerisat wurde ein vierbindiges .Atlasgewebe mit einer Kettfadendichte von 130 Garnen/
-.;^ -,." Zoll, (51,2/cm) und einer Schußfädendichte von 100 Gar-■
··.. ...... nen/Zol.l (39,4/cm) hergestellt. Das Atlasgewebe hatte
.... /ein. Quadratmetergewicht von 180 g. Es wurde mit einer
.;,.üblichen Kratzenschleifmaschine aufgerauht.
" Das" aufgerauhte Atlasgrundgewebe wurde mit Polyurethan
auf "die in Beispiel 1 beschriebene V/eise imprägniert.
Das imprägnierte Gewebe wurde auf der Flordeckenseite
mit Sanripapier geschliffen. Die erhaltene Florware enthielt 7% des Polyurethanelastomeren, bezogen auf das
25 "" Gesamtgewicht der Florware.
; :. In dieser Florware waren die Fußteile der Polfasern
in einer Menge von 30%, bezogen auf das Gesamtgewicht
: der Polfasern, im Polyurethanelastomeren eingebettet.
: Die In der beschriebenen Weise erhaltene Florware hatte
,das Aussehen und den Griff von natürlichem Wildleder.
Zum Vergleich wurde der vorstehend beschriebene Versuch
zur Herstellung der extrem feinen Äcrylpolymerfäden
; wiederholt, wobei jedoch das Köagulierungsbad aus einer
wässrigen Lösung von 41 Gew.-% Salpeterspure: bestand.
Ö Ö S 8 8 6 / 0 7 Ö 2
Die ausgepreßten Strahlen der Spinnlösung und die koagulierten Acrylpolymerfäden waren im Koagulierungsbad
häufig gebrochen.
In einem weiteren Vergleichsversuch wurden die extrem feinen Acrylpolymerfäden in der oben beschriebenen
Weise, jedoch unter Verwendung eines wässrigen Koagulierungsbades hergestellt, das 44,2 Gew.-% Salpetersäure
enthielt. Während des Spinnens und Koagulierens verklebten die ausgepreßten Strahlen der Spinnlösung
und die koagulierten Fäden sehr häufig miteinander und waren daher gebrochen.
In einem weiteren Vergleichsversuch wurden die extrem feinen Acrylpolymerfäden in der oben beschriebenen Weise,
jedoch bei einer theoretischen Spinngeschwindigkeit von 1,89 m/Minute und einem Reckverhältnis von 0,9 hergestellt.
Auf Grund dieses niedrigen Reckverhältnisses konnten die ausgepreßten Strahlen der Spinnlösung und
die koagulierenden Fäden sich frei im Koagulierungsbad bewegen. Die Strahlen und Fäden verklebten häufig mit-
20 einander und brachen daher.
In einem weiteren Vergleichsversuch wurden die extrem feinen Acrylpolymerfäden in der oben beschriebenen
Weise hergestellt, wobei jedoch die Spinnlösung 59,4 Gew.-% Salpetersäure und die Koagulierungslösung
43,5 Gew.-% Salpetersäure enthielt und die Spinnöffnungen einen Durchmesser von 0,1 mm hatten. Während des
Spinnens und Koagulierens verklebten die Strahlen der Spinnlösung und die koagulierten Fäden häufig miteinander,
so daß der Spinnprozess großtechnisch nicht
30 lange Zeit fortgesetzt werden konnte.
Das in Beispiel 26 beschriebene Acrylpolymerisat wurde zur Herstellung einer Spinnlösung in einer Konzentration
von 15,8% in einer wässrigen Lösung von 80 Gew.-%
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28316Ö1
Salpetersäure gelöst. Die Spinnlösung wurde durch eine Spinndüse mit 1000 Spinnöffnungen mit einem Durchmesser
von je O,08 mm bei einer theoretischen Spinngeschwin—
digkeit von 3,1 m/Minute in eine Koagulierungslösung gesponnen, die 42,3 Gew.-% Salpetersäure enthielt. Die
erhaltenen erstarrten Fäden wurden mit einer Geschwindigkeit von 4,6 m/Minute aufgewickelt, während sie mit
einem Reckverhältnis von 1,5 gereckt wurden. Die aufgewickelten Fäden wurden mit Wasser gewaschen und dann
bei einem Verstreckungsverhältnis von 20,0 in einer Wasserdampfatmosphäre heißverstreckt. Die verstreckten
Fäden wurden 15 Minuten bei einer Temperatur von 110°C gleichzeitig getrocknet und entspannt. Das erhaltene
Acrylpolymer—Filamentgarn hatte einen Gesamttiter von 333 dtex und bestand aus 1000 Einzelfäden mit einer
Porosität von 50%. Eine bei 8000—fächer Vergrößerung
gemachte Mikroskopaufnahme der Umfangsflache des so
hergestellten Acrylpolymerfadens ist in Fig.2 dargestellt.
Die Aufnahme zeigt, daß die Umfangsflache des
Filaments eine Vielzahl von amorphen schuppenförmigen Vorsprüngen einer Größe von 3 um oder weniger aufweist.
Ein fünfbindiges Atlasgewebe mit einem Quadratmetergewicht von 200 g wurde aus dem in der beschriebenen Weise
hergestellten Filamentgarn aus Acrylpolymerisat hergestellt. Dieses Atlasgewebe hatte eine Kettfadendichte
von 90 Garnen/Zoll (35,4/cm) und eine Schußfadendichte
von 60 Garnen/Zoll (23,6/cm).
Das Gewebe wurde mit einer Kratzenschleifmaschine aufgerauht. Das aufgerauhte Grundgewebe wurde auf die in
Beispiel 1 beschriebene Weise imprägniert. Die erhaltene Florware enthielt 12% des Polyurethanelastomeren,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Florware, und hatte gute Weichheit und den glatten Griff von natürlichem
Wildleder.
809886/0792
Ein Vergleichsversuch wurde auf die vorstehend beschriebene Weise durchgeführt, wobei jedoch ein Multifilamentgarn
aus Acrylpolymerisat mit einem Titer von 1000 dtex/1000 Fäden verwendet wurde. Die erhaltene
Florware hatte eine verhältnismäßig hohe Steifigkeit und rauhen Griff.
1 Mol Methylen—bis (4-phenyl-isocyanat) und 1 MoJ.
1,4-Toluylendiisocyanat wurden in einer Lösung von
1 Mol Polyester von Propylenglykol mit einem Molekulargewicht von 2000, einer Hydroxylzahl von 45 und einer
Säurezahl von 0,5 mit Adipinsäure in Toluol gelöst. Zur Umsetzung der genannten Reaktionsteilnehmer wurde die
Lösung 3 Stunden bei einer Temperatur von 1000C erhitzt.
Anschließend wurde das gleiche Propylenglykol tropfenweise in der gleichen molaren Menge wie im erhaltenen
Produkt dem Reaktionsgemisch innerhalb einer Stunde zugesetzt. Das erhaltene Reaktionsgemisch war
eine Lösung, die 30 Gew.-% des gebildeten Prepolymeren
20 enthielt.
Die Lösung wurde mit Diathylmalonatmalat als Endblockierungsmittel
für das Prepolymere in einem Molverhältnis des Diäthylmalonats zum Prepolymeren von 2,2:1 gemischt.
Das Gemisch wurde eine Stunde bei einer Temperatur von 100°C erhitzt. Die erhaltene Lösung wurde so eingeengt,
daß eine Lösung, die 50 Gew.-% des Prepolymeren enthielt, erhalten wurde. Die eingeengte Lösung wurde mit
einem Emulgator in Wasser emulgiert. Die Emulsion wurde durch Zusatz von wässriger Salzsäurelösung auf pH 3,0
30 eingestellt.
Eine Imprägnieremulsion wurde durch Mischen von 30 Gew.-Teilen dieser Emulsion mit 70 Gew..-Teilen Wasser
und Einstellen der Emulsion auf pH 4 bis 6 mit Natriumbicarbonat hergestellt.
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Das in Beispiel 5 beschriebene aufgerauhte Grundgewebe
wurde in die in der beschriebenen Weise hergestellte Emulsion getaucht und durch ein Quetschwalzenpaar so
abgepreßt, daß, bezogen auf das Gewebe, 100% Emulsion im Gewebe blieben. Das imprägnierte Gewebe wurde eine
Stunde bei einer Temperatur von 1200C getrocknet und
5 Minuten bei 1500C ausgeheizt, wodurch das Prepoly—
mere in ein elastisches Polymerisat umgewandelt wurde.
. Das hierbei erhaltene aufgerauhte imprägnierte Gewebe
enthielt 4,2% elastisches Polymerisat, bezogen auf das
Gesamtgewicht des Gewebes.
Das Gewebe wurde auf der aufgerauhten Seite mit Sandpapier
geschliffen. Die im elastischen Polymerisat eingebetteten Fußteile der Polfasern machten 15% des
Gesamtgewichts der Polfasern aus. Die erhaltene Florware glich im Aussehen und im Griff natürlichem
Wildleder.
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-st-
L e e r s e i t e
Claims (38)
1) Textile Florware mit einer Flordecke aus extrem feinen Acrylpolymerfasern, einem mit einem elastischen Polymerisat
imprägnierten Trägermaterial und einer Flordecke an wenigstens einer Seite der Florware, dadurch
gekennzeichnet, daß die Polfasern im wesentlichen aus extrem feinen Acrylpolymerfasern mit einem Titer von
0,89 dtex oder weniger bestehen.
2) Florware nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die extrem feinen Acrylpolymerfasern einen Titer von
0,44 dtex oder weniger haben.
3) Florware nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die extrem feinen Acrylpolymerfasern einen
Titer von 0,22 dtex oder weniger haben.
4) Florware nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial ein Gewebe ist.
809886/0792
Telefon: (0221) 23 45 41-4 · Telex: 8832307 dopa d · Telegramm: Dompalen! Köln
5) Florware nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß daß Trägermaterial ein Gewirke ist, das im wesentlichen
aus extrem feinen Acrylpolymerfasern oder -fäden mit einem Titer von 0,89 dtex oder weniger besteht.
6) Florware nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Trägermaterial ein Vlies ist, das im wesentlichen aus extrem feinen Acrylpolymerfasern oder -fäden
mit einem Titer von 0,89 dtex oder weniger besteht.
7) Florware nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Grundqewebe hergestellt worden ist, indem man ein
Gewebe aus Schußfäden, die jeweils aus wenigstens einem Fasergarn oder MuItifilamentgarn bestehen, das aus
extrem feinen Acrylpolymerfasern oder -fäden mit einem Titer von 0,89 oder weniger besteht, und aus Kettfaden,
die jeweils aus wenigstens einem Fasergarn oder Multifilamentgarn
bestehen und in einem Heizmedium, das eine Temperatur von 60°C oder mehr hat, die gleiche Schrumpfung
oder eine stärkere Schrumpfung haben als das Schußgarn, in einem Heizmedium bei einer Temperatur von 60°C
oder mehr erhitzt und wenigstens eine Seite des erhitzten Gewebes aufrauht und hierbei wenigstens eine
Flordecke bildet, die im wesentlichen aus den extrem feinen Acrylpolymerfasern besteht.
8) Florware nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Fasergarn oder Multifilamentgarn für die Kette aus
Fasern oder Fäden aus einem Acrylpolymerisat, Polyester, Polyamid, Baumwolle, regenerierter Cellulose, unlöslich
gemachtem Polyvinylalkohol oder einem Modacrylpolymerisat
oder einem Gemisch von zwei oder mehreren der vorstehend genannten Fasern oder Fäden besteht.
9) Florware nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die extrem feinen Acrylpolymerfasern oder -fäden
für die Schußfäden im Heizmedium bei einer Temperatur von 60°C oder mehr eine Schrumpfung von nicht mehr als
809886/0792
40% haben,
10) Florware nach Anspruch 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasergarne oder Multifilamentgarne als
Schuß die extrem feinen Acrylpolymerfasern oder -fäden
in einer Menge von 70 Gew.-% oder mehr enthalten.
11) Florware nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fußteile der Polfasern in dem durch Imprägnieren
aufgebrachten elastischen Polymerisat eingebettet sind.
12) Florware nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil der eingebetteten Fußteile der Polfasern
5 bis 80% des Gesamtgewichts der Polfasern ausmacht.
13) Florware nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische Polymerisat aus Polyurethanen,
Polyamiden, Polyaminosäuren, Polyvinylchlorid, Äthylen-Vinylacetat-Copolymerisaten, Styrol-Butadien-Copolymerisaten,
Butadien-Acrylnitril-Copolymerisaten, polymeren Materialien, die im wesentlichen aus wenigstens
einem Acrylsäureester bestehen, und Gemischen von zwei oder mehreren der vorstehend genannten Polymerisate
ausgewählt ist.
14) Florware nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
. das Polyurethan aus Polyätherpolyurethanen, Polyesterpolyurethanen,
Polyurethanen vom Typ der Polyäther-Pplyester-Blockmischpolymerisate
und Gemischen von zwei oder mehreren der vorstehend genannten Polymerisate ausgewählt ist.
15) Florware nach Anspruch 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Menge des durch Imprägnieren eingelagerten elastischen Polymerisats im Bereich von 1 bis 30%, bezogen auf das Gesamtgewicht der aufgerauhten imprägnierten
Florware, liegt.
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16) Florware nach Anspruch 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die extrem feinen Acrylpolymerfasern oder -fäden
eine Vielzahl von amorphen, schuppenförmigen Vorsprüngen,
die an ihrer Umfangsflache gebildet sind, aufweisen
.
17) Florware nach Anspruch 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Acrylpolymerisat wenigstens 80 Gew.-% Acrylnitril
enthält.
18) Florware nach Anspruch 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die schuppenförmigen Vorsprünge eine durchschnittliche
Größe von 3 um oder weniger haben.
19) Florware nach Anspruch 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die extrem feinen Acrylpolymerfasern oder -fäden
eine Porosität von 20% oder mehr aufweisen.
20) Florware nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die mit den schuppenförmigen Vorsprüngen versehenen
extrem feinen Acrylpolymerfasern oder -fäden nach einem Verfahren hergestellt worden sind, bei dem man ein
faserbildendes Acrylpolymerisat in einer wässrigen Lösung von Salpetersäure einer Konzentration von
60 Gew.-% oder mehr löst, die erhaltene Lösung des Acrylpolymerisats in der wässrigen Salpetersäurelösung
durch eine Spinndüse mit einer Vielzahl von Spinnöffnungen in ein Koagulierungsbad spinnt, das eine wässrige
Lösung von Salpetersäure einer Konzentration von 42 Gew.-% oder mehr, aber weniger als 44 Gew.-% enthält,
und hierdurch die ausgepreßten Strahlen der Lösung des Acrylpolymerisats in Form einer Vielzahl von Fäden
zum Erstarren bringt, die erstarrten Acrylpolymerfäden mit einer Geschwindigkeit, die die gleiche oder höher
ist als die theoretische Spinngeschwindigkeit der Acrylpolymerlösung, aufwickelt und die aufgewickelten
Acrylpolymerfäden bei einem vorbestimmten Verstreckungs-
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verhältnis verstreckt, wobei der Innendurchmesser der Spinnöffnungen, die Spinngeschwindigkeit der Acrylpolymerlösung,
die Aufwickelgeschwindigkeit und das Verstreckungsverhältnis jeweils auf einen Wert eingestellt
sind, der sich zur Bildung der extrem feinen Acrylpolymerfasern oder -fäden mit einem Titer von
0,89 dtex oder weniger eignet.
21) Florware nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die wässrige Salpetersäurelösung zur Auflösung des
Acrylpolymerisats eine Salpetersäurekonzentration von 67 bis 90 Gew.-% hat.
22) Florware nach Anspruch 20 und 21, dadurch gekennzeichnet, daß die wässrige Salpetersäurelösung für das
Koagulierungsbad eine Salpetersäurekonzentration von
42 bis 43,5 Gew.-% hat.
23) Florware nach Anspruch 20 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufwickelgeschwindigkeit der erstarrten
Fäden der 1-bis 30-fachen Spinngeschwindigkeit der Acrylpolymerlösung entspricht.
24) Florware nach Anspruch 20 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstrecken bei einer Temperatur von 70°
bis 200°C durchgeführt wird.
25) Florware nach Anspruch 20 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstrecken mit einem Verstreckungsver—
hältnis im Bereich von 3 bis 25 durchgeführt wird.
26) Florware nach Anspruch 20 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Spinnöffnungen einen Innendurchmesser im
Bereich von 0,04 bis 0,20 mm haben und die theoretische Spinngeschwindigkeit im Bereich von 0,4 bis
10,0 m/Minute liegt.
27) Florware nach Anspruch 20 bis 26, dadurch gekennzeich-
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net, daß man die verstreckten Fäden bei einer Temperatur von 70° bis 2OO°C thermofixiert.
28) Florware nach Anspruch 20 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß die zu spinnende wässrige Salpetersäurelösung
13,5 bis 17,5 Gew.-% des Acrylpolymerisats enthält.
29) Verfahren zur Herstellung einer Florware mit einer Flordecke aus extrem feinen Acrylpolymerfasern, dadurch
gekennzeichnet, daß man ein flächiges Grundmaterial, das extrem feine Acrylpolymerfasern oder -fäden mit
einem Titer von 0,89 dtex oder weniger enthält, mit einer Lösung eines elastischen Polymerisats in einem
Lösungsmittelgemisch, das das elastische Polymerisat löst, aber die Acrylpolymerfasern oder -fäden nicht
löst, imprägniert, das imprägnierte Trägermaterial in eine Koagulierungsflüssigkeit taucht, die sowohl das
elastische Polymerisat als auch die Acrylpolymerfasern
oder -fäden nicht löst, und hierdurch das elastische Polymerisat im Trägermaterial koaguliert, wobei das
Lösungsmittelgemisch aus 50 bis 90 Gew.-% eines organischen Lösungsmittels, das das elastische Polymerisat
zu lösen vermag, und 10 bis 50 Gew.-% einer organischen Flüssigkeit besteht, die sowohl mit dem organischen
Lösungsmittel als auch mit der Koagulierungsflüssigkeit verträglich ist, aber die Acrylpolymerfasern oder -fäden
nicht zu lösen vermag, und wenigstens eine Seite des Trägermaterials während wenigstens einer Stufe, die aus
den vor dem Imprägnieren und nach dem Eintauchen durchgeführten Stufen ausgewählt ist, aufrauht und hierdurch
eine Flordecke auf dem Trägermaterial bildet.
30) Verfahren nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß man als organisches Lösungsmittel N,N-Dimethylformamid,
N,N-Dimethylacetamid, Ν,Ν-Dimethylsulfoxyd' oder ein
Gemisch von wenigstens zwei der vorstehend genannten Verbindungen und als organische Flüssigkeit Aceton,
Methylalkohol, Äthylalkohol, Methylethylketon, Toluol,
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Äthylacetat, Butylacetat, Propylacetat, Isobutylacetat,
Cyclohexanon, Xylol, Trichloräthylen oder ein Gemisch von zwei oder mehreren der vorstehend genannten Verbindungen
verwendet.
31) Verfahren zur Herstellung eines aufgerauhten flächigen Fasermaterials, dadurch gekennzeichnet, daß man ein
flächiges Trägermaterial, das extrem feine Acrylpolymerfasern oder -fäden mit einem Titer von 0,89 dtex
oder weniger enthält, mit einer wässrigen Emulsion des elastischen Polymerisats oder seines Vorpolymerisats
imprägniert, das imprägnierte flächige Trägermaterial einer Wärmebehandlung bei einer Temperatur von
60° bis 1800C in einer Gasatmosphäre unterwirft und ,
hierdurch die Abscheidung des elastischen Polymerisats auf dem flächigen Trägermaterial bewirkt und wenigstens
eine Seite des Trägermaterials während wenigstens einer Stufe, die aus den vor der ersten Imprägnierung und
nach dem Eintauchen durchgeführten Stufen ausgewählt ist, aufrauht und hierdurch eine Flordecke darauf bildet.
32) Verfahren nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wässrige Emulsion verwendet, die 1 bis 30
Gew.-% des elastischen Polymerisats enthält.
33) Verfahren nach Anspruch 31 und 32, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Wärmebehandlung durchführt, indem man das mit der Emulsion des elastischen Polymerisats imprägnierte
Trägermaterial bei einer Temperatur von 60° bis 11O°C trocknet und anschließend das mit dem elastischen Polymerisat imprägnierte getrocknete Trägermaterial
bei einer Temperatur von 70° bis 180°C ausheizt.
34) Verfahren zur Herstellung eines aufgerauhten flächigen Fasermaterials, dadurch gekennzeichnet, daß man ein
flächiges Trägermaterial, das extrem feine Acrylpolymerfasern oder -fäden mit einem Titer von 0,89 dtex oder
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weniger enthält, mit einer organischen Flüssigkeit imprägniert, die mit einem organischen Lösungsmittel, das
ein elastisches Polymerisat zu lösen, aber die extrem feinen Acrylpolymerfasern oder -fäden nicht zu lösen
vermag, verträglich ist, das imprägnierte flächige Trägermaterial mit einer Lösung eines elastischen Polymerisats
in einem organischen Lösungsmittel imprägniert, das zweimal imprägnierte flächige Trägermaterial in
eine Flüssigkeit taucht, die sowohl das elastische Polymerisat als auch die extrem feinen Acrylpolymerfasern
oder -fäden nicht zu lösen vermag, und hierdurch das elastische Polymerisat im aufgerauhten flächigen
Trägermaterial koaguliert und wenigstens eine Seite des Trägermaterials während wenigstens einer Stufe, die aus
den vor der ersten Imprägnierung und nach dem Eintauchen durchgeführten Stufen ausgewählt ist, aufrauht und hierdurch
eine Flordecke darauf bildet.
35) Verfahren nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, daß man als organisches Lösungsmittel, das durch die erste
Imprägnierung aufgebracht wird, Methylalkohol oder Äthylalkohol, Toluol, Xylol, Benzol, Äthylacetat,
n-Butylacetat, Propylacetat, Isobutylacetat, Aceton,
Methyläthylketon, Cyclohexanon, Methylenchlorid, Trichloräthylen,
Tetrachloräthylen oder ein Gemisch von zwei oder mehreren der vorstehend genannten Verbindungen
verwendet.
36) Verfahren nach Anspruch 34 und 35, dadurch gekennzeichnet, daß man als organisches Lösungsmittel für das
elastische Polymerisat N,N-Dimethylformamid, N,N-Dimethylacetamid,
Ν,Ν-Dimethylsulfoxyd oder ein Gemisch von wenigstens zwei der vorstehend genannten Verbindungen
verwendet.
37) Verfahren nach Anspruch 34 bis 36, dadurch gekennzeichnet, daß man als Flüssigkeit, in das das zum zweiten
Mal imprägnierte flächige Trägermaterial getaucht wird,
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Wasser, Methylalkohol, Äthylalkohol, Glycerin, wässrige Lösungen, die Dimethylformamid und/oder Dimethylacetamid
und/oder Dimethylsulfoxyd in einer Konzentration von 50 Gew.-% oder weniger enthalten, oder
Gemische von zwei oder mehreren der vorstehend genannten Flüssigkeiten verwendet.
38) Verfahren nach Anspruch 34 bis 37, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung des elastischen Polymerisats 1 bis
30 Gew.—% des elastischen Polymerisats enthält.
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