DE2825434C3 - Rotationskolbenmaschine - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Rotationskolben-Kraftmaschine, deren Gehäuse aus zwei Seitenteilen
und einem von diesen begrenzten Gehäusemantel mit trochoidenförmiger Innenfläche besteht, mit einem
innerhalb des Gehäuses umlaufenden mehrkantigen Kolben, in dessen Kantenbereichen Dichtleisten angeordnet
sind, die mit der Innenfläche des Gehäusemantels in Gleitberührung stehen und in dessen Stirnwandungen
in ringförmigen Nuten Gleitringe vorgesehen sind, die in Gleitberührung stehen mit den
Innenflächen der Gehäuseseitenteile, deren Werkstoff ein Material auf Eisenbasis ist und deren Innenflächen
eine mindestens 1,0 μπι dicke, durch Nitrieren erzeugte Schicht aus einer Fe-C-N-Verbindung aufweisen.
Bei einer aus der DD-PS 89404 bekannten Rotationskolbenmaschine dieser Art sind zur Erhöhung
der Verschleißfestigkeit die reibungsbeanspruchten Gleitflächen des Gehäusemantels und der Seitenteile
mit ionitriergehärteten Oberflächen mit einer auf unter 10 μΐη Dicke verminderten Eisennitritschicht mit
einer Oberflächenrauhigkeit von höchstens 0,8 μιτΓ
versehen. Zur Erhöhung der Lebensdauer von Rotationskolbenmaschinen kommt es aber nicht nur auf
die Verschleißfestigkeit der auf Reibung beanspruchten Gleitflächen des Gehäusemantels und der Seitenteile
an, sondern auch darauf, daß der Verschleiß zwischen diesen Gleitflächen und den Dichtleisten sowie
Gleitringen möglichst gering ist.
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin,
ίο bei einer Rotationskolbenmaschine eingangs genannter
Art den Verschleiß zwischen den als Öldichtung wirksamen Gleitringen und den Gehäuseseitenteilen
möglichst klein zu halten.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch folgende Merkmale gelöst:
a) Die Schicht auf den Innenflächen der Gehäuseseitenteile ist durch Weichnitrieren erzeugt;
b) die Innenflächen der Gehäuseseitenteile weisen eine Oberflächenrauhigkeit von 0,3 μιτι bis
15 μπι auf;
c) die Gleitringe haben eine Dichtlippe, die mit einer Hartchromschicht von 0,1 bis 0,3 mm Dicke
überzogen ist.
Durch Weichnitrieren läßt sich eine harte, aus Fe-C-N-Verbindungen
bestehende Schicht bilden, die jedoch als Innenfläche eines Gehäuseseitenteils einer
Rotationskolbenmaschine nach längerem Leerlauf zu einem beträchtlichen Verschleiß der Gleitringe führt,
der vermutlich darauf zurückzuführen ist, daß bei langsamem Lauf der Maschine die unregelmäßige
Oberfläche des Gehäuseseitenteils abgeschliffen wird und dadurch die harten, aus der Oberfläche herausgelösten
Teilchen die Gleitringe zerkratzen und abschleifen. Aus diesem Grunde ist bei der erfindungsgemäßen
Rotationskolbenmaschine vorgesehen, daß die weichnitrierten harten Innenflächen der Gehäuseseitenteile
durch eine Oberflächenbearbeitung eine Rauhtiefe erhalten, die innerhalb der angegebenen
Grenzen liegt. Andererseits erhalten Flächen mit zu geringer Rauhtiefe keine genügende Schmierung, da
der sich auf diesen bildende Ölfilm durch die Gleitringe zerstört wird, so daß mangels ausreichender
Schmierung ein erhöhter Verschleiß der aufeinander gleitenden Teile eintritt. Bei einer Rauhtiefe von we-
■45 niger als 0,3 μηι wird keine genügende Schmierung
erzielt und bei einer Rauhtiefe über 15 μπι ist die Verschleißfestigkeit
beeinträchtigt.
In der erfindungsgemäßen Rotationskolbenmaschine weisen die Gleitringe Dichtlippen auf, die mit
einer Hartchromschicht von 0,1 bis 0,3 mm Dicke überzogen sind. Die Hartchromschicht kann auf die
radialen Flächen der Gleitringe aufgebracht werden, so daß der Rand der Chromschicht die Gehäuseseitenteile
berührt.
Aus der DE-OS 2062502 ist ein aus Temperguß oder Sphäroguß bestehender Gehäusemantel einer
Rotationskolbenmaschine bekannt, dessen Innenfläche durch Weichnitrieren gehärtet ist. Die auf dieser
Innenfläche gleitenden Dichtleisten bestehen aus einem nichtmetallischen Werkstoff.
Aus der DE-OS 2233 978 ist eine Rotationskolbenmaschine bekannt, deren Gleitringe mit einer verschleißfesten
Schicht aus Chrom bedeckt sind.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
bS den Unteransprüchen näher beschrieben worden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher beschrieben. In
dieser zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch den in einer Kolbennut angeordneten Gleitring mit der angrenzenden Innenfläche
des Seitenteils einer Rotationskolbenmaschine, und
Fig. 2 ein Diagramm zur Darstellung des Verschleißverhaltens der Dichtlippe eineu Gleitrings einer
Rotationskolbenmaschine.
Der mehrkantige Kolben 4 einer Rotationskolbenmaschine weist an seinen Stirnwandungen 4 α ringförmige
Nuter 4b auf (Fig. 1), in denen die Gleitringe 5 a aus Gußeisen mit hohem Phosphor- und Bor-Gehalt
angeordnet sind. Der Gleitring 5a ist auf seiner inneren zylindrischen Umfangsfläche mit einer Hartchromschicht
5 b versehen. Die dem Gehäuseseitenteil 1 zugekehrte Fläche des Gleitrings 5a ist geneigt
und bildet mit ihrer radial inneren Kante eine Dichtlippe 5 c, die sich mit einer Lippenbreite t an die Innenfläche
la des Gehäuseseitenteils 1 anlegt.
Nachstehend werden Ausführungsbeispiele für das Gehäuseseitenteil näher beschrieben.
Grundwerkstoff:
Gußeisen mit lamellarem Graphit nach der japanischen Industrienorm (JIS) FCH-2, Rauhtiefe 1,0 μίτι.
Weichnitrieren:
4stündige Behandlung bei 570° Cin einer Gasatmosphäre aus 50% Rx-GaS (Aufhohlungsgas), Rest
NH4-GaS. Nach dem Weichnitrieren betrug die Rauhtiefe 20 μΐη.
Flachschleifen:
Durch Sandstrahlen mit Aluminiumoxidsand Nr. 120, Blasdruck 3 kp/cm2, Strahlentfernung 200 mm,
Strahlwinkel 30°, Strahlzeit 25 min. Nach der Behandlung betrug die Rauhtiefe 8 bis 10 μπι und die
Dicke der weichnitrierten Schicht 5 bis 7 μπι.
Grundwerkstoff:
Stahl nach JIS SACM-I. Rauhtiefe 0,8 μπι.
Weichnitrieren:
Wie im Beispiel 1.
Oberflächenbearbeitung:
Läppen mit ölstein Nr. 200 nachder japanischen Industrienorm
(JIS), Anpreßdruck 0,4 bar, Behandlungszeit 10 min. Nach der Behandlung betrug die
Rauhtiefe 1 bis 3 μπι und die Dicker der weichnitrierten
Schicht 8 bis 10 μΐη.
Grundwerkstoff:
Wie im Beispiel 1, Rauhtiefe 1,2 μπι.
Weichnitrieren:
3stündige Behandlung nach dem Tufftride-Verfahren bei 570° C mit einer Behandlungslösung, die 43%
KCNO3, 0,1% NaFe(CN)6, Rest KCN enthielt. Bei
dem Tufftride-Verfahren handelt es sich um ein Verfahren, bei dem das Werkstück 1 bis 6 Stunden in
ein Salzbad von 500° bis 590° C getaucht wird, das vorwiegend aus KCN + KCNO oder aus NaCNO mit
Zusätzen von beispielsweise BaCO3 oder Na2CO3 besteht.
Oberflächenbearbeitung:
Durch 2stündigen Betrieb der Rotationskolbenmaschine, in der die Gehäuseseitenteile eingebaut waren,
bei 2500 U/min. Danach betrug die Rauhtiefe 5 bis ä 7 μη? und die Dicke der weichnitrierten Schicht 3 bis
5 μπι.
Die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele der Gehäuseseitenteile wurden zusammen mit
kreisförmigen Gleitringen verwendet, die einen Außendurchmesser von 130 mm, einen Innendurchmesser
von 124 mm, eine Höhe von 6,0 mm und die in Fig. 3 gezeigte Querschnittsform hatten. Der Grundwerkstoff
bestand aus Gußeisen mit hohem Phosphor- und Borgehalt. An der radial einwärts gelegenen Fläehe
war die Öldichtung bei 5b in Fig. 3 mit einer 0,15 mm dicken Hartchromschicht versehen.
Die Ausführungsbeispiele der Gehäuseseitenteile und die vorstehend beschriebenen Gleitringe wurden
folgenden Verschleißprüfungen unterworfen:
Prüfung 1
Aus dem im Beispiel 1 erhaltenen Material wurde eine drehbare Scheibe hergestellt, die auf eine Unterlage
gelegt wurde, in der in einer Nut ein 10 mm langer Gleitring angeordnet war. Dieser wurde von einer Feder
mit einer Kraft von 53,95 N gegen die Scheibe gedrückt. Die Scheibe wurde nun so gedreht, daß der
Gleitring mit einer linearen Geschwindigkeit von 5,2 m/sek auf der Scheibenoberfläche glitt. Es wurde
kein Schmiermittel verwendet. Nach der Prüfung wurde der Verschleiß gemessen. Das Ergebnis ist in
F i g. 2 durch die Kurve 9 dargestellt. Auf der Ordinate des Diagramms ist die Lippenbreite t in mm und auf
der Abszisse die Zeit Zt in min aufgetragen.
Ähnliche Prüfungen wurden mit zwei Anordnungen üblicher Art wie folgt durchgeführt:
Vergleichsprüfung 1
Es wurde ein Gleitring derselben Art zusammen mit einem nicht weichnitrierten Gehäuseseitenteil aus
Gußeisen verwendet.
Vergleichsprüfung 2
Dasselbe Gehäuseseitenteil wie in der Vergleichsprüfung 1 wurde zusammen mit einem Gleitring verwendet,
der eine gesinterte Dichtlippe besaß.
Einer weiteren Prüfung wurden die gleiche Öldichtung wie im Vergleichsversuch 1 und ein weichnitriertes
Gehäuseseitenteil unterworfen. Die Ergebnisse dieser Prüfungen sind in der Fig. 2 als Vergleichsprüfungen
6 bis 8 angegeben.
Man erkennt in der Fig. 2, daß das Ausführungsbeispiel gemäß Kurve 9 eine ausgezeichnete Verschleißfestigkeit
besitzt. Insbesondere sei darauf hingewiesen, daß der hartverchromte Gleitring, der
bisher hinsichtlich der Verschleißfestigkeit als unbefriedigend angesehen wurde, bei seiner Verwendung
mit einem Gehäuse-Seitenteil, das weichnitriert und auf eine vorherbestimmte Rauhtiefe oberflächenbearbeitet
worden ist, wesentlich bessere Ergebnisse liefert.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Rotationskolben-Kraftmaschine, deren Gehäuse aus zwei Seitenteilen und einem von diesen
begrenzten Gehäusemantel mit trochoidenförmiger Innenfläche besteht, mit einem innerhalb des
Gehäuses umlaufenden mehrkantigen Kolben, in dessen Kantenbereichen Dichtleisten angeordnet
sind, die mit der Innenfläche des Gehäusemantels in Gleitberührung stehen und in dessen Stirnwandungen
in ringförmigen Nuten Gleitringe vorgesehen sind, die in Gleitberührung stehen mit
den Innenflächen der Gehäuseseitenteile, deren Werkstoff ein Material auf Eisenbasis ist und deren
Innenflächen eine mindestens 1,0 μηι dicke,
durch Nitrieren erzeugte Schicht aus einei Fe-C-N-Verbindung
aufweisen, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) Die Schicht auf den Innenflächen (la) der Gehäuseseitenteile (1) ist durch Weichnitrieren
erzeugt;
b) die Innenflächen (la) der Gehäuseseitenteile (1) weisen eine Oberflächenrauhigkeit von
0,3 μπι bis 15 μπι auf;
c) die Gleitringe (5a) haben eine Dichtlippe (5c), die mit einer Hartchromschicht (5b)
von 0,1 bis 0,3 mm Dicke überzogen ist.
2. Rotationskolbenmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäuseseitenteile
(1) aus Gußeisen sind.
3. Rotationskolbenmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenflächen
(la) der Gehäuseseitenteile (1) Poren aufweisen, die eine Tiefe von 1,0 bis 300 μΐη haben und 5
bis 50% der Fläche bedecken.
4. Rotationskolbenmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Oberflächenbearbeitung
der Innenflächen (la) der Gehäuseseitenteile (1) mindestens im Gleitbereich des Gleitrings (5a) durch Strahlen oder Läppen erfolgt.
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